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Eine jüdische Stimme zum Thema Mission


gouvernante

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vor 5 Minuten schrieb rorro:

Behauptungen stimmen oder sie stimmen nicht (es geht hier ja nicht um gekrümmte Räume oder Quantenmechanik).

In diesem Kontext besteht durchaus die Möglichkeit, dass Juden sich unter "Messias" etwas anderes vorstellen als Christen - dann könnten auch beide Recht haben.

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Am 19.9.2018 um 02:24 schrieb Mistah Kurtz:

die

Da frage ich mich, was es dann mit der Aussendungsrede Jesu bei Matthäus 9,35 – 11,1), Markus (6, 6-13) und Lukas(9,1–6 und 10,1–12) auf sich hat. Denn gewiss hat Gott die Menschen zu Zeiten Jesu auch geliebt, als Heiden, Juden, und wie sie sonst noch waren;  da hätte er sich die Aussendungsrede - Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe -  ja eigentlich auch sparen können. Gott hat uns ja auch so alle lieb. Also: warum dann die Aussendung? Und warum soll dieser Auftrag Jesu heute nicht mehr gelten?

 

Ich kann mir nicht helfen, ich hab oft den Eindruck, dass dieser Evangelisierungsauftrag den Christen heute häufig einfach nur unangenehm und peinlich ist. Dabei hat die Kirche noch in den Dokumenten des II. Vatikanum keinen Zweifel daran gelassen, dass sie sich diesem Missionierungsauftrag verpflichtet sieht. Daran schließt sich für mich die Frage, was denn eigentlich ganz konkret diese "frohe Botschaft" ist, die die Christen der ganzen Welt mitteilen sollen. Mir drängt sich oft der Eindruck auf, dass das auch etwas ist, das nicht mehr so einfach kommuniziert werden kann. Scheinbar wissen "wir" (verallgemeinerndes wir) nicht mehr, was so besonders froh an dieser Botschaft ist, also warum andere mit etwas behelligen, das dann ja auch nicht mehr Relevanz hat als der Koran, die Veden oder die Lehrreden des Buddha oder andere heilige Schriften der Religionen dieser Erde. 

vielleicht ist der evangelisierungsauftrag den christen heute nur unangenehm und peinlich weil die folgen dieses sog. auftrages fuer die nichtchristen und die "falschen" christen bekannt sind

ich empfehle jedem   die inquisitions-museen (carassone, barcelone usw.) zu besuchen und die inquisition-protokolle zu lesen: z.b. wie kinder vor den augen ihrer eltern zu tode gefoltert wurden waehrend ein priester das kreuz hoch hielt und aus dem nt vorlas, immer mit dem hinweis, dass die folter sofort abgebrochen werde, wenn die familie die einzig wahre, seeligmachende religion annehme und dem teuflischen judentum abschwoere.

die folgen der "segensreichen" missionierung der neuen welt sind bekannt. ich kann einen besuch der amerikanischen und kanadischen reservate empfehlen.

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vor 6 Minuten schrieb Chrysologus:

In diesem Kontext besteht durchaus die Möglichkeit, dass Juden sich unter "Messias" etwas anderes vorstellen als Christen - dann könnten auch beide Recht haben.

 

Nö. Wenn die Frage lautet: "ist Jesus der Messias Israels?", dann können bei "ja" und "nein" nicht beide Recht haben.

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vor 5 Stunden schrieb Frank:

Warum muss man warten bis das Gespräch von der anderen Seite ausgeht? Warum kann man als Christ nicht das Gespräch suchen? In Situationen wo es unhöflich wäre über Religion zu reden - z. B. Smaltalk am Arbeitsplatz - wird man dieses Gespräch eh nicht finden.

 

Was für ein Gespräch? Wozu? Dazu etwa?
 

Zitat

Warum bereitet es offensichtlich hier manchen Schmerzen auszusprechen, dass man als Christ davon ausgehen muss, dass Juden bzgl. der Beurteilung Jesu irren? 

