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Wenn euch jemand nicht aufnimmt, , so gehet fort


Gast Ketelhohn

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Lieber wäre es mir, lieber Martin, wenn er zum Nachdenken bringt. Der Unterschied ist fein, aber gewaltig... :blink:

 

Aber wir sollten auch nicht zu viel Asche aufs Haupt streuen. Daß wir allein daran schuld sind, das ist auch zu viel gesagt. Jeder trägt schließlich zunächst selbst dafür Veranwortung, was er tut oder nicht tut. Es ist sicher nicht fernliegend, daß auch die anderen ihr Scherflein dazu beigetragen haben, daß die Chose so verfahren ist.

 

Mir geht es einzig und allein um eines: die Schuld der anderen, das Versagen der anderen geht mich nichts an. Du erinnerst Dich - die Splitter-Balken-Sache. Mögen andere ihre Verfehlungen verantworten; ich halte es irgendwie für schlauer, mich erstmal danach zu fragen, wo ich noch etwas besser machen könnte.

 

Aber die Schuld ist auch gar nicht das Thema dieses Threads gewesen - die wollen wir einmal, auch was uns selbst betrifft, Gott zu beurteilen und mit Gnade betrachten lassen.

 

Viel interessanter ist m.E. im Moment, was wir tun können und müssen. Und da will ich nur dafür plädieren, daß wir nicht zu früh aufstecken - und auch dafür, daß wir die verschiedenen Talente in unserem "Club" auch nutzen.

 

Dazu gehört aber vor allem, die Grenzen der eigenen Fähigkeiten nicht als die Grenzen dessen anzusehen, was überhaupt möglich (oder gar erlaubt bzw. geboten) ist. Dazu sind wir viele - daß ein anderer da weitermacht, wo ich es nicht kann (bzw. wo ich nicht mehr kann).

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Lieber Erich AS,

 

Dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Sogar das mit dem "Hausneger" habe ich schon ganz richtig verstanden, denke ich. Aber heute nacht schaffe ich es nicht mehr, den so zu beantworten, wie er es verdient. Aber da sich meine Wochenend-Reisepläne gerade in Luft aufgelöst haben, kommt die Antwort morgen.

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Also Stefan, wenn es Deinen Seelenfrieden wieder herstellt :P

laß Dir sagen: Wenn ich sicher wüßte, daß Du der Teufel wärst... würd ich Dich nicht reinlassen.

Wieso auch....? :blink:

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Die versschiedenen Talente; da ist viel dran, Sven. Steffen hat einmal etwas gesagt, dass ich immer wieder hervorhole. Wenn ich auf meinem Weg bin, dann erfüllt er mich nicht mit Widerwillen. Wer sich ohne Verbiegung mit "von-Gott-Befreiern" auseinandersetzen kann, ist doch frei das zu tun.

 

Formuliere ich die Eingangsfrage um, dann lautet sie: Prüft euch selbst, ob ihr in der Lage seid, diesen Kontakt zu pflegen. Wer diese Stärke hat, soll dieser Berufung ruhig nachgehen.

 

Wer sich aber selbst "besudelt" (nicht glaubt besudelt zu werden!), weil er nicht er selbst bleibt, sondern sich fremd-anpasst, soll dem fern bleiben.

 

Es ist ratsam, sich selbst zu überprüfen, wohin man gerufen wird.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Vollständige, umfassende, ausnahmslose und totale Zustimmung, Martin!

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»Ich bin aber so ehrlich, jeden Fluch eines Christen auf seinen Gott als Schritt in die richtige Richtung zu werten. Ich freue mich über jeden, der aus eigener Kraft aus dem Glauben herausfindet.«

 

Ernsthafte Frage, liebe Brüder: Würdet ihr jemandem, der so redet, die Hand schütteln, mit ihm zu Tische sitzen, ihn in euer Haus einladen oder euch in seines laden lassen?

natürlich - wieso nicht? Ich verstehe das Problem nicht so recht, aber ich bin manchmal ein bißchen dumm.

 

Abgesehen davon: Ist doch 'ne tolle Chance für ein Glaubensgespräch, das interessant werden könnte. Das wäre dann mal ein Glaubensgespräch, wo nicht nur Gläubige mit Gläubigen reden - solche Gläubigenglaubensgespräche enden oft genauso, wie wenn das Salz im Salzstreuer bleibt, anstatt zu salzen: Die Salzkörner reiben sich nur noch aneinander :-)))

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Die Salzkörner haben oft vergessen, was ihr Glaube eigentlich bedeutet und umfasst - dafür ist es gut, sich ein wenig aneinander zu reiben. Es gilt, Positionen zu erfahren und auch in Frage zu stellen.

