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Bischofssynode zum Thema "Ehe und Familie"


Udalricus

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Die neue Lesart des alttestamentlichen Gesetzes durch Jesus
hat er es neu gelesen? hat er es neu geschrieben? hat er es neu interpretiert? hat er etwas gestrichen, ein jota gestrichen? nein, er hat es erfüllt.
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Udal kann sich zurücklehnen und sich an Jesus trösten: Die Pforten der Hölle werden die Kirche nicht überwältigen. Mal sehen, was Franziskus so bewirkt. Ich selbst verfolge das gar nicht mehr.

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Udal kann sich zurücklehnen und sich an Jesus trösten: Die Pforten der Hölle werden die Kirche nicht überwältigen. Mal sehen, was Franziskus so bewirkt. Ich selbst verfolge das gar nicht mehr.

Das, was sich am Ende durchsetzt, wird "Wirken des Heiligen Geistes" genannt, das, was sich nicht durchsetzt "Werk der Hölle".

So ist sichergestellt, dass sich immer der Heilige Geist durchsetzt.

 

Werner

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Wenn Jesus eine Ehebrecherin vor der Steinigung rettet, dann verbiegt er mehr, als nur ein Häkchen am Gesetz des Mose.

 

Man kann vielleicht sagen: "Der SINN des mosaischen Gesetzes ist gar nicht das Steinigen." Aber bei solchen Behauptungen spekuliert man einen Sinn in die Texte hinein. Und über einen solchen Sinn kann man doch recht frei verfügen. Eine Motivationsunterstellung. Man behauptet, der Text hätte genau diesen oder jenen Sinn, obwohl der Text nicht explizit auf diesen Sinn Bezug nimmt.

 

Bei den Steinigungsbefehlen steht nicht dabei, dass man sie nicht wörtlich zu nehmen habe. Oder dass nur Unschuldige den ersten Stein werfen sollen. Das war eine schöpferische Hinzufügung Jesu.

 

Es steht auch nicht dabei, dass Mose (so es ihn gegeben habe) Scheidungsbriefe nur wegen der Hartherzigkeit der Menschen erlaubt habe. Auch das ist eine Behauptung Jesu, die er aus dem alttestamentlichen Text nicht belegen kann. Er macht sich gar nicht erst die Mühe, diese Behauptung zu belegen, sondern er spricht schlicht seine Meinung aus.

 

Und damit steht man vor einem ganzen Bündel von Wahlmöglichkeiten:

1. Wahlmöglichkeit: Halte Dich an die Weisungen des AT. Also: Steinigen und Scheidungsbrief ausstellen.

2. Wahlmöglichkeit: Halte Dich an die Weisung Jesu. Also: Nicht steinigen und keinen Scheidungsbrief ausstellen.

3. Wahlmöglichkeit: Mache es wie Jesus und interpretiere biblische Aussagen nach eigenem Gutdünken.

4. Wahlmöglichkeit: Das Interpretation der Bibel nicht Sache des Einzelnen, sondern ist Sache der Kirche. Sonst könnte ja jeder kommen.

 

Die vierte Wahlmöglichkeit wurde sehr intensiv bedacht in der Auseinandersetzung mit Tertullian / Montanismus. (Montanus sah sich als "Sprachrohr des Parakleten") Die Kirche war anderer Meinung: Im Gegensatz zu Montanus war sie der Meinung, dass nicht Einzelpersonen (wie Montanus), sondern die Institution der Kirche Stimme des Heiligen Geistes sei. Was immer das auch bedeuten möge: Es hat sich geschichtlich als enorm wirksam erwiesen.

 

Bei Wahlmöglichkeit 4 entsteht ein Looping. Denn die große Einigkeit der Kirche ist ein Gerücht. Es besteht nicht einmal Einigkeit in der Kirchenleitung. Also muss man jetzt auch noch die Aussagen der Kirche zu den Aussagen Jesu über die Aussagen des mosaischen Gesetzes bedenken. Und damit steht man wieder in der Wahlmöglichkeit 3: Der Einzelne muss selber werten und befolgen, wenn nicht sogar kreativ eingreifen.

