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Was ist das Wesentliche im Katholischen Glauben


theresa???

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@nannyogg

Rahner in einem Satz mit Augustinus und Thomas von Aquin zu nennen ist ein Statement. Das kommentiere ich nicht.

Aber ein paar Punkte, die Du aus meinen Beiträgen herausgelesen haben willst, möchte ich präzisieren:

1. Bedeutung der Theologen

Dass Theologen wie Augustinus oder Thomas von Aquin unbedeutend oder unwichtig sind habe ich nicht gemeint. Nur dass ihre theologischen Meinungen hinter dem Dogma zurückstehen müssen. Ist das eine Missachtung dieser Theologen? Nein. Ihr Studium ist wertvoll, verbindlich aber ist das Dogma in der Form in der es die Kirche vorlegt.

2. Die Darlegung des Dogmas

Ich habe nicht behauptet, dass es ausreichet, nur den Wortlaut des Dogmas zu wiederholen. Das Dogma muss erläutert und gegen falsche Lehren abgegrenzt werden. Hier bietet sich selbstverständlich der Blick auf den Osten, z. B. den filioque-Streit, an. Dass man aus einem Dogma sehr viel herausholen kann, beweisen schon unsere kleinen Diskussionen hier im Forum. Das ist auch alles legitim. Nicht legitim hingegen ist es, die Wahrheit des Dogmas selbst abzulehnen oder zu leugnen. Solange das nicht geschieht ist vielerlei möglich.

3. Die Sprache des Dogmas

Es ist nicht verwerflich, eine dem Adressaten genügende Sprache zu finden, um das Dogma zu verkünden. Solange der Sinn des Dogmas dadurch nicht verdunkelt wird oder seine Bedeutung verdreht wird, ist alles in Ordnung. Ich weiß nicht wie Du das in der Praxis handhabst, vermute aber, dass wir da einer Meinung sind.

Das wollte ich nur klarstellen.

Saluti cordiali,

Studiosus.

Nun, es ist tatsächlich noch nicht festgelegt, dass man Rahner, Augustinus und TvA nicht in einem Atemzug nennen darf.

 

Ansonsten: All das, was du hier freundlichst genehmigst, ist das normale Tagesgeschäft von Theologiestudierenden und - lehrenden, von in der Seelsorge Tätigen oder von Religionslehrern. Während du es nicht schaffst, dich hier ohne lateinische Phrasen auszudrücken, bemühen sich andere, Dogmen so aufzuschlüsseln, dass sie nicht nur plausibel und einleuchtend erscheinen, sondern auch das Leben der Menschen bereichern.

 

Und das geht nicht, wenn man nur den Ott anderen Leuten ums Ohr haut. Man muss selbst die Dogmen verstanden haben und in die Sprache der Menschen bringen. Mission ist tatsächlich ein Auftrag Jesu, verzeihe mir, dass ich dich mit Jesus belästige. Mir persönlich ist sein Auftrag wichtig und er könnte entfernt auch was mit Kirche und Katholizismus zu tun haben.

 

Ich weiß nicht, in welcher Ferne du zur pastoralen Praxis der Kirche lebst. Ich bin mir nicht mal sicher, ob du erklären könntest, warum, da du offensichtlich denkst, wegen des fehlenden "filioque" wären die Orthodoxen Irrgläubige, selbiges "filioque" theologisch wichtig ist oder sein könnte.

 

Meine Frage an dich: Nimmst du deinen allgemeinen Vorwurf an die Theologen zurück - ja oder nein?

bearbeitet von nannyogg57
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Wenn ich mir eine Verallgemeinerung erlauben darf: Theologen, insbesondere Dogmatiker, nehmen sich und ihre Dogmen viel zu wichtig. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich festnageln. Dabei verwechseln sie das Dogma mit der Sache an sich. Oder, um einen Säulenheiligen der Theologie zu zitieren (nach dem Katechismus der kathol. Kirche, 1,4): Wir können von Gott nicht erfassen, was er ist, sondern bloß, was er nicht ist und wie sich die anderen Wesen auf ihn beziehen. So gesehen können wir, Dogmen hin, Dogmen her, von Gott sehr wenig aussagen. Da kann man noch so gescheit über Transsubstantiation und Trinität philosophieren und diskutieren, am Ende ist alles mehr falsch als richtig. Und bekanntlich ist selbst knapp daneben auch vorbei.

