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Mecky und LJS und das Mobbing


Inge

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Sorry, aber ich kein Mitleid mit einer Miss Umbridge, daß sie die Konsequenzen ihres Verhaltens am eigenen Leib zu spüren bekommt (wobei ihr soweit ich mich erinnere an keiner Stelle körperlicher Schaden zugefügt wird...). Wenn sie selbst das Gesetz außer Kraft setzt (und das geschah mit der Entmachtung Dumbledores) ist es logisch, daß das Vakuum alles mögliche anzieht. Damit hätte sie rechnen müssen.

An einem Mobbing würdest Du Dich natürlich niemals beteiligen. Und Deine Zuwendung gilt primär den Mobbingopfern.

Aber so ein Kesseltreiben, wie das um Dolores Umbridge, scheint Dir dann doch einsichtig.

 

Ja, die Dolores hat Mist gebaut - üblen Mist, menschenschädigenden Mist.

Und damit verliert sie Deine Zuwendung. Es kommt Dir logisch vor, dass der Mist, den sie gebaut hat, alles Mögliche anzieht. Und zwar bis hin zum Mobbing. Findest Du wirklich, dass Umbridge selbst Schuld ist?

 

Ich habe da differenziert.

Schuldig für dies und jenes, was man ihr konkret vorwerfen und wofür man sie auch belangen soll.

Nicht aber moralisch schuldig an dem Kesseltreiben und all seinen üblen und gemeinen Vorgehensweisen.

Sie ist zwar für dieses Kesseltreiben der Anstoß, aber sie ist nicht Alleinursache. Da gibt es eben gewichtige Anteile bei den Kesseltreibern. Und diese Anteile sind ebenso Ursache, wie auch Anlass zu den Mobbingtaten.

 

Ebenso sehe ich das mit dem Mitleid. Ich bin da nicht so sehr von der Person des Bemitleidenswerten (oder -unwerten) abhängig. Ich kann Schmerzen nachempfinden, auch wenn der Verletzte ein noch so mieser Typ ist. Und das gilt auch für seelische, soziale und moralische Schmerzen. Als ich die Szene gelesen habe, in der von Peeves erzählt wird, er habe Umbridge unter Schmähungen und Gemeinheiten aus der Schule eskortiert, ist es mir eiskalt den Rücken herunter gelaufen. Ich habe mir noch das johlende Publikum dazu vorgestellt, das Peeves anfeuert und sich am Elend dieser Frau weidet. Sorry: Da empfinde ich Mitleid.

 

Als Umbridge dann scheinheilig beim Begräbnis von Dumbledore auftaucht, habe ich sie natürlich über dieses Mitleid hinweg wieder hassen und verachten können. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich ein Dubel (also zweifach) bin. Ich kann sogar den Hass, die Verachtung und das Mitleid gleichzeitig empfinden. Mich würde sehr überraschen, wenn ich hier der einzige Dubel an Bord (oder an Board) bin.

 

Jenseits von allem, was Umbridge den Schülern, meinem geliebten Dumbledore und meiner hochgeschätzten McGonnagal angetan hat: So etwas hat sie nicht verdient. Es ist einfach die falsche Art, die falsche Methode mit ihr umzugehen. Nicht einmal der übelste Verbrecher verdient Mobbing.

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@Dale:

Das behauptet doch niemand. Ein Problem, unter der diese Diskussion leidet, ist die so völlig unterschiedliche Einschätzung, was Mobbing eigentlich ist. Es reicht offenbar von "Schülerstreich" bis hin zur Schwerstkriminalität. Und da das ganze gleichzeitig mit einer hochemotionalen moralischen Bewertung verbunden wird, kann hier nicht mehr präzise auseinanderklamüsert werden, wo die Unterschiede in der Bewertung des Mobbings, der Verhinderung des Mobbings und den Folgen des Mobbings liegen. Sokrates hat jetzt schon mehrfach versucht, hier eine Diskussionsbasis zu finden - vergeblich.

Ja! :)

 

@Sokrates:

@Sokrates:

man tut sich keinen Gefallen, wenn man die Tätigkeit des Mobbens unauflöslich an eine moralische Bewertung knüpft

 

Warum nicht?

Weil diejenigen Leute, die mobben, selten bis nie diese moralische Einschätzung teilen. Ausgesuchte Urschlöcher, die aus reiner Freude am Quälen andere Leute mobben, dürften die Ausnahme sein. Daher ist es vernünftig, die Fakten ("da wird jemand gemobbt") von der Bewertung ("das ist aber übel") zu trennen.

Okay, danke. Das erscheint wirklich hilfreich.

 

@Mecky: Erstmal danke für Deine Antwort(en), auch wenn ich mich darin überhaupt nicht zuhause fühle, aber dafür kannst Du ja nichts. Mir gelingt es nicht diesen Spagat zu machen Umbridge als Mobbing-Opfer zu sehen. Ich sags mal ganz vereinfacht: Sie ist zutiefst böse und hat dafür die Quittung bekommen. Bei einem Mobbing-Opfer ist es so dass die anderen böse sind und das Opfer trotzdem die Quittung bekommt. Das ist doch ein gewaltiger Unterschied.

 

@Wunibald:

Ich werte das "Mobbing" gegen Umbridge als gerechtfertigte Notwehr gegen die Zerstörung der Traditionen von Hogwarts.

Ja, nicht nur die Zerstörung der Traditionen sondern auch die Zerstörung von Demokratie und einer Menge anderer Werte die unbedingt erhaltenswürdig sind. Ich würde mal sagen, der Zweck heiligt die Mittel.

 

@Chryso:

Denn die Frage ist für mich schon, wie ich zwischen legitimem Widerstand und illegitimen Mobbing differenziere,

Ja. Natürlich besteht wiederum die Gefahr dass hier theoretisch wieder jeder für sich definiert was legitim ist oder nicht.

 

Ich finde dieser Thread durchläuft eine positive Entwicklung. Vielen Dank für die konstruktive Haltung der Schreibenden.

