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Der eine Gott und die Gottesbilder


Martin

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Zitat von altersuender am 21:14 - 11.September.2002

Ein Gott in vielen Bildern. In vielen Bildern ein Gott.

 

... Bild gesnipped ...

 

Pietro Lorenzetti: Einzug Christi in Jerusalem

Basilica inferiore di San Francisco, Assisi


 

Hallo Erich,

 

auch dieses Bild zeigt wieder auf wunderschöne Art und Weise, dass die verschiedenen Kirchen verschiedene Gottesbilder haben.

 

Sieh mal genau hin.

 

Nein, noch genauer.

 

Du siehst es nicht? Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Oder, anders gesagt, Du siehst vor lauter Bildern nicht, dass es in der russisch-orthodoxen Kirche und im Islam ein Bilderverbot gibt (abgesehen davon: Jesus gilt im Islam nur als Prophet, nicht als Gott).

 

Das bedeutet, dass die Vorstellungen jeweils andere sind, wie ich ursprünglich behauptet habe. Im Islam gilt die Vorstellung, man könne Gott abbilden, bereits als blasphemisch (und die Ostkirche hat sich wegen des Bilderstreits sogar abgetrennt von der Westkirche).

 

Insofern - wenn Du Dein "Argument der Ästhetik" ernst nimmst - zeigt dies bereits, dass Du Unrecht hast, Allah und Jahwe sind zwei verschiedene Götter, von denen der eine sich eine Abbildung verbittet, und der andere auch noch zusätzlich aus Jesus besteht oder Jesus ist oder wie auch immer (und die Trinität ist selbst unter Westchristen umstritten,  weil viele sagen, 1 + 1 + 1 = 1 leuchtet ihnen nicht ein).

 

Es gibt keinen einheitlichen Gott. Deine Bilder beweisen es.

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Zitat von Volker am 15:06 - 12.September.2002

 

Du siehst es nicht? Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Oder, anders gesagt, Du siehst vor lauter Bildern nicht, dass es in der russisch-orthodoxen Kirche ein
Bilderverbot
gibt ... und die Ostkirche hat sich wegen des Bilderstreits sogar abgetrennt von der Westkirche.

 

Ein Gott in vielen Bildern. In vielen Bildern ein Gott.

 

icon19.jpg

 

Das Abbild Christi in der russisch-orthodoxen Ikonen-Malerei:

The Savior

XIV c., Cathedral of the entombment, Cremlin, Moscow

 

 

 

(Geändert von altersuender um 18:28 - 12.September.2002)

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Zitat von Volker am 15:06 - 12.September.2002

 

Du siehst es nicht? Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Oder, anders gesagt, Du siehst vor lauter Bildern nicht, dass es in der russisch-orthodoxen Kirche ein
Bilderverbot
gibt ... und die Ostkirche hat sich wegen des Bilderstreits sogar abgetrennt von der Westkirche.

 

Bilderstreit

 

Streit um die Verehrung religiöser Bilder im byzantinischen Reiche 726-840, wobei die Parteien der Ikonodulen, der "Bilderknechte", und der Ikonoklasten, der "Bilderstürmer" aufeinanderstießen. Der Streit wurde durch die Befürchtung hervorgerufen, dass die Verehrung von Kultbildern zum Götzendienst führen könne, also dabei eigentlich die Bilder selbst und nicht die darin verkörperten Heiligen oder Christus verehrt würden. Der Streit konnte schließlich auf dem 2. Konzil von Nicäa 787 beigelegt werden. Es entschied, dass die Bilderverehrung erlaubt sei.

 

Ein Gott in vielen Bildern. In vielen Bildern ein Gott.

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Stimmt, Erich, ich muss mich korrigieren. Das Schisma erfolgte nicht aus dem Bilderstreit heraus, und auf dem Konzil einigte man sich auf einen Kodex, der regelte, welche Bilder erlaubt sind.

 

Bleibt der Islam: Dort sind gegenständliche Abbildungen in den Moscheen weiterhin verboten, was zu einer hohen Entwicklung der abstrakten Darstellung geführt hat.

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Auf den meisten Bildern macht Jesus einen etwas dümmlichen Eindruck. Vom Gesichtsausdruck her.

 

Naja, ich bin auch nicht grade entzückt von meinen eigenen Fotos ......

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Zitat von Volker am 23:53 - 11.September.2002


Zitat von ThomasBloemer am 20:42 - 11.September.2002

Unser Gottesbild:

 

187490.jpg


 

Übrigens ist dies einer der Gründe, warum man Katholizismus eigentlich nicht zum Monotheismus rechnen kann.


 

Lieber Volker,

 

das ist nicht richtig. Das Christentum glaubt nicht an drei Götter, sondern lediglich an einen Gott. Dieser Gott wird allerdings nicht monistisch vorgestellt, sondern hat eine innere (trinitarische) Struktur. Es gibt nur ein "ICH" Gottes.

 

Wenn Christen Jesus als "wahren Gott und wahren Menschen" bezeichnen, dann bedeutet dies, dass es in Jesus eine Identität zwischen Jesus und Gott auf der "inhaltlichen" Ebene gibt: Sein (eigener) Wille ist mit dem Willen Gottes identisch, seine Worte drücken das aus, was Gott mitteilen will etc.

Alles andere läuft auf einen kirchlicherseits abgelehnten und verurteilten Tritheismus oder Monophysitismus hinaus.

 

Lieber Werner!

 

Du schreibst: "Eine weitere Denkmöglichkeit besteht darin, daß viele Gottesbilder in Teilen richtig sind, daneben aber noch große Mengen an falschen Aussagen umfassen, daß also viele Religionen ein gewisses Maß an Teilerkenntnis besitzen. Dann drückt sich aber gerade in der vehement verfochtenen Behauptung, selbst die einzig richtige Religion zu sein, ein besonderes Maß an Einsichtsmangel aus."

 

Alle Gottesbilder, die wir Menschen uns machen können, sind Projektionen im Sinne Feuerbachs. Bleibt noch zu klären, ob das projizierte Bild eine Wirklichkeit oder eine Nichtwirklichkeit widergibt.

 

Da jeder Mensch eine andere Person ist, ist auch jede der Projektionen verschieden - es sind sozusagen verschiedene Dias. Das, was sie projizieren, ist immer ein Spiegel ihrer selbst. Innerhalb von Kulturgemeinschaften gibt es Gemeinsamkeiten, die diese Gemeinschaft erst erzeugen. Folgerichtig ist dann, dass verschiedene Kulturgemeinschaften verschiedene Tendenzen zu Gottesbildern fürchten.

 

Bei aller Verschiedenheit der Gottesbilder wäre es allerdings auch seltsam, wenn sie ganz und gar auseinander klaffen würden: Die Menschen, die sie ja erst erzeugen, sind ja auch nicht nur verschieden; die grundlegendsten Eigenschaften haben Menschen miteinander gemein: Hunger, Durst, Sexualität, Empfindsamkeit, Hoffnungsbedürftigkeit, Sinnsuche...

