Jump to content

"Heilsfeinde" und Kirchenfeinde, Lehramt und Lehrbefugnisse


nannyogg57

Recommended Posts

 

 

 

 

 

Die Tatsache, dass ihr ihn bisher nicht überzeugen konntet, könnte auch der Qualität eurer Argumente geschuldet sein.

Hängst Du der Illusion an, man könnte jemandes Weltanschauung durch Argumente verändern?
Ja, kann man, hängt aber davon ab, wie derjenige zu seiner Weltanschauung steht. Wenn er offen für Argumente ist, geht das.

Wenn jemand natürlich meint, irgendeine der zahllosen "Wahrheiten" zu besitzen, dann vermutlich nicht.

 

Werner

Hast du einen solchen Fall schon mal erlebt! Die, von denen ich hier lese (mich selbst eingeschlossen), dürften eher zur Kategorie der Unüberzeugbaren gehören. ;)

Nun, ich bin tatsächlich, seit ich hier schreibe, in meiner Einstellung gegenüber Religionen anders geworden. Vor mykath wr ich auch Atheist. Nicht weil ich gegen die Religonen oder ihre Organisationen mehr als gemeinhin von einem Atheisten zuerwarten gewesen wäre, gemosert hätte. Aber die 8 bis 9 Jahre hier haben mich radikalisiert in gewissem Sinne. Ich bin inzwischen ein strikter Gegner der kirchlichen Organisationen. Dieses unsittliche Schmarotzerleben der Funktionäre samt Apperat kotzt mich einfach an. Und ausgerechnet dieses Schmarotzerleben wird hier von den meisten mit Verve verteidigt. Da wird in den Chor der Empörten engestimmt, wenn unsereiner fordert, die Kirchen sollen sich selbst finanzieren. Extra Gesetzesänderungen zu Gunsten der Kirchen sind da komischerweise nicht weiter schlimm. Um das klar zu sagen, ich bin gegen jede Art von Körperschaft des öffentlichen Rechtes. Es gibt nichts was unnötiger wäre. Das Tanzverbot am Karfreitag nur so als Beispiel für Doppelmoral. Da wird eisern dran festgehalten, obwohl völlig klar ist, dass dieser Feiertag für die allermeisten nur ein weiterer freier Arbeitstag ist. Da wird was vom "mystischen" Leib der Kirche geredet. Dabei ist das eine Vereinigung von Machtbewussten alten Männern, die vor keiner Intrige zurückscheuen um ihren Einfluss zu wahren. Das einzig "mystische ist die Tatsache, dass Millionen von Menschen diesen Zirkus mitmachen.

Und dann der momentane Hit in F&A: die Sache mit dem Heil. Keiner weiß offensichtlich, was mit diesem ominösen Heil jetzt eigentlich gemeint ist, und trotdem streiten sich die Gläubigen verbissen um die Deutungshoheit. Das hat zwar einen gewissen Unterhaltungswert für mich, zeigt aber doch deutlich die Beknacktheit des Ganzen.

Doch, mich hat das hier verändert. Ich bin von einem lockeren, was die Religion betrifft zu einem kämpferichen Manne geworden. Mit wenig Aussichten auf irgendeinen Erfolg. :) Das ist mir klar. Wenn ich sehe, wie zur zeit diese unappetitliche Melange von Religion und Machtstreben einzelner wieder an Raum gewinnt, wird mir übel. Und hier streiten sich die Schafe darüber, ob Sex nur für Eheleute gebilligt werden kann. Die Sicherheitslage der Welt ist zur Zeit recht fragil, und dann wird hier über darüber gestritten, ob ein Priester poppen darf oder nicht. Wenns nicht so tragisch wäre, könnte man unaufhörlich laut lachen. Tja, und insofern hab ich mich wirklich verändert.

 

mal etwas aus sich herausgehend.....................tribald

Die Weltlage ist sicherlich unerfreulich, aber es besteht für mich nicht der Drang, das derzeit in der Gladiatorenarena zu diskutieren.