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Udalricus versteht dich nicht, das ist das Problem, nämlich, dass Jesus für die Sünder gekommen ist, nicht für die Frommen.

Jesus predigt zwar in vielen Fällen Strafverzicht, aber er ersetzt diese weltlichen Bestrafungen durch das Gericht Gottes.

Zusammenfassend kann man vielleicht sagen: Jesus entreißt die Strafausführung (und in vielen Fällen sogar das Urteil) den Menschen und legt sie in die Hand Gottes. Meistens mit einem eschatologischen Aspekt dabei - dass Gott also nicht sofort straft, sondern am Ende der Welt - wie z.B. im Gleichnis vom Weizen und Unkraut. Erst am Ende der Welt halten die Engel Ernte und trennen zwischen Unrat (der verbrannt wird, Müllbeseitigung) und Frucht.

 

Damit hat er die Vorgehensweise in der damals üblichen Tradition auf den Kopf gestellt. (Oder zurück vom Kopf auf die Füße. Je nachdem, wie man das sieht.)

 

Die Aufgabe in unserem irdischen Leben hat er wohl darin gesehen, wie er es gehandhabt hat. Er lässt Betsaida und Corazin nicht Flammen aufgehen. Er wirft nicht den ersten Stein. Er erdolcht Judas nicht und tritt seinen Verhörmeistern nicht ans Schienbein, sondern betet noch sterbend am Kreuz für sie.

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Die neue Lesart des alttestamentlichen Gesetzes durch Jesus führte zum Bruch seiner Anhänger mit dem Judentum.

nö.

 

Der Bruch der Anhänger mit dem Judentum erfolgte überhaupt nicht. Die haben die Anhänger damals aus den Synagogen rausgeschmissen, nach dem Fall Jerusalems, für die wir Atheisten von den damaligen Palästina-Bewohnern verantwortlich gemacht wurden.

 

Oder gibt dazu schon eine neuere Lesart?

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Jesus hat sich weniger als Urheber von Gesetzen verstanden als eben deren Erfüllung. Er macht keine Gesetze, er erfüllt sie.

Was genau "Erfüllen" bedeutet, hat er aber nicht genau definiert.

 

Erfüllen kann ein einfaches Befolgen sind. Dies aber tut Jesus nicht.

 

Erfüllen kann auch ein Anfüllen bedeuten, also additiv noch was hinzufügen. Das hat er zumindest in einigen Fällen praktiziert.

 

Wenn ich die Lebenspraxis von Jesus und sein Verhältnis zu den Gesetzen überdenke, dann scheint es eher so zu sein, dass er die Gesetze auf ihren Sinn abgeklopft hat. Und wenn etwas in den Gesetzen diesen (von ihm erkannten und behaupteten) Sinn widersprach, hat er sich überlegt, wie man diesen vermuteten Sinn am besten verwirklicht. Und so hat er dann gehandelt.

 

Der Ausspruch mit dem "nicht das kleinste Häkchen am Gesetz darf verändert werden" kommt mir so vor, wie wenn Papst Benedikt unaufhörlich auf die "Hermeneutik der Kontinuität statt der Hermeneutik des Bruchs" hingewiesen hat: Ein Pochen auf Tradition um der Tradition wegen - nicht des Menschen wegen.

Im Munde eines Mannes wie Jesus, der im Zweifelsfall bricht mit den alttestamentlichen Traditionen des Steinigens und Scheidebriefausstellens, klingt das komisch. Womöglich hört man hier eher die Stimme des Matthäus, der Jesus zum Werkzeug seines Traditionsverständnisses umfunktioniert.

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Die neue Lesart des alttestamentlichen Gesetzes durch Jesus führte zum Bruch seiner Anhänger mit dem Judentum.

Der Bruch der Anhänger mit dem Judentum erfolgte überhaupt nicht. Die haben die Anhänger damals aus den Synagogen rausgeschmissen, ...

 

Die ersten Christen wollten die Juden erst mal ins Boot holen, also von Jesus und seiner Botschaft überzeugen.

Und es war die Synagogengemeinschaft, die die Christen rausgeschmissen hat, nicht andersrum.

