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Antipolemikum


Gorg

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Hallo Forum,

 

mich ärgert die Polemik in der aktuellen Diskussion und so habe ich ein wenig nachgeforscht und festgestellt, daß der Anteil pädophieler Priester - also ~5.000 auf 400.000 - knapp über dem 1% liegt, daß als Durchnittsprozentwert auch in der Bevölkerung statistisch zu Grunde liegt(Quellen: Wikipedia[dt,engl.], Angaben aus Pädophielenverbänden, Statistiken).

Das eine regide Sexualmoral der Heiligen Mutter Kirche Menschen anziehen könnte, die mit ihrer Leiblichkeit im Ungleichgewicht sind ist ja vielerorts debattiert worden - vielleicht erklärt daß ja die 0,25% Schwankung nach oben. (Prozentrechnung war nie so mein Ding...)

 

 

Auffällig ist, es werden nämlich derzeit kumuliert Fälle aus dem letzten halben Jahrhundert zeitgleich aufgearbeitet, was natürlich zu einer statistischen und argumentativen "Häufung" führt. Auch denke ich, daß die Presseorgane ihre wertefeindliche Einstellung äußern können und die Kirche als Zielscheibe viel zu bedacht und langsam agiert in den Augen der durch hastige Reaktionen. Die Kirche ist kein modernes parteienähnliches "Großunternehmen", das jedem Wechsel des Zeitgeistes aufsitzt und nachrennt, sondern sie führt eine zweitausend Jahre altes Wertesystem durch die Zeit. Wie heißt es so passend in einem Lied: "So schreitet Christus durch die Zeit in seiner Kirche Pilgerkleid". Vielleicht sollte uns als die die dieses Kleid SIND uns mehr Gedanken um die Außenwirkung machen. Rom wird reagieren - besonnen ruhig und alldurchdringend.

 

Wir haben aber das Dilemma - ein inhärentes Dilemma sozusagen - daß wir denen, die gefallen sind, die Hand reichen sollen/müssen und eine neue Chance zu geben verpflichtet sind - durch Jesus. Ist es nicht "pea ordre de Mufti"?

 

Das Problem mit den Folgen der Pädophilie sehe ich auch deutlich - eine Freundin von mir betreute Opfer als Einzeltherapeutin - aber man muß die Emotionen von den Tatsachen trennen; und wir müssen uns überlegen, wie wir mit den "gefallenen Priestern und Ordensleuten" umgehen. Auch angesichts des Mangels an Geistlichen in Europa eine wichtige Frage. Die Frage nach einer Isolation von Kindern ist im Gemeindeleben nicht denkbar - auch in der Altenseelsorge trifft man auf Enkel und Großenkel. Die brennende Sorge gilt also möglichen, zukünftigen Opfern, erst danach denen, die schon Opfer wurden, wie ich; das ist keine Benachteiligung sondern Vorsorge.

 

Auch ich kann keine Lösung aus dem Ärmel schütteln, denke aber, daß es wichtig ist diese nüchternen Tatsachen hier in einem eigenen Textus einmal zusammenzufassen und zur Diskussion zu stellen.

 

Wie kann die Kirche mit diesen Tätern/-innen umgehen?

Wie sollte sie es publizieren?

Was können wir tun im alltäglichen Gespräch als Katholiken?

 

Sehr möchte ich doch darum bitten, die Idee ich verteidige Päderasten sogleich fallen zu lassen und sich beim Anflug dieser Idee den Text nochmals genau durchzulesen.

 

 

Herzliche Grüße aus Hauptstadtdiaspora

sendet

Gorg

bearbeitet von Gorg
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und wir müssen uns überlegen, wie wir mit den "gefallenen Priestern und Ordensleuten" umgehen.

Was gibt es denn da groß zu überlegen? Wegsperren wie jeden anderen Verbrecher auch. Und die Leute, die sie schützen, gleichfalls in dem vom Gesetz vorgesehenen Rahmen bestrafen.

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und wir müssen uns überlegen, wie wir mit den "gefallenen Priestern und Ordensleuten" umgehen.