 

Wenn ich mich hier lieber über Theologie streite, dann aus verschiedenen Gründen. Z.B. weil ich es schon immer gerne getan habe. Im Forum kann ich sicher sein, dass das die anderen Leute auch wollen. Wer es nicht will, der muss da nicht mithalten. Das kann man lächerlich finden, aber so ist das Leben nun mal: Der Vergleich hinkt durchaus mehrfach, aber es gibt Menschen, die können stundenlang über Games oder Fußball reden. Frau denkt sich dabei, dass es doch wirklich egal sei, ob das jetzt ein Torwartfehler, ein Schiedsrichterfehler, ein Abwehrfehler oder ein Trainerfehler war oder ob das Auffinden des 750. Portales in einem Fantasyspiel angesichts der Weltlage ...

 

Du verstehst?

 

Und ich diskutiere lieber, zehnmal lieber, mit Studiosus über Lehramt, Papst, Bibel, Tod, Teufel und die Heiligen als mich mit ausländerfeindlichen Ansichten auseinanderzusetzen und irgendwem Anlass zu geben, sie gebetsmühlenartig zu wiederholen.

 

Wer also kein Interesse hat am theologischen "Spiel", der sollte zumindest so fair sein, es anderen zu lassen und sich eventuell einem anderen Schaukampf zuzuwenden.

 

Mit großer Bitte um Verständnis ... nanny

 

Und schon wieder fehlen mir Perlen

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

 

 

 

Es geht um Wünsche, Ängste, Gefühle, Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen oder deren Zurückweisung.

Oder auch knapper ausgedrückt: um das Leben.

Um das, was den Menschen unbedingt angeht, was ihn trägt und hält - im Leben und im Sterben.

Um nicht mehr und nicht weniger.

Leben und sterben tun wir, ganz egal, welche Geschichten wir uns erzählen.
Ja, so wie Amöben und Gänseblümchen auch. Aber manchen Menschen ist das eben nicht genug. Sie fragen auch nach Sinn und (tragendem) Grund des Seins.
Ja, wir sind geschichtenerzählende und sinnsuchende Primaten. Nur welche Geschichten wir erzählen, und worin wir Sinn finden, das ist sehr unterschiedlich.
Konsens. Und was haben wir jetzt mit dieser (wenig originellen) gemeinsamen Feststellung gewonnen?

Nun, vielleicht die Erkenntnis, daß ganz unterschiedliche Geschichten diesen Zweck erfüllen? :)

Wenn doch nicht nur wir diese Erkenntnis teilen würden. :)
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Zitat:

 

Wo eigentlich ist denn die Wahrheit, wo ist sie mehr: bei denen, die dem Licht des Sternes folgen, um diese Wahrheit zu suchen, oder bei denen, die sie in ihrer Mitte besitzen, aber mit ihr ganz ruhig sitzen bleiben?

Søren Kirgegaard, zitiert nach Thomas Pröpper,Gottes Freundschaft suchen, Regensburg 2016, 308. Ein sehr lesenwertes Buch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Du verstehst?

 

Ja, ich bin selbst schuld, wenn ich bei diesem Hütchenspiel mitmache. Davon abgesehen ging es ja um die Frage, ob jemand hier sich irgendwie verändert hätte durch die Art der Diskussionen. Und da habe ich kundgetan, dass das bei mir in gewissem Grade so war. Aus euren theologischen Kammerspielen halte ich mich eh raus. Da kann man nur untergehen. Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders. Etwas Ironie streu ich bisweilen ein, mit gelegendlich erstaunlichen Ergebnissen. Du kannst also ruhig weitermachen mit deiner Erklärung des richtigen katholisch seins. Ich werde dir da sicher nicht reinreden.

 

 

kurz einwerfend....................tribald

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde die Frage, ob sich was verändert hat, total spannend. Sie hat mich ins Grübeln gebracht. Was meine kirchliche Position betrifft, eher wenig. Dazu bin ich im RL zu oft mit Situationen konfrontiert, die eher was verändern.

