Jump to content

Häresie - was ist das im 21. Jahrhundert?


Werner001

Recommended Posts

Lieber Max,

 

 

 

...

Bewusstes Leugnen, was ist denn das? Ein Gott der Menschen bestraft, weil sie jetzt und heute keine allwissenden Heiligen sind? Ein Gott der sagt "das haettest Du aber wissen sollen"?

 

Tut mir leid, das finde ich schrecklich...

Zurecht.

 

GOTT straft nicht - JESUS CHRISTUS will den Menschen abbringen sich in seinem Wahn, durch Ruin seiner Lebensmöglichkeiten selbst zu bestrafen.

 

 

Gruß

josef

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer bitte, wird eine Kirche ernst nehmen, die verkündet: "Alle die sich da als Christen widersprechen, haben recht" ?

...Weil es impliziert, daß niemand die Wahrheit kennt die GOTT offenbart hat.

 

Wozu sich mit einer zersplitterten Christenheit abgeben?

 

Ich denke ja, dass Kirchen, die den alleinigen Wahrheitsanspruch aufgeben, viel ernster genommen werden und an Glaubwürdigkeit gewinnen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke ja, dass Kirchen, die den alleinigen Wahrheitsanspruch aufgeben, viel ernster genommen werden und an Glaubwürdigkeit gewinnen.
Das glaube ich nicht.

 

Irgendworin muss die Gemeinsamkeit bestehen und selbst wenn es nur das gemeinsame Handeln ist, muss für dieses Handeln eine offizielle Begründung vorhanden sein, die alle teilen (offiziell - ob sich einzelne andere Begründungen einfallen lassen, ist davon unberührt).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke ja, dass Kirchen, die den alleinigen Wahrheitsanspruch aufgeben, viel ernster genommen werden und an Glaubwürdigkeit gewinnen.
Das glaube ich nicht.

 

Irgendworin muss die Gemeinsamkeit bestehen und selbst wenn es nur das gemeinsame Handeln ist, muss für dieses Handeln eine offizielle Begründung vorhanden sein, die alle teilen (offiziell - ob sich einzelne andere Begründungen einfallen lassen, ist davon unberührt).

 

ich denke es geht um das, was ich weiter oben geschrieben habe -- alleiniger Wahrheitsanspruch = nur ein Erklaerungsmodell, eine Landkarte, eine Sprache ist erlaubt. Aufgeben des alleinigen Wahrheitsanspruches = dieselbe Wirklichkeit laesst sich auf sehr verschiedene Weise beschreiben.

 

Das verbindende ist die gemeinsame religioese Wirklichkeit und die gemeinsame Suche, trotz verschiedener Wortwahl. Finde ich...

 

Max

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke ja, dass Kirchen, die den alleinigen Wahrheitsanspruch aufgeben, viel ernster genommen werden und an Glaubwürdigkeit gewinnen.
Das glaube ich nicht.

 

Irgendworin muss die Gemeinsamkeit bestehen und selbst wenn es nur das gemeinsame Handeln ist, muss für dieses Handeln eine offizielle Begründung vorhanden sein, die alle teilen (offiziell - ob sich einzelne andere Begründungen einfallen lassen, ist davon unberührt).

 

