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Wird hier an der Schraube gedreht?


gouvernante

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Noch um einiges befremdlicher finde ich die Priesteramtskandidaten, die Freisemester in Rom machen und da plötzlich die Soutane für sich entdecken :rolleyes:

 

Sieht doch gut aus: http://www.calendarioromano.co.uk/

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Für mich war das eine sehr stimmige Sache, wirklich im Sinne eines gemeinsamen Gebetes vor/zu Gott (welcher durch den Altar bzw. das Kruzifix symbolisiert wird) und hatte so garnichts von "mit dem Rücken zum Volk".

Das könnte daran liegen, dass das wirklich stimmig ist. Es hat ja auch gar nichts mit dem Zurückdrehen einer Schraube zu tun, sondern mit einer angemessenen Gestaltung.

Es besteht lediglich die Gefahr, dass ein Traditionalist das sieht, gut findet, und daraus etwas anderes macht, nämlich eine Bestätigung, dass es doch besser wäre, wenn man wieder wie früher ... und immer ... - egal, ob das nun angemessen wäre, oder nicht.

 

Man darf dieser Befürchtung allerdings keinen Raum geben. Traditionalisten holen sich ihre Anregungen und Begründungen, ob man es nun so macht, oder anders. Denen ist jede Gelegenheit recht und kein Argument zu dumm. Deswegen sollte man die Liturgie so gestalten, wie es angemessen ist. Und wenn die gemeinsame Gebetsrichtung zum Kreuz die richtige Form ist, dann ist sie es auch dann, wenn tausend Traditionalisten anwensend sind und es für ihre Zwecke missbrauchen.

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Auflösung von demokratischen Gremien, Verbot von Wortgottesdiensten, Abschaffung der Kirche vor Ort ... im Bistum Augsburg.

 

ich bin in diesen dingen ja wirklich auch empfindlich und kritisch ...

... aber ganz so extrem wied du lese ich den artikel nicht.

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Auflösung von demokratischen Gremien, Verbot von Wortgottesdiensten, Abschaffung der Kirche vor Ort ... im Bistum Augsburg.

 

ich bin in diesen dingen ja wirklich auch empfindlich und kritisch ...

... aber ganz so extrem wied du lese ich den artikel nicht.

 

Die Kirche vollzieht zunächst den Prozeß der Verstädterung nach, was staatliche und andere Organisationen schon vor 50 Jahren begonnen haben. Die Pfarrstruktur stammt in den meisten Diözesen noch aus der Vorkriegszeit mit den Erweiterungen, die sich aus den Siedlungsbewegungen nach dem Krieg ergaben. Der Rückgang an Gläubigen und Priestern und die veränderten Ansprüche an Zentralität gebieten einen Wandel. Wenn diese undankbare Aufgabe angegangen wird, ist das zu begrüßen. Ich finde es unfair, das als Abschaffung der Kirche vor Ort zu diffamieren. Ein Gremium, dem der Bezug verlorengegangen ist, aufzulösen, ist eine natürliche Konsequenz. Und daß der Sonntag der Tag der gemeinsamen Eucharistiefeier ist, ist doch eine gute Selbstverständlichkeit, deren Verwässerung man nicht zulassen sollte. Andere Gottesdienste sind ja an anderen Tagen durchaus erwünscht, zB als Ersatz von Werktagsmessen.

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Die Kirche vollzieht zunächst den Prozeß der Verstädterung nach, was staatliche und andere Organisationen schon vor 50 Jahren begonnen haben. Die Pfarrstruktur stammt in den meisten Diözesen noch aus der Vorkriegszeit mit den Erweiterungen, die sich aus den Siedlungsbewegungen nach dem Krieg ergaben.

Seit wann ist das Alter einer Struktur in der Kirche ein Argument für deren Abschaffung? Staat und andere Organisationen haben vor über 50 Jahren auch Prozesse zur Demokratisierung eingeleitet. Sollen deshalb aus deiner Sicht auch die nichtdemokratischen Strukturen in der Kirche reformiert werden?