 

Allerdings muss man vielleicht dazu sagen: Wenn man sich ansieht, auf welche Weise und mit welchen Worten die Christen (Petrus und Stefanus zum Beispiel) ihre Botschaft "schließt Euch Jesus an ..." formuliert haben, dann wird durchaus verständlich, dass die Juden die Christen nicht mehr bei sich dulden wollten.

 

Der Ausdruck "neue Lesart" ist ein Euphemismus. Da werden einige Teile des alten Testamentes ganz schön angefragt und zum Teil umgekrempelt. Und zwar entgegen der gewohnten Tradition. Das ist nicht eine "neue Lesart", sondern es ergibt sich eine signifikant veränderte Lebenspraxis.

 

Und dass Traditionsgemeinschaften nichts mehr fürchten, als eine solche Veränderung, ja sogar Umwälzung, liegt in der Natur solche Gemeinschaften.

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Jesus hat sich weniger als Urheber von Gesetzen verstanden als eben deren Erfüllung. Er macht keine Gesetze, er erfüllt sie.

Was genau "Erfüllen" bedeutet, hat er aber nicht genau definiert....

wie deutest du den tod am kreuz? ist es die hinrichtung eines aufrührers?

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wie deutest du den tod am kreuz? ist es die hinrichtung eines aufrührers?

Auch. Aber damit ist nur ein kleiner Aspekt gedeutet.

 

Jesus hat ja ganz hübsch provoziert. Wenn er gewisse Leute als Schlangenbrut und Natterngezücht, als übertünchte Gräber verunglimpft. Wenn er sich über "die Alten" (also die Gründer oder Wächter der Tradition) stellt und antithetisiert: "Ich aber sage euch!", wenn er beim lustigen Gemeinschaftstreiben der Frauenhatz sich nicht nur dem Tun widersetzt, sondern die anderen als schuldbehaftet erweist, ... na so einer ist doch eine rechte Laus im Pelz.

 

Es hat schon immer negative Konsequenzen gegeben, wenn jemand nicht beim Mainstream geblieben ist. Wer Gruppennormen anzweifelt, diesen Zweifel unter das Volk bringt und den Gruppennormen zuwider handelt, wird immer irgendwie aus dem Verkehr gezogen. Die Geschichte zeigt: Egal wie.

 

Aber wie gesagt: Das ist nur ein Aspekt.

 

Die Bestrafung aus den eigenen Händen zu geben und in die Hand Gottes zu legen, war bestimmt ein harter Brocken für viele. Und ist es immer noch.

Auch Jesu Verkehrung des Tun-Ergehen-Zusammenhangs ist so eine Provokation. Nicht "Wohl dem Manne, der Gottes Wege geht", sondern: Der Mann der Gottes Wege geht wird vor Gericht zur Sau gemacht, angespuckt, verhöhnt, ausgepeitscht und elendiglich zu Tode gekreuzigt. Das gibt elendigliche Dellen in der Tun-Ergehens-Mentalität. Allerdings hat bereits der jesajanische Gottesknecht darauf hingewiesen - allerdings ohne Hoffnung und ohne Begründung, warum es trotz allen Leidens sinnvoll ist, Gottes Wege zu gehen und all den Ärger in Kauf zu nehmen.

 

Am Palmsonntag verdreht Jesus die landläufige Messiasvorstellung vom hehren Heldenmessias, der die Feinde Israels brachial vertreibt. Er kommt wie eine Witzfigur, wie eine Karikatur des Messias, auf einem Esel daher. Und dann gibt es auch noch welche, die das gut finden. So jemand ist gefährlich.

 

Jesus wendet sich den Zöllnern und Dirnen und den Sündern zu. Er schraubt ihnen nicht vorrangig den Lack herunter, sondern verkündet ihnen Gottes bleibenden Beistand. So jemand ist gefährlich.

 

Wer so wild in der Landschaft herumprovoziert, muss sich nicht wundern, wenn er irgendwann einmal an irgend einem Kreuz hängt.