 

Ich muss gestehen, dass ich persönlich und von mir aus keine Notwendigkeit sehe, ein "Gespräch zu suchen", um Juden mitzuteilen, dass sie "bzgl. der Beurteilung Jesu irren". Da bin ICH mir nämlich gar nicht sooo sicher, dass sich der Gesprächspartner aus seiner Sicht "irrt".


Vor drei Wochen etwa hatte ich ein angenehmes Gespräch, als ich mich vom hiesigen Rabbiner und seiner Frau verabschiedet habe, die nach Düsseldorf umgesiedelt sind - was ich sehr bedauere, er ist ein ausgesprochen sympathischer Mensch und trotz der Schwierigkeiten, die er zuweilen noch mit der deutschen Sprache hat (und mit Unterstützung seiner in Deutschland aufgewachsenen Frau) ein ganz hervorragender Gesprächspartner. Dass es Christen gibt, die die Meinung vertreten, "dass Juden bzgl. der Beurteilung Jesu irren" weiss er schon, das braucht ihm keiner mehr zu erzählen. Dass er der Meinung ist, dass und warum Jesus nicht der Messias Israels gewesen sein kann, weiss ich auch schon, das braucht er mir im Grunde auch nicht mehr zu erzählen ...

 

 

bearbeitet von Julius
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vor einer Stunde schrieb rorro:

 

Nö. Wenn die Frage lautet: "ist Jesus der Messias Israels?", dann können bei "ja" und "nein" nicht beide Recht haben.

wenn fuer dich die religoese aussagen das gleiche gewicht haben wie wissenschaftlich ueberpruefbare behauptungen, dann hast du recht.

solange sich die behauptung "jehoshua ist der messias israelis" nicht beweisen laesst, steht aussage gegen aussage. und das gibt keinem, nicht einmal der "alleinseelig machenden" katholischen kirche das recht, sich so zu verhalten wie sie sich in den letzten 1700 jahren verhalten haben

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vor 5 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Mich musst Du das nicht fragen. Aber warum soll ich denn einem Juden, ohne dass das Gespräch von ihm ausgeht, das erzählen? Das weiß der doch sowieso. 

Und natürlich: Entweder er irrt sich oder ich.


Aus meiner Sicht steckt hinter einer solchen Aussage eine falsche Fragestellung.
Beim Lesen des ganzen Threads denke ich mir das schon, dass vor solchen Fragestellungen zuerst ganz viel geklärt werden müsste. Vieles, das scheinbar klar ist, es aber überhaupt nicht ist.

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@rorro

@Long John Silver

 

Ihr überseht beide die Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen. Wissen ist objektiv (will heißen: auf Objekte bezogen), kann daher überprüft werden und ist immer nur vorläufig gültig.

 

Glauben dagegen gibt Gewissheit, ist nicht überprüfbar, weil auf Glaubensvorstellungen bezogen, und die sind eben nicht objektiv, sondern subjektiv. Nur in diesem subjektiven Zusammenhang machen Glaubensvorstellungen Sinn. 

 

Mit der eigenen Glaubensvorstellung die eines anderen widerlegen zu wollen, ist daher nicht möglich. Zwar können sich zwei Glaubensvorstellungen gegenseitig ausschließen, aber, weil subjektiv, eben nur im Bezug auf ein Subjekt. So kann man vermutlich nicht gleichzeitig orthodoxer Jude und katholischer Christ sein, weil das sich sicher gegenseitig ausschließt (obwohl ich bei Religiösen mit dem Wort „unmöglich“ vorsichtig bin).

 

Zu sagen, der eine hätte „recht“ und der andere nicht, scheitert dagegen am nicht vorhandenen objektiven Maßstab, weil es sich allein auf subjektive Glaubensvorstellungen bezieht. 

 

P.S.: Dort, wo Religionen sich stattdessen über objektive Tatsachen äußern, können sie recht haben, oder eben auch nicht. 

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vor 3 Stunden schrieb rorro:

 

Nö. Wenn die Frage lautet: "ist Jesus der Messias Israels?", dann können bei "ja" und "nein" nicht beide Recht haben.


