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Mt. 6,24 und Zölibat


GeSu

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Ich kann mich nur wiederholen. Was geht uns die sexuelle orietierung anderer an? Es wird NIEMAND gezwungen kath. Priester zu werden.

 

So leicht ist das nicht.

Wenn es jemandem nicht einfach um einen Job geht, der ihm gefallen könnte, sondern um eine echte Berufung zum Priester, dann ist das schon eine Art "Zwang."

Wenn dazu dann noch kommt , dass jemand sich entweder nicht in der Lage sieht zölibatär zu leben oder er sich gleichzeitig auch zum Familienvater berufen sieht, dann wird die Sache spannend.

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Ich kann mich nur wiederholen. Was geht uns die sexuelle orietierung anderer an? Es wird NIEMAND gezwungen kath. Priester zu werden.

Stell Dir vor, Gott beruft dich zum Priester, du bist aber schon verheiratet. Was nu?

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Ich kann mich nur wiederholen. Was geht uns die sexuelle orietierung anderer an? Es wird NIEMAND gezwungen kath. Priester zu werden.

Stell Dir vor, Gott beruft dich zum Priester, du bist aber schon verheiratet. Was nu?

 

Dann war wohl die erste Berufung, die zur Ehe "nicht so gemeint"? *lach* Nein, im Ernst, ich hab mal eine Frage an alle, die da "vom Fach" sind: Ist es für einen Priester eigentlich möglich (sei mal dahin gestellt, weswegen), auf Diakon "zu wechseln"?

Was muss er, sofern das möglich ist, dann "hergeben"? Führt das, was der Priester tut, weil nur er es tun kann, zu mehr Heil, als das, was ein anderer Mensch von der Liebe Gottes eingegeben tut?

Alles Liebe,

Adelgunde.

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Stell Dir vor, Gott beruft dich zum Priester, du bist aber schon verheiratet. Was nu?

 

Da komme ich erheblich ins Wanken, weil ich mir schlichtweg nicht vorstellen kann, dass Gott wirklich jemanden, in einer gültig geschlossenen Ehe, zum Priester beruft. Da würde er ja seine eigenen Gesetze aushebeln.

 

Natürlich sieht es ganz anderst aus, wenn der anscheinend Berufene eh aus der Ehe ausbrechen möchte, und allerlei in seinen Berufungsruf hineininterpretiert.;)

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Stell Dir vor, Gott beruft dich zum Priester, du bist aber schon verheiratet. Was nu?

 

Da komme ich erheblich ins Wanken, weil ich mir schlichtweg nicht vorstellen kann, dass Gott wirklich jemanden, in einer gültig geschlossenen Ehe, zum Priester beruft. Da würde er ja seine eigenen Gesetze aushebeln.

 

Natürlich sieht es ganz anderst aus, wenn der anscheinend Berufene eh aus der Ehe ausbrechen möchte, und allerlei in seinen Berufungsruf hineininterpretiert.;)

 

So eine Aussage würde die katholisch unierten Kirchen sehr wenig freuen!

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Stell Dir vor, Gott beruft dich zum Priester, du bist aber schon verheiratet. Was nu?

 

Da komme ich erheblich ins Wanken, weil ich mir schlichtweg nicht vorstellen kann, dass Gott wirklich jemanden, in einer gültig geschlossenen Ehe, zum Priester beruft. Da würde er ja seine eigenen Gesetze aushebeln.

 

Natürlich sieht es ganz anderst aus, wenn der anscheinend Berufene eh aus der Ehe ausbrechen möchte, und allerlei in seinen Berufungsruf hineininterpretiert.;)

Das gibt es durchaus, dass ein (gültig) verheirateter Mann zum Priester berufen ist. Und auch noch von der römisch-katholischen Kirche zum Priester geweiht wird. Hier zwei Beispiele aus Regensburg und Köln. Mann(!) muß nur zuvor Geistlicher einer anderen Konfession gewesen sein, dann geht das.

Eigentlich hatte ich nach einem anderen Fall gesucht, von dem ich vor Jahren mal gelesen habe. Ein verheirateter Mann, der die Berufung zum Priester verspürte und nach dem Tod seiner Frau Priester geworden ist. Auch das ganz klar ein Fall von Berufung eines verheirateten Mannes.

