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7 Strategiepunkte zur Durchsetzung von Reformen von Hans Küng


kurwenal56

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spielt das für das gegenwärtige Erscheinungsbild der deutschen evangelischen Kirche

Es gibt nicht die "deutsche evangelische Kirche", sondern Landeskirchen von höchst unterschiedlicher Bekenntnistradition.

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Das ist natürlich falsch aber Du willst halt stänkern oder mich dank Deiner Autorität rügen. Wenn Du glaubst dass Udal einer Debatte allein nicht gewachsen ist und einen Beistand seitens der Administration braucht, sei Dir das unbenommen.

 

 

Ich weiß sehr wohl, wann ich in welcher Farbe schreibe, es mag deiner Autoritätshörigkeit geschuldet sein, dass du nicht bereit bist, mir eine private Meinung jenseits der Administration zuzugestehen. Und meine Aussage war durchaus nicht falsch, was durch nachlesen leicht belegbar ist, aber dich kaum kümmern wird. Also sei Glücklich.

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spielt das für das gegenwärtige Erscheinungsbild der deutschen evangelischen Kirche

Es gibt nicht die "deutsche evangelische Kirche", sondern Landeskirchen von höchst unterschiedlicher Bekenntnistradition.

 

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass diese unterschiedlichen Bekenntnistraditionen für die allermeisten evangelischen Christen eine Rolle spielen. Die Leuenberger Konkordie versucht ja auch gerade, diese unterschiedlichen Bekenntnistraditionen einzuebnen, indem sie Fragestellungen, die zu Problemen führen könnten, für inopportun erklärt.

 

Wie nimmst Du denn die evangelische Kirche in Deutschland in der öffentlichen Berichterstattung wahr? Es geht doch immer nur um den EKD, und wenn über einzelne Landeskirchen berichtet wird, spielen allerhöchstens Kategorien wie "konservativ" oder "progressiv" eine Rolle. Auf die unterschiedlichen Bekenntnisse wird nicht im entferntesten eingegangen. Der springende Punkt dabei ist: die evangelische Kirche als Ganze ist mit dieser Form der Berichterstattung offensichtlich ganz zufrieden.

 

Das Agieren in Bezug auf das Abendmahl empfinde ich dabei als durchaus doppelzüngig. Einerseits wird betont, dass der Unterschied zwischen Lutheranern und Katholiken nur klein ist. Andererseits wird als Zielvorstellung aber eine grundsätzliche Öffnung des Abendmahls unter Einbeziehung der Reformierten angestrebt. Oder glaubst Du im Ernst daran, dass die deutschen Lutheraner einer Regelung zustimmen würden, die die Reformierten ausschließt?

 

Ziel ist also eine Regelung nach dem Grundsatz: weil es bei allen gleich ausieht , ist es auch bei allen das gleiche (nämlich eine Symbolhandlung; etwas anderes würden die Reformierten nie akzeptieren); gnädigerweise darf sich aber jeder etwas anderes darunter vorstellen.

 

Was dann natürlich dann Charakter einer selbstausgedachten Überspanntheit hätte. Etwa so, wie bei uns Mund- und Handkomunion. Jeder darf es so machen, wie er will; und wenn jemand auf Mundkommunion besteht, weil er das für frommer hält, dann ist man nicht so, und gestattet das.

 

Ich halte die gesamte Diskussion in diesem Bereich für etwas unehrlich. Letztlich geht es hier um Handlungsmuster, die ich mal so beschrieben habe:

 

Zum anderen ist es so, dass ein wesentlicher Bestandteil des ökumenischen Prozesses in den vergangenen fünfzig Jahren in der Anerkennung der positiven Elemente der Reformation durch die katholische Kirche bestanden hat. Von der Einführung der Landessprache in der Messe über die veränderte Liturgie mit Ausrichtung auf die Gemeinde, die neuentdeckte Wertschätzung der heiligen Schrift und des allgemeinen Priestertums aller Gläubigen bis hin zur gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre im Jahr 1999: immer ging es darum, konstruktive Aspekte protestantischer Theologie zu akzeptieren und in die eigene Lehre und Glaubenspraxis zu integrieren.

