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Ich bastle mir einen Gott


Long John Silver

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Im Dialog mit GH kam die Frage auf, ob es denn moeglich sei, Gott ganz ohne Bilder zu imaginieren.

Die Frage ist vielmehr, warum Imagination notwendig sein sollte.[...] die Frage ist, warum es nicht möglich sein sollte ohne Imagination auszukommen, wenn es im Einzel- oder Kollektivfall als "nicht möglich" erscheint. Aussagen der Art "die Menschen brauchen {dies oder das}" sind sehr absolute Aussagen, die alle Freiheitsgrade blockieren.

Eine Aussage der Art "weil die inneren Bilder, die Archetypen, kulturbringend waren und sind" postuliert einen monokausalen Zusammenhang und ein Postulat kann keine Begründung für die Absolutheit von "die Menschen brauchen {dies oder das}" sein.

Es ging mir übrigens nicht darum, daß alle Menschen {dies oder das} bräuchten. Es geht darum, daß WENN man {dies} will, DANN braucht man {das}. Dein Einwand ist da so sinnig, wie zu fragen, warum man zum Rollschuhlaufen eigentlich unbedingt Rollschuhe braucht. Aber verständlich, wenn man bedenkt, wie Christen üblicherweise argumentieren.

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Im Dialog mit GH kam die Frage auf, ob es denn moeglich sei, Gott ganz ohne Bilder zu imaginieren.

Die Frage ist vielmehr, warum Imagination notwendig sein sollte.[...] die Frage ist, warum es nicht möglich sein sollte ohne Imagination auszukommen, wenn es im Einzel- oder Kollektivfall als "nicht möglich" erscheint. Aussagen der Art "die Menschen brauchen {dies oder das}" sind sehr absolute Aussagen, die alle Freiheitsgrade blockieren.

Eine Aussage der Art "weil die inneren Bilder, die Archetypen, kulturbringend waren und sind" postuliert einen monokausalen Zusammenhang und ein Postulat kann keine Begründung für die Absolutheit von "die Menschen brauchen {dies oder das}" sein.

Es ging mir übrigens nicht darum, daß alle Menschen {dies oder das} bräuchten. Es geht darum, daß WENN man {dies} will, DANN braucht man {das}. Dein Einwand ist da so sinnig, wie zu fragen, warum man zum Rollschuhlaufen eigentlich unbedingt Rollschuhe braucht. Aber verständlich, wenn man bedenkt, wie Christen üblicherweise argumentieren.

Hä? Du wurdest gar nicht angeschrieben :lol:

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Wer traut sich in die Nicht-Imagination von Gott vorzudringen? Ok, die Katholiken sicher nicht. :)
logo kann ich mir etwas vorstellen das unvorstellbar ist (haha!) und mir sagen, ich kann nix darüber sagen (doppel-haha!), ich kann ihm keine eigenschaften zuordnen, keine attribute, gar nix, ausser dass es existiert. dann kann ich hinknien und es verehren.

 

kann ich alles. ich frag mich bloss wie blöd das ist. :lol:

Ich sag ja, die Katholiken können's nicht, die assoziieren mit Nicht-imagination eine Vorstellung von Unvorstellbarem ... hoffnungslos :lol:

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Im Thread "Eva und Luzifer ..." habe ich an einer Stelle davon gesprochen, sich einen Gott basteln zu wollen. Ich habe einige Anfragen bekommen, dass sei doch irgendwie missverstaendlich, darum und weil der Thread jetzt einige Zeit geschlossen sein wird, folgendes:

 

Es geht um die Wichtigkeit des Bilderverbotes. Das Bilderverbot war wahrscheinlich urspruenglich auf reale Bilder (Kultgegenstaende, Statuen etc.) bezogen, die oft nicht allein das Image des verehrten Gottes darstellten, sondern als er selbst verehrt angesehen wurde. Heraus ragend im AT ist die Vergoetzung des Goldenen Kalbes. Jahwe selbst war kein Hausgott, die Verehrung fand nicht in individuellen Gottesdiensten statt, sondern einmal Jahr am Heiligtum (wobei die Glaeubigen alle anderen "Goetter" abgeben" mussten, die sie in Form von Amuletten, kleinen Figuren etc. bei sich trugen).