Aber auch offizielle Glaubensgrundsätze haben sich ja in der Geschichte des Christentums verändert. Schon deshalb wirkt es unglaubwürdig, die heutigen offiziellen Glaubenswahrheiten als alleinige immerwährende Wahrheit anzusehen und diejenigen, die sie nicht teilen, auszuschließen. Die Begründungen, warum Christen handeln (sozial zB) erscheinen mir völlig unabhängig davon, ob derjenige an Jungfrauengeburt, die Auferstehung oder Hölle glaubt oder welche Höllenvorstellung er hat, nicht einmal der Glaube an einen personalen Gott ist notwendig. Mir kommt es so vor, als ob die gemeinsame Basis eigentlich sehr wenig mit Glaubensgrundsätzen zu tun hat, sondern mit Tradition, gemeinsamen Ritualen. Durch die sich auch Katholiken von Protestanten unterscheiden. Die Identifikationskraft hat aber auch hier nachgelassen, die Zeiten in denen sich Katholiken und Protestanten über den Gartenzaun beschimpfen, ist ja vorbei. Wenn die RKK jetzt alle die Menschen ausschließen würde aus der Gemeinschaft, die die Glauensgrundsätze nicht teilen, ist der Schritt für die Menschen kleiner, sich zu verabschieden, selbst wenn sie sich durch Traditionen immer noch in der Kirche verorten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn die RKK jetzt alle die Menschen ausschließen würde aus der Gemeinschaft, die die Glauensgrundsätze nicht teilen, ist der Schritt für die Menschen kleiner, sich zu verabschieden, selbst wenn sie sich durch Traditionen immer noch in der Kirche verorten.

 

es waere sehr lehr in der Kirche...

 

fuer mich nur nicht klar wie die meisten mit diesem Widerspruch leben, weil ich das so nicht recht kann (meine "trotzdem katholisc"h Frage...)

 

max

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mir kommt es so vor, als ob die gemeinsame Basis eigentlich sehr wenig mit Glaubensgrundsätzen zu tun hat, sondern mit Tradition, gemeinsamen Ritualen. Durch die sich auch Katholiken von Protestanten unterscheiden. Die Identifikationskraft hat aber auch hier nachgelassen, die Zeiten in denen sich Katholiken und Protestanten über den Gartenzaun beschimpfen, ist ja vorbei.
Die Konsequenz beider Seiten müsste eigentlich sein, von ihren Mitgliedern wieder mehr konformes Handeln zu fordern. Stattdessen greift man auf den Glauben zurück, vllt. weil man es für einfacher hält von den Menschen ein Ja zum theoretischen Unterschied zu bekommen.

 

In der Praxis (außer in der liturgischen - aber da gibt es ja auch genügend, die das ändern wollen) verhalten sich Katholiken und Protestanten ja nicht mehr so fürchterlich unterschiedlich, also müssen die doktrinellen Unterschiede wieder diskutiert werden...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn die RKK jetzt alle die Menschen ausschließen würde aus der Gemeinschaft, die die Glauensgrundsätze nicht teilen, ist der Schritt für die Menschen kleiner, sich zu verabschieden, selbst wenn sie sich durch Traditionen immer noch in der Kirche verorten.
es waere sehr lehr in der Kirche...

 

fuer mich nur nicht klar wie die meisten mit diesem Widerspruch leben, weil ich das so nicht recht kann (meine "trotzdem katholisc"h Frage...)

Man muss sich diese Frage ja nicht annehmen. Wieso sollte man auch?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Konsequenz beider Seiten müsste eigentlich sein, von ihren Mitgliedern wieder mehr konformes Handeln zu fordern. Stattdessen greift man auf den Glauben zurück, vllt. weil man es für einfacher hält von den Menschen ein Ja zum theoretischen Unterschied zu bekommen.

 

 

Eigentlich ist es eine Identitaetskrise, wenn es einem so schwer faellt gemeinsam zu antworten auf "wer sind wir und was haben wir gemeinsam"

 

Aber warum tut sich Kirche damit schwerer als Vereine, Parteien usw?

 

Im alten Testament war es ueberigens nicht besser, das ist eine Dokumentation von verschiedenen Fraktionen und Richtungen, die um Erklaerungen ringen.

 

Max

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Konsequenz beider Seiten müsste eigentlich sein, von ihren Mitgliedern wieder mehr konformes Handeln zu fordern. Stattdessen greift man auf den Glauben zurück, vllt. weil man es für einfacher hält von den Menschen ein Ja zum theoretischen Unterschied zu bekommen.
Eigentlich ist es eine Identitaetskrise, wenn es einem so schwer faellt gemeinsam zu antworten auf "wer sind wir und was haben wir gemeinsam"

 

Aber warum tut sich Kirche damit schwerer als Vereine, Parteien usw?

