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Ich bastle mir einen Gott


Long John Silver

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Im Thread "Eva und Luzifer ..." habe ich an einer Stelle davon gesprochen, sich einen Gott basteln zu wollen. Ich habe einige Anfragen bekommen, dass sei doch irgendwie missverstaendlich, darum und weil der Thread jetzt einige Zeit geschlossen sein wird, folgendes:

 

Es geht um die Wichtigkeit des Bilderverbotes. Das Bilderverbot war wahrscheinlich urspruenglich auf reale Bilder (Kultgegenstaende, Statuen etc.) bezogen, die oft nicht allein das Image des verehrten Gottes darstellten, sondern als er selbst verehrt angesehen wurde. Heraus ragend im AT ist die Vergoetzung des Goldenen Kalbes. Jahwe selbst war kein Hausgott, die Verehrung fand nicht in individuellen Gottesdiensten statt, sondern einmal Jahr am Heiligtum (wobei die Glaeubigen alle anderen "Goetter" abgeben" mussten, die sie in Form von Amuletten, kleinen Figuren etc. bei sich trugen).

 

Der Jahwe-Kult war auf dieser Ebene des Bilderverbotes ein intellektueller Kult, das gipfelte darin, dass der Name Gottes nicht ausgeprochen werden sollte und lediglich umschrieben wurde.

 

Im Dialog mit GH kam die Frage auf, ob es denn moeglich sei, Gott ganz ohne Bilder zu imaginieren. Das wird wohl nicht moeglich sein, weil Menschen Bilder brauchen und weil die inneren Bilder, die Archetypen, kulturbringend waren und sind. Die Frage ist - und das wird auch in der Bibel deutlich gemacht - wie man mit diesen Bildern auf Dauer umgeht. Eigentlich bedarf jedes Bild einer sofortigen Revision, sobald es entsteht. Das wird sicher nicht zu leisten sein in jedem Moment, in dem man auf Bilder zurueck greift. Ich denke ja, der springende Punkt ist - warum gerade dieses oder jene Bild in gerade diesen oder jenem Moment? Die Bedeutung des Bildes sagt wohl weniger etwas ueber Gott selbst als ueber das eigene Beduerfnis. Gott ist sicher kein alter Mann mit Bart, aber es kann wohl sein, dass gerade dieses Bild in bestimmten Momenten des Lebens notwendig ist fuer einem selbst.

 

Ich ueberlege mir seit gestern, ein solches Thema mit aelteren Kindern zu bearbeiten (nicht demnaechst, irgendwann im naechsten Fruehjahr).

 

Meint ihr, das sei im Rahmen von, sagen wir, zweimal drei Stunden Gruppenarbeit moeglich (Wochenende)?

bearbeitet von Long John Silver
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Das christliche Gottesbild ist von der Trinität geprägt. Und weil es ja relativ einfach ist, sich ein Bild von Christus zu machen, fordert das heraus, komplementär auch die anderen Personen der Trinität darzustellen. Die Taube und der alte Mann sind mE nicht von der Darstellung Christi zu trennen, sonst wird es schnell kitschig. Hier ein klassisches Beispiel: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Dresden_hofkirche_altargemaelde.jpg

Daß Islam und Judentum deshalb im Abstrakten bleiben, ist konsequent richtig.

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Ich denke, das geht, und ich halte das für einen guten Plan.