 

Aber es sind nicht die Fragen, die Aufforderungen über seinen Glauben zu berichten - sei es aus Neugierde, Interesse oder weil auch gerade ein anderes Gesprächsthema fehlt. Es geht nicht darum, auf ein gewissen Grundinteresse zu reagieren: Es geht um erklärte Gegnerschaft, es geht um Menschen, die sich darüber freuen, wenn jemand Gott verflucht und sich von ihm löst. In meinen Augen der Weg in den Tod.

 

Svens Einwand ist berechtigt: Wer derlei tut, kann Gott nicht kennen, sondern nur ein Zerrbild. Und er wird möglicherweise abgestoßen von dem, was wir (die Gesamtkirche) als Glaubensleben vollbringen oder vollbracht haben. Ich habe bisher noch nicht erlebt, dass solch ein Mensch "umkehrt", alles Reden ist (für mich) verlorene Zeit, belastend, auch quälend.

 

Auf den anderen Seite habe ich gemerkt, dass es viele Menschen gibt, die einfach auf mich zugehen und sagen: Hey, Martin, du rennst Sonntags immer in die Kirche, engagierst dich da und ich muß sagen, ich höre Positives über das, was ihr da bewegt. Erzähl mal, warum machst du das? Jesaja hat es mir da angetan (die uralten Trümmerstätten, Jesaja 58).

 

Ein anderer Aspekt ist die Freude an der Gemeinschaft, die eine gleiche Ausrichtung hat im Glauben und Gebet. Die Gemeinschaft mit Gottes-Feinden (darum ging es) ist da im Vergleich kälter, leerer, falls überhaupt möglich.

 

Wie weit geht Gemeinschaft?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Lieber Erich AS,

 

so viel Geduld ist für mich bei der Auseinandersetzung mit den A&A's gar nicht notwendig. Denn ich habe nie bestritten, daß mir das ganze meistens einen ungeheuren Spaß macht. Du bist mit Deinem Unverständnis demgegenüber durchaus auch außerhalb des Forums nicht allein: wenn ich von meinen Beschäftigungen im Forum erzähle, schaut mich z.B. meine Frau immer wieder an, als wolle sie mich fragen: "OK, schön, daß Ihr auf der Erde gelandet seid, Ihr Aliens, aber sagt mir doch bitte mal bei Gelegenheit, wo mein Mann jetzt ist, wenn Ihr ihn schon durch einen von Euch austauscht..."

 

Vielleicht läßt es sich am besten so erklären: Du kennst vielleicht Leute (oder hast zumindest von ihnen gehört), die 30 oder 40 Aufnahmen des gleichen Musikstücks - etwa einer Beethovensymphonie - zu Hause haben. Von verschiedenen Orchestern, unter verschiedenen Dirigenten, teilweise auch von denselben, nur zu unterschiedlichen Zeiten der Schaffensperiode eingespielt. Für 99% der Menschheit ist das nur 30- oder 40-mal "ta-ta-ta-taaaaah!", immer dasselbe. Für den, dem das Spaß macht, der sich darin eingefuchst hat, ist das aber jedes Mal um eine entscheidende Nuance anders.

 

So geht es mir mit den 999 Erklärungen: die stehen ja nicht allein, sondern sind auf die Fragen oder Argumente der anderen bezogen. Und diese sind fast jedes Mal ein kleines bißchen anders - und ebenso meine Erklärungen. Wie gesagt, daran habe ich meinen Spaß - deshalb ist da gar nicht so viel Geduld erforderlich.

 

Schon insofern ist das nicht bloß verschwendete Zeit. Aber das ist es nicht allein; reines Spaßvergnügen ist zwar nicht an sich illegitim, aber doch ein bißchen wenig in dem Zusammenhang. Dazu kommt noch etwas anderes: es hilft mir, meinen Glauben zu verbessern.