Der Rückgang an Gläubigen und Priestern und die veränderten Ansprüche an Zentralität gebieten einen Wandel. Wenn diese undankbare Aufgabe angegangen wird, ist das zu begrüßen.

Die Zahl der Katholiken in Deutschland hat sich zwischen 1960 und 2010 von 25,7 Mio. auf 24,6 Mio. verändert. Einen großen Rückgang kann ich da nicht erkennen. Und die "veränderten Ansprüche an Zentralität" müsstest du erstmal erläutern. Was sollen das für Ansprüche sein?

Ich finde es unfair, das als Abschaffung der Kirche vor Ort zu diffamieren.

Dann nenn mir doch bitte den Punkt der Reform, durch den die Kirche vor Ort gestärkt wird. Wo ist die Perspektive, dass auch ohne Priester die Seelsorge auf dem Land erhalten oder gar verbessert wird?

Ein Gremium, dem der Bezug verlorengegangen ist, aufzulösen, ist eine natürliche Konsequenz.

Wenn man die Gemeinden nicht einfach dicht macht, weil kein Pfarrer mehr da ist, geht auch kein Bezug verloren. Beim Augsburger Konzept scheint aber genau das durch: Der Bischof will offenbar nur noch dort Gemeinden erhalten, wo es auch Priester gibt. Die Laien sind dabei scheinbar wurscht.

Und daß der Sonntag der Tag der gemeinsamen Eucharistiefeier ist, ist doch eine gute Selbstverständlichkeit, deren Verwässerung man nicht zulassen sollte. Andere Gottesdienste sind ja an anderen Tagen durchaus erwünscht, zB als Ersatz von Werktagsmessen.

Dann soll der Bischof eben Viri Probati weihen, damit es in den Gemeinden eine gemeinsame Eucharistiefeier gibt. Die Abschaffung von Wortgottesdiensten am Sonntag bringt der Eucharistiefeier nur dann etwas, wenn stattdessen an den gleichen Orten Messen gefeiert werden. Das hat der Bischof aber offenbar nicht vor. Er ersetzt den gemeinsamen Gottesdienst durch nichts. Ersatzlos gestrichen. Liebe Landbevölkerung, ihr habt doch die Natur, macht lieber einen Ausflug.

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Die Zahl der Katholiken in Deutschland hat sich zwischen 1960 und 2010 von 25,7 Mio. auf 24,6 Mio. verändert. Einen großen Rückgang kann ich da nicht erkennen.

 

 

Es sind zwar nur ca. 1,4 Millionen [berechnet aus dieser Quelle], aber ich glaube, bei Deinen 25,7 Millionen im Jahr 1960 fehlen die Katholiken in der DDR.

Also 1960: 27,1 Mio.

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Dann soll der Bischof eben Viri Probati weihen, damit es in den Gemeinden eine gemeinsame Eucharistiefeier gibt. Die Abschaffung von Wortgottesdiensten am Sonntag bringt der Eucharistiefeier nur dann etwas, wenn stattdessen an den gleichen Orten Messen gefeiert werden. Das hat der Bischof aber offenbar nicht vor. Er ersetzt den gemeinsamen Gottesdienst durch nichts. Ersatzlos gestrichen. Liebe Landbevölkerung, ihr habt doch die Natur, macht lieber einen Ausflug.

Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war. Du verengst die Problemlösung auf eine einzige Lösungsmöglichkeit, die derzeit nicht zur Verfügung steht, jedenfalls nicht in Kompetenz des Bischofs zu entscheiden ist. Das wichtige Engagement der Laien hat durchaus eine Neubelebung verdient. Die dann weniger "offiziell" genutzten Kirchen und Kapellen könnten ein Tummelplatz für von Laien organisierten geistlichen Ereignissen sein, zB Rosenkranzandachten, Wortgottesdiensten etc. Kirche ist nicht nur da, wo es Pfarrer gibt.

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Dann soll der Bischof eben Viri Probati weihen, damit es in den Gemeinden eine gemeinsame Eucharistiefeier gibt. Die Abschaffung von Wortgottesdiensten am Sonntag bringt der Eucharistiefeier nur dann etwas, wenn stattdessen an den gleichen Orten Messen gefeiert werden. Das hat der Bischof aber offenbar nicht vor. Er ersetzt den gemeinsamen Gottesdienst durch nichts. Ersatzlos gestrichen. Liebe Landbevölkerung, ihr habt doch die Natur, macht lieber einen Ausflug.

Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war. Du verengst die Problemlösung auf eine einzige Lösungsmöglichkeit, die derzeit nicht zur Verfügung steht, jedenfalls nicht in Kompetenz des Bischofs zu entscheiden ist. Das wichtige Engagement der Laien hat durchaus eine Neubelebung verdient. Die dann weniger "offiziell" genutzten Kirchen und Kapellen könnten ein Tummelplatz für von Laien organisierten geistlichen Ereignissen sein, zB Rosenkranzandachten, Wortgottesdiensten etc. Kirche ist nicht nur da, wo es Pfarrer gibt.

 

Wenn man in einer Stadt wohnt, wo man problemlos den Gottesdienst in einem halben Dutzend Pfarreien mit dem ÖPNV erreichen kann, sollte man sich der Theorielastigkeit solcher Aussagen sehr wohl bewusst sein. B)

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Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war. Du verengst die Problemlösung auf eine einzige Lösungsmöglichkeit, die derzeit nicht zur Verfügung steht, jedenfalls nicht in Kompetenz des Bischofs zu entscheiden ist. Das wichtige Engagement der Laien hat durchaus eine Neubelebung verdient. Die dann weniger "offiziell" genutzten Kirchen und Kapellen könnten ein Tummelplatz für von Laien organisierten geistlichen Ereignissen sein, zB Rosenkranzandachten, Wortgottesdiensten etc. Kirche ist nicht nur da, wo es Pfarrer gibt.

Einen Baumarkt suche ich in etwa alle viermal im Jahr auf. Ist ein Messbesuch pro Quartal das Ideal eines Glaubenslebens, in dessen Zentrum die Eucharistie steht?

 

Da ich nicht im Bistum Augsburg wohne, kann mir das ja eigentlich egal sein. Warten wir also die Früchte des Reformprozesses ab. Wir können ja 2025 mal schauen, ob Augsburg deutlich höhere Zuwachsraten bei den Katholiken hat als Bistümer mit einem anderen Konzept.

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Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war. Du verengst die Problemlösung auf eine einzige Lösungsmöglichkeit, die derzeit nicht zur Verfügung steht, jedenfalls nicht in Kompetenz des Bischofs zu entscheiden ist. Das wichtige Engagement der Laien hat durchaus eine Neubelebung verdient. Die dann weniger "offiziell" genutzten Kirchen und Kapellen könnten ein Tummelplatz für von Laien organisierten geistlichen Ereignissen sein, zB Rosenkranzandachten, Wortgottesdiensten etc. Kirche ist nicht nur da, wo es Pfarrer gibt.

Einen Baumarkt suche ich in etwa alle viermal im Jahr auf. Ist ein Messbesuch pro Quartal das Ideal eines Glaubenslebens, in dessen Zentrum die Eucharistie steht?

 

Da ich nicht im Bistum Augsburg wohne, kann mir das ja eigentlich egal sein. Warten wir also die Früchte des Reformprozesses ab. Wir können ja 2025 mal schauen, ob Augsburg deutlich höhere Zuwachsraten bei den Katholiken hat als Bistümer mit einem anderen Konzept.

 

Schaun wir mal...

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Augsburg hat relativ viele kleine Pfarreien (Möglicherweise aus historischen Gründen; Schwaben hatte viele Herrschaften). Von daher könnte es gut sein, dass solche Maßnahmen dort nötiger sind als anderswo.

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Augsburg hat relativ viele kleine Pfarreien (Möglicherweise aus historischen Gründen; Schwaben hatte viele Herrschaften). Von daher könnte es gut sein, dass solche Maßnahmen dort nötiger sind als anderswo.