 

Ich möchte nur auf eins hinweisen und hoffe, daß Du das bei der Gruppenarbeit berücksichtigen wirst: Niemand hat jemals ein Idol, sprich eine Götterstatue oder ein Gemälde für den jeweiligen Gott selbst gehalten. Das ist billigste Propaganda, um zu missionieren oder seine eigene Gruppe für etwas besseres als den Rest der Welt darzustellen. Christen knien auch vor einem Kruzifix mit Korpus nieder, ohne das angemalte Stück Holz für den echten wiederauferstandenen Jesus zu halten. Das Idol ist ein Fokus, an dem man sein Gebet, seine Anbetung generell und seine Verehrung festmachen kann, und nicht das, was es darstellen soll. Und das weiß jeder, der ein solches Idol im Tempel oder zuhaus hat. Oder überhaupt schon mal 4 Nanosekunden über das Wesen eines Bildes oder Photos nachgedacht hat. So er denn nicht total bekloppt ist, was zu behaupten ja Ziel der Propagandaattacke ist.

bearbeitet von GermanHeretic
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Ich hatte vor einigen Wochen das Vergnügen in einer bayrischen Dorfkirche zur Messe zu sein, die von Krieg, Bildersturm und Zerstörung anscheinend seit Jahrhunderten unberührt war und in der sich einiges an Votiv-"gerümpel" angesammelt hat. Der in der Kirche verteilte Figurenschmuck war - nun ja - gewöhnungsbedürftig. Hier eine Anna-Selbstdritt, dort eine Taube, dort das "Auge Gottes", daneben der thronende Gottvater und einige andere Heilige für die ich ein Lexikon gebraucht hätte um sie zu identifizieren.

 

Hier hätte sich einiges an Anhaltspunkten ergeben um vom "geschnittenen Bild" auf das "imaginierte Bild" zu kommen.

 

Ich weiß ja nicht, wie Deine Gemeinschaft zum 2. Konzil von Nicäa steht auf dem die Katholische Kirche die Schaffung und Verehrung von Bildern von Christus her erlaubt hat, aber bei uns in der Katechese sind Bilder ein wichtiges Medium.

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Ich denke, das geht, und ich halte das für einen guten Plan.

 

Ich möchte nur auf eins hinweisen und hoffe, daß Du das bei der Gruppenarbeit berücksichtigen wirst: Niemand hat jemals ein Idol, sprich eine Götterstatue oder ein Gemälde für den jeweiligen Gott selbst gehalten. Das ist billigste Propaganda, um zu missionieren oder seine eigene Gruppe für etwas besseres als den Rest der Welt darzustellen. Christen knien auch vor einem Kruzifix mit Korpus nieder, ohne das angemalte Stück Holz für den echten wiederauferstandenen Jesus zu halten. Das Idol ist ein Fokus, an dem man sein Gebet, seine Anbetung generell und seine Verehrung festmachen kann, und nicht das, was es darstellen soll. Und das weiß jeder, der ein solches Idol im Tempel oder zuhaus hat. Oder überhaupt schon mal 4 Nanosekunden über das Wesen eines Bildes oder Photos nachgedacht hat. So er denn nicht total bekloppt ist, was zu behaupten ja Ziel der Propagandaattacke ist.

 

Das stimmt so nicht in der Verkuerzung, es gibt und gab das magische Denken, dass die Abbildungen bzw. Gegenstaende etc. gleich setzt mit dem jeweiligen Idol. Das waere eher eine anthropologiche Debatte.

bearbeitet von Long John Silver
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Ich hatte vor einigen Wochen das Vergnügen in einer bayrischen Dorfkirche zur Messe zu sein, die von Krieg, Bildersturm und Zerstörung anscheinend seit Jahrhunderten unberührt war und in der sich einiges an Votiv-"gerümpel" angesammelt hat. Der in der Kirche verteilte Figurenschmuck war - nun ja - gewöhnungsbedürftig. Hier eine Anna-Selbstdritt, dort eine Taube, dort das "Auge Gottes", daneben der thronende Gottvater und einige andere Heilige für die ich ein Lexikon gebraucht hätte um sie zu identifizieren.

 

Hier hätte sich einiges an Anhaltspunkten ergeben um vom "geschnittenen Bild" auf das "imaginierte Bild" zu kommen.

 

Ich weiß ja nicht, wie Deine Gemeinschaft zum 2. Konzil von Nicäa steht auf dem die Katholische Kirche die Schaffung und Verehrung von Bildern von Christus her erlaubt hat, aber bei uns in der Katechese sind Bilder ein wichtiges Medium.