Das ist genau eine der Aussagen, die so einfach keinen Sinn ergibt. Bzw. die - bevor sie gemacht werden kann - ein viel genaueres Hinschauen braucht.
Was genau verstehst du denn unter Messias? Was ich? Was wird im Judentum (falls man da davon ausgehen kann, dass es nur e i n e Vorstellung dazu gibt, was ich auch nicht glaube) unter Messias verstanden?

Erst wenn klar ist, dass man vom Gleichen spricht, kann man darüber nachdenken, wer von beiden Recht hat.
Das ist aber nicht so. Es gibt schon im Christentum unterschiedliche Vorstellungen dazu - und das, was in der Thora dazu geschrieben steht, meint meistens etwas ganz anderes.

Zenger analysiert das in seinem Buch "Das Erste Testament: Die jüdische Bibel und die Christen" recht genau und für mich sehr gut nachvollziehbar.

Etwas, was er sehr deutlich herausarbeitet, ist die "messianische Schwäche des Christentums" - er zitiert dazu J.B. Metz: „Hat sich das Christentum, gerade im Vergleich mit der jüdi­schen Religion, nicht immer wieder seine eigene messianische Schwäche verborgen? Schlägt im Christentum nicht immer wieder ein gefährlicher heilsgeschichtlicher Triumphalismus durch, den gerade die Juden in besonderer Weise zu spüren bekommen? Ist er aber die unvermeidliche Konsequenz aus dem Glauben der Christen an das in Christus endgültig ver­bürgte Heil? Haben nicht vielmehr auch die Christen noch etwas zu erwarten und zu befürchten - nicht nur für sich selbst, sondern für die Welt und die Geschichte im Ganzen? Müssen nicht auch die Christen ihr Haupt erheben dem mes­sianischen Tag des Herrn entgegen?" ( J. B. Metz, Jenseits bürgerlicher Religion. Reden über die Zukunft des Chri­stentums, München - Mainz 1980,37 f.)

Wenn man sieht, wie der Messias in den Prophetenbüchern beschrieben wird (
als ein radikaler Friedensbringer, mit dessen Ankunft dauerhaft Schalom, Gerechtigkeit, Wohl für alle in dieser jetzigen Welt verknüpft ist), k a n n Jesus für Juden nicht der erwartete Messias sein. Da ist offensichtlich von verschiedenen Vorstellungen die Rede.

 

 

bearbeitet von Ennasus
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vor 27 Minuten schrieb Marcellinus:

@rorro

@Long John Silver

 

Ihr überseht beide die Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen. Wissen ist objektiv (will heißen: auf Objekte bezogen), kann daher überprüft werden und ist immer nur vorläufig gültig.

 

Da ist falsch. Du verengst den Begriff Wissen auf überprüfbares Wissen. Wenn ich behaupte, daß mein Großvater väterlicherseits Linkshänder war, dann ist diese Aussage wahr oder falsch. und nicht überprüfbar. Und vor allem nicht vorläufig.

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vor 3 Minuten schrieb rorro:

 

Da ist falsch. Du verengst den Begriff Wissen auf überprüfbares Wissen. Wenn ich behaupte, daß mein Großvater väterlicherseits Linkshänder war, dann ist diese Aussage wahr oder falsch. und nicht überprüfbar. Und vor allem nicht vorläufig.

 

Das ist eben kein Wissen, sondern einfach eine, wie du selbst zu recht feststellst, nicht überprüfbare Behauptung. 

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vor 11 Minuten schrieb Ennasus:


Das ist genau eine der Aussagen, die so einfach keinen Sinn ergibt. Bzw. die - bevor sie gemacht werden kann - ein viel genaueres Hinschauen braucht.
Was genau verstehst du denn unter Messias? Was ich? Was wird im Judentum (falls man da davon ausgehen kann, dass es nur e i n e Vorstellung dazu gibt, was ich auch nicht glaube) unter Messias verstanden?

Erst wenn klar ist, dass man vom Gleichen spricht, kann man darüber nachdenken, wer von beiden Recht hat.
Das ist aber nicht so. Es gibt schon im Christentum unterschiedliche Vorstellungen dazu - und das, was in der Thora dazu geschrieben steht, meint meistens etwas ganz anderes.

