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Was zeichnet einen Christen aus


Milo

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Ich erlebe, dass das vielen so gut was den personalen Gott angeht. In der Erfahrung von Liturgie, Natur, der Stille einer Kirche haben wir eine Ahnung von etwas Groesserem was "einfach da" ist, und da trifft das Wort Person" nicht richtig.

 

 

Und was trifft da richtig zu?

Mann, was schreibst Du? Solltest Du dich als Christ ausweisen, dann belügst Du dich und die anderen im Forum, denn Gott kannst Du kaum belügen, da Gott eigentlich nur als Person gedacht werden kann. Selbst Schopenhauer als Atheist sagte, dass "ein unpersönlicher Gott eine contradictio in adiecto" und ein "Substanz"-Denken, das keine "Offenbarung" kennt, in dem sichtbar gemacht wird, Denken eines unbewußten Materialisten." Referenz:

http://books.google.at/books?id=Phoq-Lak-FEC&pg=PA40&lpg=PA40&dq=Schopenhauer+und+personaler+Gott&source=bl&ots=ePYg3snQ_f&sig=YVHS-aZpM_tmmh1urn4jqSEhdwM&hl=de&sa=X&ei=uuNpT_KcD-364QTjnfD-CA&sqi=2&ved=0CDcQ6AEwBQ#v=onepage&q=Schopenhauer%20und%20personaler%20Gott&f=false

 

Mein Eindruck ist, dass wir da zu sehr ein Bild vom "alten Mann mit Bart auf der Wolke" im Kopf haben.

 

 

Das trifft nicht zu! Wenn Gott keine Person wäre, dann wäre er kein Gott, denn dann wäre er "impotent", ohnmächtig, und Gott ist per Definitionem omniszient, omnipotent und omnibenevolent.

 

Was mir selbst in den Jahren etwas mehr klar geworden ist, dass es hauptsaechlich um das Erleben des "goettlichen Prinzips" geht. Ich find das Zitat jetzt leider nicht, aber der Physiker Heisenberg hatte das einmal sehr schoen beschrieben, wie es dabei eben darum geht, dass man ein Erleben und eine Beziehung zu diesem goettlichen Prinzip hat "wie zu einer Person". Das goettliche Prinzip ist kein Gegenstand, der teilnahmslos in meine Wahrnehmung tritt, sondern ich erlebe es wie wenn ich mit jemanden in Kontakt trete.

 

 

Da hast Du was falsch interpretiert, denn Heisenberg war THEIST, der an personalen Gott geglaubt hat. Man kann Gott als Prinzip bezeichnen, aber das ist eine unzureichende Bezeichnung, denn ein Prinzip hat weder Vernunft noch den Willen, ist apersonal, was uns mnäher zu "Pantheismus" bringt. Deus sive Natura!

 

Das Christentum betont den Begriff Liebe in Beziehung zu Gott, Gott ist also ein Gott, der mir gegenueber ist. Im Buddhismus betont man mehr das Verschmelzen mit dem goettlichen Prinzip, das Eins-werden. Ich meine aber irgendwie, dass das vom selben geredet wird in einem anderen Blickwinkel

 

 

Da hast Du wieder was falsch verstanden!

Buddhismus, Hinayana als auch Mahayana sind "gottlos". In beiden Systemen will der Mensch zu einem unpersönlichen Sein gelangen, aus dem es keine Wiederkehr gibt. Buddha war ein Prediger des Mitleids; er ist mit der Erlösung des einzelnen Menschen befasst. Der Mahayana Buddhismus paßte sich der Mentalität und den religiösen Bedürfnissen anderer Völker an, mit einer Hinwendung zum "Theismus", der einführung von Gebeten und Magischen Praktiken sowie der Entwicklung eines Kultes. Das aber alles blieb apersonal.

Das Christentum ist eine Offenbarungsreligion. Jesus Christus ist inkarnierter Sohn Gottes, der die Liebe gelehrt hat. Historiografisch verifizierte PERSON! Inkarnation und Resurrektion sind historisch belegt! Jesus ist Gott!