 

Es geht eigentlich vor allem um die inneren Bilder und ihre Verfestigung - jedenfalls will ich darauf hinaus.

 

PS: Wir als Baptisten haben nur ein grosses Holzkreuz an der Wand. Wie es in der Katechese aussieht, ist etwas anderes, ich habe auch als Kind Sammelbildchen bekommen fuer Mitarbeit in der Sonntagsschule, Jesus als Schaefer und Hirte der verlorene Schafe einsammelt etc.

 

Um es einzugrenzen - die Kinder, die ich ansprechen will, sind ab 12 Jahre.

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Es geht eigentlich vor allem um die inneren Bilder und ihre Verfestigung - jedenfalls will ich darauf hinaus.
Stelle ich mir als rein theoretische Diskussion etwas schwierig vor.

 

So mit 20, 25 wurde bei mir die Idee, daß der Glaube "erwachsen" werden müsse, konkret. Ein paar Jahre später meinte mein damaliger Beichtvater, ich solle mich wieder stärker an meinem "Kinderglauben" orientieren. Und es half tatsächlich.

 

Auf der anderen Seite, wurde mir mal von jemandem, der viel mit älteren Menschen zu tun hat erzählt, daß man bei Gottesdiensten mit manchem "Alten" sehr auf die Wahl der Texte achten muss, weil z.B. das Confiteor bei diesen Leuten wirkliche Angst vor dem Tod auslöst, weil die Bilder aus der Kindheit entsprechend programmiert sind.

 

Ich denke daher, daß das Gottesbild immer in dem Spannungsverhältnis zwischen den einmal erlernten Bildern und den jüngsten Erfahrungen des Glaubenden oszilliert. Dabei halte ich es für unwahrscheinlich, daß man sich von den Gottesbildern aus der Prägezeit vollständig lösen kann.

 

PS: Wir als Baptisten haben nur ein grosses Holzkreuz an der Wand. Wie es in der Katechese aussieht, ist etwas anderes, ich habe auch als Kind Sammelbildchen bekommen fuer Mitarbeit in der Sonntagsschule, Jesus als Schaefer und Hirte der verlorene Schafe einsammelt etc.
Darstellungen von Jesus sind ja auch "unbedenklich". Als Mensch kann es ja jederzeit dargestellt werden - aber habt ihr in der Sonntagsschule auch Bilder wie den "Großvater", die Taube, das Auge Gottes, etc. genutzt?
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Das stimmt so nicht in der Verkuerzung, es gibt und gab das magische Denken, dass die Abbildungen bzw. Gegenstaende etc. gleich setzt mit dem jeweiligen Idol.

Zu dem Präsenz: Ich kennen niemanden, der so denkt, selbst unter denen, die "magisch" denken/glauben. Ich kenne nur Leute, die das als angeblich so kritisieren.

Zum Imperfekt: Zeige mir eine Quelle von einem "Götzendiener" und nicht von einem auf der anderen Seite, die das bezeugt.

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... aber habt ihr in der Sonntagsschule auch Bilder wie den "Großvater", die Taube, das Auge Gottes, etc. genutzt?

 

Bei den (rauschebärtigen) Großvätern kommt ganz rasch das Erleben eine wirklichen Großvaters ins Spiel: Da gibt's Wüteriche, die auf alles einschlagen, was sich um sie herum bewegt - Haustiere, Enkel - und mit den eigenen Kindern sind sie auch äusserst brutal umgesprungen. Es gibt aber auch ganz milde, gütige, nachsichtige Großväter, die ihre Enkel behutsam bei der Hand nehmen ...

Was da am Ende bei solchen menschlichen Vor-Bildern dann als Gottesbild rauskommt, kann sich jeder selbst ausmalen.

bearbeitet von Julius
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Das stimmt so nicht in der Verkuerzung, es gibt und gab das magische Denken, dass die Abbildungen bzw. Gegenstaende etc. gleich setzt mit dem jeweiligen Idol.