Weil die Kirche um einiges vielfältiger ist als ein Verein oder eine Partei.

 

Ihr einziger Daseinszweck ist die Begleitung der Gläubigen bei ihrer Suche nach Christus. Dazu hat sie einige Angebote, die über die Jahrhunderte entwickelt wurden und sozusagen das Standardprogramm ausmachen. Daneben hat aber jeder Gläubige auch noch sein eigenes Lebenskonzept mit oder ohne Gott, näher oder ferner an die Kirche gebunden.

 

Manchmal sammeln sich Gläubige mit ähnlichen Konzepten zu einer eigenen Gemeinschaft innerhalb der Kirche, manchmal muss ein Gläubiger ein Konzept aber auch erstmal allein aushalten.

 

Es ist keine Tradition alles gleich zu machen. Weder die liturgischen Vollzüge, noch die spirituelle Übung des Einzelnen gelten 100% für alle. Das würde meine ich auch anthropologisch überhaupt keinen Sinn machen.

 

Klar hat die Kirche sich vorbehalten Liturgie und Spirituelle Übung zu überwachen um vom einzelnen oder der Gemeinschaft größere Verwirrung abzuhalten (ich sage nicht, daß das immer geklappt hat). Aber im Prinzip ist die Kirche ein riesiges Feld von Möglichkeiten.

 

Was halt immer gegeben sein muss ist die Verbundenheit mit dem Ortsbischof (bzw. Abt/Äbtissin) in Gehorsam und Zielsetzung.

 

Aber dazu verfasse ich bei Gelegenheit nochmal eine genauere Ausführung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Häresie ist heute das gleiche, was es immer war: Das bewußte Leugnen der geoffenbarten Glaubenswahrheiten. Jeder, der sich dessen schuldig macht, wird sich dafür eines Tages verantworten müssen.

Und genau das ist ja die Frage.

Wer hat wo wem geoffenbart, dass die Hölle ewig dauert? Oder dass sie irgendwann endet?

Wer hat wem wo geoffenbart, wie genau es sich mit den beiden Naturen Christi verhält?

 

Jede Seite (es sind ja manchmal mehr als nur zwei) behauptet, sie habe das geoffenbart bekommen, aber tatsächlich geoffenbart wurde doch gar nichts.

Es sind unterschiedliche Gedankenspiele, die zu "Offenbarungen" erklärt wurden (wobei die Umstände teilweise für sich sprechen).

Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass die sich verantworten werden müssen, die ihre Ansichten als Offenbarung verkaufen.

Wobei ich es für wahrscheinlicher halte, dass Gott über solche menschlichen Eitelkeiten nur milde lächelt.

 

Werner

 

Hier der harte Fundamentalist und dort der differenzierte Denker. Wenn man trotz diesen Unterschieden beider Kommentatoren versöhnlich nebeneinander zu leben vermag, ist die Frage nach der Irrlehre aufgehoben. Hier wird dann gedanklich gelebt, was Jesus gefordert hat: "Was tut ihr besonderes, wenn ihr die gleichdenkenden Menschen liebt und die andersdenkenden Menschen ausschliesst? Das machen alle Menschen. Ihr aber sollt anders sein" (Matthäus 5,43ff).

 

Die grösste Häresie war, dass man Andersglaubende und Andersdenkende nicht an seiner Seite dulden wollte. Man verzieh es Glaubenden, wenn sie die Natur, die Tiere und Mitmenschen ausbeuteten, versklavte usw. und damit die Werke Gottes missachtete. Doch wenn man "falsch" glaubte, kannte man keine Vergebung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Was halt immer gegeben sein muss ist die Verbundenheit mit dem Ortsbischof (bzw. Abt/Äbtissin) in Gehorsam und Zielsetzung.

 

Aber dazu verfasse ich bei Gelegenheit nochmal eine genauere Ausführung.

