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Wie man Kinder & Jugendliche inspirieren kann


jesusfan01

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Ich sehe es genau umgekehrt: Eltern sind Partner der Schule.

 

Ich kann weder in der einen noch in der anderen Richtung eine Partnerschaft erkennen, denn dies setzte eine Bereitschaft voraus, sich über Ziele und Wege zu verständigen. Dies liegt jedoch nur bedingt in der Kompetenz der Akteure - es ist ziemlich egal, ob einzelne Lehrer oder auch das gesamte Kollegium einen konkreten Lehrplan für göttlich erleuchtet oder vollkommenen Schwachfug halten (ersteres zumindest hat noch keiner mir gegenüber vertreten), er ist nun einmal da.

 

Ich reagiere eingermaßen allergisch auf solche Begriffe wie "Schulfamilie", weil sie das nicht ist. Äußerlich wird dies schon am Anweisungston von Mitteilungen deutlich. Schule ist aus meiner Sicht eine notwendige und sinnvolle Einrichtung der Bildungsvermittlung, die ich gerne in Anspruch nehme, damit meine Kinder einen Abschluss erwerben können, und diesen mit möglichst vielen Punkten. Und ich gebe gerne zu, dass ich meine beiden Damen eher frühzeitig an eine gewisse taktische Herangehensweise gewöhnt habe: Noten sind relevant, aber sie sagen nichts aus über dich als Mensch. Und wenn man mit weniger Arbeit mehr Punkte bekommen kann - ich halte das für eine korrekte Rezeption des Leistung-muss-sich-lohnen-Gedankens. Insofern ist Schule Dienstleister, noch dazu einer, der sich mir aufdrängt.

 

Zugleich ist er ein Teillebensraum meiner Kinder, und in dieser Hinsicht kooperiere ich gerne mit allen kooperationswilligen Lehrerinnen und Lehrern. Ich gehe daher auch immer gerne an Elternsprechtagen zu den Exotenfächern - ich bin schon zum Entsetzen meiner Frau von dort heim gekommen ohne jede Kenntnis der Leistungen in Latein, aber profundem Wissen über die Klasse in Kunst. Denn die Noten sehe ich ja - was mich interessiert, dass ist die Frage, ob und was meine beiden interessant finden. Gut, Martha ist nun fast 13, in der 8ten, und mit so einigen Lehrern stimme ich darüber überein, dass es schon wieder besser werden wird...

 

Aber Partnerschaft setzt Augenhöhe voraus, und die gibt es nicht. Schule setzt bestimmte Positionen und Entscheidungen, bei denen ich nichts mitzureden habe, und ich setze andere, ohne Schule zu fragen und wäge dabei durchaus mögliche Folgen eher taktisch ab, frei nach dem alten Prinzip, dass der erste schwere (oder wie der heißt) Verweis drei Wochen vor dem letzten Schultag eher eine sportliche denn eine ernste Sache ist. Ich fürchte allerdings, dass ich der Schule mit dieser Haltung nicht unbedingt zuarbeite.

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Es ist eine schwierige Balance zwischen Spaß am Lernen und dem Pflichtprinzip. Generell heißt es, dass der Mensch immer lernt, in der Schule ist es halt so, dass der Lerninhalt vorgegeben ist. Und darin liegt das Konfliktpotential.

Zumindest ist der Lerninhalt i.d.R. im normalen Unterricht an staatl. Schulen vorgegeben. Für mich ist dieses Prinzip auch sehr sinnvoll, denn nur dadurch muss sich jeder Schüler im Laufe seines Schullebens mit allen Themen beschäftigen. Forderungen wie im Eingangsthread von (angeblichen) Experten sehe ich z. T. im Hinblick auf das Ziel einer möglichst breit gestreuten Allgemeinbildung eher kritisch.

 

Beispiel: Gerade heuer habe ich mich mit der Passion mächtig ins Zeug gelegt, neue Arbeitsmaterialien erstellt usw. Damit soll den Kindern im Rahmen dieses Themas verschiedene Wege ermöglicht werden, sich mit damit auseinanderzusetzen. Es war trotzdem nicht genug, in einer Jahrgangsstufe fühlten sich SchülerInnen unterfordert und ich hatte nichts für sie, was sie gefordert hätte. Ich kann schlecht damit umgehen, wenn Kinder unterfordert sind. Da kamen dann mehrere Faktoren zusammen, Lustlosigkeit seitens der SchülerInnen auch. Ich kann mich nur dadurch entschuldigen, dass ich nicht 100 % perfekt sein kann.Andererseits aber ist Schule eben nicht der Ort des reinen Lustprinzips und einem Grundschüler kann man schlecht auf akademischen Niveau Rede und Antwort stehen: Der Alternativvorschlag der Schülerschaft war dann dem Lernort "Schule" nicht angemessen ("Ich zocke lieber WII").

