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Wenn euch jemand nicht aufnimmt, , so gehet fort


Gast Ketelhohn

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Wobei das, wenn man es sich bildlich vorstellt, durchaus eine technische Glanzleistung ist, alter Kämpfer.

 

Allerdings haben wir hier nicht von Verfolgern gesprochen, sondern von ausgesprochenen Anti-Christen. Das ist schon was anderes - bloß offensichtlich nicht für Deine Beißreflexe. :blink:

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Allerdings haben wir hier nicht von Verfolgern gesprochen, sondern von ausgesprochenen Anti-Christen

 

Dann frag ich Dich doch: was machst Du mit Leuten, die in Dein Haus kommen, Deinen Herrn und Gott verspotten, Lügen und Unwahrheiten verkünden....

 

Was machst Du, wenn das immer wieder mit den gleichen Leuten geschieht?

 

Ich wette, Du lädtst sie immer wieder ein, gelle :blink:

 

Lieben Gruss

Erich

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Hast Du den Thread gelesen, Erich? Wer sich bei mir zu Hause permanent schlecht benimmt, fliegt natürlich raus - egal, ob er Atheist, Kathole, Nichtraucher oder Vegetarier ist. (Nur bei meinen Kindern mache ich eine Ausnahme)

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[QOUTE] Wer sich bei mir zu Hause permanent schlecht benimmt, fliegt natürlich raus - egal, ob er Atheist, Kathole, Nichtraucher oder Vegetarier ist. [/Quote]

und was ist, wenn ein Fremder sich in der Gemeinschaft, der Du angehörst, permanent Deinen Gott beleidigt etc?

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QUOTE=ThomasBloemer,11 Apr 2003, 10:52]

Wer sich bei mir zu Hause permanent schlecht benimmt, fliegt natürlich raus - egal, ob er Atheist, Kathole,

Nichtraucher oder Vegetarier ist.

 

 

Sehr sympathisch... :blink: Wo wohnst Du?

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Bloß eine Anmerkung, Sven, in aller Kürze: Es ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ein hinduistischer Schulbub im tiefsten Indien redet, der nie anderes erfahren hat, oder ob einer spricht, der sich täglich stundenlang mit dem Christentum befaßt.

 

Hinsichtlich deines Realismus bleiben mir doch einige Zweifel. Was Edith eben geschrieben hat, erscheint mir da entschieden wirklichkeitsnäher. Ich unterschreibe es.

Aber Robert,

 

Edith hat doch genau das geschrieben, was ich meinte. Wenn einer "bloß anstrengend" ist, wenn ich gar keine Chance sehe, da mit meinen Mitteln etwas zu unternehmen, dann lasse ich das ja auch: eben eine Frage des Realismus der Gelegenheit. Dann muß da ein anderer ran - einer, den das nicht anstrengt.

 

Denn ob ein anderer "bloß anstrengend" ist, ist ja keine objektiv zu beantwortende Frage. Mich strengt anderes an als Dich, Dich vermutlich anderes als Edith und Edith anderes als Erich- und jeder von uns hat Sachen, die ihm (anders als den anderen) nur so von der Hand gehen.

 

Allerdings ist es auch ein Stück weit eine Frage, ob man sich anstrengen läßt. Dazu aber muß man sich überhaupt erst mal Rechenschaft darüber geben, daß es eben nicht unbedingt die Sorge um die Ehre des Herrn sein muß, die einen zurückschrecken läßt. Es ist auch die - völlig legitime, ich will das noch einmal betonen - Sorge vor eigenen Verletzungen. Wenn ich das weiß, kann ich bewußt prüfen, ob ich das aushalte - und wenn nicht, kann ich mich zurückziehen, ohne dabei den anderen gleich als "verloren" abzustempeln oder einen dritten, der eben gerade in dieser Hinsicht weniger Probleme hat, auf dem falschen Weg zu sehen. Es geht dabei auch um Realismus sich selbst gegenüber.

 

Und es geht darum, in die (vermeintlichen oder tatsächlichen) Aggressionen des Gegenüber nicht zu viel hineinzuinterpretieren. Ich stelle noch einmal die Frage: ist es realistisch, anzunehmen, daß einer "die Wahrheit und das Leben" schlechthin ablehnt? Möglich ja, nie auszuschließen. Aber realistisch? Wie viel muß man vom anderen wissen, um ein solches Urteil abgeben zu können, das von der allgemeinen Erfahrung so weit entfernt ist?

 

Was nun den hinduistischen Schulbub betrifft: Ja, das ist ein Unterschied. Allerdings wirkt der sich m.E. gerade umgekehrt aus. Denn der ist ja nun im Vergleich wirklich unvoreingenommen. Wenn ich dem gegenübertrete und den mit dem Evangeligum bekannt mache, hat das erst einmal Neuigkeitswert - und schon deshalb ist es interessant. Einer, der hier lebt, hat dagegen schon eine Menge mit der Kirche, mit Christen erlebt, vor allem aber viel darüber gehört. Das ist für ihn "ein alter Hut". Auf alles, was wir sagen, scheint es passende Erwiderungen zu geben, es gibt zigtausende an Vorbildern, die eben diesen Gott bewußt abgeschrieben haben.

 

Bei wem ist es eher zu verstehen, wenn er einen anderen ablehnt: bei dem, der ihn gerade zum ersten Mal kennenlernt, ohne ihm die Chance des Kennenlernens zu geben? Oder doch bei dem, der von Kindesbeinen an von dem anderen schon gehört hat - aber eben vor allem Verleumdungen und Verfälschungen?

 

Und wir wollen einmal nicht vergessen, daß diese Verleumdungen und Verfälschungen auch von Christen weitergetragen worden sind...

 

Natürlich macht eben dies das Reden über Gott hierzulande oft auch viel schwieriger. Man muß erst einmal in mühseliger Arbeit den ganzen Schutt wegräumen, der sich angesammelt hat. Aber ich lebe nun einmal nicht in Indien. Ich wäre vermutlich auch gar nicht der richtige, um einem hinduistischen Schulbub das Evangelium nahezubringen - auch da bin ich ganz realistisch.

 

Aber nur, weil ich vor einem Haus stehe, das komplett zusammengebrochen ist, das wegzuräumen eine herkulische Aufgabe ist, wäre es doch wirklich unrealistisch, zu sagen, daß die Schätze im Keller dort liegenbleiben sollen.