 

Der Jahwe-Kult war auf dieser Ebene des Bilderverbotes ein intellektueller Kult, das gipfelte darin, dass der Name Gottes nicht ausgeprochen werden sollte und lediglich umschrieben wurde.

 

Im Dialog mit GH kam die Frage auf, ob es denn moeglich sei, Gott ganz ohne Bilder zu imaginieren. Das wird wohl nicht moeglich sein, weil Menschen Bilder brauchen und weil die inneren Bilder, die Archetypen, kulturbringend waren und sind. Die Frage ist - und das wird auch in der Bibel deutlich gemacht - wie man mit diesen Bildern auf Dauer umgeht. Eigentlich bedarf jedes Bild einer sofortigen Revision, sobald es entsteht. Das wird sicher nicht zu leisten sein in jedem Moment, in dem man auf Bilder zurueck greift. Ich denke ja, der springende Punkt ist - warum gerade dieses oder jene Bild in gerade diesen oder jenem Moment? Die Bedeutung des Bildes sagt wohl weniger etwas ueber Gott selbst als ueber das eigene Beduerfnis. Gott ist sicher kein alter Mann mit Bart, aber es kann wohl sein, dass gerade dieses Bild in bestimmten Momenten des Lebens notwendig ist fuer einem selbst.

 

Ich ueberlege mir seit gestern, ein solches Thema mit aelteren Kindern zu bearbeiten (nicht demnaechst, irgendwann im naechsten Fruehjahr).

 

Meint ihr, das sei im Rahmen von, sagen wir, zweimal drei Stunden Gruppenarbeit moeglich (Wochenende)?

 

Einige Gedanken dazu. Vielleicht sind sie brauchbar.

 

"Wer ist Gott?" würde ich die Kinder fragen.

 

"Wollt ihr ein Bild malen, wie ihr euch Gott vorstellt?"

 

Die Gedanken und Bilder sammeln und auf diese Gedanken und Bilder in einer nächsten Stunde eingehen.

 

Den Kindern vorstellen, was Menschen über die letzte Ursache des Seins gedacht und geschrieben haben.

 

"Was denkt ihr dazu?" So können die Kinder selbst Antworten finden.

 

 

So könnte ein Dialog entstehen, bei dem die Kinder die Akteure sind.

Danke fuer die Ideen, ich befuerchte aber, das trifft nicht mein Anliegen.

 

Ich versuche es nochmal zu skizzieren, was ich machen will : es geht um die Hintergruende des Bildnis-Verbotes, einmal kulturelle Entstehung, weiterhin die unterschiedliche Entwicklung innerhalb der monotheistischen Religion. Die Bibel (das AT) selbst greift auf starke Bilder zurueck, im Rahmen einer maechtigen Symbolsprache. Es geht also nicht um die Ablehnung archetypischer und maechtiger kultureller Symbole, sondern zum einen um Vergoetzung von Bildern (reale Vergoetzung), zum anderen um die Dienstbarmachung bestimmter Gottesbilder im Sinn von Verfestigung (Gott ist SO! Basta!). Ich knuepfe da jetzt an Subashi an, dass es wohl einen Unterschied gibt zwischen der "Symbolsprache" und ihren Bildern (die halte ich fuer universal) und den individuell biografisch bedingten Gottesbildern (ich brauche in diesem Moment, fuer diesen "Zweck" dieses oder jenes Gottesbild - auch das finde ich angemessen, so lange es reflektiert wird und transparent bleibt). "Ich bastle mir einen Gott" wuerde dann bedeuten, ich bastle so lange, bis er mir widerspruchsfrei in meinen Kram passt, keine Reibungsflaeche mehr bietet, keine unangenehmen Fragen aufwirft, bis er entweder so transzendiert wird, dass er substanzlos wird und ungefaehrlich oder auf der anderen Seite so stark reduziert auf ein bestimmtes Bild, dass keine Abweichung mehr innerlich zugelassen wird.

