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Der Heilige Geist


Evangelist Lukas

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Evangelist Lukas

Da sagte Jesus zu ihnen: Friede euch! Gleichwie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist! Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.

Ist es so absolut, wie grade gelesen?

 

Man vergibt die Sünden und sind diese vergeben…

Oder die Vorausätzung dafür ist die Wirkung des Heiligen Geistes?

Kann auch heute jeder, der sich Priester nennt, Sünden vergeben oder Vergebung ablehnen?

 

Mir eigentlich ist unklar, wie heute der Heiliger Geist verstanden wird, angenommen, aufgenommen und was der Heiliger Geist im Köpfen gegenwärtigen Menschen darstellt. In meinem Schädel der Heiliger Geist klingt immer wieder, als Geist der Wahrheit. Was für mich heißt, was die Wahrheit gegenübersteht, hat nichts mit Wirken oder Beistand des Heiligen Geistes zu tun.

 

Hier muss ich eine Warnung für sehr eifrige Gegner des Heiligen Geistes hinterlegen so, wie Jesus darüber sprach:

Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben.
Klingt auch nach Vorausätzung der Sündenvergebung.

 

Dennoch bleibt mir unklar, wie der Heiliger Geist heute verstanden wird.

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Man vergibt die Sünden und sind diese vergeben…

Das ist so wie es dort steht. Wenn Sünden vergeben werden, dann sind sie zangsläufig vergeben worden.

 

Sündenvergebung bedeutet, die Schuld nicht nachzutragen. Wenn dir einer gegen dein Auto fährt und du ihm das vergibst, dann kann dieser einfach weiterfahren, weil du ihm das nicht anrechnest.

 

Wenn dich dein Ehepartner betrügt und du das vergibst, dann lebt ihr so weiter, als wenn kein Betrug statt gefunden hat.

 

Das ist Vergebung.

bearbeitet von Jocke
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(...)

Mir eigentlich ist unklar, wie heute der Heiliger Geist verstanden wird, (...)

 

Die Existenz des Heiligen Geistes ist Teil des Glaubensbekenntnisses sowohl bei evangelischen wie bei katholischen Christen.

 

Das Wirken des Heiligen Geistes wird beschrieben unter anderem im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) und dort vor allem in den Passagen über die Trinität (KKK 232-267), über das Glaubensbekenntnis (KKK 683-747) und über die Liturgie (KKK 1076-1112)

 

Der Heilige Geist ist Person (KKK 686), die dritte in der Dreifaltigkeit, und geht aus dem Vater und dem Sohn hervor, jedenfalls seit dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 381. Der Geist spricht nicht selber zu den Menschen, sondern befähigt Menschen, Gott zu erkennen und das Wort Gottes im Glauben anzunehmen (KKK 687). Der Heilige Geist ist das lebendige Gedächtnis der Kirche (KKK 1096). In der Heilsökonomie, die mit Gottes Verheißung an Abraham begonnen hat, ist es der Geist, der Leben spendet (KKK 705). Als Gabe Gottes, ausgegossen am Pfingsttag, befähigt der Heilige Geist den Menschen zur Liebe als Prinzip des neuen Lebens in Christus (KKK 733-735).

 

Soweit ein paar Aspekte aus der Lehre der Katholischen Kirche. Ich denke, dass zumindest die katholischen Christen in diesem Forum diesen Vorstellungen weitgehend folgen.

 

Alfons

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Ich gehe mit dem konform, was die Bibel über den Hage sagt: Er lässt in der Muttersprache Gottes große Taten verkünden, wo er weht, da ist Freiheit, er macht uns von Sklaven zu Kindern Gottes, er wohnt im Menschen, er ist das neue Prinzip, das das Gesetz ablöst usw.

 

Wir bekommen ihn mit der Taufe und besiegelt wird er in der Firmung, so will es die Tradition.

 

Und da ich katholisch bin und die Bibel katholisch lese, sehe ich kein Problem, Bibel, Tradition und auch Veränderung als geistgewirkt zu betrachten, alle drei zusammen.

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Die Existenz des Heiligen Geistes ist Teil des Glaubensbekenntnisses sowohl bei evangelischen wie bei katholischen Christen.