Was gibt es denn da groß zu überlegen? Wegsperren wie jeden anderen Verbrecher auch. Und die Leute, die sie schützen, gleichfalls in dem vom Gesetz vorgesehenen Rahmen bestrafen.

 

Nur würde das den Bestand an Klerikern ziemlich dezimieren, was ja nicht in Gorgs Interesse liegt ...

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und wir müssen uns überlegen, wie wir mit den "gefallenen Priestern und Ordensleuten" umgehen.

Was gibt es denn da groß zu überlegen? Wegsperren wie jeden anderen Verbrecher auch. Und die Leute, die sie schützen, gleichfalls in dem vom Gesetz vorgesehenen Rahmen bestrafen.

 

Nur würde das den Bestand an Klerikern ziemlich dezimieren, was ja nicht in Gorgs Interesse liegt ...

 

 

Ist das so?

 

 

Homo Viator

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und wir müssen uns überlegen, wie wir mit den "gefallenen Priestern und Ordensleuten" umgehen.

Was gibt es denn da groß zu überlegen? Wegsperren wie jeden anderen Verbrecher auch. Und die Leute, die sie schützen, gleichfalls in dem vom Gesetz vorgesehenen Rahmen bestrafen.

 

Nur würde das den Bestand an Klerikern ziemlich dezimieren, was ja nicht in Gorgs Interesse liegt ...

 

 

Ist das so?

 

 

Homo Viator

 

Jupp, man beachte, daß GH auch die einschließt, welche die eigentlichen Täter schützen ... und da sind wir ja mittlerweile schon beim Papst angelangt ...

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Jupp, man beachte, daß GH auch die einschließt, welche die eigentlichen Täter schützen ... und da sind wir ja mittlerweile schon beim Papst angelangt ...

Ich tippe mal, die kämen mit Geldstrafen davon. Einfahren dürfte man dafür noch nicht.

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Jupp, man beachte, daß GH auch die einschließt, welche die eigentlichen Täter schützen ... und da sind wir ja mittlerweile schon beim Papst angelangt ...

Ich tippe mal, die kämen mit Geldstrafen davon. Einfahren dürfte man dafür noch nicht.

 

Nunja, da es sich um Kirchenvertreter handelt, wird ihnen wohl sogar das erspart bleiben ...

 

"Wer sich zu der Ansicht bekennt, die Kirche sei dem Staate unterworfen, der ist ein Häretiker" (Papst Pius IX., Enzyklika "Quanta Cura") (nach Lingen ;) )

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"Wer sich zu der Ansicht bekennt, die Kirche sei dem Staate unterworfen, der ist ein Häretiker" (Papst Pius IX., Enzyklika "Quanta Cura") (nach Lingen ;) )

Da bin ich schuldig im Sinne der Anklage. Mehrfach.

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"Wer sich zu der Ansicht bekennt, die Kirche sei dem Staate unterworfen, der ist ein Häretiker" (Papst Pius IX., Enzyklika "Quanta Cura") (nach Lingen ;) )

Da bin ich schuldig im Sinne der Anklage. Mehrfach.

Du würdest den Satz "Das Gewissen und die religiöse Überzeugung ist allein vom Staat zu bilden, zu kontrollieren und zu führen" freiwillig unterschreiben???
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"Wer sich zu der Ansicht bekennt, die Kirche sei dem Staate unterworfen, der ist ein Häretiker" (Papst Pius IX., Enzyklika "Quanta Cura") (nach Lingen ;) )

Da bin ich schuldig im Sinne der Anklage. Mehrfach.

Du würdest den Satz "Das Gewissen und die religiöse Überzeugung ist allein vom Staat zu bilden, zu kontrollieren und zu führen" freiwillig unterschreiben???

Selbstverständlich nicht. Darum geht's hier auch nicht. Es geht hier darum, daß der Klerus nicht über dem Gesetz steht, so wie er das gerne hätte. Was das Recht angeht, ist auch die Kirche dem Staat unterworfen, so wie jeder andere auch. Keine Sonderbehandlung.

