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Meisners Erleuchtung


Edith1

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Auf der bekannten Linzer Fundiseite gibt es in einen Artikel "Humanae vitae: ‚Papst Paul VI. hat von Anfang an recht gehabt".

 

Die dort vorgebrachten "Argumente" bweisen einmal mehr dass es der Kirche mit HV hauptsächlich um die Bevormundung der Menschen geht.

Die Linzer "Fundiseite" kann nichts über "die Kirche" beweisen, es sei denn, Du siehst die Kirche als Fundiclub an.

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Die Linzer "Fundiseite" kann nichts über "die Kirche" beweisen, es sei denn, Du siehst die Kirche als Fundiclub an.

Die Bezeichnung ist für die Haltung der römischen Amtskirche zur Empfängnisverhütung sicher nicht von der Hand zu weisen.

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Kath.net bringt hier Dinge in einen Zusammenhang, in dem sie original nicht stehen.

 

Die NYT redet von einer Veränderung des Beziehungsverhaltens durch die Neuen Medien. Eine Kontrollgruppe, in der die neuen Medien zur Verfügung stehen, die Pille dagegen nicht, gibt es nun einmal nicht.

 

Dennoch ist ein Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit von empfängnisverhütenden Mitteln und willkürlichem Beziehungsverhalten nicht von der Hand zu weisen. "Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment" war weit vor der Verbreitung des Internet, aber nach dem Pillenknick.

Monokausale Behauptungen sind allerdings immer unsinnig, so auch hier: Männer, denen das Schicksal ihrer Partnerinnen egal war, gab es immer schon und gibt es (leider) auch in Ländern, in denen viel verhütet wird.

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Kath.net bringt hier Dinge in einen Zusammenhang, in dem sie original nicht stehen.

 

Die NYT redet von einer Veränderung des Beziehungsverhaltens durch die Neuen Medien. Eine Kontrollgruppe, in der die neuen Medien zur Verfügung stehen, die Pille dagegen nicht, gibt es nun einmal nicht.

 

Dennoch ist ein Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit von empfängnisverhütenden Mitteln und willkürlichem Beziehungsverhalten nicht von der Hand zu weisen. "Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment" war weit vor der Verbreitung des Internet, aber nach dem Pillenknick.

Monokausale Behauptungen sind allerdings immer unsinnig, so auch hier: Männer, denen das Schicksal ihrer Partnerinnen egal war, gab es immer schon und gibt es (leider) auch in Ländern, in denen viel verhütet wird.

 

Dürfte so um 1968 gewesen sein (etwa zeitgleich mit: "unter den Talaren der Muff von 1000 Jahren").

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Kath.net bringt hier Dinge in einen Zusammenhang, in dem sie original nicht stehen.

 

Die NYT redet von einer Veränderung des Beziehungsverhaltens durch die Neuen Medien. Eine Kontrollgruppe, in der die neuen Medien zur Verfügung stehen, die Pille dagegen nicht, gibt es nun einmal nicht.

 

Dennoch ist ein Zusammenhang zwischen Verfügbarkeit von empfängnisverhütenden Mitteln und willkürlichem Beziehungsverhalten nicht von der Hand zu weisen. "Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment" war weit vor der Verbreitung des Internet, aber nach dem Pillenknick.

Monokausale Behauptungen sind allerdings immer unsinnig, so auch hier: Männer, denen das Schicksal ihrer Partnerinnen egal war, gab es immer schon und gibt es (leider) auch in Ländern, in denen viel verhütet wird.

 

Interessanterweise stand dazu in der Süddeutschen ein interessanter Artikel.

Demnach war das Medikament, dass zu einer freieren Sexualität führte, vor allem das Penicillin, weil die Todesrate der Syphillis dadurch entscheidend sank.

Andere Indikatoren für "riskanten Sex" stiegen danach nämlich parallel an, wie die Tripper-Infektionen, außereheliche Geburten sowie die Anzahl der minderjährigen Mütter.

 

Was diesen "kath.net" Artikel angeht, so habe ich selten was skurrileres gesehen, da werden völlig begründungslos Sachen zusammengerührt, die in der angeblichen "Quelle" bei der NYT überhaupt nicht drinstehen.