 

Ich habe ein breites Kreuz und schwielige Finger (nur um im Bild zu bleiben), Steinbrocken zu bewegen macht mir nichts aus. Dafür fällt es mir schwer, einen Säugling zu halten, ohne ihm wehzutun. Aber es soll keiner sagen, daß meine Arbeit nichts wert sei, oder es unrealistisch sei, sie zu beginnen, nur sie einem anderen nicht liegt, oder weil ich sie vielleicht nicht zu Ende bringen kann.

 

Und ab und zu fände ich es ganz nett, wenn ein paar aus der Menge der Schaulustigen, die umherstehen und feixen, weil ich dem alten Sysiphos Konkurrenz mache, ausprobieren würden, ob sie nicht doch mal ab und zu einen Kiesel bewegen können. Denn auch wenn ich jedes Verständnis dafür habe, daß einer eine Aufgabe, die ihm gar nicht liegt, auch gar nicht erst anfängt: es laufen etliche Leute herum, die ihre (theologischen) Muskeln im Fitneßstudio aufbauen, ölen und zur Schau stellen - aber dann, wenn es wirklich einmal darum geht, etwas zu stemmen, sich über ihre Maniküre mehr Sorgen zu machen scheinen als alles andere.

 

Wie gesagt, mir macht meine Arbeit Spaß, Riesenspaß sogar. Aber ich bin da nicht geizig - ich teile den Spaß gern...

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Ach Erich, das kommt doch auf die Umstände an. Sven hat das wesentliche gesagt - wenn ich den Eindruck habe, daß es gar nicht um meinen Gott geht, sondern um ein Zerrbild, dann ist das etwas anderes, als wenn ich gezielte Bösartigkeit vermuten muß. Wenn hier ein Forumsmitglied im Bezug auf den Herrn vom "christlichen Mördergott" spricht, sehe ich das weniger als Beleidigung als als Ausdruck dafür, daß er (bzw. in diesem sie) nix verstanden hat - die Schuld dafür kann durchaus bei uns zwei beiden liegen, weil unser Zeugnis in Wort und Leben eben noch ein Verbesserungspotential hat.

 

Selbst bei Bösartigkeit übrigens halte ich von nicht die Hand geben und vom Tisch Wegsetzen genausowenig wie von einer Mahnwache vor dem Cola-Automaten wegen des Irak-Kriegs. Das ist Betroffenheitslyrik, um nicht zu sagen Kasperletheater.

 

Und Du, mein Allerwertester, tue doch nicht immer so, als seist Du von der knallharten Sorte. Habe ich Dich doch mit Atheisten und -innen und Altbiertrinkern zu Tische sitzen sehen mit eigenen Augen, Du heimlicher Kuschelchrist! ( *unter derzerbissenenschreibtischplatteindeckunggeh* :blink: )

 

@Edith: Ich rauche in Meerbusch bei Düsseldorf... bzw. in meinem Büro in Ratingen.

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Ist es realistisch, anzunehmen, daß einer den Christus, an den wir glauben, haßt, so sehr, daß er sich über dessen Verfluchung freut? Ist es realistisch, daß einer "die Wahrheit und das Leben" an sich haßt? Nun, es ist nicht auszuschließen. Aber es dürfte ein eher exotischer Fall sein. Und realistisch zu sein, heißt doch, nicht den exotischen Extremfall, sondern das naheliegende, der Erfahrung entsprechende zur Grundlage der eigenen Einschätzungen zu machen. Sicher, ein bißchen Vorsicht kann nicht schaden. Wenn man Pech hat, begegnet man gerade dem einen Extremfall unter Tausenden oder Millionen. Aber die Vorsicht darf einen nicht lähmen - vor lauter Angst vor dem Möglichen darf man nicht das Wahrscheinliche ausschließen.

Hallo Sven,

 

ich greife mal nur einen Aspekt Deines Postings heraus.

 

Halten wir nochmal den Ursprungssatz fest: »Ich bin aber so ehrlich, jeden Fluch eines Christen auf seinen Gott als Schritt in die richtige Richtung zu werten. Ich freue mich über jeden, der aus eigener Kraft aus dem Glauben herausfindet.«

 

 

Die Aussage klingt sehr realistisch und ich zweifele nicht daran, daß er es nicht ehrlich meint, ganz im Gegenteil - er unterstreicht ja noch seine Ehrlichkeit: "er freut sich über jeden Fluch eines Christen auf seinen Gott."

 

Dem Verfasser ist nicht nur der "Christus" bekannt, und ich möchte betonen es gibt nur einen, und in Europa kann wohl niemand behaupten noch nie etwas von IHM gehört zu haben.

 

Nein, dem Verfasser ist noch mehr bekannt: Er kennt nicht nur Christus, als den Erlöser, als den Sohn Gottes, er kennt auch den Unterschied zwischen Fluch und Segen.

 

"jeder Fluch eines Christen auf seinen Gott" - eine grössere Haltung GEGEN CHRISTUS kann man nicht mehr einnehmen. Sein Bestreben ist es, daß Menschen von diesem Gott - diesem Christus absagen. Ich habe ganz bewusst Hiobs Frau zitiert ...

 

Sein Bestreben ist also sehr realistisch, möglicherweise wird er auch aktiv, damit andere "aus eigener Kraft aus dem Glauben herausfinden"...

 

Und es ist sehr realistisch, daß jemand "die Wahrheit und das Leben" hasst. Das Wort von Kreuz, von der Erlöserbotschaft Christi, ist denen die verlorengehen Torheit - uns aber die wir erettet werden ist es Gottes Kraft. Warum hat man wohl einen Stephanus gesteinigt? - Weil er Jesus Christus verkündigt hat. Und noch heute knirschen manche mit den Zähnen, wenn das Wort Christi verkündet wird. Auch das ist sehr realistisch, weil ja persönlich erfahrbar.

 

Aus welcher Quelle wird wohl der Hass gegen Christus genährt? Ich hatte in meinem ersten Posting ganz bewusst den Begriff "Anti-Christ" gewählt. Was sind das für Menschen, die sich gegen Christus stellen? Aus welcher Quelle wird denn "ihre eigene Kraft" gespeist? Warum freuen sie sich wenn Menschen - Christus verfluchen?