 

Ich habe schon öfter festgestellt, daß die 998. Wiederholung des gleichen Arguments, eben weil sie den Gesichtspunkt minimal verschiebt, plötzlich völlig neue Überlegungen anstößt. Die Debatte zur Theodizee etwa hat mir sehr viel gebracht - obwohl das ja nun eines der "ausgenudeltsten" Themen überhaupt zu sein scheint. Teilweise mußte ich, weil ein bestimmtes Argument der A&A's auch nur eine Nuance anders war als zuvor, meine ganze Überlegung noch einmal von vorne prüfen. Das muß gar nicht darauf zurückzuführen sein, daß das Argument der Gegenseite "getroffen" hat, und das muß sich deshalb auch gar nicht in meiner Antwort niederschlagen. Manchmal fällt mir nur zufällig, aus Anlaß dieser 998. Erklärung auf, daß meine Überlegung irgendwo ein "Loch" hat - eines, das mir vorher nie aufgefallen war, und das vielleicht gar keinem anderen aufgefallen ist.

 

Viel von der Selbstverständlichkeit, mit der ich meinen Glauben vertreten kann, gewinne ich eben daraus: Ich kann vor mir selbst sagen, daß ich nach bestem Wissen und Gewissen geprüft habe, was ich glaube. Weil ich selbst jeden denkbaren Test durchführe, mir selbst jede kritische Frage stelle, die mir einfällt, und auch sonst keiner Prüfung ausweiche, brauche ich auch weniger Sorge zu haben, daß mich irgendetwas umwerfen kann.

 

[Eine grundsätzliche Bemerkung mal am Rande: was ich hier sage und noch sagen werde, betrifft nicht nur meine Diskussionen mit Atheisten etc. Die gleichen, sich ebenso wiederholenden Diskussionen habe ich ja auch mit Christen: ich erinnere nur an den Thread "Hölle für die A&A's?", dessen Themen ja auch in diesem Thread hier teilweise wieder zur Sprache kommen, ebenso in den Threads über das Verhältnis zu anderen Religionen etc.]

 

Was nun die Wirkung bei den anderen betrifft, mit denen ich mich herumprügele, da bin ich äußerst bescheiden. Wie oft gelingt es schon, einen anderen von irgendetwas zu überzeugen? Problemlos, wenn der andere "nicht dran hängt", wenn die Frage ohnehin nicht von größerer Bedeutung ist. Aber schon, wenn es sich um eine scheinbar nebensächliche Angelegenheit handelt, kann es problematisch werden: etwa, wenn Thema des Gesprächs nicht allein die Sache selbst ist. Du kennst das sicher auch aus dem privaten Erleben.

 

Da wird die Frage, ob man nun am Wochenende grillt, plötzlich zu einer Haupt- und Staatsaffäre, führt zu einem Riesenkrach. Die Sache selbst ist an sich völlig lächerlich, eine Petitesse. Aber wenn Deine Frau etwa Minderwertigkeitskomplexe wegen ihrer Kochkünste hat, kann sie Deine (gar nicht so gemeinte) Anregung so verstehen: "Lieber grillen, da kann sie nichts verderben..." Bei manchen Debatten auch hier im Forum drängt sich dieser Eindruck geradezu auf: da wird bei einer Randfrage in größter Massivität gegengehalten - oder die Argumente sind so offensichtlich schwach, daß man sich sagt: das müßte dem doch selbst auffallen. Die Diskussion ist dann gar nicht mehr das entscheidende. Sie dient dann nur noch dazu, einzugrenzen, wo denn das (diskussionsfremde) "eigentliche" Problem liegt. Um das aber tun zu können (und dann auf lange Sicht dagegen angehen zu können), reicht eine Diskussion nicht aus. Ich muß hundert Diskussionen führen, bei denen diese Reaktion zehnmal auftritt, um aus diesen zehn Mal mir ein Bild machen zu können - und je mehr Material ich dafür zur Verfügung habe, umso besser.

 

Die Diskussion ist insofern der Versuchsaufbau eines psychologischen Experiments. Trotzdem muß sie völlig ernsthaft geführt werden. Denn nur, wenn ich halbwegs sicher bin, daß es an meinen Argumenten nichts auszusetzen gibt, kann ich sagen, daß die Gegenwehr meines Gegenüber tatsächlich auf solche "sachfremden" Aspekte zurückzuführen ist - und nicht einfach daran liegt, daß ich tatsächlich Unsinn rede.

