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Taufe bei konfessionsverschiedener Beziehung


bluemarvin

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Also, meine Nichte ist jetzt 20. Damals bekam ich die Auskunft, dass eine katholische Patin nur als Zweitpatin möglich sei und das Kind während der Taufe nicht halten dürfe. (in Bayern, falls das eine Rolle spielen sollte).

Nun, Bayern ist halt generell nicht nur katholischer als Deutschland, sondern eben auch lutherischer als Deutschland. Nach der Devise "wenn schon, denn schon".

 

Aktueller Stand ist jedoch:

 

Kirchenmitgliedschaft

Damit die Paten ihre Aufgaben glaubwürdig übernehmen können, müssen sie Mitglieder einer christlichen Kirche und bei der Taufe anwesend sein.

 

Zahl der Paten

In der Regel sollten es zwei Paten sein. Mindestens eine Patin oder ein Pate soll der Evangelischen Kirche angehören; die weiteren können Mitglieder einer anderen christlichen Kirche sein (z.B. katholische Kirche oder Freikirche wie Baptisten, Methodisten). In besonderen Fällen genügt auch eine Patin oder ein Pate; oder die Kirchengemeinde hilft bei der Suche weiterer Paten.

 

Häufige Fragen zur Taufe - Patenamt

 

und was heißt "soll"? "müssen", falls nicht eine höhere Stelle etwas anderes erlaubt? (wie bei staatlichen Regelungen, die Lutheraner verstehen sich doch irgendwie als Fortsetzung des Staates für den kirchlichen Bereich)

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Und: Ich kann die rk. Lehre mit absoluter Sicherheit besser wiedergeben als meine rk. Frau.

Ist bei uns auch so...

 

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass in der Anmerkungstafel zum Ehevorbereitungsprotokoll steht, dass der kath. Partner bei konfessions- und religionsunterschiedlicher Ehe, falls eine katholische Taufe nicht erreicht werden kann, "durch religiöse Fortbildung seinen Glauben vertieft, um mit seinem Ehepartner ein fruchtbares Glaubensgespräch führen, und die Fragen der Kinder beantworten zu können."

 

Die Umkehrschlüsse daraus sind interessant:

- Ohne Glaubenskurs kann ein Katholik keine fruchtbaren Glaubensgespräche führen, und auch die Fragen der Kinder nicht beantworten.

- Wenn die Kinder katholisch sind, sind anscheinend weder fruchtbare Glaubensgespräche noch die Beantwortung der Kinderfragen wichtig.

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Die Umkehrschlüsse daraus sind interessant:

- Ohne Glaubenskurs kann ein Katholik keine fruchtbaren Glaubensgespräche führen, und auch die Fragen der Kinder nicht beantworten.

Dieser Schluss greift zu kurz. Wenn die Argumente des Katholiken nicht ausreichen um den Partner von einer katholischen Taufe zu überzeugen, soll er sich soweit fortbilden, daß er in weiteren Diskussionen besser gegen den evangelischen Partner gewappnet ist.

 

- Wenn die Kinder katholisch sind, sind anscheinend weder fruchtbare Glaubensgespräche noch die Beantwortung der Kinderfragen wichtig.
Wenn sich der katholische Part hier durchgesetzt hat, kann er das auch in anderen Situationen.
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Also, meine Nichte ist jetzt 20. Damals bekam ich die Auskunft, dass eine katholische Patin nur als Zweitpatin möglich sei und das Kind während der Taufe nicht halten dürfe. (in Bayern, falls das eine Rolle spielen sollte).

Nun, Bayern ist halt generell nicht nur katholischer als Deutschland, sondern eben auch lutherischer als Deutschland. Nach der Devise "wenn schon, denn schon".

 

Aktueller Stand ist jedoch:

 

Kirchenmitgliedschaft

Damit die Paten ihre Aufgaben glaubwürdig übernehmen können, müssen sie Mitglieder einer christlichen Kirche und bei der Taufe anwesend sein.

 

Zahl der Paten

In der Regel sollten es zwei Paten sein. Mindestens eine Patin oder ein Pate soll der Evangelischen Kirche angehören; die weiteren können Mitglieder einer anderen christlichen Kirche sein (z.B. katholische Kirche oder Freikirche wie Baptisten, Methodisten). In besonderen Fällen genügt auch eine Patin oder ein Pate; oder die Kirchengemeinde hilft bei der Suche weiterer Paten.

