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Theologie in der Krise?


nannyogg57

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Deswegen hätte ich ja gerne eine Theologie, die in der Lebenspraxis und für den Glauben eine prägende Rolle spielt und Antworten anbietet für Lebens- und Glaubensfragen. Deshalb fand ich es auch so merkwürdig, wenn mir hier im Thread gesagt wurde, dass dies gar kein Anliegen der Theologie sei.

Das ist kein Anliegen der akademischen Theologie.

 

Fahradfahren lernt man auch nicht im Physikstudium.

 

Aber Physikstudierte geben den Ingenieuren etwas an die Hand, um Fahrräder zu konstruieren, auf denen man dann Fahrrad fahren lernen kann.

 

Aus den theoretischen Studien (auch in Grundlagenwissenschaften) muss eine klare Linie zu ziehen sein über die Technik bis hin zum normalen Nutzanwender. Quantentheorie wäre schon längst in den Schubladen verschwunden, könnte man nicht mithilfe der Quantentheorie Computer und CD-Player und vieles, vieles andere hervorbringen, was einem sehr großen Teil der Anwender nutzt oder das Leben erleichtert.

 

Ebenso ist es Aufgabe der Theologie, ihre theoretischen Untersuchungen an einem Nutzen für normale Menschen zu orientieren. Es muss irgend etwas heraus kommen.

 

Es gibt dabei einen deutlichen Unterschied zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften. Deshalb nehme ich lieber Musik- oder Literarwissenschaft als Vergleich. Wenn aus dem ganzen Aufwand nur schräge Musik und Literatur entspringt, die immer weniger Menschen hören oder lesen wollen, und die es immer weniger versteht, in Menschen musikalische und literarische Freude zu erwecken, dann fragt sich doch jeder, was diese ominösen Musik- und Literaturwissenschaftler treiben.

 

Wenn die Dogmatiker kaum noch etwas zum Thema Stärkung des Glaubens beitragen, die Liturgiewissenschaftler keine Liturgie prägen können, die die Menschen zur Liturgie hinzieht, wenn die Bibelwissenschaftler den Schatz der biblischen Texte nur noch immunisieren, aber nicht mehr den Gläubigen wertvoll machen können, dann steht es eben schlecht um die Theologie.

 

Es steht um so schlechter, da sich die Theologie nicht im luftleeren Raum bewegt, sondern in Konkurrenz.

 

Wenn die Dogmatiker weniger zum Glauben beitragen können, als radikalisierende Islamisten oder wissenschaftsbegeisterte Humanisten, wenn die Ersatzliturgien auf dem Fußballplatz und auf der Loveparade oder in der Disko den Menschen mehr zu geben haben, als eine Rosenkranzandacht, wenn die Bibelwissenschaftler weniger Schätze zu bieten haben, als Rowling und Suzan Collins, dann sieht es schlecht aus.

 

Ganz schlecht sieht es aus, wenn keine Disziplin der Theologie in den Gläubigen den Glaube stärkt. Und so einfach, wie Du die Theologie aus der Pflicht nimmst, führt das zu einer weiteren Verschlimmerung.

Wir brauchen keine Begründungen, warum es der Theologie erlaubt sein soll, nicht genügend für den Glauben hervorzubringen. Wir brauchen vielmehr eine Ursachenforschung, warum die Theologie so wirkungslos geblieben ist.

 

Es gelingt der Dogmatik nicht, den Menschen eine Lehre vor Augen zu stellen, die vertrauenswürdig und begeisternd ist. Es gelingt der Bibelwissenschaft nicht, die vorhandenen Schätze in der Bibel so zu präsentieren, dass diese Schätze den Menschen zum Fundament des Glaubens werden. Es gelingt der Liturgiewissenschaft nicht einmal, die zentralen Feiern unseres Glaubens so zu gestalten, dass die Gläubigen aus der Kirche gehen, wie sie nach einem guten Film aus dem Kino gehen. Die Theologie ist schon längst von anderen Kultur-, Inhalts-, Lebengestaltungs- und Heilungsdisziplinen überflügelt worden.

 

Gehe nach Youtube, schau Dir an, wie oft Wissenschaftsreportagen angeklickt werden. Siehe dann einmal bei theologischen Videos nach: Das interessiert nur noch einige wenige. Klar doch: Bei den sonstigen Wissenschaftsreportagen bekommt man was, bei den theologischen muss man seeeehr darauf hoffen, dass man was bekommt. Der beste Effekt bei so manchen Theologiereportagen ist, dass da nur noch beten hilft.

 

Um 1990 herum hat Drewermann mit seinen theologischen Darstellungen noch zumindest einen kleinen Wirbel machen können. Davor Küng. Ich befürchte: Heute kann man als Theologe nur noch jemanden bewegen, wenn man seine Theologie mit Holocaust-Leugnung verbindet. Wobei sich die allermeisten Leute um die Theologie überhaupt nicht scheren, sondern sich lediglich über die Holocaustleugnung aufregen.

In der Antike waren theologische Themen Gesprächs-stoff auf dem Marktplatz - aber das hat dann bald nachgelassen. Wer will sich denn schon gerne anathematisieren, verfolgen und verbrennen lassen wegen Themen, die man wirklich nur noch gläubig über sich ergehen lassen kann und die nur noch Spezialisten verstehen.