 

Im Christentum - da wies Mecky richtig darauf hin - wird die Frage nach dem eigenen Gottesbild oder der Kampf um das eigene Gottesbild richtig damit beantwortet werden koennen (und ich beabsichtigte das auch auf jeden Fall wie eine Klammer um das Thema zu winden und es ist auch fuer mich stets die hilfreichste und richtige Antwort gewesen) mit dem Wort von Jesus: Wer mich kennt, kennt den Vater. Somit ist der christliche Umgang mit dem Bildnis-Verbot auf jeden Fall anders als im Islam oder im Judentum.

 

Ich ueberlege eben grossraeumig hin und her, weil ich natuerlich in einem solchen zeitlich begrenzten Kurs nicht alles moegliche hinein packen kann, das muss natuerlich gut strukturiert werden. Was ich auf keinen Fall machen will, ist eine religionspaedogische Veranstaltung im Sinn von "Jetzt malt mal schoen!" Ich stelle mir eigentlich vor, das ganze so als ein Art Vorkurs zum Tauf-Vorbereitung zu gestalten (das wird bald die naechste Stufe einiger dieser Kids sein) und die dauert eine Zeit von einem halben Jahr, vielleicht koennten wir dann diesen Kurz-Kurs auffrischen und einbauen thematisch.

 

Generell - das meine ich sowieso - sollte man solche Themen sich erst setzen lassen und dann vielleicht wieder aufgreifen. Das ist ja alles sehr komplex.

 

Wenn wir das Bibelwort nutzen, das nach Johannes Jesus selbst gesprochen hat, führt man Kinder zwangsläufig zum Dogma der Dreieinigkeit. Man reflektiert dann die ganze historisch kritische Auseinandersetzung nicht und lässt sie aussen vor.

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Wenn wir das Bibelwort nutzen, das nach Johannes Jesus selbst gesprochen hat, führt man Kinder zwangsläufig zum Dogma der Dreieinigkeit. Man reflektiert dann die ganze historisch kritische Auseinandersetzung nicht und lässt sie aussen vor.

 

Diese Kids (bzw. die aeltesten in der Gruppe) werden wahrscheinlich in den naechsten zwei Jshren mit der Formel der Trinitaet getauft werden. Wie ich versuchte deutlich zu machen, kann man einen solchen Kurs, wie ich mir vorstelle, durchaus bereits als Vorbereitung auf den kommenden Taufkurs sehen.

 

In einer christlichen Gemeinde in der Sonntagsschule die Trinitaet als tragendes Aussage unseres Glaubens zu vermitteln, scheint mir keine aussergewoehnliche Idee :lol:

bearbeitet von Long John Silver
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In einer christlichen Gemeinde in der Sonntagsschule die Trinitaet als tragendes Aussage unseres Glaubens zu vermitteln, scheint mir keine aussergewoehnliche Idee :lol:

Vor allem das vor der Taufe zu machen. Das ist zwar christentumsstatistisch außergewöhnlich aber doch viel angebrachter als bei der Mehrheit.

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Lieber John,

 

 

 

 

...

Ich habe eigentlich "nur" vor, mit den Kids ueber das Bildnis-Verbot zu reden und seinen biblischen und religioes-kulturellen Ursprung und ueber verschiedene Ansichten dazu (z.B. sah Luther sah das anders als die Reformierten) und dann darueber, was aeussere mit inneren Bildern zu tun haben und wie sich ein Bild machen mit den verschiedenen Aspekten vertraegt, die wir Christen (wie auch die Juden und der Islam) mit Gott verbinden ... Und welche Meinung wir als Baptisten dazu haben natuerlich auch und warum ...