Das ist sie in dieser Form ganz gewiss. Die Existenz des Heiligen Geistes ist ein Teil eines Bekenntnisses.

Dagegen ist die Existenz eines beliebigen Menschen nicht aus einem Bekenntnis.

 

Ein Mensch existiert auch ohne ein Bekenntnis, weil Menschen wirksam sind.

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(...)Mir eigentlich ist unklar, wie heute der Heiliger Geist verstanden wird, (...)

Mit den heutigen Begriffen kann weder der Heilige Geist,noch die zweite Person der Gottheit und somit auch nicht die Allerheiligste Dreifaltigkeit logisch verstanden werden.

Man muss sich einfach damit abfinden, dass menschliches Denken hier überfordert ist.

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Als Gabe Gottes, ausgegossen am Pfingsttag, befähigt der Heilige Geist den Menschen zur Liebe als Prinzip des neuen Lebens in Christus (KKK 733-735).

Wenn ich das glaube, dann ist Gott die Ursache meiner Liebe. Wenn sich meine Mitmenschen unter dieser Bedingung dann nicht von mir als geliebt verstehen, dann müssen sie sich täuschen, denn davor steht Gott höchst selbst.

 

Das ist einer der Gründe, warum Menschen Gott glauben, weil sie sich damit als unbezweifelbar liebend begreifen.

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Der Heilige Geist ist Person (KKK 686), die dritte in der Dreifaltigkeit, und geht aus dem Vater und dem Sohn hervor, jedenfalls seit dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 381.

Genau gesagt geht er seit diesem Konzil aus dem Vater hervor. Dass er auch aus dem Sohn hervorgehe ("filioque") ist eine spätere Einfügung ausschließlich der Kirche von Rom, die in der Folge stark kirchentrennend gewirkt hat.

Ich weiß nicht, ob sich irgenjemand tatsächlich den Hl. Geist als Person vorstellt oder auch nur vorstellen kann. Dass er i. d. R. als Taube dargestellt wird, macht diese Vorstellung nicht einfacher, aber ein "Geist", der aus dem Vater "hervorgeht", der "weht", das ist irgendwie schwer als "Person" vorstellbar

 

Werner

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Worauf kommt es hier denn an?

Ist es entscheidend, was ist, oder was gedacht wird?

 

Was verändert sich denn, wenn der Heilige Geist aus dem Vater alleine kommt oder aus Vater und Sohn? Was würde der Unterschied bedeuten?

 

Wenn der Heilige Geist aus dem Vater und aus dem Sohn kommt, dann doch wohl nicht erst seit einem Konzil?

Warten Vater und Sohn auf eine Konzilsentscheidung?

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Der Heilige Geist ist Person (KKK 686), die dritte in der Dreifaltigkeit, und geht aus dem Vater und dem Sohn hervor, jedenfalls seit dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 381.

Genau gesagt geht er seit diesem Konzil aus dem Vater hervor. Dass er auch aus dem Sohn hervorgehe ("filioque") ist eine spätere Einfügung ausschließlich der Kirche von Rom, die in der Folge stark kirchentrennend gewirkt hat.

Ich weiß nicht, ob sich irgenjemand tatsächlich den Hl. Geist als Person vorstellt oder auch nur vorstellen kann. Dass er i. d. R. als Taube dargestellt wird, macht diese Vorstellung nicht einfacher, aber ein "Geist", der aus dem Vater "hervorgeht", der "weht", das ist irgendwie schwer als "Person" vorstellbar

 

Werner

 

Gott offenbart sich als konkreter Mensch, geboren von Maria, gestorben am Kreuz besonders als Jesus. Seine allgemeine ständige Menschennähe ist uns geheimnissvoller. Sie folgt darauf und dauert bis heute an.

Sie ist offenbart als Heiliger Geist. Das macht das geheimnisvolle seiner Menschennähe zu der Zeit nach Jesu Himmelfahrt deutlich.

Am Pfingsttag nachdem sich Jesus konkret als einzelner Mensch in seiner Geburt, Tod, Auferstehung offenbart hat, steht geschrieben, das alle mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden.

