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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 7 Stunden schrieb Chrysologus:

Ausgeschlossen, einen Mann, der seine Macht so missbraucht hat, zu schutzbedürftigen zu schicken und dort eine Machtstellung einzunehmen.

Und ich hatte doch glatt gedacht, Nonnenklöster wären autark und bräuchten nur für die tägliche Messe einen externen Zelebranten.

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Am 20.11.2023 um 06:22 schrieb Moriz:

Darf ich tatsächlich über lange genug Verstorbene erzählen, was ich will?

Und was ist mit den Angehörigen?

lies mal Bücher über prominente Persönlichkeiten,  die noch keine 20 Jahre tot sind

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Am 19.11.2023 um 20:28 schrieb Moriz:

 

Zum Einen: Eine juristische Prüfung kann jeder jederzeit zu jedem beliebigen Thema ankündigen.

Zum Anderen: Bei Namensnennungen von Verdächtigen sind - insbesonders bei diesem Thema - die Persönlichkeitsrechte zu beachten. Und eigentlich auch bei überführten Tätern.

 

wie weit gilt das für historische Persönlichkeiten?

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vor 20 Stunden schrieb Moriz:

Hausgeistlicher in einem abgelegenen, überalterten Frauenkloster. Oder Archivar im bischöflichen Aktenkeller. Kirche könnte, wenn sie wollte.

Nein absolut Nein  es ist eine Unverschämtheit das  Problem, Geistliche entweder zu Schwestern, ins Krankenhaus, Altenheim, oder behinderten Einrichtungen abgeschoben werden
Hier in Wien haben 3 behinderten Wohnprojekte ihre Verbindung zur Diözese abgebrochen und lassen jetzt lieber einen Freikirchliches Pastor mit Lobpreis Team kommen wer zur Kath Messe will(keiner) kann ja mit dem Freizeit Fahrdienst dahin fahren 

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vor 12 Stunden schrieb Moriz:

Und ich hatte doch glatt gedacht, Nonnenklöster wären autark und bräuchten nur für die tägliche Messe einen externen Zelebranten.

grade gibts da so einen Fall da sitzt der Mann als Spiritual in einem Nonnenkloster in der Diözese Chur

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Das Thema "Wohin mit dem Täter?" beschäftigt mich ja nun doch ab und an - ich plaudere kein Geheimwissen aus wenn ich berichte, dass wir in Rottenburg derzeit 14 lebende Täter auf dem Diözesangebiet haben, von denen 2 aber von auswärts kommen. 

Die Regel der Interventionsordnung sagt, dass sie keine Arbeit machen dürfen, bei der sie mit Kindern, Jugendlichen oder schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen in Kontakt kommen. Das schließt eigentlich alle seelsorgerischen Tätigkeiten aus - bei Kinder- und Jugendheimen und -verbänden ebenso wie bei Behinderten- und Pflegeheimen ist das offenkundig, aber auch in Krankenhäusern kommt man eben nicht nur mit Kranken, sondern auch mit Angehörigen in Krisensituationen in Kontakt, und das sind dann per Definitionem vulnerable Personen, und wenn es eine nur situative Vulnerabilität ist.

Daher muss man in jedem Einzelfall schauen, was der Täter getan hat, wie er sich mit seiner Tat auseinandergesetzt hat und welche Prognose man verantwortet stellt (zB haben wir gelernt, dass Therapeuten NIE Prognosen stellen dürfen).

Was wir in einzelnen Fällen auch bei hands-on-Tätern zulassen, das ist die Übernahme von Messvertretungen, wobei es dem Dekan aufgetragen ist, sicher zu stellen, dass keine Vertretung länger als (ich meine) drei Wochen gehen darf, damit keine seelsorgerischen Beziehungen entstehen. Das bedeutet, dass diese Priester zum Teil recht weit fahren müssen und sollen.

