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Mt. 6,24 und Zölibat


GeSu

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Kurzum: Wer einmal den Zölibat gelobt hat, soll ihn auch sein ganzes Leben halten müssen!

Dem könnte ich sogar zustimmen. Allerdings wird der Umkehrschuss derzeit auch nicht realisiert, also: Wer kein Zölibatsversprechen abgegeben hat, muss auch nicht so leben. Ein verwitweter ständiger Diakon muss derzeit nach dem Tod seiner Frau ohne weitere Ehe leben, obwohl er kein Zölibatsversprechen abgegeben hat. Meist wird hier auf CIC can 277 §1 verwiesen, der von"vollkommenen immerwährender Enthaltsamkeit" spricht. (Wie diese immerwährende Enthaltsamkeit bei Ehemännern möglich sein soll lassen sie offen ;) )

 

Nichtsdestotrotz kann man über Möglichkeiten, auch verheiratete Männer zu Priestern zu weihen, diskutieren. Ich meine aber, dass, wenn man sich in diese Richtung entscheiden sollte, nicht zu ungestüm vorgegangen werden sollte. Am besten beginnt man einmal damit, Bischöfen das Recht zuzugestehen, bewährten verheirateten Diakonen die Priesterweihe zu spenden. Sollte sich das bewähren, kann man nach einiger Zeit die Diakonweihe als Voraussetzung abschaffen bzw. wie jetzt schon beim zölibatären Priester lediglich als kurzes Durchgangsstadium einführen.

 

Hier bin ich anderer Meinung. Die Diakonenweihe bei (potentiellen) nicht-zölibatären Priestern abzuschaffen nähme ihnen die Gelegenheit eine diakonische Haltung einzuüben, die ich für ihren Dienst als Priester für sehr wichtig halte. Dies gilt auch für die jetzige Regelung. Dieses reine "Durchgangsstadium" halte ich für nicht sinnvoll, wenn es denn so gelebt wird.

bearbeitet von mbo
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Aber selbst dann wissen wir nicht, wie Papst Franziskus dazu steht, und ob wirklich die Änderung der Zölibatsregel kurz bevor steht.

Wie der Papst Franziskus dazu steht, wissen wir tatsächlich nicht.

Wie er als Kardinal Bergoglio dazu stand, können wir Zitaten der "Welt" aus einem Buch von ihm von 2010 glauben, wenn wir wollen.

 

Aber gesetzt den Fall, die Kirche entschließt sich, diese Norm zu revidieren, dann, glaube ich, wird sie es nicht wegen des Priestermangels tun. Und ich glaube auch nicht, dass eine Regelung für alle, die den Priesterberuf anstreben, gelten würde. Wenn sie es – hypothetisch gesprochen – irgendwann einmal tun würde, dann wohl aus kulturellen Gründen.... dann würde sie es wegen eines kulturellen Problems an einem bestimmten Ort in Angriff nehmen, aber nicht für alle gültig und nicht als persönliche Option.... (von mir gekürzt)

Quelle

 

Den Schluss, den die "Welt" aus diesem Text zieht, halte ich allerdings nicht für überzeugend.

bearbeitet von Edith1
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Lieber Udalricus,

 

 

 

 

Ich sage es auch: "Der Zölibat ist kein Dogma!"

 

Bin ich jetzt modern?

Du bist modern indem Du, dem Zeitgeist gehorchend, den Unterschied zwischen

Dogma = Glaubensaussage und Sitte = Überlieferung nicht bedacht hast.

 

Dogma u n d Überlieferung geben den Willen des HEILIGEN GEISTES GOTTES unfehlbar kund.

 

Lies' bitte nach, was der HEILIGE GEIST den Papst im Katechismus der Katholischen Kirche verkünden lässt:

 

Art.890

Die Sendung des Lehramtes ist mit dem endgültigen Charakter des Bundes verknüpft, den GOTT in CHRISTUS mit SEINEM Volk geschlossen hat.
Das Lehramt muß das Volk vor Verirrungen und Glaubensschwäche schützen und ihm die objektive Möglichkeit gewährleisten, den ursprünglichen Glauben irrtumsfrei zu bekennen.
Der pastorale Auftrag des Lehramtes ist es, zu wachen, daß das Gottesvolk in der befreienden Wahrheit bleibt. Zur Erfüllung dieses Dienstes hat CHRISTUS den Hirten das Charisma der Unfehlbarkeit in Fragen des Glaubens und der Sitten verliehen. Dieses Charisma kann auf verschiedene Weisen ausgeübt werden:

 

 