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An einem Mobbing würdest Du Dich natürlich niemals beteiligen. Und Deine Zuwendung gilt primär den Mobbingopfern.

Aber so ein Kesseltreiben, wie das um Dolores Umbridge, scheint Dir dann doch einsichtig.

Natürlich erscheint mir das einsichtig und natürlich hätte ich als Schüler das meinige getan, um sie wieder quitt zu werden (wobei ich für solche Aktionen vermutlich zu feige (gewesen)wäre, aber das nur am Rande.

 

Daß man jemandem, der einem an Leib und Seele schaden zufügt die Grenzen mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auch in sehr drastischer Form aufzeigt ist mir überaus einsichtig.

 

Im Falle von Dolores wäre die Frage gewesen, ob nicht ein Tyrannenmord angemessener gewesen wäre, natürlich zu stellen gewesen - allein, wer wollte diese Schuld auf sich laden? Und welche unabsehbaren Konsequenzen für Schule, Lehrerschaft und magische Welt hätte das haben können?

 

Ja, die Dolores hat Mist gebaut - üblen Mist, menschenschädigenden Mist.

Und damit verliert sie Deine Zuwendung. Es kommt Dir logisch vor, dass der Mist, den sie gebaut hat, alles Mögliche anzieht. Und zwar bis hin zum Mobbing. Findest Du wirklich, dass Umbridge selbst Schuld ist?

Ich würde das, was Umbridge passiert gar nicht erst Mobbing nennen. Es ist Guerillakrieg bzw. Freiheitskampf im eigentlichen Sinne.

 

Mobbing braucht meiner Meinung nach eine bösartige Grundeinstellung beim Mobbenden.

 

Hogwarts wollte der Frau nichts Böses um des Bösen Willen sondern lediglich, daß sie verschwindet. Aus reinem Überlebenswillen.

 

"Selbst schuld" greift hier einfach nicht. Umbridge ist so ziemlich das widerwärtigste, Was je in einem Roman skizziert wurde (und wie Platona schon schrieb war die schauspielerische Leistung von Imelda Staunton von einer Unbarmherzigkeit, die einen heute noch schaudern lässt). Ihr den Prozess zu machen, den Dienstweg einhalten, sie durch die legitime Gewalt in ihre Grenzen weisen - natürlich wäre all das die bessere Alternative gewesen.

 

Aber wer bitte schön hätte denn diese "legitime Gewalt" sein sollen? Fudge, der selbst nicht mehr wusste, was er tat?

 

Ich habe da differenziert.

Schuldig für dies und jenes, was man ihr konkret vorwerfen und wofür man sie auch belangen soll.

Nicht aber moralisch schuldig an dem Kesseltreiben und all seinen üblen und gemeinen Vorgehensweisen.

Sie ist zwar für dieses Kesseltreiben der Anstoß, aber sie ist nicht Alleinursache. Da gibt es eben gewichtige Anteile bei den Kesseltreibern. Und diese Anteile sind ebenso Ursache, wie auch Anlass zu den Mobbingtaten.

Willst Du allen Ernstes behaupten die Schule sei selbst Schuld, daß Dolores ihre Tyrannei errichtet hat? Wer hat diese völlig unfähige Frau denn berufen und mit ihren Vollmachten ausgestattet? Wer war denn der Grund für die Erlasse 1 - 10.

 

(Daß Dolores nicht lernfähig war, und die Rebellion gegen ihre Erlasse durch immer weitere Erlasse natürlich nicht in den Griff bekommen hat, steht auf einem anderen Blatt.

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Long John Silver

Mir ist es völlig wurscht, wie du das nennst, nur stimmt es halt nicht, dass es in Deutschland nicht existiert.

Das behauptet doch niemand. Ein Problem, unter der diese Diskussion leidet, ist die so völlig unterschiedliche Einschätzung, was Mobbing eigentlich ist. Es reicht offenbar von "Schülerstreich" bis hin zur Schwerstkriminalität. Und da das ganze gleichzeitig mit einer hochemotionalen moralischen Bewertung verbunden wird, kann hier nicht mehr präzise auseinanderklamüsert werden, wo die Unterschiede in der Bewertung des Mobbings, der Verhinderung des Mobbings und den Folgen des Mobbings liegen. Sokrates hat jetzt schon mehrfach versucht, hier eine Diskussionsbasis zu finden - vergeblich.

Die hochemotionale Bewertung führe ich darauf zurück, dass hier vielleicht der eine oder die andere unmittelbar oder mittelbar von Mobbing betroffen ist und ihm jegliche Distanz zu dem Thema fehlt. Mich erschreckt das und ich fühle mich immer schuldiger - nicht weil ich das Thema aufgebracht habe, sondern wie ich das Thema angefasst habe.

geknickt: Dale

Das ist so nicht richtig, Dale. Erstens geht es nicht um eine hochemotionale moralische Bewertung (diesen, sorry, Stuss, hat Mecky aufgebracht)

Zweitens ist im Thread mehrmals die Kriterien fuer Mobbing genannt werden, und wer das gelesen hat (haette) koennte sehr praezisieren, wann Mobbing vorliegt. Ueber die katastrophalen sozialen und psychischen Folgen von Mobbing, wenn es nicht unterbunden wird, gibt es genuegend Untersuchungen. Wie man im einzelnen Fall definieren kann, ob Mobbing vorliegt, dafuer gibt es anhand der Kriterien Mittel und Wege. Ein Kriterium z.B. ist die Dauer. Dein fiktives Beispiel In-den-Schrank-sperren waere ein Mal passiert, recht uebel, schliesslich ist es Freiheitsberaubung, auf Dauer jemand angetan Mobbing, ueber dessen psychische Folgen man nicht viel Phantasie braucht sich vorzustellen. Eltern werden belangt fuer solche Handlungen, auch bei Kindern waere das auf Dauer nicht lustig, sondern Quaelerei eines anderes Kindes.