 

Naja, ich sehe es einfach als eine Vermittlung von Grundlagenwissen ueber einen wichtigen Teil unserer Religion.

Du willst nicht über Grundlagenwissen reden sondern über Geschichtswissen.

 

Die Kids werden Deine Rede als irrelevant an sich vorbeirauschen lassen - um sich einfach zu fragen:

 

"Was hat das alles mit mir zu tun? Warum darf ich mir kein Bild von GOTT machen?"

 

 

Die Antwort ist genauso einfach:

 

"Wir können nur das von GOTT wissen was ER uns selbst in der Person JESU CHRISTI offenbart hat."

 

"Alle GOTTESbilder und GOTTESvorstellungen die vom Bild abweichen das uns JESUS CHRISTUS offenbart, sind ohne Ausnahme falsch und irrig."

 

 

Laß' die Kinder JESUS CHRISTUS anhand der vier Evangelien kennenlernen - dann haben sie die einzig wahre Vorstellung von GOTT.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber Marcellinus,

 

 

 

 

 

...

Das Bilderverbot entstand im Zusammenhang mit der Durchsetzung des Jahwe-allein Kultes unter König Josia im 7. Jh. v.u.Z., und der Zerstörung aller anderen Kultanlagen außerhalb von Jerusalem, wie im 2. Könige 23 beschrieben. Das Bilderverbot markierte vor allem den absoluten Unterschied dieses einen gesichtslosen Gottes gegenüber allen anderen "Götzen" innerhalb wie außerhalb des Königreichs Juda, vor allem der damals kulturell wie militärisch vorherrschenden Macht Ägypten, wie sich die damals entstehende jüdische Religion, die sich im Deuteronomium zum ersten Mal darstellt, wie ein Kontrastprogramm zum ägyptischen Polytheismus liest.

 

Sowie ein Bilderverbot in einer polytheistischen Welt vollkommen undenkbar ist - wie will man Götter von einander unterscheiden, ohne Bilder von ihnen zu haben - so ist es ein geradezu genialer Schachzug, wenn man seinen Gott als DEN Gott von allen anderen unterscheiden, ja alle anderen als falsche Götter, als Götzen brandmarken will. Dieser Trick findet sich auf eine Art schon bei Echnaton, der Aton im Gegensatz zu allen ägyptischen Traditionen kein Gesicht gab. Das absolute Bilderverbot im Islam fügt sich in die gleiche Reihe, während das Christentum, um zwischen den Personen der Trinität unterscheiden zu können, auf Bilder eigentlich nicht verzichten kann.

Vergleiche das Bild von GOTT als alttestamentarischer Jahwe, mit dem Bild das uns JESUS CHRISTUS in den Evangelien von GOTT offenbart, und Du kannst erkennen wie falsch das GOTTESbild der Israeliten - trotz Bilderverbot - ist.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber EIner,

 

 

 

...Wer traut sich in die Nicht-Imagination von Gott vorzudringen? Ok, die Katholiken sicher nicht.

Der Mensch kann nicht leben ohne sich Vorstellungen von Allem - auch von GOTT - zu machen.

Zu verbieten, sich ein Bild von GOTT zu machen ist Teufelszeug.

Irgendein - falsches - Bild von GOTT ist immer da.

 

Wer sich weigert, sich GOTT so vorzustellen wie IHN JESUS CHRISTUS offenbart, mißachtet die Bemühungen des HEILIGEN GEISTES GOTTES dem Menschen das wahre Bild von GOTT zu vermitteln.

 

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Wenn wir das Bibelwort nutzen, das nach Johannes Jesus selbst gesprochen hat, führt man Kinder zwangsläufig zum Dogma der Dreieinigkeit. Man reflektiert dann die ganze historisch kritische Auseinandersetzung nicht und lässt sie aussen vor.