 

Da wuerde ich schon gerne mehr zu hoeren. Was, wenn der Ortsbischof etwas sagt oder tut, was nicht angemessen ist?

 

In manchen christlichen Texten (ich glaube Therese von Lisieux zB) heisst es, man koenne mit Gehorsam gar nichts falsch machen, denn die Verantwortung laege ebem beim Abt oder Bischof. Und das stimmt leider nicht, wir sind mitverantworlich und einfach sagen "ich folge nur im Gehorsam" ist keine Entschuldigung.

 

Kirche und Gesellschaft haben sich gegenseitig "modelliert" -- die Kirche folgt aber heute noch einer monarchischen Ausrichtung mit Gehorsam gegenueber der Obrigkeit. Und das funktionert heute nicht mehr. Weil wir die Grenzen dieses Ansatzes eben kennengelernt haben. Grad zB die Mitverantwortung beim Gehorsam

 

Max

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ihr einziger Daseinszweck ist die Begleitung der Gläubigen bei ihrer Suche nach Christus. Dazu hat sie einige Angebote, die über die Jahrhunderte entwickelt wurden und sozusagen das Standardprogramm ausmachen. Daneben hat aber jeder Gläubige auch noch sein eigenes Lebenskonzept mit oder ohne Gott, näher oder ferner an die Kirche gebunden.

 

Ich meine schon, dass ihr Zweck über die Gläubigen hinausgreift.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde es mit beten probieren.

Aha. Und wie geht das?

 

Das besprichst Du am besten mit Deinem Beichtvater oder einem anderen Seelsorger Deines Vertrauens.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich denke ja, dass Kirchen, die den alleinigen Wahrheitsanspruch aufgeben, viel ernster genommen werden und an Glaubwürdigkeit gewinnen.
Das glaube ich nicht.

 

Irgendworin muss die Gemeinsamkeit bestehen und selbst wenn es nur das gemeinsame Handeln ist, muss für dieses Handeln eine offizielle Begründung vorhanden sein, die alle teilen (offiziell - ob sich einzelne andere Begründungen einfallen lassen, ist davon unberührt).

 

Aber auch offizielle Glaubensgrundsätze haben sich ja in der Geschichte des Christentums verändert. Schon deshalb wirkt es unglaubwürdig, die heutigen offiziellen Glaubenswahrheiten als alleinige immerwährende Wahrheit anzusehen und diejenigen, die sie nicht teilen, auszuschließen. Die Begründungen, warum Christen handeln (sozial zB) erscheinen mir völlig unabhängig davon, ob derjenige an Jungfrauengeburt, die Auferstehung oder Hölle glaubt oder welche Höllenvorstellung er hat, nicht einmal der Glaube an einen personalen Gott ist notwendig. Mir kommt es so vor, als ob die gemeinsame Basis eigentlich sehr wenig mit Glaubensgrundsätzen zu tun hat, sondern mit Tradition, gemeinsamen Ritualen. Durch die sich auch Katholiken von Protestanten unterscheiden. Die Identifikationskraft hat aber auch hier nachgelassen, die Zeiten in denen sich Katholiken und Protestanten über den Gartenzaun beschimpfen, ist ja vorbei. Wenn die RKK jetzt alle die Menschen ausschließen würde aus der Gemeinschaft, die die Glauensgrundsätze nicht teilen, ist der Schritt für die Menschen kleiner, sich zu verabschieden, selbst wenn sie sich durch Traditionen immer noch in der Kirche verorten.

 

Dogmen verändern sich nie und haben dies auch in der Vergangenheit nicht getan.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Häresie ist heute das gleiche, was es immer war: Das bewußte Leugnen der geoffenbarten Glaubenswahrheiten. Jeder, der sich dessen schuldig macht, wird sich dafür eines Tages verantworten müssen.

Und genau das ist ja die Frage.

Wer hat wo wem geoffenbart, dass die Hölle ewig dauert? Oder dass sie irgendwann endet?