Zu dem Präsenz: Ich kennen niemanden, der so denkt, selbst unter denen, die "magisch" denken/glauben. Ich kenne nur Leute, die das als angeblich so kritisieren.

Zum Imperfekt: Zeige mir eine Quelle von einem "Götzendiener" und nicht von einem auf der anderen Seite, die das bezeugt.

 

Nun, ich kenne Leute, die magisch denken, die anthropologische Literatur ist voller Beispiele von magischen religioesen Denken.

 

Indes plane ich diesen Kurs nicht, um anthropolgische Erkenntnisse zu verbreiten (was ohne Zweifel auch interessant waere, aber ein anderes Thema), sondern um mich mit den Kindern und Jugendlichen ueber das "innere" Bilderverbot und seine moeglichen Gruende und Konsequenzen und seine Wichtigkeit zu unterhalten und seine Wurzeln in meiner eigenen Religion. Es gibt z.B. Gruende, warum unser Kreuz "leer" ist.

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Nun, ich kenne Leute, die magisch denken, die anthropologische Literatur ist voller Beispiele von magischen religioesen Denken.

Und die denken tatsächlich, daß eine Götterfigur identisch sei mit dem Gott? Oder glauben die, daß der betreffende Gott zu gewissen Gelegenheiten und gewissen Umständen einfach nur an der Stelle oder dem Umfeld präsent ist, wo die Figur steht? Und jetzt ohne Symbol- und Realpräsenz auseinanderdröseln oder darüber streiten zu wollen, wo bei den Göttern ist da der Unterschied zur Eucharistie? WO? Brot statt Marmor? Das kann es ja wohl nicht sein.

 

(Ich jetzt frage ich mich gerade, ob die anthropologische Literatur zwischen Symbolmagie und Realmagie unterscheidet.)

bearbeitet von GermanHeretic
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Das christliche Gottesbild ist von der Trinität geprägt. Und weil es ja relativ einfach ist, sich ein Bild von Christus zu machen, fordert das heraus, komplementär auch die anderen Personen der Trinität darzustellen. Die Taube und der alte Mann sind mE nicht von der Darstellung Christi zu trennen, sonst wird es schnell kitschig. Hier ein klassisches Beispiel: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/be/Dresden_hofkirche_altargemaelde.jpg

Daß Islam und Judentum deshalb im Abstrakten bleiben, ist konsequent richtig.

das christliche gottesbild ist von liebe, vertrauen und verantwortung für das eigene gewissen geprägt. die trinität kann als abstrakte darstellung gesehen werden, oder als unerklärbares glaubensgeheimnis.

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Nun, ich kenne Leute, die magisch denken, die anthropologische Literatur ist voller Beispiele von magischen religioesen Denken.

Und die denken tatsächlich, daß eine Götterfigur identisch sei mit dem Gott? Oder glauben die, daß der betreffende Gott zu gewissen Gelegenheiten und gewissen Umständen einfach nur an der Stelle oder dem Umfeld präsent ist, wo die Figur steht? Und jetzt ohne Symbol- und Realpräsenz auseinanderdröseln oder darüber streiten zu wollen, wo bei den Göttern ist da der Unterschied zur Eucharistie? WO? Brot statt Marmor? Das kann es ja wohl nicht sein.

 

(Ich jetzt frage ich mich gerade, ob die anthropologische Literatur zwischen Symbolmagie und Realmagie unterscheidet.)

 

In der Tat, mir fiel auch sofort die Eucharistie als einziges Gegenbeispiel ein. Da wird doch tatsächlich angenommen, dass Christus real in einer Hostie präsent ist. Abgesehen davon bin ich aber noch in keinem Fall darauf gestoßen, dass jemand meinte, in einer Götterfigur sei der entsprechende Gott so real präsent wie Jesus in einer Hostie.