 

Ich halte es für den großen Wurf des Christentums, die Gottesvorstellung an den Menschen zu binden - wo sie nämlich hingehört. Die Ausage: "Gott ist Mensch geworden" erhält von dieser Perspektive aus noch einmal eine tiefe Bedeutung: Es ist das Menschliche, was projiziert wird. Insofern finde ich den Universalitätsanspruch des Christentums vollauf gerechtfertigt:

 

Wenn Gottesbild, dann immer im Bewusstsein, dass es von der Menschlichkeit (im Sinne von "conditio humana&quot entworfen wird - und nicht (was eine unbewusste und oft fatale Projektion im Sinne Freuds wäre) sich aus "ehernen Gesetzen", abstrakten Prinzipien oder heiligen Schriften ("Verbalinspiration&quot ergibt.

 

Diffizil wird es erst, wenn gefragt wird: "Was ist denn Menschlichkeit?" - oder anders gefragt: "An was für einem Menschen zeigt sich denn Menschlichkeit?", welches Modell von Menschlichkeit hinter dem Begriff der Menschlichkeit steht.

 

Hier ist eine Entscheidung notwendig. Das Christentum folgt Jesus Christus nach. Er ist für jeden Christen das entscheidende Bild des Menschen - und damit ist seine Vorstellung von Gott die entscheidende für die Christen.

 

Jetzt kann man natürlich dies als anmaßend empfinden, das Gottesbild Jesu als grundlegend für das Gottesbild aller Menschen zu deklarieren. Wie gesagt, es ist eine Entscheidung.

 

Wenn ich als Christ sage,

dass die Gewaltlosigkeit Jesu,

seine Praxis der Selbstaufopferung, (inklusive des damit zusammenhängenden Vertrauens auf Gott)

seine Bindung von ewigem Heil an die Lebensführung

für mich glaub- und vertrauenswürdig sind,

dann denke ich das für ALLE Menschen. Trotz des Bewusstseins, dass dies eine Entscheidung von mir ist.

 

Aber ich glaube nicht, dass

Gewalt

Selbstsucht (negativer Egoismus)

und Verantwortungslosigkeit

Menschen (auch andere, nicht nur mich) zum Heil führen.

 

Deswegen halte ich den Universalitätsanspruch des Christentums durchaus für berechtigt.

 

Und wenn eine Religion in diesen entscheidenden Punkten etwas anderes meint, dann bin ich schlichtweg der Überzeugung, dass sie daneben liegt.

Anlasten könnte man mir aber höchstens, wenn ich vergesse, dass dies aus einer inneren Entscheidung entsprungen ist und ich nicht mehr Respekt habe vor der Freiheit anderer Menschen, sich anders zu entscheiden.

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Werner agnosticus


Zitat von pedrino am 10:22 - 13.September.2002


Zitat von Ralf am 9:04 - 13.September.2002

Der Mecky ist wieder da!
ylsurprise.gif

 

Irrtum Ralf,

 

Mecky schrieb in letzter Zeit unter dem Nick Vandar.

Egal, ich würde für jeden der beiden die Sektkorken knallen lassen!
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Werner agnosticus

Lieber Mecky!

 

Alle Gottesbilder, die wir Menschen uns machen können, sind Projektionen im Sinne Feuerbachs. Bleibt noch zu klären, ob das projizierte Bild eine Wirklichkeit oder eine Nichtwirklichkeit widergibt.

 

Da jeder Mensch eine andere Person ist, ist auch jede der Projektionen verschieden - es sind sozusagen verschiedene Dias. Das, was sie projizieren, ist immer ein Spiegel ihrer selbst. Innerhalb von Kulturgemeinschaften gibt es Gemeinsamkeiten, die diese Gemeinschaft erst erzeugen. Folgerichtig ist dann, dass verschiedene Kulturgemeinschaften verschiedene Tendenzen zu Gottesbildern fürchten.

 

Bei aller Verschiedenheit der Gottesbilder wäre es allerdings auch seltsam, wenn sie ganz und gar auseinander klaffen würden: Die Menschen, die sie ja erst erzeugen, sind ja auch nicht nur verschieden; die grundlegendsten Eigenschaften haben Menschen miteinander gemein: Hunger, Durst, Sexualität, Empfindsamkeit, Hoffnungsbedürftigkeit, Sinnsuche...

Dem stimme ich zu.

Allenfalls eine eher dem Vollständigkeitsbestreben als der argumentativen Notwendigkeit geschuldete Ergänzung: Ein völliges Auseinanderklaffen von Gottesbildern halte ich in dem Sinne für möglich und nicht einmal unwahrscheinlich, daß eventuell die Schnittmenge aller Gottesbilder leer ist. Extreme Gegensätze zwischen Gottesbildern (und bisweilen wohl auch Widersprüche innerhalb eines Gottesbildes) könnten auch daher rühren, daß sowohl Wünsche als auch Ängste projeziert werden können.

 

Ich halte es für den großen Wurf des Christentums, die Gottesvorstellung an den Menschen zu binden - wo sie nämlich hingehört. Die Ausage: "Gott ist Mensch geworden" erhält von dieser Perspektive aus noch einmal eine tiefe Bedeutung: Es ist das Menschliche, was projiziert wird. Insofern finde ich den Universalitätsanspruch des Christentums vollauf gerechtfertigt:

 

Wenn Gottesbild, dann immer im Bewusstsein, dass es von der Menschlichkeit (im Sinne von "conditio humana" ) entworfen wird - und nicht (was eine unbewusste und oft fatale Projektion im Sinne Freuds wäre) sich aus "ehernen Gesetzen", abstrakten Prinzipien oder heiligen Schriften ("Verbalinspiration" ) ergibt.

Hier scheint mir etwas nicht zu stimmen – oder ich verstehe Dich falsch. Wenn jemand die Gottesvorstellung konsequent an den Menschen bindet, dann sind es gerade Leute wie Feuerbach oder Freud: Für sie ist die Gottesvorstellung zu 100% an den Menschen gebunden, sie ist Bestandteil desjenigen Menschen, der sie hat. In dem Augenblick, wo man dem Gottesbild ein außerhalb des Menschen liegendes Korrelat (nämlich einen realen Gott, der – und sei es auch im individuellen Gottesbild noch so sehr verzerrt und verfälscht – sozusagen die Originalvorlage all dieser Bilder ist) zuspricht, postuliert man ja bereits eine teilweise Loslösung der Gottesvorstellung vom Menschen.