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Am Sonntag hatten wir Team-Essen mit unseren Pensionären. Einer von ihnen (deutlich über 80) meinte, wir müssten mehr für die theologische Kultur in unseren Pfarreien tun. Er hat Kontakt zu einem sehr bekannten Theologieprofessor. Ob wir den nicht einmal für einen Vortrag als Referenten einladen wollen?

 

Ich reserviere gleich schon mal die nächste, große Stadthalle. Wenn wir von den 2000 Besuchern, die kommen, nur fünf Euro Eintritt verlangen, haben wir auch einen ganz guten pekuniären Gewinn. Das klappt sicher. Ich erkläre mich auch bereit, noch Klappstühle aufzustellen, wenn der Andrang größer sein wird, als vermutet. Aber ich bin mir sicher: Diesen Muskelkater werde ich mir sparen.

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Deswegen hätte ich ja gerne eine Theologie, die in der Lebenspraxis und für den Glauben eine prägende Rolle spielt und Antworten anbietet für Lebens- und Glaubensfragen. Deshalb fand ich es auch so merkwürdig, wenn mir hier im Thread gesagt wurde, dass dies gar kein Anliegen der Theologie sei.

Das ist kein Anliegen der akademischen Theologie.

 

Fahradfahren lernt man auch nicht im Physikstudium.

 

Aber Physikstudierte geben den Ingenieuren etwas an die Hand, um Fahrräder zu konstruieren, auf denen man dann Fahrrad fahren lernen kann.

 

Aus den theoretischen Studien (auch in Grundlagenwissenschaften) muss eine klare Linie zu ziehen sein über die Technik bis hin zum normalen Nutzanwender. Quantentheorie wäre schon längst in den Schubladen verschwunden, könnte man nicht mithilfe der Quantentheorie Computer und CD-Player und vieles, vieles andere hervorbringen, was einem sehr großen Teil der Anwender nutzt oder das Leben erleichtert.

 

Ebenso ist es Aufgabe der Theologie, ihre theoretischen Untersuchungen an einem Nutzen für normale Menschen zu orientieren. Es muss irgend etwas heraus kommen.

 

Es gibt dabei einen deutlichen Unterschied zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften. Deshalb nehme ich lieber Musik- oder Literarwissenschaft als Vergleich. Wenn aus dem ganzen Aufwand nur schräge Musik und Literatur entspringt, die immer weniger Menschen hören oder lesen wollen, und die es immer weniger versteht, in Menschen musikalische und literarische Freude zu erwecken, dann fragt sich doch jeder, was diese ominösen Musik- und Literaturwissenschaftler treiben.

 

Wenn die Dogmatiker kaum noch etwas zum Thema Stärkung des Glaubens beitragen, die Liturgiewissenschaftler keine Liturgie prägen können, die die Menschen zur Liturgie hinzieht, wenn die Bibelwissenschaftler den Schatz der biblischen Texte nur noch immunisieren, aber nicht mehr den Gläubigen wertvoll machen können, dann steht es eben schlecht um die Theologie.

 

Es steht um so schlechter, da sich die Theologie nicht im luftleeren Raum bewegt, sondern in Konkurrenz.

 

Wenn die Dogmatiker weniger zum Glauben beitragen können, als radikalisierende Islamisten oder wissenschaftsbegeisterte Humanisten, wenn die Ersatzliturgien auf dem Fußballplatz und auf der Loveparade oder in der Disko den Menschen mehr zu geben haben, als eine Rosenkranzandacht, wenn die Bibelwissenschaftler weniger Schätze zu bieten haben, als Rowling und Suzan Collins, dann sieht es schlecht aus.

 

Ganz schlecht sieht es aus, wenn keine Disziplin der Theologie in den Gläubigen den Glaube stärkt. Und so einfach, wie Du die Theologie aus der Pflicht nimmst, führt das zu einer weiteren Verschlimmerung.

Wir brauchen keine Begründungen, warum es der Theologie erlaubt sein soll, nicht genügend für den Glauben hervorzubringen. Wir brauchen vielmehr eine Ursachenforschung, warum die Theologie so wirkungslos geblieben ist.

 

Es gelingt der Dogmatik nicht, den Menschen eine Lehre vor Augen zu stellen, die vertrauenswürdig und begeisternd ist. Es gelingt der Bibelwissenschaft nicht, die vorhandenen Schätze in der Bibel so zu präsentieren, dass diese Schätze den Menschen zum Fundament des Glaubens werden. Es gelingt der Liturgiewissenschaft nicht einmal, die zentralen Feiern unseres Glaubens so zu gestalten, dass die Gläubigen aus der Kirche gehen, wie sie nach einem guten Film aus dem Kino gehen. Die Theologie ist schon längst von anderen Kultur-, Inhalts-, Lebengestaltungs- und Heilungsdisziplinen überflügelt worden.

 

Gehe nach Youtube, schau Dir an, wie oft Wissenschaftsreportagen angeklickt werden. Siehe dann einmal bei theologischen Videos nach: Das interessiert nur noch einige wenige. Klar doch: Bei den sonstigen Wissenschaftsreportagen bekommt man was, bei den theologischen muss man seeeehr darauf hoffen, dass man was bekommt. Der beste Effekt bei so manchen Theologiereportagen ist, dass da nur noch beten hilft.