 

(Das gälte in einem freien Land ohne halbseidene Theokratie, also nicht für D'land.)

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"Wer sich zu der Ansicht bekennt, die Kirche sei dem Staate unterworfen, der ist ein Häretiker" (Papst Pius IX., Enzyklika "Quanta Cura") (nach Lingen ;) )
Da bin ich schuldig im Sinne der Anklage. Mehrfach.
Du würdest den Satz "Das Gewissen und die religiöse Überzeugung ist allein vom Staat zu bilden, zu kontrollieren und zu führen" freiwillig unterschreiben???
Selbstverständlich nicht. Darum geht's hier auch nicht.
Darum ging es aber in Quanta Cura.

 

 

 

Es geht hier darum, daß der Klerus nicht über dem Gesetz steht, so wie er das gerne hätte. Was das Recht angeht, ist auch die Kirche dem Staat unterworfen, so wie jeder andere auch. Keine Sonderbehandlung.

 

(Das gälte in einem freien Land ohne halbseidene Theokratie, also nicht für D'land.)

In jeder anderen ähnlich strukturierten Gruppe würden die gleichen Muster ablaufen. Egal ob Beamte oder Soldaten...
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In jeder anderen ähnlich strukturierten Gruppe würden die gleichen Muster ablaufen. Egal ob Beamte oder Soldaten...

Und es wäre/ist gleichfalls falsch.

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Und schon ist das Thema wieder OFF TOPIC...

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In jeder anderen ähnlich strukturierten Gruppe würden die gleichen Muster ablaufen. Egal ob Beamte oder Soldaten...
Und es wäre/ist gleichfalls falsch.
Wer behauptet das Gegenteil?
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Auch angesichts des Mangels an Geistlichen in Europa eine wichtige Frage.

Wie du Priestermangel hier tatsächlich als relevanten Aspekt akzeptieren kannst, ist mir schleierhaft.

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Vor dem Hintergrund von Personalknappheit ist man ehr bereit "fragwürdige Mitarbeiter" zu dulden und über Verfehlungen hinwegzusehen - mir ist nicht klar, ob Du mit HR* zu tun hast, Wiebke.

H_uman R_ecources

bearbeitet von Gorg
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Und schon ist das Thema wieder OFF TOPIC...

Yepp - geht schnell hier aber vielleicht greifst Du ab&zu mal zur Ruderpinne und bringst das Boot

wieder auf Kurs.

;) Danke :)

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Vor dem Hintergrund von Personalknappheit ist man ehr bereit "fragwürdige Mitarbeiter" zu dulden und über Verfehlungen hinwegzusehen

Das ist schon klar, aber für mich gibt es bei jeder Personalknappheit irgendwo eine "Fragwürdigkeitsgrenze". Dahinter sieht man einfach über die Verfehlungen nicht mehr hinweg und behilft sich irgendwie anders.

 

Was du geschrieben hast, liest sich so, als ob ein geweihter Priester auch pädophil noch immer besser ist als ein Pastoralreferent, bei dem alle paar Wochen oder Monate mal ein "fliegender" Priester vorbeischaut. Wortgottesdienste feiern kann er, Kommunion austeilen kann er, wenn's sein muss auch taufen und theoretisch sogar Brautpaare trauen. Selbst wenn ich mir alle Mühe gebe, die besondere Funktion eines Priesters in der RKK zu berücksichtigen (was mir naturgemäß schwerfällt), sind die Prioritäten da dann doch irgendwo falsch gewählt. An der Stelle kann ich nur noch höflich bleiben, indem ich mich weiterer Kommentare schlicht enthalte...

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Und schon ist das Thema wieder OFF TOPIC...

So ist das bei solchen Themen.

Da geraten etliche außer Rand und Band, andere fahren auf Schlüsselwörter ab, und die Sach- und Fachkundigen haben Pause. Irgendwann sind alle erschöpft und lassen das Thema frustriert und angewidert fallen. Das war's dann.