Es wurde Jesus sowohl seine Neuinterpretation alter Schriften, als auch seine Zuwendung den falschen Leuten, also zum Gesindel, als auch seine Überheblichkeit ("er macht sich selbst zum Gott!"), als auch seine Unbelehrbarkeit übel genommen.

 

Und es kommt wohl auch ein neidisches Austesten dazu. Man wollte doch mal sehen, wie weit sein so demonstrativ vorgeführtes Gottvertrauen reicht.

 

Dazu (und damit zusammenhängend) kommt noch ein gewisser Grundsadismus. Eine Gesellschaft, die gerne mal eine Ehebrecherin durch die Straßen zur Steinigung treibt, wird auch ihren Spaß an den Qualen einer Auspeitschung und Kreuzigung haben. Besonders, wenn es nicht "ihr" Mann ist, der da leidet, sondern einer "von den anderen". Allophobie ist schließlich keine Modeerscheinung, sondern zieht sich quer durch die gesamte Menschengeschichte.

 

Und dann die Bestätigung: "Schaut mal! So ergeht es jemandem, der sich nicht an unsere Normen hält!"

Abschreckung. Schutz vor Nachfolgetätern. Die Lieblinge Jesu (Gesindel) auf die Plätze verweisen und ihnen drohen, dass ihnen Ähnliches droht, wenn sie nicht aufhören, den Jesus anzuhimmeln.

 

Und natürlich: Liebkind machen bei den Römern. Ihnen ein Fresschen für ihre rigide Grausamkeit bieten. Besser, dass irgend so ein ungeliebter Prophet gekreuzigt wird und Pilatus beim Kaiser Erfolge vorweisen kann, als dass er wieder mal den Tempelschatz bedroht. Vielleicht lässt sich ja der Grausamkeitsetat durch ein Bauernopfer ein wenig abtragen.

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wie deutest du den tod am kreuz? ist es die hinrichtung eines aufrührers?

Auch. Aber damit ist nur ein kleiner Aspekt gedeutet.

 

Jesus hat ja ganz hübsch provoziert. Wenn er gewisse Leute als Schlangenbrut und Natterngezücht, als übertünchte Gräber verunglimpft. Wenn er sich über "die Alten" (also die Gründer oder Wächter der Tradition) stellt und antithetisiert: "Ich aber sage euch!", wenn er beim lustigen Gemeinschaftstreiben der Frauenhatz sich nicht nur dem Tun widersetzt, sondern die anderen als schuldbehaftet erweist, ... na so einer ist doch eine rechte Laus im Pelz.

 

Es hat schon immer negative Konsequenzen gegeben, wenn jemand nicht beim Mainstream geblieben ist. Wer Gruppennormen anzweifelt, diesen Zweifel unter das Volk bringt und den Gruppennormen zuwider handelt, wird immer irgendwie aus dem Verkehr gezogen. Die Geschichte zeigt: Egal wie.

 

Aber wie gesagt: Das ist nur ein Aspekt.

 

Die Bestrafung aus den eigenen Händen zu geben und in die Hand Gottes zu legen, war bestimmt ein harter Brocken für viele. Und ist es immer noch.

Auch Jesu Verkehrung des Tun-Ergehen-Zusammenhangs ist so eine Provokation. Nicht "Wohl dem Manne, der Gottes Wege geht", sondern: Der Mann der Gottes Wege geht wird vor Gericht zur Sau gemacht, angespuckt, verhöhnt, ausgepeitscht und elendiglich zu Tode gekreuzigt. Das gibt elendigliche Dellen in der Tun-Ergehens-Mentalität. Allerdings hat bereits der jesajanische Gottesknecht darauf hingewiesen - allerdings ohne Hoffnung und ohne Begründung, warum es trotz allen Leidens sinnvoll ist, Gottes Wege zu gehen und all den Ärger in Kauf zu nehmen.

 

Am Palmsonntag verdreht Jesus die landläufige Messiasvorstellung vom hehren Heldenmessias, der die Feinde Israels brachial vertreibt. Er kommt wie eine Witzfigur, wie eine Karikatur des Messias, auf einem Esel daher. Und dann gibt es auch noch welche, die das gut finden. So jemand ist gefährlich.