 

Uebrigens interessant von Origenes (200 nach Christus!!): "Wer ist so ignorant anzunehmen, dass Gott, als ob er ein Ehemann gewesen waere, Baeume im Garten gepflanzt haette... solche Meinungen haben manche, weil sie nichts ueber den Buchstaben hinaus verstehen (Aus De Principiis" Er findet es auch "absurd" dass Gott buchstaeblich mit Adam und Eva im Garten spazierengegangen sei. Die heute wieder bekannten Wuestenvaeter wurden dann leider vertrieben von jenen, die woertlich meinten, Gott muesste Arme und Beine haben...

 

 

Völlig törricht! Wenn Gott das nicht tun könnte, dann wäre er kein Gott! :D

 

Zitate repariert. Davon abgesehen möchte ich doch sehr darum bitten, die Meinung eines anderen nicht als töricht zu betiteln! Wir sind hier in F&A! Simone als Mod

bearbeitet von Simone
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Inkarnation und Resurrektion sind historisch belegt!

 

Na, das halt ich ja mal für eine sehr steile These! Außer, dass Jesus gelebt hat und gekreuzigt worden ist, ist da nicht wirklich was historisch belegbar. Und ganz sicher nicht Glaubenswahrheiten wie Menschwerdung und Auferstehung!

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Völlig törricht! Wenn Gott das nicht tun könnte, dann wäre er kein Gott! :D

 

Zitate repariert. Davon abgesehen möchte ich doch sehr darum bitten, die Meinung eines anderen nicht als töricht zu betiteln! Wir sind hier in F&A! Simone als Mod

Vielleicht ist törricht ja was ganz anderes als töricht...
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Franciscus non papa

Historiografisch verifizierte PERSON! Inkarnation und Resurrektion sind historisch belegt! Jesus ist Gott!

 

 

 

1. ist das natürlich falsch. ich kenne jedenfalls keinen "historischen" beleg für die auferstehung. man kann allenfalls die existenz des menschen jesus für historisch belegt halten. keinesfalls allerdings seine gottheit.

 

2. wäre es so, wie du schreibst - wozu dann noch glauben?

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2. wäre es so, wie du schreibst - wozu dann noch glauben?

 

Vielleicht, weil manche wahre Christen - wie Kahetel - nicht glauben wollen, wenn sie nicht in der Lage sind, die absolute Wahrheit des Glaubens schwarz auf weiß und logisch unwiderlegbar vor sich zu haben. Oder eben diese anderen auf eben diese Weise anpreisen zu können. Der Gewinn des Glaubens mag vielleicht auch im Gewinn eigener (geglaubter) Überlegenheit liegen.

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Inkarnation und Resurrektion sind historisch belegt!

 

Na, das halt ich ja mal für eine sehr steile These! Außer, dass Jesus gelebt hat und gekreuzigt worden ist, ist da nicht wirklich was historisch belegbar. Und ganz sicher nicht Glaubenswahrheiten wie Menschwerdung und Auferstehung!

 

Wenn man die Evangelien auf ihre Historizität untersucht, d. h. ob sie als historisches Fundament für den christlichen Glauben taugen, müsste man zwei Fragen beantworten, die jedem Profanhistoriker vertraut sind: Wollten die Evangelisten Geschichten schreiben? Und welchen historischen Wert haben ihre Bücher? Selbst Atheist Augstein sagte:

Träfen die Evangelienberichte historisch zu, wäre ein Festhalten am traditionellen Christentum nachvollziehbar.

 

Und wenn ich mich richtig erinnere, Einer von den Evangelisten hat sich im Stil der antiken Historiographie audrücklich geäussert; nämlich Lukas:

Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben" (Lk. 1, 3)

 

M. M. nach gibt es keinen einzigen antiken Leser, der den Evangelien eine historische Absicht abgeschprochen hätte. Papias und A. Augustinus haben den historischen Angaben der Evangelien zugestimmt, die nichtchristlichen wie Celsus, Galen und Porphyrius haben ihnen widersprochen. Aber, antike Stimmen, die behauptet hätten, dass die Evangelien keine Tatsachenberichte seien, hat es nicht gegeben.

Nun aber, aus heutiger Sicht der Dinge, sind Inkarnation und Resurrektion keine Sache der Beweisbarkeit, da es sich um einmalige Geschehnisse gehandelt hat, und um keine wiederholbare Prozesse.