 

Um 1990 herum hat Drewermann mit seinen theologischen Darstellungen noch zumindest einen kleinen Wirbel machen können. Davor Küng. Ich befürchte: Heute kann man als Theologe nur noch jemanden bewegen, wenn man seine Theologie mit Holocaust-Leugnung verbindet. Wobei sich die allermeisten Leute um die Theologie überhaupt nicht scheren, sondern sich lediglich über die Holocaustleugnung aufregen.

In der Antike waren theologische Themen Gesprächs-stoff auf dem Marktplatz - aber das hat dann bald nachgelassen. Wer will sich denn schon gerne anathematisieren, verfolgen und verbrennen lassen wegen Themen, die man wirklich nur noch gläubig über sich ergehen lassen kann und die nur noch Spezialisten verstehen.

 

Wenn ich diesen Threat richtig verfolge verkennst du die Zuständigkeiten.

Ich will es in dem Bild formulieren das du schon gebraucht hast.

Harald Lesch, Physiker, schafft Grundlagen -> Ingenieur den ich namentlich nicht kenne konstruiert damit bei HP den Laptop auf dem ich das schreibe

Ratzinger, Theologe, schaft Grundlagen -> Mecky, Priester, bastelt daraus die Anwendungen in der Pfarrei

Hier der Theoretiker -> Dort der Praktiker

 

Das Ratzinger in Rente ist und keine Theologie mehr betreibt, das Lesch theoretischer Astrophysiker ist mit dessen Forschung sicher keine Laptops gebaut werden (vermute ich mal) müssten wir ignorieren, sonst hinkt der Vergleich nicht nur, er sitzt im Rollstuhl. Mir gings auch nur ums Prinzip

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Wenn der Max Planck nur Mist ausgeworfen hätte, dann wären die Techniker alle hilflos da gestanden.

 

Wenn die Dogmatiker, Moraltheologen, Bibelwissenschaftler oder Liturgiker nichts hervorbringen, was den Glauben stärken oder prägen kann, dann stehen die Praktiker ebenso hilflos da.

 

Konkret sieht das so aus, dass dann die Produkte anderer Marken verwendet werden. Warum hat es so viele schlechte Familiengottesdienste über den kleinen Prinzen und die Maus Frederic und das Parlament der Tiere gegeben? Weil die Liturgiepraktiker so doof sind? Na, vielleicht. Aber der kleine Prinz hat ihnen eben mehr zu bieten gehabt, als Bibeltexte es vermochten. Auf was sollten sie denn zurückgreifen?

 

Sie hätten ja auch einmal einen Gottesdienst zur Transsubstanziationslehre, zur Unfehlbarkeit des Papstes, zur Jungfräulichkeit Mariens, zum Limbus puerorum gestalten können. Oder zu einem Bibeltext, der allzu häufig auch den Multiplikatoren unverständlich und ertraglos erscheint. Oder zu einem moralischen Thema, einem Produkt der akademischen Moraltheologie. Das käme vielleicht gut an :).

 

"Ratzinger, Theologe, schaft Grundlagen -> Mecky, Priester, bastelt daraus die Anwendungen in der Pfarrei"

Das wäre ein Optimalfall. Aber er setzt voraus, dass die von Ratzinger geschaffenen Grundlagen so überzeugend sind, dass der Mecky nicht vor Scham rot anläuft, wenn er was daraus bastelt.

 

Ratzinger als Benedikt den Limbus Puerorum als nicht-definierte Lehre geoutet. Mecky ist aber von dieser Aussage nicht fasziniert, sondern er ärgert sich, dass Paparazzi es nicht geschafft hat, die Wahrheit zu klippen und zu klaren.

Was macht also Mecky? Er konstatiert, dass die Kirche nicht zur Selbsterkenntnis fähig ist, dass sie an den verzweifelten Eltern ungetaufter Kinder ein massives und äußerst zerstörerisches Verbrechen verübt hat. Das ist zwar eine Grundlage, seinem Ärger Luft zu machen. Aber Grundlage für eine Glaubensweitergabe ist das nur in höchst geringem Umfang.

Dann wendet sich Mecky eben dem KKK zu. Aha. Gott kann ein Kind auch auf außerplanmäßigem Wege lieben. Mann, ist das mickrig.

Zum Schluss entwirft Mecky selbst eine Predigt über die Liebe Gottes zu Babys, deren Vater Gott ja ebenso ist, wenn das Baby nicht getauft war. Dass die ganzen biblischen loci classici, die eine Heilsnotwendigkeit der Taufe propagieren, hier nichts bringen. Dass die ganzen augustinischen Gedanken zur Erbsünde, die Gott sogar berechtigen, das ungetaufte Baby in die Hölle zu werfen, nichts bringen. Mecky fühlt sich von der Theologie im Stich gelassen. Er soll nicht nur Praktiker sein, sondern auch noch Theologieprofessor und Lehramt. Alles in einem.

 

Und es kann durchaus sein, dass irgendein Theologe was sehr Hilfreiches dazu geschrieben hat. Das liegt allerdings im Riesenhaufen der Bücher, die den limbus rechtfertigen und propagieren, irgendwo in der Mitte, wie die Stecknadel im Heuhaufen.

