Jump to content

Uhrzeiten von Gottesdiensten


StephanEssen

Recommended Posts

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Es ist soviel die Rede von rückläufiger Zahl von Gottesdienstbesuchern, aber liegt das nicht zum Teil auch am kirchlichen Angebot? Würde es vor allem jüngeren Leuten nicht leichter fallen, in eine Messe zu gehen, wenn sich dies besser in den Tagesablauf integrieren ließe (weggehen am Samstag Abend, Ausschlafen, Spaziergang und dann am Sonntag um 18 oder 19 Uhr zur Messe)?

 

Warum gibt es werktags auch meist nur Messen am (frühen) Vormittag, wenn viele Arbeitnehmer (=Kirchensteuerzahler) gar keine Gelegenheit dazu haben?

 

Das kann ja nicht nur an der ebenfalls rückläufigen Zahl von Priestern liegen, denn warum soll nicht jeder Priester zusätzlich zur Sonntag-Vormittag-Messe nicht auch eine weitere am Abend lesen können!?

 

Viele Grüße

Stephan

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Es ist soviel die Rede von rückläufiger Zahl von Gottesdienstbesuchern, aber liegt das nicht zum Teil auch am kirchlichen Angebot? Würde es vor allem jüngeren Leuten nicht leichter fallen, in eine Messe zu gehen, wenn sich dies besser in den Tagesablauf integrieren ließe (weggehen am Samstag Abend, Ausschlafen, Spaziergang und dann am Sonntag um 18 oder 19 Uhr zur Messe)?

 

Warum gibt es werktags auch meist nur Messen am (frühen) Vormittag, wenn viele Arbeitnehmer (=Kirchensteuerzahler) gar keine Gelegenheit dazu haben?

 

Das kann ja nicht nur an der ebenfalls rückläufigen Zahl von Priestern liegen, denn warum soll nicht jeder Priester zusätzlich zur Sonntag-Vormittag-Messe nicht auch eine weitere am Abend lesen können!?

 

Viele Grüße

Stephan

 

Am Samstagabend gibt es in den meisten Gemeinden Vorabendmessen, die so früh liegen (18, 19 Uhr), daß man danach noch gut anderes tun kann. Im Übrigen ist es halt eine Frage der Prioritäten im Leben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... warum soll nicht jeder Priester zusätzlich zur Sonntag-Vormittag-Messe nicht auch eine weitere am Abend lesen können!?

 

Weil er kein Kettenmeseleser ist und als Priester am Sonntagabend frei haben möchte? Nur mal so als Gedankenanstoß. :rolleyes:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Es ist soviel die Rede von rückläufiger Zahl von Gottesdienstbesuchern, aber liegt das nicht zum Teil auch am kirchlichen Angebot? Würde es vor allem jüngeren Leuten nicht leichter fallen, in eine Messe zu gehen, wenn sich dies besser in den Tagesablauf integrieren ließe (weggehen am Samstag Abend, Ausschlafen, Spaziergang und dann am Sonntag um 18 oder 19 Uhr zur Messe)

Ich denke das hat etwas mit Respekt vor der Kirche was zu tun, abends weggehen hat mit sicherheit nichts mit irgendwelchen vorboten zu tun aber ich denke es hat etwas mit einer Pflicht sich selbst gegenüber alles in massen zu halten zu tun.

Ich denke wenn einer besoffen um 6 uhr Sonntag morgens nach Hause kommt, wird er vermutlich auch die Messe um 19.00 uhr nicht wahrnehmen.

 

Gruss Hipshot

bearbeitet von hipshot
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Die Frage lässt sich wohl kaum auf abstrakter Ebene beantworten. Vorschlag: Frag die Pfarrer der Kirchen, die Du bzgl. der Frage im Blick hast.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Soweit ich den Überblick habe, gibt es eigentlich in allen größeren Städten irgendwo eine Sonntagsabendmesse (die idR auch gut besucht ist). Zeiten schwanken zw. 18 und 21 Uhr.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Das hängt wohl damit zusammen, dass der Sonntag als Tag des Gedächtnisses der Auferstehung Jesu begangen wird, und die ersten Begegnungen mit dem Auferstandenen waren eben an einem Sonntagmorgen.

 

Später kam dann wohl noch dazu, dass man ab Mitternacht nüchtern sein musste, um die Kommunion empfangen zu dürfen, aber das hat sich ja mittlerweile auf eine Stunde vor dem Kommunionempfang reduziert.

