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Friedensgruss


Gast Juergen

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Er enthält nur einen Beitrag von "ziska".

 

Seit einiger Zeit haben etliche unserer Priester begonnen, beim Friedensgruss den Leuten die Hand zu schütteln. Und "wir" werden aufgefordert, dies ebenso zu tun.

Und regelmässig frage ich mich zwei Dinge:

1. Weshalb verspüre ich dagegen so einen grossen Wiederwillen?

2. Weshalb macht dies der Priester? Was findet er daran so gut?

 

Wie seht ihr das?

Gruss

Franziska

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Liebe Franziska,

das ist mir häufig auch so gegangen. Den Widerwillen verspüre ich, wenn ich merke, dass was nicht echt oder aufrichtig ist. Wenn ich außerhalb des Kirchgebäudes jemandem die Pest an den Hals wünsche, kann ich ihm nicht in der Messe den Frieden wünschen - dann kann ich aber (ich für mich entscheide das so) auch nicht zur Kommunion gehen, denn da werde ich mit ihm Eins, im Leib Christi. Da muß ich erst mal mit dem/derjenigen "reinen Tisch" machen, bevor ich zum Tisch des Herrn mit ihm kann.

 

Jemandem den Frieden zu wünschen ist nix verkehrtes - warum sollten wir, die wir doch den Frieden des Herrn ersehnen, uns nicht gegenseitig diesen Frieden wünschen? Eine Bekannte von mir versenkt beim Friedensgruß immer die Hände in den Taschen - sie hat eine Bazillenphobie. Das gibt dann manchmal merkwürdige Effekte, wenn ihr jemand die Hand hinstreckt. So gesehen finde ich den Friedensgruß - bzw. die Aufforderung zum Handschlag nicht besonders gelungen. Wenn es "automatisch" passiert oder der Priester nicht dazu auffordert, finde ich es besser - dann fühlt sich der einzelne nämlich freier, so zu handeln wie er mag. Vielleicht könntest Du ja nach der Messe mal einfach Eure(n) Priester fragen, warum und wieso ...

 

Liebe Grüße,

Lucia

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Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt und finde es gut. Es ist ein Schritt für mich, über mich hinauszugehen, mich einem anderen gegenüber zu öffnen, ihm in die Augen zu sehen und ganz bewußt zu sagen, dass ich ihm den Frieden Gottes wünsche. Das hat was, wenn es erwidert wird. Außerdem mache ich keine Peinlichkeits-Hektik daraus, sondern lasse mir so viel Zeit, wie ich brauche.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ich finde es absolut furchtbar, jemanden zu zwingen nett zu sein. Hoffentlich verschwindet diese Mode bald wieder. Vermutlich hat sich das irgendjemand irgendwo im Ausland abgeschaut. Zur deutschen Gottesdienst-Tradition passt es jedenfalls ganz und gar nicht.

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Hallo Squire, hallo Lucia,

 

:blink: ihr erstaunt mich. Wie kann man dem Friedensgruß ablehnen? Ist es nicht etwas Schönes, endlich seinen Mitfeiernden in die Augen schauen, mit ihnen auch durch eine Geste in Verbindung treten und ihnen Frieden wünschen zu können. Wie können wir denn die Liebe unter den Menschen verbreiten, wenn wir noch nicht einmal in der Lage sind, ihnen die Hand zu geben. Die Eucharistiefeier ist doch keine Theatervorstellung, sondern in ihr verwirklicht sich unsere Gemeinschaft mit Christus."Liebet einander, wie ich euch geliebt habe." Wie kann ich behaupten, meine Mitglaubenden zu lieben, wenn ich ihnen noch nicht einmal die Hand geben will??