 

Wem das wohl nützt?

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Gorg,

 

ich teile dein Anliegen, doch kann der Priestermangel kein Argument sein.

 

Mein Bischof hat gestern Pfarrer H. suspendiert, nachdem auch er ihn für 2 Jahre, zwar unter Auflagen, in Bad Tölz beschäftigt hatte.

Der Suspendierungsgrund ist vorgeschoben - er hat sich des Problemes entledigt.

 

Und genau das ist der falsche Weg.

 

Aufklärung der bisher begangenen Taten, Prävention für die Zukunft, Einhaltung der Richtlinien, juristisches Vorgehen usw. - kein Thema, das muss sein.

 

Aber Jesus stand nicht nur auf der Seite der Opfer, er stand auch immer an der Seite der Täter, die sich in Schuld verstrickt hatten und jemand brauchten, der ihnen Vergebung zusprach.

 

Nur auf einer Seite stand Jesus nie: Auf der Seite empörter und selbstgerechter Bürger, selbst wenn sie, zu seiner Zeit, Hohepriester waren.

 

Am nächsten Sonntag werden wir das Evangelium von der Steinigung hören, die nicht stattfand.

 

Die Kirche entledigt sich seit fast 2000 Jahren ständig der Leute, die sich in Schuld verstricken, oder sie vertuscht. Nicht nur, aber oft.

 

Oft findet man sie nicht bei den Opfern und auch nicht bei den Sündern.

 

Man findet sie bei den Selbstgerechten.

 

Das ist der falsche Ort.

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und wir müssen uns überlegen, wie wir mit den "gefallenen Priestern und Ordensleuten" umgehen.

Was gibt es denn da groß zu überlegen? Wegsperren wie jeden anderen Verbrecher auch. Und die Leute, die sie schützen, gleichfalls in dem vom Gesetz vorgesehenen Rahmen bestrafen.

 

Nur würde das den Bestand an Klerikern ziemlich dezimieren, was ja nicht in Gorgs Interesse liegt ...

Warum sollte das den Bestand dezimieren. Ist es nicht so dass vor Gott alle Menschen gleich sind? Warum sollte man dann einen Priester nicht genau so wie einen anderen einsperren können. Sexuellen Missbrauch gab es schon immer, wenn aber durch irgendeinen Status (sei es nun ein Priester, ein besonders "ehrbarer" Bürger oder auch der spendable Manager) bestehende Gesetze ausgehebelt werden können wird sich nie etwas ändern.

Wenn endlich der Schutz der Opfer über dem der Täter stehen würde und Kindesmissbrauch schwerer bestraft würde als z.b. Steuerhinterziehung würden sich wohl Opfer schneller melden und somit auch die Pädophielen schneller aufgedeckt werden. Nur was jetzt in den Medien stattfindet hat nichts mit dem Schutz der Opfer zu tun, das ist meiner Meinung nach schlicht und ergreifend ein Aufhetzen der Bevölkerung gegen die Kirche. Und es macht mich wütend das dies auf dem Rücken der Opfer ausgetragen wird.

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Wenn endlich der Schutz der Opfer über dem der Täter stehen würde und Kindesmissbrauch schwerer bestraft würde als z.b. Steuerhinterziehung würden sich wohl Opfer schneller melden und somit auch die Pädophielen schneller aufgedeckt werden.

Daß überhaupt etwas aufgedeckt wird, hat die Kirche doch lange Zeit erfolgreich verhindert.

 

Nur was jetzt in den Medien stattfindet hat nichts mit dem Schutz der Opfer zu tun, das ist meiner Meinung nach schlicht und ergreifend ein Aufhetzen der Bevölkerung gegen die Kirche. Und es macht mich wütend das dies auf dem Rücken der Opfer ausgetragen wird.

Sollte man weiterhin schweigen, damit das Ansehen der Kirche, das sie bei einigen Menschen noch besitzt, nicht angekratzt wird? Was letztendlich dazu führen würde, daß so weitergemacht werden würde wie bisher...

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