 

Jesus wendet sich den Zöllnern und Dirnen und den Sündern zu. Er schraubt ihnen nicht vorrangig den Lack herunter, sondern verkündet ihnen Gottes bleibenden Beistand. So jemand ist gefährlich.

 

Wer so wild in der Landschaft herumprovoziert, muss sich nicht wundern, wenn er irgendwann einmal an irgend einem Kreuz hängt.

Es wurde Jesus sowohl seine Neuinterpretation alter Schriften, als auch seine Zuwendung den falschen Leuten, also zum Gesindel, als auch seine Überheblichkeit ("er macht sich selbst zum Gott!"), als auch seine Unbelehrbarkeit übel genommen.

 

Und es kommt wohl auch ein neidisches Austesten dazu. Man wollte doch mal sehen, wie weit sein so demonstrativ vorgeführtes Gottvertrauen reicht.

 

Dazu (und damit zusammenhängend) kommt noch ein gewisser Grundsadismus. Eine Gesellschaft, die gerne mal eine Ehebrecherin durch die Straßen zur Steinigung treibt, wird auch ihren Spaß an den Qualen einer Auspeitschung und Kreuzigung haben. Besonders, wenn es nicht "ihr" Mann ist, der da leidet, sondern einer "von den anderen". Allophobie ist schließlich keine Modeerscheinung, sondern zieht sich quer durch die gesamte Menschengeschichte.

 

Und dann die Bestätigung: "Schaut mal! So ergeht es jemandem, der sich nicht an unsere Normen hält!"

Abschreckung. Schutz vor Nachfolgetätern. Die Lieblinge Jesu (Gesindel) auf die Plätze verweisen und ihnen drohen, dass ihnen Ähnliches droht, wenn sie nicht aufhören, den Jesus anzuhimmeln.

 

Und natürlich: Liebkind machen bei den Römern. Ihnen ein Fresschen für ihre rigide Grausamkeit bieten. Besser, dass irgend so ein ungeliebter Prophet gekreuzigt wird und Pilatus beim Kaiser Erfolge vorweisen kann, als dass er wieder mal den Tempelschatz bedroht. Vielleicht lässt sich ja der Grausamkeitsetat durch ein Bauernopfer ein wenig abtragen.

 

"damit ist nur ein kleiner Aspekt gedeutet."

 

das ist richtig wenn du es historisch, real, politisch, sozial, objektiv deutest.

 

für mich ist die aussage - "das gesetz erfüllt" - eine glaubensaussage. dieses ist der hauptaspekt, der grundsätzliche aspekt. dieses, und nur dieses ist christentum.

 

von dort und nur von dort stelle ich gesetze wie CIC, regularien wie KKK, organisationen wie r.-k. kirche, hierarchien wie das papsttum infrage.

 

diese dinge gehören neuzeitlich zu den gesetzen von denen gesagt wird: kein jota wird gestrichen.

 

mein leben steht nicht über und nicht unter diesen gesetzen. es steht daneben. willst du ein gesetzesleben oder ein glaubensleben führen?

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Das liefe dann auf ein "Drittes Testament" hinaus. Das hieße, dass Jesus und sein Bund noch einmal überarbeitet würde.

Das kann man vertreten, bedeutete dann aber im Endeffekt eine neue Weltreligion.

Du meinst, wie die Katharer? Die Protestanten? Die Altkatholiken? Die Piussler? Die Zeugen Jehovas?
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Die neue Lesart des alttestamentlichen Gesetzes durch Jesus führte zum Bruch seiner Anhänger mit dem Judentum.

nö.

 

Der Bruch der Anhänger mit dem Judentum erfolgte überhaupt nicht. Die haben die Anhänger damals aus den Synagogen rausgeschmissen, nach dem Fall Jerusalems, für die wir Atheisten von den damaligen Palästina-Bewohnern verantwortlich gemacht wurden.

 

Oder gibt dazu schon eine neuere Lesart?

 

Ob ein Bruch durch Verlassen oder Rausgeworfenwerden entsteht, ist ein formale Frage. Mir ging es um die inhaltliche Dimension.