 

Aber es gibt auch noch einen völlig anderen Aspekt, der m.E. noch wichtiger ist: Wir haben es auf Seiten der A&A's mit einigen sehr tiefsitzenden und "eingeschliffenen" Denkfehlern zu tun (übrigens m.E. auch Seiten einiger Christen - nur noch einmal am Rande). Diese Denkfehler haben ihre Tücken: Erstens sind sie sehr "in Mode"; wenn man gegen sie angehen will, macht man das gegen Vorstellungen, die in der Öffentlichkeit als völlig selbstverständlich angesehen werden - bei denen deshalb keiner auf die Idee kommt, daß man sie in Zweifel ziehen könnte. Zweitens scheinen sie wahnsinnig erfolgreich zu sein: Es besteht überhaupt keinen Anlaß für die Frage, ob es irgendein Problem geben könnte, das so nicht gelöst werden könne. Und drittens wirken diese Denkfehler "selbstabdichtend". Sie verhindern recht zuverlässig, daß man überhaupt wahrnehmen kann, daß man gerade bestimmte Fragen ausblendet.

 

Dem kann man nur mit sehr formalen Argumentationen beikommen. Es ist aber schwer, die kurz zu fassen, und sie sind nur selten so spannend, daß jeder Argumentationsschritt wirklich nachvollzogen und verstanden wird. Auf diese Weise bekommt man nur wenige Leute wirklich zu fassen, und noch weniger sind bereit, das auch konsequent zu Ende zu denken. Denn es ist eben deshalb auch leicht für jeden, sich einfach auszuklinken und mit Erwiderungen wie "wortreiches Gesülze" das ganze abzutun.

 

Trotzdem kann das "Breitenwirkung" entfalten. Nicht dadurch, daß man viele Leute mit einer Kette von Argumenten überzeugte, sondern dadurch, daß die Leute beobachten können, daß andere mit ihren Erwiderungen scheitern. Das ist im Ergebnis der Effekt einer fachspezifischen Podiumsdiskussion: auch wenn ich die Argumente der Beteiligten nicht insgesamt beurteilen kann, sehe ich, wenn einer "ins schwimmen" gerät. Das wird aber dazu führen, daß ich mir die Argumente "meiner Partei" noch einmal kritisch vornehme: "Wie konnte das denn sein, daß 'mein Mann' das nicht einfach abschmettern konnte?"

 

Nichts davon wird jemanden dazu bringen, meine Überzeugung, meinen Glauben anzunehmen. Denn der stützt sich eben nicht allein auf logisch nachvollziehbare Argumente. Es geht mir ausschließlich darum, diejenigen Vorurteile und Blockaden zu "erodieren", die einen davon abhalten, diese Entscheidung aus freiem Entschluß und guten Gründen zu treffen. Dabei ist es durchaus auch vertretbar, Atheist zu bleiben, auch ohne Denkfehler. Da aber bin ich zuversichtlich: wenn es Gott gibt, und er der Gott ist, den ich anbete, dann wird sich das dann schon von allein durchsetzen. Meine "Mitwirkung" ist lediglich nützlich und nötig, um den Weg dafür freizumachen.

 

Nun aber zu Deinen Bedenken:

 

Natürlich kann ich auch als der eine "Ausnahmechrist", der die Regel von der Engstirnigkeit und Blödheit der Christen bestätigt, verstanden werden - Du nanntest es den "Hausneger". Nur betrifft das ja lediglich die Frage, welchen persönlichen Respekt, welche Wertschätzung einer genießt. Klar, ich komme mit vielen Atheisten sehr gut aus, und dafür halten mich manche Christen für den größten Ar...kriecher der Weltgeschichte. Nur: was soll mir das bedeuten? Wenn ich aus den falschen Gründen hochgelobt werden sollte, trete ich dem entgegen. Wenn mir etwas falsches unterstellt wird, dann ebenso. Und deshalb erkläre ich immer mal wieder ganz offen, weshalb ich so vorgehe - und so nicht. Und nicht zuletzt deshalb nehme ich mir auch die Zeit, Dir so ausführlich wie hier zu erklären, was ich tue.