 

Korrigieren muss ich Sokrates abermals, dass in Deutschland so etwas nicht geschaehe oder nur Schulen an sozialen Brennpunkten. Ich habe das in Deutschland selbst mitbekommen, eine Schule, die ich gut kenne, habe ich im Thread beschrieben, eine Schule mit einem sehr guten Ruf in einer Grosstaedten in einem guten Viertel, andere Faelle sind nicht nur mir bekannt. Mobbing ist kein Problem der Unterschicht oder von Gangkriminalitaet (da spielen noch andere Faktoren mit), sondern

genauso ein Problem der oeffentlichen Schulen der Mittelscnicht und sogar extrem der privaten Schulen. Da wird es eben gern togeschwiegen.

 

Noch einmal zum Thema animalische Triebe. Das halte ich fuer eine Ausrede. Erwiesenermassen gibt es genuegene Menschen (ich denke sogar die ueberwiegende Mehrzahl), die icht mobben und auch kein Verlangen danach haben. Es handelt sich bei Mobbenden um Menschen mit sozialen Defiziten, mit Mangel an bestimmten empathischen Faehigkeiten, was zu mehr oder weniger starken soziopathischen Handlungen fuehren kann oder fuehrt, und dem Drang, emotionalen Mangel und fehlendes Selbstwertgefuehl zu kompensieren, in dem man Macht und Kontrolle ueber andere ausuebt. Woher diese Defizite im einzelnen kommen, wuerde jetzt hier zu weit fuehren zu wollen. Auf keinen Fall aber ist es ein Problem der Unterschicht.

Man kann also, wenn man Mobbing beurteilen will, sich nicht auf irgendwelche angeblichen animalischen Triebe zurueckziehen, sondern muss (auch im Interesse des Taeters) den Finger darauf legen, dass es sich um soziale und emotionale Defizite handelt, die eine Ursache haben, die behandelt werden muss. Nur dann hat auch er eine Chance, dass sein Problem wahrgenommen wird und Aenderungen mit ihm gesucht werden. Darum ist das so wichtig, sich nicht auf animalische Anteile heraus zu reden, sondern die emotionalen Defizite, die dazu fuehren, dass jemand zum Mobber wird, im Hier und Jetzt und in schaedigenden gesellschaftlichen oder familiaeren Bedingungen zu erkennen, wo sie entstehen. Schliesslich gibt es einen Grund fuer diese Defizite.

 

Diese Problematik des Taeters zu klaeren und zu loesen zu versuchen, darf aber auf keinen Fall mit der Situation des Opfers verquickt werden. Zum einen wird das beiden nicht gerecht, zum anderen hat das Opfer Anspruch darauf, dass das Unrecht, das ihm geschieht, als Unrecht benannt wird und dass andere als Zeugen fuer as Geschehene auftreten. Das ist eine auesserst wichtiger Teil der psychischen Aufarbeitung des Geschehenen.

bearbeitet von Long John Silver
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Ich habe da differenziert. Schuldig für dies und jenes, was man ihr konkret vorwerfen und wofür man sie auch belangen soll. Nicht aber moralisch schuldig an dem Kesseltreiben und all seinen üblen und gemeinen Vorgehensweisen. Sie ist zwar für dieses Kesseltreiben der Anstoß, aber sie ist nicht Alleinursache. Da gibt es eben gewichtige Anteile bei den Kesseltreibern. Und diese Anteile sind ebenso Ursache, wie auch Anlass zu den Mobbingtaten.

 

An anderer Stelle philosophiertest du über die Mitschuld eines Mädchens, das seine Bluse etwas zu weit geöfffnet hat. Kann es sein, dass deine moralischen Maßstäbe etwas eigenwillig sind?

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Ich habe da differenziert. Schuldig für dies und jenes, was man ihr konkret vorwerfen und wofür man sie auch belangen soll. Nicht aber moralisch schuldig an dem Kesseltreiben und all seinen üblen und gemeinen Vorgehensweisen. Sie ist zwar für dieses Kesseltreiben der Anstoß, aber sie ist nicht Alleinursache. Da gibt es eben gewichtige Anteile bei den Kesseltreibern. Und diese Anteile sind ebenso Ursache, wie auch Anlass zu den Mobbingtaten.

 

An anderer Stelle philosophiertest du über die Mitschuld eines Mädchens, das seine Bluse etwas zu weit geöfffnet hat. Kann es sein, dass deine moralischen Maßstäbe etwas eigenwillig sind?

 

Anlaß, Ursache, Schuld: da herrscht völlige Begriffs- und Kategorienverwirrung. Kein Wunder, daß man so aneinander vorbeiredet.

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Long John Silver

Dadurch wird das mit der Buttersäure zwar für sehr viele verständlich. Diese Vorgehensweise wäre aber trotzdem eine Sauerei. Und wenn ich damit einen Standard setze, wie man mit Schmidtberger umgehen kann, hätte ich den Grundstein für Mobbing bereits gelegt.

 

Die Verständlichkeit des Mobbings halte ich übrigens für eines der allergrößten Probleme. Wenn jemand einen der Mobber von Sokrates' Schachkollegen anspricht "He, ziemlich übel, euer Mobbing!", dann kann der Angesprochene das Mobbing nämlich bestens legitimieren. Es ist doch nur Notwehr gegen einen üblen Rüpel. Und der Mobber kann eine ganze Liste von üblen Dingen abspulen, wo sich der Gemobbte etwas zu Schulden hat kommen lassen. Und nicht jeder hat so viel Übersicht, diese Liste zu beantworten mit:

"Jepp, der hat ganz schön was auf dem Kerbholz. Aber das rechtfertigt nicht Euer Mobbing."

 

Stattdessen ist es in vielen Fällen möglich, denjenigen ins Mobbing einzuspannen, der gerade noch den Gemobbten verteidigen wollte. Auf diese Weise kann sich dann das Mobbing verschärfen. Es gewinnt Nachwuchs an Mobbern. Es ist doch soooo verständlich, dass man gegen solch einen Rüpel mal was machen muss. Das ist Notwehr. Und weil einem andere Methoden zu uneffektiv, zu schwach, zu hoffnungslos erscheinen, muss man doch schon, sozusagen notgedrungen, auf Mobbingelemente zurückgreifen. Das ist so übel und leider auch ziemlich üblich. (Ob übel und üblich auch ethymologisch zusammenhängen, will ich aber jetzt nicht erörtern).