Zenger analysiert das in seinem Buch "Das Erste Testament: Die jüdische Bibel und die Christen" recht genau und für mich sehr gut nachvollziehbar.

Etwas, was er sehr deutlich herausarbeitet, ist die "messianische Schwäche des Christentums" - er zitiert dazu J.B. Metz: „Hat sich das Christentum, gerade im Vergleich mit der jüdi­schen Religion, nicht immer wieder seine eigene messianische Schwäche verborgen? Schlägt im Christentum nicht immer wieder ein gefährlicher heilsgeschichtlicher Triumphalismus durch, den gerade die Juden in besonderer Weise zu spüren bekommen? Ist er aber die unvermeidliche Konsequenz aus dem Glauben der Christen an das in Christus endgültig ver­bürgte Heil? Haben nicht vielmehr auch die Christen noch etwas zu erwarten und zu befürchten - nicht nur für sich selbst, sondern für die Welt und die Geschichte im Ganzen? Müssen nicht auch die Christen ihr Haupt erheben dem mes­sianischen Tag des Herrn entgegen?" ( J. B. Metz, Jenseits bürgerlicher Religion. Reden über die Zukunft des Chri­stentums, München - Mainz 1980,37 f.)
Wenn man sieht wie der Messias in den Prophetenbüchern beschrieben wird (
als ein radikaler Friedensbringer, mit dessen Ankunft dauerhaft Schalom, Gerechtigkeit, Wohl für alle in dieser jetzigen Welt verknüpft ist), k a n n Jesus für Juden nicht der erwartete Messias sein.

 

 

 

Es geht nicht um meine Vorstellung des Messias. Es geht darum, ob Jesus von Nazareth der Messias Israels war (und ggf. ist). Das ist eine ganz einfache Frage. Die Apostel sagen, er sei es (gewesen). Er selbst verleugnet das nicht und bestätigt sogar ein Königtum.

 

Hat er damit Recht, ja oder nein. So schwierig ist diese Fragestellung nicht. Da muß man nicht rumeiern. Juden sagen nein, Christen ja. Einer von beiden oder beide irren. Logik 101.

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

 

Das ist eben kein Wissen, sondern einfach eine, wie du selbst zu recht feststellst, nicht überprüfbare Behauptung. 

 

Dann hast Du eine sehr private Definition von Wissen. Auch nett.

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@Marcellinus:

Ich sprach von etwas anderem. 

 

Es geht um die innere Gewissheit, nicht zu irren. 

 

Wenn ich diese nicht haette, wuerde ich nicht an Gott glauben und das Evangelium. 

 

Diese innere Gewissheit haelt mich auch davon ab, mir  den juedischen Messias-Begriff aneignen zu wollen.  Und sie bewahrt mich zumindest mich auch davon, Juden ihre Begriff des Messias streitig machen zu wollen. 

 

Ich denke naemlich, dass ist etwas, sie intern klaeren sollten, falls sie Bedarf haetten (es gibt da auch eine gewisse  theologische Auseinandersetzung im Judentum, ich selbst habe von Autoren wie z.B. Pinchas Lapide und seiner Frau sehr profitiert).

 

Hier im Thread gaebe es keine Verwirrung, wenn diese beiden Vorstellungen des Messias auseinandergehalten werden wuerden und dabei erkannt, dass Jesus eben nicht der erhoffte Messias im Sinne der juedischen Vorstellung ist fuer sie.  Letzlich aber ist eine Auseinandersetzung mit der Person Jesus auch fuer sie nie aus der Welt gekommen, weil genau wie fuer die Muslime diese Person einen gewissen Stellenwert in ihrem Glaubensgebaeude einnimmt.  

 

D.h. fuer mich, wenn ich mit Juden ueber Jesus rede, dass ich nicht ihre theologischen Fragen loesen kann. Ich kann nur sagen: Ich halte Jesus fuer den Messias, aber ich gehe dabei von einer ganz anderen Vorstellung aus, und dadurch ist es fuer mich richtig und ich denke, ich irre nicht. Waere ich Jude, wuerde ich sicher anders denken. Aber ich zerbreche mir nicht den Kopf anderer Religionen.