 

 

Warum gibt es werktags auch meist nur Messen am (frühen) Vormittag, wenn viele Arbeitnehmer (=Kirchensteuerzahler) gar keine Gelegenheit dazu haben?

 

Bei uns gibt es werktags mehr Abendmessen als Vormittagsmessen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt?

 

Weil es Tradition ist. Wurde hier bereits theologisch angerissen.

 

Was die Gottesdienste am Sonntag abend anbelangt: So etwas gibt es bei uns regelmäßig alle paar Wochen, weil unser Pfarrer nun mal maximal fünf Gottesdienststationen an einem Wochenende betreuen muss und zumindest eine davon nicht nur 80km entfernt ist, sondern nebenbei auch regelmäßig Sonntag Vormittags Gottesdienst haben will. Das hat eine lange "Erziehungszeit" gebraucht, bis die Leute dann auch wirklich kamen. Täusch Dich nicht darin, wieviele Leute dann wirklich Interesse an einem solchen Gottesdienst haben.

 

So ganz nebenbei haben aber auch Leute was zu tun. Man braucht dann einen Organisten zweimal am Tag, der Pfarrer muss zweimal zelebrieren, vielleicht möchte man auch, so man hat, Ministranten einsetzen. Wenn bei uns Abend-GD ist, dann ist kein GD am Sonntag vormittag. Hätten wir am Vormittag einen GD, würden die Leute am Sonntag abend nicht kommen. Vorabendmessen Sa abend haben wir selten, und wenn, als Ersatz für einen ausfallenden GD am Sonntag.

 

Ginge es nach mir, dann wäre es mir gerade recht, wenn wir öfters Sonntag abend GD hätten. Dann könnte ich auch öfters mal ein Wochenende einfach wegfahren, ohne gleich die Gemeinde ohne Orgelmusik sitzen zu lassen (kam, das mit den Prioritäten taugt als Argument nichts, vergiss es). Außerdem habe ich im RL Freunde, die nicht kirchlich sind und mit denen ich aus Gründen der Praktikabilität (sie haben wann anders beruflicherweise bedingt nicht viel Zeit) gerne Samstag abend ausgehe.Aber ich habe das nicht alleine zu bestimmen. Die Mehrheit bestimmt (zumindest bei uns ist das so).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Das geschieht im Sinne der Kundschaft ... so ist es z.B. in Bayern Brauch, Sonntags erst in die Kirche und dann ins Wirtshaus zum bechern zu gehen.

(oder, wie es hier oft der Fall ist, die Männer liefern ihre Frauen in der Kirche ab und gehen währenddessen ins Wirtshaus)

Mit einer Abendmesse am Sonntag würde das nicht funktionieren, da man(n) i.d.R. am nächsten Morgen wieder halbwegs fit für den Job sein sollte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Das geschieht im Sinne der Kundschaft ... so ist es z.B. in Bayern Brauch, Sonntags erst in die Kirche und dann ins Wirtshaus zum bechern zu gehen.

(oder, wie es hier oft der Fall ist, die Männer liefern ihre Frauen in der Kirche ab und gehen währenddessen ins Wirtshaus)

Mit einer Abendmesse am Sonntag würde das nicht funktionieren, da man(n) i.d.R. am nächsten Morgen wieder halbwegs fit für den Job sein sollte.

 

Bei uns im Dekanat gibt es meines Wissens in den drei Kleinstädten sowohl eine VAM als auch eine Sonntagabendmesse (die auch ganz gut angenommen werden, wenigstens hier an meinem Wohnort). Übrigens hat man an jedem Tag der Woche die Möglichkeit sowohl am frühen Morgen wie auch am Abend (18 oder 19 Uhr) einen Gottesdienst mitzufeiern.

Wenn jemandem wirklich daran liegt, wird er in aller Regel einen Gottesdienst finden. (In Diasporagebieten ist das sicher ungleich schwieriger.)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Das geschieht im Sinne der Kundschaft ... so ist es z.B. in Bayern Brauch, Sonntags erst in die Kirche und dann ins Wirtshaus zum bechern zu gehen.

(oder, wie es hier oft der Fall ist, die Männer liefern ihre Frauen in der Kirche ab und gehen währenddessen ins Wirtshaus)

Mit einer Abendmesse am Sonntag würde das nicht funktionieren, da man(n) i.d.R. am nächsten Morgen wieder halbwegs fit für den Job sein sollte.