 

Und dann dachte ich mir. Schade. Tribald hat seine Position verhärtet.

 

Soll ich ihm sagen, dass ich Verständnis für andere Positionen gewonnen habe?

 

Hmmm.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Long John Silver

Ich finde die Frage, ob sich was verändert hat, total spannend. Sie hat mich ins Grübeln gebracht. Was meine kirchliche Position betrifft, eher wenig. Dazu bin ich im RL zu oft mit Situationen konfrontiert, die eher was verändern.

 

Und dann dachte ich mir. Schade. Tribald hat seine Position verhärtet.

 

Soll ich ihm sagen, dass ich Verständnis für andere Positionen gewonnen habe?

 

Hmmm.

 

Einen solchen Einfluss, dass grundlegende Positionen veraendern oder gar verhaerten, haette bei mir weder dieses Forum hier noch irgendein andere Diskussionsplattform im Internet.

 

Ich habe bei einigen Dingen gelernt klarer gesehen, warum ich so und so denke, das ist sicher ein persoenlicher Gewinn.

 

Fuer mich ist das Internet weitgehend eine Informationsboerse (wie ich auch hier im Forum durch verschiedenste User immer wieder einen Gewinn haben sie zu lesen, wenn es um Fachwissen geht und Allgemeinwissen)

 

Ich wuerde auch zustimmen, dass ich mehr Verstaendnis fuer bestimmte andere Positionen bekommen habe, einfach, weil ich sie genauer kennen lernte. Obwohl Verstaendnis ist nicht das richtige Wort - ich verstehe einfach in manchen Bereichen besser, was andere damit verbinden und welche gesamte Weltanschauung meistens dahinter steckt und kann es besser einordnen.

 

Dinge und Ereignisse, die meine Meinungen grundlegend beeinflussen (wuerden), laufen nicht in der virtuellen Welt, sondern im real life.

bearbeitet von Long John Silver
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Den Begriff gab es schon vorher, aber so ein "Lehrbuch" namens Katechismus nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die "Sola-Prinzipien" als Schlagwörter sind nicht von ML.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.

das ist ein zentraler Aspekt den ich nicht vertehe- wie kann man an eine undefinierbare Wesenheit glauben, diese gar verehren?
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.

 

das ist ein zentraler Aspekt den ich nicht vertehe- wie kann man an eine undefinierbare Wesenheit glauben, diese gar verehren?

 

 

Mu.

 

Die Antwort „Mu“ (Zen) stellt gewissermaßen zugleich eine Antwort und eine Nicht-Antwort dar. Eine simple Interpretationsmöglichkeit von „Mu“ als Antwort wäre: „Diese Frage entspringt einem dualistischen Geist, ergibt in Wirklichkeit keinen Sinn (bzw. ist somit falsch gestellt) und kann daher sinnvollerweise nicht mit ja oder nein beantwortet werden“. [Wiki]
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.

 

Und dennoch tackert ihr diesem Ding Attribute wie "liebend" "gütig" etc. an, nur um dann zu sagen: Er ist ganz und gar anders. Also nicht liebend und gütig?

 

Schaumschlägerei, inhaltsleerer Schwachsinn, mehr ist das alles nicht. Möchtegern-intellektuell. Null-Aussagen. Aber wie sollt ihr armen Tröpfe auch etwas beschreiben, was nicht existiert? :lol:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dialektisch. Ist was anderes als dualistisch.

 

Menschen erfahren das Leben als widersprüchlich und irrational. Meistens weichen wir auf einen unbestimmten und unbewussten Dualismus aus.

 

Dialektik ist eher, dass man das "Sowohl als auch" als Grundprinzip nimmt.

 

Das Christentum kommt nicht ohne Dialektik aus, da es monotheistisch ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Weil ich bislang keine Zeit fand, noch hierzu:

 

 

Könntest Du Deine Kritik am ersten Jesusbuch ein wenig präzisieren?