 

Und speziell zum „großen Wurf des Christentums“: Wenn es diesen geben soll, dann muß es einen gemeinsamen Grundzug der vielen christlichen Gottesbilder geben (eben das, was den Begriff „Christentum“ überhaupt erst definiert). Der Streit darum, was denn „christlich“ sei, ist allenfalls einige wenige Jahre jünger als die erste sich selbst als christlich verstegende Gemeinschaft.

Und gerade wenn ich auf die Aspekte schaue, an denen sich dieser Streit immer wieder besonders vehement entzündet hat (und anhand derer sich „Katholizität“ im römischen Sinne weitgehend konstituiert hat), dann sehe ich gerade dort die Abwendung von einer Bindung an den Menschen und eine kaum zu überbietende Hinwendung zu  "ehernen Gesetzen", abstrakten Prinzipien oder heiligen Schriften (was protestantischen Fundis ihre „Verbalinspiration“, das ist den Romtreuen ihre „Unfehlbarkeit des Lehramtes“. Unterschiedliche Texte, unterschiedliche Bezeichnung, aber genau dieselbe Sache). Es geht doch im „christlichen“ (zumindest: röm.-kath.) Gottesbild ganz zentral um Dinge wie „Trinität“ (und die bitteschön auch ordentlich katholisch, nicht subordinatianisch oder ähnlich häretisch! ). Diese bestimmt ja auch im Credo die wesentlichen Konturen des Gottesbildes. Aber am Menschen kann ich sie beim besten Willen nicht festmachen, denn ein trinitarischer Mensch ist mir noch nirgends begegnet – es handelt sich vielmehr um ein Musterbeispiel für das von Dir verworfene eherne Gesetz und abstrakte Prinzip.

 

Römische Dogmatik also eher als der „kleinste Wurf des Christentums“ (oder der große Wurf des Christentums in die falsche Richtung)?

 

Und stehen viele andere Gottesbilder nicht viel konsequenter zu ihrer Bindung an den Menschen als ausgerechnet das „Christliche“? Haben sich die Kirchen nicht immer wieder gerade stolz darauf berufen, daß ihr Gottesbild nicht so anthropomorph sei wie die Götter der Griechen oder der Germanen? Sich in der Auseinandersetzung mit den sehr an den Menschen gebundenen Götterbildern älterer Polytheismen über deren „primitive“ Antropomorphie zu mokieren und sich mit dem „jedes menschliche Maß und Verstehen übersteigenden“ (also gerade nicht an den Menschen gebundenen) Gott(esbild) zu brüsten, sich andererseits aber in der Auseinandersetzung mit dem „Gott der Philosophen“ auf die Unüberbietbarkeit der Bindung des christlichen Gottesbildes an den Menschen zu berufen, das ist beides gängige christliche Praxis, verträgt sich aber nicht miteinander.

 

Diffizil wird es erst, wenn gefragt wird: "Was ist denn Menschlichkeit?" - oder anders gefragt: "An was für einem Menschen zeigt sich denn Menschlichkeit?", welches Modell von Menschlichkeit hinter dem Begriff der Menschlichkeit steht.

 

Hier ist eine Entscheidung notwendig. Das Christentum folgt Jesus Christus nach. Er ist für jeden Christen das entscheidende Bild des Menschen - und damit ist seine Vorstellung von Gott die entscheidende für die Christen.

 

Jetzt kann man natürlich dies als anmaßend empfinden, das Gottesbild Jesu als grundlegend für das Gottesbild aller Menschen zu deklarieren. Wie gesagt, es ist eine Entscheidung.

 

Wenn ich als Christ sage,

dass die Gewaltlosigkeit Jesu,

seine Praxis der Selbstaufopferung, (inklusive des damit zusammenhängenden Vertrauens auf Gott)

seine Bindung von ewigem Heil an die Lebensführung

für mich glaub- und vertrauenswürdig sind,

dann denke ich das für ALLE Menschen. Trotz des Bewusstseins, dass dies eine Entscheidung von mir ist.

 

Aber ich glaube nicht, dass

Gewalt

Selbstsucht (negativer Egoismus)

und Verantwortungslosigkeit

Menschen (auch andere, nicht nur mich) zum Heil führen.

 

Deswegen halte ich den Universalitätsanspruch des Christentums durchaus für berechtigt.

 

Und wenn eine Religion in diesen entscheidenden Punkten etwas anderes meint, dann bin ich schlichtweg der Überzeugung, dass sie daneben liegt.

Anlasten könnte man mir aber höchstens, wenn ich vergesse, dass dies aus einer inneren Entscheidung entsprungen ist und ich nicht mehr Respekt habe vor der Freiheit anderer Menschen, sich anders zu entscheiden.

Da melden sich bei mir mehrere Bedenken.

 

1) Bei allem Respekt vor dem menschlichen Format und dem ethischen Entwurf Jesu kann ich diesen weder als fehlerlos noch als unübertroffen ansehen. Die von Dir genannten Aspekte sind ja nur ein Teil dieses Jesus. Z.B. kann ich mich der Schlüssigkeit von Russell’s Kritik nicht entziehen, der feststellte „Christus hatte einen schweren Charakterfehler, nämlich dass er an die Hölle glaubte. Ich meinerseits finde nicht, dass jemand, der wirklich zutiefst menschenfreundlich ist, an eine ewigwährende Strafe glauben kann". An diesem Punkt sind viele Denker diesem Jesus überlegen, von Origenes bis v.Baltasar, von Buddha bis Russell.

 

Gewaltlosigkeit – Ghandi, Buddha, Luther King, katharische Perfecti, Sokrates, ...

Praxis der Selbstaufopferung – die nämlichen und zahllose andere

Bindung von ewigem Heil an die Lebensführung – Gemeingut unzähliger Religionen (und ziemlich bedenklich, siehe Russell)

 

Wozu also Christentum? Und gar noch mit Universalitätsanspruch?

 

2) Bei genauer Prüfung ist Dir wahrscheinlich aufgefallen, daß ich soeben einen Deiner Punkte verkürzt zitiert habe: „Praxis der Selbstaufopferung“ habe ich ohne Deinen Zusatz „inklusive des damit zusammenhängenden Vertrauens auf Gott“ angegeben. Wenn Du das Gottesbild am Menschen Jesus festmachst und dabei als ein konstitutives Element, das den Universalitätsanspruch dieses Gottesbildes begründen soll, auf Jesu „Vertrauen auf Gott“ Bezug nimmst, dann wird dieses Gottesbild selbstreferentiell.

 

3) Deine Kriterien, Jesus zum Aufhängepunkt eines Gottesbildes mit Universalitätsanspruch zu machen, sind – ausgenommen der selbstreferentielle Zusatz und die ethisch sehr bedenkliche „Bindung von ewigem Heil“ an Bedingungen – durchweg ethischer/lebenspraktischer Natur. Darum sind sie mir ja so sympathisch.