 

Verhältnisse sind das bei euch. Da wundert mich nix mehr. Ordentliche Frauen gehen in die Frühmesse, damit sie rechtzeitig zum Kochen daheim sind. Und in Franken öffnen Wirtshäuser erst nach der Hl. Messe, erst dann kommt der Frühschoppen, der zeitlich knapp ausfällt, weil man ja zum Mittagessen heim geht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Das geschieht im Sinne der Kundschaft ... so ist es z.B. in Bayern Brauch, Sonntags erst in die Kirche und dann ins Wirtshaus zum bechern zu gehen.

(oder, wie es hier oft der Fall ist, die Männer liefern ihre Frauen in der Kirche ab und gehen währenddessen ins Wirtshaus)

Mit einer Abendmesse am Sonntag würde das nicht funktionieren, da man(n) i.d.R. am nächsten Morgen wieder halbwegs fit für den Job sein sollte.

 

Verhältnisse sind das bei euch. Da wundert mich nix mehr. Ordentliche Frauen gehen in die Frühmesse, damit sie rechtzeitig zum Kochen daheim sind. Und in Franken öffnen Wirtshäuser erst nach der Hl. Messe, erst dann kommt der Frühschoppen, der zeitlich knapp ausfällt, weil man ja zum Mittagessen heim geht.

 

Tja, wir haben hier zwei Wirtschaften mehr oder weniger direkt an der Kirche ... der "offizielle" Kirchenwirt macht erst nach der Messe auf, der andere schon vorher ... rate mal, welcher der beiden sein Geschäft nur noch gerade so halten kann und wer nen guten Umsatz macht B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Das geschieht im Sinne der Kundschaft ... so ist es z.B. in Bayern Brauch, Sonntags erst in die Kirche und dann ins Wirtshaus zum bechern zu gehen.

(oder, wie es hier oft der Fall ist, die Männer liefern ihre Frauen in der Kirche ab und gehen währenddessen ins Wirtshaus)

Mit einer Abendmesse am Sonntag würde das nicht funktionieren, da man(n) i.d.R. am nächsten Morgen wieder halbwegs fit für den Job sein sollte.

 

Verhältnisse sind das bei euch. Da wundert mich nix mehr. Ordentliche Frauen gehen in die Frühmesse, damit sie rechtzeitig zum Kochen daheim sind. Und in Franken öffnen Wirtshäuser erst nach der Hl. Messe, erst dann kommt der Frühschoppen, der zeitlich knapp ausfällt, weil man ja zum Mittagessen heim geht.

 

Tja, wir haben hier zwei Wirtschaften mehr oder weniger direkt an der Kirche ... der "offizielle" Kirchenwirt macht erst nach der Messe auf, der andere schon vorher ... rate mal, welcher der beiden sein Geschäft nur noch gerade so halten kann und wer nen guten Umsatz macht B)

 

Schwacher Pfarrer, mit einem Don Camillo passierte sowas nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Guten Tag zusammen,

 

was mir jetzt an den Weihnachtsfeiertagen wieder mal sehr aufgefallen ist: warum finden die allermeisten Gottesdienste eigentlich am Vormittag statt? Warum gibt es so wenige Sonntag-Abendmessen? Aber sehr wohl Messen um 9:00 Uhr am Sonntag morgen?

 

Das geschieht im Sinne der Kundschaft ... so ist es z.B. in Bayern Brauch, Sonntags erst in die Kirche und dann ins Wirtshaus zum bechern zu gehen.

(oder, wie es hier oft der Fall ist, die Männer liefern ihre Frauen in der Kirche ab und gehen währenddessen ins Wirtshaus)

Mit einer Abendmesse am Sonntag würde das nicht funktionieren, da man(n) i.d.R. am nächsten Morgen wieder halbwegs fit für den Job sein sollte.

 

Verhältnisse sind das bei euch. Da wundert mich nix mehr. Ordentliche Frauen gehen in die Frühmesse, damit sie rechtzeitig zum Kochen daheim sind. Und in Franken öffnen Wirtshäuser erst nach der Hl. Messe, erst dann kommt der Frühschoppen, der zeitlich knapp ausfällt, weil man ja zum Mittagessen heim geht.

 

Tja, wir haben hier zwei Wirtschaften mehr oder weniger direkt an der Kirche ... der "offizielle" Kirchenwirt macht erst nach der Messe auf, der andere schon vorher ... rate mal, welcher der beiden sein Geschäft nur noch gerade so halten kann und wer nen guten Umsatz macht B)

 

Schwacher Pfarrer, mit einem Don Camillo passierte sowas nicht.

