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Klima-, Umwelt- und Naturschutz


Shubashi

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vor 40 Minuten schrieb Flo77:
vor 44 Minuten schrieb rince:

Gerne. Ändern wir die Beschlüsse der Vergangenheit, lassen die AKWs weiter laufen und schalten statt dessen die Kohlekraftwerke ab. Ein schneller und effizienter Schritt zur Decarbonisierung der Stromerzeugung

Auch so eine Frage: findet die Menschheit eher eine Methode zur CO²-Entnahme aus der Luft oder ein Verfahren zur De-radioaktivierung von Atommüll?

Hervorhebung von mir.

Und weil diese Frage vollkommen ungelöst ist, ist die Idee über eine Reatomisierung zur Decarbonisierzung zu kommen ein Irrweg.

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vor 1 Stunde schrieb Frank:

Hervorhebung von mir.

Und weil diese Frage vollkommen ungelöst ist, ist die Idee über eine Reatomisierung zur Decarbonisierzung zu kommen ein Irrweg.

 

Mit "Irrweg" wäre ich nicht so schnell - die Menschheit könnte sich noch eine Menge Dinge einfallen lassen, um das Klima zu beeinflussen.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geoengineering

 

Was die Idee "Nahverkehr an jeder Milchkanne" angeht: wäre das nicht mindestens genau so utopisch? Der Aufwand wäre schlicht gigantisch und damit auch unrealistisch.

Ich mache ja gerade so eigene Experimente - wenn der Spätdienst nicht genau pünktlich endet, wird aus der genialen und schnellen Rad-Bahn-Bus-Rad-Reise eine nächtliche Radodyssee durch Wälder und über Feldwege, mit Beinahekollision (Bäume) und neuentdeckten Umwegen in tiefschlafende Nachbardörfer, während Apple Maps behauptet, ich stände auf Bauer Meiers Bullenwiese.

Sprich: auch Fahrräder brauche diese goile 100 Lux Xenon-Teile aus der Scheunen Disko.

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vor 5 Minuten schrieb Shubashi:

Was die Idee "Nahverkehr an jeder Milchkanne" angeht: wäre das nicht mindestens genau so utopisch? Der Aufwand wäre schlicht gigantisch und damit auch unrealistisch.

Ich hab das absichtlich Ideal genannt. Das sich das nur schwer 1:1 realisieren liesse ist mir bekannt.
Die Frage ist: Wenn man dieses Ideal akzeptiert (und sei es nur für fünf Minuten um diese Frage zu beantworten) - Wie nah kommt man ihm?

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Das ist doch das Problem,oder ein Teilproblem: Irgendjemand will ein Ideal oder Perfektion erreichen.

Das geht nicht!

Es wird unideale und fehlerhafte Prozesse geben.

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vor 36 Minuten schrieb Shubashi:

Was die Idee "Nahverkehr an jeder Milchkanne" angeht: wäre das nicht mindestens genau so utopisch?  ...

Warum? Was wäre daran so teuer? Das Hauptproblem ist eher die mangelnde Wertschätzung. Mit dem Radverkehr ist es ähnlich. Man braucht sich zum Vergleich nur einmal das Radwegenetz in den Niederlanden anzuschauen.

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vor 4 Minuten schrieb Merkur:

Warum? Was wäre daran so teuer?

Wieviele Busse willst du fahren lassen? Wie ist die Klimabilanz dieser Busse (Herstellung eingerechnet)? Wäre es nicht vielleicht besser, wenn die 2 Passagiere eines Busses stattdessen 2 PKW benutzen? Die dann auch nicht leer bis zur Endstation weiterfahren?

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Gerade eben schrieb Aristippos:

Wieviele Busse willst du fahren lassen? Wie ist die Klimabilanz dieser Busse (Herstellung eingerechnet)? Wäre es nicht vielleicht besser, wenn die 2 Passagiere eines Busses stattdessen 2 PKW benutzen? Die dann auch nicht leer bis zur Endstation weiterfahren?

