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Politik für Alle


mn1217

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vor 5 Stunden schrieb rince:

Dass Ramelow 2014 nur Dank einer AfD-Stimme zum MP gewählt werden konnte wird peinlich totgeschwiegen, weil sonst das Affentheater im Februar noch peinlicher geworden wäre... ;)

Er hatte eine Mehrheit von 46, mit der wurde er gewählt. Hat sich später rausgestellt, dass eigene Leute ihn nicht gewählt haben und dafür ein Afdler oder was?

 

Man sollte die Kirche im Dorf lassen und Ramelow hat das ziemlich klar gemacht: Die AfD hatte bei der Wahl Kemmerichs einen eigenen Kandidaten aufgestellt, diesen dann aber nicht gewählt und "überraschend" den Kanidaten der FDP.

 

So was gab es mal vergleichsweise bei uns an der Mittelschule in einer 6. Klasse. Aus Spaß hatten die coolen Jungs ein Mobbingopfer als Klassensprecher vorgeschlagen und gewählt. Der Arme wusste nicht, was ihm geschah - war er jetzt beliebt oder nicht? Eine tolle Lachnummer, eine Persiflage einer Klassensprecherwahl ohne Rücksicht auf die Folgen. Da muss man als Klassleiter, obwohl zur Neutralität verpflichtet, doppelt eingreifen: Diesen Missbrauch der Demokratie im Klassenzimmer abweisen und das Mobbingopfer schützen.

 

Darum hat Ramelow sich auch, was die Bedrohung danach betrifft, mit Kemmerich solidarisiert. Es ging darum, dass aus einer Wahl ein Kasperltheater wurde.

 

Das hat nichts damit zu tun, dass die AfD nun mal im Landtag sitzt und Wähler*innen vertritt. Und das sollte sie tun und nicht demokratische Prozesse ad absurdum führen: Wenn sie aufstellt, den soll sie auch wählen, ehrlich und gerade raus.

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vor 7 Stunden schrieb nannyogg57:

Er hatte eine Mehrheit von 46, mit der wurde er gewählt. Hat sich später rausgestellt, dass eigene Leute ihn nicht gewählt haben und dafür ein Afdler oder was?

 

Man sollte die Kirche im Dorf lassen und Ramelow hat das ziemlich klar gemacht: Die AfD hatte bei der Wahl Kemmerichs einen eigenen Kandidaten aufgestellt, diesen dann aber nicht gewählt und "überraschend" den Kanidaten der FDP.

 

So was gab es mal vergleichsweise bei uns an der Mittelschule in einer 6. Klasse. Aus Spaß hatten die coolen Jungs ein Mobbingopfer als Klassensprecher vorgeschlagen und gewählt. Der Arme wusste nicht, was ihm geschah - war er jetzt beliebt oder nicht? Eine tolle Lachnummer, eine Persiflage einer Klassensprecherwahl ohne Rücksicht auf die Folgen. Da muss man als Klassleiter, obwohl zur Neutralität verpflichtet, doppelt eingreifen: Diesen Missbrauch der Demokratie im Klassenzimmer abweisen und das Mobbingopfer schützen.

 

Darum hat Ramelow sich auch, was die Bedrohung danach betrifft, mit Kemmerich solidarisiert. Es ging darum, dass aus einer Wahl ein Kasperltheater wurde.

 

Das hat nichts damit zu tun, dass die AfD nun mal im Landtag sitzt und Wähler*innen vertritt. Und das sollte sie tun und nicht demokratische Prozesse ad absurdum führen: Wenn sie aufstellt, den soll sie auch wählen, ehrlich und gerade raus.

 

Das ist eine sehr gute Beschreibung, deswegen gefällt mir eigentlich die Souveränität Ramelows, mit der er jetzt einem AfD-Vize zustimmen will.

In meinen Augen war vor allem die völlig durchgedrehte Reaktion auf die Thüringer Zustände schädlich, die der AfD eine völlig unangemessene Bedeutung verleiht. Höcke und Co. immer wieder kalt auflaufen lassen, scheint mir die bessere Taktik.

Irgendwann folgen sie halt dem demokratischen Komment und können mitwirken, oder sie gehen den Weg aller wikungslosen extremistischen Schreihälse ins politische Nirgendwo.

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vor 33 Minuten schrieb Shubashi:

Irgendwann folgen sie halt dem demokratischen Komment und können mitwirken, oder sie gehen den Weg aller wikungslosen extremistischen Schreihälse ins politische Nirgendwo.