 

Bloß nimmt weder das Christentum unter den Religionen den Spitzenplatz hinsichtlich ethischer Maßstäbe ein (nicht in der Theorie und noch viel weniger in der Praxis), noch bedarf es dafür überhaupt einer Religion. Die ethischen Kriterien lassen sich ebensogut im Rahmen eines agnostischen Humanismus verankern und umsetzen – und dann sind sie wirklich an den Menschen gebunden.

 

Wozu also überhaupt ein Gottesbild?

 

Liebe Grüße

Werner

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Zitat von Mecky am 12:20 - 13.September.2002

 

das ist nicht richtig. Das Christentum glaubt nicht an drei Götter, sondern lediglich an einen Gott. Dieser Gott wird allerdings nicht monistisch vorgestellt, sondern hat eine innere (trinitarische) Struktur. Es gibt nur ein "ICH" Gottes.


 

Lieber Mecky,

 

zu den anderen Dingen hat ja Werner bereits besser Stellung bezogen, als ich es könnte. Deswegen nur zu dem Monotheismus. Der Katholizismus selbst sieht sich als monotheistisch, die beiden anderen abrahamitischen Religionen (Judentum und Islam) betrachten die Trinität als Polytheismus, besonders, wenn man die Marien- und Heiligenverehrung noch hinzunimmt (besonders im Katholizismus). Auch unter Christen, nebenbei, ist die Trinität immer noch umstritten.

 

Wenn also Jesus Gott war, warum hat er dann am Kreuz ausgerufen:

 

"Ich, ich selbst, warum habe ich mich verlassen"? Und zu wem sprach er diesen Satz?

 

Oder:

 

Markus 15:34

"und in der neunten Stunde schrie Jesus mit lauter Stimme: Eloi, Eloi, lema sabachthani? was verdolmetscht ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

 

Wenn Jesus Gott war, dann ist meine "Übersetzung" korrekt. Umstritten ist die Trinität auch noch wegen

 

Markus 10:18

"Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott. "

 

und

 

Lukas 18:19

"Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. "

 

Man kann natürlich auch zu dem Schluss kommen, dass Jesus keines dieser Wörter am Kreuz gesprochen hat (unter den Protestanten eine mehrheitsfähige Theologenmeinung, nebenbei). Was bleibt ist aber, dass Du hier nicht mehr von einem strengen Monotheismus sprechen kannst, weil die anderen Monotheisten dies bestreiten.

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Lieber Werner A.,

 

Du schreibst Die ethischen Kriterien lassen sich ebensogut im Rahmen eines agnostischen Humanismus verankern und umsetzen - wie genau bzw. wo genau, auf welcher Basis möchtest Du den diese ethischen Kriterien verankern?

 

Wo die christlichen Ethikvorstellungen verankert sind, ist klar - mögen wir auch über deren Interpretation streiten wie die Teufel. Wir haben die Bergpredigt,  die Aufforderung zur Feindesliebe, zur tätigen Nächstenliebe usf. Zufällig beschäftigte sich das Evangelium des gestrigen Tages, dem Donnerstag der 23. Woche im Jahreskreis, mit diesen Themen:

Lk 6, 27-38

Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen.

Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.

Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd.

Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück.

Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.

Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden.

Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder.

Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen.

Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!

Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden.

Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden.

 

Da nun Christen glauben, Jesu' Worte wären Gottes Wort, ein Auftrag ethischen Handelns, der an sie ergangen ist, so mögen sie zwar die Befolgung dieses Handelns oft genug ignorieren, die Taten, die diesen Worten folgen müssten, oft genug scheuen wie der Teufel das Weihwasser - aber die Basis, der Anker, ist klar: Gottes Wort. Und dieses Wort ist, nach unserem Glauben, ewig und nicht aufhebbar, der Eckstein christlicher Ethik.

 

Auf welchen Eckstein, welche Basis, willst Du eine humanistische Ethik stellen? Wer oder was hätte die Autorität, eben dies, nämlich Autorität, für sich zu verlangen? Warum sollen sich die Menschen an eine humanistische Ethik halten? Und was ist überhaupt 'humanistische Ethik'? Ein ziemlich wolkiger Begriff. Und wie die Humanethik-Diskussion in Deutschland zeigt, in viele Richtungen auslegbar. Um nicht missverstanden zu werden: auch die Bergpredigt wurde in viele Richtungen hin ausgelegt. Aber ihr Inhalt ist seit 2000 Jahren als Richtschnur stets gleich.

 

Das betrachte ich als Stärke, da imo Ethik nichts ist, über dass sich abstimmen liesse (sonst wäre im 3. Reich beispielsweise die Vernichtung des sogenannten lebensunwerten Lebens ethisch von einer fanatisierten Mehrheit abzusegnen gewesen) und auch die Probleme in Wahrheit sich nicht änderten. Das wir das glauben, welche Zeit glaubte denn nicht, bei ihr und mit ihr wäre alles ganz anders? Ganz anders wurde es ja bekanntlich auch nach dem 11. September des vorigen Jahres ... Aber stehen wir nicht im Prinzip stets vor den gleichen Fragen? Ist es nicht einfach nur der Kontext, in den sich diese Fragen kleiden, jedesmal anders, die Fragen hingegen stets gleich?

 

Ich denke auch an einen Satz von Heinrich Böll, der wohl kaum im Verdacht steht, 'Knecht der Kirche' gewesen zu sein, der von sich selbst und anderen als Humanist wahrgenommen wurde. Böll sagte sinngemäss (ich zitiere aus dem Gedächtnis), er lebe lieber in der schlechtesten christlichen Welt als der besten heidnischen, denn die christliche Welt böte auch Platz für die Alten und unheilbar Kranken. Böll war sicherlich auch geprägt von der Erinnerung an das 3. Reich und die Vernichtung geistig Behinderter.

 

Ich glaube offen gestanden nicht sonderlich an eine 'humanistische Ethik'. Dostojewski hat deren Früche in seinen 'Dämonen' in fast schmerzlicher Intensität formuliert, darüber hinaus noch in seiner Analyse mit Schigaljow, dem 'Schigaljowismus', fast schon prophetisch die weitere Entwicklung bis hin zum Stalinsmus skizziert.

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"Auf welchen Eckstein, welche Basis, willst Du eine humanistische Ethik stellen? Wer oder was hätte die Autorität, eben dies, nämlich Autorität, für sich zu verlangen? Warum sollen sich die Menschen an eine humanistische Ethik halten? Und was ist überhaupt 'humanistische Ethik'? Ein ziemlich wolkiger Begriff. Und wie die Humanethik-Diskussion in Deutschland zeigt, in viele Richtungen auslegbar. Um nicht missverstanden zu werden: auch die Bergpredigt wurde in viele Richtungen hin ausgelegt. Aber ihr Inhalt ist seit 2000 Jahren als Richtschnur stets gleich.  << (Alter Sünder)

 

Auf die selbe Basis, wie alle Ethik-Modelle. Um Regeln zu schaffen, die das Zusammenleben ermöglichen. Und der Mensch möchte zusammenleben, mit anderen interagieren, er ist ein Sozialwesen, kein Einzelgänger. Deine Frage wäre berechtigt, wenn der Mensch ein Einzelgänger und Raubtier wäre, ähnlich eines Tigers. Nur leben wir seit Menschengedenken in Stammesorganisationen zusammen und wir müssen und wollen zusammenleben.

