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Ursachen des Priestermangels in Europa


nannyogg57

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Als es noch mehr Priester gab, waren das auch nicht die besseren, sondern man wurde eben Priester, weil das ein angesehener Beruf war.

 

Das ist es heute aus rein gesellschaftlichen Gründen nicht mehr; dazu kommt, dass auch die Kirche immer mehr Geld sparen muss; gäbe es so viele Priester, wie wir gerne hätten, könnten die meisten nicht beschäftigt werden. Auch nicht gerade erstrebenswert.

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Und nebenbei finde ich die Unterstellungen in nannyoggs Post ziemlich mies. :angry:

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Als es noch mehr Priester gab, waren das auch nicht die besseren, sondern man wurde eben Priester, weil das ein angesehener Beruf war.

 

... oder/und weil es der einzige akademische Beruf war, den man als Kind von Nichtakademikern relativ einfach erreichen konnte - da hat Nannyogg schon recht.

 

Das ist es heute aus rein gesellschaftlichen Gründen nicht mehr; dazu kommt, dass auch die Kirche immer mehr Geld sparen muss; gäbe es so viele Priester, wie wir gerne hätten, könnten die meisten nicht beschäftigt werden. Auch nicht gerade erstrebenswert.

 

Ich weiß nicht. "Meine" AKK mit ihren ca. 16.000 Mitgliedern, wir haben 30+x hauptamtliche Geistliche. Das ächzt natürlich finanziell, aber es geht. Gemeinden mit ca. 300 Mitgliedern haben üblicherweise ihren "eigenen" Pfarrer, der natürlich meistens GD-Stationen und teilweise andere Kleinstgemeinden in der Nachbarschaft mit versorgen muss. Gemeinden mit 600-800 Mitglieder sind bei uns schon wahre Giganten.

 

Zu den Hauptamtlern kommen dann noch Nebenamtler (mit einem Teilzeitauftrag) und Ehrenamtler (die kriegen nur Aufwandsentschädigung).

 

Probleme, geeignete Bewerber für unsere Stellen zu bekommen, haben wir - analog den EKD-Kirchen - nicht. Der Anteil der Neupriester, die aus unserer eigenen Ausbildung an der Uni Bonn kommen, wächst.

 

Wir beziehen die gleichen Kirchensteuern, bekommen etwas weniger Zuwendungen vom Staat als "die Großen" - und es geht trotzdem. Unsere Pfarrer - Angestellte mit TvÖD-Bezahlung - dürften ca. 10-20% weniger verdienen als die Pfarrer im Beamtenrecht der EKD-Kirchen und der RK-Diözesen.

 

Wir leisten uns sogar einen ganzen Bischof (der ebenfalls nach TvÖD bezahlt wird) für 16.000 Mitglieder - selbst für italienische RKK-Verhältnisse undenkbar, wo toskanische Kleinstädte teilweise eigene Diözesen sind. Dafür hat unser Ordinariat derzeit gerade mal 2 hauptberufliche Angestellte und der Generalvikar ist ein "Nebenjob" eines Priesters, der im vollen Gemeindeeinsatz steht (der momentan auch dazu noch Dekan ist - drei Ämter in einer Person).

 

Unsere Organisten bekommen - wenns hoch kommt, mal 20 Euro pro Gottesdienst, unser Dienstwagen ist ein Panda, der über eine Automobilwerbefirma bezahlt wird.

 

Wie lange das bei uns geht, kann man natürlich ehrlicherweise auch nicht sagen - das hängt von unserer Zukunft ab (jaja, very basic, diese Aussage). Aber es zeigt doch, dass man - so man will, durchaus Geld für Geistliche locker machen kann. Wir haben durch die Sparorgien in den 1970ern (die damals vielleicht sogar in einem solch brachialen Umfang nötig waren - unsere Kirche stand schlecht da) gelernt, dass dort, wo der Pfarrer abgezogen und nicht ersetzt wurde, das Gemeindeleben auf wenig bis Null zurückgegangen ist. Jetzt versuchen wir, mit allen möglichen Mitteln die Stellen zu erhalten.