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Um zum Thema zurück zu kommen: Eine sehr aufschlussreiche Beschreibung der Vorgänge rund um die Synode:
http://www.katholisches.info/2015/10/30/der-disput-kasper-gegen-ratzinger-den-franziskus-neu-entfacht-hat/

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Um zum Thema zurück zu kommen: Eine sehr aufschlussreiche Beschreibung der Vorgänge rund um die Synode:

http://www.katholisches.info/2015/10/30/der-disput-kasper-gegen-ratzinger-den-franziskus-neu-entfacht-hat/

 

 

Um zum Thema zurück zu kommen: Eine sehr aufschlussreiche Beschreibung der Vorgänge rund um die Synode:

http://www.katholisches.info/2015/10/30/der-disput-kasper-gegen-ratzinger-den-franziskus-neu-entfacht-hat/

 

eine sehr aufschlussreiche beschreibung des katholisches.info:

 

http://www.katholisches.info/2014/12/06/neues-islamgesetz-die-katholischen-hilfstruppen-der-islamisierung/

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Um zum Thema zurück zu kommen: Eine sehr aufschlussreiche Beschreibung der Vorgänge rund um die Synode:

http://www.katholisches.info/2015/10/30/der-disput-kasper-gegen-ratzinger-den-franziskus-neu-entfacht-hat/

Da hast du dir ja einen Hort des Qualitätsjournalismus als Quelle rausgesucht.
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Um zum Thema zurück zu kommen: Eine sehr aufschlussreiche Beschreibung der Vorgänge rund um die Synode:

http://www.katholisches.info/2015/10/30/der-disput-kasper-gegen-ratzinger-den-franziskus-neu-entfacht-hat/

Da hast du dir ja einen Hort des Qualitätsjournalismus als Quelle rausgesucht.

 

jeder sucht sich seine geistige nahrung selber aus. er ist verantwortlich dafür.

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Die Inhaltlichen Ergebnisse sind für mich einigermaßen uninteressant.

Was ich interessant finde:

 

eine neue Diskussionskultur.

Öffentlichmachen der Mehrheitsverhältnisse unter den Kardinälen und Bischöfen.

Das bisher vorgespielte "Wir sind uns ja alle sooo einig" ist weg.

Die Gebetsmühlenartig seit Jahrzehnten vorgetragene Ausrede "Das muß in Rom zentral für die ganze Weltkirche entschieden werden" funktioniert nicht. Für einen Afrikaner ist nun mal Homosexualität ein no go. Da konnte man sich nur so einigen, daß das nicht erwähnt wurde.

 

Und das alles wurde öffentlich gemacht. Interessiert aber wohl außerhalb des Bischofskollegiums nur wenige noch. Schon das II. Vaticanum, wo es ja ähnliche Kämpfe gab, kam viel zu spät.

 

Was ich mich frage:

 

Was haben denn die Konservativen davon, daß sie dieses Kommunionverbot für geschiedene und wiederverheiratete Menschen so vehement verteidigen, mit Stellungnahmen, mit einem Brief an den Papst, mit einem Buch? Abgesehen davon, daß dieses Thema in der Öffentlichkeit ja nicht gerade als sehr interessant wahrgenommen wird - was haben die davon?

 

so, jetzt habe ich gerade etwas über mich erfahren: Manchmal muß ich einfach was schreiben, damit ich über eine Antwort nachdenken kann.

 

ich meine, das ist einfach ein Kämpflein, wer denn die Lufthoheit in der Kirche hat. Dazu braucht man keinen Grund, wohl aber einen Anlaß.

 

Es geht um Macht, Machtverlust, Stallgeruch, Seilschaften ausloten ...

 

bißchen unsortiert das alles von mir, vielleicht kann außer mir noch jemand mit meinem Geschreibsel was anfangen.

 

Peter.

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bißchen unsortiert das alles von mir, vielleicht kann außer mir noch jemand mit meinem Geschreibsel was anfangen.

Kann ich. :)

 

ich meine, das ist einfach ein Kämpflein, wer denn die Lufthoheit in der Kirche hat. Dazu braucht man keinen Grund, wohl aber einen Anlaß. Es geht um Macht, Machtverlust, Stallgeruch, Seilschaften ausloten ...