 

Auch "Autorität" halte ich hier für absolut unangebracht. Das klingt so, dass Ethik dermassen menschenfremd und wertefrei sei, dass es einer Autorität bedürfe, um sie a) zu begründen und B) durchzusetzen. Nur wie gesagt: Menschen wollen eine Ethik.

 

"Das betrachte ich als Stärke, da imo Ethik nichts ist, über dass sich abstimmen liesse (sonst wäre im 3. Reich beispielsweise die Vernichtung des sogenannten lebensunwerten Lebens ethisch von einer fanatisierten Mehrheit abzusegnen gewesen) und auch die Probleme in Wahrheit sich nicht änderten." (Alter Sünder)

 

Doch, über Ethik stimmt man immer ab (sind denn alle "Ethik-Kommisionen" überflüssig? ); ). Laufend. Man ändert sie und passt sie den Gegebenheiten an. Das hat nichts mit "Kuschel-Ethik", Wohlgefälligkeit oder Populismus zu tun, sondern damit, dass es bisher noch keiner geschafft hat (auch die Bibel nicht), mit einer Ethik im voraus alle möglichen Probleme zu erkennen und eine Lösung anzubieten.

 

Das liegt einfach daran, dass sich eine soziale Gemeinschaft, eine Gesellschaft (zwangsweise) weiterentwickelt und man dadurch veränderte Umstände bekommt. Eine alte Ethik mag dann vielleicht nicht mehr passen. Das gesamten Menschenbild, was Menschen von sich und von anderen haben, ändert sich im Laufe der Zeit.

 

Auch daher muss sich eine Ethik anpassen. Tut sie das nicht, ist sie irgendwann nicht mehr passend und wird dann auch nicht mehr vom Groteil der Bevölkerung getragen.

 

Insofern sind "göttliche Ethiken" definitiv im Nachteil: Da sie behaupten, die ultimative Erkenntnis zu besitzen und Gottes Willen darstellen, kann man eine solche Ethik nicht den aktuellen Bedürfnissen der Menschen anpassen, ohne Gottes Willen in Frage zu stellen. Fast schon zwangsläufig versucht man daher bei solch einer Ethik die damaligen Gesellschaftsformen wieder herzustellen, die damals geherrscht haben, als diese Ethik aufgestellt wurde. Dies kann man auch wunderbar an den Aussagen einiger Forumsmitglieder hier erkennen...

 

Eine Ethik anzupassen hat wirklich nichts mit dem Verwerfen von Werten zu tun. Eine Ethik kann nur so gut sein, wie das Verständnis der Menschen von sich und der Welt zu der Zeit, in der sie begründet wurde. Wenn sich das Verständnis erweitert, ändert sich auch das Menschenbild.

 

Und dagegen ist auch die biblische Moral, die göttliche nicht gefeit. Auch sie ist nicht perfekt und daher (wie jede andere Ethik auch) konstant änderungsbedürftig. Man schaue sich nur Leviticus an oder die Ratschläge der Bibel, wie man Sklaven zu behandeln/zu halten hat...

 

(Geändert von CavemanHamburg um 14:45 - 13.September.2002)

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A.S.>Wo die christlichen Ethikvorstellungen verankert sind, ist klar - mögen wir auch über deren Interpretation streiten wie die Teufel. Wir haben die Bergpredigt,  die Aufforderung zur Feindesliebe, zur tätigen Nächstenliebe usf. <

 

Braucht Ihr das? Würdet Ihr Euch ohne diese "Verankerungen" aufführen wie die Randalen oder wie soll ich das verstehen?

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Hallo,

 

wir haben hier einen höchst interessanten Widerspruch. Auf der einen Seite behaupten Christen, eine "ewige und unveränderliche" Wahrheit zu haben, vor allem in ethischen Fragen, eine solide Basis.

 

Zum anderen

(a) halten sich die Christen mehrheitlich nicht an diese Basis,

(B) wird diese Basis durch Uminterpretation ständig neu ausgelegt und den Veränderungen angepasst,

© wobei trotz (B) behauptet wird, die Basis sei unantastbar und unveränderlich.

 

Beispiele für (a) wären die katholische Sexualmoral, die von der Mehrheit der deutschen Katholiken weder akzeptiert noch befolgt wird, oder wenn man ein Beispiel von Jesus selbst haben möcht, so wird das Armutsgebot weder von der Kirche noch von der Mehrheit der Christen geteilt (dazu siehe auch Über die christliche Doppelmoral, wer gerne die Bibelstellen haben möchte).

 

Ein Beispiel für (B) wäre der Leviticus-Brief, der viele Christen erstmalig mit biblischen Geboten bekannt macht, von denen sie noch nie gehört haben, oder etwa das Gebot Jesus, man möge doch bitte seine Eltern hassen. Da in der Bibel so widersprüchliche Gebote stehen (z. B. drei Fassungen der 10 Gebote) kann man sich jeweils aussuchen, welches man nimmt und welches gerade gültig ist, oder man kann es uminterpretieren und damit seine Meinungsänderung begründen (Beispiel: Heisst es nun "Du sollst nicht töten" oder "Du sollst nicht morden"?).

 

Die Folge davon ist die Annahme ©, weil Christen gerne beides haben möchten: eine ewige Basis, die man den Gegebenheiten nach Bedarf anpassen kann - das Leben mit und in Widersprüchen beherrschen Gläubige ja meist ohnehin perfekt, da fällt das nicht weiter auf (jedenfalls nicht, solange man noch glaubt).

 

Woher beziehen die Christen nun ihren jeweiligen Interpretationsspielraum? Genau aus derselben Basis wie die Humanisten auch. Das kann man in allen wichtigen Fragen nachvollziehen, z. B. bei der Sklaverei, der Gleichstellung der Frau, der Todesstrafe usw. usf., nur dass die Christen hier immer recht spät dem Zeitgeist gefolgt sind - als die Humanisten bereits die Sklaverei bekämpften, schleuderten die Christen immer noch den Gegnern der Sklaverei ihre Bibelzitate entgegen. Heute ist den Christen das so peinlich, dass sie bei der Bibelübersetzung an allen Stellen das Wort "Sklave" durch das Wort "Knecht" ersetzen, und gleichzeitig  einige frech behaupten, dass dort nie Sklave gestanden habe, dass das "schon immer" falsch übersetzt worden ist, und man nun endlich, endlich diesen tragischen Fehler korrigiert habe.