Solche Situationen sind nicht zu vermeiden. Lehrer sind keine Hellseher, um jede Minute des Unterrichts vorher optimal planen zu können.

Aber gerade solche Situationen sind für mich pädagogisch ebenso wertvoll. Situationen, in denen Frustrationstolleranz geübt werden muss und kann, dürfen wir unseren Schülern nicht vorenthalten. Situationen, in denen sich nicht alles nach ihnen richtet, sondern in denen sie Geduld mit anderen haben müssen, trainieren die neuerdings geforderte Sozialkompetenz.

 

Ich bin auch nicht so sehr davon begeistert, dass der Umgang mit Schere, Stift, Kleber und Schnürsenkeln im Kindergarten nicht mehr so gelernt wird, dass man nicht die Hälfte der ersten Klassen postwendend einer ergo-therapeutischen Behandlung empfehlen möchte.
Gerade in den letzten Jahren erlebe ich auch hier eigentlich das Gegenteil. Im Kindergarten wird wieder mehr gelehrt und die Kinder zu mehr Aktivitäten angeleitet. Nur leider gleicht das die ausschließliche 'Daumengymnastik' zu Hause an diversen digitalen Spielgeräten nicht aus. Schulanfänger sind im Vergleich zu früheren Jahren sowohl grob- als auch feinmotorisch immer ungeschickter.

 

Die Balance besteht in jeder Bildungseinrichtung zwischen den Standards, die jeder beherrschen sollte und dem, wo Kinder ihre persönlichen Vorlieben und Stärken haben.

:daumenhoch:

 

Sehr skeptisch sehe ich die ständigen Schuldzuweisungen zwischen Elternhaus und Schule, besonders wenn die Schülerschaft durch das Hickhack ihrer Mitverantwortung entbunden wird: Es geht nämlich tatsächlich weder um Eltern oder Lehrer, es geht um die Kinder.
:daumenhoch:
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Liebe nannyogg,

 

vielen Dank für deine interessanten Insiderschilderungen.

 

Ich persönlich als Mutter bin schon lange ausgestiegen aus dem Rennen in die Elternsprechstunden, um zu zeigen, was für eine Supermutter ich bin, nachdem ich immer mehr zur Klagemauer mutiert bin: Eine Lehrerin beschwerte sich mal bei mir, mein Sohn würde seine Sachen im Unterricht zu langsam rausholen ... Ich brauche auch keinen Vortrag über den Notenstand meiner Kinder, wozu gibt es Zeugnisse. Wenn ein Gespräch und ein Austausch über das Kind nicht möglich ist, dann gehe ich da nicht hin, die Freiheit nehme ich mir, und nicht dazu, Ratschläge zu bekommen, die im besten Fall unrealistisch, im schlimmsten Fall impertinent sind. Keineswegs bin ich gar bereit, mein Kind von einem Lehrer beschimpfen zu lassen. Ich bin volljährig und zu allem Überfluss die Erziehungsberechtigte des betroffenen Kindes. Die Schule soll ihre Aufgabe erledigen und nicht mir in die Schuhe stecken. Wenn das Kind sich schlecht benimmt, unterschreibe ich jeden Verweis.

Sollte der Gemüsebehälter mit seiner steilen These etwa doch recht haben?

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... dass der erste schwere (oder wie der heißt) Verweis drei Wochen vor dem letzten Schultag eher eine sportliche denn eine ernste Sache ist. Ich fürchte allerdings, dass ich der Schule mit dieser Haltung nicht unbedingt zuarbeite.

Eine vernünftige Schule wird das genau so sehen (ohne das allzu laut zu sagen).

Abi-Streiche haben Tradition (sind in den letzten Jahren aber teilweise arg aus dem Ruder gelaufen und werden daher in diesem Jahr sehr kritisch betrachtet).

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Liebes Gurkenglas,

 

Ich bin männlich. Also bitte ein maskulines Personalpronomen.

 

du bist noch nicht lange dabei, deshalb erhältst du statt einer Verwarnung zunächst diesen Hinweis:

 

Mäßige bitte deinen Ton und höre auf, hier Leute zu beleidigen, sonst wird deine Zeit in diesem Forum ebenso kurz wie unerfreulich sein.