 

Wir hatten schon so viele Pfarrer, da wird sich nichts mehr ändern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Wir hatten schon so viele Pfarrer, da wird sich nichts mehr ändern.

die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

ich gebe nicht auf.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Wir hatten schon so viele Pfarrer, da wird sich nichts mehr ändern.

die Hoffnung stirbt zuletzt.

 

ich gebe nicht auf.

Ich auch nicht, und ich sehe mit Freude, das selbst hier die Zahl der Gottesdienstbesucher sinkt und die der Kirchenaustritte steigt B)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Würde es vor allem jüngeren Leuten nicht leichter fallen, in eine Messe zu gehen, wenn sich dies besser in den Tagesablauf integrieren ließe (weggehen am Samstag Abend, Ausschlafen, Spaziergang und dann am Sonntag um 18 oder 19 Uhr zur Messe)?

In meiner Studentengemeinde (=junge Leute!) war die Messe Sonntags abends. Das kenne ich so auch aus andern KHGs.

 

Als zusätzliches Angebot sind Sonntag-Abend-Messen sicherlich interessant, aber ein großer Teil der Messbesucher scheint doch eher den Sonntag Vormittag zu bevorzugen - was man da sieht, wo es beides gibt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Prinzipal 8 Fuss
Ordentliche Frauen gehen in die Frühmesse, damit sie rechtzeitig zum Kochen daheim sind.

 

So und nicht anders.

 

Dazu muss man noche iniges anderes bedenken.

 

Liturgisch kannte der Sonntag ja noch das ein oder andere mehr, es wurde eine Bogen geschlagen, der nachmittags mit einer Vesper nach der Christenlehre endete. Zumindest auf dem Dorf. Es wäre die reinste Revolution gewesen, plötzlich Abendmessen am Sonntag einzuführen.

 

Die Frauen und jungen Kinder gingen in die Frühmesse, derweil versorgte der Mann mit den älteren Söhnen das Vieh.

 

Nach der Frühmesse kamen den Frauen auf dem Weg nach aus die Männer und älteren Jungs im Sonntagsstaat für das Hochamt entgegen. Währenddessen und während des Frühschoppens kochten die Frauen. Um 12 wurde gegessen, die Frauen spülten und räumten auf, der Gatte lag auf dem Sofa und verdaute den Frühschoppen und das Essen. Im Anschluß Nachmittagskaffee.

 

Je nach Gusto dann noch Christenlehre und Vesper.

 

Aus unserer heutigen Zeit vollkommen unverständlich Sachen passierten da.

 

Unser Dorf spielte in höheren Klassen Fußball, denn die Christenleere und die Vesper lagen so, dass die jungen Männer kicken konnten (und der Herr Pfarrer als bekennender Fußballfan mit zum Spiel konnte). In der Nachbarpfarrei gurkte man trotz viel besserer Talente rum, weil der Pfarrer restriktiv die Leere und die Vesper ansetzte und ein entsprechendes Regime installiert hatte, dass sich keiner traute zeitgleich zu kicken.

 

In die Christenleere schickte man bei uns meist die Frauen und die jüngeren Kinder. Diese mussten genau aufpassen, weil sie den älteren Kindern abends alles genau weitergeben mussten. War der Besuch der Leere zu gering, fragte der Dorfschullehrer nämlich gezielt die nichtanwesenden älteren Schüler am Montagmorgen ab. Scheinheilige Veranstaltung, dem Herrn Lehrer reichte es nämlich völlig aus, wenn die jüngeren Kinder alles gut weitergegeben hatten und die älteren Geschwister sich alles gut gemerkt hatten.

 

Übrigens war laut den Berichten der älteren Leute damals der Gesang in der Vesper immer besonders gut. Die meisten Männer dort hatten nach Frühschoppen und Fußballplatz nämlich einen ziemlichen Alkoholspiegel und waren bester Stimmung. :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wäre die reinste Revolution gewesen, plötzlich Abendmessen am Sonntag einzuführen.

War das nicht auch bis kurz vor dem Konzil sogar verboten (Messen nach 12:00 mittags)?

Christenleere

Ja, auch das soll es geben.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wäre die reinste Revolution gewesen, plötzlich Abendmessen am Sonntag einzuführen.