 

Man muss davon unterscheiden, dass es Amulette gibt, denen von Menschen eine tatsächliche magische Wirkung zugeschrieben wird. Ja, das gibt es. Allerdings auch in römischen Katholizismus, bei Heiligenbildern.

 

Es ist übrigens schwierig, zwischen Realmagie und Symbolmagie zu unterscheiden. Das liegt daran, dass Vertreter von Realmagie, wenn man ihre Ansichten hinterfragt, sofort zu Symbolmagie wechseln, weil das leichter zu verteidigen ist. Daraus geht dann aber ihre Ansicht nicht wirklich hervor. Das ist analog wie bei der Unterscheidung zwischen einem "Bauchgott" und dem "Kopfgott". Was die meisten Menschen als Gott verehren ist eher eine Gefühlssache, sobald sie darüber reden, wird es zu einer Kopfsache. Da sehen dann die Verhältnisse komplett anders aus.

 

Wenn man wissen will, was die Menschen wirklich verehren, darf man ihnen keine direkten Fragen stellen. Man braucht eher ein Verfahren wie die "experimentelle Theologie" von Pascal Boyer. Dann bekommt man heraus, dass bei den meisten Schöpfergottgläubigen Gott nur einen Einfluss auf die geistige Welt zugeschrieben wird, nicht auf die materielle Ebene, dass Gott auch dort keineswegs allmächtig ist, oder allwissend, dass Gott nicht multitaskingfähig ist und verschiedene Dinge mehr. Oder dass die meisten Christen eher panentheistische oder deistische Vorstellungen haben, oder Gott ein abstraktes Konzept ist.

 

Im jeden Fall kann man das, was Christen über ihren Gott erzählen, nicht für bare Münze nehmen. Das hat nichts mit mangelnder intellektueller Redlichkeit zu tun, sondern damit, dass sie nicht wissen, was sie eigentlich verehren, sondern sich von ihren Gefühlen leiten lassen. Da es notorisch schwierig ist, auszudrücken, was man damit meint, darf man sich darüber nicht wundern. Bei Heiden ist das viel einfacher, meiner Erfahrung nach, obwohl da viel weniger über die Götter geredet wird. Ich denke aber auch, dass selbst die antiken Heiden sich darüber lustig gemacht hätten, wenn jemand von ihnen geglaubt hätte, dass in der Figur des Göttervater Zeus dieser real präsent wäre - Celsus deutete das beispielsweise an.

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Lieber John,

 

 

 

Wundere mich immer wieder, warum sich Christen weigern JESU CHRISTI Antwort an Phillipus ernst zu nehmen und zur - einzigen - Grundlage ihres GOTTESbildes zu machen:

 

Johannes 14, 7-9

·
7
Wenn ihr MICH erkannt habt, so werdet ihr auch MEINEN VATER erkennen. Und von nun an kennt ihr IHN und habt IHN gesehen.

 

·
8
Spricht zu IHM Philippus: HERR, zeige uns den VATER, und es genügt uns.

 

·
9
JESUS spricht zu ihm: So lange bin ICH bei euch, und du kennst MICH nicht, Philippus? Wer MICH sieht, der sieht den VATER! Wie sprichst du dann: Zeige uns den VATER?

 

Der Religionsunterricht hat die Kinder doch mit JESUS CHRISTUS bekannt gemacht - oder?

 

 

 

 

Gruß

josef

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Abgesehen davon bin ich aber noch in keinem Fall darauf gestoßen, dass jemand meinte, in einer Götterfigur sei der entsprechende Gott so real präsent wie Jesus in einer Hostie.

Soweit ich weiß, gibt es durchaus hinduistische Strömungen, die das so annehmen.

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...