Das ist auf jeden Fall besser. Wo kein ÖPNV gebraucht wird, braucht man auch keinen einzurichten. In geeigneten Fällen kann man auch Anruf-Sammel-Taxis verwenden.

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vor 1 Minute schrieb Merkur:

Das ist auf jeden Fall besser. Wo kein ÖPNV gebraucht wird, braucht man auch keinen einzurichten. In geeigneten Fällen kann man auch Anruf-Sammel-Taxis verwenden.

"Gebraucht" ist relativ. Wenn in einem Weiler 10 Leute wohnen, und man macht den Sprit so teuer, dass sich keiner mehr ein Auto leisten kann, dann brauchen sie ÖPNV. Auch wenn sie nur zu zehnt sind.

 

Dem Klima wäre aber eventuell mehr gedient, wenn man ihnen so viel Geld in der Tasche ließe, dass sie PKW fahren können.

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vor 3 Minuten schrieb mn1217:

Natürlich habe ich Vorstellungen und Ideen,aber die sind bestimmt nicht als Gesetz für andere gedacht.

Zumindest scheinst du die Ansicht zu vertreten, dass die Akzeptanz von Gesetzen durch die, für die sie erlassen werden, entbehrlich ist. Was dann ein paar Fragen aufwirft. Z.B. wer denn entscheidet, welche Gesetze für wen erlassen werden.

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vor 19 Minuten schrieb Aristippos:

"Gebraucht" ist relativ. Wenn in einem Weiler 10 Leute wohnen, und man macht den Sprit so teuer, dass sich keiner mehr ein Auto leisten kann, dann brauchen sie ÖPNV. Auch wenn sie nur zu zehnt sind.

 

Dem Klima wäre aber eventuell mehr gedient, wenn man ihnen so viel Geld in der Tasche ließe, dass sie PKW fahren können.

Zweifellos. Solche Grenzfälle gibt es immer. Gleichwohl wäre es sinnvoll, den ÖPNV- insbesondere in Ballungsgebieten - so attraktiv zu machen, dass er eine Alternative zum Auto darstellt. Man könnte z.B. dafür sorgen, dass die Aufzüge zu den Bahnsteigen funktionieren und nicht nach Urin riechen.

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vor 2 Stunden schrieb Merkur:

Zweifellos. Solche Grenzfälle gibt es immer. Gleichwohl wäre es sinnvoll, den ÖPNV- insbesondere in Ballungsgebieten - so attraktiv zu machen, dass er eine Alternative zum Auto darstellt. Man könnte z.B. dafür sorgen, dass die Aufzüge zu den Bahnsteigen funktionieren und nicht nach Urin riechen.

Letzteres auf jeden Fall. In Ballungsräumen ist der ÖPNV aber von selbst attraktiv, das bedingen schon die Stauzeiten.

 

Bei Ersterem weiß ich nicht, ob das Grenzfälle sind. Ich habe die Vermutung, dass viele ÖPNV Linien auf dem Land bereits jetzt klimaschädlich betrieben werden. Will heißen, sie werden so wenig genutzt, dass Individualverkehr CO2-ärmer wäre. Mit jedem Ausbau macht man das nur schlimmer.

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vor 2 Minuten schrieb Aristippos:

Letzteres auf jeden Fall. In Ballungsräumen ist der ÖPNV aber von selbst attraktiv, das bedingen schon die Stauzeiten.

 

Bei Ersterem weiß ich nicht, ob das Grenzfälle sind. Ich habe die Vermutung, dass viele ÖPNV Linien auf dem Land bereits jetzt klimaschädlich betrieben werden. Will heißen, sie werden so wenig genutzt, dass Individualverkehr CO2-ärmer wäre. Mit jedem Ausbau macht man das nur schlimmer.

Klingt nach einem Argument für Siedlungsverdichtung.