 

Dass sich ein theologischer  und auch ein historischer Konflikt aus der Frage ergab, ist Jesus der Messias oder nicht, wissen wir. Das Judentum hat eine klare Aussage damals getroffen: Nein. Das werdende Christentum: Ja.  Die Person Jesus ist aber diesselbe. Und diesen Punkt koennen wir nicht im Dialog ueberwinden, der bleibt.  Den kann man nicht weg diskutieren. Da bleibt dann nur die Achtung vor der religioesen Freiheit des anderen. Was man sicher nicht machen sollte, ist die eigene Gewissheit preiszugeben, dass der eigene Glaube es wert ist, verteidigt zu werden und weitergegeben. 

bearbeitet von Long John Silver
falscher Modus
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vor 59 Minuten schrieb Long John Silver:

Letzlich aber ist eine Auseinandersetzung mit der Person Jesus auch fuer sie nie aus der Welt gekommen, weil genau wie fuer die Muslime diese Person einen gewissen Stellenwert in ihrem Glaubensgebaeude einnimmt.  

 

Da möchte ich nun doch Widerspruch anmelden. Im Glaubensgebäude von Juden hat Jesus gar keinen Stellenwert:
 

Zitat

Der „Messias Jesus" spielt im Judentum keine Rolle. Weder in den Riten noch im Festtagskalender haben Jesus oder gar die Schriften des „Neuen Testaments" irgendeine Bedeutung.

 

Einen Stellenwert für Juden erhält er für sie erst durch die unselige Rolle, die er im Verlauf der Geschichte durch Christen verliehen bekam, die in seinem Namen Juden entrechtet, verfolgt und ermordet haben.

 

Zitat

"Für uns gibt es keine Sache Jesu, nur eine Sache Gottes gibt es für uns." (Martin Buber)

 

bearbeitet von Julius
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vor einer Stunde schrieb Julius:

Da möchte ich nun doch Widerspruch anmelden. Im Glaubensgebäude von Juden hat Jesus gar keinen Stellenwert:

 

Von manchen, ja, vielen Juden stimmt das sicherlich. Von anderen Juden, wahrscheinlich eine Minderheit, stimmt das so nicht. Siehe Martin Buber:

 

Zitat

„Jesus habe ich von Jugend auf als meinen großen Bruder empfunden. Dass die Christenheit ihn als Gott und Messias angesehen hat und ansieht, ist mir immer als eine Tatsache von höchstem Ernst erschienen, die ich um seinet- und um meinetwillen zu begreifen suchen muss… Mein eigenes brüderlich aufgeschlossenes Verhältnis zu ihm ist immer stärker und reiner geworden, und ich sehe ihn heute in stärkerem und reinerem Blick als je. Gewisser als je ist mir, dass ihm ein großer Platz in der Glaubensgeschichte Israels zukommt und dass dieser Platz durch keine der üblichen Kategorien umschrieben werden kann." (Martin Buber, Zwei Glaubensweisen, Gerlingen 1994, S.15)

 

Er hatte natürlich für Buber nicht den gleichen Stellenwert wie für Christen, aber gar keinen Stellenwert hatte er für ihn auch nicht.

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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

Er hatte natürlich für Buber nicht den gleichen Stellenwert wie für Christen, aber gar keinen Stellenwert hatte er für ihn auch nicht.

 

LJS schrieb nicht vom Stellenwert, den Jesus für Martin Buber, sondern vom Stellenwert, den Jesus für das jüdische Glaubensgebäude hätte. Und explizit darauf hatte ich (mit Martin Buber übrigens) geantwortet: keinen.

Dass Jesus für Martin Buber "gar" keinen Stellenwert gehabt hätte, habe ICH nicht geschrieben. Und zwischen Glaubensgebäude (LJS) und Glaubensgeschichte (Martin Buber) sehe ich einen Unterschied - Du vielleicht nicht, aber das ist mir dann egal. :rolleyes:

bearbeitet von Julius
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vor 7 Stunden schrieb rorro:

 

Nö. Wenn die Frage lautet: "ist Jesus der Messias Israels?", dann können bei "ja" und "nein" nicht beide Recht haben.