 

Jesus hat die Sklaverei beispielsweise nie verurteilt, sondern sie für rechtens gehalten. Trotz allen Liebesgeboten.

 

Besonders lustig in diesem Zusammenhang ist: Wenn man einigen Christen das vorhält, dass sie "bedarfslogisch" interpretieren, dan interpretieren sie dies auch noch als Fortschritt um!

 

Fast jeder humanistische Fortschritt wurde gegen die Kirche erkämpft. Das ist einfach eine historische Tatsache. Es hat aber auch in der Kirche immer Streit um die Auslegung gegeben, und lustigerweise holt man heute die Ketzer von damals hervor, um zu beweisen, dass man "schon immer so" gedacht hat.

 

Nein, die Begründung der ethischen Regeln erfolgt bei den Christen genauso wie bei den Humanisten, man verschleiert diesen Vorgang nur, weil man sich auf "höhere Mächte" beruft und auf "ewige Gesetze", statt den Tatsachen ins Auge zu sehen. Man täuscht sich selbst und andere, man beschönigt, man interpretiert um und legt anders aus, während die anderen nur "wankelmütig" sind. Des einen Wankelmütigkeit ist des anderen Fortschritt.

 

Und gerade die katholische Kirche hat mehr Menschen ermordet oder ermorden lassen, als jede Religionsgemeinschaft sonst auf dieser Welt, die Azteken eingeschlossen. Und gerade da ist es eher peinlich, sich auf ewige Gesetze und ein paar Ausrutscher zu berufen.

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Lieber Volker!

 

Du schreibst: "Der Katholizismus selbst sieht sich als monotheistisch, die beiden anderen abrahamitischen Religionen (Judentum und Islam) betrachten die Trinität als Polytheismus, besonders, wenn man die Marien- und Heiligenverehrung noch hinzunimmt (besonders im Katholizismus). Auch unter Christen, nebenbei, ist die Trinität immer noch umstritten."

 

Das liegt wohl daran, dass all die genannten kein rechtes Bild von Trinität haben. Insbesondere ein Ausgehen vom Begriff (3=1 ????) führt in die Irre. Die ganze Trinitätstheologie ist zudem in geschichtlichen Begriffen abgefasst, die schon damals sehr schwierig waren: Es war eher ein Begriffsprozess.

 

Was Du kritisierst, nennst Du zwar Trinität, aber der Sache nach kritisierst Du etwas anderes, nämlich den Monophysitismus. Sogar die Beispiele, die Du nennst, kamen in der Diskussion des 4.-6. Jahrhunderts ziemlich genau so vor, wie Du sie bringst. Es handelt sich um eine Spielart des Monophysitismus, die man "Patripaschianismus" nennt. Die innewohnende Widersprüchlichkeit dieser Richtung hast Du treffend (wie gesagt: Fast wörtlich der Geschichte abgeahnt) geschildert. Patripaschianismus und Monophysitismus wurden kirchlicherseits bereits überführt und abgelehnt.

 

"Ich, ich selbst, warum habe ich mich verlassen"? Und zu wem sprach er diesen Satz?"

Genau dies ist Patripaschianismus - übersetzt: Die Lehre, dass der Vater (am Kreuz) leidet. Hier wird die Person Gottvaters in Jesus hineinversetzt. Das ist widersinnig.

 

Die Trinitätstheologie ist ein gedankliches Konstrukt, das insbesondere die Beziehung zwischen Gott Vater und Jesus Christus verständlich macht.

Die Gleichung Gott=Jesus ist nämlich nicht mathematisch zu verstehen (wie Du und andere dies tun)

 

Die Identität Jesu mit Gott besteht nicht in der Person. Jesus ist eine andere Person als Gott. Es gibt nur einen Gott, nur ein "ICH" Gottes, nur einen Willen, nur ein Handeln. Gott ist transzendent und kein Teil der Welt.

 

Aber: Es besteht eine Identität zwischen Jesus und Gott. Der Wille Jesu ist natürlich der eigene Wille des Menschen Jesus von Nazareth. Aber dieser eigene Wille Jesu ist so beschaffen, dass er genau das will, was Gott will. Es gibt also a) den Willen Gottes und B) den Willen Jesu. Beide haben aber einen identischen Inhalt.

 

Wenn Jesus spricht, dann spricht er aus eigener Überzeugung und formuliert mit seinen eigenen Worten. Aber: Diese Worte entsprechen genau dem, was Gott uns mitteilen will. Es auch hier: a)Wort Jesu b)Wort Gottes. Beide sind inhaltlich aber identisch.

 

Was würdest du vermuten, wenn hier im Forum zwei Diskutanten grundsätzlich die gleiche Meinung haben, gleichen Stil, gleiche Formatierung, auf die gleichen Themen abfahren? Kämst du drauf: Der gleiche Schriftsteller - mit unterschiedlichen Nicks? Nein, es kann auch sein, dass sie zwei verschiedene Leute sind, z.B. Vater und Sohn, die sich absprechen und alles schon so durchdiskutiert haben, sich schon ähnlich geworden sind, so dass sie für den Leser kaum mehr unterscheidbar sind.

 

Es geht auch hier um die "Gleichheit im Wesen, aber die Verschiedenheit in den Personen". Genau dies sagt die Trinitätstheologie über Gott und Jesus. In Jesus erscheint mir (durch diese Identität im Wesen) Gott selbst: Sein Wille, seine Zuwendung, sein Widerspruch (s. Streitgespräche Jesu), sein ewiges Leben (Auferstehung). Deswegen kann ich auch zu ihm sprechen, wie ich zu Gott spreche. Sie sind auf der inhaltlichen Ebene austauschbar, aber nicht auf der persönlichen. Deshalb kann auch Jesus am Kreuz zu Gott beten und schreien. Auch wenn Gott in den für den Glauben wesentlichen Punkten mit ihm identisch ist, ist er doch ein anderer (auf der Personenebene).

 

---

Zu der Frage der Authentizität der Worte am Kreuz nur ganz kurz: Der Kreuzigungstod nimmt einem die Luft für laute Worte. Deswegen vermute ich auch, dass diese Worte nicht historisch, sondern literarisch gedeutet werden müssen: Sie sind jeweils die Zusammenfassung der Darstellung, die Markus/Matthäus, Lukas und Johannes von Jesus bieten.

 

Markus ist übrigens fast schon a-gnostisch: Das Ende der Wissbarkeit ist spätestens in seinem Todesschrei ("warum hast du mich verlassen?&quot erreicht. Er betet diesen Schrei ohne "Wissen".

 

Lukas (sein Evangelium ist eine Glaubensunterweisung) fasst hier die Quintessenz des Glaubens vor: Sein Leben in die Hände Gottes legen ("in deine Hände befehle ich meinen Geist&quot.