 

Eine universitär gelehrte Theologie hat Mecky nichts mitgegeben, was er jetzt bei der Beerdigung eines Fötus den erschütterten Eltern mitgeben könnte. Natürlich tut Mecky was, er bemüht sich den Eltern trotzdem eine Sichtweise Gottes mitzugeben und im Lichte des Glaubens diese Katastrophe zu deuten. Aber der Faden zwischen akademisch gelehrter Theologie und verkündigender Praxis glänzt durch Abwesenheit. Willst Du das nun Mecky in die Schuhe schieben? Ich empfinde es eher als harsche Anfrage an eine Theologie, die sich zwar immer wieder an biblischen Texten, Konzilstexten und Sonstigem orientiert, aber die die Verkündigungspraxis nicht befruchtet.

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Es gibt dabei einen deutlichen Unterschied zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften. Deshalb nehme ich lieber Musik- oder Literarwissenschaft als Vergleich. Wenn aus dem ganzen Aufwand nur schräge Musik und Literatur entspringt, die immer weniger Menschen hören oder lesen wollen, und die es immer weniger versteht, in Menschen musikalische und literarische Freude zu erwecken, dann fragt sich doch jeder, was diese ominösen Musik- und Literaturwissenschaftler treiben.

Ist es mir gestattet, einen kleinen Einwurf zu machen? Welcher Bestseller-Autor hat Literaturwissenschaft, welche Popstar Musikwissenschaft studiert? Welcher Literaturkritiker kriegt selbst ein lesenswertes Buch zustande? :lol:

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Es gibt dabei einen deutlichen Unterschied zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften. Deshalb nehme ich lieber Musik- oder Literarwissenschaft als Vergleich. Wenn aus dem ganzen Aufwand nur schräge Musik und Literatur entspringt, die immer weniger Menschen hören oder lesen wollen, und die es immer weniger versteht, in Menschen musikalische und literarische Freude zu erwecken, dann fragt sich doch jeder, was diese ominösen Musik- und Literaturwissenschaftler treiben.

 

Ich denke, Du liegst falsch, wenn Du von einem Musikwissenschafler Kompositionen und von einem Literaturwissenschaftler tolle Referate erwartest. Deine Erwartungen an die Theologie entsprechen einer Kritik an der Physik, dass sie mich nicht davor bewahrt, mir mit dem Hammer auf den Daumen zu hauen, also kaum was taugt.

 

 

 


Am Sonntag hatten wir Team-Essen mit unseren Pensionären. Einer von ihnen (deutlich über 80) meinte, wir müssten mehr für die theologische Kultur in unseren Pfarreien tun. Er hat Kontakt zu einem sehr bekannten Theologieprofessor. Ob wir den nicht einmal für einen Vortrag als Referenten einladen wollen? Ich reserviere gleich schon mal die nächste, große Stadthalle. Wenn wir von den 2000 Besuchern, die kommen, nur fünf Euro Eintritt verlangen, haben wir auch einen ganz guten pekuniären Gewinn. Das klappt sicher. Ich erkläre mich auch bereit, noch Klappstühle aufzustellen, wenn der Andrang größer sein wird, als vermutet. Aber ich bin mir sicher: Diesen Muskelkater werde ich mir sparen.

 

Das ist ja aber auch unverschämt von dem Pensionär, dass der Ansprüche an die Arbeit in der Pfarrei stellt. Da ist ein zynischer Kommentar wie der Deine vollkommen angebracht. Wenn zu so einem Vortrag am Ende nur 20 Leute kommen, wie stündest du denn dann da?

 

Da sind deine Predigten ohnehin besser - wieviel tausend Leute gehen in Deine Kirche rein?

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Den Vorschlag von unserem Pensionär fand ich ebenso wenig schlecht, wie meine Predigten. Einen Vortrag? Das wäre gut. Auch der Professor, den er vorgeschlagen hat, wäre gut.

 

Der Punkt, an dem es hängt, ist aber ein ganz anderer. Die 2000 Leute, die eben nicht kommen. Die erwarten sich von einem Theologen so wenig, wie die Youtube-Nutzer von den dortigen Youtube-Vorträgen.

 

Du versuchst, die Sache wieder auf ein persönliches Vorwurfsniveau zu drängen, wo es aber gar nicht hin gehört. Weder der Professor, noch mein Pensionär noch ich sind der Grund, warum kaum jemand zu einem solchen Vortrag kommt.

Da liegt es ganz woanders im Argen.

 

Das Problem liegt im Thema. Die Leute interessiert nicht, was der Theologieprofessor zu sagen hat, weil sie sich von Theologie nicht viel erhoffen.

Und daran würden auch die 10 einsamen Interessierten nichts ändern, die von des Professors Vortrag ganz begeistert wären.

 

Die ganze Geschichte mit meinem Pensionär dreht sich nicht um das Interesse an den Personen, sondern sie ist ein Beispiel dafür, dass Theologie kaum Interesse erweckt und kaum Vertrauen genießt. Man erhofft sich nichts davon.

 

Und dies wollen viele nicht wahr haben. Denn dann müsste man ja kritisch hinterfragen, ob man der Theologie nicht vielleicht völlig zurecht nur sehr wenig Interesse und Vertrauen gibt.