 

Häufige Fragen zur Taufe - Patenamt

 

und was heißt "soll"? "müssen", falls nicht eine höhere Stelle etwas anderes erlaubt? (wie bei staatlichen Regelungen, die Lutheraner verstehen sich doch irgendwie als Fortsetzung des Staates für den kirchlichen Bereich)

Damit soll ausgedrückt werden, dass es sehr wünschenswert, und auch angestrebt ist, dass mindestens ein Pate evangelisch ist. "Notfalls" geht's aber auch mit zwei katholischen Paten.

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und was heißt "soll"? "müssen", falls nicht eine höhere Stelle etwas anderes erlaubt? (wie bei staatlichen Regelungen, die Lutheraner verstehen sich doch irgendwie als Fortsetzung des Staates für den kirchlichen Bereich)

"Müssen" steht für den obligatorischen Imperativ

"sollen" für den erwünschten Imperativ.

 

Das war jetzt einfach.

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Dieser Schluss greift zu kurz. Wenn die Argumente des Katholiken nicht ausreichen um den Partner von einer katholischen Taufe zu überzeugen, soll er sich soweit fortbilden, daß er in weiteren Diskussionen besser gegen den evangelischen Partner gewappnet ist.

Das klingt mir jetzt ein bißchen sehr nach atomarer Aufrüstung zur Abschreckung und so einem Blabla.

Liegt aber wahrscheinlich daran, daß es auch genau so gedacht ist.

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Dieser Schluss greift zu kurz. Wenn die Argumente des Katholiken nicht ausreichen um den Partner von einer katholischen Taufe zu überzeugen, soll er sich soweit fortbilden, daß er in weiteren Diskussionen besser gegen den evangelischen Partner gewappnet ist.

Das klingt mir jetzt ein bißchen sehr nach atomarer Aufrüstung zur Abschreckung und so einem Blabla.

Liegt aber wahrscheinlich daran, daß es auch genau so gedacht ist.

Wie man in den Wald hineinruft...

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Die Umkehrschlüsse daraus sind interessant:

- Ohne Glaubenskurs kann ein Katholik keine fruchtbaren Glaubensgespräche führen, und auch die Fragen der Kinder nicht beantworten.

Dieser Schluss greift zu kurz. Wenn die Argumente des Katholiken nicht ausreichen um den Partner von einer katholischen Taufe zu überzeugen, soll er sich soweit fortbilden, daß er in weiteren Diskussionen besser gegen den evangelischen Partner gewappnet ist.

 

- Wenn die Kinder katholisch sind, sind anscheinend weder fruchtbare Glaubensgespräche noch die Beantwortung der Kinderfragen wichtig.
Wenn sich der katholische Part hier durchgesetzt hat, kann er das auch in anderen Situationen.

Nicht unbedingt - es können ja auch zwei Katholiken mit einander verheiratet sein, die beide, wären sie mit einem evangelischen Partner zusammen, einer evangelischen Taufe zugestimmt hätten (also, aus Deiner Sicht, beide durchsetzungsschwach wären, oder sich nur nicht ausreichend im katholischen Glauben auskennen, um ihn zu argumentieren).

 

Außerdem kommt es darauf an, wovon die Entscheidung für die Konfession abhing.

Eine (evangelische) Bekannte von mir, die im tiefsten Niederbayern ihren jetzigen Mann kennengelernt hat, und auch dort wohnt, wollte nicht, dass ihr Kind dort als "Evangele" verspottet wird.

Bei anderen Bekannten war es so, dass sie erst während des Mutterschutzes zu ihm gezogen ist (vorher war's 'ne Fernbeziehung). Er kannte seine katholische Gemeinde vor Ort von Geburt an, sie die evangelische vor Ort logischerweise nicht. Zudem war die nächste evangelische Kirche erst im weiter entfernten Nachbarort, die katholische gleich ums Eck. Daher haben sie sich für eine katholische Taufe entschieden.

In beiden Fällen kennt sich die evangelische Ehefrau aber in Glaubensdingen besser aus.

 

Und - "durchsetzen" bzgl. der Konfession der Kinder kann sich auch jemand, der sich in religiösen Dingen weniger gut auskennt - es ist ja kein "Wissenswettstreit". Manchmal reicht's ja auch aus zu sagen "kommt nicht infrage" - aber mit diesem Argument kann man auch keine Kinderfragen beantworten.

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In der katholischen Lehre ist das Patenamt eine lebenslange Verbindung zwischen dem Täufling und dem Paten. Der Pate spricht stellvertretend für den Täufling mit den Eltern das Glaubensbekenntnis (was ich von einem evangelischen Taufzeugen nicht erwarten kann)

So?