Das Wort das Jesus den anderen Beistand, den Heiligen Geist sendet, der für immer bei euch bleiben wird, ist zu der Zeit Wirklichkeit. (Joh16,7)

Aber auch die Sendung durch Jesus von allen in seine Geburt bis zum Tod. (Joh20,21)

Die das wollen und glauben.

Jesus ist am Pfingsstag deutlich als Herr und in Einheit mit dem Vater im Himmel.

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Worauf kommt es hier denn an?

Ist es entscheidend, was ist, oder was gedacht wird?

 

Was verändert sich denn, wenn der Heilige Geist aus dem Vater alleine kommt oder aus Vater und Sohn? Was würde der Unterschied bedeuten?

 

Wenn der Heilige Geist aus dem Vater und aus dem Sohn kommt, dann doch wohl nicht erst seit einem Konzil?

Warten Vater und Sohn auf eine Konzilsentscheidung?

Was wusste Jesus von Nazareth von Konzilien und den dortigen Beschlüssen?

Wo ER doch das baldige Kommen des Reiches Gottes erwartete.

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Der Heilige Geist ist Person (KKK 686), die dritte in der Dreifaltigkeit, und geht aus dem Vater und dem Sohn hervor, jedenfalls seit dem Konzil von Konstantinopel im Jahr 381.

Genau gesagt geht er seit diesem Konzil aus dem Vater hervor. Dass er auch aus dem Sohn hervorgehe ("filioque") ist eine spätere Einfügung ausschließlich der Kirche von Rom, die in der Folge stark kirchentrennend gewirkt hat.

Ich weiß nicht, ob sich irgenjemand tatsächlich den Hl. Geist als Person vorstellt oder auch nur vorstellen kann. Dass er i. d. R. als Taube dargestellt wird, macht diese Vorstellung nicht einfacher, aber ein "Geist", der aus dem Vater "hervorgeht", der "weht", das ist irgendwie schwer als "Person" vorstellbar

 

Werner

 

Gott offenbart sich als konkreter Mensch, geboren von Maria, gestorben am Kreuz besonders als Jesus. Seine allgemeine ständige Menschennähe ist uns geheimnissvoller. Sie folgt darauf und dauert bis heute an.

Sie ist offenbart als Heiliger Geist. Das macht das geheimnisvolle seiner Menschennähe zu der Zeit nach Jesu Himmelfahrt deutlich.

Am Pfingsttag nachdem sich Jesus konkret als einzelner Mensch in seiner Geburt, Tod, Auferstehung offenbart hat, steht geschrieben, das alle mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden.

Das Wort das Jesus den anderen Beistand, den Heiligen Geist sendet, der für immer bei euch bleiben wird, ist zu der Zeit Wirklichkeit. (Joh16,7)

Aber auch die Sendung durch Jesus von allen in seine Geburt bis zum Tod. (Joh20,21)

Die das wollen und glauben.

Jesus ist am Pfingsstag deutlich als Herr und in Einheit mit dem Vater im Himmel.

Jesus sich als Person vorzustellen ist ja kein Problem.

Aber der Heilige Geist, da hab ich ein Problem.

Und die zahllosen Künstler, die ihn als Taube, als Feuerzungen oder sonst was dargestellt haben, hatten dieses Problem offenbar auch.

 

Werner

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Was verändert sich denn, wenn der Heilige Geist aus dem Vater alleine kommt oder aus Vater und Sohn? Was würde der Unterschied bedeuten?

Es sind Unschärfen in der Trinitäts-Theorie.

Ursprünglich, wie gesagt, hieß es, er gehe aus dem Vater hervor.

Dabei berief man sich auf die Aussage Jesu, wenn er wieder beim Vater sei, würde er den Heiligen Geist senden.

Wohl durch den Arianerstreit, der ja hauptsächlich im Westen stattfand, hat man im Westen schließlich das "filioque" eingefügt, wohl um zu betonen, dass der Sohn und der Vater auf einer Ebene stehen, und der Vater nicht über dem Sohn.

Allerdings hat man damit den Geist zu einem Anhängsel der beiden gemacht, sicher ohne Absicht, aber wenn man mal drüber nachdenkt, ist es so.