Johannes (Thema: Jesus, der von Gott kommt und von ihm gesandt ist) fasst zusammen: "Es ist vollbracht" - Was zu tun war, ist getan, die Gesandtschaft habe ich getreu erfüllt.

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Ah, Volker,

 

Du hast schneller wiedergepostet als ich.

 

"Woher beziehen die Christen nun ihren jeweiligen Interpretationsspielraum? Genau aus derselben Basis wie die Humanisten auch."

 

Ich geh sogar noch weiter: Die selbe Basis wie die ganze Menschheit. Genauer: Die ganze, SICH ENTWICKELNDE Menschheit.

 

Es wäre ja auch erstaunlich, wenn Religion (deren Ursprung ist immer im Menschen selber sehe) sich nicht mit der Menschheit mitentwickeln würde.

 

Wie Du richtig siehst, ist die Bibel widersprüchlich ohne Ende. Das ist eine statische Betrachtung. Genaugenommen ist sie ein Zeugnis des sich entwickelnden Glaubens. Entwicklung heißt, dass ich heute etwas anderes habe, als vorgestern. Und, weil es viele Schriftsteller sind, die oft gleichzeitig in verschiedenen Themen auf verschiedenen Entwicklungsstufen stehen, kommt es auch zu historisch gleichzeitigen Widersprüchen.

 

Du kritisierst sehr effektiv einen (wirklich unangebrachten) Biblizismus, der sich von der Geschichtlichkeit entfremdet hat. Da stehen wir an der gleichen Front.

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Nein, Mecky, deine Trinitäts-Erklärung mit den Personen, die identisch sind, aber nicht derselbe, ist nicht nachvollziehbar.

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Werner agnosticus

Lieber AlterSünder, (klingt irgendwie scharf in dieser Zusammenstellung )

 

da Caveman schon vieles in meinem Sinne ausgeführt hat, fasse ich mich etwas kürzer als gewohnt (hoffe ich zumindest).

wie genau bzw. wo genau, auf welcher Basis möchtest Du den diese ethischen Kriterien verankern?

Wie schon gesagt: Im Menschen. D.h. ethische Normsetzungen sind für mich wie jede wertende Aussage subjektiv, sie erhalten intersubjektive Gültigkeit nur durch Konsens. Was nicht heißt, daß ihre Durchsetzung stets im allgemeinen Konsens erfolgt, denn die praktische Durchsetzung von Normen ist eine pure Machtfrage, egal wo man die Normen verankert sieht – das ist bei religiös begründeten, als absolut deklarierten(!) Normen nicht anders als bei solchen, die sich nicht mit einem Absolutheitsanspruch schmücken (bzw. verunstalten ).

 

Ethischen Kriterien sind, da Menschenwerk, zeitlich variabel und auch sonst in vieler Hinsicht recht heterogen.

 

Wo die christlichen Ethikvorstellungen verankert sind, ist klar - mögen wir auch über deren Interpretation streiten wie die Teufel. Wir haben die Bergpredigt,  die Aufforderung zur Feindesliebe, zur tätigen Nächstenliebe usf.

Ist das wirklich so klar? So sollen, auch nach christlichem Verständnis, auch die alttestamentlichen ethischen Normsetzungen auf denselben ewigen Gott zurückgehen wie die der Bergpredigt. Sonderlich kompatibel sind sie damit aber nicht (erspare mir die Beispiele, sonst haben wir gleich einen weiteren Mördergott-Thread). Und so behilft man sich mit der bereits NTlichen Behauptung, die neuen Normen würden die alten ablösen – und schon sind „absolute“ und „ewige“ Normen zeitlich höchst veränderlich! – Erinnert mich ungemein an die Verhältnisse bei meinen rein menschlich verankerten Normen. Es könnte einem so ein bestimmter Verdacht kommen ...

 

Da nun Christen glauben, Jesu' Worte wären Gottes Wort, ein Auftrag ethischen Handelns, der an sie ergangen ist, so mögen sie zwar die Befolgung dieses Handelns oft genug ignorieren, die Taten, die diesen Worten folgen müssten, oft genug scheuen wie der Teufel das Weihwasser - aber die Basis, der Anker, ist klar: Gottes Wort. Und dieses Wort ist, nach unserem Glauben, ewig und nicht aufhebbar, der Eckstein christlicher Ethik.

Wie gesagt: So ewig, so unaufhebbar scheinen die göttlichen Normen auch nicht zu sein.

Und schlimmer noch: Wären sie ewig und unaufhebbar, so wären sie auch nicht verbesserbar oder korrigierbar. Dies ist keine gute Perspektive, wenn man bedingt, daß so einige dieser Normen nicht einmal den Ansprüchen des kategorischen Imperativs genügen, sondern zur Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung gemacht, sich als schlicht unpraktikabel und verheerend erweisen würden (z.B. „sorget euch nicht darum, was ihr morgen essen sollt“ – wenn sich alle Bauern dieser Welt an das dazu als vorbildlich dargestellte Verhalten der Vögel halten, würden in wenigen Jahren alle verbliebenen Menschen im Peterdom Platz finden ).

Es ist eben ein ungünstiger Umstand, daß der Ethik Jesu eine falsche Prämisse zugrunde lag: „Morgen geht die Welt unter!“

 

Auf welchen Eckstein, welche Basis, willst Du eine humanistische Ethik stellen? Wer oder was hätte die Autorität, eben dies, nämlich Autorität, für sich zu verlangen? Warum sollen sich die Menschen an eine humanistische Ethik halten? Und was ist überhaupt 'humanistische Ethik'? Ein ziemlich wolkiger Begriff. Und wie die Humanethik-Diskussion in Deutschland zeigt, in viele Richtungen auslegbar. Um nicht missverstanden zu werden: auch die Bergpredigt wurde in viele Richtungen hin ausgelegt. Aber ihr Inhalt ist seit 2000 Jahren als Richtschnur stets gleich.

Dein vorletzter Satz unterstreicht, daß wir uns über grundlegende praktische Unterschiede zwischen christlicher und humanistischer Ethik nicht zu streiten brauchen: Es gibt keine. Praxisrelevant ist naturgemäß allenfalls die Interpretation einer ethischen Norm (d.h. jeder kann eine ethische Norm nur so zu befolgen versuchen, wie er sie versteht) – und die ist immer menschlich. Und daß die Auslegungsmöglichkeiten (die einzige Zunft, die die Juristen im Textverdrehen übertrifft, ist die der Theologen ) der Ethik Jesu vom Pazifismus bis zur Kreuzzugspredigt und der Erklärung, auch der Einsatz der Atombombe könne Ausdruck christlicher Ethik sein, reichen, untestreicht, welch geringe praktische Bedeutung der nicht faßbaren jesuanischen Ethik als einem „Ding an sich“ zukommt.