Wer hat wem wo geoffenbart, wie genau es sich mit den beiden Naturen Christi verhält?

 

Jede Seite (es sind ja manchmal mehr als nur zwei) behauptet, sie habe das geoffenbart bekommen, aber tatsächlich geoffenbart wurde doch gar nichts.

Es sind unterschiedliche Gedankenspiele, die zu "Offenbarungen" erklärt wurden (wobei die Umstände teilweise für sich sprechen).

Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass die sich verantworten werden müssen, die ihre Ansichten als Offenbarung verkaufen.

Wobei ich es für wahrscheinlicher halte, dass Gott über solche menschlichen Eitelkeiten nur milde lächelt.

 

Werner

 

Hier der harte Fundamentalist und dort der differenzierte Denker. Wenn man trotz diesen Unterschieden beider Kommentatoren versöhnlich nebeneinander zu leben vermag, ist die Frage nach der Irrlehre aufgehoben. Hier wird dann gedanklich gelebt, was Jesus gefordert hat: "Was tut ihr besonderes, wenn ihr die gleichdenkenden Menschen liebt und die andersdenkenden Menschen ausschliesst? Das machen alle Menschen. Ihr aber sollt anders sein" (Matthäus 5,43ff).

 

Die grösste Häresie war, dass man Andersglaubende und Andersdenkende nicht an seiner Seite dulden wollte. Man verzieh es Glaubenden, wenn sie die Natur, die Tiere und Mitmenschen ausbeuteten, versklavte usw. und damit die Werke Gottes missachtete. Doch wenn man "falsch" glaubte, kannte man keine Vergebung.

 

Ich sehe mich nicht als Fundamentalist und ich gehe auch nicht zu den Piusbrüdern, sondern nehme ganz normal am Leben meiner Territorialpfarrei teil. Mir geht es um den Glauben der Kirche, über den ich nicht verfügen und den ich nicht ändern kann. Als Katholik bin ich verpflichtet, den Glauben der Kirche anzunehmen. Wenn ich damit im Einzelfall Schwierigkeiten haben sollte, bemühe ich mich um ein tieferes Eindringen. Du hingegen maßt Dir an, an Stelle der Kirche zu entscheiden, was Häresie ist und verwechselst Sie auch noch mit Verstößen gegen das Gebot der Nächstenliebe.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Konsequenz beider Seiten müsste eigentlich sein, von ihren Mitgliedern wieder mehr konformes Handeln zu fordern. Stattdessen greift man auf den Glauben zurück, vllt. weil man es für einfacher hält von den Menschen ein Ja zum theoretischen Unterschied zu bekommen.

 

 

Eigentlich ist es eine Identitaetskrise, wenn es einem so schwer faellt gemeinsam zu antworten auf "wer sind wir und was haben wir gemeinsam"

 

Aber warum tut sich Kirche damit schwerer als Vereine, Parteien usw?

 

Max

 

Weil Leute wie Du jede verbindliche Aussage dazu sofort relativieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Häresie ist heute das gleiche, was es immer war: Das bewußte Leugnen der geoffenbarten Glaubenswahrheiten. Jeder, der sich dessen schuldig macht, wird sich dafür eines Tages verantworten müssen.

Und genau das ist ja die Frage.

Wer hat wo wem geoffenbart, dass die Hölle ewig dauert? Oder dass sie irgendwann endet?

Wer hat wem wo geoffenbart, wie genau es sich mit den beiden Naturen Christi verhält?

 

Jede Seite (es sind ja manchmal mehr als nur zwei) behauptet, sie habe das geoffenbart bekommen, aber tatsächlich geoffenbart wurde doch gar nichts.

Es sind unterschiedliche Gedankenspiele, die zu "Offenbarungen" erklärt wurden (wobei die Umstände teilweise für sich sprechen).

Ich könnte mir viel eher vorstellen, dass die sich verantworten werden müssen, die ihre Ansichten als Offenbarung verkaufen.