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Franciscus non papa

Gott beruft Menschen aus allen Schichten und Lebenslagen. Und ER findet auch Wege, wie das gehen kann, jenseits aller kleingläubigen Ängsten. Warum nur sind wir immer so kleingläubig?

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Stell Dir vor, Gott beruft dich zum Priester, du bist aber schon verheiratet. Was nu?

 

Da komme ich erheblich ins Wanken, weil ich mir schlichtweg nicht vorstellen kann, dass Gott wirklich jemanden, in einer gültig geschlossenen Ehe, zum Priester beruft. Da würde er ja seine eigenen Gesetze aushebeln.

 

Natürlich sieht es ganz anderst aus, wenn der anscheinend Berufene eh aus der Ehe ausbrechen möchte, und allerlei in seinen Berufungsruf hineininterpretiert.;)

Das gibt es durchaus, dass ein (gültig) verheirateter Mann zum Priester berufen ist. Und auch noch von der römisch-katholischen Kirche zum Priester geweiht wird. Hier zwei Beispiele aus Regensburg und Köln. Mann(!) muß nur zuvor Geistlicher einer anderen Konfession gewesen sein, dann geht das.

Eigentlich hatte ich nach einem anderen Fall gesucht, von dem ich vor Jahren mal gelesen habe. Ein verheirateter Mann, der die Berufung zum Priester verspürte und nach dem Tod seiner Frau Priester geworden ist. Auch das ganz klar ein Fall von Berufung eines verheirateten Mannes.

 

Das man durchaus die Berufung für beides haben kann, zeigen diese beiden Beispiele von Witwern die zu Priestern geweiht wurden: Der pensionierte Schulleiter, der seit 29 Jahren als Diakon tätig war, geht damit einen Schritt, mit dem er sich schon als junger Mann beschäftigte. oder Sie war der Hauptgrund, weshalb er sich nicht zum Priester weihen liess und kein zölibatäres Leben eingehen wollte. «Ich wollte eine Partnerschaft mit dieser Frau, mit Susanne, ich wollte eine Familie gründen.»

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Warum nur sind wir immer so kleingläubig?

 

Ja, Du hast recht.

 

Ich hatte bei der Antwort ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis im Kopf, das mich schwer ins Straucheln gebracht hatte, wozu das Wort "Berufung" alles herhalten muss.

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Gott beruft Menschen aus allen Schichten und Lebenslagen. Und ER findet auch Wege, wie das gehen kann, jenseits aller kleingläubigen Ängsten. Warum nur sind wir immer so kleingläubig?

Weil wir alles unter Kontrolle haben müssen, daran hat sich seit dem Baum im Garten Eden nichts geändert.

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Das ist eine ziemlich tiefe Einsicht, Edith - zumal damit ziemlich das Wort "Glauben" umschrieben ist, und zumal der krampfhafte Versuch, die Kontrolle dennoch zu behalten, gerade im Bereich des Pflichtzölibats nur bewirkt, dass die Situation noch weiter aus den Fugen gerät.

 

Aber es ist nicht ganz leicht, aus dieser Einsicht konkrete Handlungsschritte abzuleiten. Abgeben der Kontrolle ist ja (von der Handlungsebene aus gesehen) ein rein negativer Vorgang. Man lässt was los - weiß aber dadurch noch nicht, was man dann konkret wieder in die Hand nehmen soll. Man befindet sich im Stadium der Frage, nicht im Stadium der Antwort. Und dies auszuhalten ist nicht jedermans Sache.

 

Konkret für das Beispiel Pflichtzölibat hieße es, dass man erkennt: "So, wie wir das mit der Zölibatsverpflichtung bisher gehandhabt haben, geht es nicht weiter." und dass man dann beschließt: "Wir wollen also nicht daran festhalten."

 

Und damit muss man auch die kritische Phase bejahen, die dadurch unvermeidlich wird: Die Phase des Nichtwissens. Man muss sich dann darauf einlassen, dass verschiedene Vorschläge für die Zukunft kommen, die sich widersprechen. Man wird sich darauf einlassen müssen, dass man nicht sofort entscheiden kann, welcher dieser Vorschläge der richtige und passende ist. Man wird sich darauf einlassen müssen, dass nun schlafende Hunde aufwachen und kräftig bellen - und manche dieser schlafenden Hunde haben ihr Gebiss dabei.