Im jeden Fall kann man das, was Christen über ihren Gott erzählen, nicht für bare Münze nehmen. Das hat nichts mit mangelnder intellektueller Redlichkeit zu tun, sondern damit, dass sie nicht wissen, was sie eigentlich verehren, sondern sich von ihren Gefühlen leiten lassen. Da es notorisch schwierig ist, auszudrücken, was man damit meint, darf man sich darüber nicht wundern. ...

diesen problemen unterliegt allerdings auch ein einen gott verehrender heide. "verehrung" ist in jedem fall eine gefühlsäußerung, von gefühlen geleitet.

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Ich ueberlege mir seit gestern, ein solches Thema mit aelteren Kindern zu bearbeiten (nicht demnaechst, irgendwann im naechsten Fruehjahr).

Meint ihr, das sei im Rahmen von, sagen wir, zweimal drei Stunden Gruppenarbeit moeglich (Wochenende)?

wieso gruppenarbeit? da kommt ein “gruppengott” heraus und das halte ich für schmonz, gerade die diskussionen hier belegt doch wie individuell die gottesbilder sind. kann nicht einfach jeder seinen gott malen (warum nicht auf einem compi mit ton und video, das macht die aufgabe interessanter) und ihn dann vor der klasse präsentieren?

 

Der Jahwe-Kult war auf dieser Ebene des Bilderverbotes ein intellektueller Kult, das gipfelte darin, dass der Name Gottes nicht ausgeprochen werden sollte und lediglich umschrieben wurde.
kam hat es erwähnt und ich gestern auch. der christliche gott ist nicht eigenschaftslos – resp man behauptet nicht seine eigenschaften überstiegen das menschliche vorstellungsvermögen. obwohl das bei der dreifaltigkeit so sein mag. ;) dazu hat er sich offenbart – eine klare handlung die rückschlüsse zulässt.
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Ich ueberlege mir seit gestern, ein solches Thema mit aelteren Kindern zu bearbeiten (nicht demnaechst, irgendwann im naechsten Fruehjahr).

Meint ihr, das sei im Rahmen von, sagen wir, zweimal drei Stunden Gruppenarbeit moeglich (Wochenende)?

wieso gruppenarbeit? da kommt ein "gruppengott" heraus und das halte ich für schmonz, gerade die diskussionen hier belegt doch wie individuell die gottesbilder sind.

Genau dafür sind Gottesbilder da. Damit die Gruppe einen "Gruppengott" hat, über den sie reden kann, eben weil die Gottesvorstellungen so individuell sind.

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der gedanke kam mir schon auch. aber als betroffener schüler fände ich sowas stinklangweilig. denk an die armen kinder!

 

nachtrag – zudem dürften die wenigstens gottesbilder durch einen gruppenkonsens entstanden sein. ;)

bearbeitet von phyllis
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Im Dialog mit GH kam die Frage auf, ob es denn moeglich sei, Gott ganz ohne Bilder zu imaginieren. Das wird wohl nicht moeglich sein, weil ...

weil die Fragestellung schon tautologisch ist. Imaginieren ist ja schon bildgebend. Imago heißt Bild.

 

Ich halte beim Bildverbot das Wort "machen" für das Zentrum. Das klingt so, als könnte man nach freiem Belieben ein Bild erzeugen. Eben basteln. Und damit wäre das entstandene Gottesbild ein Produkt der Beliebigkeit und des Willens.

 

Ich halte diese Beliebigkeit für eine Illusion. Bei der Erstellung von Gottesbildern gehorcht man nicht einem vorgabelosen Willen, den man beliebig steuern könnte.

 

Feuerbach meint, man projiziere bei der Gottesbild-Erstellung das Beste von sich selbst an den Himmel. Schon diese recht einfache Erklärung zeigt, wie sehr der Gottesbildbastler von dem abhängig ist, was er so als das Beste an sich empfindet. Und wenn man Feuerbachs Vorstellung erweitert, also zum Beispiel ergänzt, dass man auch seine Befürchtungen an den Himmel projiziert - dann werden nur noch mehr Abhängigkeiten erkennbar.