 

Befremdliche Grüße,

 

Rufino

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Hallo Squire, hallo Lucia,

 

:blink: ihr erstaunt mich. Wie kann man dem Friedensgruß ablehnen? Ist es nicht etwas Schönes, endlich seinen Mitfeiernden in die Augen schauen, mit ihnen auch durch eine Geste in Verbindung treten und ihnen Frieden wünschen zu können. Wie können wir denn die Liebe unter den Menschen verbreiten, wenn wir noch nicht einmal in der Lage sind, ihnen die Hand zu geben. Die Eucharistiefeier ist doch keine Theatervorstellung, sondern in ihr verwirklicht sich unsere Gemeinschaft mit Christus."Liebet einander, wie ich euch geliebt habe." Wie kann ich behaupten, meine Mitglaubenden zu lieben, wenn ich ihnen noch nicht einmal die Hand geben will??

 

Befremdliche Grüße,

 

Rufino

Lieber Rufino,

ich behaupte ja nicht, meine Mitglaubenden alle zu lieben. Und wenn ich einem nicht die Hand geben kann, dann geh ich auch nicht zur Kommunion. Oder sollte ich in einem solchen Falle Deiner Meinung nach den Kirchenraum vor dem Sanctus verlassen?

 

:P

 

Lucia

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Es ist auch die Frage, wie man den Leuten den "Frieden wünschen soll".

 

Hierzulande wird zumeist die Hand gegeben. (Wenn auch bei den "drögen" Ostwestfalen oder auch bei den Sauerländern soweit ich das kenne, eher der Gesichtsausdruck zu erkennen gibt, daß man mit den "Neuerungen" nicht viel anfangen kann und sich sagt: allweier wat nigges.)

 

Während meines Aufenthalts auf Malta habe ich es so erlebt, daß sich die Leute zu ihrem Nachbarn hinwandten und einfach nur "Friede" sagten.

 

Jemand erzählte mir, daß in Frankreich sich die Leute derart um den Hals fallen, daß man die (Wieder-)Einführung der Paxtafeln wirklich in Erwägung ziehen sollte....

bearbeitet von Juergen
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Die Händeschüttelei ist ein klassischer liturgischer Mißgriff

spießbürgerlicher Provenienz, überdies an die falsche Stelle

gerutscht. Aber der Reihe nach:

 

1. In der liturgischen Tradition grüßt man sich nicht – das

kann man vor oder nach der Messe tun –, sondern man küßt

sich. Um keinen „Friedensgruß“ also geht es, sondern um

den Friedenskuß, das osculum sanctum oder osculum pacis

in der Sprache der Väter. Einmal rechts und einmal links,

so soll’s sein.

 

2. Der rechte liturgische Ort dieses heiligen Kusses ist nach

ältester Tradition nach der Entlassung der Katechumenen und

vor der Opferung (Gabenbereitung).

bearbeitet von Ketelhohn
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Das der Priester rumläuft und anfängt den Leuten zum Friedensgruß die Hand zu schütteln ist wohl auch nicht in den Rubriken vorgesehen.

Das neue Messbuch sagt in der "Institutio Generalis Missalis Romani"

 

Nr. 154

.... Sacerdos pacem potest dare ministris, semper tamen intra presbyterium remanens, ne celebratio turbetur. Item faciat sie e rationabili causa aliquibus fidelibus pacem dare velit. Omnes vero, iuxta ea quae a Conferentia Episcoporum statuta sunt, pacem, communionem et caritatem sibi invicem significant. Dum pax datur, dici potest: Pax Domini sit sempter tecum, qui respondetur: Amen.

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Das der Priester rumläuft und anfängt den Leuten zum Friedensgruß die Hand zu schütteln ist wohl auch nicht in den Rubriken vorgesehen.

Das neue Messbuch sagt in der "Institutio Generalis Missalis Romani"

 

Nr. 154

.... Sacerdos pacem potest dare ministris, semper tamen intra presbyterium remanens, ne celebratio turbetur. Item faciat sie e rationabili causa aliquibus fidelibus pacem dare velit. Omnes vero, iuxta ea quae a Conferentia Episcoporum statuta sunt, pacem, communionem et caritatem sibi invicem significant. Dum pax datur, dici potest: Pax Domini sit sempter tecum, qui respondetur: Amen.

Menschenskind, Jürgen,

nicht jeder kann hier Latein!

 

ich versuch' mal, zu übersetzen.