 

Eigentlich sollte man denken, dass genau dieses Loslassen der Kontrolle geradezu ein Markenzeichen der Kirche ist. Kontrolle loslassen - und darauf vertrauen, dass uns Gott den Weg weisen wird. Das wäre doch mal richtig gottvertrauender Glaube. Leider beobachte ich aber ein solches Vorgehen kirchlicherseits nur sporadisch - auch bei anderen Themen. Diese Offenheit für eine Lenkung, die uns Gott aus dem Verlauf der Geschichte heraus vor Augen stellt, ist nicht gerade "in". (Ob sie jemals "in" war, wage ich kaum zu beurteilen. Höchstens noch bei Jesus, der sich in Getsemani auf die Führung Gottes verlässt.) Wahrscheinlich ist dieses Einlassen auf den Willen Gottes nicht so sehr die Sache von Institutionen - eher die Sache von Einzelpersonen.

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Das ist eine ziemlich tiefe Einsicht, Edith - zumal damit ziemlich das Wort "Glauben" umschrieben ist

,

Natürlich

und zumal der krampfhafte Versuch, die Kontrolle dennoch zu behalten, gerade im Bereich des Pflichtzölibats

Ich sehe den Kontrollwunsch auf beiden Seiten.

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Eigentlich sollte man denken, dass genau dieses Loslassen der Kontrolle geradezu ein Markenzeichen der Kirche ist.

Wurde zumindest von Jesus empfohlen.
Kontrolle loslassen - und darauf vertrauen, dass uns Gott den Weg weisen wird. Das wäre doch mal richtig gottvertrauender Glaube. Leider beobachte ich aber ein solches Vorgehen kirchlicherseits nur sporadisch - auch bei anderen Themen.
Wenn Du mit "Kirche" den ganzen Haufen meinst, würde ich Dir zustimmen. Allerdings meinst Du wie übich die Konzernleitung.
Diese Offenheit für eine Lenkung, die uns Gott aus dem Verlauf der Geschichte heraus vor Augen stellt, ist nicht gerade "in". (Ob sie jemals "in" war, wage ich kaum zu beurteilen. Höchstens noch bei Jesus, der sich in Getsemani auf die Führung Gottes verlässt.)

Das war ja wohl der Sinn der Sache. Anders hätte die Erlösung ja nicht funktionieren können.

Wahrscheinlich ist dieses Einlassen auf den Willen Gottes nicht so sehr die Sache von Institutionen - eher die Sache von Einzelpersonen.

Eine Institution ist nahezu zwingend zur Kontrolle verurteilt. Anarchie gibt es nur im Paradies.

 

 

Aber, sorry, ich bin völlig OT.

bearbeitet von Edith1
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Ich würde das ganze von der anderen Seite her begründen:

Wenn wir hier auf Erden eine Gemeinschaft des Gläubigen für notwendig (und von Gott gewollt) halten, dann sollten wir auch die geeigneten Leute für die notwendigen Funktionen finden. Gott kann keine Gemeinschaft wollen, die unfähig ist, sich selbst vernünftig zu organisieren, weil man mit Berufung auf den Willen Gottes nur noch eine kleine Zielgruppe für die notwendigen Funktionen findet, die diese kaum noch ausfüllen kann.

Priestertum ist für mich zuerst eine Funktion und kein irgendwie geartetes mystisches "von Gott gewolltes" Sein.

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Ein spannender Einstieg (kommentierte die PNP)

 

(Bei den üblichen Verdächtigen legen sie schon die Stirn in Sorgenfalten) ;)

Der ORF überschlägt sich auch schon vor Spannung.

Das ist kein Dogma, daher darf es diskutiert werden, und es gibt verheiratete Priester in der rkK. (Wenn sie je unserem Kardinal zugehört hätten, wüssten sie das seit Jahren).

Aber so sind sie völlig von den Socken vor Überraschung, und Franciscus ist "modern". Denn für ihn ist das kein Glaubensartikel, sondern nur eine "Norm". Als ob das für irgendjemanden, der die Spur einer Ahnung hat, etwas anderes gewesen wäre.