Wenn ein Katholik die una sancta catholica et apostolica bekennt, dann bekennt er auch die weltlich verfasste Katholische Kirche die geleitet wird von den Bischöfen als Nachfolger der Apostel unter denen der Bischof von Rom der erste ist. Ich glaube kaum, daß ein Protestant dazu bereit wäre.

Stimmt.

Die Frage ist, wieso sich die römische Gemeinschaft dann auf einen ökumenischen (Mit einem Wort Unterschied) Text zum Glaubensbekenntnis eingelassen hat, wenn sie doch so großen Wert darauf legt, etwas anderes zu meinen als alle anderen. Vor allem, weil das apostolische Glaubensbekenntnis zu diesem Zweck schwer verfälscht wurde, z.B. "Auferstehung des Fleisches" (Impliziert ohne Interpretationsspielraum eine leibliche Auferstehung) -> "Auferstehung von den Toten" (Erlaubt viele Interpretationen).

 

Je nach Alter des Kindes könnte man natürlich auch einfach nur erklären, daß die einen es so sehen, die anderen so und die Haltung der rk. Kirche die und die ist.
Was letztlich keine Katechese ist, sondern nur Verwirrung stiftet. Und authentisch kann dabei keiner bleiben.

Nun, vielleicht steht es dem römischen Überlegenheitsanspruch entgegen, wenn ein Römer auch nur ansatzweise erfährt, daß Andere etwas anders sehen.

Anscheinend hat man große Angst, daß das Glaubens- und Lehrkonstrukt in sich so schwach ist, daß man es nur durch gefilterte Indoktrination in die anzulernenden Gläubigen hineinkriegt.

Letztendlich spielt dabei aber die Konfession des Paten nur eine sehr nachgeordnete Rolle. Insbesondere wenn sich die Mutter einigermaßen mit dem Glauben beschäftigt und evangelisch ist, wird es sich bei der nach wie vor herrschenden Rollenverteilung, daß die Mutter die meiste Zeit mit dem Kind verbringt, nicht vermeiden lassen, daß das Kind auch damit in Berührung kommt.

Ob mit oder ohne römischen Paten wird sich das Kind also damit konfrontiert sehen, daß die Mutter sich keinen Allerheiligenablaß erbetet, sich nicht am Wettrüsten mit Marmor, Granit und Flaklicht auf dem Friedhof beteiligt und ggf. im Gottesdienst beide Elemente des Abendmahls gereicht bekommt.

"Umso wichtiger, daß das Kind dann einen rechtgläubigen Paten hat, um sich die Häresien der Mutter/des Vaters aufzeigen lassen zu können.", mag sich die römische Gemeinschaft hier gedacht haben. Pfui.

 

 

Zudem heißt es im CIC:

Can. 872 — Einem Täufling ist, soweit dies geschehen kann, ein Pate zu geben; dessen Aufgabe ist es, dem erwachsenen Täufling bei der christlichen Initiation, beizustehen

 

Wieso soll das ein ev. Christ nicht können?

Glaubt ein evangelischer Christ das Sakrament der Firmung? Glaubt ein evangelischer Christ (so er nicht dedizierter Lutheraner ist) an die Wesenswandlung von Brot und Wein in Leib und Blut unseres Heilands? Glaubt ein evangelischer Christ, daß diese Wandlung nur durch einen Priester geschehen kann? Glaubt ein evangelischer Christ, daß ein apostolisch geweihter Bischof das rechtmäßige Oberhaupt seiner Ortskirche ist?

Und vor allem: Ist das in der Praxis als Pate wirklich relevant? Ich meine: Nein.

Die ev. Kirche fragt ja auch nicht umgekehrt: Glaubt der Römer die Rechtfertigung allein aus dem Glauben? Glaubt der Römer die einsetzungsgemäße Feier des Abendmahls? Oder gar, bei einem reformierten Patenkind: Glaubt der Römer an ein reines Realsymbol von Brot und Wein als Leib und Blut Christi?

Die Bekenntnistreue der evangelischen Kirchen ist ein Thema, daß wir hier glaube ich nicht so weit auswalzen sollten. Und daß die evangelische Kirche diese Fragen nicht stellt - nun ja. Man muss ja keine eigene Identität haben. Und wenn ein evangelischer Pate sein katholisches Patenkind auf dem Weg zur Erstkommunion begleiten will, wird es wohl vorallem auf den letzten drei Metern ein Problem werden.

 

Und ein Katholik wird sich bei der Begleitung eines evangelischen Patenkindes ebenso schwer tun, wenn man nicht in den Ruch der "Mission" geraten will.