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vor 1 Stunde schrieb Aristippos:

Letzteres auf jeden Fall. In Ballungsräumen ist der ÖPNV aber von selbst attraktiv, das bedingen schon die Stauzeiten.

 

Bei Ersterem weiß ich nicht, ob das Grenzfälle sind. Ich habe die Vermutung, dass viele ÖPNV Linien auf dem Land bereits jetzt klimaschädlich betrieben werden. Will heißen, sie werden so wenig genutzt, dass Individualverkehr CO2-ärmer wäre. Mit jedem Ausbau macht man das nur schlimmer.

öpnv-tarif=0. benzin=5€/l.

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vor 15 Stunden schrieb Frank:

Hervorhebung von mir.

Und weil diese Frage vollkommen ungelöst ist, ist die Idee über eine Reatomisierung zur Decarbonisierzung zu kommen ein Irrweg.

Dann scheint das CO2-Problem ja nicht zu pressieren :) 

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vor 22 Stunden schrieb Aristippos:

In Szenario 3 beschließt Herr X, sein persönliches Wohlbefinden zu steigern, indem er seinen Job wechselt, weil ihn eine neue Tätigkeit reizt. Fortbilden muss er sich nicht, und er verdient auch brutto gleich viel. Allerdings ist der neue Arbeitsplatz 30 km entfernt. Die Fahrtkosten macht er in der Steuererklärung geltend und verringert dadurch seine Steuerlast.

 

Darf Herr X das? Kann er einfach so, auf Grund einer persönlichen Vorliebe, eine Entscheidung treffen, die den Staat um ein paar Hundert Euro Steuern bringt? Was geht es den Staat an, welche Arbeit Herr X interessant findet, und wo er arbeitet? Kann das Finanzamt einen Steuerbescheid erlassen, indem dieselbe Steuer wie vorher festgesetzt wird, mit der Begründung:

"Du hättest deinen alten Job behalten können, dann hättest du keine Fahrtkosten. Dass du lieber anderswo arbeitest, geht nur dich etwas an, und nicht den Staat. Warum sollten wir das mit einer Steuerersparnis subventionieren? Nene, du zahlst das Gleiche wie vorher. Wenn du pendeln möchtest, tust du das auf eigene Kosten!"

 

Nein, das kann das Finanzamt nicht. Und warum nicht? Weil Herr X kein Leibeigener oder Steuersklave des Staates ist, dessen Lebenszweck darin besteht, eine möglichst hohe Steuerzahlung zu ermöglichen, sondern ein freier Bürger mit Grundrechten. Der Staat kann das Einkommen von Herr X besteuern, aber er kann ihm nicht vorschreiben, wann er wo was für wieviel arbeiten soll. Diese Entscheidung kann Herr X auf Grund seiner persönlichen Vorlieben treffen, das nennt man Berufsfreiheit. Verringerungen der Steuereinnahmen auf Grund dieser persönlichen Entscheidungen muss der Staat hinnehmen.

Ich möchte deine Szenarien um ein 4. ergänzen - verbunden mit der Bitte um Erklärung desselben:

 

In Szenario 4 beschließt Herr X, sein persönliches Wohlbefinden zu steigern, indem er seinen Wohnort wechselt, weil er so zur Arbeit laufen kann statt 50km mit dem Auto zu fahren. Allerdings ist die neue Wohnung 400,00€ teurer als die alte. Steuerlich kann er das nicht einringen.

 

Warum darf Herr X das nicht? Er hat einfach so, auf Grund einer persönlichen Vorliebe, eine Entscheidung getroffen, die dem Staat ein paar Hundert Euro Steuern bringt, die Umwelt weniger belastet und den Straßenunterhalt reduziert! Dem Staat ist das nun egal. Das Finanzamt erläßt einen Steuerbescheid, in dem eine höhere Steuer wie vorher festgesetzt wird, mit der Begründung: "Du hättest an deinem alten Wohnort bleiben können, dann hättest du Fahrtkosten. Dass du lieber anderswo wohnst, geht nur dich etwas an, und nicht den Staat. Warum sollten wir das mit einer Steuerersparnis subventionieren? Nene, du zahlst mehr wie vorher. Wenn du nicht pendeln möchtest, tust du das auf eigene Kosten!"