 

Dieser Prozess war längst überfällig, er war gut und richtig. Wo Luther Recht hat, hat er eben Recht. Allerdings hat man sich an vielen Orten daran gewöhnt, in diesem Verfahren ein Modell zur Lösung aller Meinungsverschiedenheiten zu sehen. In diesem Modell bewegen sich die Konfessionen auf eine Einheit zu, die geprägt ist durch protestantische Theologie, ergänzt durch einige katholische Frömmigkeitsformen. Spitz formuliert: wenn die Katholiken zugeben, dass das Abendmahl nur ein Symbol ist, verwenden die Protestanten gelegentlich auch mal Weihrauch.

bearbeitet von Franziskaner
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Das Problem an den Regelungen in der katholischen Kirche ist das ständige Hantieren mit Verboten. Damit wird man den Einzelfällen nicht gerecht und erzeugt mehr Schaden als Nutzen.

 

Meiner Meinung nach würde es ausreichen, klar zu erklären, was es mit der katholischen Eucharistiefeier auf sich hat. Und dann zu sagen: jeder soll über Teilnahme oder Nichtteilnahme nach eigenem Gewissen entscheiden. Er soll sich aber darüber im klaren sein, dass er durch seine Teilnahme ein öffentliches Bekenntnis zu katholischen Lehre ablegt.

 

Ich habe einmal mit zwei Kollegen in einer Messe gespielt. Wir standen im Altarbereich, und beide waren nicht katholisch, ich denke mal auch nicht christlich. Sie sympathisierten aber mit der gesamten Veranstaltung und hatten Respekt vor der Bedeutung, den die Messe für die anderen Anwesenden hatte. Sie fragten, ob sie an der Kommunion teilnhmen sollten oder nicht. Ich habe es ihnen mit obiger Erklärung freigestellt. Sie fanden das sinnvoll und keineswegs zurückweisend, und entschieden sich dann dafür, nicht zu kommunizieren. Ich würde mal vermuten, dass sie so sinnvoller und intensiver an der Eucharistiefeier beteiligt waren, als wenn sie einfach gedankenlos mitgemacht hätten.

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Allerdings hat man sich an vielen Orten daran gewöhnt, in diesem Verfahren ein Modell zur Lösung aller Meinungsverschiedenheiten zu sehen. In diesem Modell bewegen sich die Konfessionen auf eine Einheit zu, die geprägt ist durch protestantische Theologie, ergänzt durch einige katholische Frömmigkeitsformen. Spitz formuliert: wenn die Katholiken zugeben, dass das Abendmahl nur ein Symbol ist, verwenden die Protestanten gelegentlich auch mal Weihrauch.

 

Formen sind mehr als Äußerlichkeiten - auch die Protestanten haben sich in den letzten 50 Jahren erheblich verändert, und das durchaus unter katholischer Inspiration.

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Franciscus non papa

vor allem habe ich beobachten können, daß in meiner umgebung die zahl der ev. abendmahlfeiern deutlich zugenommen hat. war das früher ein seltenes ereignis (karfreitag, ostern, weihnachten...) so hat das in der häufigkeit und regelmäßigkeit zugenommen.

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Wie nimmst Du denn die evangelische Kirche in Deutschland in der öffentlichen Berichterstattung wahr?

Du wirst doch nicht allen Ernstes die Berichterstattung der Medien mit der Lebensrealität einer Landeskirche gleichsetzen :huh:

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Ich finde es ja schon bemerkenswert, dass die Frage, ob diese "Reformen" überhaupt sein sollen, gar nicht mehr gestellt wird. Statt dessen werden die Bischöfe eingeladen, sich zu einer Debatte über die "Durchsetzung" der Reformen einzufinden. In den Gemeinden haben entsprechende Stoßtrupps gebildet zu werden.

 

Ich hoffe, es ist okay, dass diejenigen, die an den basisdemokratischen Sandkisten der "Wir haben uns alle lieb und das ist gut"-Reformatoren kein Interesse haben, sich von der wiedervereinigten Kirche abspalten und römisch-katholisch bleiben.

Du sprichst mir aus der Seele! :daumenhoch:

Interessante Aussage: Eine wiedervereinigte Kirche will ich nicht, ich bleibe lieber bei meiner Konfession.

Wie war das nochmal mit der una sancta? Lippenbekenntnis oder Glaubensbekenntnis?

 

Werner

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3. Priesterlose Gemeinden sollen nicht nur Wortgottesdienst halten, sondern auch priesterlose Eucharistiefeiern: Erst nach dem gemeinsam gesprochenen biblischen Abendmahlsbericht die Kommunion austeilen.

Nein!

Die Priesterweihe hat, auch wenn man über alles Mögliche in diesem Zusammenhang nachdenken können muss, ihren Sinn.

Da steht das Wörtchen "erst".