 

OMG, das ist lange her. Ich wollte echt Antworten und ich wollte wissenschaftliche Antworten. Und Benedikt erweckte eher den Eindruck, dass der Wunsch Vater des Gedankens, also seines Buches, sei in dem Sinne, dass die Evangelien unter historischem Gesichtspunkt wörtlich stimmen würden.

Gelegentlich erwähnt er andere Meinungen um dann zu schreiben, es hätte aber auch alles so sein können, wie es da steht. Mir war das zu wenig.

Lieben Dank für die damals prompte Antwort!

Ich denke, Benedikt XVI. wollte mit seinen Jesus-Schriften die Christologie herausarbeiten und sich zudem an ein breiteres Publikum wenden, also keine akademische Arbeit verfassen.

 

Verstörend fand ich seine Auslegung des barmherzigen Samariters. Einen sozialgeschichtlichen Zugang spricht er nicht einmal an. Nach einigem Geplänkel präsentiert er dann seine für ihn schönste und tiefste Auslegung, nämlich eine christologische: Demnach stünde der barmherzige Samariter für Jesus selbst, der den Menschen durch Taufe und Firmung (Reinigung der Wunden) in seine Kirche eingliedere (Herberge).

 

Ein paar Jahre später fand ich dieselbe Interpretation schon bei Hildegard von Bingen und ich vermute, Augustinus hat sie in die Welt gesetzt.

Natürlich kann man das Gleichnis so auslegen, aber der klare Menschenverstand sagt einem, dass das nicht der ursprüngliche Sinn des Gleichnisses ist.

 

Diese Auslegung geht auf Origenes zurück. Selbstverständlich wird der Ursprungsbedeutung noch eins draufgesetzt, aber der Clou dabei ist, dass sich das Heil damit auch durch einen Ungläubigen, den Samariter nämlich, vermitteln kann, was auch bedeutet, dass Kirche als Ekklesia, die dem Anruf Gottes folgt, sofern man im Bild bleibt, mehr ist als die sichtbare Kirche. Diese Auslegung kann somit aufgrund ihres hohen Alters auch als eine für "Traditionalisten" annehmbare Antwort auf das "Extra ecclesiam nulla salus"* verwendet werden. – Weil Begriffe ohne Anschauung blind sind: Du findest das Motiv ebenso in der westkirchlichen wie der ostkirchlichen Kunst, z.B. hier im Codex Purpureus Rossanensis, 6.Jhd. (der Samariter ist durch die Kreuzesarme im Nimbus als Christus charakterisiert) oder hier in der Kathedrale St-Étienne in Sens, Anfang 13.Jhd. (dort eingebettet in Sündenfall, Exodus und Heilswerk).

 

* Für Frank: "outside the church there is no salvation"

Danke. Origenes, nicht Augustinus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

 

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.

Und dennoch tackert ihr diesem Ding Attribute wie "liebend" "gütig" etc. an, nur um dann zu sagen: Er ist ganz und gar anders. Also nicht liebend und gütig?

 

Schaumschlägerei, inhaltsleerer Schwachsinn, mehr ist das alles nicht. Möchtegern-intellektuell. Null-Aussagen. Aber wie sollt ihr armen Tröpfe auch etwas beschreiben, was nicht existiert? :lol:

Ja, so macht es echt Freude.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sorry, aber manchmal muss man halt darauf hinweisen, dass der Kaiser gar keine Kleider an hat. Ob es Freude verbreitet, ist mir eigentlich wurscht. :ninja:

 

Aber ihr dürft euch nun gerne weiter über die hübschen Stoffe und Muster und Schnitte streiten :)

bearbeitet von rince
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.

 

das ist ein zentraler Aspekt den ich nicht vertehe- wie kann man an eine undefinierbare Wesenheit glauben, diese gar verehren?

 

 

Mu.

 

Die Antwort „Mu“ (Zen) stellt gewissermaßen zugleich eine Antwort und eine Nicht-Antwort dar. Eine simple Interpretationsmöglichkeit von „Mu“ als Antwort wäre: „Diese Frage entspringt einem dualistischen Geist, ergibt in Wirklichkeit keinen Sinn (bzw. ist somit falsch gestellt) und kann daher sinnvollerweise nicht mit ja oder nein beantwortet werden“. [Wiki]

 

Bei so etwas kommt mir Fausts Aussage, die Antwort scheint nur Spott über den Frager zu sein, in den Sinn.