 

Das ist in der Tat regional sehr verschieden. Meine Geburtsstadt hat etwa dreimal soviel Katholiken wie mein jetzigewr Wohnort, aber dort gibt es neun Pfarreien und hier nur eine. Allerdings arbeiten die neun Pfarreien jetzt in drei Pfarreiengemeinschaften zusammen, das scheint auch ganz gut zu gehen (ich bin ja schon wieder über ein Jahr weg und bekomme nicht mehr alles mit). Die Baulast wird halt auf Dauer ein Problem werden.

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Dann soll der Bischof eben Viri Probati weihen, damit es in den Gemeinden eine gemeinsame Eucharistiefeier gibt. Die Abschaffung von Wortgottesdiensten am Sonntag bringt der Eucharistiefeier nur dann etwas, wenn stattdessen an den gleichen Orten Messen gefeiert werden. Das hat der Bischof aber offenbar nicht vor. Er ersetzt den gemeinsamen Gottesdienst durch nichts. Ersatzlos gestrichen. Liebe Landbevölkerung, ihr habt doch die Natur, macht lieber einen Ausflug.

Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war. Du verengst die Problemlösung auf eine einzige Lösungsmöglichkeit, die derzeit nicht zur Verfügung steht, jedenfalls nicht in Kompetenz des Bischofs zu entscheiden ist. Das wichtige Engagement der Laien hat durchaus eine Neubelebung verdient. Die dann weniger "offiziell" genutzten Kirchen und Kapellen könnten ein Tummelplatz für von Laien organisierten geistlichen Ereignissen sein, zB Rosenkranzandachten, Wortgottesdiensten etc. Kirche ist nicht nur da, wo es Pfarrer gibt.

 

Wenn man in einer Stadt wohnt, wo man problemlos den Gottesdienst in einem halben Dutzend Pfarreien mit dem ÖPNV erreichen kann, sollte man sich der Theorielastigkeit solcher Aussagen sehr wohl bewusst sein. B)

 

Dr. Zdarsa ist in der Diaspora groß geworden. Die Diözese Görlitz hat 9.700 km² und nach Durchführung der Reform 3 Dekanate mit insgesamt 24 Pfarreien. Augsburg hatte bisher auf 13.250 m² 1.001 Pfarreien und Quasipfarreien (Ann. pontifico 2006). Die Entfernung zur nächsten Pfarrkirche kann also auch nach einer Reform kein wirkliches Problem sein.

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Dann soll der Bischof eben Viri Probati weihen, damit es in den Gemeinden eine gemeinsame Eucharistiefeier gibt. Die Abschaffung von Wortgottesdiensten am Sonntag bringt der Eucharistiefeier nur dann etwas, wenn stattdessen an den gleichen Orten Messen gefeiert werden. Das hat der Bischof aber offenbar nicht vor. Er ersetzt den gemeinsamen Gottesdienst durch nichts. Ersatzlos gestrichen. Liebe Landbevölkerung, ihr habt doch die Natur, macht lieber einen Ausflug.

Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war. Du verengst die Problemlösung auf eine einzige Lösungsmöglichkeit, die derzeit nicht zur Verfügung steht, jedenfalls nicht in Kompetenz des Bischofs zu entscheiden ist. Das wichtige Engagement der Laien hat durchaus eine Neubelebung verdient. Die dann weniger "offiziell" genutzten Kirchen und Kapellen könnten ein Tummelplatz für von Laien organisierten geistlichen Ereignissen sein, zB Rosenkranzandachten, Wortgottesdiensten etc. Kirche ist nicht nur da, wo es Pfarrer gibt.

 

Wenn man in einer Stadt wohnt, wo man problemlos den Gottesdienst in einem halben Dutzend Pfarreien mit dem ÖPNV erreichen kann, sollte man sich der Theorielastigkeit solcher Aussagen sehr wohl bewusst sein. B)

 

Dr. Zdarsa ist in der Diaspora groß geworden. Die Diözese Görlitz hat 9.700 km² und nach Durchführung der Reform 3 Dekanate mit insgesamt 24 Pfarreien. Augsburg hatte bisher auf 13.250 m² 1.001 Pfarreien und Quasipfarreien (Ann. pontifico 2006). Die Entfernung zur nächsten Pfarrkirche kann also auch nach einer Reform kein wirkliches Problem sein.

In den Städten ganz sicher nicht.