Man könnte die Trinität als Dreieck darstellen, was ja gern gemacht wird. Dann ist bei der ursprünglichen Auffassung die eine Spitze oben, das ist der Vater, darunter (!) Sohn und Geist, der eine vom Vater gezeugt, der andere vom Vater ausgesendet.

Beim römisch-katholischen Dreieck zeigt eine Spitze nach unten. Oben Vater und Sohn auf einer Ebene, darunter (!) der Geist, der aus beiden hervorgeht.

 

Soweit meine (sicher ziemlich häretischen) Gedanken dazu.

 

Werner

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Da sagte Jesus zu ihnen: Friede euch! Gleichwie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch. Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist! Welchen irgend ihr die Sünden vergebet, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.

Ist es so absolut, wie grade gelesen?

 

Man vergibt die Sünden und sind diese vergeben…

Oder die Vorausätzung dafür ist die Wirkung des Heiligen Geistes?

Kann auch heute jeder, der sich Priester nennt, Sünden vergeben oder Vergebung ablehnen?

 

Mir eigentlich ist unklar, wie heute der Heiliger Geist verstanden wird, angenommen, aufgenommen und was der Heiliger Geist im Köpfen gegenwärtigen Menschen darstellt. In meinem Schädel der Heiliger Geist klingt immer wieder, als Geist der Wahrheit. Was für mich heißt, was die Wahrheit gegenübersteht, hat nichts mit Wirken oder Beistand des Heiligen Geistes zu tun.

 

Hier muss ich eine Warnung für sehr eifrige Gegner des Heiligen Geistes hinterlegen so, wie Jesus darüber sprach:

Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Darum sage ich euch: Alle Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben; aber die Lästerung wider den Geist wird den Menschen nicht vergeben.
Klingt auch nach Vorausätzung der Sündenvergebung.

 

Dennoch bleibt mir unklar, wie der Heiliger Geist heute verstanden wird.

 

Wie versteh ich den Heiligen Geist?

 

Im Bezug auf die Weltnnähe Jesu. Jesus ist dabei nicht alleine.

Er ist im Heiligen Geist, sodass er dieser ist.

Und er verliert sich als Gott trotzdem dabei nicht.

Er bleibt dabei gleichzeitig Gott im Vater, außerhalb der Welt.

Damit erlöst er die Welt, macht sie empfangend göttlich.

Wenn sie glaubt, wenn nicht dann nicht.

bearbeitet von Gohner
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Manche "Probleme" tauchen hier im Forum mit der Konstanz des Ungeheuers von Loch Ness auf.

Ich habe hier und hier schon zu erklären versucht dass das griechische Prosopon bzw. die Hypostase mit d.em modernen Personsbegriff nichts zu tun hat.

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Manche "Probleme" tauchen hier im Forum mit der Konstanz des Ungeheuers von Loch Ness auf.

Ich habe hier und hier schon zu erklären versucht dass das griechische Prosopon bzw. die Hypostase mit d.em modernen Personsbegriff nichts zu tun hat.

Aber mit dem Filioque läuft man direkt in diese Falle hinein. War der Personenbegriff denn damals schon überholt? Oder hat man ihn (was ich für durchaus möglich halte) im Westen nie verstanden?

 

Werner

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Manche "Probleme" tauchen hier im Forum mit der Konstanz des Ungeheuers von Loch Ness auf.

Ich habe hier und hier schon zu erklären versucht dass das griechische Prosopon bzw. die Hypostase mit d.em modernen Personsbegriff nichts zu tun hat.

Der Vergleich gefällt mir, Ungeheuer von Loch Ness.

Aber selbst Dir gelingt es nicht, das "Geheimnis der Dreifaltigkeit" mit heutigen Begriffen einem skeptischen Menschen (= nicht leichtgläubig) verständlich zu machen.

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Manche "Probleme" tauchen hier im Forum mit der Konstanz des Ungeheuers von Loch Ness auf.

Ich habe hier und hier schon zu erklären versucht dass das griechische Prosopon bzw. die Hypostase mit d.em modernen Personsbegriff nichts zu tun hat.