War das nicht auch bis kurz vor dem Konzil sogar verboten (Messen nach 12:00 mittags)?

 

 

Werner

 

Nein, das war nicht verboten. Es gab bis etwa 1952 in meiner damaligen Pfarrkirche den Brauch, die Sonntagabendmesse mit Mai- bzw. Rosenkranzandacht zu "kombinieren", indem die Andacht am Hauptaltar und die Messe am Josefsaltar (dem am besten einzusehenden Nebenaltar) gefeiert wurde. Bischof Julius (Döpfner) hat das dann (zum Leidwesen vieler) untersagt, aber nur diese Verknüpfung. Was es damals nicht gab, war die Vorabendmesse am Samstag (da kann ich mich konkret erst an die Zeit um 1970 erinnern, aber das hat nicht viel zu sagen).

 

Bei Messen, die nach 12.00h begannen, galt allerdings das Gebot der Eucharistischen Nüchternheit nicht ab Mitternacht, sondern vier (später drei) Stunden vor Beginn der Messfeier (korrigiere mich bitte jemand, der es besser weiß :) )

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wäre die reinste Revolution gewesen, plötzlich Abendmessen am Sonntag einzuführen.

War das nicht auch bis kurz vor dem Konzil sogar verboten (Messen nach 12:00 mittags)?

 

 

Werner

 

Nein, das war nicht verboten. Es gab bis etwa 1952 in meiner damaligen Pfarrkirche den Brauch, die Sonntagabendmesse mit Mai- bzw. Rosenkranzandacht zu "kombinieren", indem die Andacht am Hauptaltar und die Messe am Josefsaltar (dem am besten einzusehenden Nebenaltar) gefeiert wurde. Bischof Julius (Döpfner) hat das dann (zum Leidwesen vieler) untersagt, aber nur diese Verknüpfung. Was es damals nicht gab, war die Vorabendmesse am Samstag (da kann ich mich konkret erst an die Zeit um 1970 erinnern, aber das hat nicht viel zu sagen).

 

Bei Messen, die nach 12.00h begannen, galt allerdings das Gebot der Eucharistischen Nüchternheit nicht ab Mitternacht, sondern vier (später drei) Stunden vor Beginn der Messfeier (korrigiere mich bitte jemand, der es besser weiß :) )

Ich hatte da sowas in Erinnerung, war nicht deswegen auch die Auferstehungsfeier am Karsamstag morgens?

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wäre die reinste Revolution gewesen, plötzlich Abendmessen am Sonntag einzuführen.

War das nicht auch bis kurz vor dem Konzil sogar verboten (Messen nach 12:00 mittags)?

 

 

Werner

 

Nein, das war nicht verboten. Es gab bis etwa 1952 in meiner damaligen Pfarrkirche den Brauch, die Sonntagabendmesse mit Mai- bzw. Rosenkranzandacht zu "kombinieren", indem die Andacht am Hauptaltar und die Messe am Josefsaltar (dem am besten einzusehenden Nebenaltar) gefeiert wurde. Bischof Julius (Döpfner) hat das dann (zum Leidwesen vieler) untersagt, aber nur diese Verknüpfung. Was es damals nicht gab, war die Vorabendmesse am Samstag (da kann ich mich konkret erst an die Zeit um 1970 erinnern, aber das hat nicht viel zu sagen).

 

Bei Messen, die nach 12.00h begannen, galt allerdings das Gebot der Eucharistischen Nüchternheit nicht ab Mitternacht, sondern vier (später drei) Stunden vor Beginn der Messfeier (korrigiere mich bitte jemand, der es besser weiß :) )

 

Meine Oma erzählte, dass die Abendmessen (und damit die Modifizierung des eucharistischen Nüchternheitsgebots) im Zusammenhang mit den Verdunklungsvorschriften am Ende des 2. Weltkriegs aufkamen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wäre die reinste Revolution gewesen, plötzlich Abendmessen am Sonntag einzuführen.

War das nicht auch bis kurz vor dem Konzil sogar verboten (Messen nach 12:00 mittags)?

 

 

Werner

 

Nein, das war nicht verboten. Es gab bis etwa 1952 in meiner damaligen Pfarrkirche den Brauch, die Sonntagabendmesse mit Mai- bzw. Rosenkranzandacht zu "kombinieren", indem die Andacht am Hauptaltar und die Messe am Josefsaltar (dem am besten einzusehenden Nebenaltar) gefeiert wurde. Bischof Julius (Döpfner) hat das dann (zum Leidwesen vieler) untersagt, aber nur diese Verknüpfung. Was es damals nicht gab, war die Vorabendmesse am Samstag (da kann ich mich konkret erst an die Zeit um 1970 erinnern, aber das hat nicht viel zu sagen).