 

Genau das kann das Finanzamt. Und warum?

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Am 17.12.2019 um 23:58 schrieb Aristippos:

Gibt's eine Einschätzung, was das realistisch ausmacht?

 

Ich lebe an der Grenze zwischen Bayern und Salzburg, meine Frau unterrichtet an einer Privatschule in Salzburg, daher bewegen wir uns regelmäßig beidseits davon. Auf Autobahnen gibt es in Österreich ein Tempolimit von 130 km/h. In Salzburg besteht zusätzlich auf der Tauernautobahn (seit 2005) von der Grenze bis nach Golling sowie im Lungau (seit 1986) ein Öko-Tempolimit. Das ist eine gesetzlich vorgeschriebene Geschwindigkeitsreduzierung für alle Kraftfahrzeuge auf 100 km/h. Daher hat man da ausreichend lange Zeitreihen zur Verfügung um wirklich relevante statistische Maßzahlen aus den Daten extrahieren zu können (in Deutschland ist das anders, da gibt es relativ wenige Untersuchungen dazu). Wobei allerdings die Zahlen sich meist auf die Reduktion von 130 auf 100 km/h beziehen, da ja die 130 das gesetzlich festgeschriebene allgemein gültige Maß sind. Ein Vorteil ist, dass in Österreich Tempolimits keine heilige Kuh sind, also relativ unbefangen zu Vor- und Nachteilen bzw. Auswirkungen von Tempolimits geforscht und publiziert wird. 

 

Laut dem Österreichischen Umweltbundesamt (Sachstandsbericht Mobilität 2018) entfallen rund 45% aller THG (Treibhausgase) auf den Sektor Verkehr (ohne Emissionshandel). Das sind etwa 23 Millionen Tonnen an Treibhausgasemissionen, fast 2/3 davon entstammen dem Individualverkehr (PKW, Motorräder etc.), der Rest entfällt großteils auf schwere und leichte Nutzfahrzeuge (LKW, Sattelschlepper etc.). Was bringt nun aber eine Reduktion von 130 auf 100 km/h real?

 

Laut dem UBA (Österr. Umweltbundesamt) emittiert ein PKW pro gefahrenem Kilometer ein PKW bei Tempo 100 statt Tempo 130 theoretisch im Schnitt um 30% weniger Stickoxide, um 20% weniger Feinstaub und ebenso um 20% weniger CO2-Emissionen. Da in der Realität auf den genannten Strecken aber andere Durchschnittsgeschwindigkeiten gefahren werden (Staus, Kolonnenverkehr etc. ... kennt ja jeder, der schon mal zur Urlaubszeit auf der Tauernautobahn Richtung Italien unterwegs war), reduziert sich das in Summe auf 19% weniger Stickoxide, 11% weniger Feinstaub, 10% weniger CO2-Emissionen. 

 

Dazu kommen noch andere Faktoren, etwa eine Reduzierung des Straßenlärms (der zwar dem Autofahrer meist egal ist, den Anrainern hingegen nicht) um etwa 3 Dezibel (entspricht einer Reduktion der Lärmbelastung bzw. des Schalldrucks um etwa die Hälfte), eine Verringerung der Unfallzahlen bzw. Ausmaß und Schwere von Unfällen, Verkehrstoten und Schwerverletzten. Das aber nur nebenbei, weil es hier ja um die Reduktion von THG geht. Was übrigens die Akzeptanz dieser Tempolimits auf der Tauernautobahn betrifft: die ist unter den Einheimischen ziemlich hoch. Die weitaus meisten "Gäste" in den Radarkästen - ich glaube gut 2/3 der Geblitzdingsten - sind übrigens unsere Landsleute. Wir scheinen zu meinen, dass auch in Österreich das deutsche "Freie Fahrt für freie Bürger" zu gelten habe. Nur wollen das die Ösis nicht und nicht verstehen ....