Doch - denn sie beantworten womöglich schon die Frage, was denn einen konkreten Menschen zum Messias Israels mache, unterschiedlich..

 

Auf die Frage, ob ich eine Grippe habe, kann ich mit ja und mein Arzt mit nein Antworten - und wir beideliegen in unserem Bezugssystem vollkommen richtig.

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Thema dieses Threads ist die Reaktion einer jüdischen Autorin auf das so genannte Mission-Manifest. Dieses Manifest ist ein Aufruf einiger engagierter Priester und Laien zu christlicher Mission, gegliedert in 10 Thesen, die im Januar 2018 vorgestellt wurden. Es gibt inzwischen auch eine Langfassung als Buch. Ich habe überlegt, ob es sinnvoll ist, hier nicht nur über die Wirkung auf Juden zu diskutieren, sondern über die Thesen insgesamt. Einige der bisherigen Wortmeldungen gehen ja bereits in die Richtung.

 

Ich denke aber, es ist besser, dazu einen eigenen Thread zu eröffnen.

 

Alfons

 

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vor 42 Minuten schrieb Julius:

. Und zwischen Glaubensgebäude (LJS) und Glaubensgeschichte (Martin Buber) sehe ich einen Unterschied - Du vielleicht nicht, aber das ist mir dann egal. :rolleyes:

 

Jetzt muss ich doch einmal sagen: fällt es Dir wirklich so schwer einigermaßen neutral auf die Postings anderer zu reagieren? Wann immer Dir jemand widerspricht oder anderer Meinung als Du bist, kommt regelmäßig mehr oder minder offen eine Unverschämtheit daher. Das ist vollkommen überflüssig und dem Diskussionsklima abträglich. Ich möchte Dich daher bitten, dass zu unterlassen. Und falls Dir das nicht möglich ist, erspare mir bitte Antworten auf meine Postings [und Du darfst mir glauben: mir fällt es auch nicht leicht, nicht mit grobem Keil auf einen groben Klotz loszugehen!).

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 26 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Jetzt muss ich doch einmal sagen: fällt es Dir wirklich so schwer einigermaßen neutral auf die Postings anderer zu reagieren? Wann immer Dir jemand widerspricht oder anderer Meinung als Du bist, kommt regelmäßig mehr oder minder offen eine Unverschämtheit daher. Das ist vollkommen überflüssig und dem Diskussionsklima abträglich. Ich möchte Dich daher bitten, dass zu unterlassen. Und falls Dir das nicht möglich ist, erspare mir bitte Antworten auf meine Postings [und Du darfst mir glauben: mir fällt es auch nicht leicht, nicht mit grobem Keil auf einen groben Klotz loszugehen!).

 

Was daran ist unverschämt, jemanden darauf hinzuweisen, dass er meine (nicht mal an ihn gerichteten) Posts nicht richtig gelesen und es daraufhin für richtig befunden hat, mich völlig überflüssigerweise in etwas korrigieren zu wollen, was ich nicht geschrieben habe?

 

bearbeitet von Julius
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vor einer Stunde schrieb Julius:

 

Was daran ist unverschämt, jemanden darauf hinzuweisen, dass er meine (nicht mal an ihn gerichteten) Posts nicht richtig gelesen und es daraufhin für richtig befunden hat, mich völlig überflüssigerweise in etwas korrigieren zu wollen, was ich nicht geschrieben habe?

 

 

Und da ist er schon wieder dieser unverschämte Ton, angefüllt mit Unterstellungen. Denn erstens habe ich Dein Post richtig gelesen, und zweitens habe ich Dich nicht korrigiert, sondern einen Einwand vorgebracht. Das dass nämlich für Martin Buber Jesus im Judentum doch einen wesentlich größere und bedeutendere Rolle einnimmt, als Dein Posting nach meinem Empfinden suggerierte. Dass zwei Leute ein und denselben Sachverhalt unterschiedlich wahrnehmen und daher auch unterschiedlich bewerten, ist eine normale Sache und sollte keinen Anlass sein für spöttische Nebensätze, etwas, was mir bei Dir auch schon im Gespräch mit anderen - gerade heute wieder in Bezug auf die Beiträge von rorro - wiederholt unangenehm aufstieß. Wenn das der neue Tonfall sein soll, was hat sich dann gegen früher geändert?

bearbeitet von Mistah Kurtz
Typo
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vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

Das dass nämlich für Martin Buber Jesus im Judentum doch einen wesentlich größere und bedeutendere Rolle einnimmt, als Dein Posting nach meinem Empfingen suggerierte.