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Es gibt dabei einen deutlichen Unterschied zwischen den Natur- und den Geisteswissenschaften. Deshalb nehme ich lieber Musik- oder Literarwissenschaft als Vergleich. Wenn aus dem ganzen Aufwand nur schräge Musik und Literatur entspringt, die immer weniger Menschen hören oder lesen wollen, und die es immer weniger versteht, in Menschen musikalische und literarische Freude zu erwecken, dann fragt sich doch jeder, was diese ominösen Musik- und Literaturwissenschaftler treiben.

Ist es mir gestattet, einen kleinen Einwurf zu machen? Welcher Bestseller-Autor hat Literaturwissenschaft, welche Popstar Musikwissenschaft studiert? Welcher Literaturkritiker kriegt selbst ein lesenswertes Buch zustande? :lol:

 

Und welcher Techniker hat die Quantentheorie verstanden?

Die Frage müsste aber anders gestellt sein.

 

Von der Quantentheorie aus gibt es nämlich eine sehr sinnvolle Verbindung zum CD-Player. Und ein Popstar braucht zumindest einen Songwriter, der was von aktueller Harmonie-, Rhythmus- und Melodielehre und von tausend anderen Sachen weiß. Auch hier gibt es diese Verbindung. Übrigens haben viele Popstars bemerkenswert viel Ahnung von Musiktheorie, auch wenn sie es nicht studiert haben. Tokien hat zwar keine Literaturwissenschaft gelernt, aber er war Professor für Linguistik. Da gab es eine Menge von Fertigkeiten, die ohne Reflexion nicht möglich wären. Hinter jeder Praxis steht eine Theorie.

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Hinter jeder Praxis steht eine Theorie.

Ja, hinter der Praxis der Porzellanherstellung die Theorie der Alchemisten. ;) Aber vielleicht sollten wir das anderswo diskutieren. Ich wollte nur hinweisen auf den Unterschied zwischen theoretisch-empirischen Wissenschaften, die nachprüfbare Ergebnisse haben, ja gerade dadurch charakterisiert sind, und - ich sage mal - andere, bei denen das nicht so klar ist. Ich habe manchmal das Gefühl, du erwartest von der Theologie religiöse "Wahrheiten", wo Glaube doch nicht auf Wissen, sondern auf Vertrauen beruht. Theoretisch-empirische Wissenschaften haben als Gegenstand die beobachtbare Wirklichkeit, an der sich ihre Ergebnisse messen lassen. Diese Ergebnisse sind vorläufig, wie unserer Wissen über diese Welt, aber nachprüfbar, und im günstigen Fall kommt so ein Fortschritt der Erkenntnis zustande. Glaube aber ist nicht nachprüfbar. Wenn man also von der Theologie nachprüfbare Ergebnisse im Bereich des Glaubens erwartet, überfordert man sie.

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Glaube ist zwar nicht digital nachweisbar, aber spürbar.

 

Die Frage, was ich von Theologie erwarte, wäre eine prima Frage.

Einfacher ist die Frage, was ich von Theologie nicht erwarte: Religiöse Wahrheiten sind ein schönes Beispiel dafür, was ich mir von Theologie nicht erwarte. So was wie "religiöse Wahrheiten" suchen eher Fundamentalisten, als Gläubige.

 

Der schwierigere Teil ist der, nach den positiven Erwartungen an Theologie.

 

Der für mich wichtigste Teil ist das "fides quaerens intellectus", also die Verantwortung dessen, was ich glaube, vor der intellektuellen Vernunft. Volkers Satz "niemand kann gegen sein Wissen anglauben" spielt da eine große Rolle. Eine andere große Rolle spielt das Bedürfnis, die ganzen Vorstellungen, die sich aus dem Glauben sekundär ergeben, abzuklopfen. Mal nachsehen, ob diese Vorstellungen in sich schlüssig sind, ob ich ihre ethischen Konsequenzen vor mir rechtfertigen kann. Hierfür brauche ich Anleitung. Und oftmals brauche ich dafür schon vorgefertigte Modell-Gedankengänge, möglichst von Leuten, die erfahrener und schlauer sind, als ich.

 

Es geht aber noch weiter. Ich brauche Aufmerksamkeits-macher. Hiervon gibt es in der Bibel einen riesigen Schatz. Allerdings brauche ich jemanden, der mich auf die kryptischen, über 2000 Jahre alten Schätze hinweist. Das wäre eine tolle Aufgabe für die exegetische Wissenschaft. Allerdings muss auch der gefundene Schatz wieder vor der Vernunft, vor der Ethik und vor meinem Glauben verantwortet werden. Schwachsinn wie "die Sintflutgeschichte erzählt nicht von der Sintflut" fallen durch die Intellektualitätsprüfung sofort durch. Ein Schatz, den man sich durch Abgeben des Gehirns erkaufen muss, ist kein wirklicher Schatz, sondern einfach nur Schwachsinn. Ein Satz wie "Gott darf morden, denn er ist ja Gott" fällt wiederum durch die Ethikprüfung und durch die Glaubensprüfung hindurch. "Gott erhöht die Niedrigen und stürzt die Mächtigen vom Thron" darf nicht in der Originalform präsentiert werden, sonst fällt er durch die Realitätsprüfung durch.