Nicht schwerer als bei der Trauung, besonders wenn beide Pfarrer dabei sind. Dann ist nämlich offensichtlich, daß einer der Partner nicht zum Abendmahl zugelassen ist, womit wir beim nächsten Thema wären.

Bei der Taufe/Kommunion/Firmung/Konfirmation muß man es den Pharisäern ja nicht auf die Nase binden und denen die fragen, entgegnet man ein "jaja, der is katholisch" (Was ja auch stimmt, zumindest wir Lutheraner betrachten uns als Katholiken A.B.).

 

 

Die Frage ist: Nehme ich meinen eigenen - ev. - Glauben, ernst genug, um ihn nicht dadurch zu verraten, daß ich mein Kind in eine Gemeinschaft stecke, die die Kirche der Mutter/des Vaters als defekt betrachtet?

Umgekehrt nimmt die ev. Kirche die rk. Gemeinschaft als Gegenüber ernst.

Die evangelische Kirche vllt. - Deinen Postings zufolge ist die Position Deiner Kirche allerdings nicht die Deine.

Ich trenne zwischen den jeweiligen Amtskirchen und den dazugehörigen Gläubigen.

Dabei sehe ich das Risiko, daß sich die ev. Kirche so schnell über den Tisch ziehen läßt, daß sie die entstehende Reibungswärme für Nestwärme hält.

Ich halte ihr dabei aber zugute, daß es pastoral tatsächlich günstiger sein mag, nicht durch entsprechende Verlautbarungen konfessionsverbindende Ehen und Taufen in solchen unmöglich zu machen, was ja bereits gegeben wäre, wenn man in den entsprechenden römischen Dokumenten einfach katholisch durch evangelisch und nichtkatholisch durch katholisch oder nichtevangelisch ersetzt.

 

Durchaus honoriere ich auch die Bemühungen der DBK, die abgehobenen und in einem gemischt-konfessionellen Land wie Deutschland nicht zu verkaufenden Regelungen so gut es geht zu unterlaufen. Wenn aber in Deutschland bei einer römischen Taufe für die Gäste lediglich nicht ersichtlich ist, daß der ev. Pate kirchenrechtlich eigentlich zum Taufzeugen degradiert wird, dann ist das eben nur Kaschierung und die reicht nicht, um meine Prinzipientreue zu beruhigen.

 

Ich sehe dabei einfach, daß die dt. Bischöfe - zumindest teilweise - keine andere Möglichkeit haben, als die gewünschten Demütigungen des ev. Partners auf einem gerade noch erträglichem Niveau zu halten. Bei einer Konfessionsverteilung von 30:30:30 (Protestanten:Katholiken:Atheisten) würde die rk. Gemeinschaft ansonsten sehr schnell ausbluten, wenn man diesen Ehen zu viele Steine in den Weg legt und die Lösung so nahe liegt. Das ist aber eben nicht die römische Gemeinschaft im Ganzen, sondern nur der Weg im Land der Reformation. In Ländern mit deutlich überwiegender römischer Bevölkerung erlaubt sich die römische Gemeinschaft da ganz andere Dinge.

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Und - "durchsetzen" bzgl. der Konfession der Kinder kann sich auch jemand, der sich in religiösen Dingen weniger gut auskennt

Zweifelsohne. Besonders, wenn die Person, die sich durchsetzen will, die Frau ist.

Notfalls nimmt halt der Partner mal unfreiwillig an der Aktion "7 Wochen ohne" Teil, you know what I mean, knickknack.

Bei mir (bzw. bei meiner Frau) hat's noch immer funktioniert. ;)

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Und - "durchsetzen" bzgl. der Konfession der Kinder kann sich auch jemand, der sich in religiösen Dingen weniger gut auskennt

Zweifelsohne. Besonders, wenn die Person, die sich durchsetzen will, die Frau ist.

Notfalls nimmt halt der Partner mal unfreiwillig an der Aktion "7 Wochen ohne" Teil, you know what I mean, knickknack.

Bei mir (bzw. bei meiner Frau) hat's noch immer funktioniert. ;)

Was übrigens nicht heißen soll, daß eine vernünftig und argumentativ untermauerte Diskussion nicht auch zu einem einvernehmlichen Ergebnis führen kann.

 

Bzgl. Ehe und ggf. Taufen haben wir das auch zur beiderseitigen Zufriedenheit hingekriegt, ohne daß ich dafür "7 Wochen ohne" hätte durchstehen müssen. Die römische Gemeinschaft liefert die besten Argumente gegen eine römische Trauung/Taufe halt selber.