Ich teile deinen Optimismus nicht, aber vielleicht hast du recht. Zu hoffen wäre es.

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vor einer Stunde schrieb Frank:

Ich teile deinen Optimismus nicht, aber vielleicht hast du recht. Zu hoffen wäre es.

 

Vielleicht ist es tatsächlich zu optimistisch, aber das liegt dann nicht daran, dass die AfD so eine ausgefuchste Partei ist. 

Das politische Klima ist leider vorteilhafter für Populisten.

Zuerst einmal sind da die (a)sozialen Medien, die Demagogen und Hetzern mehr Reichweite geben. Zum andere sind die Bedingungen in Ostdeutschland deutlich günstiger für Populisten. Als drittes zerfallen die dominaten Volksparteien, die prinzipiell eher auf die Breite der Gesellschaft gezielt haben und eine stabile Stammwählerschaft hatten.

Zum vierten schwelen die Erfolgsthemen der AfD weiter, die Euroskepsis (im konkreten wie abstrakten Sinne) als auch die Migrationskrise.

Von daher bin ich so allergisch auf alle, die ständig "Weimar" o.ä. beschwören: es gibt genug Veränderungen unseres aktuellen Systems, auch ohne die ganzen Hysteriker, die seinen Fall herbeireden.

bearbeitet von Shubashi
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Stimmen von der Strategiekonferenz der Linken:  

 

"Die Schüsse an der Grenze waren die Antwort auf die Politik der BRD und ihrer Verbündeten, die DDR durch die Abwanderung vieler ihrer Bürger auf die Knie zu zwingen.“ - Aha. Also war nicht die DDR verantwortlich für die Todesschüsse an der Mauer, sondern die BRD und die DDR hat in Notwehr die Flüchtenden erschossen. Wieder was gelernt. 

 

"Wir müssen diesen parlamentsfixierten Abgeordnetenbetrieb schwächen“, man solle „Staatsknete im Parlament abgreifen, Information aus dem Staatsapparat abgreifen“, das Parlament brauche man nur „als Bühne.“ - Ohne Worte. Dazu fällt mir jetzt wirklich nichts ein. Außer vielleicht "der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem die SED einst kroch". 

 

"Energiewende ist auch nötig nach 'ner Revolution. Und auch wenn wir das eine Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen, wir wollen uns fortbewegen. Na ja, is' so!" - Spricht für sich. Aber immerhin gut zu wissen, dass wir auch nach Erschließung der Reichen noch eine Klimapolitik brauchen werden .

 

"Ich möchte nur sagen: Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“ - Da soll noch einmal einer sagen die Linke verstünde nichts von Wirtschaft. Warum unnötig Menschen erschießen lassen, wenn man sie doch auch zu nützlicher Arbeit zwingen kann. So geht Linke Wirtschaftspolitik!

 

"Ich bin begeistert von unserer Strategiekonferenz." - Man möge es mir nachsehen, wenn ich nicht ganz so begeistert wie Riexinger bin. 

bearbeitet von Mistah Kurtz
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Das verstehst du erstens alles ganz falsch, ausserdem ist zweitens die AfD viel schlimmer! Und drittens sowieso, da der Feind rechts steht, gehört die Linke per göttlicher Schöpfungsordung zu den Guten. ;)

 

Noch Fragen?

bearbeitet von rince
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vor 13 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Stimmen von der Strategiekonferenz der Linken:

"Die Schüsse an der Grenze waren die Antwort auf die Politik der BRD und ihrer Verbündeten, die DDR durch die Abwanderung vieler ihrer Bürger auf die Knie zu zwingen.“ - Aha. Also war nicht die DDR verantwortlich für die Todesschüsse an der Mauer, sondern die BRD und die DDR hat in Notwehr die Flüchtenden erschossen. Wieder was gelernt. 

 

"Wir müssen diesen parlamentsfixierten Abgeordnetenbetrieb schwächen“, man solle „Staatsknete im Parlament abgreifen, Information aus dem Staatsapparat abgreifen“, das Parlament brauche man nur „als Bühne.“ - Ohne Worte. Dazu fällt mir jetzt wirklich nichts ein. Außer vielleicht "der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem die SED einst kroch". 

 

"Energiewende ist auch nötig nach 'ner Revolution. Und auch wenn wir das eine Prozent der Reichen erschossen haben, ist es immer noch so, dass wir heizen wollen, wir wollen uns fortbewegen. Na ja, is' so!" - Spricht für sich. Aber immerhin gut zu wissen, dass wir auch nach Erschließung der Reichen noch eine Klimapolitik werden brauchen.