 

Insofern verstehe ich das Jammern um fehlendes Geld nicht so sehr. Gestern habe ich als Kassenleiter bei unserer Gemeindeversammlung die Finanzen vorgelegt und für das Jahr 2011 einen Einnahmeüberschuss von 2000 Euro (der allerdings fast vollständig in die Schuldentilgung gegangen ist) gemeldet. Die Freude über eine solch hohe Zahl (!) ist groß.

 

Oder - mit ganz wenigen Worten: Die Bedeutung des Wortes "Geldmangel" ist davon abhängig, was man so gewöhnt ist.

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Wir hatten lange Zeit einen Priester aus Afrika und von ihm weiß ich, dass es in seinem Land für einen Jungen vom Land nur drei Möglichkeiten gab: Bauer, Lehrer oder Pfarrer zu werden (oder arbeitslos). Er wurde Pfarrer, ein guter noch dazu, und jetzt ist er in Europa, ausgeliehen von seiner Diözese, die sich vor Bewerbern kaum retten kann.

 

So war das früher bei uns auch. Mir faellt als Beispiel Hermann Hesse's "Unterm Rad" ein -- es war die Moeglichkeit fuer Leute aus aermeren Gesellschaftsschichten ueberhaupt an die Uni zu kommen.

 

Allerdings, ob das soviel besser ist? Foerdert denn nicht diese Situation, dass jemand Priester wird, nicht weil er sich ganz genau dazu berufen fuehlt, sondern weil es ihm ein besseres Leben verspricht?

 

Und ich habe mich mit einigen Missionaren, die in Afrika taetig waren, unterhalten. Und was ich da hoere ist, dass auch da viele Priester denken, sie sind durch ihre Stellung und Amt was ganz besonderes. Unterhalte Dich mal mit Leuten, die Afrika kennen, die gefuellten Seminare heisst nicht dass es da besser ist...

 

Priester muss man werden weil man genau das will und nicht weil es andere Vorteile hat, ob das nun ein besseres Leben oder ansehen ist.

 

Warum will keiner mehr Priester werden? "Seel-sorger" waeren tatsaechlich vonnoeten, aber wer seelischen Beistand braucht geht eher zum Psychologen heute als zum Gemeindepfarrer -- wir trauen nur wenigen Priestern zu fuer unsere Seele sorgen zu koennen. Die, die es koennen, sind sehr gefragt!

 

Max

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Und nebenbei finde ich die Unterstellungen in nannyoggs Post ziemlich mies. :angry:

 

Welche Unterstellungen?

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Und nebenbei finde ich die Unterstellungen in nannyoggs Post ziemlich mies. :angry:

 

Welche Unterstellungen?

 

Beispielsweise diese:

 

Dabei wäre es so ein toller Beruf. Aber ich könnte meinem psychisch gesunden Jungen einfach nicht empfehlen, sich Jahre hinweg in die Gesellschaft von Leuten zu begeben, die nur auf Grund ihrer Existenz denken, sie wären was Besonderes. Ich könnte ihm nur sagen: Geh dann wenigstens ins Priesterseminar nach Afrika!

Das klingt wahrhaftig etwas unfein.

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Und nebenbei finde ich die Unterstellungen in nannyoggs Post ziemlich mies. :angry:

 

Welche Unterstellungen?

Alles, was noch reizen könnte, ist in unserer Zeit das Gefühl elitär zu sein und etwas Besonderes, erhaben und berufen in außergewöhnlicher Weise.

 

Womit sich auch das Psychogramm des durchschnittlichen europäischen Priesteramtskandidaten unserer Zeit erklärt.

Durchschnittliche PAKs sind demnach entweder selbstverliebt, eingebildet oder sonstwie psychisch fragwürdig, oder erst recht psychisch fragwürdig, weil sie das nicht sind.

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Und nebenbei finde ich die Unterstellungen in nannyoggs Post ziemlich mies. :angry:

 

Welche Unterstellungen?

Alles, was noch reizen könnte, ist in unserer Zeit das Gefühl elitär zu sein und etwas Besonderes, erhaben und berufen in außergewöhnlicher Weise.

 

Womit sich auch das Psychogramm des durchschnittlichen europäischen Priesteramtskandidaten unserer Zeit erklärt.

Durchschnittliche PAKs sind demnach entweder selbstverliebt, eingebildet oder sonstwie psychisch fragwürdig, oder erst recht psychisch fragwürdig, weil sie das nicht sind.