 

Darum müssen wir dass glauben, denn wir können es nicht wissenschftlich (empirisch, experimentell) beweisen, wie auch immer. Inkarnation und Resurrektion sind Wunder, aber Wunder sind, rein philosophisch gesehen, möglich. Und die beiden Wunder, Mysterien, sind die Fundamente des Christentums. Dogmen die geglaubt werden müssen. Wenn man an diese Dogmen nicht glaubt, ist man kein Christ mehr. Sie sind historisch belegt!

MfG

K

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Historiografisch verifizierte PERSON! Inkarnation und Resurrektion sind historisch belegt! Jesus ist Gott!

 

 

 

1. ist das natürlich falsch. ich kenne jedenfalls keinen "historischen" beleg für die auferstehung. man kann allenfalls die existenz des menschen jesus für historisch belegt halten. keinesfalls allerdings seine gottheit.

 

2. wäre es so, wie du schreibst - wozu dann noch glauben?

 

1) NT- ist kein historischer Beleg für dich? Was sind dann die historischen Belege für dich? :D

2) Glauben muss man es, da wir es nicht wissen, weil wir nicht anwesend waren. Alles was Du selbst nicht sehen, hören oder ertasten kannst, muss du glauben! So einfach ist das!

Die Logik scheint mir, ist deine schwache Seite! Es mag dich einfach nicht, und Du sie auch nicht! B)

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Und was trifft da richtig zu?

 

Kannst Du uns einmal genau erklären, was Du unter der Aussage "Gott ist Person" verstehst?

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[

Und wenn ich mich richtig erinnere, Einer von den Evangelisten hat sich im Stil der antiken Historiographie audrücklich geäussert; nämlich Lukas:

 

Wie erst kann man jemanden nehmen, der den Begriff Historiographie mit dem heutigen Begriff der Geschichtsschreibung gleichsetzt.

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Und was trifft da richtig zu?

 

Kannst Du uns einmal genau erklären, was Du unter der Aussage "Gott ist Person" verstehst?

 

Wie definierst Du eine Person?

Unsere "Definitionen" von Gott basieren auf der OFFENBARUNG!

Indem Du keine Ahnung davon hast, erübrigt sich jegliche weitere Diskussion mit dir!

Das Christentum ist eine Offenbarungsreligion!

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So, und jetzt ist der Punkt gekommen, wo JEDER bitte mal schleunigst zu einer sachlichen und respektvollen Diskussion zurückkehrt! Simone als Mod

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Als ich die Ausgangsfrage, wodurch sich ein Christ auszeichnet, erstmals gelesen habe, dachte ich erst mal: "Egal. Es kommt gar nicht so sehr darauf an, sich als Christ auszuzeichnen. Viel wichtiger ist die Frage, welche Möglichkeiten des Glaubens (oder noch mehr: des Heils) jemand durch sein Christsein bekommt."

 

Die Frage, was einen Christen auszeichnet, spielt aber in der Praxis dann doch wieder eine Rolle, wenn man sich nämlich fragt, worauf hin man sein Christsein hin gestalten will. Allerdings geht es nicht darum ein besonders schönes Etikett zu gestalten: "Guckt mal her, ich bin Christ, und hierdurch zeichne ich mich aus: ...!"

 

Es geht auch nicht um eine Gruppenzugehörigkeit, für die man sich mit bestimmten Eigenarten oder Leistungen auszeichnen müsste. Die Gefahr hierzu ist allerdings groß. Das vergleichende: "Ich zeichne mich durch A, B und C aus. Und was hast Du (schon) zu bieten?" kommt in verschiedenen Formen ja immer wieder vor. Und damit zusammenhängend dann eine Bewertung: "Herr X zeichnet sich durch A, B und C aus, Frau Y nur durch A und B. C fehlt ihr. Also ist Herr X ein besserer Christ, als Frau Y eine Christin."

 

Dies alles übersieht, dass Christsein zuerst einmal Gnade ist. Man kann es nur in geringem Umfang machen. Das Wesentliche hat Geschenkcharakter.