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Nein. Du kannst diesen Vorwurf gerne dem Lehramt bzw. deren Protagonisten machen, nicht den Professoren für Dogmatik oder den Theologen: Ihnen ist die Begrenztheit dessen, was sich in Sprache fassen lässt, durchaus bewusst. Und deshalb reden wir über Transsubstantiation oder Trinität. Nicht, weil wir wissen, sondern weil wir es trotzdem zur Sprache bringen wollen und müssen.

 

Wir haben den Auftrag zur Verkündigung, nicht zur Dogmatisierung.

 

Wir haben den Auftrag zur Verkündigung, nicht zur bequemen intellektuellen Bankrotterklärung.

 

Aber wir haben nicht den Auftrag, Gott komplett zu erklären.

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Wir können über unseren Glauben reden. Das können wir auch kompetent: Jeder kann darin gefördert werden, über SEINEN Glauben zu reden, ihn zu reflektieren, seine Bedeutung zu entdecken. So was geht.

Über Gott können wir direkt nicht reden, sondern nur indirekt und nur aus dem Glauben heraus. Damit meine ich: Wir können sagen, was wir über Gott glauben. Diese Aussagen können wir auf Konsistenz abklopfen. Wir können nachsehen, ob uns diese Aussagen überhaupt etwas geben. Ob Gott wirlich so ist, wie wir es uns im Glauben vorstellen? Im Großen und Ganzen: Ganz sicher nicht. Unsere Vorstellungen sind sowieso zu klein und zu immanent. Wir können lediglich darauf hoffen, dass Gott uns gut ist und dass er uns unsere Vorstellungen irgendwie eingepflanzt hat. So als eine Art analogischer Leitfaden, der uns für unsere Lebens- und Glaubenspraxis eine Hilfe ist.

 

Trinitätslehre kann Gott nicht auf 3 und auch nicht auf Personen festlegen. Wir können lediglich sagen: Ein Gottesbild mit einem dreieinigen Gott drückt unseren Glauben besser aus, als andere bekannte Alternativen. Es hat sich als hilfreich erwiesen, uns Gott als dreipersonal verbunden vorzustellen.

Gott ist womöglich 345-einig und zu 342 Personen haben wir eben keinerlei Beziehung und haben keine Erfahrung damit.

Das, was wir als "Person" beschreiben (und wohl als eine Sammlung von Ansprechbarkeit, Bewusstsein, Wille und solche Dinge), kann bei Gott selbst noch mal völlig anders aussehen, als wir uns dies vorstellen können.

 

"Wir haben nicht den Auftrag, Gott komplett zu erklären." (Nannyogg)

Das wäre sowieso unmöglich. Auch wenn man das "komplett" weglässt.

 

Gläubige spüren das Geheimnis Gottes. Und von dieser Erfahrung können sie reden. Das ist was völlig anderes, als Erklärung.

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Theologen, insbesondere Dogmatiker, nehmen sich und ihre Dogmen viel zu wichtig. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich festnageln. Dabei verwechseln sie das Dogma mit der Sache an sich.

Vielleicht hast Du die falschen Theologen und Dogmatiker kennengelernt.

 

Exegeten nehmen die Bibel und ihre exegetischen Methoden viel zu wichtig. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich auf das festlegen, was geschrieben steht.

Religionsphilosophen nehmen die denkerischen Möglichkeiten und andere Religionsphilosophen zu ernst. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich auf das festlegen, was sie für denkbar halten.

 

Ich habe auch von Ernährungswissenschaftlern gehört, die die Ernährung für zu wichtig, geradezu für göttlich halten. Und Turnlehrer, die den Sport für übermäßig wichtig halten.