 

Bei Messen, die nach 12.00h begannen, galt allerdings das Gebot der Eucharistischen Nüchternheit nicht ab Mitternacht, sondern vier (später drei) Stunden vor Beginn der Messfeier (korrigiere mich bitte jemand, der es besser weiß :) )

Ich hatte da sowas in Erinnerung, war nicht deswegen auch die Auferstehungsfeier am Karsamstag morgens?

 

Werner

 

So einfach war das nicht. :) Das, was wir heute unter Osternachtsfeier verstehen, war (mit Ausnahme einiger "Nester" der Liturgischen Bewegung) am Karsamstagmorgen (Beginn 6.ooh im Hof des Pfarrhauses). So etwa um 8.00h war der Gottesdienst zu Ende, man ging nach Hause und hielt sich (trotz vorher schon gesungenem Osterhalleluja) an die Fastenregel (Fast- und Abstinenztag bis 18.00h). Dann war die Auferstehungsfeier (eine Art Andacht mit großem "Tamtam". Nun war sozusagen "richtig" Ostern, man ging heim, suchte die Osternester und machte sich über diese her.

Etwa 1955 wurde dann der Gottesdienst an den Heiligen Tagen neu geregelt: Gründonnerstag am Abend (statt morgens um 8.00h), Karfreitag 15.00h (statt 9.00h), die Osternachtsliturgie um 22.30h (statt am Karsamstagmorgen). Die sehr volkstümliche Auferstehungsfeier war damit "gestorben" (was sehr viele bedauerten, da waren halt die Texte deutsch und das "Drumrum" war auch geschätzt).

Die Änderungen zur Eucharistischen Nüchternheit begannen meiner Erinnerung nach einige Jahre später. Das lässt sich sicher genauer eruieren, aber ich habe halt mal (wieder :)) auf den Schatz meiner Erinnerungen zurückgegriffen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es wäre die reinste Revolution gewesen, plötzlich Abendmessen am Sonntag einzuführen.

War das nicht auch bis kurz vor dem Konzil sogar verboten (Messen nach 12:00 mittags)?

 

 

Werner

 

Nein, das war nicht verboten. Es gab bis etwa 1952 in meiner damaligen Pfarrkirche den Brauch, die Sonntagabendmesse mit Mai- bzw. Rosenkranzandacht zu "kombinieren", indem die Andacht am Hauptaltar und die Messe am Josefsaltar (dem am besten einzusehenden Nebenaltar) gefeiert wurde. Bischof Julius (Döpfner) hat das dann (zum Leidwesen vieler) untersagt, aber nur diese Verknüpfung. Was es damals nicht gab, war die Vorabendmesse am Samstag (da kann ich mich konkret erst an die Zeit um 1970 erinnern, aber das hat nicht viel zu sagen).

 

Bei Messen, die nach 12.00h begannen, galt allerdings das Gebot der Eucharistischen Nüchternheit nicht ab Mitternacht, sondern vier (später drei) Stunden vor Beginn der Messfeier (korrigiere mich bitte jemand, der es besser weiß :) )

 

Meine Oma erzählte, dass die Abendmessen (und damit die Modifizierung des eucharistischen Nüchternheitsgebots) im Zusammenhang mit den Verdunklungsvorschriften am Ende des 2. Weltkriegs aufkamen.

Der Zusammenhang zwischen Abendmesse und Nüchternheitsgebot erschließt sich mir schon, was das mit der Verdunklung zu tun hat, weiß ich nicht so recht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Oma erzählte, dass die Abendmessen (und damit die Modifizierung des eucharistischen Nüchternheitsgebots) im Zusammenhang mit den Verdunklungsvorschriften am Ende des 2. Weltkriegs aufkamen.

 

Wieso das denn? Die Verdunkelungsvorschriften waren eher ein Hindernis für kirchliche Veranstaltungen nach Einbruch der Dunkelheit - das wäre ein Anlass gewesen, sie abzuschaffen, wenn es sie denn schon gegeben hätte (weil es den Gemeinden zu schwierig bzw. unmöglich gewesen sein könnte, die Kirchenfenster von innen so zu verhängen, dass kein Lichtstrahl nach aussen drang).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...