 

der Priester kann den Frieden den Ministranten geben, bleibt dabei immer innerhalb des Altarraumes, damit die Feier nicht gestört wird. Ebenso soll er es machen, (was heißt "sie"???) wenn er aus einem einsichtigen Grund anderen gläubigen den Frieden geben möchte (das war jetzt geraten). Alle .... (?) von der Bischofskonferenz festgelegt wurde, bezeichnen sich gegenseitig den Frieden, die Gemeinschaft und die Liebe. Während der Friede gegeben wird, kann man sagen: Der Friede des Herrn sei immer mit dir, was beantwortet wird [mit]: Amen.

 

 

wenn das Kraut und Rüben ist, bitte verbessern - hab' jetzt keinen Nerv auf's Lexikon.

 

Gruß,

Lucia

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Friedensgruß und Widerwillen? Wieso?

Ich sage zum Nachbarn "Der Friede sei mit Dir" und reiche ihm die Hand.

Wortloses Händeschgüteln ist blöd... und ist ja auch nicht gemeint. Man soll sich ein "Zeichen des Friedens geben".

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Das der Priester rumläuft und anfängt den Leuten zum Friedensgruß die Hand zu schütteln ist wohl auch nicht in den Rubriken vorgesehen.

Das neue Messbuch sagt in der "Institutio Generalis Missalis Romani"

 

Nr. 154

.... Sacerdos pacem potest dare ministris, semper tamen intra presbyterium remanens, ne celebratio turbetur. Item faciat sie e rationabili causa aliquibus fidelibus pacem dare velit. Omnes vero, iuxta ea quae a Conferentia Episcoporum statuta sunt, pacem, communionem et caritatem sibi invicem significant. Dum pax datur, dici potest: Pax Domini sit sempter tecum, qui respondetur: Amen.

Menschenskind, Jürgen,

nicht jeder kann hier Latein!

 

ich versuch' mal, zu übersetzen.

 

der Priester kann den Frieden den Ministranten geben, bleibt dabei immer innerhalb des Altarraumes, damit die Feier nicht gestört wird. Ebenso soll er es machen, (was heißt "sie"???) wenn er aus einem einsichtigen Grund anderen gläubigen den Frieden geben möchte (das war jetzt geraten). Alle .... (?) von der Bischofskonferenz festgelegt wurde, bezeichnen sich gegenseitig den Frieden, die Gemeinschaft und die Liebe. Während der Friede gegeben wird, kann man sagen: Der Friede des Herrn sei immer mit dir, was beantwortet wird [mit]: Amen.

 

 

wenn das Kraut und Rüben ist, bitte verbessern - hab' jetzt keinen Nerv auf's Lexikon.

 

Gruß,

Lucia

Oje, tut mir leid, ich sollte wirklich zu solchen Uhrzeiten keine Texte mehr versuchen abzutippen....da läßt die Konzentration doch nach.

 

Der Text muß richtig heißen:

.... Sacerdos pacem potest dare ministris, semper tamen intra presbyterium remanens, ne celebratio turbetur. Item faciat si e rationabili causa paucis aliquibus fidelibus pacem dare velit. Omnes vero, iuxta ea quae a Conferentia Episcoporum statuta sunt, pacem, communionem et caritatem sibi invicem significant. Dum pax datur, dici potest: Pax Domini sit sempter tecum, qui respondetur: Amen.

 

Aber deine Übersetzung ist dennoch gut!

 

...der Priester kann den Frieden den Ministranten geben, bleibt dabei immer innerhalb des Altarraumes, damit die Feier nicht gestört wird. Ebenso soll er es machen, wenn er aus einem gerechten Grund wenigen anderen Gläubigen den Frieden geben möchte. Alle aber zeigen sich, auf die Weise wie es von der Bischofskonferenz festgelegt wurde, gegenseitig den Frieden, die Gemeinschaft und die Liebe. Während der Friede gegeben wird, kann man sagen: Der Friede des Herrn sei immer mit dir, was beantwortet wird [mit]: Amen.