 

Je mehr X ich kenne, die Y zu wichtig nehmen, desto mehr verlieren solche Sätze an Relevanz. Es handelt sich darum, dass jeder seine Steckenpferdchen für wichtig hält.

Dieses Wichtighalten ist eine ganz wichtige Motivation.

Von einem Mathematiker, der Mathematik für unwichtig hält, erwarte ich mir nicht viel.

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Es hat sich als hilfreich erwiesen, uns Gott als dreipersonal verbunden vorzustellen.

Gott ist womöglich 345-einig und zu 342 Personen haben wir eben keinerlei Beziehung und haben keine Erfahrung damit.

Das, was wir als "Person" beschreiben (und wohl als eine Sammlung von Ansprechbarkeit, Bewusstsein, Wille und solche Dinge), kann bei Gott selbst noch mal völlig anders aussehen, als wir uns dies vorstellen können.

 

 

Das ist das Gute am katholischen Glauben, dass er auch die "Offenbarung" der Philosophie, vor allem der griechischen, nicht verschmäht. Da kommt man mit ihrem inhärenten Einheitsdrang auf Eins, das Eine, aber Drei ist auch denkbar, wegen der dialogischen Eigenschaft des erdachten persönlichen Gottes, (Zwei wäre unter Umständen auch denkbar, aber drei ist besser, wegen der Fruchtbarkeit von zweien).

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Was sind für euch die Kern-Themen im katholischen Glauben

Woher kommen wir, wer sind wir- wohin gehen wir

JESUS CHRISTUS ist der göttliche Heiland, der uns ewiges Leben schenken will

 

Der HEILIGE GEIST lebt und wirkt in der hl. röm. kath. Kirche

 

Die Kern - Themen im kath. Glauben sehe ich darin, Gottes Angebot durch seine Kirche ( Sakramente) anzunehmen. Die Liebe zu JESUS CHRISTUS steht an erster Stelle. Die Treue zum Evangelium hat einen vorrangigen Platz. Und die sogennanten drei weissen Punkte sehe ich als Kennzeichen des kath. Glaubens:

 

1. Der Glaube an die Gegenwart JESU im ALLERHEILIGSTEN SAKRAMENT

 

2. Der Glaube an die unbefleckte Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria

 

3. Der Glaupbe, dass der HEILIGE GEIST durch das päpstliche Lehr- und Hirtenamt wirkt und die Gläubigen auf dem Weg zum Ewigen Leben führt.

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Er kommt auf jeden Fall schuldlos in die Hölle. Wenn Gott ihn ins Leben ruft, obwohl er schon zuvor weiß, dass er in die Hölle wandern wird, ist das Gottes Schuld.

Wenn Gott alle Möglichkeiten kennt- auch jene, dass JEDER Mensch in die Hölle kommen kann, wenn er von seinen bösen Taten nicht umkehren will- dann kann man die Schuld keineswegs Gott zuschieben. Wenn der Mensch sehr klar darüber Bescheid weiß, dass er in die Hölle kommt, wenn er in der schweren Sünde verharrt- dann ist es unsinnig, Gott die Schuld daran zu geben. Vorherwissen ist nicht Vorherbestimmen.

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Er kommt auf jeden Fall schuldlos in die Hölle. Wenn Gott ihn ins Leben ruft, obwohl er schon zuvor weiß, dass er in die Hölle wandern wird, ist das Gottes Schuld.

Wenn Gott alle Möglichkeiten kennt- auch jene, dass JEDER Mensch in die Hölle kommen kann, wenn er von seinen bösen Taten nicht umkehren will- dann kann man die Schuld keineswegs Gott zuschieben. Wenn der Mensch sehr klar darüber Bescheid weiß, dass er in die Hölle kommt, wenn er in der schweren Sünde verharrt- dann ist es unsinnig, Gott die Schuld daran zu geben. Vorherwissen ist nicht Vorherbestimmen.