 

Diese Kids (bzw. die aeltesten in der Gruppe) werden wahrscheinlich in den naechsten zwei Jshren mit der Formel der Trinitaet getauft werden. Wie ich versuchte deutlich zu machen, kann man einen solchen Kurs, wie ich mir vorstelle, durchaus bereits als Vorbereitung auf den kommenden Taufkurs sehen.

 

In einer christlichen Gemeinde in der Sonntagsschule die Trinitaet als tragendes Aussage unseres Glaubens zu vermitteln, scheint mir keine aussergewoehnliche Idee :lol:

 

Im Islam wird in Koranschulen dasselbe gemacht. Täglich singen sie im Koran mehrere Seiten oder gar ganz Suren. Wirkliche innere Auseinandersetzung findet nicht statt.

 

Im Erwachsenenalter sind sie aber dann ähnlich überzeugt, sich eigenständig für den Islam entschieden zu haben.

 

Statt aufklären, verschiedene Möglichkeiten anbieten und Kinder eigenständig entdecken zu lassen, wo sie hingehen möchten, wird Kindern im Juden- und Christentum und im Islam die gängigen Muster eingeimpft bis sie resistent gegen andere Sichtweisen sind.

 

Auf diese Weise finden wir in der Weltgemeinschaft nicht zu einem religiös, versöhnlichen Miteinander.

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Eisenbahn-Basteln (Spur Z, Maßstab 1:220), ist mir da doch lieber.

Eisenbahnbasteln befriedigt allerdings nur einen sehr engen Bereich von Glaubensbedürfnissen.

Bastelst Du Dir kein Gottesbild? Dann wärst Du nach meiner zuvor gemachten Einteilung ein Atheist oder Agnostiker.

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Der Eisenbahn-Bastler IST ein Gott :ninja:

 

(Aber Spur Z - ist das nicht die Kleinste? Mein Onkel hat in Spur N gebastelt und am Ende nicht mehr gut genug gesehen...)

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In einer christlichen Gemeinde in der Sonntagsschule die Trinitaet als tragendes Aussage unseres Glaubens zu vermitteln, scheint mir keine aussergewoehnliche Idee :lol:

Vor allem das vor der Taufe zu machen. Das ist zwar christentumsstatistisch außergewöhnlich aber doch viel angebrachter als bei der Mehrheit.

 

Was nichts ueber die zentrale Stellung der Trinitaet aussagt allerdings.

bearbeitet von Long John Silver
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... aber habt ihr in der Sonntagsschule auch Bilder wie den "Großvater", die Taube, das Auge Gottes, etc. genutzt?

 

Also, ich kann nicht fuer Baptisten im allgemeinen sprechen, da gibt es sicher den oder anderen Unterschied je nach Ausrichtung der Gemeinde - ich jedenfalls kann mich nicht entsinnen an irgendwelche "Grossvater-Bilder" etc. Die Taube glaube ich mich zu erinnern, sie mal im Zusammenhang mit Pfingsten und der Aussendung des Heiligen Geistes auf Bildern gesehen zu haben. Was ich kenne, sind vor allem Bilder, auf denen direkt biblische Erzaehlungen abgebildet sind, etc.

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Die Darstellung der Trinität als Gnadenstuhl scheint ein typisch katholisches Motiv zu sein. Allerdings ist das für mich kein Gottesbild oder eine Gottesvorstellung im eigentlichen Sinne, sondern eher eine künstlerische, symbolhafte Darstellung einer religiösen Lehre.

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Im Grunde genommen - GH hat es schon erwähnt - ist das Bilderverbot recht einfach zu verstehen: Wenn man mehrere Götter hat, muss man die irgendwie voneinander unterscheiden. Also macht man Bilder von den Göttern, aus Stein, Ton, Holz, als Gemälde. Wenn man nur einen Gott hat, braucht man derartige Bilder nicht. Wovon sollte man seinen Gott, den einen, den einzigen, von anderen unterscheiden? Was man zur Verehrung braucht, ist ein Namen, zur Anrufung.

