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Warum glaubst du an Gott?


Frostfrosch

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dass du dieses bei dir erkennst ist aber schon gut.

Könntest du bitte deine küchenpsychologischen Trollversuche einstellen? Danke!

:)

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Ich vermute, dass missionarische Tätigkeiten (im weitesten Sinne des Wortes), respektive also eine Überzeugung, sei es durch Schrift, Wort oder Tat, in die Welt zu setzen den Menschen immer dann suspekt wird, wenn es den eigenen Zielen, Ideen, Wünschen und Hoffnungen dieser Menschen zuwiderläuft.

 

Das sehe ich auch so. Deswegen lehne ich missionarische Tätigkeiten (im Sinne von Bekehrungen) auch ab, insbesondere dann, wenn sie in Verbindung zu humanitärer Hilfe stehen und auf diese Weise Druck auf Bedürftige ausgeübt wird. Für "Ärzte ohne Grenzen"“ und "Brot für die Welt"“ trifft dies ja aber zum Glück nicht zu.

Ich möchte nur noch anmerken, dass dies eine knifflige Sache sein kann. Denn ein Dom ist auch Werbung für die eigene Überzeugung und selbstverständlich dürfen die Christen ihre Kirchen und Dome behalten, aber der Bereich ist mE eben fließend. Wer sich öffentlich weltanschaulich präsentiert, macht eben immer auch Werbung in eigener Sache. Da reicht dann schon die Dienstkleidung eines Bischofs.

bearbeitet von matzdan
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Atheismus kann auch per Zwang verordnet werden, keine Frage - und das beweist Ostdeutschland.

Welche Zwangsmaßnahmen gab es in Ostdeutschland?

 

Es gab Nachteile für diejenigen, die eine Karriere anstrebten, denn dazu musste man ein "guter Kommunist" sein - und ein guter Kommunist war nicht Mitglied einer Kirche, sondern Mitglied einer Partei. Das ist eine Art subtiler, aber wirksamer Druck.

 

Natürlich muss man sich fragen, was eine Religion taugt, die wegen solcher Kleinigkeiten aufgegeben wird. Aber diese Frage kann ich nicht beantworten, weil es bei mir umgekehrt war: Ich war eine Zeit lang noch Mitglied der katholischen Kirche, nicht aus Überzeugung, sondern aus beruflichen Gründen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich ohne Überzeugung in einem Verein Mitglied bin, oder gegen meine Überzeugung einen Verein verlasse.

 

Natürlich ist das kein Vergleich zu den Zwangsmaßnahmen, die Christen gegen Nichtchristen verhängt haben, um sie zu Christen zu machen - da war die Wahl manchmal eben nur "Tod oder Taufe", und es gab Leute, die den Tod vorgezogen haben (über diese "Märtyrer für die Religionsfreiheit" redet heute aber kaum noch jemand).

 

"Zwangsmaßnahmen" gibt es natürlich keine bei uns. Allerdings wäre ich dankbar gewesen, wenn ich vor meinem Studium der Sozialpädagogik gewusst hätte, was ich hinterher, bei der Arbeitssuche, erfahren habe: die meisten Arbeitsstellen im sozialen Bereich haben kirchlich bestimmte Einrichtungen zu vergeben. Und da muss man nicht nur das Richtige glauben, man muss das auch mit aller Gewalt leben. In meinem Fall bedeutete das: viele Stellen kamen für mich nicht in Frage, obwohl ich Mitglied der katholischen Kirche war. Mein Vergehen damals: ich war standesamtlich verheiratet, aber nicht kirchlich, denn mein damaliger Ehemann war kein Mitglied in irgendeiner Kirche, und es widerstrebte mir, ihm einen Ritus aufzuzwingen, den er nicht wollte.

 

Mittlerweile habe ich eine Stelle außerhalb von kirchlichen Einrichtungen. Aber natürlich frage ich mich jetzt, wie es um die soziale Arbeit bestellt ist, wenn so viele Aspiranten für soziale Arbeit erst mal durch den Filter der Kirchen gehen müssen.

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Atheismus kann auch per Zwang verordnet werden, keine Frage - und das beweist Ostdeutschland.

Welche Zwangsmaßnahmen gab es in Ostdeutschland?

 

Es gab Nachteile für diejenigen, die eine Karriere anstrebten, denn dazu musste man ein "guter Kommunist" sein - und ein guter Kommunist war nicht Mitglied einer Kirche, sondern Mitglied einer Partei. Das ist eine Art subtiler, aber wirksamer Druck.

 

Natürlich muss man sich fragen, was eine Religion taugt, die wegen solcher Kleinigkeiten aufgegeben wird. Aber diese Frage kann ich nicht beantworten, weil es bei mir umgekehrt war: Ich war eine Zeit lang noch Mitglied der katholischen Kirche, nicht aus Überzeugung, sondern aus beruflichen Gründen. Es ist aber ein Unterschied, ob ich ohne Überzeugung in einem Verein Mitglied bin, oder gegen meine Überzeugung einen Verein verlasse.

 

Natürlich ist das kein Vergleich zu den Zwangsmaßnahmen, die Christen gegen Nichtchristen verhängt haben, um sie zu Christen zu machen - da war die Wahl manchmal eben nur "Tod oder Taufe", und es gab Leute, die den Tod vorgezogen haben (über diese "Märtyrer für die Religionsfreiheit" redet heute aber kaum noch jemand).

 

"Zwangsmaßnahmen" gibt es natürlich keine bei uns. Allerdings wäre ich dankbar gewesen, wenn ich vor meinem Studium der Sozialpädagogik gewusst hätte, was ich hinterher, bei der Arbeitssuche, erfahren habe: die meisten Arbeitsstellen im sozialen Bereich haben kirchlich bestimmte Einrichtungen zu vergeben. Und da muss man nicht nur das Richtige glauben, man muss das auch mit aller Gewalt leben. In meinem Fall bedeutete das: viele Stellen kamen für mich nicht in Frage, obwohl ich Mitglied der katholischen Kirche war. Mein Vergehen damals: ich war standesamtlich verheiratet, aber nicht kirchlich, denn mein damaliger Ehemann war kein Mitglied in irgendeiner Kirche, und es widerstrebte mir, ihm einen Ritus aufzuzwingen, den er nicht wollte.

 

Mittlerweile habe ich eine Stelle außerhalb von kirchlichen Einrichtungen. Aber natürlich frage ich mich jetzt, wie es um die soziale Arbeit bestellt ist, wenn so viele Aspiranten für soziale Arbeit erst mal durch den Filter der Kirchen gehen müssen.

 

So was hört man leider immer wieder. Dass die Kirchen sich einerseits nach außen hin sozial engagieren, andererseits aber in Mitarbeiterfragen häufig äußerst unsozial agieren (etwa was den Lohn angeht) und dabei gleichzeitig an die (potenziellen) Mitarbeiter einen derart strengen "moralischen" Maßstab anlegen, ist wirklich bitter!

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