 

Leider ist der einzige Fehler, den die allermeisten Opfer von Mobbing begehen dass sie zur falschen zeit am falschen Ort sind. Sie geraten in den Fokus, wenn die Stelle des Opfers gerade vakant ist in einer Gruppe, und ihr einziger Fehler ist, dass die anderen reflexartig beschliessen: der gehoert nicht zu uns, der gehoert nicht hierher. Den erklaeren wir zu unserem Opfer. Wir werden einen Grund finden, keine Angst. Und wir finden vielleicht sogar Leute, die uns diese angeblichen Gruende glauben, hooray!

 

Persoenliches Pech?

 

Allermeistens gehen dem Mobbing keine speziellen Konflikte voraus. Denn es resultiert nicht aus tatsaechlichen Konflikten, sondern aus reiner Antipathie und Machthunger und Streben nach Kontrolle und dem Streben, andere auszugrenzen.

bearbeitet von Long John Silver
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Leider ist der einzige Fehler, den die allermeisten Opfer von Mobbing begehen dass sie zur falschen zeit am falschen Ort sind. Sie geraten in den Fokus, wenn die Stelle des Opfers gerade vakant ist in einer Gruppe, und ihr einziger Fehler ist, dass die anderen reflexartig beschliessen: der gehoert nicht zu uns, der gehoert nicht hierher. Den erklaeren wir zu unserem Opfer. Wir werden einen Grund finden, keine Angst. Und wir finden vielleicht sogar Leute, die uns diese angeblichen Gruende glauben, hooray!

 

Persoenliches Pech?

 

Allermeistens gehen dem Mobbing keine speziellen Konflikte voraus. Denn es resultiert nicht aus tatsaechlichen Konflikten, sondern aus reiner Antipathie und Machthunger und Streben nach Kontrolle und dem Streben, andere auszugrenzen.

Das bestreite ich aber. Ich glaube weder an das masseweise Vorkommen von Unschuldslämmlein, die nur eine einzige Unannehmlichkeit haben, noch glaube ich an die Häufigkeit von Mobbing aus dem Stegreif.

Vielmehr halte ich diese Perspektive für eine mangelnde Wahrnehmung. Wenn man die Augen davor verschließt, dass Mobbingopfer ganz normale, fehlerbehaftete Menschen sind, und wenn man die vorausgehenden Konflikte übersieht oder nicht wahrhaben will, dann erst kann man solche Thesen aufstellen.

 

Ich bestreite nicht, dass so etwas mal vorkommen kann. Das ist - besonders bei anonymen Sachen wie Internetmobbing - durchaus möglich. Aber ich bestreite die Häufigkeit der "allermeisten Fälle". Im Schulalltag ist mir kein einziger solcher Mobbingfall begegnet. Und in meinen Gemeinden auch nicht. Es handelte sich bei den Opfern immer um ganz normale Menschen. Und bis es zum Mobbing kam, war in jedem Fall schon eine unselige Geschichte (oft Jahre lang) gelaufen.

 

Dieses Hochstilisieren der Opfer zu makellosen Lämmlein und der Mobber zu hartgesottenen Gewohnheitsverbrechern hindert nur daran, Mobbing zu erkennen. Im hier diskutierten Fall wurde Umbridge gar nicht als Opfer erkannt, weil sie nicht in das Unschulds-Schema passt. Und McGonnagal wurde nicht als Mittäterin erkannt, weil sei doch keine böse Frau ist, sondern die Schüler und die Schule schützen will. Und doch wird Umbridge gemobbt. Und doch wären die Folgen für Umbridge katastrophal. Wenn sie nicht eine (geniale) Schöpfung von Rowling, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut wäre.

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Ist schon jemandem aufgefallen, dass wir verkehrte Welt spielen?

Mir hat man den Vorwurf gemacht, ich würde mich gegen die Opfer stellen. Und jetzt stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur, wenn ich für einen menschenwürdigen Umgang mit Umbridge plädiere.

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Long John Silver

Mecky, ich glaube nicht, dass es viel sinn macht, dir noch einmal erklaeren wollen, dass die meisten Mobbingopfer allein deshalb zum Opfer werden weil sie bstimmte Eigenschaften haben die in ihrem So-Sein begruendet sind, dass es nicht um konkrete Handlungen von ihnen geht sondern darum, dass sie es "wagen", anders zu sein und dass dieses "Anders-Sein" von den Taetern als Merkmal definiert wird, als Grund. Das wurde in dem Thread von verschiedener Seite ausgiebig erklaert. Ich fasste das dann irgendwann in einem sehr ironischen Beitrag zusammen. Du hast in dem Thread nicht auf diese Problematik von Ausgrenzung eingegangen, ich denke, es eruebrigt sich, das hier noch einmal zu wiederholen.

 

Im Bereich Arbeit kommt noch hinzu, dass jemand evtl. eine Gefahr darstellt fuer eine andere Person, dass intellektuelle oder fachliche Ueberlegenheit andere bedroht. Es kann aber auch einfach Abneigung sein. Haeufig ist aber auch dort Angst im Spiel auf seiten der Taeter. Ich kenne einen Fall aus einer Behoerde, in der eine Frau von ihrem Chef uebel gemobbt wurde und dem es auch gelang, die anderen Mitarbeiter gegen sie aufzubauen. Sie war bei ihm unten durch, als sie ihm erzaehlte, dass sie ihr ganzes Geld sparte um weite Reisen zu unternehmen, sie wollte nach Asien fliegen, China besuchen etc. Es handelte sich um eine allein lebende Frau von ungefaehr 35 Jahre, und er setzte das Geruecht in Umlauf, sie sei lesbisch, hielte sich fuer etwas Besseres, wer weiss, was sie alles zu verbergen hatte, wenn sie so weit verreisen musste - wahrscheinlich damit niemand in ihrem Umfeld ihr auf die Schliche kam. Denn "normal" war das schliesslich nicht, dieser Lebenswandel, oder? Der Neid zerfrass diesen Mann, er konnte es nicht ertragen, dass andere andere Lebensweisen hatten als er selbst und aufgrund seiner Position konnte er diesen Neid ausleben.