 

In dem zitierten Dogma steht aber nicht "vorherwissen" sondern "vorherbestimmen". Du bist verpflichtet, zu glauben, dass Gott manche Menschen für die Hölle vorherbestimmt hat. Ott, Dogma 116

 

Werner

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In dem zitierten Dogma steht aber nicht "vorherwissen" sondern "vorherbestimmen". Du bist verpflichtet, zu glauben, dass Gott manche Menschen für die Hölle vorherbestimmt hat. Ott, Dogma 116

 

Die Ursprungsfrage lautete, was das Wesentliche im Glauben sei. M.E. ist das Wesentliche nicht die Verdammnis sondern die Erkenntnis Gottes und das Annehmen seiner Gnade durch die Heilsangebote Gottes in der hl. röm. kath. Kirche. Die Beschäftigung mit den Dogmen wie sie hier von einigen aufgeführt wurde gleicht dem Geplänkel der Pharisäer und Schriftgelehrten, die sich auch an Buchstaben festhefteten- halte ich nicht für zielführend.

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In dem zitierten Dogma steht aber nicht "vorherwissen" sondern "vorherbestimmen". Du bist verpflichtet, zu glauben, dass Gott manche Menschen für die Hölle vorherbestimmt hat. Ott, Dogma 116

 

Die Ursprungsfrage lautete, was das Wesentliche im Glauben sei. M.E. ist das Wesentliche nicht die Verdammnis sondern die Erkenntnis Gottes und das Annehmen seiner Gnade durch die Heilsangebote Gottes in der hl. röm. kath. Kirche. Die Beschäftigung mit den Dogmen wie sie hier von einigen aufgeführt wurde gleicht dem Geplänkel der Pharisäer und Schriftgelehrten, die sich auch an Buchstaben festhefteten- halte ich nicht für zielführend.

 

Da bin ja mal einer Meinung mit dir.

Nur eine kleine Anmerkung: Eine heilige römisch-katholische Kirche gibt es nicht.

Es gibt die Heilige Katholische Kirche, und es gibt als Konfessionsbezeichung die römisch-katholische Kirche.

 

Werner

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Gibt's da nicht ein Dogma, auf einem der uralten Konzile beschlossen, daß die Lehren eines gewissen WieHeißtErNoch abzulehnen sind? (Ich meine, Chrysologus hätte das irgendwann mal in diesem Forum erwähnt.) Diese Ablehnung war so gründlich, daß wir heute von WieHeißtErNoch nur noch wissen, weil seine Lehren dogmatisch abgelehnt wurden, aber was er lehrte ist in Vergessenheit geraten. Wir haben also ein "hohles" oder "leeres" Dogma: Wir lehnen eine Lehre ab, die wir nicht (mehr) kennen.

 

... das aber mit ganzer Kraft (oder wie auch immer Studiosus sich das vorstellt).

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Gibt's da nicht ein Dogma, auf einem der uralten Konzile beschlossen, daß die Lehren eines gewissen WieHeißtErNoch abzulehnen sind? (Ich meine, Chrysologus hätte das irgendwann mal in diesem Forum erwähnt.) Diese Ablehnung war so gründlich, daß wir heute von WieHeißtErNoch nur noch wissen, weil seine Lehren dogmatisch abgelehnt wurden, aber was er lehrte ist in Vergessenheit geraten. Wir haben also ein "hohles" oder "leeres" Dogma: Wir lehnen eine Lehre ab, die wir nicht (mehr) kennen.

 

... das aber mit ganzer Kraft (oder wie auch immer Studiosus sich das vorstellt).

Die feierliche verdammte Lehre des Nestorius hat dieser nie gelehrt, das wäre so ein Beispiel...

 

Werner

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Noch was zur Ausgangsfrage:

 

Ich denke nicht, daß die Beschäftigung mit Dogmen zum Wesentlichen des katholischen Glaubens gehören.

 

Manches wird man implizit mitbekommen, wir z.B. die Dreifaltigkeit. Wenn nannyogg ihren Schülern selbige nahezubringen versucht, dann steckt in der dahinter stehenden Theologie auch die entsprechenden Dogmen der alten Kirche.