Ich will mir hier nichts einreden lassen und mir nicht in die Tasche lügen lassen. Von Theologie erwarte ich Seriösität und Glaubwürdigkeit. Die Schätze müssen echte Schätze sein, die ich auch als Schatz akzeptieren kann ohne mich doof zu stellen.

Und wenn ich diese Schätze nur in uralten Schriften finde, nicht aber in mir oder in der mich real umgebenden Welt, dann habe ich auch nicht viel gewonnen. Das Lenken der Aufmerksamkeit muss auch in neuen Schriften, bei alltäglichen Erlebnissen, bei heutigen Kulturgütern, Beziehungen und Problemen geschehen.

 

Ich erwarte von Theologie, dass sie meinen Glauben stärkt oder prägt oder beides. Und zwar spürbar.

Ich erwarte von Theologie, dass sie Zusammenhänge aufzeigt.

Ich erwarte von Theologie, dass sie Welt, Geschichte und Schicksal so deutet, dass ich von theologischen Aussagen oder Zusammenhängen ausgehend Impulse erhalte und diese dann selbstständig (nicht-heteronom) deuten kann.

 

Wie Du siehst: Davon sind wir noch meilenweit entfernt. Allerdings sind wir auch nicht mehr am Nullpunkt.

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"Gott schreibt ein Lied für dich, aber singen musst du es selbst" (Franks Signatur)

 

Und wenn jemand dieses Lied nicht schon gesungen hört,

und er die Noten, in denen es verfasst ist, nicht lesen kann,

wenn ihm der Liedtext auch nach eifriger Übersetzung eines helfenden Übersetzers nichtssagend bleibt,

oder sogar anstößig, hinterhältig und erdrückend wirkt,

dann bräuchte er eine angemessene Hilfe.

 

Theologie ist eines der Hilfsmittel. Oder sie könnte es sein, wenn sie was taugt.

 

Um solche Hilfsmittel den Menschen zu versagen, hat man die Theologie früher in der Gelehrtensprache Latein betrieben. Dann bleibt das Hilfsmittel immer schön im eigenen Club, von dem aus man Menschen dirigieren und ködern kann.

Heute ist alles viel besser. Da verwendet man Fach-Chinesisch oder Absurdistanensisch, damit sich die Leute an andere Helfer wenden. Was sie ja auch in hellen Scharen tun.

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Ein Interview, das Mecky in Vielem gefallen dürfte (mir gefällts auch teilweise): http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/gott-verreckt-am-kirchensprech/story/13414802

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Ein Interview, das Mecky in Vielem gefallen dürfte (mir gefällts auch teilweise): http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/gott-verreckt-am-kirchensprech/story/13414802

Zum Kotzen.

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Ich erwarte von Theologie, dass sie meinen Glauben stärkt oder prägt oder beides. Und zwar spürbar.

Ich erwarte von Theologie, dass sie Zusammenhänge aufzeigt.

Ich erwarte von Theologie, dass sie Welt, Geschichte und Schicksal so deutet, dass ich von theologischen Aussagen oder Zusammenhängen ausgehend Impulse erhalte und diese dann selbstständig (nicht-heteronom) deuten kann.

All das erwarte ich auch von der Theologie. Allerdings nicht von der akademischen Theologie an den Universitäten, sondern von den praktischen Theologen in der Seelsorge.

 

DU bist der "Ingenieur" der u.a. mit Hilfe der "Quantenphysik" den "CD-Player" entwickelt, damit Leute wie ich "Musik hören" können.

 

Manchmal habe ich aber den Eindruck, du blätterst verzweifelt in einem Biologiebuch und wunderst dich, daß du trotzdem nicht verstehst, wie der CD-Player funktioniert...

 

 

Nachtrag: Wenn Du einen Physikprofessor kennst, der bei euch einen Vortrag über Quantenphysik halten will, dann helfe ich dir beim Klappstühle aufstellen in der Stadthalle :)

bearbeitet von Moriz
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Ein Interview, das Mecky in Vielem gefallen dürfte (mir gefällts auch teilweise): http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/gott-verreckt-am-kirchensprech/story/13414802

Zum Kotzen.

 

 

Was daran genau?

 

Ich kann diese Wertung auch nicht im Ansatz nachvollziehen. Heute braucht Kirche Dialog; Kommunikation; Diskussion. Das wird selbst in diesem Forum verweigert; in der "realen Kirche" erst recht. Das hat weder Substanz noch Potential.

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Ich kann diese Wertung auch nicht im Ansatz nachvollziehen. Heute braucht Kirche Dialog; Kommunikation; Diskussion. Das wird selbst in diesem Forum verweigert; in der "realen Kirche" erst recht. Das hat weder Substanz noch Potential.

Das sehe ich etwas anders. Fast scheint mir, dass die hohe Geistlichkeit und auch viele kirchliche Gruppen vor lauter Diskussionen, Bischofskonferenzen, Synoden und synodalen Zusammen- und Auseinanderkünften nicht mehr auf den wichtigsten Theologen- Dialog bauen: Nämlich auf das GEBET, den Dialog mit Gott.

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Ich kann diese Wertung auch nicht im Ansatz nachvollziehen. Heute braucht Kirche Dialog; Kommunikation; Diskussion. Das wird selbst in diesem Forum verweigert; in der "realen Kirche" erst recht. Das hat weder Substanz noch Potential.