Art.891

"Dieser
Unfehlbarkeit
... erfreut sich der Römische Bischof, das Haupt des Kollegiums der Bischöfe, kraft seines Amtes, wenn er als oberster Hirt und Lehrer aller Christgläubigen, der seine Brüder im Glauben stärkt, eine Lehre über den
Glauben
oder die
Sitten
in einem endgültigen Akt verkündet ... Die der Kirche verheißene Unfehlbarkeit wohnt auch der Körperschaft der Bischöfe inne, wenn sie das oberste Lehramt zusammen mit dem Nachfolger des Petrus ausübt", vor allem auf einem Ökumenischen Konzil (LG 25) [Vgl. 1. Vatikanisches K.: DS 3074]. Wenn die Kirche durch ihr oberstes Lehramt etwas "als von GOTT geoffenbart" und als Lehre CHRISTI "zu glauben vorlegt" (DV 10), müssen die Gläubigen "solchen Definitionen mit Glaubensgehorsam anhangen" (LG 25). Diese Unfehlbarkeit reicht so weit wie die Hinterlassenschaft der GÖTTlichen Offenbarung [Vgl. LG 25].

 

 

Was den Zölibat angeht, hat es die Kirchenbeamten einen jahrhundertelangen Kampf gekostet bis sie sich entschlossen haben dem HEILIGEN GEIST GOTTES zu gehorchen.

 

Daß der Zeitgeist die Kirche in diesem Lande kaputtmachen will, ist doch nicht zu übersehen.

 

Wie kann es Zweifel geben daß die Kirche durch Abschaffung des Zölibats denselben Weg in die Unglaubwürdigkeit und Bedeutungslosigkeit gehen wird den die Protestanten eingeschlagen haben.

 

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Ohne Worte

 

Und ich dachte schon, der Wahlkampf schafft es das Sommerloch zu stopfen. :rolleyes:

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... quasi-dogmatischen Charakter...

Tia, ich hoffe, daß Ratzingers Erfindung des 'Quasi-Dogmas' bald wieder da landet, wo sie hingehört.

Übrigens ist - im Gegensatz zu deinen Äußerungen - das Zölibat kein Quasi-Dogma, sondern wirklich nur eine revidierbare kirchenrechtliche Norm. Und die vor dir als "verbindliche, endgültige Lehre" titulierte Unmöglichkeit der Frauenordination allenfalls ein Quasi-Dogma, da dort das entscheidende Jota zur dogmatischen Aussage fehlt. Aber das hatten wir anderswo schon ausführlich diskutiert.

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Tia, ich hoffe, daß Ratzingers Erfindung des 'Quasi-Dogmas' bald wieder da landet, wo sie hingehört.

Übrigens ist - im Gegensatz zu deinen Äußerungen - das Zölibat kein Quasi-Dogma, sondern wirklich nur eine revidierbare kirchenrechtliche Norm. Und die vor dir als "verbindliche, endgültige Lehre" titulierte Unmöglichkeit der Frauenordination allenfalls ein Quasi-Dogma, da dort das entscheidende Jota zur dogmatischen Aussage fehlt. Aber das hatten wir anderswo schon ausführlich diskutiert.

Es wäre hilfreich, nicht alles durcheinander zu werfen.

Udal behauptet nicht, dass "der Zölibat" ein Quasi-Dogma wäre, sondern dass die Nicht-Zulassung der Eheschließung NACH erfolgter Weihe einen quasi-dogmatischen Charakter habe. Deswegen hält er ja auch die "viri probati" für denkbar, denn da geht es um die Zulassung zur Weihe NACH erfolgter Eheschließung.

Das sollte man einmal auseinander halten.

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... quasi-dogmatischen Charakter...

Tia, ich hoffe, daß Ratzingers Erfindung des 'Quasi-Dogmas' bald wieder da landet, wo sie hingehört.

Übrigens ist - im Gegensatz zu deinen Äußerungen - das Zölibat kein Quasi-Dogma, sondern wirklich nur eine revidierbare kirchenrechtliche Norm. Und die vor dir als "verbindliche, endgültige Lehre" titulierte Unmöglichkeit der Frauenordination allenfalls ein Quasi-Dogma, da dort das entscheidende Jota zur dogmatischen Aussage fehlt. Aber das hatten wir anderswo schon ausführlich diskutiert.

Es wäre hilfreich, nicht alles durcheinander zu werfen.

Udal behauptet nicht, dass "der Zölibat" ein Quasi-Dogma wäre, sondern dass die Nicht-Zulassung der Eheschließung NACH erfolgter Weihe einen quasi-dogmatischen Charakter habe. Deswegen hält er ja auch die "viri probati" für denkbar, denn da geht es um die Zulassung zur Weihe NACH erfolgter Eheschließung.

Das sollte man einmal auseinander halten.

Das stimmt.

 

Mich stört die Inflation an "Quasi-Dogmen" dennoch.

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