 

Wenn mir jemand gegenüber frech wird dann antworte ich auch dementsprechend. Wenn du den Theradverlauf verfolgst dann wirst du rasch erkennen das ich ausschließlich nach dieser Devise gehandelt habe. Deshalb solltest du es mir nicht verübeln wenn ich diesen Kurs auch weiterhin beibehalte. Wenn doch, dann solltest du die nötigen Konsequenzen daraus ziehen, da ich nicht vorhabe mich für diese Seite zu verbiegen. ;)

 

lg

Gurke

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Hallo Gurkenglas,

 

gilt Dein Vorwurf, Kinderlose wären pädagogisch ungeeignet, auch für Reli unterrichtende katholische Priester?

 

Ich würde mich sehr darüber freuen wenn der Religionsunterricht gänzlich aus dem Lehrplan gestrichen würde. Religiöse Erziehung gehört, meiner Meinung nach, ebenfalls zu den Dingen die gänzlich ins Private verlegt gehören. Auch hier wünsche ich mir mehr elterliches Engagement.

 

lg

Gurke

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Ich bin männlich. Also bitte ein maskulines Personalpronomen.

 

Nein, bist Du nicht. Du bist sächlich. Du bist das Gurkenglas, nicht die reale Person, die dahinter steht. Die reale Person kennen wir nicht. Du hättest Dir ja auch einen männlichen Nick aussuchen können. Dann wärst Du männlich. Oder einen weiblichen Nick. Dann wärst Du weiblich.

 

Wenn du den Theradverlauf verfolgst dann wirst du rasch erkennen das ich ausschließlich nach dieser Devise gehandelt habe.

 

Genau. Indem Du kinderlose Pädagogen im weiteren Sinne beschimpft hast - oder sie zumindest für unfähig gehalten hast. Damit ging es los.

Du hast daher völlig recht. Du bist a oams Hascherl, was von den anderen so frech angemacht wird.

 

 

Eine Runde Mitleid bitte: 1-2-3-Mitleid!

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Nein, bist Du nicht.

 

Der Inhalt meiner Unterbuchse lässt mich eigendlich ziemlich sicher sein. :lol:

 

Du bist sächlich. Du bist das Gurkenglas, nicht die reale Person, die dahinter steht. Die reale Person kennen wir nicht. Du hättest Dir ja auch einen männlichen Nick aussuchen können. Dann wärst Du männlich. Oder einen weiblichen Nick. Dann wärst Du weiblich.

 

Jetzt hast du dich aber in Rage geschrieben.

Hattest du Hilfe bei all diesen überkomplexen Zirkelschlüssen oder bist du da von ganz alleine drauf gekommen? Respekt für diese Leistung. :daumenhoch:

 

Genau. Indem Du kinderlose Pädagogen im weiteren Sinne beschimpft hast - oder sie zumindest für unfähig gehalten hast.

 

Wieso sprichst du im Präteritum? Hat sich am Wahrheitsgehalt meiner Aussagen inzwischen etwas geändert?

 

Damit ging es los.

Du hast daher völlig recht. Du bist a oams Hascherl, was von den anderen so frech angemacht wird.

 

Eine Runde Mitleid bitte: 1-2-3-Mitleid!

 

Das ist ja wohl das mindeste.

 

lg

Gurke

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Woher die ausschließliche Kompetenz der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder kommen soll, ist mir schleierhaft.

Da gibt es nämlich rein gar nichts an Quelle, die den Lehrern nicht auch zur Verfügung stünde.

Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass es signifikant mehr schlechte Lehrer als schlechte Eltern gibt.

 

Werner

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Woher die ausschließliche Kompetenz der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder kommen soll, ist mir schleierhaft.

Da gibt es nämlich rein gar nichts an Quelle, die den Lehrern nicht auch zur Verfügung stünde.

Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass es signifikant mehr schlechte Lehrer als schlechte Eltern gibt.

 

Werner

Ganz einfach
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Das Geplänkel um diese Gurkenthese hört jetzt bitte auf, andernfalls splitte ich.

 

Inge als Mod.

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Woher die ausschließliche Kompetenz der Eltern zur Erziehung ihrer Kinder kommen soll, ist mir schleierhaft.

Da gibt es nämlich rein gar nichts an Quelle, die den Lehrern nicht auch zur Verfügung stünde.

Allerdings habe ich nicht den Eindruck, dass es signifikant mehr schlechte Lehrer als schlechte Eltern gibt.

 

Werner

Na ja, Eltern haben einfach Jahr(zehnt)elange tagtägliche Erfahrung mit genau ihren Kindern. Das sorgt schon für eine einmalige Kompetenz im Umgang mit genau diesen Kindern. Allerdings erfahrungsgemäß auch für ein gewisses Maß an Betriebsblindheit.

Lehrer hingegen haben das Lehren gelernt, und irgendwann auch jahr(zehnt)elange Erfahrung im Umgang mit Schülern. Und eine andere Form von Betriebsblindheit.

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