 

Wenn man sich allerdings fragt, worauf hin man sein Christsein gestalten will, was man also mit seinen Geschenken anfangen will und wie man sie fruchtbar machen will, dann kann man nach Zielen suchen. Allerdings ist auch dies immer wieder sehr begrenzt.

"Ich will eine engere Beziehung zu Jesus!" kann man sich als Ziel setzen. Aber machen kann man das nicht. Man kann einige Bedingungen schaffen - z.B. intensiver die Evangelien lesen, oder über die Evangelien lesen, oder sich Zeit für den Gottesdienst nehmen und im Gottesdienst diszipliniert sich auf Jesus auszurichten versuchen. Das sind machbare Sachen. Allein der Erfolg ist dadurch noch nicht garantiert. Es kann auch ganz schön schief gehen. Man kann durch das Lesen vom Evangelium auch weiter von Jesus wegkommen. Man kann durch die disziplinierte Bemühung im Gottesdienst das Gefühl einer Einengung bekommen. Oder trotz aller Bemühung ins Leere stoßen. Man kann mehr Zeit für das Gebet investieren. Aber auch Jesusbegegnung im Gebet ist trotzdem Gnade. Man kann auch vom Gebet frustriert werden. Und die Devise "viel hilft viel" kann sich gerade an solchen sensiblen Fragen ins Gegenteil umkehren.

 

Ich glaube das Wesentliche ist eine Offenheit für den Erfolg seiner Bemühungen, also die Sensibilität dafür, dass sich bei all den gutgemeinten Bemühungen tatsächlich hie und da was ereignet. Damit käme ich auf zwei Teile des Christseins, einen Leistungs- und einen Gnadenteil:

1. (Leistungsteil): Ich bemühe mich in irgend einer Form um die Begegnung oder Erfahrung Jesu, mit seinem Schicksal, seinen Worten, seinen Werten. Ich strebe. Und ich strebe anhaltend und geduldig.

2. (Gnadenteil): Ich weiß, dass das Wesentliche sich geben muss. Ich weiß, dass all meine Bemühungen nur begrenzt sind. Ich warte, ich höre, ich lausche, ob sich etwas in mir ereignet. Manchmal stellt man auch fest, dass sich bereits - bisher unerkannt - längst einiges getan hat. Dass die Sehnsucht schon lange da war, dass sie sogar schon Fixpunkte gefunden hat. Dass Worte Jesu schon seit Jahren in mir fruchtbar sind. Dass ich - ohne es zu merken - schon hie und da auf ihn vertraue. Und dass noch offener Bedarf nach einem Mehr vorhanden ist.

 

Zum rezeptiven Teil gehört dann auch die Selbstkritik. Manche Begegnungen mit dem Heiligen, mit Gott, mit Jesus sind womöglich gar nicht echt gewesen. Sie sind manchmal nur überdimensionierte Sehnsucht, die sich zu einer rosaroten Brille umgeformt hat. Und - so weh es tun mag - ich muss mich von ihr verabschieden. Lieber eine unerfüllte Sehnsucht, die aber echt ist, als eine Erfüllung der Sehnsucht, die aber nur illusionär ist.

 

Trotz allem würde ich aber die Frage "Was zeichnet einen Christen aus", niemals mit diesen Worten für mich selbst formulieren. Das "Auszeichnen" ist so eine Sache. Selbst, wenn man "Auszeichnen" nicht mit "Orden" synonymisiert, bleibt dieses feste und Starre "Merkmal" als Synonym. Aber da das Leben lebendig ist, sind diese Merkmale eben immer unterschiedlich. Beim einen so, beim anderen anders. Und selbst innerhalb der eigenen Personen verändert sich das von Zeit zu Zeit. Dadurch ist es sehr schwer, solche Merkmale zu benennen. Und die Gefahr der Wertung (pejorativ) ist immer vorhanden.

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M. M. nach gibt es keinen einzigen antiken Leser, der den Evangelien eine historische Absicht abgeschprochen hätte. Papias und A. Augustinus haben den historischen Angaben der Evangelien zugestimmt, die nichtchristlichen wie Celsus, Galen und Porphyrius haben ihnen widersprochen. Aber, antike Stimmen, die behauptet hätten, dass die Evangelien keine Tatsachenberichte seien, hat es nicht gegeben.