 

Im Christentum wurde dies über die Zeit gelockert. Da gab es aber schon keinen Kult mit mehreren Göttern mehr. Da übernahm man von den Heiden das Bild des alten Manns mit Bart, und Michelangelo konnte sein berühmtes Deckengemälde in der sixtinischen Kapelle malen.Warum? Weil, wenn es keine anderen Götter mehr gibt, von denen man differenzieren könnte, kann man wieder alles nehmen. Da mag Jahwe aussehen wie einst Zeus, aber dessen Anhänger sind ja ausgestorben.

 

Sehr neuzeitlich ist die Idee, dass man sich keine Vorstellung von Gott machen sollte. Das ist eine Überdehnung des Bilderverbots, und man muss sich nur die entsprechenden Bibelstellen ansehen, um zu merken, dass es um äußere Gestalten (Gemälde, Skulpturen etc.) ging, nie um eine innere Vorstellung. Im Islam ist das immer noch so, deswegen findet man im inneren von Moscheen nur abstrakte Kunst - da kann einen niemand verdächtigen, sich ein menschliches (oder allzumenschliches) Bild von Gott gemacht zu haben. Obwohl die Pyramide mit dem Auge auch ein abstraktes Bild ist.

 

Es ist seltsam, wenn man die vielen äußeren (gemalten) Darstellungen von Gott im Christentum mit dem ursprünglichen Gebot vergleicht. Speziell, wenn man es damit vergleicht, wie die Juden das sehen - immer noch als ein Verbot äußerer Abbildungen, aber nicht innerer Vorstellungen. Die Abwesenheit innerer Vorstellungen nennt man "kognitiv leer", das bezeichnet das, was man sich nicht vorstellen kann. Sein Symbol wäre die Leere oder das Nichts. Nur das Gläubige damit nicht eine Leere oder das Nichts assoziieren. Christentum ist kein Taoismus. Im Taoismus geht es um ein Prinzip, das man nicht veranschaulichen kann, etwas, was die Grundlage der Natur bildet. Ein rechter Taoist würde schon bestreiten, dass es sich um Gott handelt, weil Gott kein abstraktes Prinzip ist (nicht im Christentum!).

 

Im Christentum wurde das Abbildungsverbot ad absurdum geführt, weil man es jetzt auf innere Vorstellungen bezieht, die man nicht haben darf, ohne die man aber nicht auskommen kann. Das ist ähnlich erfolgreich wie eine Religion, die das Atmen verbieten will. Am Ende atmen doch alle, nennen es jetzt bloß anders - weil man ja nicht atmen darf und sich und anderen irgendwie vormachen muss, das man es nicht tut.

 

Ich hätte da das perfekte Symbol für "mache Dir keine Vorstellung von Gott": Das mathematische Symbol der leeren Menge. Ups, das geht nicht - das ist schon belegt: Es wurde mal als Symbol für Atheismus vorgeschlagen. Aber eigentlich passt es wieder: Mag sein, dass Du ein Atheist bist, ohne es zu merken, wenn Du Dir kein inneres Bild, keine Vorstellung, von Gott machst! Denn das geht nur, wenn Du Atheist bist, sonst nicht. Aber man kann es anders nennen, nur ändert das nichts.

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1 Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus. 2 Serafim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße und mit zwei flogen sie. 3 Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. / Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt. (Jes 6,1-3)

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Im Christentum wurde das Abbildungsverbot ad absurdum geführt, weil man es jetzt auf innere Vorstellungen bezieht, die man nicht haben darf, ohne die man aber nicht auskommen kann.