Naja, ein Problem dabei ist, dass leider PAKs die ich kenne tatsächlich so sind...

 

Klar kann man das nicht verallgemeinern.

 

Und "einzig" ist nicht steigerbar, nanny!

 

Ich suche gerade wirklich gute Gründe für den Wunsch, Priester zu werden.

Klar der Wichtigste: Berufung

Ansonneenthalben auch Prestige

 

aber reicht das?

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Ich suche gerade wirklich gute Gründe für den Wunsch, Priester zu werden.

Klar der Wichtigste: Berufung

Was genau ist das eigentlich?

 

Werner

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Ordensfrauen kenne ich auch. Warum werden die das bloß? Berufung reicht wohl nicht. Klar, elitäres Prestige. Aber reicht das? Falls nicht: allgemeine Lebensuntüchtigkeit?

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Die gewonnene Überzeugung, dass ein bestimmter Lebensweg der richtige ist.

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Ich suche gerade wirklich gute Gründe für den Wunsch, Priester zu werden.

Klar der Wichtigste: Berufung

Was genau ist das eigentlich?

 

Werner

 

Das wüsste ich auch gern.

 

Ich kenne eine Nonne, die mir erzaehlte, sie hatte ganz andere Lebensplaene, wollte heiraten, Lehrer werden. Sie besuchte eines Tages ein Kloster und wusste einfach "das muss ich machen" -- Berufung, irgendwas und irgendwer ruft...

 

Vermutlich ist es ansonsten eher das Gefuehl, das ein bestimmer Weg einen nicht loslaesst, den man einfach gehen muss. Der einfach stimmig ist...

 

Aber warum eben wollen weniger Priester werden? Vermutlich ist der Sinn des Priesteramtes abhanden gekommen? Das Priester-Sein ist fuer viele wohl nicht mehr sinnvoll oder stimmig?

 

Max

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Das Priester-Sein ist fuer viele wohl nicht mehr sinnvoll oder stimmig?

In einem gesamtgesellschaftlichen Umfeld, das einem ständig mitteilt, dass man jedenfalls irgendeinen Schaden haben muss, wenn man es wird, ist das nicht sonderlich überraschend.

bearbeitet von Edith1
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Wir hatten lange Zeit einen Priester aus Afrika und von ihm weiß ich, dass es in seinem Land für einen Jungen vom Land nur drei Möglichkeiten gab: Bauer, Lehrer oder Pfarrer zu werden (oder arbeitslos). Er wurde Pfarrer, ein guter noch dazu, und jetzt ist er in Europa, ausgeliehen von seiner Diözese, die sich vor Bewerbern kaum retten kann.

 

So war das früher bei uns auch. Mir faellt als Beispiel Hermann Hesse's "Unterm Rad" ein -- es war die Moeglichkeit fuer Leute aus aermeren Gesellschaftsschichten ueberhaupt an die Uni zu kommen.

 

Allerdings, ob das soviel besser ist? Foerdert denn nicht diese Situation, dass jemand Priester wird, nicht weil er sich ganz genau dazu berufen fuehlt, sondern weil es ihm ein besseres Leben verspricht?

 

Und ich habe mich mit einigen Missionaren, die in Afrika taetig waren, unterhalten. Und was ich da hoere ist, dass auch da viele Priester denken, sie sind durch ihre Stellung und Amt was ganz besonderes. Unterhalte Dich mal mit Leuten, die Afrika kennen, die gefuellten Seminare heisst nicht dass es da besser ist...

 

Priester muss man werden weil man genau das will und nicht weil es andere Vorteile hat, ob das nun ein besseres Leben oder ansehen ist.

 

Warum will keiner mehr Priester werden? "Seel-sorger" waeren tatsaechlich vonnoeten, aber wer seelischen Beistand braucht geht eher zum Psychologen heute als zum Gemeindepfarrer -- wir trauen nur wenigen Priestern zu fuer unsere Seele sorgen zu koennen. Die, die es koennen, sind sehr gefragt!

 

Max

Lieber Max!