 

"Ich möchte nur sagen: Wir erschießen sie nicht, wir setzen sie schon für nützliche Arbeit ein.“ - Da soll noch einmal einer sagen die Linke verstünde nichts von Wirtschaft. Warum unnötig Menschen erschießen lassen, wenn man sie doch auch zu nützlicher Arbeit zwingen kann. So geht Linke Wirtschaftspolitik!

 

"Ich bin begeistert von unserer Strategiekonferenz." - Man möge es mir nachsehen, wenn ich nicht ganz so begeistert wie Riexinger bin. 

 

 

Alles Sprüche, weswegen man sehr wahrscheinlich der Linken eben auch keine Macht auf Bundesebene anvertrauen sollte. Mit ihren demokratiefeindlichen Vorstellungen könnte sie sich vermutlich auch in einer Koalition nicht durchsetzen, aber so eine richtige Wirtschaftskrise mit toller Massenarbeitslosigkeit bekämen sie schon hin. Sicherlich auch staatliche Beschäftigungsprogramme für Brücken ins nirgendwo, Solardächer mit Vollbeschattung und jede Menge Windanlagen ohne Netzanschluß. Und staatliche geförderte Importprogramme für grüne Orangen aus Kuba und ranzige Kakaobutter aus Venezuela. Nur die Einfuhr nordkoreanischen Brennspiritus aus der letzen verschimmelten Reisernte, darüber müsste man nochmal diskutieren.

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vor 3 Stunden schrieb rince:

Das verstehst du erstens alles ganz falsch, ausserdem ist zweitens die AfD viel schlimmer! Und drittens sowieso, da der Feind rechts steht, gehört die Linke per göttlicher Schöpfungsordung zu den Guten. ;)

 

Noch Fragen?

 

Ich hätte da noch jede Menge Fragen, die allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach gegen die Forenregeln verstoßen würden, weshalb ich auf sie verzichte.

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Mal ein bisschen anspruchsvoller, aus dem "Guardian", von Arnon Grunberg.

Er wendet sich gegen leichtfertige historische Vergleiche, insbes. leichtfertige Beschwörungen von "Weimar", weil er in diesen Beschwörungen sehr häufig eine Lust am Untergang sieht: das die Katastrophe endlich mit dem "Unperfekten" und "Krankhaften" an der Demokratie aufzuräumen.

Der Text scheint mir nicht unberechtigt, die Verbissenheit, mit der gerade immer wieder auf Europa (oder Deutschland - die real existierenden Demokratien eben) eingeprügelt wird, weil es anscheinend nicht die Verantwortung für jedes Übel des Planeten übernehmen will oder kann, finde ich immer wieder bizarr.

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vor 2 Stunden schrieb Werner001:

Warum Haltungsjournalismus gefährlich ist, sehr guter Kommentar aus der FAZ

 

Werner

 

Wirklich sehr lesenswert - anscheinend haben wirklich immer mehr Leute Schwierigkeiten mt dem Wort "Freiheit". Der Eifer, man müsse stattdessen bedenkenlos für "das Richtige" eintreten, scheint gerade unter jüngeren Leuten recht verbreitet zu sein.

(Was ich auch am Eifer "gegen rechts" immer ein bisschen unheimlich finde - wissen die Leute überhaupt noch, dass im Eifer für das linke "Richtige" mindestens mal genauso viele Leute abgemurkst wurden? Und das "gut gemeint" genauso katastrophale Folgen haben kann wie eine böse Absicht?) 

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Long John Silver
vor 54 Minuten schrieb Shubashi:

 

Wirklich sehr lesenswert - anscheinend haben wirklich immer mehr Leute Schwierigkeiten mt dem Wort "Freiheit". Der Eifer, man müsse stattdessen bedenkenlos für "das Richtige" eintreten, scheint gerade unter jüngeren Leuten recht verbreitet zu sein.

(Was ich auch am Eifer "gegen rechts" immer ein bisschen unheimlich finde - wissen die Leute überhaupt noch, dass im Eifer für das linke "Richtige" mindestens mal genauso viele Leute abgemurkst wurden? Und das "gut gemeint" genauso katastrophale Folgen haben kann wie eine böse Absicht?) 

 

Ja, interessanter Artikel. 