 

Das ist leider inkorrekt, denn es geht (wie auch hier um Thread)bei diesem Thema stets um die Reflexion von inneren Bildern und die eigene Auseinandersetzung mit ihnen und nicht darum, keine Bilder nicht haben zu duerfen. Dass Menschen nicht ohne Bilder auskommen koennen und es auch keiner von ihnen verlangt im Christentum, wurde so oft bereits hier erwaehnt, dass es muessig ist, noch einmal auf deine Bemerkung einzugehen.

 

Es wurde auch bereits erwaehnt, dass innere Bilder sowohl archetypische bzw. universale Symbolbilder sind als auch biografisch und situativ gepraegte Bilder (wobei es durchaus Schnittstellen gibt).

 

Innere Bilder unterliegen Prozessen, es gehoert zur Arbeit der inneren Entwicklung, sie zu reflektieren und ihre Bedeutung zu begreifen. Dazu gehoert auch, manche ueber Bord zu werfen und dazu gehoert auch, sich bewusst einer "Leere" aussetzen zu wollen bzw. manche Bilder gezielt zu benutzen, wenn sie situativ notwendig sind. Das ist in jeder Religion moeglich.

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Im Christentum wurde das Abbildungsverbot ad absurdum geführt, weil man es jetzt auf innere Vorstellungen bezieht, die man nicht haben darf, ohne die man aber nicht auskommen kann. Das ist ähnlich erfolgreich wie eine Religion, die das Atmen verbieten will.

Das beruht auf deinem Missverständnis. Es heißt "Dein Reich komme". Warum sollte es im Reich Gottes irgendwelche Vorstellungen von Gott geben?

 

E.

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Lieber Mecky,

 

 

 

...

Bastelst Du Dir kein Gottesbild? Dann wärst Du nach meiner zuvor gemachten Einteilung ein Atheist oder Agnostiker.

Ausnahmslos j e d e r Mensch hat sich ein gottesbild zueigen gemacht.

Nur und nur die Christen die JESUS CHRISTUS ernst nehmen und sich von IHM mit dem Beistand des HEILIGEN GEISTES offenbaren lassen wer GOTT ist, besitzen das einzig wahre GOTTESbild.

 

Das gottesbild der Atheisten und Agnostiker ist so falsch daß sie es mit Entschiedenheit ablehnen und sich ein keingottbild als Schöpfer zueigen machen indem sie Atomen und Molekülen die Schöpfungsfähigkeit GOTTES andichten.

 

 

 

Gruß

josef

bearbeitet von josef
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Lieber Volker,

 

 

 

 

...

Wenn man nur einen Gott hat, braucht man derartige Bilder nicht. Wovon sollte man seinen Gott, den einen, den einzigen, von anderen unterscheiden? Was man zur Verehrung braucht, ist ein Namen, zur Anrufung...

Atheisten sind entsetzliche Vereinfacher - "...ist nichts als..." ist ihre Methode, sich die Dinge passend zurechtzubiegen.

 

Laß' Dich aufklären:

 

# Der Mensch erlebt sich als Geschöpf - und
will wissen wie er sich seinen Erschaffer vorstellen soll.

 

# GOTT ist Mensch geworden in der Person JESU CHRISTI um SICH dem Menschen als VATER zu offenbaren - alle Menschen sind SEINE geliebten Kinder.

 

# Die Konsequenz: alle Menschen sind einander Brüder und Schwestern - die Nächsten - und durch die Schöpfungsordnung nach der GOTT den Menschen erschaffen hat, zur gegenseitiger Liebe und Hilfe verpflichtet.

 

# Den Atheisten dagegen, ist der Mensch ein Produkt der - wie sie irrtümlich wähnen - absurd sinnlosen Evolution.

 

Weil sie das von GOTT eingepflanze Gewissen nicht wahr haben wollen, ist den Atheisten der Mensch außerhalb der eigenen Sippe evolutionsbedingt ein Wolf unter Wölfen:

. (Plautus und Hobbes).

 

 

 

 

Gruß

josef

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