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2. Der rechte liturgische Ort dieses heiligen Kusses ist nach

ältester Tradition nach der Entlassung der Katechumenen und

vor der Opferung (Gabenbereitung).

Den Friedensgruß vor die Gabenbereitung zu verlegen, waren auch Ideen/Bestrebungen beim Entwurf des sog. neuen dt. "Messbuchs2000". Ich vermute aber, daß nach dem Erscheinen zuerst der neuen lat. AEM (IGMR) und danach des neuen röm. Messbuchs diese Sache vom Tisch sein ist. - Zumindest kann ich mir nicht recht vorstellen, daß man in Rom ein dt. Messbuch genehmigen wird, welches eine andere Struktur der Messe hat (und sei es nur in diesem einen Punkt).

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»Ein Beispiel solcher möglicher Entfaltung scheint mir das Missale zu sein, das Zaïre (der Kongo) als Möglichkeit erhalten hat: Es ist römischer Ritus »auf zaïresisch«. Es bleibt die große, apostolisch verwurzelte Gemeinschaft des römischen Ritus, aber er ist sozusagen kongolesisch gewandet, übrigens – was mir durchaus sinnvoll erscheint – auch durch Aufnahme orientalischer Elemente. Der Friedensgruß zum Beispiel wird gemäß Mt 5,23-25 nicht vor der Kommunion, sondern vor der Gabendarbringung ausgetauscht, was wohl für den Gesamtbereich des römischen Ritus wünschbar wäre, soweit man den Friedengruß als solchen beibehalten will.« (Joseph Kardinal Ratzinger, Der Geist der Liturgie. Eine Einführung, Freiburg, Basel & Wien 2000, p. 146.)

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Auf den Friedenskuss würde ich auch noch eingehen (wenn Sabiine oder Sina das lesen, fallen sie in Ohnmacht) und die Verschiebung ist mir auch recht.

 

Aber um diese "Formen" ging es ja nicht - es ging um das "ob überhaupt".

 

Herzliche Grüße

Martin

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Genau, in erster Linie gings um das "Ob" und somit um das "Weshalb".

Allerdings ist die Form, also das "Wie" damit verbunden und könnte hier durchaus auch diskutiert werden.

Vielen Dank für all die Antworten. Es ist doch interessant, wie verschieden dieser Handschüttel-Friedensgruss angenommen (bzw. abgelehnt) wird...

 

Gruss

Ziska

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Mein erstes Erlebnis dieser Art hatte ich auf einer Klassenfahrt nach London- schon einige Jahre her :P:blink:

Während einer Messe versuchte eine fremde Frau plötzlich meine Hand zu fassen- da mein Schulenglisch noch nie so toll war, wußte ich eigentlich nicht immer so recht, was der Priester da sprach :unsure: - und ich war zuerst ziemlich irritiert- aber sie ließ nicht locker, bis sie meine Hand hatte und ich nur noch hörte: Wish you peace. Das hat mich doch sehr beeindruckt!

Was die Frau nur von mir gedacht hat, da ich mich so widerspenstig zeigte?

Seit wir einen neuen Pfarrer haben wird dieser Friedensgruss hier auch gehandhabt und ich irgendwie sind da immer noch Leute, die zögern, wenn man ihnen die Hand reicht, besonders wenn man neben Fremden steht.

Ich persönlich finde es aber wunderschön und ich vollziehe es als bewußte Handlung.

Ist es denn nicht ein Grundsatz unseres Glaubens, einer Person - mit der ich vielleicht nicht so gut klarkomme- den Frieden zu wünschen? Auch wenn es ein Fremder ist, ist es doch sinnvoll ihm den Frieden zu wünschen.

Jedenfalls ist es für mich jedenfalls immer wieder eine Gelegenheit über die Ernsthaftigkeit der Aussagen Jesus nachzudenken- Liebe deinen nächsten wie dich selbst.