 

Umgekehrt war es mir leicht, dieses "Privileg", diese Anerkennung zu "verdienen": Zum einen, weil ich Spaß an dem habe, was ich tue - zum anderen, weil ich eben den "Haß", den Du siehst, gar nicht für gegeben halte. Ich sehe Unverständnis, und oft auch Frustration. Das bricht sich oft sehr heftig Bahn (allerdings nicht nur von Seiten der Atheisten). Aber das ist auch durchaus verständlich: wenn einer seine Position für so fundamental richtig hält, für so offenkundig klar und einfach nachvollziehbar, und der andere sieht das partout nicht ein, dann ist das nun einmal frustrierend. Den A&A's geht es insofern genau wie Dir: "200, nein, 400 Jahre Aufklärung, und diese Christen haben es immer noch nicht kapiert! Dieser komische Glaube ist jetzt schon so oft widerlegt worden, sogar von ihren eigenen Leuten glauben immer weniger daran - und die sind einfach unbelehrbar!"

 

Und dabei sollte man eines immer im Hinterkopf haben, was ich schon an Martin geschrieben habe: Religiosität wird von denen oft nicht einfach als zwar verschrobene, aber harmlose Marotte angesehen. Sie sehen darin eine echte Gefahr. Und wenn man sich mal mit ihren Argumenten befaßt, ist das auch sehr gut verständlich. Das geht teilweise so weit, daß einige von ihnen echte, ganz konkrete Angst vor einigen Christen hier im Forum haben. Das fatale ist: da stehen sich die Leute wie zwei Bullterrier gegenüber, beide machen sich vor Angst fast in die Hosen, empfinden den anderen als echte Bedrohung, als Aggressor - dabei schaukelt sich das lediglich gegenseitig auf, weil beide ihre Furcht mit Aggression überkompensieren. Und es nützt einfach nichts, dabei von der eigenen Sicht auszugehen: "Was hat der denn, ich will dem doch gar nichts tun!" Das Gefühl, bedroht oder angegriffen zu werden, ist auf beiden Seiten schlicht vorhanden.

 

Deinem letzten Einwand kann ich aber tatsächlich nicht viel entgegensetzen: daß das "Brückenbauen" die Notwendigkeit einer Entscheidung verschleiern kann. Das Problem ist da; das kann und will ich nicht bestreiten. Aber meine Erfahrung ist eben die genau umgekehrte: Ich bin gerade dadurch zum Glauben gekommen, daß viele Leute über eine längere Zeit daran gearbeitet haben, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, Mißverständnisse aufzulösen und Vorurteile zu widerlegen. Ich konnte deshalb glauben, weil ich so gemerkt habe, daß ich dadurch eben kein Risiko eingehe: alles, was mir wichtig ist, kann ich auch im Glauben. Ich muß mein Großhirn nicht an der Garderobe abgeben, ich kann eigenständig denken, und ich behalte die volle Verantwortung für mein Leben. Und erst, als mir das klar war, konnte ich das mit dem Glauben ausprobieren - und dabei feststellen, daß ich eben das, was mir wichtig ist, gerade im Glauben umso besser kann.

 

Ich denke auch nicht, daß das "Skandalon" des Glaubens dadurch verringert wird, daß ich auf meine Diskussionspartner so weit einzugehen versuche. Die Irritation kommt lediglich zu anderer Zeit, an anderer Stelle. Denn es ist doch ein Skandal, daß einer, der in fast jedem Punkt "völlig vernünftige" Sachen für richtig hält, dann plötzlich knallhart darauf beharrt, daß das nicht alles gewesen sein kann. Sicher, das wird vielen zu abstrakt sein; damit werde ich viele nicht hinterm Ofen hervorlocken. Aber deshalb lege ich ja auch so viel Wert darauf, daß nicht nur ich mich um "die da drüben" bemühe. Deswegen sollst Du Deine Erfahrungen und Fähigkeiten ebenso zur Verfügung stellen - um die zu "packen", die mir durch die Lappen gehen.

 

Ein Mißverständnis möchte ich dabei noch vermeiden: Wenn das, was ich über den Glauben sage, aus Sicht manches Katholiken als "Entgegenkommen" verstanden wird, ist das falsch. Das was ich sage, sage ich, weil ich es für richtig halte, und nicht, weil es anderen gefallen soll. Wenn ich etwa über die Heilsnotwendigkeit der Kirche spreche, oder über das Verständnis von Wundern, und das manchem Katholiken nicht weit genug geht, dann muß klar sein: das ist meine "richtige" Meinung, und nicht nur eine weichgewaschene Version, die ich für Atheistenohren produziere. Die müssen wir also direkt diskutieren und ausfechten.