Wobei ich es für wahrscheinlicher halte, dass Gott über solche menschlichen Eitelkeiten nur milde lächelt.

 

Werner

 

Hier der harte Fundamentalist und dort der differenzierte Denker. Wenn man trotz diesen Unterschieden beider Kommentatoren versöhnlich nebeneinander zu leben vermag, ist die Frage nach der Irrlehre aufgehoben. Hier wird dann gedanklich gelebt, was Jesus gefordert hat: "Was tut ihr besonderes, wenn ihr die gleichdenkenden Menschen liebt und die andersdenkenden Menschen ausschliesst? Das machen alle Menschen. Ihr aber sollt anders sein" (Matthäus 5,43ff).

 

Die grösste Häresie war, dass man Andersglaubende und Andersdenkende nicht an seiner Seite dulden wollte. Man verzieh es Glaubenden, wenn sie die Natur, die Tiere und Mitmenschen ausbeuteten, versklavte usw. und damit die Werke Gottes missachtete. Doch wenn man "falsch" glaubte, kannte man keine Vergebung.

 

Ich sehe mich nicht als Fundamentalist und ich gehe auch nicht zu den Piusbrüdern, sondern nehme ganz normal am Leben meiner Territorialpfarrei teil. Mir geht es um den Glauben der Kirche, über den ich nicht verfügen und den ich nicht ändern kann. Als Katholik bin ich verpflichtet, den Glauben der Kirche anzunehmen. Wenn ich damit im Einzelfall Schwierigkeiten haben sollte, bemühe ich mich um ein tieferes Eindringen. Du hingegen maßt Dir an, an Stelle der Kirche zu entscheiden, was Häresie ist und verwechselst Sie auch noch mit Verstößen gegen das Gebot der Nächstenliebe.

 

Während Werner eine differenzierende Offenheit gegenüber Andersglaubenden zeigt, fehlt dieser Wesenszug den Menschen, welche ich als Fundamentalisten bezeichne.

 

Fundamentalisten sind für mich Menschen, welche die Aussagen der Bibel, des Korans, der Kirche oder sonst einer Lehre wie Josef, Rasko und andere als absolutes Mass hinnehmen. Trotzdem betrachte ich sie nicht als Feinde. Im Gegenteil. Sie sind mir lieb und wert.

 

Jesus selbst hat nie jemand der Irrlehre bezichtigt aber er hat Unterlassen der gelebten Liebe als Ausschlussmerkmal für Böcke bezeichnet (Matthäus 25,31ff und andere).

 

Die Nachfolger aber wollten mehr und mehr spekulative Behauptungen als Glaubensgrundlagen verstanden wissen. Die Kirche hat nicht auf Jesus gehört und ist nie seinem Vorbild gefolgt. Trotzdem massen sich die Päpste an, vom Heiligen Geist geleitet zu sein. Das Christentum, der Islam, das Judentum usw. enthalten mehr spekulative Behauptungen, welche ohne Logik und Vernunft zu glauben sind. Das ist eine Form von Häresie: Man baut auf Irrtümern ein Kartenhaus auf. Und damit diese Kartenhäuser nicht zusammenfallen, muss man ständig verhindern, dass die Grundkarten weggezogen werden. Oder welche Lehre der Kirche ist logisch vernünftig? Niedergefaren zur Hölle, wo Jesus im Totenreich gepredigt haben soll? Und solche Behauptungen sollen Gläubige glauben müssen, um das Heil erlangen zu können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil Leute wie Du jede verbindliche Aussage dazu sofort relativieren.

 

Nein, eben nicht. Es ist nur die Erkenntnis, dass ein Sachverhalt sehr verschieden beschrieben werden kann und doch derselbe Sachverhalt bleibt. Das hat dann nichts mit relativieren zu tun. Du meinst, die verbindliche Aussage, in einer ganz bestimmten Sprach. und Ausdrucksweise, die Du verstehst, muesste fuer alle sinnvoll sein und alle muessen die Aussagen unterschreiben, die fuer Dich Sinn machen. Und das ist es eben nicht....