Für mich war dieser erste Friedensgruss in London ein unvergesslicher Moment und ich finde es sehr gut, das er auch in unsere Region Einzug gehalten hat :blink:

 

Ellen

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Ist es denn nicht ein Grundsatz unseres Glaubens, einer Person - mit der ich vielleicht nicht so gut klarkomme- den Frieden zu wünschen? Auch wenn es ein Fremder ist, ist es doch sinnvoll ihm den Frieden zu wünschen.

Natürlich wünsche ich allen Menschen Frieden. Auch denen, die ich nicht kenne. Ja, sind wir doch ehrlich, denen den Frieden zu wünschen ist ja überhaupt nicht schwer. Glaubt man mir diese heheren Wünsche denn nicht, nur weil ich sonntags keine Lust habe, zwei, drei zufällig in der gleichen Sitzbank Anwesenden die Hand zu schütteln und den verrunzelten und aus ihren Rosenkranzgebeten aufgeschreckten Gesichtchen den Frieden zu wünschen? Oder habe ich durch diese mir aufgezwungene Handlung effektiv Friede verbreitet? Oder hat sich dadurch in mir ein Entschluss festigen können, friedlicher zu sein? – Bisher ehrlich gesagt nicht.

Wir sind ja sowieso Geschwister mit unser aller Gottvater, auch wenn wir nichts miteinander zu tun haben. Gemeinschaft sein heisst für mich nicht, jeden in dieser Gemeinschaft anzulächeln. Auch meinen leiblichen Geschwistern muss ich nicht immer beteuern, dass ich ihnen den Frieden wünsche. Den wünsche ich ihnen immer, von ganzem Herzen, auch wenn wir gerade mal am streiten sind! :unsure:

Gruss

Ziska

bearbeitet von ziska
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Also... ihr habt Probleme... :unsure:

 

Ich finde das Händeschütteln gerade als besonders bereichernd. Kommt vielleicht darauf an, wie sehr man sich in der Kirche unter den Anwesenden kennt. Bei mir ist das aber doch meist eher anonym. Jeder schleicht still an seinen Platz - und "Gemeinschaft" entsteht das erste Mal eigentlich erst mit dem Friedensgruß. Wenn der nicht wäre, könnte ich mir die Messe auch im Fernsehen anschauen - überspitzt gesagt.

 

Und was ist dabei, jemanden den Friedne zu wünschen? Selbst, wenn man mit ihm verkracht sein sollte. Was ist an dem Segenswunsch so verkehrt? Betet für eure Feinde!

 

Axel

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Ist es denn nicht ein Grundsatz unseres Glaubens, einer Person - mit der ich vielleicht nicht so gut klarkomme- den Frieden zu wünschen? Auch wenn es ein Fremder ist, ist es doch sinnvoll ihm den Frieden zu wünschen.

Natürlich wünsche ich allen Menschen Frieden. Auch denen, die ich nicht kenne. Ja, sind wir doch ehrlich, denen den Frieden zu wünschen ist ja überhaupt nicht schwer. Glaubt man mir diese heheren Wünsche denn nicht, nur weil ich sonntags keine Lust habe, zwei, drei zufällig in der gleichen Sitzbank Anwesenden die Hand zu schütteln und den verrunzelten und aus ihren Rosenkranzgebeten aufgeschreckten Gesichtchen den Frieden zu wünschen? Oder habe ich durch diese mir aufgezwungene Handlung effektiv Friede verbreitet? Oder hat sich dadurch in mir ein Entschluss festigen können, friedlicher zu sein? – Bisher ehrlich gesagt nicht.

Wir sind ja sowieso Geschwister mit unser aller Gottvater, auch wenn wir nichts miteinander zu tun haben. Gemeinschaft sein heisst für mich nicht, jeden in dieser Gemeinschaft anzulächeln. Auch meinen leiblichen Geschwistern muss ich nicht immer beteuern, dass ich ihnen den Frieden wünsche. Den wünsche ich ihnen immer, von ganzem Herzen, auch wenn wir gerade mal am streiten sind! :blink:

Gruss

Ziska

Hallo Ziska,

mich wundert doch sehr, das du sagst, du wünschst allen Menschen den Frieden und dann einige Sätze weiter ein ziemlich abfälliges Urteil abgibst >>... nur weil ich sonntags keine Lust habe, zwei, drei zufällig in der gleichen Sitzbank Anwesenden die Hand zu schütteln und den verrunzelten und aus ihren Rosenkranzgebeten aufgeschreckten Gesichtchen den Frieden zu wünschen?>>

Ich weiß ja nicht weshalb du in die Kirche gehst, aber ich gehe dorthin um Gottes Wort zu hören und wieder Ermutigung zu bekommen, nach seinem Vorbild zu leben.