 

Keine exotischen Extremfälle, sondern REAL in unserem persönlichen Leben erfahrbar. Je tiefer wir eintauchen in Christi und je mehr wir von IHM ausstrahlen umso grösser auch die Anfeindungen denen wir ausgesetzt sind. Und man bekommt eine Blickweise, eine Unterscheidung der Mächte und Gewalten. Und Paulus betont ja, hier auf Erden haben wir nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen. Von daher dürfen wir ja auch eine Einladung annehmen und auch Aussprechen und diese Menschen segnen und noch mehr: lieben! Aber man darf auch erkennen, in welchen "Machtbereichen" sie sich befinden und aus welcher Quelle sie "ihre eigene Kraft" schöpfen.

 

Als Christ bin ich angeschlossen an die Erlöserkraft Jesu Christi, der sich grade in dem Schwachen am mächtigsten erweist! Aus dieser Quelle schöpfe ich meine Kraft!

 

gby

 

bernd

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Du heimlicher Kuschelchrist!

Willst wohl meinen guten schlechten Ruf zerstören, Du Frauenversteher (jetzt hab ich’s Dir aber gegeben)

 

Aber ich kann nur auf Robert verweisen, der folgendes korrekt ausführte:

 

Ebenso ist übrigens auf der Seite der Ungläubigen zu unterscheiden zwischen erstens verbissenen Kämpfern, zweitens verständnislosen Spöttern und drittens jakobsartigen Gotteskämpfern, die gegen den Herrn ankämpfen, der sie schon gepackt hat.

Den Urheber des Ausgangszitates rechne ich eher einem „dämonischen“ Bereich zu. Und da würde ich es mir überlegen, mich an den gleichen Tisch zu setzen. Ich wüsste nicht, ob ich genügend Selbstbeherrschung aufbringen würde, um mein militantes Ich zu stoppen :blink:

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Lieber Bernd,

 

nur eine ganz einfache Frage:

 

Wenn Du einen kennst, den Du als freundlich, hilfsbereit, treu und rundum liebenswert kennst - und ein anderer fängt an, den zu verfluchen, sobald er seinen Namen hört: was ist die realistischere Vermutung:

 

- daß der ihn kennt, in allen seinen guten Eigenschaften, und ihn in Kenntnis dessen haßt, oder

 

- ihn eben nicht kennt, sondern nur Verleumdungen über ihn, und das so entstandene Zerrbild haßt?

 

Und was das "von ihm gehört haben" betrifft: Entschuldige, das ist doch nun wirklich ein herzlich weltfremder, realitätsferner Hinweis, der ärgert mich schon. Der Vergleich ist bewußt extrem gewählt, aber: Wer sein Leben lang nur den "Stürmer" gelesen hat, hat auch sehr viel von Juden gehört. Schau Dir doch mal Zeitungen, Radio- und Fernsehberichte der letzten dreißig, vierzig Jahre an: was hat man denn da "von Christus gehört"?

 

Nein, was Du schreibst, ist von Realismus in der Beurteilung menschlichen Verhaltens wie auch der Wahrnehmungslage eines durchschnittlichen Mitteleuropäers geradezu Lichtjahre weit entfernt.

bearbeitet von sstemmildt
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Sven, eine kurze Antwort darauf:

 

Wer sich ein "realistisches" Bild von Jesus Christus machen möchte, der schlage das Wort Gottes auf und bilde sich seine eigene Meinung über Christus selbst und dessen Botschaft. Und diese Möglichkeit hat gradezu jeder in Europa. Und wer einen online-zugang hat, dem kann ich nur www.bibleserver.com empfehlen.

 

Ein "Zerrbild" kann auch manchmal ganz bewusst gewählt werden um seine Ziele zu verfolgen....

 

... und wer hat grosses Interesse daran, dass Bild von Christus zu "verzerren"?

 

gby

 

bernd

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Also Bernd, jetzt wirds aber schon merkwürdig...

 

Einfach die Bibel aufschlagen, und alles ist gut? "Sola scriptura" - so hat das ja nicht einmal Luther gemeint.

 

Woher weiß einer denn, daß das nicht bloß ein Propagandawerk übelster Machart ist? Woher soll einer wissen, daß das nicht bloß Lüge ist - oder Irrtümer, oder zeitlich bedingte Märchensammlungen?

 

Da liegt doch das Problem. Die Bibel ist - wenn sie nicht bezeugt wird, wenn man der Kirche und denen, die sie überliefert haben, nicht glauben kann - nur ein Haufen Papier mit Druckerschwärze.

 

Wer die Bibel ohne die Kirche liest, hat davon rein gar nichts (Tifs, falls Du das liest: bevor Du Dich wunderst, laß uns erst einmal über den Kirchenbegriff reden, den ich hier verwende). Was aber nun, wenn eben diese Kirche vor allem als tyrannischer, menschenfeindlicher Machtapparat bekannt ist?

 

Und immer im Hinterkopf zu haben: an diesem Bild sind wir nicht völlig unschuldig.

 

Daß so ein Zerrbild auch "bewußt gewählt werden kann, um seine Ziele zu verfolgen" - klar.

 

Aber was sollten das für Ziele sein? Ist es realistisch (nicht möglich, sondern auch plausibel), daß einer, dem ich begegne, solche Ziele verfolgt? Du sagst es ja selbst - wer, bitteschön kann denn realistischerweise ein Interesse daran haben, das Bild von Christus vorsätzlich zu verzerren? Ist es nicht eher naheliegend, der alltäglichen Erfahrung entsprechend, von einer Kette von Mißverständnissen und Irrtümern auszugehen? Gehört es nicht zu Deiner selbstverständlichen Alltagserfahrung, daß es solche Mißverständnisse und Irrtümer gibt, die sich immer weiter verfestigen? Zu meiner schon.

 

Realismus heißt, nicht immer nur vom Idealen auszugehen. Aber es heißt, verdammt noch mal, doch auch, das naheliegende eher anzunehmen als das fernliegende. Ist es realistischer, der Erfahrung eher entsprechend, anzunehmen, daß der andere das Gute schlechthin ablehnt - oder ist es realistischer, zu vermuten, daß er sich einfach in der Beurteilung irrt, das gute für etwas Schlechtes hält?

 

Darauf hätte ich wirklich gerne eine Antwort: eine realistische!

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Aus dem was du schreibst, Sven, leite ich eher ab, dass jemand vollkommen gleichgültig ist. Jemand versteht nicht und sagt: Interessiert mich nicht, ist mir egal, kann mir den Buckel runter rutschen.

 

Aber die Energie aufzubringen, sich aktiv gegen etwas zu wenden, ist ein anderes Spiel. Die Energie aufzubringen, jemanden von seinem Glauben abzubringen, einen Fluch gutzuheißen, das ist erstaunlich.