 

Was wirft man denn (wenn man über die feuerbachsche Einengung auf "das Beste im Menschen" hinausgeht) tatsächlich an den Himmel? Den Menschen! Es ist SEIN Bestes, SEINE Befürchtungen, SEINE Hoffnungen, SEINE Ideale, SEINE Güte, Liebe oder Grausamkeit die man prinzipialisiert. Auf diese Weise entstehen dann reichlich subjektive und anthropomorphe Gottesbildern. Und selbst damit ist man nicht zufrieden. Man muss auch noch das menschliche Verlangen nach einer objektiven Wirklichkeit mit an den Himmel projizieren, das die Menschenähnlichkeit der Gottesbilder wiederum sehr begrenzt.

 

Im Christentum kulminiert das Gottesbildmachen dann in der Person Jesu Christi. Wie kann man sich Gott vorstellen? Eigentlich natürlich gar nicht. Aber wenn schon, dann trägt er die Züge eines Menschen - eben dieses Menschen Jesus. "Wer mich sieht, sieht den Vater!". Das ist die perfekte Anleitung zum Basteln eines Gottesbildes. So, wie man sich den Idealmenschen, also Jesus, also das von der Sünde ungetrübte Ebenbild Gottes vorstellt, so soll man sich Gott vorstellen.

 

Das ist allerdings nicht mehr ein vorgabeloses und durch den Willen ("ich will einen Schmusegott!") Machen, sondern das Erfassen einer Vorgabe.

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Und wenn man Feuerbachs Vorstellung erweitert, also zum Beispiel ergänzt, dass man auch seine Befürchtungen an den Himmel projiziert - dann werden nur noch mehr Abhängigkeiten erkennbar.

Oder auf das erweitert, was man selbst gerne sein möchte.(Gottes Ebenbild, stark wie Herkules, {irgendein Adjektiv} wie ein Gott, usw.)

bearbeitet von GermanHeretic
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Ich ueberlege mir seit gestern, ein solches Thema mit aelteren Kindern zu bearbeiten (nicht demnaechst, irgendwann im naechsten Fruehjahr).

Meint ihr, das sei im Rahmen von, sagen wir, zweimal drei Stunden Gruppenarbeit moeglich (Wochenende)?

wieso gruppenarbeit? da kommt ein “gruppengott” heraus und das halte ich für schmonz, gerade die diskussionen hier belegt doch wie individuell die gottesbilder sind. kann nicht einfach jeder seinen gott malen (warum nicht auf einem compi mit ton und video, das macht die aufgabe interessanter) und ihn dann vor der klasse präsentieren?

 

Der Jahwe-Kult war auf dieser Ebene des Bilderverbotes ein intellektueller Kult, das gipfelte darin, dass der Name Gottes nicht ausgeprochen werden sollte und lediglich umschrieben wurde.
kam hat es erwähnt und ich gestern auch. der christliche gott ist nicht eigenschaftslos – resp man behauptet nicht seine eigenschaften überstiegen das menschliche vorstellungsvermögen. obwohl das bei der dreifaltigkeit so sein mag. ;) dazu hat er sich offenbart – eine klare handlung die rückschlüsse zulässt.

 

Schau, da soll ueberhaupt nichts "rauskommen". Ist es so schwer zu verstehen, dass man Kinder einfach mal informiert ueber was innere Gottesbilder sind und wie diese funktionieren und wohin es fuehrt, wenn man sich zu fest auf eines versteift und sie darueber nachdenken laesst, was das hiesse: Ich bastle mir einen Gott? Vielleicht kommen sie ja dahinter (dann haette ich etwas vermittelt von dem was mir wichtig ist), dass das Basteln von Gottesbildern auf Dauer nicht traegt im Glauben.

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Ich ueberlege mir seit gestern, ein solches Thema mit aelteren Kindern zu bearbeiten (nicht demnaechst, irgendwann im naechsten Fruehjahr).