:facepalm:

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Ein spannender Einstieg (kommentierte die PNP)

 

(Bei den üblichen Verdächtigen legen sie schon die Stirn in Sorgenfalten) ;)

Der ORF überschlägt sich auch schon vor Spannung.

Das ist kein Dogma, daher darf es diskutiert werden, und es gibt verheiratete Priester in der rkK. (Wenn sie je unserem Kardinal zugehört hätten, wüssten sie das seit Jahren).

Aber so sind sie völlig von den Socken vor Überraschung, und Franciscus ist "modern". Denn für ihn ist das kein Glaubensartikel, sondern nur eine "Norm". Als ob das für irgendjemanden, der die Spur einer Ahnung hat, etwas anderes gewesen wäre.

:facepalm:

 

Ich halte einen Josef nicht unbedingt für Religiös ungebildet, zwei drittel der Gloria.tv-Seher auch nicht. Aber gerade die sind es (ich will ihm nichts unterstellen, Udal schätze ich auch so ein, aber ich kann mich irren) für die aus der Katholischen Kirche eine andere Religion würde, wenn morgen das Zölibat fallen würde. Die Formel lautet dann: "Nein, ein Dogma ist der Zölibat nicht, aber so tief in der Tradition verankert das er essentiell ist für den katholischen Glauben" Ähnliches können wir im Frauenweihe-Threat bewundern... Und so wird dann aus einer Norm, die kein Dogma ist dann doch wieder ein Dogma.

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Ein Dogma ist ein Dogma.

Eine Norm ist eine Norm.

 

Unter religiöser Bildung verstehe ich weder Geschmack noch "feeling", sondern Kenntnis.

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Ein spannender Einstieg (kommentierte die PNP)

 

(Bei den üblichen Verdächtigen legen sie schon die Stirn in Sorgenfalten) ;)

Der ORF überschlägt sich auch schon vor Spannung.

Das ist kein Dogma, daher darf es diskutiert werden, und es gibt verheiratete Priester in der rkK. (Wenn sie je unserem Kardinal zugehört hätten, wüssten sie das seit Jahren).

Aber so sind sie völlig von den Socken vor Überraschung, und Franciscus ist "modern". Denn für ihn ist das kein Glaubensartikel, sondern nur eine "Norm". Als ob das für irgendjemanden, der die Spur einer Ahnung hat, etwas anderes gewesen wäre.

:facepalm:

Als Erzbischof Zollitsch dasselbe sagte, lief auf einer gewissen Internetseite aus Linz, deren Betreiber Theologie studiert hat, sofort ein Shitstorm an. Gabriele Kuby warf ihm vor, gegen Rom mit dem Strom zu schwimmen und schrieb, alle GLäubigen seien tief enttäuscht. Teilweise wurde auch sein Rücktritt gefordert.

 

Insofern ist es kein Wunder, dass jemand, der dasselbe sagt, als modern gilt.

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Hummes hat nichts anderes gesagt.

Schönborn sagt nie etwas anderes.

 

Der 1. ist für die Linzer zu exotisch, und den 2. begeifern sie ohnehin, wenn sie können.

 

Allerdings geht es mir mehr um den ORF, der bisher nicht ganz auf RTL-Niveau herumkroch und eine gute Religionsabteilung besitzt.

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.... Udal schätze ich auch so ein, aber ich kann mich irren) für die aus der Katholischen Kirche eine andere Religion würde, wenn morgen das Zölibat fallen würde. Die Formel lautet dann: "Nein, ein Dogma ist der Zölibat nicht, aber so tief in der Tradition verankert das er essentiell ist für den katholischen Glauben" Ähnliches können wir im Frauenweihe-Threat bewundern... Und so wird dann aus einer Norm, die kein Dogma ist dann doch wieder ein Dogma.

 

Ich möchte da schon ganz scharf zwischen Frauenweihe und Zölibat unterscheiden:

 

Das eine (die Unmöglichkeit der Frauenweihe) ist eine verbindliche, endgültige Lehre, das andere ist eine sich seit biblischen Zeiten entfaltende Tradition, die aber nicht den Charakter einer bleibenden Lehre hat. Das zeigt sich ja gerade darin, dass es durchaus verheiratete Priester in der katholischen Kirche gibt (Unierte, Konvertierte).