Er machte ihr das Leben aeusserst schwer, sie wurde von Informationen abgeschnitten, bekam Auftraege, die weit unter ihrer Qualifikation waren, sie wurde von ihm falsch informiert ueber wichtige Termine, kein Kollege ging mit ihr zum Essen, etc. das ganze Programm eben. Nun hatte sie Glueck, dass in dieser Behoerde in einem voellig anderen Bereich einen Arbeitsplatz vakant war, fuer den sie sich bewarb und auch bekam. Sie erzaehlte mir einmal, wie allein der Tonfall, mit dem ihre Kollegen sie fragten, wie ihr Urlaub gewesen sei und ob sie sich amuesiert haette, vor Anzueglichkeit triefte. Sie litt waehrend dieser Zeit an Panikattacken, die erst verschwanden als sie diese andere Stelle hatte. Wo uebrigens sie niemals mehr von ihren Reisen und Plaenen sprach.

bearbeitet von Long John Silver
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Dieses Hochstilisieren der Opfer zu makellosen Lämmlein und der Mobber zu hartgesottenen Gewohnheitsverbrechern hindert nur daran, Mobbing zu erkennen.

 

Ich kann mich nicht entsinnen, dass hier jemand Mobbing-Opfer zu "makellosen Lämmlein" und Mobber zu "hartgesottenen Gewohnheitsverbrechern" hochstilisiert hätte. Du übertreibst maßlos, und Du übertreibst nicht, weil Du zu doóf wärest, das, was andere schreiben, auch lesen und richtig verstehen zu können. Ich unterstelle Dir, dass Du nicht verstehen und missverstehen WILLST! Hier in der Gegend ist die katholische Seelsorge stark engagiert, Mobbing-Opfer zu unterstützen, ich bin sicher, Deine Kollegen dort würden über Deine Äusserungen dazu nur den Kopf schütteln können. Warum Du es für nötig erachtest, hier in dieser Weise auftrumpfen zu wollen, hinterfrage ich ausdrücklich nicht. Aber da es höchst unwahrscheinlich ist, dass sowas einträte: wenn Du Dich zur Anti-Mobbing-Truppe der katholischen Betriebsseelsorge in meinem Umkreis - die weit über die "katholischen" Grenzen hinaus nicht nur bei Mobbing-Opfern, sondern auch bei Gewerkschaften und Arbeitgebern hohes Ansehen genießt, wenn Du Dich also zu DIESER Truppe gesellen würdest, empfände ICH das als Katastrophe, für die Truppe selbst und selbstverständlich auch für Mobbingopfer, die dort Rat und Hilfe suchen.

bearbeitet von Julius
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Im Bereich Arbeit kommt noch hinzu, dass jemand evtl. eine Gefahr darstellt fuer eine andere Person, dass intellektuelle oder fachliche Ueberlegenheit andere bedroht. Es kann aber auch einfach Abneigung sein. Haeufig ist aber auch dort Angst im Spiel auf seiten der Taeter. Ich kenne einen Fall aus einer Behoerde, in der eine Frau von ihrem Chef uebel gemobbt wurde und dem es auch gelang, die anderen Mitarbeiter gegen sie aufzubauen. Sie war bei ihm unten durch, als sie ihm erzaehlte, dass sie ihr ganzes Geld sparte um weite Reisen zu unternehmen, sie wollte nach Asien fliegen, China besuchen etc. Es handelte sich um eine allein lebende Frau von ungefaehr 35 Jahre, und er setzte das Geruecht in Umlauf, sie sei lesbisch, hielte sich fuer etwas Besseres, wer weiss, was sie alles zu verbergen hatte, wenn sie so weit verreisen musste - wahrscheinlich damit niemand in ihrem Umfeld ihr auf die Schliche kam. Denn "normal" war das schliesslich nicht, dieser Lebenswandel, oder? Der Neid zerfrass diesen Mann, er konnte es nicht ertragen, dass andere andere Lebensweisen hatten als er selbst und aufgrund seiner Position konnte er diesen Neid ausleben.

Er machte ihr das Leben aeusserst schwer, sie wurde von Informationen abgeschnitten, bekam Auftraege, die weit unter ihrer Qualifikation waren, sie wurde von ihm falsch informiert ueber wichtige Termine, kein Kollege ging mit ihr zum Essen, etc. das ganze Programm eben. Nun hatte sie Glueck, dass in dieser Behoerde in einem voellig anderen Bereich einen Arbeitsplatz vakant war, fuer den sie sich bewarb und auch bekam. Sie erzaehlte mir einmal, wie allein der Tonfall, mit dem ihre Kollegen sie fragten, wie ihr Urlaub gewesen sei und ob sie sich amuesiert haette, vor Anzueglichkeit triefte. Sie litt waehrend dieser Zeit an Panikattacken, die erst verschwanden als sie diese andere Stelle hatte. Wo uebrigens sie niemals mehr von ihren Reisen und Plaenen sprach.