Ja, da ist was dran. Ich glaube, dass der Grund, um den es geht (auf beiden "Seiten") Heimat heißt. Es geht um die eigene Heimat, die man bewahren möchte, die so bleiben soll, wie man sie kennengelernt hat.
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Die Inhaltlichen Ergebnisse sind für mich einigermaßen uninteressant.

Was ich interessant finde:

 

eine neue Diskussionskultur.

Öffentlichmachen der Mehrheitsverhältnisse unter den Kardinälen und Bischöfen.

Das bisher vorgespielte "Wir sind uns ja alle sooo einig" ist weg.

Die Gebetsmühlenartig seit Jahrzehnten vorgetragene Ausrede "Das muß in Rom zentral für die ganze Weltkirche entschieden werden" funktioniert nicht. Für einen Afrikaner ist nun mal Homosexualität ein no go. Da konnte man sich nur so einigen, daß das nicht erwähnt wurde.

 

Und das alles wurde öffentlich gemacht. Interessiert aber wohl außerhalb des Bischofskollegiums nur wenige noch. Schon das II. Vaticanum, wo es ja ähnliche Kämpfe gab, kam viel zu spät.

 

Was ich mich frage:

 

Was haben denn die Konservativen davon, daß sie dieses Kommunionverbot für geschiedene und wiederverheiratete Menschen so vehement verteidigen, mit Stellungnahmen, mit einem Brief an den Papst, mit einem Buch? Abgesehen davon, daß dieses Thema in der Öffentlichkeit ja nicht gerade als sehr interessant wahrgenommen wird - was haben die davon?

 

so, jetzt habe ich gerade etwas über mich erfahren: Manchmal muß ich einfach was schreiben, damit ich über eine Antwort nachdenken kann.

 

ich meine, das ist einfach ein Kämpflein, wer denn die Lufthoheit in der Kirche hat. Dazu braucht man keinen Grund, wohl aber einen Anlaß.

 

Es geht um Macht, Machtverlust, Stallgeruch, Seilschaften ausloten ...

 

bißchen unsortiert das alles von mir, vielleicht kann außer mir noch jemand mit meinem Geschreibsel was anfangen.

 

Peter.

 

Ja, da kann ich sehr viel damit anfangen. Und ich glaube, dass da mehr als ein Körnlein Wahrheit in deinen Beobachtungen drinnen steckt. Und dennoch ist die Beobachtung unvollständig, ich möchte sie daher ergänzen (ohne damit Vollständigkeit zu beanspruchen!):

 

1) Bei all diesen wahrgenommenen oder unterstellten Motivationen glaube ich doch, dass auf allen Seiten auch der Wille da ist, das Gute zu fördern und für das Gute zu kämpfen. Es herrscht nur eine etwas andere Variante vom Guten in den Köpfen vor, bei der einen ist das Gute mehr von der Lehre geprägt, bei der anderen mehr von dem, was sie als "Barmherzigkeit" verstehen.

 

2) Die Synode machte deutlich, dass der Papst nun vor einem schier unlösbaren Dilemma steht, das er allerdings selbst heraufbeschworen hat, nämlich:

Der Versuch, Synodalität, Dezentralisierung und Reform zu verknüpfen, scheint vorerst gescheitert:

Die Mehrheit des Weltepiskopates sträubt sich gegen Reform und Dezentralisierung und benutzt die gewährte Synodalität, um die bestehende Lehre und Struktur der Kirche zu verteidigen. Das ist das gute Recht, wenn nicht sogar die Pflicht der Bischöfe.

 

3) Franziskus hatte sich das alles wohl deutlich anders vorgestellt: Er glaubte, ein paar sentimentale Appelle an die Barmherzigkeit würden genügen, um den Weltepiskopat auf eine neue Linie einzuschwören, die die Realität in den Mittelpunkt stellt und die Lehre wie ein Museumstück zwar nicht abschafft, aber als Maxime des Handelns desavouiert. Zum Anderen hätte er gerne seine Vorstellungen als "Wunsch der Bischöfe" im Geiste der neuen Synodalität der Weltöffentlichkeit vorgestellt.