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und was heißt "soll"? "müssen", falls nicht eine höhere Stelle etwas anderes erlaubt? (wie bei staatlichen Regelungen, die Lutheraner verstehen sich doch irgendwie als Fortsetzung des Staates für den kirchlichen Bereich)

"Müssen" steht für den obligatorischen Imperativ

"sollen" für den erwünschten Imperativ.

 

Das war jetzt einfach.

So einfach ist das nicht. Wie gesagt, ich bin von den Dienstvorschriften her (staatliche Verordnungen) gewöhnt, dass "soll" eine Verpflichtung ist, falls nicht sozusagen Dispens erteilt wird (das heißt: der Vorgesetzte ertwas anderes erlaubt).

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und was heißt "soll"? "müssen", falls nicht eine höhere Stelle etwas anderes erlaubt? (wie bei staatlichen Regelungen, die Lutheraner verstehen sich doch irgendwie als Fortsetzung des Staates für den kirchlichen Bereich)

"Müssen" steht für den obligatorischen Imperativ

"sollen" für den erwünschten Imperativ.

 

Das war jetzt einfach.

So einfach ist das nicht. Wie gesagt, ich bin von den Dienstvorschriften her (staatliche Verordnungen) gewöhnt, dass "soll" eine Verpflichtung ist, falls nicht sozusagen Dispens erteilt wird (das heißt: der Vorgesetzte ertwas anderes erlaubt).

 

 

Also ich kenne das "sollen" vor allem aus § 1355 BGB

 

(1) Die Ehegatten sollen einen gemeinsamen Familiennamen (Ehenamen) bestimmen. Die Ehegatten führen den von ihnen bestimmten Ehenamen. Bestimmen die Ehegatten keinen Ehenamen, so führen sie ihren zur Zeit der Eheschließung geführten Namen auch nach der Eheschließung.

 

 

Dabei ist kein "Dispens" erforderlich. Da sagt man einfach, daß man keinen gemeinsamen Ehenamen will, und das wird problemlos und ohne jede Begründung oder Auflage akzeptiert. Mehr als "erwünscht" kann der Ehename also nicht sein.

bearbeitet von Tammy_D
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und was heißt "soll"? "müssen", falls nicht eine höhere Stelle etwas anderes erlaubt? (wie bei staatlichen Regelungen, die Lutheraner verstehen sich doch irgendwie als Fortsetzung des Staates für den kirchlichen Bereich)

"Müssen" steht für den obligatorischen Imperativ

"sollen" für den erwünschten Imperativ.

 

Das war jetzt einfach.

So einfach ist das nicht. Wie gesagt, ich bin von den Dienstvorschriften her (staatliche Verordnungen) gewöhnt, dass "soll" eine Verpflichtung ist, falls nicht sozusagen Dispens erteilt wird (das heißt: der Vorgesetzte ertwas anderes erlaubt).

Gut.

Dann anders:

 

"Müssen" erlaubt gar keine andere Wahl, "sollen" schon.

 

Richtig ist, daß staatliche Texte, z.B. Gesetze, die dt. Sprache mit Füßen treten (Und zwar in Stiefeln mit Stahlkappen).

Beispiele:

  1. v.H. ("vom Hundert")
    Sagt kein Mensch, die entsprechenden DIN-Normen untersagen sogar die Verwendung und fordern das Prozent-Zeichen. Erklär' das mal einem Beamten, die schreiben in 500 Jahren noch "v.H.".
  2. Verband-Kasten, Vorstand-Sitzung, Gehalt-Erhöhung, Werk-Feuerwehr, usw. usf.
    Klingt unglaublich, ist aber so. Das Finanzamt schreibt hartnäckig Einkommen-Steuer (bzw. "Einkommensteuer") und rechtfertigt das mit einem gequirlten Stuß wie "Es heißt ja auch nicht Bratskartoffeln.". Richtig ist zwar, daß es keine greifbarere Regel für das Binde-s gibt, als die, daß es nach Sprachgefühl dort gesetzt wird, wo es für Nicht-Slawen mit ihren Konsonantensteinbrüchen zur stolperfreien Aussprache nötig ist, das rechtfertigt aber nicht, eine klare Regel zu schaffen, die dafür die entstandenen Wortverbrechen unaussprechbar macht.
    Tatsächlich greift der obrigkeitshörige dt. Michel so einen Mist auf und übernimmt die "Amtregeln". Es hieß zwar noch nie Verbandkasten, sondern immer Verbandskasten, man stößt aber zunehmend auf erstere. Besonders schön ist das anzusehen, wenn man an schmutzigen Arbeitsplätzen den neuen "Verbandkasten" vor Dreck geschützt in einem Schrank findet, auf dem "Verbandskasten" steht.
    Welcher Vollidiot in seiner "Amtstube" hat sich so einen Hirnfurz aus dem Schädel gedrückt? Das gehört als Vergewaltigung bestraft. Die dt. Sprache hat denen doch nichts getan!
  3. sonstiger vom "Amtschimmel" erdachter Müll
    Jeder Schrieb von Amts wegen läßt Goethe im Grab rotieren, Luther dürfte sich schon nach Neuseeland durchgebohrt haben.