 

Das ist ja auch eine bestechende Logik: es ist wichtiger, dass die Autoren (angeblich) selbst der Meinung waren, dass sie Tatsachen berichten als die Richtigkeit der Angaben selbst...

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M. M. nach gibt es keinen einzigen antiken Leser, der den Evangelien eine historische Absicht abgeschprochen hätte. Papias und A. Augustinus haben den historischen Angaben der Evangelien zugestimmt, die nichtchristlichen wie Celsus, Galen und Porphyrius haben ihnen widersprochen. Aber, antike Stimmen, die behauptet hätten, dass die Evangelien keine Tatsachenberichte seien, hat es nicht gegeben.

 

Das ist ja auch eine bestechende Logik: es ist wichtiger, dass die Autoren (angeblich) selbst der Meinung waren, dass sie Tatsachen berichten als die Richtigkeit der Angaben selbst...

Hör auf, ihm die beschtechende Logik abzuschprechen!

bearbeitet von Edith1
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M. M. nach gibt es keinen einzigen antiken Leser, der den Evangelien eine historische Absicht abgeschprochen hätte. Papias und A. Augustinus haben den historischen Angaben der Evangelien zugestimmt, die nichtchristlichen wie Celsus, Galen und Porphyrius haben ihnen widersprochen. Aber, antike Stimmen, die behauptet hätten, dass die Evangelien keine Tatsachenberichte seien, hat es nicht gegeben.

 

Das ist nicht korrekt, ueber die Deutung der Schrift wuerde schon damals einiges geschrieben. Ich habe ja oben schon Origines zitiert:(200 nach Christus!!): "Wer ist so ignorant anzunehmen, dass Gott, als ob er ein Ehemann gewesen waere, Baeume im Garten gepflanzt haette... solche Meinungen haben manche, weil sie nichts ueber den Buchstaben hinaus verstehen (Aus De Principiis" Er findet es auch "absurd" dass Gott buchstaeblich mit Adam und Eva im Garten spazierengegangen sei. Die heute wieder bekannten Wuestenvaeter wurden dann leider vertrieben von jenen, die woertlich meinten, Gott muesste Arme und Beine haben...

 

Oder wieder Origenes "Der Einfältige mag sich erbauen am Fleische der Schrift (so wollen wir die buchstäbliche Auffassung nennen); der schon Fortgeschrittene an ihrer Seele"

 

 

Clemens von Alexandrien"Die erste Art von Buchstaben ist die im Leben gebräuchliche, dann folgt die symbolische Schrift. Die symbolische Schrift bleibt noch, indem sie dieselbe nachahmt, den Dingen der äußeren Welt ähnlich, aber sie geht dazu über, einen geistigen Sinn auszusprechen, und schließlich nimmt sie, gleichnishaft werdend, Rätselgestalten in sich auf" (Stromateis V,4 §§ 19-20).

 

Und er war nicht der einzigste, der eine spirituelle Deutung der buchstabengetreuen vorzog. Liess mal die Kirchenväter und gerade die alexandrinische Schule, wenn ich mich recht erinnere, und die Diskussionen um die Auslegung der Schrift und den vierfachen Schriftsinn. Nichts modernes, sondern aus der Urzeit der Christen!

 

Historisch ist, dass Menschen um Umkreis Jesus etwas ueberwaehltigendes erlebt haben, und das haben sie versucht in Worte zu fassen. Aber ich bezweifle, dass das buchstaebliche Folgen der Worte uns dem nahebringt, was die Erfahrung vom auferstandenen Jesus wirklich war. Haetten wirklich alle diese Erfahrung machen koennen wenn sie zugegen waren? Wenn Jesus einen Raum "einfach spurlos verliess", dann ist es nicht einfach eine materielle Auferstehung eines materiellen Koerpers.

 

Gruesse

 

Max

bearbeitet von Max
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Die Frage, was einen Christen auszeichnet, spielt aber in der Praxis dann doch wieder eine Rolle, wenn man sich nämlich fragt, worauf hin man sein Christsein hin gestalten will. Allerdings geht es nicht darum ein besonders schönes Etikett zu gestalten: "Guckt mal her, ich bin Christ, und hierdurch zeichne ich mich aus: ...!"