 

Woher kommt diese Kraft, die über die Gleichgültigkeit und Trägheit erhebt? Das scheint mir die Frage zu sein, die Bernd stellt.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Sven,

 

nicht "einfach die Bibel aufschlagen und alles wird gut" - sondern das Wort Gottes mit "offenem Herzen" lesen. Eben nicht in der Einstellung: alles Propagandawerk, alles Lüge - eine schöne Märchensammlung. Wenn ich mir ein persönliches Bild, eine persönliche Meinung von Christus bilden möchte, muss ich "OFFENER" sein. Ich lerne einen Menschen nur soweit kennen, soweit ich mich selbst öffne...

 

Du schreibst: "wer die Bibel ohne Kirche liest, hat davon rein gar nichts" - bei Deinem "Kirchenbegriff" mag das stimmen.

 

Betrachtet man Kirche jedoch als das was sie tatsächlich ist: nämlich Leib Christi und wir Christen Glieder an diesem Leib, kann ich das Wort Gottes nie ohne Kirche lesen. Denn die Erfahrung zeigt auch hier: Menschen haben Christus gefunden indem sie das Wort Gottes mit "offenem Herzen" aufgenommen haben und das eben nur weil das Wort "verstreut" wurde. Zeugnisse von verfolgten Christen aus den ehemaligen Ostblockstaaten können das zu tausendfach bestätigen...

 

Es gehört in der Tat auch zu meinen Alltagserfahrungen daß ich Menschen kennenlerne die aufgrund von Missverständnissen und Irrtümern ein ziemlich verschrobenes Bild über Christus und Seine Botschaft haben. Darüber müssen wir nicht diskutieren.

 

 

Aber zu meiner Erfahrung zählt auch, daß ich Menschen kennenlerne die ganz bewusst GEGEN Christus agieren, die keine Gelegenheit auslassen einen gläubigen Menschen mit ihren "Zweifeln" und "Hasstiraden" gegen Gott zu manipulieren. Wie sprach noch die Schlange zu Eva: "Sollte Gott wirklich gesagt haben...." Sie verzerren Christus in einer so abnormen Art und Weise, daß man nicht mehr davon ausgehen kann, sie tun es weil die "christliche Vergangenheit", die "Amtskirchen" usw. dieses Bild in ihnen geprägt haben.

 

Ganz im Gegenteil: "sie freuen sich daran, wenn ein gläubiger Christ, seinen Gott "verflucht"

 

Jesus selbst spricht deutliche Worte zu solchen Menschen in Markus 9, Vers 42: Und wer einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anlaß zur Sünde gibt , für den wäre es besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.

 

 

Sven, warum freuen sich Menschen, wenn Christen "ihren" Gott verfluchen, ihrem Gott absagen?

 

Findest Du eine Antwort auf Martins Frage: Woher kommt diese Kraft, die über die Gleichgültigkeit und Trägheit erhebt?

 

 

gby

 

bernd

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Lieber Bernd,

 

reden wir doch nicht herum: worum geht es?

 

Daß man die Bibel so lesen kann, daß es Menschen gibt, die allen Umständen zum Trotz offen für Gott waren oder wurden, ist mir bekannt - und etwas, worüber ich mich aufrichtig freue. Nur - was ist mit denen, denen das nicht gelingt, oder die das nicht tun? Sind die böswillig, verflucht, verloren?

 

Es geht schlicht darum, welches Urteil man sich über seinen Nächsten erlauben darf und vernünftigerweise kann - nicht nur in Bezug darauf, wie Gott ihn beurteilen wird: da wäre die Antwort einfach; das kann und darf niemand. Aber wie sieht es mit unserem Urteil darüber aus, ob wir diese Leute nur noch beiseite schieben sollen? Wie sieht es mit unserm Urteil darüber aus, warum sie das tun, was sie tun - und ob sich daran etwas ändern läßt? Dieses Urteil dürfen wir uns nicht nur anmaßen - wir müssen es sogar ausdrücklich. Aber wir müssen dafür gute Gründe haben.

 

Und diese Gründe dürfen nicht nur am bequemen ersten Augenschein festmachen.

 

Ich stelle die Frage zum dritten Mal, und werde sie weiter stellen: Ist es realistischer, der Erfahrung eher entsprechend, anzunehmen, daß der andere das Gute schlechthin ablehnt - oder ist es realistischer, zu vermuten, daß er sich einfach in der Beurteilung irrt, das gute für etwas Schlechtes hält? Ist es realistisch, anzunehmen, daß einer "die Wahrheit und das Leben" schlechthin haßt? Oder ist es nicht doch plausibel, naheliegend, vernünftig und realistisch, nach den Ursache für diese Haltung zu fragen, nach den Gründen, die falsch - aber widerlegbar! - sein könnten?

 

Du sagst hier vieles erbauliche, Bernd - aber nichts davon trifft den Kern des Problems. Du schilderst lediglich denkbares, mögliches und selbstverständliches. Aber Du sprichst nicht über das eigentliche Thema: Die Menschen, von denen hier die Rede ist.

 

Die Frage, warum Menschen sich freuen, wenn Christen ihren Gott verfluchen, ist hier von Atheisten schon so oft beantwortet worden, daß ich mich frage, ob Du das bewußt ignorierst. Dabei ist es ganz einfach: weil diese Menschen diese Verfluchung als Befreiungsakt empfinden. Kein Atheist hält eine solche Verfluchung für mehr als einen symbolischen Spruch - wie auch: den, der da verflucht wird, gibt es ja ihrer Ansicht nach nicht. Damit wird - wie gesagt, rein symbolisch - das verflucht, damit wird sich von dem losgesagt, was ein Atheist sich unter "Gott" nur vorstellen kann: Eine Phantasie, die dazu mißbraucht wird, Menschen zu manipulieren, auszubeuten und zu verbiegen. Eine Phantasie, die Unglück und Verzweiflung, millionenfaches Leid über die Menschheit gebracht habe. Warum freut sich ein Atheist also über die Verfluchung Gottes? Aus Menschenliebe - aus Nächstenliebe! Er freut sich, weil er denkt, daß dieser Christ, der seinen Gott verflucht hat und jetzt kein Christ mehr ist, eben deshalb glücklicher leben kann.