 

Nicht|destotrotz gehe ich davon aus, daß die ev. Kirche das "Soll" im Sinne der dt. Sprache verstanden haben will. Es wird wärmstens empfohlen (Macht ja auch Sinn (Noch so ein Hirnfurz, das "Sinn machen" von den Tommies eingeschleppt worden sei, dem ist nicht so)) und ist auch erwünscht, für eine Abweichung dürfte der Aufwand jedoch ähnlich erheblich sein, wie für eine Trauung außerhalb der "Ort|gemeinde", also ein Anruf, wenn überhaupt.

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Bei der Taufe/Kommunion/Firmung/Konfirmation muß man es den Pharisäern ja nicht auf die Nase binden und denen die fragen, entgegnet man ein "jaja, der is katholisch"
Öffentlich zur Lüge aufrufen ist natürlich ein Zeichen besonderer Integretät und zeugt von einer unheimlich großen Achtung gegenüber dem Belogenen.
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Bei der Taufe/Kommunion/Firmung/Konfirmation muß man es den Pharisäern ja nicht auf die Nase binden und denen die fragen, entgegnet man ein "jaja, der is katholisch"
Öffentlich zur Lüge aufrufen ist natürlich ein Zeichen besonderer Integretät und zeugt von einer unheimlich großen Achtung gegenüber dem Belogenen.

Und sinnentstellendes Quoten zeugt für mich von dem Wunsch des Quotemarders¹, in die Ignorierliste aufgenommen zu werden.

 

 

 

 

¹Quotemarder: Ein Quotemarder raubt Teile des Quotings, so daß der Sinn des Ganzen verloren geht. Quotemardern ist fast so schlimm wie quolschen.

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In der katholischen Lehre ist das Patenamt eine lebenslange Verbindung zwischen dem Täufling und dem Paten. Der Pate spricht stellvertretend für den Täufling mit den Eltern das Glaubensbekenntnis (was ich von einem evangelischen Taufzeugen nicht erwarten kann)

So?

Wenn ein Katholik die una sancta catholica et apostolica bekennt, dann bekennt er auch die weltlich verfasste Katholische Kirche die geleitet wird von den Bischöfen als Nachfolger der Apostel unter denen der Bischof von Rom der erste ist. Ich glaube kaum, daß ein Protestant dazu bereit wäre.

Hier in der Gegend wird bei einigen Gelegenheiten in der Messe beim Glaubensbekenntnis das "katholische Kirche" durch "christliche Kirche" ersetzt - explizit im Sinne der Ökumene.

@ Flo77: Was bedeutet das Deiner Meinung nach (in Bezug auf Deine obige Erklärung)?

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Hier in der Gegend wird bei einigen Gelegenheiten in der Messe beim Glaubensbekenntnis das "katholische Kirche" durch "christliche Kirche" ersetzt - explizit im Sinne der Ökumene.

@ Flo77: Was bedeutet das Deiner Meinung nach (in Bezug auf Deine obige Erklärung)?

Ich halte "christliche Kirche" für einen idiotischen Ausdruck. Wenigstens ist er doppelt gemoppelt und damit inhaltsleer.

 

Die Kirche ist immer auf den Kyrios, den Herrn Jesus Christus ausgerichtet.

 

Ökumene auf Kosten des Inhalts sollte es mMn nicht geben.

 

Letztes Jahr gab es im Dom einen ökumenischen Gottesdienst mit ++Joachim, Präses Schneider und einem orthodoxen Metropoliten, bei dem mir das Fehlen des Credos zunächst ziemlich unlogisch vorkam, was mir allerdings mittlerweile tatsächlich einleutet.

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Dann hat er mit einem Diakon aus seiner Verwandtschaft gesprochen, der davon gar nichts wusste, und bei der rk-Taufe seine Enkel mit einem kath. und einem ev. Paten getauft hat. Seiner Meinung nach ist die Regelung des CIC nicht wichtig, im Taufbuch würden beide (Pate und Zeuge) als Paten erscheinen. Und dieser Meinung hat sich mein Freund jetzt auch angeschlossen.
Ich müsste mir mal aktuelle Taufscheine meiner Kinder holen, aber soweit ich weiß wurden die evangelischen Patinnen der Zwillinge ohne besondere Zusätze eingetragen.