Wie ist das heute, wenn kein Priester da ist? Da gibt es Wortgottesdienst, dann wird die Kommunion ausgeteilt.

Er sagt nun, man solle "erst" gemeinsam den Einsetzungsbericht sprechen, bevor man austeilt.

Für mich hört sich das nicht nach "Volkswandlung" an.

 

Werner

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Am deutschen Reformwesen soll die Welt genesen. Bzw. die Kirche. Oder: an deutschen Reformen soll die Kirche weltweit deformen. Ähm.

 

 

Ende der Sommerzeit

 

die willst jetzt hoffenetlich nicht behaupten, dass die Reformation eine Deformation war?

Ich behaupte das.

Die Deformation war zum Zeitpunkt der Reformation doch schon längst da.

Es ist doch nicht so, dass die Kirche vor der Reformation ein Verein von Heiligen auf Erden war.

 

Werner

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Klar, Schwurbel-Ökumene, passt zur Zeit.

Bloß keine Standpunkte, alles ist verhandelbar und irgendwie eher doch wahr oder sowieso unsicher und daher wurscht.

 

Das verirrte Schaf verabschiedet sich. Ich habe noch was Besseres vor als mich mit den wiederkehrenden Ausbrüchen alldeutscher Langeweile zu beschäftigen.

Was für Standpunkte denn?

Gedankenspiele abgedrehter Theologen, die von überheblichen Menschen zur "göttlichen Offenbarung" erklärt wurden?

Liebe Gott und deinen Nächsten, alles weitere ist doch völlig unwichtig.

 

Werner

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P.S. Das Dekret "Unitatis Redintegratio" ist wohl, wie das gesamte Vaticanum II völlig spurlos an Dir vorbeigegangen....

Nein, ich stehe ja voll dahinter, dass die Einheit der Kirche ein bleibender Auftrag Jesu ist. Aber je nach Gegend gibt es da wohl andere Schwerpunkte.

Ach und wie war das mit "ich bleibe lieber römisch-katholische die wiedervereinigte Kirche kann mir gestohlen bleiben"? Einheit der Kirche ja, aber nur zu meinen Bedingungen?

 

Werner

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Am deutschen Reformwesen soll die Welt genesen. Bzw. die Kirche. Oder: an deutschen Reformen soll die Kirche weltweit deformen. Ähm.

 

 

Ende der Sommerzeit

 

die willst jetzt hoffenetlich nicht behaupten, dass die Reformation eine Deformation war?

Ich behaupte das.

 

ZzZzZz

Wer hat dich eigentlich Kirchengeschichte gelehrt?

Siehst du die freiwillige Unterwerfung der Kirche unter den Staat als Fortschritt?

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Im Abendmahl schenkt sich der auferstandene Jesus Christus in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut durch sein verheißendes Wort mit Brot und Wein.

 

Mir ist in meinem persönlichen Glaubensleben schon sehr wichtig, das er sich nicht nur "mit" sondern auch "durch" Brot und Wein schenkt. Ich empfinde es in zunehmenem Maße als übergrifig, das man mir verbieten möchte, aus dieser Glaubensübezeugung heraus zu leben.

 

Da dürfte dein persönliches Glaubensleben relativ einsam auf weiter Flur stehen, weil 99,999% der Menschheit da keinerlei Unterschied erkennen können.

Aber wer will dir hier denn etwas verbieten?

 

Werner

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Im Abendmahl schenkt sich der auferstandene Jesus Christus in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut durch sein verheißendes Wort mit Brot und Wein.

 

Mir ist in meinem persönlichen Glaubensleben schon sehr wichtig, das er sich nicht nur "mit" sondern auch "durch" Brot und Wein schenkt. Ich empfinde es in zunehmenem Maße als übergrifig, das man mir verbieten möchte, aus dieser Glaubensübezeugung heraus zu leben.

 

Da dürfte dein persönliches Glaubensleben relativ einsam auf weiter Flur stehen, weil 99,999% der Menschheit da keinerlei Unterschied erkennen können.

Aber wer will dir hier denn etwas verbieten?

 

Werner

Wir hatten in diesem Thread schon eine ähnliche Schätzung, die mit der Frage nach der Fähigkeit des Gegenübers, Gedanken zu lesen, beantwortet wurde. Glücklicherweise steht Franziskaner mit dieser Ansicht nicht so alleine da, wie du es dir wünschen würdest.

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Im Abendmahl schenkt sich der auferstandene Jesus Christus in seinem für alle dahingegebenen Leib und Blut durch sein verheißendes Wort mit Brot und Wein.