 

Ich kann nichts glauben, was ich nicht definieren und verbalisieren kann. So lange ich für "Gott" keine intersubjektiv vertretbare Definition finde, bleibe ich Atheist. Intersubjektiv heißt: Auch ohne Berücksichtigung individueller Gefühlserlebnisse vertretbar. Mit anderen Worten: Der Standpunkt von Studiosus erscheint mir um einiges vertretbarer als der seiner Kontrahenten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 


Nö. Heilsfeinde sind Mohammed, Tertullian und Augustinus. Heilsfeinde sind diejenigen, die allzu bereitwillig Menschen in die Hölle stecken. Heilsfeinde sind diejenigen, die Menschen davon abhalten, auf ihr Heil zu hoffen.

Das sind geschickte Verdrehungen. Da nur der Mensch selbst durch die schwere Sünde und das bewußte Verharren darin sich für die Hölle entscheidet, kann weder ein Mohammed noch ein Tertullian noch ein Augustinus noch sonst jemand "bereitwillig Menschen in die Hölle stecken". Wenn allerdings diejenigen, die vor der Gefahr der Hölle warnen "Heilsfeinde" sind- und diejenigen, die Menschen darin fördern das Streben nach dem ewigen Heil so lässig wie möglich zu nehmen "Heilsfreunde" sind, dann haben wir hier wohl eine diabolische Verdrehung par excellence.

 

Augustinus sagte u.a. dass jene, die in den Himmel kommen, sich über dreierlei wundern werden: 1. dass viele im Himmel sind, von denen man nie geglaubt hätte, dass sie in den Himmel kommen. 2. dass viele nicht dort sind, von denen man mit Sicherheit angenommen hat, dass sie dort hin kommen und 3. am meisten werden wir uns wundern, dass wir selbst dass ewige Ziel erreicht haben.

 

Aus solchen Äußerungen kann ich nicht entnehmen, dass Augustinus jemand "bereitwillig in die Hölle" schickte. Da galoppiert wohl die Phantasie durch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.
das ist ein zentraler Aspekt den ich nicht vertehe- wie kann man an eine undefinierbare Wesenheit glauben, diese gar verehren?
Gegenfrage: Warum sollte man etwas verehren, das man definieren kann?

 

Wenn ich etwas definieren kann, unterliegt es meiner intellektuellen Willkür. Damit stehe ich über dem Definierten. Warum sollte ich aber etwas verehren, das ich - durch die Definition - selbst geschaffen habe?

 

Viel plausibler wäre es dann doch, sich selbst zu verehren?!

 

Glauben und verehren kann man daher sinnvoll nur etwas, was man nicht definieren kann und damit der Verfügbarkeit des Menschen entzogen ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1. Korinther 13, 9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden.

 

Ich denke schon, dass man auf Christus vertrauen kann, ohne alles Göttliche vollständig definieren zu können. Auch mit der Hilfe der heiligen Schrift, des kirchlichen Lehramtes und des Glaubensbekenntnisses, die unzweifelhaft intersubjektive Elemente enthalten, bleibt unser Reden und Erkennen von Gott Stückwerk und kann deshalb auch Widersprüchlichkeiten enthalten. Gott hat uns so viel offenbart, dass wir in eine Beziehung mit ihm eintreten können. Aber nicht so viel, dass wir ihn vollständig fassen könnten. Das heißt also nicht, dass Gott selbst widersprüchlich wäre. Aber unser Erkennen und Reden von ihm kann widersprüchlich sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dialektisch. Ist was anderes als dualistisch.

Menschen erfahren das Leben als widersprüchlich und irrational. Meistens weichen wir auf einen unbestimmten und unbewussten Dualismus aus.

Dialektik ist eher, dass man das "Sowohl als auch" als Grundprinzip nimmt.