 

Die Gründe, weshalb sich ein solcher Atheist freut, sind falsch. Die Motive aber sind es nicht, im Gegenteil! Dieser Atheist freut sich aus den gleichen Gründen über diese Verfluchung, aus denen ich mich über eine Taufe freue - weil ich meine, daß das für denjenigen ein großes Glück ist.

 

Und nun gebe ich die Frage wieder zurück, denn Du hattest dich um eine klare Antwort durch die Rückfrage herumgemogelt: Was meinst denn Du, weshalb sich ein Atheist über eine solche Verfluchung freue? Und bedenke dabei: das sind Leute, die freuen sich ebenso wie wir darüber, wenn es ihnen und ihren Nächsten gut geht, und haben ebenso wie wir Mitleid, wenn ein anderer leidet. Welchen aberwitzigen, obskuren, absurden Grund sollte ein solcher Atheist haben, sich über eine Verfluchung Gottes zu freuen - wenn er nicht annähme, daß diese Verfluchung denjenigen, der sie ausspricht, glücklicher macht?

 

Die manipulierenden Leute, von denen Du sprichst - warum tun die das, hast Du Dir die Frage einmal gestellt? Ist es wirklich ausreichend, zu sagen: "Die sind vom Bösen - und damit basta?" Christus hat uns Vollmacht und Auftrag gegeben, Dämonen auszutreiben. Also, tun wir das! Treiben wir diese Dämonen aus - Mißtrauen, Frustration, Selbstverliebtheit, was auch immer. Tun wir das mit Gottvertrauen und Geduld - und treiben wir die, die unter ihnen leiden, nicht vor die Stadt. Wer sich mit diesem Geschäft abgibt, der muß es auch abkönnen, beschimpft zu werden. Aber genau das ist unser Geschäft!!!

 

Immer mal wieder werden wir daran scheitern. Und oft, vielleicht sogar meistens, werden wir es nicht mehr erleben, daß sich der Erfolg einstellt. Aber niemals darf das dazu führen, daß wir den anderen deshalb abschreiben. Dann muß eben ein Bruder oder eine Schwester, die damit besser klarkommen, weitermachen. Aber das ändert nichts daran: einer muß weitermachen.

 

Und das Christuswort von denen, die andere verderben: steck das mal ganz schnell wieder weg. Das Urteil, das da gesprochen wird, steht Dir nicht zu.

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Lieber Martin,

 

gleichgültig zu sein, ist wirklich etwas anderes - etwas noch gefährlicheres als das, worüber wir hier im Moment sprechen. Denn wer sich über die Verfluchung Gottes freut, der hat ja doch zumindest noch Interesse an ihm. Haß ist der Liebe eng verwandt - oft ist es gerade enttäuschte Liebe, die zum Haß führt. Mit so jemand läßt sich aber reden. Wer überhaupt noch Vorurteile hat, und diese energisch vertritt, den kann man dadurch überraschen, daß man sie ganz praktisch widerlegt. Auch das dauert halbe Ewigkeiten, und jeder Versuch ist nur ein Tropfen auf einem Stein. Auch nach langen Jahren kann es sein, daß man da noch keinen Erfolg sieht. Aber von uns ist dabei ja keiner allein - und niemand hat je behauptet, daß es schnell gehen wird.

 

Ernsthaft gefährlich ist das ganze, wenn nicht einmal mehr Haß, sondern nur noch Desinteresse da ist, wenn unser Glauben nicht einmal mehr Zorn oder Hohn auslöst, sondern nurmehr ein Schulterzucken. Das ist aus zweierlei Gründen gefährlich: Im Gegensatz zu denen, mit denen wir es hier zu tun haben, fallen die nicht auf, und viele davon finden sich auch schon innerhalb der Kirche. Und mit ihnen ist auch nicht zu reden: ich weiß jedenfalls nicht, wie. Ich kann aber auch da nur darauf vertrauen, daß andere das können: abschreiben werde ich die jedenfalls auch nicht.

 

Aber noch ganz konkret zu Deiner Frage: ich meine nicht, daß Gotteshaß die Steigerung von Gleichgültigkeit ist. Gotteshaß ist die Negation der Gottesliebe. Warum haßt man? Weil Liebe enttäuscht wurde, oder weil man selbst oder geliebte Menschen verletzt werden. Oft ist das Objekt des Hasses dabei nur zufällig - eine Projektion: Juden werden gehaßt, weil die Leute nicht wissen, wohin mit ihren Frustrationen. Manchmal wird einer gehaßt, weil man ihn für den Schuldigen hält an etwas, wofür er nichts kann. Und manchmal wird einer gehaßt, weil er für etwas steht, etwas repräsentiert, das gehaßt wird.

 

Aber Gleichgültigkeit ist niemals der Boden für Haß. Haß ist zerstörerisch, aber nicht passiv. Gleichgültigkeit hingegen ist die Passivität schlechthin - wer gleichgültig ist, stellt sich dem Haß nicht in den Weg, aber er haßt nicht. Gleichgültigkeit freut sich auch nicht über den Haß anderer.

 

Wenn einer sich darüber freut, daß einer seinen Gott verflucht, dann gehört da tatsächlich etwas ganz und gar anderes dazu als Gleichgültigkeit. Und oft ist das die aufrichtige Freude darüber, daß es diesem Menschen in Zukunft besser gehen wird, weil er sich von etwas abgewandt habe, das ihn verbogen, niedergedrückt und in Abhängigkeit gehalten habe.

 

Wie schon an Bernd gesagt: der Grund ist falsch - das Motiv aber ist aller Ehren wert. Gegen Gründe aber kann man Argumente und überzeugende Vorbilder setzen.

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Lieber Sven,

 

>verbogen, niedergedrückt und in Abhängigkeit gehalten habe<

 

und da klemmt bei mir das Verständnis, denn ich sehe das aufrichten, emporheben und befreien durch Gott in meinem Leben. Ich sehe das in meiner Familie, ich sehe die Freude an der Gemeinschaft und im Leben mit einer ganz anderen Tiefe als vorher und genau wie du weiß ich, wovon ich rede, wenn ich von "vorher" spreche.

 

Ich stehe da und denke, worüber reden die eigentlich, wenn vom Gegenteil die Rede ist.

 

Falls da was dran ist, tragen wir eine schwere Schuld, weil wir durch unseren gelebten Glauben nicht in der Lage waren, dieses Bild zu korrigieren.

 

Aber darum ging es nicht in dem was Bernd als Grundströmung gesehen hat (?) und die ich direkt auf den Tisch legen möchte, damit wir nicht weiter darum herumreden. Du scheinst genau das einzufordern?