 

Meine Meinung dazu: ein Tempolimit auf 100 km/h (Autobahnen) bzw. 80 km/h (Bundes- u. Landesstraßen) bringt nicht die Welt, aber es würde den Wirtschaftsstandort Deutschland nicht schaden, praktisch nicht viel kosten, auf mittlere Sicht aus volkswirtschaftlicher Sicht sogar noch etwas bringen. Aber für diese Frage gilt, was auf ganz andere Weise auch für die Atomkraft in Deutschland gilt: beides sind auf ihre Art "heilige Kühe": das eine darf nicht kommen und das andere muss weg. Über heilige Kühe kann man bekanntlich nicht rational diskutieren, also bewegt sich, freie Fahrt hin, freie Fahr her, in Deutschland nichts. Man rast, kommt aber nicht voran.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 15 Minuten schrieb Chrysologus:

Genau das kann das Finanzamt. Und warum?

Weil "Wohnen" keinen Teil der Erwerbstätigkeit darstellt. Eine Wohnung hat man nicht, um arbeiten gehen zu können, sondern umgekehrt.

 

Wie gesagt, es ist eine Frage des zugrundeliegenden Menschenbildes: Ist es der Zweck des gesamten Lebens (Wohnen, Essen, Schlafen), dass man arbeiten gehen und Steuern zahlen kann? Wenn ja, dann wären die Kosten einer Wohnung konsequenterweise Arbeitskosten. Wenn man aber meint, dass man arbeitet, um wohnen zu können, und nicht wohnt, um arbeiten zu können, dann gilt das nicht.

 

Was ist Herr X? Ein Bürger oder eine staatliche Arbeiterbiene?

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vor 11 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Auf Autobahnen gibt es in Österreich ein Tempolimit von 130 km/h.

Bis auf die A1 zwischen Linz und St. Pölten. 140, Yeah!

 

Ansonsten Danke für die Infos. Scheint also tatsächlich ein spürbarer Effekt vorhanden zu sein.

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vor 15 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Meine Meinung dazu: ein Tempolimit auf 100 km/h (Autobahnen) bzw. 80 km/h (Bundes- u. Landesstraßen) bringt nicht die Welt,

Wenn schon eine Senkung von 130 auf 100 ca. 10% THG einspart, dann ist das ein beachtlicher Effekt.

 

vor 12 Minuten schrieb Aristippos:

Weil "Wohnen" keinen Teil der Erwerbstätigkeit darstellt. Eine Wohnung hat man nicht, um arbeiten gehen zu können, sondern umgekehrt.

 

Wie gesagt, es ist eine Frage des zugrundeliegenden Menschenbildes: Ist es der Zweck des gesamten Lebens (Wohnen, Essen, Schlafen), dass man arbeiten gehen und Steuern zahlen kann? Wenn ja, dann wären die Kosten einer Wohnung konsequenterweise Arbeitskosten. Wenn man aber meint, dass man arbeitet, um wohnen zu können, und nicht wohnt, um arbeiten zu können, dann gilt das nicht.

 

Was ist Herr X? Ein Bürger oder eine staatliche Arbeiterbiene?

Wenn aber der die Kosten der Wohnung senkende Umzug aufs Land sich finanziell positiv auswirkt, der kostentreibende Umzug hin zu Arbeit hingegen das Nettoeinkommen absenkt, dann stimmen die Anreize nicht. 

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vor 13 Minuten schrieb Chrysologus:

Wenn schon eine Senkung von 130 auf 100 ca. 10% THG einspart, dann ist das ein beachtlicher Effekt.