 

Über die genauen Regeln des Zölibates in der Kirche kann man verschiedener Meinung sein. Beachten sollte man aber, dass der Beginn des Zölibates in dem schon in der Urkirche vorhandenen Umstand zu sehen ist, dass eine Priesterweihe eine spätere Ehe unmöglich macht (sofern man weiter Priester bleiben möchte)

 

Diese Tradition - die wir übrigens mit den Orthodoxen gemeinsam haben - möchte ich auf keinen Fall aufgehoben sehen, das heisst konkret:

 

a ) Keine Hochzeit für amtierende Priester, die mit dem Zölibat Probleme bekommen

b ) Keine Reaktivierung von mittlerweile verheirateten, laisierten Priestern.

c ) Keine Duldung von Konkubinaten in Pfarrhäusern.

 

Kurzum: Wer einmal den Zölibat gelobt hat, soll ihn auch sein ganzes Leben halten müssen!

Diese in Ost-und Westkirche gemeinsame Tradition der Unmöglichkeit von Eheschließung nach Weihe hat einen quasi-dogmatischen Charakter, der wohl bis zum Jüngsten Tag erhalten bleibt.

 

Nichtsdestotrotz kann man über Möglichkeiten, auch verheiratete Männer zu Priestern zu weihen, diskutieren. Ich meine aber, dass, wenn man sich in diese Richtung entscheiden sollte, nicht zu ungestüm vorgegangen werden sollte. Am besten beginnt man einmal damit, Bischöfen das Recht zuzugestehen, bewährten verheirateten Diakonen die Priesterweihe zu spenden. Sollte sich das bewähren, kann man nach einiger Zeit die Diakonweihe als Voraussetzung abschaffen bzw. wie jetzt schon beim zölibatären Priester lediglich als kurzes Durchgangsstadium einführen.

 

Ich glaube allerdings nicht, dass dadurch ein spiritueller Frühling ausbricht und dort, wo Priestermangel herrscht, eine große Erleichterung spürbar wird. Außerdem mache mir auch Sorgen, dass etliche praktische und soziologische Problem auftauchen, die man jetzt zu wenig bedenkt. Daher werde ich persönlich mich nicht für "viri probati" stark machen, auch wenn ich sie nicht grundsätzlich ablehne.

 

Zum Interview mit dem designierten Kardinalstaatssekretär möchte ich sagen, dass interessant wäre, was eigentlich die Frage war, die zur Aussage "das Zölibat ist kein Dogma" geführt hat. Wenn er direkt gefragt wurde: "Halten sie es für möglich, dass der Zölibat eines Tages gelockert wird?", dann bedeutet diese Antwort genau gar nichts.

Etwas Anderes wäre es, wenn Parolin von sich aus, ohne dass das Thema Zölibat im Raum stand, diese Aussage getroffen hätte, dann müsste man schon vermuten, dass er selber ein Interesse hat, den Zölibat in Frage zu stellen. Aber selbst dann wissen wir nicht, wie Papst Franziskus dazu steht, und ob wirklich die Änderung der Zölibatsregel kurz bevor steht.

bearbeitet von Udalricus
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Als Erzbischof Zollitsch dasselbe sagte, lief auf einer gewissen Internetseite aus Linz, deren Betreiber Theologie studiert hat, sofort ein Shitstorm an. Gabriele Kuby warf ihm vor, gegen Rom mit dem Strom zu schwimmen und schrieb, alle GLäubigen seien tief enttäuscht. Teilweise wurde auch sein Rücktritt gefordert.

 

Insofern ist es kein Wunder, dass jemand, der dasselbe sagt, als modern gilt.

 

Ich sage es auch: "Der Zölibat ist kein Dogma!"

 

Bin ich jetzt modern? :lol:

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Franciscus non papa

auf die Zunge beiss

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Im Übrigen kann man die ganze Sache schon wesentlich entspannter sehen, wenn man das gesamt Interview mit Pietro Parolin liest:

 

http://www.kath.net/news/42802

 

Der Satz ist ihm ja direkt in den Mund gelegt worden .... :lol:

bearbeitet von Udalricus
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