 

Denkst du, es gibt einen Gegenspieler zu Christus, dem der sammelt? Jemanden der zerstreut, und der gegen ihn ist? Den "Herrn dieser Welt"? Satan? Hat er Macht? Oder ist das hysterisches Altweibergeschätz in deinen Augen?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Lieber Sven,

 

ein kurzer Einwurf meinerseits: man kann Dir, mein Lieber, alles mögliche nachsagen. Nicht aber, dass Du nicht mit großer Geduld, zahlreichen Beiträgen und vielen Worten die Fragen der Atheisten hier im Forum beantwortet hättest. Und oft genug - darüber wird ja verschiedentlich und immer wieder geklagt - sind es die gleichen Fragen und Probleme, die wieder und wieder durchgekaut werden. Und Du kaust mit großer Geduld, das ist wohl nicht zu bestreiten.

 

Aber aus meiner Perspektive heraus frage ich mich, ob dies nicht einfach verschwendete Zeit ist. Wenn selbst Du mit Deinen Antworten, die Du gabst - und Du gabst diese Antworten mehr als einmal, Du gabst sie wieder und wieder - nicht durchdringst, wenn diese Antworten stets von Neuem verworfen werden, warum also sollte man sich bemühen diese Antworten wieder und zum 999sten Mal zu geben? Es geht hier doch offensichtlich nicht um 'nicht verstehen' in einem intellektuellen Sinne, eher um ein 'nicht verstehen wollen', meinetwegen auch noch ein 'nicht verstehen können'. Man mag noch so begeistert vom Fliegen predigen, wer auf der Erde festklebt, nicht fliegen will und nicht fliegen kann, den wird das wenig berühren.

 

Ich kannte bis vor etwa 1 1/2 Jahren katholische Diskussionsforen nicht. Als ich begann, auf diesen Seiten zu lesen, war ich emotional vor allem von einem betroffen: dem Hass, der Gott, Jesus, der Kirche und dem Glauben entgegenschlägt, die große Verachtung, die oft mit der Ablehnung verbunden ist. Es ist sehr schwer, sich diesem Hass zu entziehen, sich nicht mit ihm zu besudeln, nicht zu eben jenen gleichen Mitteln zu greifen, den kalten Wind der Verachtung nicht jenen zurückzublasen, die darin ein fast schon legitimes Mittel der Auseinandersetzung mit der Religion sehen.

 

Du bist für einige der Atheisten hier so etwas, was ich einen 'Hausneger' nenne: weiss nicht jeder, dass alle Schwarzen faul sind, minderwertig, dumm? Aber mein 'Boy', mein 'Hausneger', der ist brav, vernünftig, fleissig, aber die ganze andere kohlrabenschwarze Bande, mit der gehört abgefahren. Du bist in gewisser Hinsicht privilegiert, wobei Du Dir diese Privileg durchaus verdienen musstest: mit Deiner Geduld, Deiner Bereitschaft Brücken zu bauen, und selbst dort noch verstehen zu wollen, wo etwa ich nur mehr die blanke Fratze des Hasses erkennen kann.

 

Ein letzter persönlicher Gedanke. Ich bin, so wie auch Du, erst später zum Glauben gekommen, ich habe mich, wie es so schön heisst, bekehrt. Was mir damals - zumindest habe ich es so in Erinnerung - besonders ins Auge stach, ist das unüberbrückbare 'Anderssein' einer Existenz als Glaubender. Mir ist damals kein Sven begegnet, der mir Brücken baute vom Glauben zu meiner Position des 'Kannitverstand'. Glaube, das war etwas irritierendes, störendes, ins Auge stechend, fremd, nicht zu dieser Zeit gehörig. Ich frage mich, hätte man mir damals so fleissig Brücken gebaut, wäre mir dann der Abgrund zwischen diesen beiden Positionen - hie Glaube, hie Unglaube - noch weiter ins Auge gestürzt? Hätte ich mich bekehrt? Denn dass ich mich bekehrte, ist wohl auch zumindest teilweise auf die Faszination des Andersseins, des Abgrunds zwischen den Positionen zurückzuführen.

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Du bist für einige der Atheisten hier so etwas, was ich einen 'Hausneger' nenne: weiss nicht jeder, dass alle Schwarzen faul sind, minderwertig, dumm? Aber mein 'Boy', mein 'Hausneger', der ist brav, vernünftig, fleissig, aber die ganze andere kohlrabenschwarze Bande, mit der gehört abgefahren
:P:P:blink::P

 

Guter Beitrag, Namensvetter

bearbeitet von Erich
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Ein letzter persönlicher Gedanke. Ich bin, so wie auch Du, erst später zum Glauben gekommen, ich habe mich, wie es so schön heisst, bekehrt. Was mir damals - zumindest habe ich es so in Erinnerung - besonders ins Auge stach, ist das unüberbrückbare 'Anderssein' einer Existenz als Glaubender. Mir ist damals kein Sven begegnet, der mir Brücken baute vom Glauben zu meiner Position des 'Kannitverstand'. Glaube, das war etwas irritierendes, störendes, ins Auge stechend, fremd, nicht zu dieser Zeit gehörig. Ich frage mich, hätte man mir damals so fleissig Brücken gebaut, wäre mir dann der Abgrund zwischen diesen beiden Positionen - hie Glaube, hie Unglaube - noch weiter ins Auge gestürzt? Hätte ich mich bekehrt? Denn dass ich mich bekehrte, ist wohl auch zumindest teilweise auf die Faszination des Andersseins, des Abgrunds zwischen den Positionen zurückzuführen.

Lieber Erich,

das macht mich neugierig. wir hatten mal einen Thread "warum bin ich katholisch", wo der eine oder andere seinen Glaubensweg beschrieben hat. Der Deine interessiert mich - könntest Du ihn mal aufschreiben, für uns? Ich hoffe, ich bin mit dieser Bitte nicht zu indiskret.

 

Gruß,

Lucia

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Lieber AS-Erich,

 

ich empfinde das, was mir von den A&A begegnet nicht als Hass, eher als ein Spiel von deren Seite, etwas, das Unterhaltungswert hat. Manchmal durchaus im Stil von "katholiken-quälen", so wie sich Kinder manchmal damit unterhalten sollen, Fliegen die Flügel auszureißen oder Frösche zu malträtieren. Je lauter die Katholien schreien, um so interessanter. Erich ist da immer ein beliebtes Ziel. Sven ist tatsächlich derjenige, der dieses Theater souverän durchsteht. Es gibt da eine nette Karikatur von Echo :blink: . Ich habe bedauerlicheweise eine Reihe von Katholiken bereits deshalb gehen sehen.