 

Mir ist in meinem persönlichen Glaubensleben schon sehr wichtig, das er sich nicht nur "mit" sondern auch "durch" Brot und Wein schenkt. Ich empfinde es in zunehmenem Maße als übergrifig, das man mir verbieten möchte, aus dieser Glaubensübezeugung heraus zu leben.

 

Da dürfte dein persönliches Glaubensleben relativ einsam auf weiter Flur stehen, weil 99,999% der Menschheit da keinerlei Unterschied erkennen können.

Aber wer will dir hier denn etwas verbieten?

 

Werner

Wir hatten in diesem Thread schon eine ähnliche Schätzung, die mit der Frage nach der Fähigkeit des Gegenübers, Gedanken zu lesen, beantwortet wurde. Glücklicherweise steht Franziskaner mit dieser Ansicht nicht so alleine da, wie du es dir wünschen würdest.

Ich wünsche mir gar nichts ich stelle fest.

Mach morgen am Feiertag nach der Messe einfach mal ne Umfrage unter den Messbesuchern, ob für ihr Glaubensleben es wichtig ist, dass sie Leib und Blut Christi nicht nur mit, sondern auch durch Brot und Wein empfangen.

Ich wette dass du zu 99% nur Verständnislosigkeit bekommst.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Mach morgen am Feiertag nach der Messe einfach mal ne Umfrage unter den Messbesuchern, ob für ihr Glaubensleben es wichtig ist, dass sie Leib und Blut Christi nicht nur mit, sondern auch durch Brot und Wein empfangen.

Ich wette dass du zu 99% nur Verständnislosigkeit bekommst.

Ich würde da ja auch noch ein "in" in die Runde werfen.

 

@Felician: "Staat" ohne Qualifikation würde ich nicht durchgehen lassen.

Daß Kirche in ihren Gliedern und ihrer Sozialgestalt der Grundordnung eines demokratisch legitimierten Rechtsstaats unterworfen ist (wie jeder Bürger und dessen freiwillige Zusammenschlüsse auch), finde ich völlig selbstverständlich und möchte es auch nicht anders haben. Die Kirche als corpus mysticum ist davon nicht betroffen.

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Am deutschen Reformwesen soll die Welt genesen. Bzw. die Kirche. Oder: an deutschen Reformen soll die Kirche weltweit deformen. Ähm.

 

 

Ende der Sommerzeit

 

die willst jetzt hoffenetlich nicht behaupten, dass die Reformation eine Deformation war?

Ich behaupte das.

 

ZzZzZz

Wer hat dich eigentlich Kirchengeschichte gelehrt?

Siehst du die freiwillige Unterwerfung der Kirche unter den Staat als Fortschritt?

 

Lüg Dir doch nicht in die Tasche. Bis Anfang des 19Jh waren die katholischen Bischöfe weltliche Herrscher also nach damaligem Verständnis nahezu mit dem Staat ident.

Die katholische Kirche war bis zum Ende der Habsburgermonarchie auf engste mit dem Staat verbandelt....der österreichische Kaiser hatte sogar bei der Papstwahl ein Vetorecht.

Und als man den Kirchenstaat aufgelöst hat hat der Papst ob des Verlustes der weltlichen Macht Zeter und Mordio geschrien und als Trost dafür die Spielwiese der Unfehlbarkeit gekriegt.

bearbeitet von Der Geist
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Am deutschen Reformwesen soll die Welt genesen. Bzw. die Kirche. Oder: an deutschen Reformen soll die Kirche weltweit deformen. Ähm.

 

 

Ende der Sommerzeit

 

die willst jetzt hoffenetlich nicht behaupten, dass die Reformation eine Deformation war?

Ich behaupte das.

 

ZzZzZz

Wer hat dich eigentlich Kirchengeschichte gelehrt?

Siehst du die freiwillige Unterwerfung der Kirche unter den Staat als Fortschritt?

 

Lüg Dir doch nicht in die Tasche. Bis Anfang des 19Jh waren die katholischen Bischöfe weltliche Herrscher also nach damaligem Verständnis nahezu mit dem Staat ident.

Die katholische Kirche war bis zum Ende der Habsburgermonarchie auf engste mit dem Staat verbandelt....der österreichische Kaiser hatte sogar bei der Papstwahl ein Vetorecht.

Und als man den Kirchenstaat aufgelöst hat hat der Papst ob des Verlustes der weltlichen Macht Zeter und Mordio geschrien und als Trost dafür die Spielwiese der Unfehlbarkeit gekriegt.