Du sprichst mit gutem Seelsorger, einen wie ich finde, wunden Punkt an. Unser Leiter der Seelsorgeeinheiten ist ein Pfarrer, dem wirklich das Vermitteln des Glaubenslebens ein großes Anliegen ist. Wie soll er dies aber Seelsorgerlich in die Reihe bekommen, wenn er insgesamt 6.große Pfarreien mit etwa 20000 Seelen zu betreuen hat. Als Hilfe steht ihm ein gesundheitlich angeschlagener Priester als Kooperator zur Verfügung und ein weiterer Priester der schon über 80.Jahre alt ist. Zum Glück gibt es noch in fast jeder Gemeinde einen Diakon, so dass dort wenigstens ein Wortgottesdienst gefeiert werden kann. Unter diesen Umständen ist es sicherlich für Leute die sich für eine Ausbildung als Priesteramtsanwärter interessieren, nicht einfach diesen Weg zu gehen. Denn mit Seelsorge ist bei diesen großen "Verwaltungsaufgaben" (Sitzungen mit Pfarrgemeinderäten,Stiftungsräten, Kindergarten und.und...) wohl kaum möglich, seine eigentliche Berufung als Seelsorger auszufüllen.Bei uns ist es jedenfalls so.

lieben Gruß Udo

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Ich suche gerade wirklich gute Gründe für den Wunsch, Priester zu werden.

Klar der Wichtigste: Berufung

Was genau ist das eigentlich?

 

Werner

"Die selige Unfähigkeit, auch nur irgendetwas anderes zu tun."

(Zitat, ich weiß nicht mehr von wem, und über den exakten Wortlaut bin ich mir auch unsicher... aber von der Sache her trifft es)

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Die gewonnene Überzeugung, dass ein bestimmter Lebensweg der richtige ist.

 

Diese Überzeugung werde ich - hoffentlich!!! - nie haben.

Das "hoffentlich" wundert mich jetzt allerdings nicht, wenn Du permanentes Hinterfragen der eigenen Entscheidungen und Überzeugungen (siehe Nachbarthread) für inexistent vermutest.

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Das Priester-Sein ist fuer viele wohl nicht mehr sinnvoll oder stimmig?

In einem gesamtgesellschaftlichen Umfeld, das einem ständig mitteilt, dass man jedenfalls irgendeinen Schaden haben muss, wenn man es wird, ist das nicht sonderlich überraschend.

 

Mein alltaegliches Umfeld ist extrem weltlich und areligioes. Was mir aber auffaellt: Wenn man sagt man besucht eine Gemeinde oder besucht einen Priester, dann ist das sehr "uncool" oder seltsam. Wenn ich aber sage, ich besuche ein Kloster, dann finden die meisten das sehr faszinierend und wollen mehr wissen.

 

Ist an sich interessant. Worte wie "Kloster" und "Mönch" wecken in den Menschen irgendwelche Dinge, die sie ansprechen (was ja ein gutes Zeichen ist). Aber "Priester", das hat nicht dieselbe Wirkung. Komisch eigentlich?

 

max

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Zum Glück gibt es noch in fast jeder Gemeinde einen Diakon, so dass dort wenigstens ein Wortgottesdienst gefeiert werden kann.

 

Kurze Zwischenbemerkung:

Diakone sind in der Tat ein Segen für eine Gemeinde, aber für einen Wortgottesdienst braucht es nicht unbedingt einen Diakon, das geht auch mit sogenannten Laien.

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Du sprichst mit gutem Seelsorger, einen wie ich finde, wunden Punkt an. Unser Leiter der Seelsorgeeinheiten ist ein Pfarrer, dem wirklich das Vermitteln des Glaubenslebens ein großes Anliegen ist. Wie soll er dies aber Seelsorgerlich in die Reihe bekommen, wenn er insgesamt 6.große Pfarreien mit etwa 20000 Seelen zu betreuen hat. Als Hilfe steht ihm ein gesundheitlich angeschlagener Priester als Kooperator zur Verfügung und ein weiterer Priester der schon über 80.Jahre alt ist. Zum Glück gibt es noch in fast jeder Gemeinde einen Diakon, so dass dort wenigstens ein Wortgottesdienst gefeiert werden kann. Unter diesen Umständen ist es sicherlich für Leute die sich für eine Ausbildung als Priesteramtsanwärter interessieren, nicht einfach diesen Weg zu gehen. Denn mit Seelsorge ist bei diesen großen "Verwaltungsaufgaben" (Sitzungen mit Pfarrgemeinderäten,Stiftungsräten, Kindergarten und.und...) wohl kaum möglich, seine eigentliche Berufung als Seelsorger auszufüllen.Bei uns ist es jedenfalls so.

lieben Gruß Udo

 

 

Hallo Udo, ich denke, das ist auch ein nicht ganz unbedeutender Punkt.