 

 

Das seltsame ist doch, dass man jahrelang miteinander beten kann und ein Glaubensleben in der Gemeinde fuehren kann. Und erst wenn man sich ueber seine Glaubensansichten austauscht, merkt man, dass man weit voneinander entfernt ist.

 

Zeichnet Christsein sich vielleicht vor allem dadurch aus, dass man eben Teil einer 2000-jaehrigen Tradition ist mit all ihren Formulierungen, Deutungsversuchen, einer Gemeinschaft von Suchenden? Kirche ist nicht nur eine Gruppe "rechtglauebiger", es ist ja eine riesige Gruppe von Menschen, die versuchen zu erklaeren und verstehen, was da vor 2000 Jahren geschehen ist.

 

Max

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Das ist erst mal eine sehr griffige Beschreibung, die zudem den Vorteil hat, den Gemeinschaftscharakter und den Traditionscharakter zu verdeutlichen. Statt "verstehen" würde ich allerdings lieber "erfassen" nehmen, damit man es nicht so leicht auf das Intellektuelle beschränken kann.

 

Jede Beschreibung hat ihre Grenzen. Die Grenze Deiner Beschreibung liegt im Gnadenteil. "Verstehen" oder "Erfassen" sind Tätigkeiten menschlicherseits. Da gibt es Probleme mit dem "anonymen Christen" Rahners. Ich meine damit nicht die Vereinnahmung, die dieser Begriff in sich trägt, sondern die Perspektive Gottes: Es kann sein, dass im letzten Gericht Jesus zu einen Menschen, der nicht in diesem Traditionsstrom war, der womöglich sogar gar nichts von ihm (Jesus) wusste und von der ganzen Geschichte, zu sich ruft und ihm sagt: "Du warst bei mir, die ganze Zeit. Unbewusst, aber tiefer, lebendiger und lebensprägender, als so mancher, der sich im Strom meiner Geschichte befand! Du bist Christ in einem mir ganz und gar sympathischen Sinne!"

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Das seltsame ist doch, dass man jahrelang miteinander beten kann und ein Glaubensleben in der Gemeinde fuehren kann. Und erst wenn man sich ueber seine Glaubensansichten austauscht, merkt man, dass man weit voneinander entfernt ist.

 

Ja. Und optimal wäre / ist es, wenn man dann, also nach der Feststellung, dass man glaubensmäßig so weit auseinander liegt (wie das sicherlich in meiner Gemeinde der Fall ist) auch weiterhin gemeinsam sein Glaubensleben führen und "weltlich" zusammen feiern kann.

 

Zeichnet Christsein sich vielleicht vor allem dadurch aus, dass man eben Teil einer 2000-jaehrigen Tradition ist mit all ihren Formulierungen, Deutungsversuchen, einer Gemeinschaft von Suchenden?

 

Diese Formulierung gefällt mir, ich nutze sie seit meinem Eintritt in die AKK vor inzwischen 18 Jahren. Vorher war ich in einer Freien Evangelischen Gemeinde, die hatte ein anderes Gemeindeverständnis. Man musste, wenn man von außen dazukam und beitreten wollte, ein Bekenntnis ablegen, aus dem hervorging, dass man wahrhaft jesusgläubig war.

 

Kirche ist nicht nur eine Gruppe "rechtglauebiger"

 

Ich würde inzwischen daran zweifeln, ob es überhaupt "Rechtgläubige" gibt - aus zwei Gründen: Zum einen wissen wir nicht mal, was "Rechtgläubigkeit" ist, zum anderen - wenn man die Rechtgläubigkeit irgendwie definiert (z.B. sich der Definition des jeweiligen kirchlichen Lehramtes anschließt) - dürfte es schwer sein, alle Punkte in der vorgeschriebenen Art der Auslegung (so es eine solche gibt) zu glauben.

 

es ist ja eine riesige Gruppe von Menschen, die versuchen zu erklaeren und verstehen, was da vor 2000 Jahren geschehen ist

 

... und dabei einen gewissen Auslegungsrahmen akzeptieren, der notwendig ist, um die jeweilige Gruppe zusammenzuhalten.