 

Es gibt auf dem eigenen Glaubensweg auch immer wieder 'Weggabelungen' oder 'Entscheidungspunkte', wo man sich für eine Richtung entscheiden muß. Gut ist es, wenn man diese Entscheidung nicht alleine treffen muß, sondern erfahrene Begleiter im Glauben (im Glauben, nicht unbedingt in der Dogmatik!) hat, die einem bei der Entscheidungsfindung helfen. Theoretisch ist es denkbar, daß es zu einer solchen Glaubensentscheidung auch eine dogmatisierte Aussage gibt. Aber ich bin mir sicher, Gott findet mit uns auch einen Weg 'zurück zur Rechtgläubigkeit', wenn wir 'falsch' abbiegen.

 

Mit anderen Worten: Die Beschäftigung mit Dogmen ist eine nette Gehirnakrobatik, aber für Otto Normalkatholik unnötig.

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Auch die wortwörtliche Auslegung von Dogmen hat so ihre Schwierigkeiten, die sind nämlich (vermutlich) alle in Latein geschrieben. Und wer kann das schon? Man muß sie also übersetzen, um mit ihnen umgehen zu können. Und schon hat man eine Interpretation mit drin, die auch in die falsche Richtung weisen kann.

 

Ich glaube, daß jedem Dogma ein wahrer Kern innewohnt, der aber eine zeit- (und sprach-)bedingte Hülle hat. Weswegen dogmatische Aussagen übersetzt werden müssen, nicht nur aus dem Lateinischen, sondern auch in unsere heutige Zeit.

 

Ob Thomas von Aquin mit seiner Ablehnung der 'unbefleckten Empfängnis' genau das ablehnt, was Papst Pius der x-te mit seiner dogmatischen Aussage sagen will? Oder haben sie vielleicht doch unterschiedliche 'Kernaussagen'? (Eine Frage an euch, liebe Theologen hier :-)

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Theologen, insbesondere Dogmatiker, nehmen sich und ihre Dogmen viel zu wichtig. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich festnageln. Dabei verwechseln sie das Dogma mit der Sache an sich.

Vielleicht hast Du die falschen Theologen und Dogmatiker kennengelernt.

 

Exegeten nehmen die Bibel und ihre exegetischen Methoden viel zu wichtig. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich auf das festlegen, was geschrieben steht.

Religionsphilosophen nehmen die denkerischen Möglichkeiten und andere Religionsphilosophen zu ernst. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich auf das festlegen, was sie für denkbar halten.

 

Ich habe auch von Ernährungswissenschaftlern gehört, die die Ernährung für zu wichtig, geradezu für göttlich halten. Und Turnlehrer, die den Sport für übermäßig wichtig halten.

 

Je mehr X ich kenne, die Y zu wichtig nehmen, desto mehr verlieren solche Sätze an Relevanz. Es handelt sich darum, dass jeder seine Steckenpferdchen für wichtig hält.

Dieses Wichtighalten ist eine ganz wichtige Motivation.

Von einem Mathematiker, der Mathematik für unwichtig hält, erwarte ich mir nicht viel.

 

Du missverstehst da etwas. Gute Mathematiker nehmen die Mathematik ernst, ja, denn das ist "ihre Sache". Die Sache der Theologen ist aber nicht die Theologie, sondern Gott. Und über Gott wissen wir eigentlich nur, dass wir über ihn nichts wissen und nichts wissen können. Oder, anders und in den Worten Nicolaus von Cues gesagt: Gott [ist] unaussprechlich, weil er größer ist, als Alles, was genannt werden kann. - N.v.C., Von der Wissenschaft des Nichtwissens.