Das Christentum kommt nicht ohne Dialektik aus, da es monotheistisch ist.

Dialektik ist eine philosophische Fantasievorstellung von der Aufhebung von Gegensätzen, wobei es jetzt eine Frage des persönlichen Geschmacks ist, ob du die Dialektik von Hegel, Marx, Popper oder eine der zahlreichen anderen bevorzugst. Immer sind es philosophische Konstruktionen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

 

 

Nichts ist so wie es ist. Und selbst das ist dann immer ganz anders.

Damit hast du das Wesen Gottes - wie es sich für uns Menschen darstellt - treffend beschrieben: Ganz und gar anders - und immer wieder überraschend neu.
das ist ein zentraler Aspekt den ich nicht vertehe- wie kann man an eine undefinierbare Wesenheit glauben, diese gar verehren?
Gegenfrage: Warum sollte man etwas verehren, das man definieren kann?

 

Wenn ich etwas definieren kann, unterliegt es meiner intellektuellen Willkür. Damit stehe ich über dem Definierten. Warum sollte ich aber etwas verehren, das ich - durch die Definition - selbst geschaffen habe?

 

Viel plausibler wäre es dann doch, sich selbst zu verehren?!

 

Glauben und verehren kann man daher sinnvoll nur etwas, was man nicht definieren kann und damit der Verfügbarkeit des Menschen entzogen ist.

 

Eine intersubjektiv vertretbare Definition unterliegt gerade nicht meiner Willkür. Etwas, dessen Wesen sich vor allem durch mein individuelles Empfinden, statt durch nachdenken und Analyse erschließt, erscheint mir hingegen die Willkür schlechthin zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

1. Korinther 13, 9 Denn Stückwerk ist unser Erkennen, Stückwerk unser prophetisches Reden.

 

Ich denke schon, dass man auf Christus vertrauen kann, ohne alles Göttliche vollständig definieren zu können. Auch mit der Hilfe der heiligen Schrift, des kirchlichen Lehramtes und des Glaubensbekenntnisses, die unzweifelhaft intersubjektive Elemente enthalten, bleibt unser Reden und Erkennen von Gott Stückwerk und kann deshalb auch Widersprüchlichkeiten enthalten. Gott hat uns so viel offenbart, dass wir in eine Beziehung mit ihm eintreten können. Aber nicht so viel, dass wir ihn vollständig fassen könnten. Das heißt also nicht, dass Gott selbst widersprüchlich wäre. Aber unser Erkennen und Reden von ihm kann widersprüchlich sein.

"Christus" ist noch so eine Entität, deren Wesen sich mir bisher verschließt. Auch für diesen Begriff suche ich nach einer vertretbaren Definition.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

"Christus" ist griechisch für "Gesalbter" oder "Messias", was ich auf Jesus von Nazareth beziehe. Der Glaube, dass Jesus der Christus ist, bedeutet, dass uns in Jesus von Nazareth der verheißene König und Retter begegnet, der sein Volk von seinen Sünden erlösen würde.

 

Vielleicht sollte ich statt "auf Christus vertrauen" der Einfachheit halber "auf den Herrn Jesus vertrauen" schreiben, um die Sache nicht unnötig kompliziert zu machen. Ich vertraue darauf, dass Jesus auferstanden ist. Das ist ja schon bereits eine intersubjektive Definition, die sich auch im Glaubensbekenntnis findet und die viele Christen mit mir teilen. Dies lässt natürlich in weitergehenden Fragen Interpretationsspielraum. Bei der Frage der Selbstbefriedigung, die ja hier so hoch gekocht ist, bin ich gespalten. Einerseits verurteilt der Katechismus dies. Und ich vertraue darauf, dass die Kirche vom heiligen Geist geleitet wird. Andererseits ist der Begründungszusammenhang mehr als fraglich. Auf jeden Fall ist es eine diskursfähige Fragestellung, die ich nicht für so wichtig und zentral einstufen würde, dass sich darüber die Katholizität einer Person entscheiden kann.

bearbeitet von duesi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...