Es ist hier immer ein Kampf zwischen dem Resozialisierungsgedanken einerseits und dem Schutz Dritter andererseits. Und - das ist mein üblicher Vergleich - dem Kassierer, der unterschlagen hat, vertraue ich den Tresorschlüssel nie wieder regulär an, aber ich kann ihn Brötchen holen schicken.

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Gerade eben schrieb Chrysologus:

Das Thema "Wohin mit dem Täter?" beschäftigt mich ja nun doch ab und an - ich plaudere kein Geheimwissen aus wenn ich berichte, dass wir in Rottenburg derzeit 14 lebende Täter auf dem Diözesangebiet haben, von denen 2 aber von auswärts kommen. 

Die Regel der Interventionsordnung sagt, dass sie keine Arbeit machen dürfen, bei der sie mit Kindern, Jugendlichen oder schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen in Kontakt kommen. Das schließt eigentlich alle seelsorgerischen Tätigkeiten aus - bei Kinder- und Jugendheimen und -verbänden ebenso wie bei Behinderten- und Pflegeheimen ist das offenkundig, aber auch in Krankenhäusern kommt man eben nicht nur mit Kranken, sondern auch mit Angehörigen in Krisensituationen in Kontakt, und das sind dann per Definitionem vulnerable Personen, und wenn es eine nur situative Vulnerabilität ist.

Daher muss man in jedem Einzelfall schauen, was der Täter getan hat, wie er sich mit seiner Tat auseinandergesetzt hat und welche Prognose man verantwortet stellt (zB haben wir gelernt, dass Therapeuten NIE Prognosen stellen dürfen).

Was wir in einzelnen Fällen auch bei hands-on-Tätern zulassen, das ist die Übernahme von Messvertretungen, wobei es dem Dekan aufgetragen ist, sicher zu stellen, dass keine Vertretung länger als (ich meine) drei Wochen gehen darf, damit keine seelsorgerischen Beziehungen entstehen. Das bedeutet, dass diese Priester zum Teil recht weit fahren müssen und sollen.

Es ist hier immer ein Kampf zwischen dem Resozialisierungsgedanken einerseits und dem Schutz Dritter andererseits. Und - das ist mein üblicher Vergleich - dem Kassierer, der unterschlagen hat, vertraue ich den Tresorschlüssel nie wieder regulär an, aber ich kann ihn Brötchen holen schicken.

mir geht es um die allgemeine Dendenz dass  Problem Priester   deponiert werden um die Leute dort kümmert sich keiner

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Gerade eben schrieb Spadafora:

aha ich bitte um Erläuterung

 

Worüber?

 

Daß die Stunksitzung schon im Frühjahr prophezeiht hat, daß Woelki sein Möglichstes tun wird um die Kirche von Köln klein zu kriegen?

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Der "Missbrauch" von Pfarrer Michael D. war übrigens der von mir schon erwähnte Blowjob durch einen 17jährigen Stricher in Köln.

 

Bei diesem Verfahren ging es darum, daß sich Kardinal Woleki gegen BILD zu Wehr gesetzt hat (und jetzt wohl erstmals verlor, was BILD leidlich ausweidet).

 

Wenn selbst katholisch.de nicht darüber berichtet, wird es für den Kardinal nicht mehr als das sein.

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vor 13 Minuten schrieb rorro:

Der "Missbrauch" von Pfarrer Michael D. war übrigens der von mir schon erwähnte Blowjob durch einen 17jährigen Stricher in Köln.

Das tut man nicht. Und als Priester schon mal gar nicht.

Bei u18 vermutlich eine Straftat - die Frage ist, in wie weit er das jugendliche Alter des Prostituierten hätte erkennen müssen.

 

Ich weiß nicht, ob ich so jemanden als Seelsorger haben wollte - aber Amtsmissbrauch sehe ich hier nicht.

 

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vor 40 Minuten schrieb Moriz:

Das tut man nicht. Und als Priester schon mal gar nicht.