>> Oder habe ich durch diese mir aufgezwungene Handlung effektiv Frieden verbreitet?>>

Wenn du diese Handlung nicht als aufgezwungene Handlung betrachten würdest sondern als eine Chance, deinen Willen zur Kommunikation und zum Beachten - und damit Achten- der anderen Person, hast du meiner Meinung nach ein Stückchen zum Frieden beigetragen.

>> Oder hat sich dadurch in mir ein Entschluss festigen können, friedlicher zu sein?- Bisher ehrlich gesagt nicht.>>

Das finde ich sehr schade, weil du meiner Ansicht nach den Sinn nicht erfasst hast.

Aber diese aktiven Handlungen finde ich als eine gute " Übung " um auch mal " über meinen Schatten zu springen" und jemanden die Hand zu reichen, den ich vielleicht nicht so mag.

Da ich in einem Dorf lebe, und die meisten Mitglieder kenne, ist das dann wirklich eine sehr bewußte Handlung.

Und wenn ich neben einem Fremden stehe, das empfinde ich das als positive Handlung, weil ich ihn ja als Person annehme und mit ihm in "Kontakt" trete, was ich ja ohne dieses Händeschütteln nicht getan hätte.

Wenn man wie Axel dann meist in einer großen anonymen Menge steht, dann ist es dann wirklich der einzige Moment der wirklichen Gemeinschaft.

So sehe ich das jedenfalls. Meiner Meinung nach ist es davon abhängig, ob ich es als lästige Pflicht sehe, oder diesen Friedensgruss ernst nehme und dies auch als Chance für mich sehe. :blink:

 

Gruss

Ellen :unsure:

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Die Hände schüttele ich jedem Hinz oder Kunz zum Gruße. Was hat das in der Liturgie verloren? Während der Lirturgiereform hatte man die richtige und begrüßenswerte Idee, das liturgische Zeichen des Friedens nicht auf den Klerus beschränkt zu lassen, sondern das ganze versammelte Volk der Gläubigen daran teilhaben zu lassen. Dies liturgische Zeichen des Friedens aber ist der Kuß, wie wir schon bei Paulus nachlesen können. Das aber erschien unsern deutschen Schreibtischtätern vom liturgischen Dienst offenbar als zu große Zumutung, so daß man die profane Händeschüttelei als neuesten liturgischen Schrei ersonnen hat. Ich bleibe dabei, daß einzig der Kuß des Friedens unter den Gläubigen angemessen ist. Freilich soll man niemanden vergewaltigen, und wo das Volk sich dagegen sträubt, sollte man es besser ganz lassen – oder jedenfalls bloß mit aller Vorsicht einzuführen versuchen. Aber bitte kein Händeschütteln, Händeküssen oder Hände-an-die-Hosennaht.

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Heute habe ich einmal darauf geachtet. Rings um mich Bekannte, und Fremde, Kinder und Großeltern. Und alle habe den Friedensgruß ausgetaucht. Nicht nur in der Bankreihe, sondern nach hinten und nach vorne. Jeder hat gelächelt und altiv den Frieden gewünscht. Es war Gemeinschaft.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Meiner Meinung nach ist es doch nicht so wichtig, wie ich diesen Friedensgruss übermittle- sondern mit welcher Intention ich das mache :unsure:

Obwohl beim Friedenskuss hätte ich dann doch meine Probleme :blink:

Das wäre mir dann doch zu intim, auch wenn es nur ein Bruder- oder Schwesterkuss ist :blink:

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