Mit dem Durchschnitt habe ich in solchen Fällen immer meine Probleme und mir fällt der blöde Satz ein: zwei gehen ins Gasthaus, einer isst zwei Schweinshaxen, der andere trinkt zwei Maß Bier .... im Durchschnitt passt es.

bearbeitet von Elima
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Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war.

 

Der Vergleich ist beliebt - aber wer ihn im Munde führt, der darf sich nicht wundern, wen die Gläubigen die Messe dann auch als anzubietende Dienstleistung begreifen, die sie nachfragen. Und konsequent auch andere kirchliche Leistungen so einordnen - der Wunsch, das Ehrenamt zu stärken um so wegfallende Planstellen auffangen zu könne, wird so konterkariert.

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Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war.

 

Ahso. Das meint man mit Tradition. Man will die Bedingungen des 18. Jahrhunderts wiederherstellen.

 

Aber mal im Ernst: Das kannst Du knicken. Die Leute machen da nicht mit. Wenn vor Ort in der Kirche nicht regelmäßig etwas angeboten wird - eine Eucharistie oder zumindest eine WGF - dann kommen die Leute nicht. Und in die Zentralorte gehen sie auch nicht. In Städten funktioniert das leidlich, weil es da Leute gibt, die auch schon heute sozusagen "auf der Grenze" zwischen zwei Gemeinden leben. Aber auf dem Land geht das schief. Es ist bisher überall schief gegangen, wo man es angefangen hat, egal, in welcher Konfession. Hier bei uns in Weidenberg gibt es zwei RKK Kirchen - in ca. 5km Abstand. Die Gottesdienste sind üblicherweise abwechselnd - aber es kommt keiner in den anderen Gottesdienst. Wenn in der eigenen Kirche nichts los ist, dann bleibt man daheim. Obwohl ansonsten die Kirche durchaus voll ist. Momentan ist ein indischer Vikar da - deswegen gibt es in beiden Kirchen Gottesdienste. Das wird sich aber auch wieder ändern.

 

Klar - der Staat macht das auch. Nehmen wir uns doch ein Beispiel an Frankreich: Die gesamte zukünftige Bevölkerungsplanung ist nur noch auf die Ober- und Mittelzentren ausgerichtet, das rurale Land wird ausschließlich für Landwirtschaft und landwirtschaftsnahes Gewerbe beplant. Dafür soll die Agglomération Parisienne im Laufe der nächsten 50 Jahre ca. 5-10 Mio Neueinwohner erhalten und Strasbourg Millionenstadt werden. Beispielsweise. Die Entwicklungsplanungen sind schon weitgehend politischer Konsens.

 

Nur gibt es einen Unterschied: Der Staat reagiert auf einen drastischen Wandel in der Bevölkerung - wobei Frankreich hier sehr extrem reagiert, es aber letztlich von der Richtung her in DE auch so laufen wird. Ich gebe der heutigen Struktur in Bayern noch 25 Jahre - dann wird es ernst zu nehmende Arbeitsplätze in größerer Zahl nur noch in Regensburg, München, Augsburg, Nürnberg und vielleicht in Würzburg und Aschaffenburg geben. Samt deren Umfeld. München wird mit Freising und Landshut zusammenwachsen, das Fichtelgebirge wird gähnend leer sein. Und Bayreuth irgendwo um die 40-50.000 Einwohner schwanken.

 

Die Kirche reagiert nicht primär auf die abnehmende Zahl von Gläubigen - damit hätte sie schon früher anfangen müssen, hat das aber nie getan. Sie reagiert letztlich auf den selbst gemachten Priestermangel. Ich kann nun nicht verlangen, dass die Kirche die Zugangsvoraussetzungen ändert. Das steht mir als Außenstehender nicht an. Ich kann aber beanstanden, dass ich den Rückzug aus der Fläche unter gleichzeitiger Aufgabe der Angebote vor Ort - da geht es mir um die Wortgottesdienste - für schädlich halte. Zum Diakon geweihte Vorsteher der WGF wären auch neben- und ehrenamtlich verfügbar. Und das wäre finanzierbar. Aber aus irgendwelchen Gründen will man das nicht - auch dort nicht, wo die Leute vor Ort damit eigentlich gut zurecht kommen. Diese Leute könnten dann auch noch ihre diakonischen Aufgaben vor Ort besser erledigen, weil sie ja dort leben. Ich verstehe nicht, warum das nicht gehen soll, was in der DDR über Jahrzehnte gut gegangen ist. Weil man hier schon resigniert hat und in der DDR nicht nur den Glauben, sondern auch Rückzugsräume für Kirchenferne erhalten hat? Manchmal möchte man es fast glauben, was schon OAOS geschrieben hat. Die Kirchen resignieren teilweise.