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Die Salzkörner haben oft vergessen, was ihr Glaube eigentlich bedeutet und umfasst

Salz glaubt nicht

Salz vergißt nicht

Salz erinnert nicht

 

Salz salzt.

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ich empfinde das, was mir von den A&A begegnet nicht als Hass, eher als ein Spiel von deren Seite, etwas, das Unterhaltungswert hat. Manchmal durchaus im Stil von "katholiken-quälen", so wie sich Kinder manchmal damit unterhalten sollen, Fliegen die Flügel auszureißen oder Frösche zu malträtieren. Je lauter die Katholien schreien, um so interessanter. Erich ist da immer ein beliebtes Ziel. Sven ist tatsächlich derjenige, der dieses Theater souverän durchsteht. Es gibt da eine nette Karikatur von Echo  :unsure:  . Ich habe bedauerlicheweise eine Reihe von Katholiken bereits deshalb gehen sehen.

 

Aber Hass? Im Regelfall nicht.

 

Aber es ist richtig, ich habe bei mir festgestellt, dass etwas hängen bleibt, dass ich unwillkürlich Kampf-Verhaltensmuster angenommen habe und es kaum bemerkt habe. Du nennst es besudelt, da ist etwas dran, ich habe selbst gemerkt, wie ich mich zunehmend verhärtet habe und Abstand gewinnen mußte. Interessant wäre es, sich diese Muster bewußt zu machen und bewußt Gelassenheit zu üben - aber mir fehlt definitiv die Zeit dazu und - wie du ebenfalls schon bemerkt hast - es ist über den "Unterhaltungswert" hinaus weitestgehend uninteressant, wenn man eine gewisse Zeit dabei war und alle Argumente und Fragen gehört hat.

 

Aber niemand wird in die Arena reingezwungen.

 

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Ist es sinnvoll oder sogar notwendig, in der beschriebenen Ausgangslage Abstand zu halten, Distanz zu wahren?

 

Herzliche Grüße

Martin

 

Lieber Martin,

 

ich kann die von Dir beschriebene Ausgangslage für mich nicht nachvollziehen.

 

Die Arena ist überschrieben mit "Gladiatoren Arena" und "Free-Style Sophistik". Für mich heißt dies, daß ich mich quasi in der Rolle eines Free-Style Ringers befinde, wenn ich mich (freiwillig) in den Ring begebe. Dabei wird mit Argumenten gerungen, man muss seine Argumente belegen, seinen Glauben (und damit sich selbst) zur Debatte stellen und in der (bis auf persönliche Beleidigungen) auch mal Provoktion u.ä. erlaubt sind. Und auch Erich oder Robert mischen da durchaus kräftig mit.

 

Daß man Glaubensstandpunkte nicht "beweisbar" belegen kann, führt zu einer strukturellen Unterlegenheit, zumindest was die rationale Ebene angeht. Ja und? Was juckt mich das? Der A&A teilt halt meinen Standpunkt nicht und das wars. Wenn ich keine Lust dazu habe, lass ich es eben bleiben.

Deshalb fühle ich mich noch lange nicht als gequälter Frosch und sehe den A&A als Sadisten an (Sadismus nichts anderes ist Frösche quälen). Aber wie Du ja selbst schreibst: Niemand wird in die Arena gezwungen und die vermeintliche "Froschrolle" (Opferrolle?) wählt man selbst (wenn auch vielleicht nicht immer freiwillig).

 

Da ich - im Gegensatz zu Sven - auch kaum neue Aspekte in dieser Auseinandersetzung sehe, habe ich auch wenig Interesse daran, mich daran zu beteiligen.

Aber was hindert mich daran, mit einigen (fraktionsübergreifend) persönlichen Kontakt zu halten? Das eine Freundschaft mit Nichtchristen "kälter, leerer" als mit Christen ist, kann ich für mich nicht feststellen. Auch kann ich nicht behaupten, daß Christen im Umgang automatisch die "nettereren" Menschen wären.

 

Diese Feststellung kann ich auch vor dem Hintergrund meines Arbeitsumfeldes machen. In Brandenburg bin ich da schon ein Exot, der auch noch "freiwillig" zum katholischen Glauben übertritt. Da ich keinen Hehl aus meinem Glauben mache, habe ich da schon diverse Diskussionen - von Neugierugen bis hin zu beinharten Atheisten. Im RL machen diese Diskussionen übrigens mehr Spaß als im Internet.