Stimmt zwar alles, doch verglichen mit der Organisation der evangelischen Kirche, wo die Pfarrer de facto Staatsbeamte waren, konnten katholische Bischöfe und Priester relativ unabhängig vom Staat agieren. Der Machtkampf zwischen Papst und Bischöfen einerseits und weltlichen Regenten andererseits war zwar oft wenig ruhmreich für beide Seiten, aber immerhin gab es zwei konkurrierende Mächte.

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Stimmt zwar alles, doch verglichen mit der Organisation der evangelischen Kirche, wo die Pfarrer de facto Staatsbeamte waren, konnten katholische Bischöfe und Priester relativ unabhängig vom Staat agieren. Der Machtkampf zwischen Papst und Bischöfen einerseits und weltlichen Regenten andererseits war zwar oft wenig ruhmreich für beide Seiten, aber immerhin gab es zwei konkurrierende Mächte.

Kommt immer darauf an, welches Land du meinst, ob der Katholizismus Staatsreligion war oder nicht.

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Mach morgen am Feiertag nach der Messe einfach mal ne Umfrage unter den Messbesuchern, ob für ihr Glaubensleben es wichtig ist, dass sie Leib und Blut Christi nicht nur mit, sondern auch durch Brot und Wein empfangen.

Ich wette dass du zu 99% nur Verständnislosigkeit bekommst.

Ich würde da ja auch noch ein "in" in die Runde werfen.

 

@Felician: "Staat" ohne Qualifikation würde ich nicht durchgehen lassen.

Daß Kirche in ihren Gliedern und ihrer Sozialgestalt der Grundordnung eines demokratisch legitimierten Rechtsstaats unterworfen ist (wie jeder Bürger und dessen freiwillige Zusammenschlüsse auch), finde ich völlig selbstverständlich und möchte es auch nicht anders haben. Die Kirche als corpus mysticum ist davon nicht betroffen.

Liebe gouvernante, deine Begeisterung über die gegenwärtige Verfassung Deutschlands in allen Ehren, aber die Weimarer Republik war auch ein demokratisch legitimierter Rechtsstaat. Nicht nur daher bewahre ich mir eine gewisse Skepsis. Die institutionelle Kirche mag hierzulande rechtlich nach staatlichen Normen organisiert sein, in anderen Ländern ist sie in der Illegalität. Wie die arabische Revolution mit den ihr folgenden freien Wahlen zeigen wird, ist ein demokratisch legitimierter Staat keineswegs unbedingt Grundlage für kirchliches Leben.

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Mach morgen am Feiertag nach der Messe einfach mal ne Umfrage unter den Messbesuchern, ob für ihr Glaubensleben es wichtig ist, dass sie Leib und Blut Christi nicht nur mit, sondern auch durch Brot und Wein empfangen.

Ich wette dass du zu 99% nur Verständnislosigkeit bekommst.

Ich würde da ja auch noch ein "in" in die Runde werfen.

 

@Felician: "Staat" ohne Qualifikation würde ich nicht durchgehen lassen.

Daß Kirche in ihren Gliedern und ihrer Sozialgestalt der Grundordnung eines demokratisch legitimierten Rechtsstaats unterworfen ist (wie jeder Bürger und dessen freiwillige Zusammenschlüsse auch), finde ich völlig selbstverständlich und möchte es auch nicht anders haben. Die Kirche als corpus mysticum ist davon nicht betroffen.

Liebe gouvernante, deine Begeisterung über die gegenwärtige Verfassung Deutschlands in allen Ehren, aber die Weimarer Republik war auch ein demokratisch legitimierter Rechtsstaat. Nicht nur daher bewahre ich mir eine gewisse Skepsis. Die institutionelle Kirche mag hierzulande rechtlich nach staatlichen Normen organisiert sein, in anderen Ländern ist sie in der Illegalität. Wie die arabische Revolution mit den ihr folgenden freien Wahlen zeigen wird, ist ein demokratisch legitimierter Staat keineswegs unbedingt Grundlage für kirchliches Leben.

Du weichst in ein Gewäsch aus, dass mit Martin Luther und der evangelischen Kirche nichts zu tun hat.

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Am deutschen Reformwesen soll die Welt genesen. Bzw. die Kirche. Oder: an deutschen Reformen soll die Kirche weltweit deformen. Ähm.

 

 

Ende der Sommerzeit

 

die willst jetzt hoffenetlich nicht behaupten, dass die Reformation eine Deformation war?