Wer will heute schon als junger Mann solch eine Verantwortung haben?

Ich denke, die "Geiz ist Geil" Mentalität (ist jetzt mal a bisserl krass) an falscher Stelle

bringt schwer repaprabele Schäden mit sich.

Lothar hat es eigentlich schon sehr gut beschrieben.

 

Und wer die Finger und Gedanken von der holden Weiblichkeit nicht lassen kann

hat später die Chance ständiger Diakon zu werden - übrigens eine sehr gute Möglichkeit

nur als Seelsorger tätig zu sein.

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Ordensfrauen kenne ich auch. Warum werden die das bloß? Berufung reicht wohl nicht. Klar, elitäres Prestige. Aber reicht das? Falls nicht: allgemeine Lebensuntüchtigkeit?

Naa...

Letzteres kann ich bei den mir bekannten Ordensfrauen ausschließen. Die sind resp. waren sehr lebenstüchtig.

Ich kann mir vorstellen, dass jemand den wunsch verspürt, sich komplett dem Glauben zu widmen und da wenig bis keine "Ablenkung" will.

Das geht in Klöstern sicher gut.

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Das Priester-Sein ist fuer viele wohl nicht mehr sinnvoll oder stimmig?

In einem gesamtgesellschaftlichen Umfeld, das einem ständig mitteilt, dass man jedenfalls irgendeinen Schaden haben muss, wenn man es wird, ist das nicht sonderlich überraschend.

 

Mein alltaegliches Umfeld ist extrem weltlich und areligioes. Was mir aber auffaellt: Wenn man sagt man besucht eine Gemeinde oder besucht einen Priester, dann ist das sehr "uncool" oder seltsam. Wenn ich aber sage, ich besuche ein Kloster, dann finden die meisten das sehr faszinierend und wollen mehr wissen.

 

Ist an sich interessant. Worte wie "Kloster" und "Mönch" wecken in den Menschen irgendwelche Dinge, die sie ansprechen (was ja ein gutes Zeichen ist). Aber "Priester", das hat nicht dieselbe Wirkung. Komisch eigentlich?

 

max

Nein. Klöster haben wegen der abgeschlossenheit etwas Geheimnisvolles. Priester leben ja eigentlich ziemlich normal.

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Nein. Klöster haben wegen der abgeschlossenheit etwas Geheimnisvolles. Priester leben ja eigentlich ziemlich normal.

 

Und das ist ja der Kern des Religioesen: Das Gefuehl, das wir von etwas Geheimnisvollen umgeben sind, dass durch die Alltagswelt hindurchscheint.

 

Daher will ja eben die Kirche diese Normalitaet auch bei Priestern vermeiden. Bei den Protestanten ist der Pfarrerberuf eher "ein Job" -- letztens stand in der Zeitung von evangelischen Pfarrern die Extrazulagen wollten wenn sie nachts zu einer Notfallseelsorge rausmuessen. Und ein Bischof der erzaehlte, wie er morgens "zur Arbeit" faehrt, auf eine Weise wie wenn Bischof eine Arbeit wie jede andere ist. Das ist mir dann schon auch "zu normal und alltaeglich"...

 

Ordensleute haben sich hauptsaechlich einer "anderen Welt" verschrieben, "alles lassen weil ER mich nicht laesst" und das weckt wohl in vielen eine gewisse Sehnsucht von der auch nicht-religioese Menschen eine leise Ahnung haben.

 

Sind also Priester "zu normal und alltaeglich"? Ich denke schon auch, dass Zoelibat fuer Weltpriester nur optional sein sollte (vor allem weil zu viele das heute eh schon so halten), aber das ist die Frage -- wird das ganze zu weltlich und alltaeglich dass es etwas verliert?

 

gruesse

 

max

bearbeitet von Max
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