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Ewige Qual


hamsich

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Werner agnosticus


Zitat von Erich am 19:58 - 18.Juli.2002

Wir wissen viel mehr über den Himmel als über die Hölle.

???

Das Ausmalen von Gerichts- und Höllenszenarien scheint aber viel mehr Spaß zu machen.

Gerade das von Dir hier incl. seiner Selbstbeweihräucherung (sowas müßte einen als kritischen Leser eigentlich schon stutzig machen) zitierte Beispiel apokalyptischer Literatur widmet solchen Darstellungen breiten Raum und malt sie mit viel Phantasie (fast möchte man sagen "liebevoll", wenn das bei solch sadistischen Bildern nicht deplaziert wäre) aus. Und das gilt genauso für weite Teile dieser einst populären Literaturgattung, egal ob in jüdischer oder in christlicher Spielart. Und es setzt sich fort durch die Geschichte, wie einem z.B. ein Streifzug durch die Malerei und Plastik in Kirchen und Kreuzgängen sehr anschaulich vermittelt.

 

Trotzdem hast Du insofern recht, daß wir in der Tat von einer Hölle herzlich wenig wissen (aber über nicht Gewußtes viel zu sagen und auf Behauptungen zu beharren, ist ein verbreitetes religiöses Phänomen). Allerdings von einem Himmel ebensowenig.

 

--------------

 

Übrigens gab es bis zum Untergang der DDR noch sehr differenzierte Informationen über die Hölle:

 

Ulbricht und Adenauer waren gestorben, und da beide schon berufsbedingt von Petrus am Himmelseingang abgewiesen wurden, machten sie sich gemeinsam auf den Weg zur Hölle. Sie kamen an eine beschilderte Weggabelung: rechts geht's nach "Hölle West", links nach "Hölle Ost". Ohne zu zögern wählen beide den Weg nach "Hölle West" - man ist ja schließlich nicht blöd. Aber was sie dort sehen und hören, gefällt ihnen gar nicht: Ein furchtbares Jammern und Heulen, arme SÜnder werden von Teufeln geteert, gefedert und werden über Kohlefeuern gegrillt.

Da wird es selbst dem hartgesottenen Adenauer mulmig. "Du, Walter, euer ganzer Ostkrempel hat ja noch nie was getaugt, aber ich glaube, schlimmer als diese Hölle hier kann es gar nicht werden. Laß es uns lieber mal bei Hölle Ost probieren." - und einträchtig machen sie sich auf den Weg. Dort ankommen staunen sie nicht schlecht: Gesang, Lachen, Bombenstimmung - es ist nicht zu fassen. Sie fragen einen der Feiernden:

"Ist das hier nicht die Hölle?"

"Doch, doch, selbstverständlich."

"Und da seid ihr hier so fröhlich und ausgelassen?"

"Natürlich, das seht ihr doch."

"Ja, aber gilt hier denn nicht die Regel mit Teeren, Federn und Bratrost?"

"Doch, doch. Aber was soll's - vorgestern gab's keinen Teer, gestern keine Ersatzteile für den Bratrost und heute sind die Kohlen alle ..."

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Zitat von Werner agnosticus am 8:32 - 19.Juli.2002

Aber über nicht Gewußtes viel zu sagen (schreiben) und auf Behauptungen zu beharren, ist ein verbreitetes religiöses Phänomen.

 

Als abschreckendes Beispiel sei der Katechismus genannt.

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Grüß Dich hamisch

Was hast Du getan, daß in Deinem Kopf die Hölle herrscht?

Sicher nicht mehr als auch wir alle.

 

Gruß Monschein

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Hallo Mondschein,

heißt es nicht: "Geht durch das enge Tor! Denn das Tor ist weit, das ins Verderben führt, und der Weg dahin ist breit, und viele gehen auf ihm. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng, und der Weg dahin ist schmal, und nur wenige finden ihn." Mt 7,13-14

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