Das sehe ich etwas anders. Fast scheint mir, dass die hohe Geistlichkeit und auch viele kirchliche Gruppen vor lauter Diskussionen, Bischofskonferenzen, Synoden und synodalen Zusammen- und Auseinanderkünften nicht mehr auf den wichtigsten Theologen- Dialog bauen: Nämlich auf das GEBET, den Dialog mit Gott.

 

Nur überzeugst du die Menschen mit Beten alleine nicht. Ich will das Gebet nicht klein reden. Aber "Betet nur ordentlich, dann wird das schon" wird als Rezept nicht aufgehen. Die "Bischofskonferenzen, Synoden und synodalen Zusammen- und Auseinanderkünften" werden es alleine auch nicht bringen. Insofern widerspreche ich dir nicht einmal. Als dritte Säule gehört das Gespräch mit den Menschen. Und was das angeht hat Flügge doch nicht unrecht. Wann hattest du das letzte mal eine Predigt gehört bei der du Lust hattest vor Zustimmung zu applaudieren oder aufzustehen, dem Pfarrer offen zu widersprechen? Das man es nicht täte liegt daran das Messe nicht der Ort dafür ist. Viel schlimmer finde ich das man kaum eine Predigt zu hören bekommt die nicht eher zum dösen als zu einer Reaktion in die eine oder andere Richtung motiviert

bearbeitet von Frank
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DU bist der "Ingenieur" der u.a. mit Hilfe der "Quantenphysik" den "CD-Player" entwickelt, damit Leute wie ich "Musik hören" können.

Ein Ingenieur, der nur eine verkorkste Physik hat, bringt eben nur verkorkste Produkte hervor: Brücken, die einstürzen, Kraftwerke, die nicht einmal Batteriestromstärke erzeugen, CD-player, die nicht funktionieren.

Kein Ingenieur kann mit den Wissenschaftsergebnissen der Antike und des Mittelalters ein Auto, einen Computer oder einen CD-Player konstruieren.

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DU bist der "Ingenieur" der u.a. mit Hilfe der "Quantenphysik" den "CD-Player" entwickelt, damit Leute wie ich "Musik hören" können.

Ein Ingenieur, der nur eine verkorkste Physik hat, bringt eben nur verkorkste Produkte hervor: Brücken, die einstürzen, Kraftwerke, die nicht einmal Batteriestromstärke erzeugen, CD-player, die nicht funktionieren.

Kein Ingenieur kann mit den Wissenschaftsergebnissen der Antike und des Mittelalters ein Auto, einen Computer oder einen CD-Player konstruieren.

 

Allerdings wird kein Ingenieur das Rad neu konzeptionieren um ein Fahrrad zu konstruieren

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Nur überzeugst du die Menschen mit Beten alleine nicht. Ich will das Gebet nicht klein reden.

Menschen, die andere überzeugen konnten ( Franziskus, Don Bosco, Benedikt, Teresa von Avila etc.) waren Menschen des Gebetes. Meiner Einschätzung nach wirkt der Heilige Geist in den Menschen, die ein ernsthaftes Gebetsleben führen. Und ein Theologe, der nur seine eigenen Super- Ideen verbreitet, aber sich nicht von Gottes Geist inspirieren lässt, wird auch weniger fruchtbar als furchtbar wirken. Ora et labora et lege meinte Benedikt. Gott, das Gebet sind der Ausgangspunkt. Von diesem Ausgangspunkt her kann man auch eine überzeugende Theologie gewinnen.

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Ein Interview, das Mecky in Vielem gefallen dürfte (mir gefällts auch teilweise): http://www.tagesanzeiger.ch/leben/gesellschaft/gott-verreckt-am-kirchensprech/story/13414802

Zum Kotzen.

 

Immerhin hast Du Dich schon mal bemüht, wesentliche Aussagen zu übernehmen: "Zum Kotzen" - eine kurze, klare, emotional authentische Aussage.

 

Allerdings auf Kosten der Aussagekraft und der Übersicht. Und mit der Klarheit ist es nicht weit her - man weiß nicht mal, was genau Du zum Kotzen findest.

Und mit diesem Prinzip lässt sich viel machen. Eine Litanei zum Beispiel:

 

Die Gefühllosigkeit des Sintflutgottes: Zum Kotzen

Die Umschwurbelei des Sintflutgottes zu einem Gott, an den man glauben möchte: Zum Kotzen

Die Skrupellosigkeit des Heiligen Borromäus: Zum Kotzen

Die Brutalität vieler Bibelstellen: Zum Kotzen

Die Umtriebe der Inquisition: Zum Kotzen

Schwertermission und deren nachträglich verschwurbelte Rechtfertigung: Zum Kotzen

Die unverständliche und irreführende Liturgiesprache: Zum Kotzen

Die kirchlich immer wieder aufgestellte Behauptung, man kenne den Willen Gottes: Zum Kotzen

 

Ach, die Litanei will gar kein Ende nehmen. Aber immerhin verdanke ich Dir eine gute Anregung. Sozusagen ein Lichtblick in der ganzen meeresgroßen Kotzpfütze.