 

Ich finde, wenn die Kirche diese Regelung hat, hat sie (hoffentlich) Gründe dafür - und das ist dann zu akzeptieren.
Diese Regelung resultiert aus dem unterschiedlichen Verständnis von Patenschaft.

 

In der katholischen Lehre ist das Patenamt eine lebenslange Verbindung zwischen dem Täufling und dem Paten. Der Pate spricht stellvertretend für den Täufling mit den Eltern das Glaubensbekenntnis (was ich von einem evangelischen Taufzeugen nicht erwarten kann) und soll den Täufling auf seinem Glaubensweg dauerhaft begleiten. Dazu gehört auch, daß der Pate einen Anteil an der Katechese hat. Soweit ich weiß, ist der Ursprung des Ganzen ja die Bestellung eines glaubenserfahrenen Begleiters für die Vorbereitung auf die Taufe zu Zeiten der Erwachsenentaufe.

 

Das die Protestanten das Patenamt mit der Konfirmation enden lassen und die Verbindung zwischen Täufling und Paten nicht als so intensiv ansehen (wie die Katholische Kirche, die die Patenschaft in die Nähe der Blutsverwandtschaft rückt), sind da nur zwei gewichtige Unterschiede.

 

Zudem heißt es im CIC:

Can. 872 — Einem Täufling ist, soweit dies geschehen kann, ein Pate zu geben; dessen Aufgabe ist es, dem erwachsenen Täufling bei der christlichen Initiation, beizustehen

 

Wieso soll das ein ev. Christ nicht können?

Glaubt ein evangelischer Christ das Sakrament der Firmung? Glaubt ein evangelischer Christ (so er nicht dedizierter Lutheraner ist) an die Wesenswandlung von Brot und Wein in Leib und Blut unseres Heilands? Glaubt ein evangelischer Christ, daß diese Wandlung nur durch einen Priester geschehen kann? Glaubt ein evangelischer Christ, daß ein apostolisch geweihter Bischof das rechtmäßige Oberhaupt seiner Ortskirche ist?

 

Der Pate soll ja nicht nur allgemeiner Ansprechpartner für das Kind sein sondern ihm in Glaubensfragen weiterhelfen können.

@Flo77

Ich hoffe, dass Du meine Fragen nicht als indiskret empfindest:

- Hast Du die von Dir in diesem und den späteren Beiträgen geschilderten Probleme aktuell mit den ev. Taufzeugen/patinnen Deiner Zwillinge?

- Argumentierst Du so engagiert gegen ev. Paten bei kath. Täuflingen WEIL Deine Kinder ev. "Paten" haben, oder OBWOHL?

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@Flo77

Ich hoffe, dass Du meine Fragen nicht als indiskret empfindest:

- Hast Du die von Dir in diesem und den späteren Beiträgen geschilderten Probleme aktuell mit den ev. Taufzeugen/patinnen Deiner Zwillinge?

- Argumentierst Du so engagiert gegen ev. Paten bei kath. Täuflingen WEIL Deine Kinder ev. "Paten" haben, oder OBWOHL?

Ich lebe in einer religionsverschiedenen Ehe (meine Frau ist katholisch sozialisiert, aber nicht getauft).

 

Im Augenblick haben wir mit den Taufpatinnen unserer Zwillinge keine konfessionellen Schwierigkeiten, was unter anderem an der recht pragmatischen Art meiner Frau liegt und der Tatsache, daß wir bisher das Interkommunionproblem noch nicht hatten.

 

Wie wir in Zukunft damit umgehen, wird die Zeit zeigen (bei einer der Damen sind wir uns im Mom. aus anderen Gründen nicht einig, ob sie für ihre Rolle als Patin die richtige Wahl war).

 

Mir pers. wären rein katholische Paten weitaus lieber gewesen was aber mangels geeigneter Kandidaten nicht möglich war.

 

Der Tradition folgend wollten wir einen Paten aus meiner Familie und einen aus der Familie meiner Frau. Und da meine Kandidaten die notwendigen Bedingungen erfüllten (katholisch, gefirmt), war sie in ihrer Wahl frei.