Der Vergleich gefällt mir, Ungeheuer von Loch Ness.

Aber selbst Dir gelingt es nicht, das "Geheimnis der Dreifaltigkeit" mit heutigen Begriffen einem skeptischen Menschen (= nicht leichtgläubig) verständlich zu machen.

In einem der durch Geist verlinkten Postings sagt er, der antike Begriff sei eher mit mit dem modernen Begriff "Rolle" als dem modernen Begriff "Person" vergleichbar.

So wäre das Ganze auch sehr verständlich.

Gott ist Vater (*) im Himmel, er wurde als Jesus Mensch auf Erden, und er wirkt als Geist wo er will.

(*) das Wort "Vater" nicht wörtlich gemeint, sondern als Analogie.

 

Ein Gott, drei Erscheinungsformen, nicht schwer zu verstehen, vollkommen einleuchtend.

 

Aber: So erzählt man es dem gläubigen Volk nicht.

Dem erzählt man seit Jahrhunderten von drei Personen. Und zwar Personen im modernen Sinn. So wurde es schon immer verstanden, so haben es sämtliche Künstler verstanden, die die Dreifaltigkeit dargestellt haben, so hat es Mohammed verstanden, der nicht verstehen konnte, dass Gott einen Sohn haben soll, so wird es bis heute gelehrt, ohne dass je (außer anscheinend in theologischen Vertiefungsseminaren) auch nur ein Wörtchen darüber verloren wird, dass diese Vorstellung falsch ist.

 

Und genau an diesem punkt habe ich ein Problem.

 

Das was der Geist da schreibt, halte ich für einleuchtend und logisch.

 

Es ist nur nicht das, was die Kirche seit Jahrhunderten erzählt, und das ist schade.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Manche "Probleme" tauchen hier im Forum mit der Konstanz des Ungeheuers von Loch Ness auf.

Ich habe hier und hier schon zu erklären versucht dass das griechische Prosopon bzw. die Hypostase mit d.em modernen Personsbegriff nichts zu tun hat.

Aber mit dem Filioque läuft man direkt in diese Falle hinein.

 

Warum?

Das Filioque hat sich auf Betreiben Karl d. Gr. entwickelt, der dies gegen die ursprüngliche Ablehnung Roms durchdrückte. Offenbar wollte er sein Kaisertum auch in Glaubensfragen dem oströmischen Kaisertum ebenbürtig machen.

 

Endgültig missverständlich wurde der Begriff erst mit den modernen Rechtskodifikationen im 18 Jh. die in der Person eine individuelle Trägerin von Rechten und Pflichten zu sehen begann.

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Und genau an diesem punkt habe ich ein Problem.

 

Das was der Geist da schreibt, halte ich für einleuchtend und logisch.

 

Es ist nur nicht das, was die Kirche seit Jahrhunderten erzählt, und das ist schade.

 

Werner

Ich habe es sowohl im Gymnasium und zwar vor dem Konzil und auch jetzt auf der Uni so gelernt.

Und so steht es auch in der Dreifaltigkeitspräfation. In den Personen die Verschiedenheit, in der Natur die Einheit, in der Majestät die Gleichheit....

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Endgültig missverständlich wurde der Begriff erst mit den modernen Rechtskodifikationen im 18 Jh. die in der Person eine individuelle Trägerin von Rechten und Pflichten zu sehen begann.

Es ist wünschenswert, das gelebte Leben Jesu in dem Begriff unterzubringen. Vor der Kreuzigung hat sich Jesus als mit Rechten und Pflichten dargestellt, die sich von denen des Vaters unterscheiden: "Lass diesen Kelch an mir vorrüber gehen."

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Es ist nur nicht das, was die Kirche seit Jahrhunderten erzählt, und das ist schade.
Das Problem ist glaube ich, wenn man dem Göttlichen in den verschiedenen Personen unterschiedliche Erfahrungswelten unterschiebt. Der Vater kennt nicht das Leiden wie der Sohn und der Sohn kennt nicht das Urhebersein wie der Vater und beide sind nur Auftraggeber des Geistes.