 

Ja. So würde ich "Kirche" verstehen wollen.

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Von der buddhistischen Meditation fand ich zur christlichen Kontemplation und zu einer Form des Jesusgebetes.
Es sind diese Umwege, die ich beim besten Willen nicht nachvollziehen kann.

 

Das musst Du auch nicht.

 

Jeder hat seinen eigenen Weg mit/zu Gott, und jeder Weg darf anders sein.

 

 

Du stellst aber eine wichtige Frage: Wie kann man den Reichtum der "Frömmigkeitsübungen" und Spiritualitäten, die es in der kath. Kirche gibt, den Interessierten nahebringen?

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Du stellst aber eine wichtige Frage: Wie kann man den Reichtum der "Frömmigkeitsübungen" und Spiritualitäten, die es in der kath. Kirche gibt, den Interessierten nahebringen?
Präsenz. Es müssen einfach Vertreter eines möglichst breiten Spektrum "da" sein, und eine gewisse Gesprächsbereitschaft mitbringen.

 

Und der ein oder andere vielseitig informierte Katechet, der einen Schützling an einen entsprechenden Mentor verweisen kann, ist bestimmt auch nicht falsch...

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Präsenz. Es müssen einfach Vertreter eines möglichst breiten Spektrum "da" sein, und eine gewisse Gesprächsbereitschaft mitbringen.

Meines Erachtens müssen sie nicht nur Gesprächsbereitschaft zeigen, sondern so etwas wie "Zeigebereitschaft": "Laß mich an Dir sehen, wie Du betest, lebst, Dich um die Nächsten sorgst ..."

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Zeichnet Christsein sich vielleicht vor allem dadurch aus, dass man eben Teil einer 2000-jaehrigen Tradition ist mit all ihren Formulierungen, Deutungsversuchen, einer Gemeinschaft von Suchenden?

 

Diese Formulierung gefällt mir, ich nutze sie seit meinem Eintritt in die AKK vor inzwischen 18 Jahren. Vorher war ich in einer Freien Evangelischen Gemeinde, die hatte ein anderes Gemeindeverständnis. Man musste, wenn man von außen dazukam und beitreten wollte, ein Bekenntnis ablegen, aus dem hervorging, dass man wahrhaft jesusgläubig war.

 

 

Mir gefaellt auch der Begriff der "Weggemeinschaft." Es ist wie bei einer Bergtour -- Einzelpersonen, Priester und geistliche Begleiter, sollten so etwas wie "Bergfuehrer" sein. Ein einzelner Bergfuehrer muss nicht wie ein Reinhold Messner die hoechsten Berge bestiegen haben, aber er hat die Landschaft etwas mehr und intensiver erkundet als andere und kann deswegen mit Rat und Begleitung beistehen. Und er weiss auch wo seine Grenzen sind, wenn er einen Wegabschnitt nicht kennt wird er zu einem anderen Bergfuehrer verweisen.

 

Damit ist auch ein Priester oder einzelne Christen Teil dieser Weggemeinschaft. Menschen, die gemeinsam einen Weg gehen, wo manche mehr Erfahrung haben, aber keiner behauptet alle Antworten zu haben.

 

Gruesse

 

Max

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Wenn Menschen erst zu Christen werden, wenn sie spekulative Behauptungen glauben, dann bin ich kein Christ mehr.

 

Schade, denn die Existenz Gottes ist bereits eine spekulative Behauptung (im Sinne von "nicht verifizierbar").

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Mir gefaellt auch der Begriff der "Weggemeinschaft."

Das deckt sich auch mit der Begriffswelt des Vaticanum II, in der Kirche als das pilgernde Volk Gottes gesehen wird.

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Präsenz. Es müssen einfach Vertreter eines möglichst breiten Spektrum "da" sein, und eine gewisse Gesprächsbereitschaft mitbringen.
Meines Erachtens müssen sie nicht nur Gesprächsbereitschaft zeigen, sondern so etwas wie "Zeigebereitschaft": "Laß mich an Dir sehen, wie Du betest, lebst, Dich um die Nächsten sorgst ..."
Diese Zeigebereitschaft/Sichtbarkeit meinte ich mit Präsenz.
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