 

Welche Katholiken sind denn wegen den Diskussionen in der Arena gegangen Martin? Und was ist daran so schlimm, wenn es offenbar nicht "ihr Ding" war? Was hat sie daran gehindert, in den Glaubensgesprächen oder in F&A zu schreiben?

 

Viele Grüße,

Matthias

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Lieber Matthias,

 

ich habe diese Frage als eine Frage nach der persönlichen Einstellung empfunden, da geht es mir so wie dir und ich habe eine persönliche Antwort gegeben - die sich klar von deiner Meinung unterscheiden kann. Es ging ja auch nicht darum, wie diese Gemeinschaft mit A&A auszusehen hat, sondern es geht darum, ob ich bewußt Gemeinschaft mit Menschen haben möchte, die sich darüber freuen würden, mich von meinem Glauben abzubringen, wobei mich der Fluch auf Gott zugegebenerweise besonders irritiert hat. Das ist nicht das, was einen A&A typischerweise auszeichnet. Es geht um eine Extremsituation.

 

Gerade dein Abschluss-Absatz stellt mich auch vor die gleiche Frage: Warum ziehen sie sich nicht zurück in die Glaubensgespräche. Man hat es mir so erklärt: Man könne diese Angriffe gegen Gott, diese Beleidigungen ( wobei meiner Meinung nach Gott darüber stehen sollte) nicht mehr ertragen. Wenn man hier sei, müsse man Position beziehen, und man sei nicht mehr dazu in der Lage, die anschließenden Verunglimpfungen zu ertragen. Mein Pech (?) ist es, dass mein "Beschützer-Instikt" ausgeprägt ist und ich versucht habe, dann selber zu helfen und erkennen mußte, das dieses nicht geht. Die Enttäuschung ist einfach da, dass Katholiken kommen und etwas hier suchen, aber das Gegenteil des Erwarteten hier finden. U.a. die Menschen, die es erklärtermaßen begrüßen, wenn Christen sich mit einem Fluch auf Gott von ihrem Glauben abwenden.

 

Es ist, wie es ist. Ist es das tatsächlich?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Was hat sie daran gehindert, in den Glaubensgesprächen oder in F&A zu schreiben?

 

Hallo Matthias,

 

meiner Ansicht nach leidet durch die aggressive Stimmung in der Gladiatoren-Arena die Atmosphäre des ganzen Forums. Eine völlige Trennung der einzelnen Boards ist anscheinend nicht möglich; das, was in einem Bereich geschrieben wird, hat irgendwie auch Auswirkungen auf die anderen.

 

Ich persönlich kann gut verstehen, dass manch einer die Lust verliert, hier mitzulesen und zu posten.

 

Liebe Grüße

Angelika

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Na ja, wenn die fleißigen Heiden weiterhin so fleißig bleiben beinm Errichten ihrer "Nidstangen", dann können wir das wohl mit größter Gelassenheit betrachten:

 

Bisher erfaßte christliche Einrichtungen:

 

Kirchen: 0 | Klöster: 0 | Gemeindehäuser: 0 | christl. Leichenäcker: 0

 

Davon:

 

evangelisch-protestantische Einrichtungen: 0

 

katholische Einrichtungen: 0

 

Einrichtungen sonstiger christl. Konfessionen: 0

 

 

Mann, oh Mann, Robert - ich weiß ja nicht, ob Du das wolltest: aber selten habe ich gesehen, daß die Harmlosigkeit solcher Spinner stärker bezeugt wurde. Für sooo harnmlos, wie die Irren, die diese paar Seiten zusammengezimmert haben, halte ich die eigentlich nicht...

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Gast Ketelhohn

Keine Angst, Sven, ich wollte bloß mal unsere ungläubigen Konforensiker in die Kristallkugel blicken lassen. Da sehen sie, wohin so was am Ende führt …

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@Robert

Mal abgesehen davon, dass die Betreiber Neuheiden zu sein scheinen, ließe sich der Spieß auch leicht umdrehen.

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Gast Ketelhohn

Versteh’ ich nicht. Ich dreh’ ohnehin jeden Spieß um, der

gegen mich gerichtet wird. Psychologische Kriegführung.

Baff, zack, wumm. Und dann sind die andern Backen auch

noch dran. – Prost und gute Nacht.

 

aetsch.gif

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