 

Mir fällt allerdings auch kein einziges Bild ein, mit dem man die ständige Verbundenheit der göttlichen Erscheinungsformen beschreiben könnte ohne in die Falle "Gestaltwandler" zu tappen.

 

(Ich hatte in dem von Geist oben verlinkten Thread den Gedanken vom Prinzip in verschiedenen Entitäten formuliert, aber ob das irgendwie griffig ist, weiß ich nicht.)

bearbeitet von Flo77
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Manche "Probleme" tauchen hier im Forum mit der Konstanz des Ungeheuers von Loch Ness auf.

Ich habe hier und hier schon zu erklären versucht dass das griechische Prosopon bzw. die Hypostase mit d.em modernen Personsbegriff nichts zu tun hat.

Aber mit dem Filioque läuft man direkt in diese Falle hinein.

 

Warum?

weil ein Ausgehen der "Rolle" "Heiliger Geist" nicht gleichzeitig aus den zwei unterschiedlichen "Rolle" "Vater" und "Sohn" erfolgen kann. Das kann nur gehen, wenn es zwei Personen (im modernenm Sinn) sind. Es mag sein, ich wiederhiole mich da, dass man im Westen nie richtig verstanden hat, was man im Osten mit dem Begriff "Person" gemeint hat.

Die östliche Auffassung "vom Vater durch den Sohn" ergibt mit dem "Rollenbild" Sinn. Das westliche "vom Vater und dem Sohn" ergibt nur mit zwei Personen Sinn.

Das Filioque hat sich auf Betreiben Karl d. Gr. entwickelt, der dies gegen die ursprüngliche Ablehnung Roms durchdrückte. Offenbar wollte er sein Kaisertum auch in Glaubensfragen dem oströmischen Kaisertum ebenbürtig machen.

Die Geschichte ändert nichts daran, dass die römische Kirche es zur durch Gott selbst geoffenbarten und zwingend zu glaubenden Wahrheit erklärt hat.

Endgültig missverständlich wurde der Begriff erst mit den modernen Rechtskodifikationen im 18 Jh. die in der Person eine individuelle Trägerin von Rechten und Pflichten zu sehen begann.

Ich glaube, dass der Begriff schon viel, viel früher missverstanden wurde. Man muss sich nur Darstellungen der Dreifaltigkeit ansehen.

 

Werner

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Endgültig missverständlich wurde der Begriff erst mit den modernen Rechtskodifikationen im 18 Jh. die in der Person eine individuelle Trägerin von Rechten und Pflichten zu sehen begann.

Es ist wünschenswert, das gelebte Leben Jesu in dem Begriff unterzubringen. Vor der Kreuzigung hat sich Jesus als mit Rechten und Pflichten dargestellt, die sich von denen des Vaters unterscheiden: "Lass diesen Kelch an mir vorrüber gehen."

Das hat nichts mit der Trinität sondern vielmehr mit der Zweinaturenlehre - Gott und Mensch - zu tun.

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Es ist nur nicht das, was die Kirche seit Jahrhunderten erzählt, und das ist schade.
Das Problem ist glaube ich, wenn man dem Göttlichen in den verschiedenen Personen unterschiedliche Erfahrungswelten unterschiebt. Der Vater kennt nicht das Leiden wie der Sohn und der Sohn kennt nicht das Urhebersein wie der Vater und beide sind nur Auftraggeber des Geistes.

 

Mir fällt allerdings auch kein einziges Bild ein, mit dem man die ständige Verbundenheit der göttlichen Erscheinungsformen beschreiben könnte ohne in die Falle "Gestaltwandler" zu tappen.

 

(Ich hatte in dem von Geist oben verlinkten Thread den Gedanken vom Prinzip in verschiedenen Entitäten formuliert, aber ob das irgendwie griffig ist, weiß ich nicht.)

Warum Gestaltwandler? In die Falle gerätst du nur mit einem modernen Personenbegriff. Dann bist du beim Zeus, der sich einmal in einen Schwan, einmal in einen Stier und einmal in einen Adler verwandelt.

Wenn du aber "Gott" eben nicht als "Person" ansiehst, dann kann doch ebendieser Gott in unterschiedlicher Form in Erscheinung treten.

 

Werner

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