 

Wenn der Glaube ein "Mysterium Fidei" ist, ein Geheimnis, das Worte übersteigt, warum dann unsere zwanghaften Versuche ihn zu erklären? Erlösung durch Tod und Auferstehung Jesu Christi sind eine Tatsache des Glaubens. Mehr lässt sich darüber nicht sagen. Worüber man aber nicht sprechen kann, darüber sollte man besser schweigen. Was das, das "Mysterium Fidei", für einen selbst bedeutet, für das eigene Leben, darüber lässt sich selbstverständlich reden. Alles andere ist Eitelkeit und Haschen nach Wind.

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Und über Gott wissen wir eigentlich nur, dass wir über ihn nichts wissen und nichts wissen können.

Nun- im Vergleich mit dem, was wir von Gott wissen ist das, was wir nicht wissen ziemlich groß. Aber dass wir von Gott nichts wissen, nichts wissen können ist jedenfalls NICHT christlich. Denn der christliche Glaube bekennt einen sich- offenbarenden Gott der so weit ging, dass er in JESUS CHRISTUS Menschennatur annahm.

 

Ich halte die Annahme, wir könnten und würden von Gott so viel wie nichts wissen sogar für gefährlich - denn sie führt zu der Ausrede dass wir machen und glauben können was wir wollen- wir kommen an Gott ohnehin nicht heran.

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Und über Gott wissen wir eigentlich nur, dass wir über ihn nichts wissen und nichts wissen können.

Nun- im Vergleich mit dem, was wir von Gott wissen ist das, was wir nicht wissen ziemlich groß. Aber dass wir von Gott nichts wissen, nichts wissen können ist jedenfalls NICHT christlich. Denn der christliche Glaube bekennt einen sich- offenbarenden Gott der so weit ging, dass er in JESUS CHRISTUS Menschennatur annahm.

 

Ich halte die Annahme, wir könnten und würden von Gott so viel wie nichts wissen sogar für gefährlich - denn sie führt zu der Ausrede dass wir machen und glauben können was wir wollen- wir kommen an Gott ohnehin nicht heran.

 

 

ja, Mariamante.

 

das ist sicher für Dich

ganz wesentlich.

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ja, Mariamante. das ist sicher für Dich ganz wesentlich.

wieso nur für mich? meinst du die großen Gottsucher (Heilige, Mystiker, Wüstenväter etc.etc.) wären an Gotteserkenntnis nicht interessiert- und Propheten, Heilige und Begnadete hätten keinerlei Erfahrungen Gottes?

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Es gibt die Heilige Katholische Kirche, und es gibt als Konfessionsbezeichung die römisch-katholische Kirche.

 

Werner

 

Das ist eine Ritusbezeichnung. Konfession ist ein Bekenntnis (der Sünden, des Glaubens etc.)

bearbeitet von rorro
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Diese rein historische Betrachtungsweise negiert das inspirierende Wirken des Heiligen Geistes beim Zustandekommen von Dogmen. Man könnte so den Eindruck gewinnen, Dogmen seien nichts mehr als die Ergebnisse von Kompromissen oder Mehrheitsentscheiden.

Das ist allerdings tatsächlich so. Oder meinst Du ernsthaft, es war der Heilige Geist, der die Mehrheit der Gegner der Beschlüsse von Vat1 hat vor der Abstimmung abreisen lassen, damit der Papst bei der Entscheidungsfindung des Konzils seine Mehrheit sicher hatte? Nebenbei eine Mehrheit, die er nicht gebraucht hätte, wenn Pastor Aeternus denn wirkliche Wahrheit wäre.

 

 

Naja, 60 reisten ab, 533 stimmten dafür, 2 dagegen. Auch trotz dieser Gegenstimmen - die Bischöfe haben ja später dennoch unterzeichnet, hätten sie ja lassen können - wäre die übergroße Mehrheit sicher gewesen.

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Diese rein historische Betrachtungsweise negiert das inspirierende Wirken des Heiligen Geistes beim Zustandekommen von Dogmen. Man könnte so den Eindruck gewinnen, Dogmen seien nichts mehr als die Ergebnisse von Kompromissen oder Mehrheitsentscheiden.