 

Ein "typischer Fall" von Behördenmobbing - genau so laufen mindestens zwei Drittel der Mobbingfälle in unseren Behörden ab. Sie beginnen damit, dass eine Angestellte/ein Angestellter ihren Job besser verstehen als der Vorgesetzte - oder dass letzterem die Nasenspitze eines Untergebenen nicht passt... Der Gemobbte mag zwar kein "Unschuldslämmlein" sein, er ist aber nicht "schuldiger" als jeder andere seiner Kollegen, der vom Chef ins Mobbinggespinst eingespannt wird oder sich einspannen lässt ... Und es fängt meistens so an, dass der Vorgesetzte sich als umgänglicher Kerl den anderen Mitarbeitern gegenüber gebärdet, wenn der unliebsame Mitarbeiter gerade im Urlaub ist. Da wird dann ungestört und subversiv an der Achtung rumgesägt, die er unter Kollegen genießt: Er will ja nichts gesagt haben, der Vorgesetzte, aaaber ... und schwupps verhalten sich die Kollegen anders, wenn der so Angesägte aus dem Urlaub zurück ist, auf einmal fallen jetzt auch irgendwelche kleinen Macken auf und ins Gewicht, die zuvor jahrelang nicht ins Gewicht gefallen sind, auf einmal ist für den Gemobbten "alles anders"... Vielleicht verhält er sich dann ungeschickt (er ist ja schließlich kein "Unschuldslämmlein", gell, Herr Mecky, sondern auch nur ein normaler Mensch wie die anderen Kollegen) und schon schaukelt sich die Geschichte auf ... der Gemobbte, dieses Nicht-Unschuldslamm, reagiert - zunächst mal noch ohne das böse Spiel durchschaut zu haben - mit körperlichen Beschwerden und wird (möglicherweise) zum ersten Mal in 10 Jahren an diesem Arbeitsplatz für 3 Wochen von einem ahnungsvollen Hausarzt krankgeschrieben. Prompt - das kam in der Firma überhaupt noch nie vor - wird der Krankenkasse gemeldet, dass er sich zu Hause einen schönen Lenz mache und man anzweifle, dass er tatsächlich krank sei. Inzwischen sind sogar die Krankenkassen und der von ihnen in solchen Fällen bemühte medizinische Dienst sensibel für solche Mechanismen geworden und schauen etwas näher hin. Dann kann der Gemobbte Glück gehabt haben ... und ein Herr Mecky oder wie Mobbingspezialisten seiner Couleur sonst heissen mögen, hängen in Internetforen rum, analysieren und dozieren schlau über Mobbing bei Harry Potter daher... Prost Mahlzeit! Mir fehlt jetzt ausnahmsweise auch der Smiley fürs Rückwärtsvespern ...

bearbeitet von Julius
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Als Umbridge dann scheinheilig beim Begräbnis von Dumbledore auftaucht, habe ich sie natürlich über dieses Mitleid hinweg wieder hassen und verachten können. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich ein Dubel (also zweifach) bin. Ich kann sogar den Hass, die Verachtung und das Mitleid gleichzeitig empfinden. Mich würde sehr überraschen, wenn ich hier der einzige Dubel an Bord (oder an Board) bin.

 

Juhu, endlich hab ich ein Wort dafür! :) Ich bin ein Dubel!

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Ist schon jemandem aufgefallen, dass wir verkehrte Welt spielen?

Mir hat man den Vorwurf gemacht, ich würde mich gegen die Opfer stellen. Und jetzt stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur, wenn ich für einen menschenwürdigen Umgang mit Umbridge plädiere.

Nein - Du machst ein Wehrhaftes Opfer (nämlich die Schule) zum Täter und den Aggressor (nämlich Dolores) zum Opfer.

 

Die Welt scheint verkehrt, allerdings eher in Deiner Wahrnehmung...

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Mir hat man den Vorwurf gemacht, ich würde mich gegen die Opfer stellen. Und jetzt stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur, wenn ich für einen menschenwürdigen Umgang mit Umbridge plädiere.

Nein - Du machst ein Wehrhaftes Opfer (nämlich die Schule) zum Täter und den Aggressor (nämlich Dolores) zum Opfer.

 

Die Welt scheint verkehrt, allerdings eher in Deiner Wahrnehmung...

 

Ich habe einen anderen Eindruck: Mecky wehrt sich gegen eine Einteilung "gute Mobber" - "schlechte Mobber", denn Mobbing beschreibt in erster Linie ein Verhalten, nicht Motivation oder (Un)Rechtmäßigkeit.

 

Ich stimme ihm darin zu, denn eine Definition, die sich nicht auf das Verhalten bezieht, lädt zum Wahren Schotten ein.

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Long John Silver

Ist schon jemandem aufgefallen, dass wir verkehrte Welt spielen?

Mir hat man den Vorwurf gemacht, ich würde mich gegen die Opfer stellen. Und jetzt stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur, wenn ich für einen menschenwürdigen Umgang mit Umbridge plädiere.

Nein - Du machst ein Wehrhaftes Opfer (nämlich die Schule) zum Täter und den Aggressor (nämlich Dolores) zum Opfer.

 

Die Welt scheint verkehrt, allerdings eher in Deiner Wahrnehmung...

 

Ich habe einen anderen Eindruck: Mecky wehrt sich gegen eine Einteilung "gute Mobber" - "schlechte Mobber", denn Mobbing beschreibt in erster Linie ein Verhalten, nicht Motivation oder (Un)Rechtmäßigkeit.

 

Ich stimme ihm darin zu, denn eine Definition, die sich nicht auf das Verhalten bezieht, lädt zum Wahren Schotten ein.

das stimmt nicht. Die Definition von Mobing (dem anderen Schaden zufuegen zu wollen) ist keine Beschreibung von Verhalten allein, sondern beinhaltet automatisch die Frage nach der Motivation und den inneren Beweggruenden des Mobbers. Verhalten ohne Motivation gibt es nicht. Da jemand schaden zu wollen, unter Umstaenden in strafbare Handlungen muendet (jemand psychisch zu terrorisieren oder Eigentum zu zerstoeren oder koerperliche Gewalt anwenden)oder je nach Bereich wo es stattfindet, auch disziplinarische Folgen hat, kann man die Frage nach der Rechtmaessigkeit der Handlungen auch nicht abtrennen.

bearbeitet von Long John Silver
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Als Umbridge dann scheinheilig beim Begräbnis von Dumbledore auftaucht, habe ich sie natürlich über dieses Mitleid hinweg wieder hassen und verachten können. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich ein Dubel (also zweifach) bin. Ich kann sogar den Hass, die Verachtung und das Mitleid gleichzeitig empfinden. Mich würde sehr überraschen, wenn ich hier der einzige Dubel an Bord (oder an Board) bin.

 

Juhu, endlich hab ich ein Wort dafür! :) Ich bin ein Dubel!