Ich behaupte das.

 

ZzZzZz

Wer hat dich eigentlich Kirchengeschichte gelehrt?

Siehst du die freiwillige Unterwerfung der Kirche unter den Staat als Fortschritt?

 

Lüg Dir doch nicht in die Tasche. Bis Anfang des 19Jh waren die katholischen Bischöfe weltliche Herrscher also nach damaligem Verständnis nahezu mit dem Staat ident.

Die katholische Kirche war bis zum Ende der Habsburgermonarchie auf engste mit dem Staat verbandelt....der österreichische Kaiser hatte sogar bei der Papstwahl ein Vetorecht.

Und als man den Kirchenstaat aufgelöst hat hat der Papst ob des Verlustes der weltlichen Macht Zeter und Mordio geschrien und als Trost dafür die Spielwiese der Unfehlbarkeit gekriegt.

Ich muss, denke ich, nicht die europäische Geschichte in Bezug auf Streitigkeiten zwischen Kirche und weltlichem Staat verglichen mit dem Gebiet Ostroms darlegen. Dass die Habsburger so viel Einfluss auf die Kirche hatten, finde ich falsch, wenn Kirche aber ohne weltlichen Mächte herrscht, ist das noch nicht falsch. Eine Verbandelung ist durch kirchliche territoriale Herrschaft noch nicht zwangsläufig gegeben.

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Mach morgen am Feiertag nach der Messe einfach mal ne Umfrage unter den Messbesuchern, ob für ihr Glaubensleben es wichtig ist, dass sie Leib und Blut Christi nicht nur mit, sondern auch durch Brot und Wein empfangen.

Ich wette dass du zu 99% nur Verständnislosigkeit bekommst.

Ich würde da ja auch noch ein "in" in die Runde werfen.

 

@Felician: "Staat" ohne Qualifikation würde ich nicht durchgehen lassen.

Daß Kirche in ihren Gliedern und ihrer Sozialgestalt der Grundordnung eines demokratisch legitimierten Rechtsstaats unterworfen ist (wie jeder Bürger und dessen freiwillige Zusammenschlüsse auch), finde ich völlig selbstverständlich und möchte es auch nicht anders haben. Die Kirche als corpus mysticum ist davon nicht betroffen.

Liebe gouvernante, deine Begeisterung über die gegenwärtige Verfassung Deutschlands in allen Ehren, aber die Weimarer Republik war auch ein demokratisch legitimierter Rechtsstaat. Nicht nur daher bewahre ich mir eine gewisse Skepsis. Die institutionelle Kirche mag hierzulande rechtlich nach staatlichen Normen organisiert sein, in anderen Ländern ist sie in der Illegalität. Wie die arabische Revolution mit den ihr folgenden freien Wahlen zeigen wird, ist ein demokratisch legitimierter Staat keineswegs unbedingt Grundlage für kirchliches Leben.

Du weichst in ein Gewäsch aus, dass mit Martin Luther und der evangelischen Kirche nichts zu tun hat.

Darauf hatte sich gouvernante ich nicht direkt bezogen.

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Ich finde es ja schon bemerkenswert, dass die Frage, ob diese "Reformen" überhaupt sein sollen, gar nicht mehr gestellt wird. Statt dessen werden die Bischöfe eingeladen, sich zu einer Debatte über die "Durchsetzung" der Reformen einzufinden. In den Gemeinden haben entsprechende Stoßtrupps gebildet zu werden.

 

Ich hoffe, es ist okay, dass diejenigen, die an den basisdemokratischen Sandkisten der "Wir haben uns alle lieb und das ist gut"-Reformatoren kein Interesse haben, sich von der wiedervereinigten Kirche abspalten und römisch-katholisch bleiben.

:)

 

Am witzigsten ist ja, dass sie die Spaltungen zwischen protestantischen und katholischen Gemeinden aufheben wollen und dafür eine Trennung von protestantisch- und katholischbleiben wollenden Gläubigen riskieren.

 

Ende der Sommerzeit

 

Ob das so witzig ist?

Es ist eigtl. ernst. Wenn bestimmte Leute etwas anderes glauben als ich und meinen, sie müssten sich von der RKK trennen und sich mit anderen protestantischen Gläubigen zusammenschließen, ist das ihr gutes Recht. Mit dieser Hau-drauf-Pseudo-Ökumene erreicht in Bezug auf die Wiedereinswerdung der Kirche nichts. Und mit den Forderungen von Küng hat man eine neue Konfession mehr gegründet.

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