 

Aber Hass? Im Regelfall nicht.

 

Aber es ist richtig, ich habe bei mir festgestellt, dass etwas hängen bleibt, dass ich unwillkürlich Kampf-Verhaltensmuster angenommen habe und es kaum bemerkt habe. Du nennst es besudelt, da ist etwas dran, ich habe selbst gemerkt, wie ich mich zunehmend verhärtet habe und Abstand gewinnen mußte. Interessant wäre es, sich diese Muster bewußt zu machen und bewußt Gelassenheit zu üben - aber mir fehlt definitiv die Zeit dazu und - wie du ebenfalls schon bemerkt hast - es ist über den "Unterhaltungswert" hinaus weitestgehend uninteressant, wenn man eine gewisse Zeit dabei war und alle Argumente und Fragen gehört hat.

 

Aber niemand wird in die Arena reingezwungen.

 

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Ist es sinnvoll oder sogar notwendig, in der beschriebenen Ausgangslage Abstand zu halten, Distanz zu wahren?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Lieber Erich,

das macht mich neugierig. wir hatten mal einen Thread "warum bin ich katholisch", wo der eine oder andere seinen Glaubensweg beschrieben hat. Der Deine interessiert mich - könntest Du ihn mal aufschreiben, für uns? Ich hoffe, ich bin mit dieser Bitte nicht zu indiskret.

 

Gruß,

Lucia

Lucia meint diesen Thread: http://www.kath.de/forums/index.php?act=ST...h%20werden&st=0

 

Liebe Grüße,

Matthias

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Nur - was ist mit denen, denen das nicht gelingt, oder die das nicht tun? Sind die böswillig, verflucht, verloren?

 

Aber wie sieht es mit unserem Urteil darüber aus, ob wir diese Leute nur noch beiseite schieben sollen? Wie sieht es mit unserm Urteil darüber aus, warum sie das tun, was sie tun - und ob sich daran etwas ändern läßt?

 

 

Kein Atheist hält eine solche Verfluchung für mehr als einen symbolischen Spruch - wie auch: den, der da verflucht wird, gibt es ja ihrer Ansicht nach nicht.

 

Warum freut sich ein Atheist also über die Verfluchung Gottes? Aus Menschenliebe - aus Nächstenliebe! Er freut sich, weil er denkt, daß dieser Christ, der seinen Gott verflucht hat und jetzt kein Christ mehr ist, eben deshalb glücklicher leben kann.

 

Und nun gebe ich die Frage wieder zurück, denn Du hattest dich um eine klare Antwort durch die Rückfrage herumgemogelt: Was meinst denn Du, weshalb sich ein Atheist über eine solche Verfluchung freue?

 

Die manipulierenden Leute, von denen Du sprichst - warum tun die das, hast Du Dir die Frage einmal gestellt? Ist es wirklich ausreichend, zu sagen: "Die sind vom Bösen - und damit basta?"

 

 

Und das Christuswort von denen, die andere verderben: steck das mal ganz schnell wieder weg. Das Urteil, das da gesprochen wird, steht Dir nicht zu.

Lieber Sven,

 

unsere Aufgabe als Christen ist es, "an Christi statt" ALLE Menschen zu bitten sich mit Gott zu versöhnen. Das Angebot Gottes: Jesus Christus zu verkünden. Menschen die dieses Angebot nicht annehmen, sind weder böswillig, noch verflucht, aber verloren. Das Angebot erfordert jvon jedem Menschen entweder ein "JA" oder ein "Nein" - und dieses Angebot ergeht an uns solange wir leben, wir bekommen jeden Tag neu die Möglichkeit zu antworten.

 

Als Christ darf ich überhaupt KEINEN Menschen beiseite schieben, sondern ich bin aufgerufen sie zu lieben.

 

Ein Atheist der über Gott spricht hat ein grosses Problem, denn er ist kein Atheist mehr, von daher würde ich deinen Satz - "ein Atheist sieht eine solche Verfluchung nur als ein symbolischen Spruch" als äusserst gefährlich und bedenklich einstufen. Denn meines Erachtens steckt wesentlich mehr dahinter. Es ist keine "atheistische" Haltung mehr, wenn ein Mensch Freude darüber hat, daß ein anderer "Gott" verflucht. Diese Haltung geht eher ins Satanische, denn ein Atheist kennt ja bekanntlich keinen Gott.

 

Ich möchte hier deutlich betonen, daß diese "antichristliche" Haltung von vielen vielleicht unbewusst eingenommen wird, weil sie eben Christus NICHT kennen, andere wiederum nehmen diese "antichristliche" Haltung ganz deutlich ein - sie stehen damit auf der Seite des Widersachers Gottes, und diese haben natürlich grosse Freude daran, wenn Gott "verflucht" wird.

 

Und ich betone noch einmal, ich spreche nicht von Atheisten, die Gott nicht kennen. Ich spreche von Menschen die Gott kennen und sich bewusst GEGEN ihn entschieden haben und weitaus mehr, die versuchen möglichst viele von ihrem Glauben abzubringen.

 

Und dieses tun sie nicht aus "Menschenliebe" oder "Nächstenliebe" heraus, denn wer sich wider Gott stellt ist abgetrennt vom Urquell der Liebe, kann aus Liebe gar nicht handeln, denn die christliche Nächstenliebe die wir praktizieren kommt doch nicht "aus uns heraus" - sondern Christus wirkt in uns.

 

Dein letzter Abschnitt gefiel mir ganz besonders: es ist in der Tat nicht unser Geschäft diese Menschen vor die Stadt zu treiben, ganz im Gegenteil: der Sieg ist errungen durch Jesus Christus - von daher siegen wir wenn wir diese Menschen ganz besonders lieben und segnen und noch mehr: für sie beten, denn damit legen wir alles in die Hand unseres Herrn!

 

Aber und es kommt ja immer ein ABER *g* - das Christuswort welches ich genannt habe - stecke ich natürlich nicht wieder weg, denn man sollte gewisse Mächte und Gewalten eben nicht unterschätzen. Du sprachst davon daß Christen die Macht haben "Dämonen auszutreiben". Das Christuswort war eine Warnung an Menschen, die andere zur Sünde verführen - das ist auch eine Macht - die Verführung.