 

Identitaetskrise ist hier nicht der Mangel an verbindlichen Aussagen, sondern der Mangel des selben Verstaendnisses, des Kern des Christentums. Wenn man sich darueber einig ist, kann man denselben Kern in verschiedensten Weisen beschreiben.

 

Dogmen verändern sich nie und haben dies auch in der Vergangenheit nicht getan.

 

Das haette Kirche gerne, aber alles in der Welt ist Veraenderung, und Erklaerungen veraendern sich mit wachsender Erkenntnis. Man sagt Dogmen veraendern sich nicht, aber man interpretiert denselben Satz dan einfach solange, bis er das Gegenteil bedeutet und sagt "seht, nichts hat sich veraendert".

 

Was waere denn so schrecklich, wenn man erkennt "oh, wir haben etwas gelernt, hier muessen wir was veraendern" ?

 

Max

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde es mit beten probieren.

Aha. Und wie geht das?

 

Das besprichst Du am besten mit Deinem Beichtvater oder einem anderen Seelsorger Deines Vertrauens.

 

Wie kommst du darauf, dass ich einen Beichtvater hätte oder auch nur einen Seelsorger meines Vertrauens? Wie und vor allem weshalb sollte ich mir als Atheist auch solche suchen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Ich verlasse mich lieber auf das kirchliche Lehramt als auf meine eigenen Gefühlswallungen oder beschränkten Erkenntnismöglichkeiten.

 

Es gibt Christen - jedenfalls in diesem Forum meine ich von einigen zu wissen - denen ihr Glaube etwas so Persönliches und Kostbares ist, dass sie ihn nicht auf das Anerkennen von Dogmen reduziert sehen möchten. Warum das ein Problem sein soll, verstehe ich übrigens nicht.

 

Alfons

  • Like 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Ich verlasse mich lieber auf das kirchliche Lehramt als auf meine eigenen Gefühlswallungen oder beschränkten Erkenntnismöglichkeiten.

 

Es gibt Christen - jedenfalls in diesem Forum meine ich von einigen zu wissen - denen ihr Glaube etwas so Persönliches und Kostbares ist, dass sie ihn nicht auf das Anerkennen von Dogmen reduziert sehen möchten. Warum das ein Problem sein soll, verstehe ich übrigens nicht.

 

Alfons

 

Zu denen zähle ich mich auch. Eine andere Sorte Christen habe ich persönlich übrigens noch nie kennengelernt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Häresie ist heute das gleiche, was es immer war: Das bewußte Leugnen der geoffenbarten Glaubenswahrheiten. Jeder, der sich dessen schuldig macht, wird sich dafür eines Tages verantworten müssen.

da bist Du aber im Irrtum. Wer offenbart die Glaubenswahrheiten. Doch allein nur der HERR und sonst niemanden. Der nur HERR in Jesus kann uns die Wahrheit lehren. Denn er sagt: "Ich allein der Weg, die Wahrheit und das Leben. "Niemand kommt zum Vater denn durch mich."

 

Die Wahrheiten des HERRN sind eine andere Wahrheit als die Wahrheit, die die christlichen Kirchen lehren. Das fängt schon mit der Auslegung der Schrift an und hört mit der Trinitätslehre nicht auf.

 

Wichtig also ist, in das Wort des HERRN einzutauchen. Des Herrn Wort steht endlos höher als alle Menschenworte und somit auch über die zusätzlichen kirchliche Lehren. Denn die zusätzlichen kirchliche Lehren und Dogmen sind auch nur Menschenworte.

 

Wer in Jesus dem allein wahren Gott und den Schöpfer lebenden Wesen und aller Dinge erkennt, der weiß auch wie die Drei-Einheit Gottes zu verstehen ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Des Herrn Wort steht endlos höher als alle Menschenworte ...

Deshalb hört sie ja auch niemand. Was man hört, sind immer nur Worte von Menschen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...