Das ist allerdings tatsächlich so. Oder meinst Du ernsthaft, es war der Heilige Geist, der die Mehrheit der Gegner der Beschlüsse von Vat1 hat vor der Abstimmung abreisen lassen, damit der Papst bei der Entscheidungsfindung des Konzils seine Mehrheit sicher hatte? Nebenbei eine Mehrheit, die er nicht gebraucht hätte, wenn Pastor Aeternus denn wirkliche Wahrheit wäre.

 

 

Naja, 60 reisten ab, 533 stimmten dafür, 2 dagegen. Auch trotz dieser Gegenstimmen - die Bischöfe haben ja später dennoch unterzeichnet, hätten sie ja lassen können - wäre die übergroße Mehrheit sicher gewesen.

 

Den Bischof hätte ich sehen wollen, der sich dem römischen Druck tatsächlich widersetzen wollte. 593 Konzilsväter bei einer Zahl von ca. 5000 Bischöfen ist ja auch echt repräsentativ (vorallem, wenn 200 davon Italiener sind). Die Stimmberechtigten waren schon sehr sorgfältig ausgesucht.

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Letztlich haben die Bischöfe unterschrieben, auch die, die nicht da waren. Offenbar riet ihnen ihr Gewissen, die Meinung der Kirche höher anzusetzen als ihre eigene (falls sie abwich). Es gab mit dem melkitischen Patriarchen ja auch Abweichungen. Hat sie nicht die Kircheinheit gekostet.

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Theologen, insbesondere Dogmatiker, nehmen sich und ihre Dogmen viel zu wichtig. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich festnageln. Dabei verwechseln sie das Dogma mit der Sache an sich.

Vielleicht hast Du die falschen Theologen und Dogmatiker kennengelernt.

 

Exegeten nehmen die Bibel und ihre exegetischen Methoden viel zu wichtig. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich auf das festlegen, was geschrieben steht.

Religionsphilosophen nehmen die denkerischen Möglichkeiten und andere Religionsphilosophen zu ernst. Sie wollen Gott auf Punkt und Beistrich auf das festlegen, was sie für denkbar halten.

 

Ich habe auch von Ernährungswissenschaftlern gehört, die die Ernährung für zu wichtig, geradezu für göttlich halten. Und Turnlehrer, die den Sport für übermäßig wichtig halten.

 

Je mehr X ich kenne, die Y zu wichtig nehmen, desto mehr verlieren solche Sätze an Relevanz. Es handelt sich darum, dass jeder seine Steckenpferdchen für wichtig hält.

Dieses Wichtighalten ist eine ganz wichtige Motivation.

Von einem Mathematiker, der Mathematik für unwichtig hält, erwarte ich mir nicht viel.

 

Du missverstehst da etwas. Gute Mathematiker nehmen die Mathematik ernst, ja, denn das ist "ihre Sache". Die Sache der Theologen ist aber nicht die Theologie, sondern Gott. Und über Gott wissen wir eigentlich nur, dass wir über ihn nichts wissen und nichts wissen können. Oder, anders und in den Worten Nicolaus von Cues gesagt: Gott [ist] unaussprechlich, weil er größer ist, als Alles, was genannt werden kann. - N.v.C., Von der Wissenschaft des Nichtwissens.

 

Wenn der Glaube ein "Mysterium Fidei" ist, ein Geheimnis, das Worte übersteigt, warum dann unsere zwanghaften Versuche ihn zu erklären? Erlösung durch Tod und Auferstehung Jesu Christi sind eine Tatsache des Glaubens. Mehr lässt sich darüber nicht sagen. Worüber man aber nicht sprechen kann, darüber sollte man besser schweigen. Was das, das "Mysterium Fidei", für einen selbst bedeutet, für das eigene Leben, darüber lässt sich selbstverständlich reden. Alles andere ist Eitelkeit und Haschen nach Wind.

 

 

Wenn es "Glaubenstatsachen" gibt, wie Du selbst sagst, dann können wir anscheinend doch etwas über Gott wissen. Womöglich liegt es daran, daß Er es offenbart hat.

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