(Ein bisschen reflektierter, um was überhaupt geht: hier )

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Bin ich eigentlich die Einzige, die in dem neuesten Statement von Meisner keine rasende Sensation sieht?

 

Die logische Konsequenz aus der HV ist ja wohl, dass bloße Empfängnisverhütung nach einem Akt der Vergewaltigung erlaubt sein muss.

Die Untrennbarkeit von "liebender Vereinigung der Ehegatten und Fortpflanzung" kann ja wohl in einer Vergewaltigung nicht vorliegen.

 

Das andere ist der Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis an. Daran rüttelt er ja nicht.

 

Oder bin ich zu blöd? :unsure:

Nach längerer Abstinenz scheint es juckt es mir hier zu sehr unter den Fingern, als das ich mich raushalten könnte.

 

Die Aussage von Meisner ist im Kontext der "traditionellen" (die "Tradition" beginnt mit casti conubii) Doktrin absolut neu und völlig häretisch. Diese definitiert die (künstliche) Empfängnisverhütung nämlich als in se malum, d.h. als einen Akt, der immer ungeachtet der näheren Umstände unmoralisch ist. Meisner macht jetzt die Unterscheidung zwischen Ovulations- und Nidationshemmenden Präparaten. Dies ist sehr wichtig, da es sich bei Nidationshemmenden Präparaten um eine Abtreibung handelt. Dach Humanae vitae und familiaris consortio wären allerdings auch die ovulationshemmenden Präparate verboten, da der Punkt dieser Dokumente gerade nicht ist, dass künstliche Empfängnisverhütung in der Ehe schlecht ist, sondern das diese Mittel in se malum sind. Wenn Meisner jetzt, dass es Umstände gibt, unter denen sie legitim sind, scheint er zu sagen, dass künstliche Empfängnisverhütung in sich moralisch indifferent ist und ihre Bewertung von den Umständen abhängt. Das ist weit weg von HV und familiaris consortio und ich bin gespannt, ob er zurückgepfiffen wird. Wenn nicht, dann würde sich ein weites Feld für die Diskussion öffnen, ob es nicht weitere Umstände gibt, unter denen die Empfängnisverhütung erlaubt, wenn nicht sogar geboten (Meisner scheint dazu im Falle der Vergewaltigung zu tendieren) ist. Diese Diskussion hat der Papst selber im letzten Seewaldinterview schon einmal am Beispiel der Prostitution angestoßen und sie ist leider versandet.

Nix Rückpfiff

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Die Aussage von Meisner ist im Kontext der "traditionellen" (die "Tradition" beginnt mit casti conubii) Doktrin absolut neu und völlig häretisch.

Wenn Deine Ansicht in dieser Schärfe richtig ist, haben knapp 40 Bischofskonferenzen, die den Gläubigen zu HV eine Gewissensensentcheidung offen gelassen haben, eine häretische Lehre verkündet.

Ebendies wird ihnen ja von interessierter Seite auch vorgeworfen. Interessant zur Entstehungsgeschichte von HV ist ja schon, dass dieses Dokument nicht aus sachlichen Erwägungen zustande kam (die Mehrheit der Kommission war bekanntermaßen anderer Meinung), sondern dass eine Minderheit die Meinung vertrat, dass es sich um unfehlbares ordentliches Lehramt handelt. Es geht also nicht um den lehramtlichen Stellenwert einer einzigen Enzyklika, sondern um den lehramtlichen Stellenwert dessen, was das II. Vaticanum als ordentliches Lehramt definiert. Diese Frage wird an genau diesem Beispiel von Hans Küng in Unfehlbar? Ein Anfrage diskutiert. Aber leider ist die Problematik seitdem kaum vorangekommen, weil kein normaler Mensch angstfrei zu diesem Thema publizieren kann.

 

 

HV war ein Schnellschuß, offenbar hat man die Möglichkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit Verhütungsmitteln nicht gesehen sondern nur einen allgemeinen Sittenverfall befürchtet. - Ich wüßte allerdings nicht, welcher "normale Mensch" bei der Publikation solcher Meinungen Angst haben müßte. Ich habe mehr Angst vor rückgratlosen Wissenschaftlern und Funktionären.

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