Meint ihr, das sei im Rahmen von, sagen wir, zweimal drei Stunden Gruppenarbeit moeglich (Wochenende)?

wieso gruppenarbeit? da kommt ein "gruppengott" heraus und das halte ich für schmonz, gerade die diskussionen hier belegt doch wie individuell die gottesbilder sind.

Genau dafür sind Gottesbilder da. Damit die Gruppe einen "Gruppengott" hat, über den sie reden kann, eben weil die Gottesvorstellungen so individuell sind.

 

Das habe ich eigentlich nicht im Visier. Ich sehe schon, dass mein Anliegen hier nicht wirklich verstanden wird :(

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Und wenn man Feuerbachs Vorstellung erweitert, also zum Beispiel ergänzt, dass man auch seine Befürchtungen an den Himmel projiziert - dann werden nur noch mehr Abhängigkeiten erkennbar.

Oder auf das erweitert, was man selbst gerne sein möchte.(Gottes Ebenbild, stark wie Herkules, {irgendein Adjektiv} wie ein Gott, usw.)

 

Mir erscheint diese Darstellung noch etwas "naiv", ich denke, dabei wird der Mensch zu sehr als "Meister" seines Gottesbildes gezeichnet, es ist vielmehr ein dialogischer Prozess: wir bedürfen alle eines Bildes, weil wir einerseits lernende Wesen sind, zum anderen Gottesbilder eben oft auch unbewusst aufgenommenes und unbewusst projeziertes beeinhalten. Wenn wir Christen auch eine ideale Vorgabe haben und ihr nachfolgen (imitatio), so werden wir alle durch Stufen laufen, die oftmals nicht diesem Bild entsprechen. Wir setzen uns also mit unserem projezierten Gott auseinander, im Idealfall ein synthetischer Prozess.

Für den Mystiker in der Endstufe dann das völlig Vertrauen auf die Bildlosigkeit.

 

Für mich auch eine Erkenntnis der Relativität des "ich" - die Konstruktion des "ich" und die Konstruktion Gottes sind verwandte Prozesse.

 

edit: PS

 

Ich muss mich entschuldigen, ich habe wieder völlig am Thema vorbei fabuliert. Obiges dürfte für eine Kindergruppenarbeit etwas sehr abstrakt sein. Ich denke, dafür wäre es schon sehr gut mit der Diskrepanz von Bildverbot und verschiedene menschlichen Versuchen ("Goldenes Kalb") zu beginnen. Interessant die Kinder entdecken zu lassen, dass Gott jede Gestalt verweigert, selbst einen Namen, die Menschen aber doch immer wieder etwas sichtbares verlangen, dem sie folgen können.

bearbeitet von Shubashi
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Ich ueberlege mir seit gestern, ein solches Thema mit aelteren Kindern zu bearbeiten (nicht demnaechst, irgendwann im naechsten Fruehjahr).

Meint ihr, das sei im Rahmen von, sagen wir, zweimal drei Stunden Gruppenarbeit moeglich (Wochenende)?

wieso gruppenarbeit? da kommt ein “gruppengott” heraus und das halte ich für schmonz, gerade die diskussionen hier belegt doch wie individuell die gottesbilder sind. kann nicht einfach jeder seinen gott malen (warum nicht auf einem compi mit ton und video, das macht die aufgabe interessanter) und ihn dann vor der klasse präsentieren?
...Ist es so schwer zu verstehen...
sie sollen einen gott basteln, das steht doch so in deinem strangtitel. darum hinterfrug ich die gruppenarbeit. lass jedes kind einen basteln, gib ihnen alle technischen hilfsmittel die dir zur verfügung stehen, fördere ihre kreativität.

 

was soll dieses gejammer dass man dich nicht versteht. nimm meine anregung zur kenntnis oder lass es.

 

^^kopfschüttel^^

phyllis

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