 

Wie war das noch: die Sünde trennt uns von Gott - es soll Menschen geben, die sich darüber freuen, wenn man getrennt von Gott lebt...

 

gby

 

bernd

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Lieber Martin,

 

ich verstehe sehr gut, weshalb bei Dir das Verständnis fehlt. :blink:

 

Aber ganz ernsthaft - ich verstehe es wirklich. Vielleicht dazu mal eine Geschichte:

 

Meine Eltern sind 1961 aus der DDR in die Bundesrepublik gekommen. Sie waren - und sind bis heute - eingefleischte Atheisten. 1963 ist dann meine Schwester eingeschult worden. Meine Eltern waren der Meinung, sie solle ruhig den Religionsunterricht mitmachen, gewissermaßen als "kultureller Fremdsprachenunterricht" - außerdem war das Kind dann beaufsichtigt. Erst nach über zwei Jahren erfuhren meine Eltern, daß der Religionslehrer meine Schwester als "Heidenkind" die ganze Stunde lang mit dem Gesicht zur Wand hatte in der Ecke stehen lassen. Sie hatte sich nicht getraut, das zu hause zu berichten, denn ihr war das Gefühl vermittelt worden, sie habe etwas falsch gemacht und werde deshalb bestraft.

 

Du brauchst mir nicht zu sagen, daß dieser Lehrer auch (und gerade) nach christlicher Lehre fristlos gefeuert gehört hätte - leider war er, als das rauskam, schon pensioniert.

 

Aber jetzt stell Dir mal vor: das war für meine Eltern und meine Schwester der erste bewußte Kontakt mit der Religion. Meine Schwester hat das im Laufe der Jahre abgelegt; heute ist sie katholisch. Aber ist es verwunderlich, daß meine Eltern deshalb über Jahre von einem ungeheuren Zorn auf alles religiöse geprägt waren? Denen brauchte bloß einer mit Religion zu kommen - dieser erste Kontakt hatte für lange Zeit jede Bereitschaft vernichtet, darin etwas anderes zu sehen als den Versuch, noch mehr Leute in die Schlingen einer Ideologie zu treiben, die sechsjährige Kinder demütigt.

 

Nun sind solche Geschichten lange Zeit leider alles andere als Einzelfälle gewesen. Das hat viele schon vor langem aus der Kirche getrieben. Und heute gibt es - auch dank kirchen- und religionsfeindlicher Propaganda, die von den Nazis her fortwirkte, im Osten nahtlos und im Westen durch die 68er fortgesetzt wurde - massenhaft Leute, die von Christentum, Kirche, Religion immer zuerst gehört haben, wie fürchterlich das sei. Teilweise wurde das mit echten eigenen Erfahrungen der Elterngeneration verknüpft, teilweise mit wahren Geschichten aus dritter und zehnter Hand, und zu ganz großen Teilen durch schlicht erfundene Horrorstories. Allerdings waren auch die Horrorstories immer noch weitgehend glaubhaft - denn es gab genügend, fast ebenso schlimme Geschichten, deren Faktizität erwiesen war.

 

Heute lebt in Deutschland niemand mehr, der nicht zeit seines Lebens damit konfrontiert wurde, was die Kirche an kleineren und größeren Verbrechen begangen hat. Es ist deswegen aus meiner Sicht weniger verwunderlich, wenn Menschen die Kirche - und (aus ihrer Sicht) ihre Erfindung, Gott - hassen. Verwunderlich ist, daß es nicht viel mehr sind!

 

Wenn Du in einem Haus eingeschlossen bist, das einzustürzen droht, in dem Du aber für den Moment ganz erträglich lebst, und es kommt jemand, um Dich zu befreien und zu retten - von dem Dir aber von Kindesbeinen an berichtet worden war, wie grausam er ist (und von dessen "Kollegen" das auch durchaus gelegentlich erwiesen ist) - würdest Du es für einen Rettungsversuch halten? Oder würdest Du Dich nicht auch mit allen Fingern an jedem Möbelstück festhalten, und ihn anbrüllen, daß er verschwinden soll? Daß es draußen viel angenehmer ist, weißt Du ja nicht - denn das sagt Dir nur der vermeintliche Peiniger, und dem kannst Du nicht glauben. Daß Du in dem Haus in Gefahr bist, weil es eben einzustürzen droht, hältst Du ebenso nur für eine Lüge des Peinigers, der Dich in seine Finger bekommen will. Und schließlich: würdest Du es nicht jedem gönnen, Dich darüber von Herzen freuen, wenn dieser sich vor dem Peiniger da draußen in Sicherheit bringt, ins Haus hinein?

 

Was nun den "bösen Feind" betrifft: die Kirche lehrt, den gibt es. Und ich habe kein Problem damit, das zu glauben. Nun aber: was bedeutet das in diesem Zusammenhang? Ändert das irgendetwas daran, wie wir uns gegenüber den Atheisten in unserem Umfeld zu verhalten haben?

 

Wir sollen uns "vom Bösen fernhalten". Jetzt mal Klartext: ist Stefan, ist Volker, ist Claudia "DAS BÖSE"? Wenn einer von denen uns begegnet - begegnet uns dann Satan in höchsteigener, quasi fleischgewordener Gestalt? Wenn Ihr das meint, dann allerdings müßtet Ihr Euch von denen völlig fernhalten. Aber dazu müßt Ihr dann auch Farbe bekennen.

 

Solltet Ihr das nicht glauben (wie ich), verstehe ich nicht, was es nun mit der Frage zu tun hat, ob wir von Satan sprechen oder von Vorurteilen. Dann ist jeder von denen frei, sich vom Bösen loszusagen. Und dann ist es unsere Aufgabe, ihnen die Dämonen auszutreiben. Und von nichts anderem habe ich gesprochen.

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Lieber Sven,

 

in unseren A&A begegnet uns genausowenig und genausoviel Satan, wie in uns Ihnen Gott begegnet. Der Schluß, der aus deiner Geschichte für mich nahezu auf der Hand liegt, ist erschreckend: Die Schuld liegt bei uns. Wir haben klar gegen Jesu Gebot verstoßen: Liebet einander, liebt sogar eure Feinde, denn DARAN werden die Menschen erkennen, dass ihr meine Jünger seid.

 

Ich sage es ja, dieser Thread "macht nachdenklich".

 

Herzliche Grüße

Martin

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