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Wann hattest du das letzte mal eine Predigt gehört bei der du Lust hattest vor Zustimmung zu applaudieren oder aufzustehen, dem Pfarrer offen zu widersprechen? Das man es nicht täte liegt daran das Messe nicht der Ort dafür ist. Viel schlimmer finde ich das man kaum eine Predigt zu hören bekommt die eher zum dösen als zu einer Reaktion in die eine oder andere Richtung motiviert

 

Solche Predigten höre ich ständig. Der Pfarrer wo ich am Land gewöhnlich die Predigten höre, hat ein gutes theologisches Wissen eine gediegene Spiritualität, vermag es auch die Evangelienstellen mit den täglichen Problemen der Welt lin Verbindung zu bringen - so dass ich da geistig applaudieren kann- aber gleichzeitig könnte ich aufstehen und widersprechen, wenn der geistliche Herr am liebsten den Zölibat abschaffen und z.B. das Frauenpriestertum einführen würde.

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Ich kann diese Wertung auch nicht im Ansatz nachvollziehen. Heute braucht Kirche Dialog; Kommunikation; Diskussion. Das wird selbst in diesem Forum verweigert; in der "realen Kirche" erst recht. Das hat weder Substanz noch Potential.

Das sehe ich etwas anders. Fast scheint mir, dass die hohe Geistlichkeit und auch viele kirchliche Gruppen vor lauter Diskussionen, Bischofskonferenzen, Synoden und synodalen Zusammen- und Auseinanderkünften nicht mehr auf den wichtigsten Theologen- Dialog bauen: Nämlich auf das GEBET, den Dialog mit Gott.

 

Wenn man sich unter "Gebet" nicht nur eine Tätigkeit, sondern eine (mit Gott im lebendigen Dialog befindliche) Lebensform vorstellt, finde ich dies als Anregung nicht schlecht.

Allerdings halte ich von einem Gebet (Lebensform), die NUR im Dialog mit Gott steht, auch nicht viel. Wenn der Dialog mit Gott nicht zugleich auch Dialog mit der Wirklichkeit der Welt und des Menschen ist, ist das Gebet leer.

Das Gebet wäre ein Zeugnis für einen weltentrückten Gott.

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Die Gefühllosigkeit des Sintflutgottes: Zum Kotzen

Da bräuchte es eben eine Theologie, die nicht mit Gefühlen spielt, sondern verständlich macht, dass es Gott um mehr geht- um das ewige Heil.

 

 


Die Umschwurbelei des Sintflutgottes zu einem Gott, an den man glauben möchte: Zum Kotzen
Da wäre eine Theologie angebracht, die kein einseitiges Gottesbild von einem schwächelnden Himmelspapa verbreitet, sondern auch die Seite der Gerechtigkeit Gottes sieht, und dass Gott leben auch mit Macht gegen Unrecht vorgehen kann.

 

 


Die Skrupellosigkeit des Heiligen Borromäus: Zum Kotzen
Die Skrupellosigkeit jener, welche die Sünde heilig sprechen und die Leute dadurch ins Verderben stürzen ist die andere Seite. Da man die Motive eines Karl Borromäus und anderer nicht immer richtig sieht, könnten hier auch Fehlurteile kotzmitverantwortlich sein.

 

 


Die Brutalität vieler Bibelstellen: Zum Kotzen
Mimosen beginnen schon zu weinen, wenn sie zart ermahnt werden. Die Brutalität des Menschen Gott und den Menschen gegenüber ist um vieles schlimmer- oder wird vielleicht sgoar in den "brutalen Bibelstellen" spiegelhaft dargestellt. Schöne Worte sind nicht immer wahr, wahre Worte sind nicht immer schön.

 

 


Die Umtriebe der Inquisition: Zum Kotzen
Gerade was die Inquisition und die "Umtriebe" betrifft, liegt hier eine derartige Vielschichtigkeit im Abgleiten vor, dass die Gefahr groß ist, das eigene inquisitorische Verhalten zu übersehen.

 

 


Schwertermission und deren nachträglich verschwurbelte Rechtfertigung: Zum Kotzen

Es gibt kaum eine schlecht Tat, die der Mensch nicht nachträglich rechtfertigen und in ein positives Licht rücken würde. Warum also nicht gleich pauschal jegliche Rechtfertigung des Schlechten verurteilen?

 

 


Die unverständliche und irreführende Liturgiesprache: Zum Kotzen

Die klare lateinische Sprache hatte zumindest den einen Vorteil: Das Mysterium der hl. Messe zum Ausdruck zu bringen- und egal wo in der Welt jemand eine

katholische hl. Messe mitfeierte- er fühlte sich dort zu Hause.

Die Liturgieexperimentalisten, die versuchen ihre persönlichen Antipathien in die Liturgie einzubringen sind vielleicht verständlicher - aber sie missbrauchen die Liturgie und machen daraus das, was im heutigen Evangelium zur Lateranweihe von Jesus so rüde zurechtgerückt wird: Sie machen das Haus Gottes zu einer Markthalle.

 

 


Die kirchlich immer wieder aufgestellte Behauptung, man kenne den Willen Gottes: Zum Kotzen

Wieso weist du der Kirche da Schuld zu?

Gibt es Menschen die nicht überzeugt sind, dass ihre Sicht der Dinge die absolut richtige sei?

Schon die Behauptung, die Kirche kenne den Willen Gottes nicht kann doch nur erfolgen, wenn man überzeugt ist, dass man den Willen Gottes kennt, besser kennt als die Kirche.Seltsam.

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