 

Möchtest Du wirklich ein südbadischer (alemannischer) Dubel sein?

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Mir hat man den Vorwurf gemacht, ich würde mich gegen die Opfer stellen. Und jetzt stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur, wenn ich für einen menschenwürdigen Umgang mit Umbridge plädiere.

Nein - Du machst ein Wehrhaftes Opfer (nämlich die Schule) zum Täter und den Aggressor (nämlich Dolores) zum Opfer.

 

Die Welt scheint verkehrt, allerdings eher in Deiner Wahrnehmung...

 

Ich habe einen anderen Eindruck: Mecky wehrt sich gegen eine Einteilung "gute Mobber" - "schlechte Mobber", denn Mobbing beschreibt in erster Linie ein Verhalten, nicht Motivation oder (Un)Rechtmäßigkeit.

 

Ich stimme ihm darin zu, denn eine Definition, die sich nicht auf das Verhalten bezieht, lädt zum Wahren Schotten ein.

das stimmt nicht. Die Definition von Mobing (dem anderen mit bestimmten Mitteln schaden zu wollen) ist keine Beschreibung von Verhalten allein, sondern beinhaltet per die Frage nach der Motivation und den inneren Beweggruenden des Mobbers. Verhalten ohne Motivation gibt es nicht. Da jemand schaden zu wollen, unter Umstaenden in strafbare Handlungen muendet (jemand psychisch zu terrorisieren oder Eigentum zu zerstoeren oder koerperliche Gewalt anwenden)oder je nach Bereich wo es stattfindet, auch disziplinarische Folgen hat, kann man die Frage nach der Rechtmaessigkeit der Handlungen auch nicht abtrennen.

 

Das Verhalten der Schüler und Lehrer war Selbstverteidigung und Gewalt vorzuziehen. Dennoch haben sie systematisch versucht, einer Person zu schaden, diese zum Aufgeben zu zwingen und fertig zu machen.

 

Ich habe kein Mitleid mit Umbridge. Ich finde das Verhalten der Schule gerechtfertigt. Aber es handelt sich um Mobbing.

 

Die Motivation spielt eine Rolle für die Bewertung des Verhaltens, nicht für die Benennung.

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Long John Silver

Ist schon jemandem aufgefallen, dass wir verkehrte Welt spielen?

Mir hat man den Vorwurf gemacht, ich würde mich gegen die Opfer stellen. Und jetzt stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur, wenn ich für einen menschenwürdigen Umgang mit Umbridge plädiere.

Nein - Du machst ein Wehrhaftes Opfer (nämlich die Schule) zum Täter und den Aggressor (nämlich Dolores) zum Opfer.

 

Die Welt scheint verkehrt, allerdings eher in Deiner Wahrnehmung...

 

Ich habe einen anderen Eindruck: Mecky wehrt sich gegen eine Einteilung "gute Mobber" - "schlechte Mobber", denn Mobbing beschreibt in erster Linie ein Verhalten, nicht Motivation oder (Un)Rechtmäßigkeit.

 

Ich stimme ihm darin zu, denn eine Definition, die sich nicht auf das Verhalten bezieht, lädt zum Wahren Schotten ein.

das stimmt nicht. Die Definition von Mobing (dem anderen mit bestimmten Mitteln schaden zu wollen) ist keine Beschreibung von Verhalten allein, sondern beinhaltet per die Frage nach der Motivation und den inneren Beweggruenden des Mobbers. Verhalten ohne Motivation gibt es nicht. Da jemand schaden zu wollen, unter Umstaenden in strafbare Handlungen muendet (jemand psychisch zu terrorisieren oder Eigentum zu zerstoeren oder koerperliche Gewalt anwenden)oder je nach Bereich wo es stattfindet, auch disziplinarische Folgen hat, kann man die Frage nach der Rechtmaessigkeit der Handlungen auch nicht abtrennen.

 

Das Verhalten der Schüler und Lehrer war Selbstverteidigung und Gewalt vorzuziehen. Dennoch haben sie systematisch versucht, einer Person zu schaden, diese zum Aufgeben zu zwingen und fertig zu machen.

 

Ich habe kein Mitleid mit Umbridge. Ich finde das Verhalten der Schule gerechtfertigt. Aber es handelt sich um Mobbing.

 

Die Motivation spielt eine Rolle für die Bewertung des Verhaltens, nicht für die Benennung.

 

Ich kenne die Story ueber Umbridge nicht, aber nach der Schilderung hier halte ich das fuer Notwehr und meckys wortreiche Erlaeuterungen dazu fuer den Versuch, den Begriff Mobbing zu entkernen und zu verwaessern.

 

So kann man es natuerlich auch machen. Mecky kann aufgrund seiner m.E. voellig verschwammten und unpraezisen Auffassung nicht anders. Ich frage mich nur die ganze Zeit wie alltagstauglich das alles sein sollte. Wenn einer meiner Kollegen morgen zu mir kommt und sagt: hier, ich habe hier einen Fall, das klingt sehr nach Mobbing, die Eltern kommen naechste Woche in die Sprechstunde, der Junge ist doch auch bei dir im Kurs, hier ist die Liste der Vorfaelle und Uebergriffe kannst du etwas dazu sagen, ist dir etwas aufgefallen?" werde ich mir zuerst einmal die Harry-Potter-Buecher vornehmen.

bearbeitet von Long John Silver
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Die Motivation spielt eine Rolle für die Bewertung des Verhaltens, nicht für die Benennung.
Darum sind Totschlag und Mord ja auch das gleiche.

 

Wir reden aber doch von Mobbing.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing

 

Mobbing oder Mobben (von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für „Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln.“[1] Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen ständig bzw. wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen,[2] beispielsweise in der Schule (Mobbing in der Schule), am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Altersheim, im Gefängnis[3] und im Internet (Cyber-Mobbing). Typische Mobbinghandlungen sind die Verbreitung falscher Tatsachen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit.