 

Deshalb braucht auch humanistische Ethik keinen Eckstein, keine letzte absolute Autorität, keine ewigen Wahrheiten – da diese praktisch keinerlei Nutzen abwerfen (und schlechterdings nicht zugänglich sind). Und Ethik bewährt sich nur in der Praxis, sie hat ihre Bedeutung ja nur in der Frage „was soll ich praktisch tun?“.

Um die Wölkchen um die humanistische Ethik ein wenig aufzulockern, gebe ich stark verkürzt meinen Ansatz der Begründung ethischer Normen wieder:

Die Zielsetzung meiner Ethik ergibt sich (neben den meiner Verfügung weitgehend entzogenen Anteilen, die mir im Zuge meiner Sozialisation aufgeprägt wurden – eine praktisch sehr bedeutende Komponente) aus meinem blanken Egoismus. Ich will möglichst gut, sicher und zufrieden leben (wenn ich Leute provozieren will, fasse ich das gern als „Maximierung von Lustgewinn“ zusammen ).

Diesem Egoismus stellt sich nüchterne Beobachtung und Überlegung zur Seite: Ich stelle fest, daß ich als Mensch ein soziales Wesen bin und in vielfältiger Weise existentiell oder hinsichtlich meines Wohlbefindens von anderen Menschen abhängig. Ich bin weder materiell noch emotional autark, ohne funktionierendes soziales Miteinander würde ich verhungern oder erfrieren oder würde Opfer von Gewalthandlungen. Und ohne ein gewisses Maß an Wohlbefinden bei den Menschen meiner näheren Umgebung, ist mein eigenes Wohlbefinden massiv beeinträchtigt (hiebei mögen rein biologische und kulturelle Einflußgrößen eine Rolle spielen). Nüchternes Fazit: Es ist ein zentrales Anliegen meines Egoismus, daß das soziale Miteinander in meinem Umfeld (und dies ist im Zeitalter globaler Wechselwirkungen ziemlich groß) möglichst zuverlässig und ersprießlich funktioniert. Zur Sicherung derart unverzichtbarer Grundvoraussetzung meines egoistischen Zieles werde ich daher auch vielfach auf eine kurzfristige Maximierung meines Lustgewinns verzichten – die Gesamtbilanz im Blick.

 

Das Resultat ist eine Ethik, deren Nüchternheit und Verzicht auf große Worte für manchen emotional unbefriedigend sein mag (darf sie, schließlich ist es meine ganz subjektive – andere müssen sich schon ihre eigene suchen, die sich zwar oft in großen Zügen mit der meinigen deckt, aber selbstverständlich ganz anders begründet werden darf, nämlich so, daß sie ihren jeweiligen trager zufriedenstellt), die aber für mich prima funktioniert und mit der laut Rückmeldung die meisten Leute in meiner Umgebung auch gut klar kommen.

 

Das betrachte ich als Stärke, da imo Ethik nichts ist, über dass sich abstimmen liesse (sonst wäre im 3. Reich beispielsweise die Vernichtung des sogenannten lebensunwerten Lebens ethisch von einer fanatisierten Mehrheit abzusegnen gewesen) und auch die Probleme in Wahrheit sich nicht änderten. Das wir das glauben, welche Zeit glaubte denn nicht, bei ihr und mit ihr wäre alles ganz anders? Ganz anders wurde es ja bekanntlich auch nach dem 11. September des vorigen Jahres ... Aber stehen wir nicht im Prinzip stets vor den gleichen Fragen? Ist es nicht einfach nur der Kontext, in den sich diese Fragen kleiden, jedesmal anders, die Fragen hingegen stets gleich?

Wie gesagt: Ethik mißt sich immer an Praxis, eine theoretisch perfekte Ethik (wenn es so etwas gäbe) ist gänzlich irrelevant, wenn sie in ihrer praktischen Umsetzung nicht zu besseren Resultaten führt als eine andere, höchst unperfekte Ethik. Und Praxis ist immer das Resultat einer Abstimmung. Die Praxis des einzelnen Resultat einer inneren Abstimmung zwischen seinen Interessen, Überzeugungen, Zielen und Bedürfnissen. Die Praxis eines Gemeinwesens Resultat einer Abstimmung zwischen ihren Mitgliedern, ihren Interessen, Überzeugungen, Zielen und Bedürfnissen – gewichtet mit ihrer jeweiligen Macht (wobei diese ebensogut in blanker physischer Gewalt wie auch in wirtschaftlicher Macht oder schlichter Überzeugungskraft bestehen kann).

 

Ich denke auch an einen Satz von Heinrich Böll, der wohl kaum im Verdacht steht, 'Knecht der Kirche' gewesen zu sein, der von sich selbst und anderen als Humanist wahrgenommen wurde. Böll sagte sinngemäss (ich zitiere aus dem Gedächtnis), er lebe lieber in der schlechtesten christlichen Welt als der besten heidnischen, denn die christliche Welt böte auch Platz für die Alten und unheilbar Kranken. Böll war sicherlich auch geprägt von der Erinnerung an das 3. Reich und die Vernichtung geistig Behinderter.

 

Ich glaube offen gestanden nicht sonderlich an eine 'humanistische Ethik'. Dostojewski hat deren Früche in seinen 'Dämonen' in fast schmerzlicher Intensität formuliert, darüber hinaus noch in seiner Analyse mit Schigaljow, dem 'Schigaljowismus', fast schon prophetisch die weitere Entwicklung bis hin zum Stalinsmus skizziert.

 

Ich mach mir da keine niedlichen Illusionen. Es gibt keine Garantie, daß das Ziel meiner Ethik zuverlässig erreicht wird. Und darin unterscheidet sie sich nicht um ein Haar von jeder anderen Ethik, auch einer auf einem „ewigen und unverrückbaren Eckstein“ Gegründeten. Ob eine kurzsichtig betriebene profane Ethik zum Stalinismus führt oder eine christliche Ethik zu Kreuzzügen und völkermörderischer Christianisierung Amerikas – gegen diese Risiken gibt es keine Versicherung.

 

Hielte sich jeder an die Bergpredigt (ausgenommen die zu praxisfernen Aussagen), so hätten wir ein prima funktionierendes menschliches Miteinander. Hielte sich jeder an meine humanistische Ethik, so hätten wir ein ebenso erfreuliches Resultat.

Doch die Praxis ist eben immer Resultat einer Abstimmung. Und dabei eine bestimmte Norm durchzusetzen, ist eben keine Frage der Autorität (die „absolute“ göttliche Autorität bringt’s erwiesenermaßen auch nicht), sondern der Macht. Das ändere ich auch dadurch nicht, daß ich es leugne oder die Augen davor verschließe.

 

Lieben Gruß

Werner

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