 

Welche Rolle für Martin Buber Jesus im Judentum einnimmt, stand - wie bereits erwähnt - überhaupt nicht zur Debatte, darum habe ICH dazu auch gar nichts "suggeriert", da liest DU einfach was aus meinen Sätzen heraus, was nicht drinsteht.
Im Gegenteil: ich habe Dir auch noch den Link geliefert, aus dem Du Deine - überflüssigen - Einwände gegen mein Post extrahiert hast.

Dabei hast Du aber geflissentlich genau das beiseite gelassen, worauf ich mich - unter anderem - stütze, wenn ich sage, im jüdischen Glaubensgebäude (das war die Äusserung von LJS, auf die ich reagiert habe) spielt Jesus keine Rolle. Da ich mich mit dem jüdischen Glaubensgebäude zudem ganz persönlich intensiv auseinandersetze, entspricht das auch meinem inzwischen in drei Jahren jüdischen Konvertitenunterrichts gesammelten jüdischen Glaubenswissen. Jesus spielt in meiner persönlichen Glaubensgeschichte naheliegenderweise eine Rolle, aber nicht im jüdischen Glaubensgebäude.

 

Noch einmal Martin Buber im bereits oben verlinkten Artikel von Klaus Davidowicz:
 

Zitat

Aber ich glaube ebenso fest daran, dass wir Jesus nie als gekommenen Messias anerkennen werden, weil dies dem innersten Sinn unserer messianischen Leidenschaft … widersprechen würde.

 

Zitat

„Von den messianischen Gestalten der jüdischen Geschichte, von Bar-Kochba bis zu dem infamen Lügner Jakob Frank, ist Jesus die erhabenste, die großartigste - aber der Messias ist er nicht… Die Welt blieb auch nach ihm unerlöst, und wir spüren, wie diese Unerlöstheit uns direkt in die Poren dringt…" (in: Ben-Chorin, Zwiesprache mit Martin Buber, S.135-136)

 

vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

für spöttische Nebensätze,

 

Das war kein spöttischer, sondern ein durchaus ernst gemeinter Nebensatz. Glaubensgebäude und Glaubensgeschichte sind für mich nicht dasselbe - darauf bestehe ich, auch wenn Dir das vielleicht nicht einleuchten mag.

 

vor einer Stunde schrieb Mistah Kurtz:

etwas, was mir bei Dir auch schon im Gespräch mit anderen - gerade heute wieder in Bezug auf die Beiträge von rorro - wiederholt unangenehm aufstieß


rorro kann sich selber wehren, oder?

bearbeitet von Julius
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vor 2 Stunden schrieb Julius:

 

Was daran ist unverschämt, jemanden darauf hinzuweisen, dass er meine (nicht mal an ihn gerichteten) Posts nicht richtig gelesen und es daraufhin für richtig befunden hat, mich völlig überflüssigerweise in etwas korrigieren zu wollen, was ich nicht geschrieben habe?

 

 Na ja, solche Halbsätze wie " Du vielleicht nicht, aber das ist mir dann egal." braucht es im Austausch meiner Ansicht nach eigentlich nicht  ;)
Zumal der sachliche Widerspruch ja klar herausgearbeitet war.

 

 


 

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vor 5 Minuten schrieb gouvernante:

Na ja, solche Halbsätze wie " Du vielleicht nicht, aber das ist mir dann egal." braucht es im Austausch meiner Ansicht nach eigentlich nicht 

 

Ich habe es inzwischen ja etwas anders und mit einem ganzen Satz zu umschreiben versucht.

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