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Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war.

 

Der Vergleich ist beliebt - aber wer ihn im Munde führt, der darf sich nicht wundern, wen die Gläubigen die Messe dann auch als anzubietende Dienstleistung begreifen, die sie nachfragen. Und konsequent auch andere kirchliche Leistungen so einordnen - der Wunsch, das Ehrenamt zu stärken um so wegfallende Planstellen auffangen zu könne, wird so konterkariert.

 

Der Vergleich ist aber auch nicht von der Hand zu weisen. Ich frage mich schon, warum es hier in der Diaspora kein Problem ist, für einen Sonntagsgottesdienst 15 Min. Autofahrt zu akzeptieren, aber in Städten die Welt untergeht, wenn man in den benachbarten Stadtteil laufen/fahren soll.

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Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war.

 

Der Vergleich ist beliebt - aber wer ihn im Munde führt, der darf sich nicht wundern, wen die Gläubigen die Messe dann auch als anzubietende Dienstleistung begreifen, die sie nachfragen. Und konsequent auch andere kirchliche Leistungen so einordnen - der Wunsch, das Ehrenamt zu stärken um so wegfallende Planstellen auffangen zu könne, wird so konterkariert.

 

Der Vergleich ist aber auch nicht von der Hand zu weisen. Ich frage mich schon, warum es hier in der Diaspora kein Problem ist, für einen Sonntagsgottesdienst 15 Min. Autofahrt zu akzeptieren, aber in Städten die Welt untergeht, wenn man in den benachbarten Stadtteil laufen/fahren soll.

 

Übrigens gäbe es da noch ein Problem, wenn man manchen Vorschlägen folgen würde: Die Aufrechterhaltung der Infrastruktur für stets weniger werdende Gläubige kostet zunehmend mehr Geld, das nicht mehr da ist. Bei den Evangelischen ist das der Grund, warum ganz ähnliche Strukturreformen durchgeführt werden. Die viri probati samt Familie müßten bezahlt werden, die Kirchen baulich erhalten und geheizt...

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Die Sonntagsmesse wird nicht gestrichen. Sie ist ja am zentralen Pfarrort verfügbar. Die Wege dorthin sind nicht weiter als zum nächsten Baumarkt und näher als es noch im 18. Jahrhundert idR üblich war.

 

Der Vergleich ist beliebt - aber wer ihn im Munde führt, der darf sich nicht wundern, wen die Gläubigen die Messe dann auch als anzubietende Dienstleistung begreifen, die sie nachfragen. Und konsequent auch andere kirchliche Leistungen so einordnen - der Wunsch, das Ehrenamt zu stärken um so wegfallende Planstellen auffangen zu könne, wird so konterkariert.

 

Der Vergleich ist aber auch nicht von der Hand zu weisen. Ich frage mich schon, warum es hier in der Diaspora kein Problem ist, für einen Sonntagsgottesdienst 15 Min. Autofahrt zu akzeptieren, aber in Städten die Welt untergeht, wenn man in den benachbarten Stadtteil laufen/fahren soll.

Dass es die größeren Probleme nicht in der Stadt gibt, wurde ja schon gesagt. Bei den älteren Leuten gibt es noch innere Widerstände, die man überwinden muss: als sie jung waren, war ein Gottesdienstbesuch in der nachbarpfarrei fast so schlimm wie einer bei den Protestanten (wenn man auf den Pfarrer hörte, und das tat man damals). Invidia clericalis hieß das...... :blush:

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