 

4) Das geht jetzt nicht mehr. Franziskus muss jetzt entweder autoritär seine Reformvorstellungen durchpeitschen und auf die Synodalität pfeifen oder seine Reformvorstellungen zurückstellen oder zumindest modifizieren, um seinen Ruf als integrative Führungspersönlichkeit nicht zu ruinieren.

 

5) Mir drängt sich das in den USA gebräuchliche Bild für einen Präsidenten, der eine Parlamentsmehrheit gegen sich hat, auf, nämlich das der "lame duck", der lahmen Ente. Als lahme Ente kann man nur durch Dekrete regieren oder seine eigenen Vorstellungen zurück stellen.

 

Man darf gespannt sein, welche Variante Papst Franziskus wählen wird. Oder findet er einen dritten Weg, der beides in den Blick nimmt?

 

Soweit meine bescheidene Wahrnehmung der Situation der katholischen Kirche nach der Bischofssynode.

 

 

bearbeitet von Udalricus
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Es gäbe auch noch eine andere, allerdings sehr perfide Variante:

 

So zu tun, als würde er im Sinne der Bischofssynode handeln, wenn er Reformen in die Wege leitet, die von dieser gar nicht erwähnt oder erwünscht sind. Dann würden wir Worte wie "der Geist der Synode" vernehmen, eine Strategie, die auch nach dem Konzil teilweise erfolgreich praktiziert wurde.

 

Derartiges befürchte ich im deutschen Sprachraum: Dass die mehrdeutigen Aussagen der Synode jetzt als klarer Auftrag gesehen werden, im bisherigen Sinne weiter zu arbeiten, und angestrebte Reformen zügig umzusetzen.

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Derartiges befürchte ich im deutschen Sprachraum: Dass die mehrdeutigen Aussagen der Synode jetzt als klarer Auftrag gesehen werden, im bisherigen Sinne weiter zu arbeiten, und angestrebte Reformen zügig umzusetzen.

So ist das halt mit Wischi-Waschi-Gelaber. Hätte die Synode das nicht gewollt, hätte sie eindeutig formulieren sollen. Wie der, der mal sagte, deine Rede sei...

 

Aber das sind ja nur so Spinnereien aus der fernen Vergangenheit.

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Dann würden wir Worte wie "der Geist der Synode" vernehmen.

haben wir schon vernommen. Habe ich gerade nachgeschaut, (gesuchmaschint).

 

was kommt dann als nächstes? der Rauch des Satans ist in diese Synode eingedrungen?

 

ein klares Wort hätte ich mir auch gewünscht, endlich mal dass dieses Verbot von künstlicher Empfängnisverhütung dogmatisiert wird, und das Verbot dieser frauenweihen auch, und dass endlich mal das durchgesetzt wird, dass Frauen nicht predigen dürfen, in der Kirche, wo das Paulus in der Hl. Bibel schon geschrieben hat, und dass endlich mal Kommunionhelfer nur bei übergroßem Andrang kommunionhelfen dürfen, dass Ministranntinnen verboten werden, wie uns das ja schon im Münchner Dom vorgemacht worden ist, dass die Andacht zum Hl. Kreuz von Fatima verpflichtend vorgeschrieben wird, mit Ablass, bitte,

 

 

Aber nein. Alles Weicheier. Die trauen sich nix.

 

damit mir nicht schon wieder zu Recht hier jemand sagt, ich hätte das Ironiesmiley vergessen: ja, das ist Ironie. Damit Ihr nicht schon wieder zwei Tage braucht, wie damals, als ich ich das geheime Papst-Dekret über die "Vorjahresmesse" hier im Forum unerlaubter- aber nicht ungültiger Weise veröffentlicht hatte.

 

ach so ja,

unser Papst hat immerhin was Grundsätzliches entschieden: dass die Piusbrüder ein Jahr lang gültig und erlaubt die Beichte abnehmen dürfen. Das ist sicher ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für die Kirche.

bearbeitet von Petrus
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