 

 

Sicher, nur muss man das halt auch in Relation zu anderen THG-Emittenten sehen. Der Stahl- u. Technologiekonzern VOEST-Alpine alleine produziert in Österreich ca. 11,5 Mill. Tonnen THG pro Jahr, also in etwa die Hälfte von dem, was der gesamte Verkehrssektor in die Luft bläst. Tempolimits sind also von daher gesehen tatsächlich nur ein kleiner Schritt, aber eben einer, der dem Wirtschaftsstandort Deutschland also nicht schaden würde. Was bei vielen anderen diskutierten und geplanten Maßnahmen leider nicht der Fall ist. Gleichzeitiger Kohle- und Atomausstieg beispielsweise ist eine ausgesprochene Trottelei, die nur, weil die ewige Kanzlerin ihr Mantra - "wir schaffen das" - fortwährend summt, nicht kleiner wird. Wobei ich mir relativ sicher bin, dass das eh nicht funktionieren, somit die Energiewende krachend scheitern wird. Muss man halt auf das Ausland hoffen, dass es bereit ist die deutschen Energieeskapaden mit ihren Stromlieferungen abzufedern. Sonst schaut es in der Zukunft ziemlich dunkel aus, sozusagen blackout-dunkel. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 16 Minuten schrieb Chrysologus:

Wenn aber der die Kosten der Wohnung senkende Umzug aufs Land sich finanziell positiv auswirkt, der kostentreibende Umzug hin zu Arbeit hingegen das Nettoeinkommen absenkt, dann stimmen die Anreize nicht. 

Das kann man so sehen. Ich habe dargelegt, warum das eine Konsequenz aus den Grundrechten im Grundgesetz ist. Noch darf man arbeiten wo man will, und auch wohnen wo man will. Natürlich kann man das Einschränken, wenn man meint, dass zu lange Arbeitswege der Weltrettung abträglich sind. Oder man kann definieren, dass bestimmte ausschließlich für die Ermöglichung der Erwerbsarbeit getätigte Ausgaben gar keine solchen sind. Dann muss man eben an Art. 3 GG ran. 

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vor 31 Minuten schrieb Chrysologus:

Wenn aber der die Kosten der Wohnung senkende Umzug aufs Land sich finanziell positiv auswirkt, der kostentreibende Umzug hin zu Arbeit hingegen das Nettoeinkommen absenkt, dann stimmen die Anreize nicht. 

 

Wie Aristippos schon sagt, es ist sinnvoll auch nur die Dinge in den Zusammenhang mit "Arbeit" zu bringen, die auch damit zu tun haben. 

Die Idee, Wegekosten steuerlich abzugsfähig zumachen, stammt ja übrigens von den Gerichten (so ab 1900), und nicht vom Gesetzgeber. Der letzte Versuch der Abschaffung wurde erst 2008 vom Bundesverfassungsgericht abgewehrt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Entfernungspauschale

 

Wenn man sich also erstmal klarmacht, dass den Befugnissen des Staates zur Definition dessen, was "zum Leben" wirklich nötig ist, Grenzen gesetzt sind (im Rechtsstaat zumindest), dann ist auch klar, dass Städte Lebensräume sind und keine "Arbeitsmaschinen". Ansonsten widerspräche das nämlich dem Recht auf freie Wahl des Wohnortes - die höheren Mietpreise ergeben sich nämlich aus der freien Konkurrenz der Menschen um attraktive Lebensräume.

Würde es nämlich nur um "Arbeit" gehen, würde schlicht alle nicht Erwerbstätigen (Rentner, Studenten, Transferleistungsempfänger) aus der Stadt ausgewiesen - was nun wirlich ein vormodern-feudalistisches Staatsmodell wäre.

bearbeitet von Shubashi
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vor 16 Minuten schrieb Aristippos:

Noch darf man arbeiten wo man will, und auch wohnen wo man will.

Das würde dir auch in einer imaginären Welt ohne Pendlerpauschale niemand verbieten. Deine freie Entscheidung, maximal weit weg von deinem Arbeitsplatz wohnen zu wollen, würde halt nur nicht mehr subventioniert. 

bearbeitet von rince
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