 

Umgangssprachlich ausgedrückt bedeutet Mobbing, dass jemand – zumeist am Arbeitsplatz, aber auch in anderen Organisationen – fortgesetzt geärgert, schikaniert, in passiver Form als Kontaktverweigerung mehrheitlich gemieden oder in sonstiger Weise in seiner Würde verletzt wird. Eine allgemein anerkannte Definition gibt es nicht. Die meisten Forscher betonen laut Christoph Seydl folgende Gesichtspunkte:

 

Verhaltensmuster: Mobbing bezieht sich auf ein Verhaltensmuster und nicht auf eine einzelne Handlung. Die Handlungsweisen sind systematisch, das heißt sie wiederholen sich beständig.

Negative Handlungen: Mobbingverhalten kann verbal (zum Beispiel Beschimpfung), nonverbal (zum Beispiel Vorenthalten von Informationen) oder physisch (zum Beispiel Verprügeln) sein. Solche Handlungen gelten üblicherweise als feindselig, aggressiv, destruktiv und unethisch.

Ungleiche Machtverhältnisse: Die Beteiligten haben unterschiedliche Einflussmöglichkeiten auf die jeweilige Situation. Jemand ist jemand anderem unter- beziehungsweise überlegen. Dazu ist kein Rangunterschied nötig, das kann durch die bloße Anzahl bedingt sein: viele gegen einen.

Opfer: Im Handlungsverlauf kristallisiert sich ein Opfer heraus. Aufgrund der ungleichen Machtverteilung hat es Schwierigkeiten, sich zu verteidigen.[8]

 

Zu den Machtverhältnissen: Umbridge hat die gesamte Schule minus weniger Schüler gegen sich. Das ist ein Machtvorteil auf Seiten der Schüler (die hohe Anzahl).

 

Ist schon jemandem aufgefallen, dass wir verkehrte Welt spielen?

Mir hat man den Vorwurf gemacht, ich würde mich gegen die Opfer stellen. Und jetzt stehe ich ziemlich alleine auf weiter Flur, wenn ich für einen menschenwürdigen Umgang mit Umbridge plädiere.

Nein - Du machst ein Wehrhaftes Opfer (nämlich die Schule) zum Täter und den Aggressor (nämlich Dolores) zum Opfer.

 

Die Welt scheint verkehrt, allerdings eher in Deiner Wahrnehmung...

 

Ich habe einen anderen Eindruck: Mecky wehrt sich gegen eine Einteilung "gute Mobber" - "schlechte Mobber", denn Mobbing beschreibt in erster Linie ein Verhalten, nicht Motivation oder (Un)Rechtmäßigkeit.

 

Ich stimme ihm darin zu, denn eine Definition, die sich nicht auf das Verhalten bezieht, lädt zum Wahren Schotten ein.

das stimmt nicht. Die Definition von Mobing (dem anderen mit bestimmten Mitteln schaden zu wollen) ist keine Beschreibung von Verhalten allein, sondern beinhaltet per die Frage nach der Motivation und den inneren Beweggruenden des Mobbers. Verhalten ohne Motivation gibt es nicht. Da jemand schaden zu wollen, unter Umstaenden in strafbare Handlungen muendet (jemand psychisch zu terrorisieren oder Eigentum zu zerstoeren oder koerperliche Gewalt anwenden)oder je nach Bereich wo es stattfindet, auch disziplinarische Folgen hat, kann man die Frage nach der Rechtmaessigkeit der Handlungen auch nicht abtrennen.

 

Das Verhalten der Schüler und Lehrer war Selbstverteidigung und Gewalt vorzuziehen. Dennoch haben sie systematisch versucht, einer Person zu schaden, diese zum Aufgeben zu zwingen und fertig zu machen.

 

Ich habe kein Mitleid mit Umbridge. Ich finde das Verhalten der Schule gerechtfertigt. Aber es handelt sich um Mobbing.

 

Die Motivation spielt eine Rolle für die Bewertung des Verhaltens, nicht für die Benennung.

 

Ich kenne die Story ueber Umbridge nicht, aber nach der Schilderung hier halte ich das fuer Notwehr und meckys wortreiche Erlaeuterungen dazu fuer den Versuch, den Begriff Mobbing zu entkernen und zu verwaessern.

 

So kann man es natuerlich auch machen.

 

Es ist auch Notwehr. In Form von Mobbing.

bearbeitet von Erika
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Wir reden aber doch von Mobbing.
Eben. Wir reden von Mobbing und nicht von Widerstandskämpfern (wie in Hogwarts).

 

 

Zu den Machtverhältnissen: Umbridge hat die gesamte Schule minus weniger Schüler gegen sich.

Das ist ein Machtvorteil auf Seiten der Schüler (die hohe Anzahl).

Dolores hat das "Recht" und das Ministerium hinter sich - bitte wer meinst Du hat hier einen Machtvorteil?

 

Es ist auch Notwehr. In Form von Mobbing.
Notwehr kann niemals Mobbing sein. Wenn objektiv Notwehr vorliegt, ist ein Kernelement (nämlich der bösartige Machtmißbrauch) nicht gegeben.
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Mobbing braucht meiner Meinung nach eine bösartige Grundeinstellung beim Mobbenden.

Genau da liegt mMn der Grund für die ganzen "Streitigkeiten" hier zu dem Thema. Manche meinen eben nicht, dass Mobbing nur dann Mobbing ist, wenn eine "bösartige Grundeinstellung" dahintersteckt. Im Grunde redet man von unterschiedlichen Dingen, gibt dem aber den gleichen Namen. Missverständnis vorprogrammiert. Schon klar, dass jemand, der die bösartige Grundeinstellung bei Mobbing voraussetzt, eher sagt: "Hab ich noch nie gemacht." (zurecht), als jemand, der auch ein Verhalten wie das gegen Umbridge als Mobbing sieht.

 

Hogwarts wollte der Frau nichts Böses um des Bösen Willen sondern lediglich, daß sie verschwindet. Aus reinem Überlebenswillen.

Genau da glaub ich eben auch einfach nicht, dass das sehr häufig vorkommt, dass jemand nur um des Bösen Willen mobbt. Vielleicht bin ich da aber auch einfach zu naiv.

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