Bei u18 vermutlich eine Straftat - die Frage ist, in wie weit er das jugendliche Alter des Prostituierten hätte erkennen müssen.

 

Ich weiß nicht, ob ich so jemanden als Seelsorger haben wollte - aber Amtsmissbrauch sehe ich hier nicht.

 

Bei einem 17jährigen der es darauf anlegt, kann man auch gerne auf 20 oder 21 schätzen.

 

Willst Du ihn nicht als Seelsorger, weil er sich von nem 17jährigen hat bedienen lassen oder weil er bei nem Stricher war?

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Zitat

Haben Sie schon mal erlebt, dass eine missbrauchte Person und ein Täter miteinander Frieden geschlossen haben?
Um ehrlich zu sein: noch nicht. Ich habe Betroffene erlebt, die dazu bereit gewesen wären. Aber es ist schwierig, Täter zu finden, welche einsichtig sind, dass sie jemandem wehgetan haben. Täter, die sich nicht rechtfertigen, den Missbrauch nicht bagatellisieren und auch nicht ausblenden.

 

Quelle: https://www.schweizer-illustrierte.ch/people/swiss-stars/man-muss-nicht-verzeihen-664184

 

Ohne Tateinsicht und Reue wird Aufarbeitung im Sand verlaufen.

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On 12/11/2023 at 9:48 PM, rorro said:

 

Das ist nicht zwingend so - siehe südafrikanische Wahrheitskommission.


Die „Aufarbeitung“ kann sicher auch ohne Tateinsicht und Reue in dem Sinne erfolgen, dass nur das Tatgeschehen transparent gemacht wird.

Für die Kirche wäre dadurch aber nur sehr wenig gewonnen - denn für die Gewinnung von Vertrauens- und Glaubwürdigkeit ist tatsächlich Reue und Einsicht unerläßlich.

Das ist ja, was das Besondere an dieser modernen Krise von Glauben und Religion ausmacht - die Machtverhältnisse sind verschoben:

Heute entscheiden die Gläubigen darüber, ob Einsicht und Wandel in ihren Augen ausreichend sind; wenn nicht, unterstützen sie diese Kirche nicht mehr. Ein uneinsichtige, hochmütige Kirche, die selbst entscheiden will, was zur Versöhnung ausreicht, wird mit sehr wenigen Gläubigen auskommen müssen.

(Und sie sollte sich dabei lieber nicht einfach mal in die Tasche lügen, dass wenige Gläubige automatisch ein Qualitäts- und Wahrheitsmerkmal seien.)

bearbeitet von Shubashi
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vor 8 Stunden schrieb Spadafora:

 

Das sind ja Deine Jungs, ottaviani / CIC-Fan. Mindestens 60 "problematische Priester" ist für eine Gemeinschaft, die aktuell rund 600 hat, schon mal eine Hausnummer. Dürftest einige davon persönlich kennen, oder?

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Eine bemerkenswerte Quote für eine Gruppe, die die sexuelle Revolution nicht mitgemacht hat und stattdessen die sogenannte "traditionelle" Sexualmoral hoch hält. Liberalismus als Erklärung dürfte hier ausscheiden.

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8 hours ago, Chrysologus said:

Eine bemerkenswerte Quote für eine Gruppe, die die sexuelle Revolution nicht mitgemacht hat und stattdessen die sogenannte "traditionelle" Sexualmoral hoch hält. Liberalismus als Erklärung dürfte hier ausscheiden.


Deshalb ist jede autoritäre Struktur des „da reden wir nicht drüber“ in meinen Augen so gefährlich. Es gibt deshalb auch kein „zurück“ in eine vermeintlich „heile“ Vergangenheit - diese Art von Verbrechen gab es sehr wahrscheinlich schon immer, nicht nur in religiösen, sondern in allen Arten gesellschaftlicher Machtsstruktur, mit der Familie vorne an. 
Aufklärung und Aufmerksamkeit jeglicher Art ist unser einziges Mittel dagegen. 

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