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Die ev. Kirche fragt ja auch nicht umgekehrt: Glaubt der Römer die Rechtfertigung allein aus dem Glauben? Glaubt der Römer die einsetzungsgemäße Feier des Abendmahls? Oder gar, bei einem reformierten Patenkind: Glaubt der Römer an ein reines Realsymbol von Brot und Wein als Leib und Blut Christi?

 

Warum eigentlich nicht? Ist das nicht wichtig für Euch?

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Meine Frage an konfessionsverschiedene Paare: Für welche Konfession habt Ihr Euch bei Euren Kindern aus welchen Gründen entschieden?

 

Meine Frau und ich haben einen Deal gemacht: das Kind bekommt ihren Nachnamen und wird katholisch oder meinen Nachnamen und wird orthodox.

 

Die Kirche ist mir wichtiger.

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Die ev. Kirche fragt ja auch nicht umgekehrt: Glaubt der Römer die Rechtfertigung allein aus dem Glauben? Glaubt der Römer die einsetzungsgemäße Feier des Abendmahls? Oder gar, bei einem reformierten Patenkind: Glaubt der Römer an ein reines Realsymbol von Brot und Wein als Leib und Blut Christi?

 

Warum eigentlich nicht? Ist das nicht wichtig für Euch?

Doch, natürlich ist es wichtig. Aber die römische Gemeinschaft überbewertet hier m.E. den Einfluß der Paten.

Ich habe jedenfalls keine Angst, daß mein (potentielles) Kind ketzerisch werden könnte, nur weil es einen römischen Paten kriegt (Was tatsächlich der Fall sein dürfte): Die ev.-luth. Kirche von Bayern hatte Ewigkeiten einen römischen König zum Oberhaupt.

Da habe ich mehr Angst vor'm Konfirmandenunterricht, denn ohne Heidelberger Katechismus ist der hier nur bei der SELK zu kriegen.

 

Mal ganz ketzerisch (Im bürgerlichen Sinne) gefragt:

Wenn die Mutter eines römischen Kindes evangelisch sein darf, wieso dann nicht auch mindestens ein Pate?

 

Es ist einfach nur hirnrissig, denn aus anderen Gründen würde ich immer Paten aus der Familie bevorzugen. Die Familie hat man, Freunde kann man sich aussuchen und dieses Aussuchen enthält eben auch die Option auf negatives Aussuchen, also die Freundschaft zu beenden.

Meine Frau ist Patin des Kindes vom Bruder ihres Ex ... man kann sich denken, wie die Patenschaft in der Realität aussieht.

Sicher kann man sich auch in der Familie zerstreiten, aber weil man eben Bruder, Schwester, Tante usw. schlecht aus der Welt schaffen kann, ist die Wahrscheinlichkeit doch besser, daß man irgendwann auch wieder zueinander findet, als bei Freunden, denen man komplett aus dem Weg gehen kann.

 

Wenn nun also die römische Gemeinschaft darauf verzichtet, es zu unterbinden, daß nicht beide Elternteile eines Täuflings römisch sind, dann muß sie es in der Konsequenz auch hinnehmen, daß mind. ein Pate nichtrömisch ist.

Jedenfalls würde ich es mir von der Sekte meiner Frau nicht untersagen lassen, dem Kind auch meinerseits der Familie einen Paten zur Seite zu stellen.

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Meine Frau und ich haben einen Deal gemacht: das Kind bekommt ihren Nachnamen und wird katholisch oder meinen Nachnamen und wird orthodox.

 

Die Kirche ist mir wichtiger.

Interessant. Und was passiert, wenn sie dir am Ende sagt, ihr sei die Kirche auch wichtiger als der Nachname?

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Meine Frau und ich haben einen Deal gemacht: das Kind bekommt ihren Nachnamen und wird katholisch oder meinen Nachnamen und wird orthodox.

 

Die Kirche ist mir wichtiger.

Interessant. Und was passiert, wenn sie dir am Ende sagt, ihr sei die Kirche auch wichtiger als der Nachname?

Dann sucht man eine andere Frau.

 

Es ist ja gerade Wesensmerkmal von Sekten, daß sie versuchen, auszugrenzen, damit sie die, die sie einmal gefangen haben, auch unbedingt halten können. Dazu muß man sie von der Außenwelt so gut es geht isolieren.

 

Rein vom Glaubens- und Vorschriftenkonstrukt her beurteilt, ist die Katholiban keinen Deut besser als die Taliban. Der einzige Grund, warum die Katholiban nicht so oft in den Schlagzeilen steht wie die Taliban: Die Anhängerschaft ist im Schnitt dann doch etwas weniger fanatisch.

Die Ausnahmen findet man in diversen Internetforen.

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