 

Journalismus, der die Empoerungskultur bedient, moralische Angaben macht und sich als Erzieher im Nanny-Staat etabliert, also tatsaechlich eine Art verlaengerter Arm bestimmter Lobbies und Interessengruppen. 

 

Wie gesagt ein Grund fuer mich, meine Abos radikal zu reduzieren, weil fuer Meinungsjournalismus und Erziehungsversuche bezahle ich kein Geld). 

 

Allerdings - jede Gesellschaft hat auch den Journalismus, den sie verdient. 

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vor 6 Minuten schrieb Long John Silver:

Allerdings - jede Gesellschaft hat auch den Journalismus, den sie verdient. 

 

Will heißen: Es gibt Kundschaft für diese Art von Stimmungsmache, Menschen, die dafür bezahlen, daß jemand ihnen ihre Meinung bestätigt.

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vor 2 Minuten schrieb Marcellinus:

 

 

Will heißen: Es gibt Kundschaft für diese Art von Stimmungsmache, Menschen, die dafür bezahlen, daß jemand ihnen ihre Meinung bestätigt.

 

Deswegen geben Zeitungsliebhaber eine Menge Geld für sehr unterschiedliche Publikationen aus.

Ich habe früher Taz und Zeit abonniert, im Moment gefällt mir eher Wahington Post, Faz und Economist (zwei davon aber nur digital), dazu unsere Lokalzeitung und das Spektrum der Wissenschaft.

Und wenn es mir nicht mehr gefällt, lese ich wieder was anderes.

Meine Meinung bestätigen sie mir zwar häufig nicht, es ist aber meist trotzdem lehrreich und unterhaltsam. 

Für Zeitungsjunkies sind gerade eigentlich die besten aller Zeiten, obwohl der Genuß der verschiedenen Papiersorten, Formate und Typographien (oder sogar Farben, FT z.B.) in einen guten Cafe leider eher einer vergangen Zeit entspricht.

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Heute sind Prinzipien, wie sie Eugene Meyer für die Washington Post 1933 formulierte, obsolet. Das war lange Zeit das hoch gehaltene "Credo" der Washington Post. 

 

Zitat
  1. The first mission of a newspaper is to tell the truth as nearly as the truth may be ascertained.
  2. The newspaper shall tell ALL the truth so far as it can learn it, concerning the important affairs of America and the world.
  3. ...
  4. ...
  5. The newspaper’s duty is to its readers and to the public at large, and not to the private interests of its owners.

  6. In the pursuit of truth, the newspaper shall be prepared to make sacrifices of its material fortunes, if such course be necessary for the public good.

  7. The newspaper shall not be the ally of any special interest, but shall be fair and free and wholesome in its outlook on public affairs and public men.

 

Und heute? Da geht es mehr um die richtige "Haltung" als darum, die Wahrheit so genau zu berichten, wie es menschenmöglich ist, ungeachtet eigener Interessen, Wünsche und Vorstellungen. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit war das Credo einer vergangenen Epoche. Das Credo heute dürfte wohl nicht selten lauten: Die Wahrheit, wie sie sein sollte, und nicht, wie sie ist.

bearbeitet von Mistah Kurtz
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vor 45 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

Heute sind Prinzipien, wie sie Eugene Meyer für die Washington Post 1933 formulierte, obsolet. Das war lange Zeit das hoch gehaltene "Credo" der Washington Post. 

 

 

Und heute? Da geht es mehr um die richtige "Haltung" als darum, die Wahrheit so genau zu berichten, wie es menschenmöglich ist, ungeachtet eigener Interessen, Wünsche und Vorstellungen. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit war das Credo einer vergangenen Epoche. Das Credo heute dürfte wohl nicht selten lauten: Die Wahrheit, wie sie sein sollte, und nicht, wie sie ist.

Ich glaube, dass "die reine Wahrheit" immer nur ein Ideal war. Da gibt es immer Interessen des Journalisten (der oft ja seinen Beruf genau deshalb ergriffen hat), Interessen des Chefredakteurs, der Sponsoren, des Publikums usw. usf.

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vor 12 Minuten schrieb MartinO:

Ich glaube, dass "die reine Wahrheit" immer nur ein Ideal war. Da gibt es immer Interessen des Journalisten (der oft ja seinen Beruf genau deshalb ergriffen hat), Interessen des Chefredakteurs, der Sponsoren, des Publikums usw. usf.

 

Natürlich war es ein Ideal, darum hat Eugene Meyer ja ausdrücklich davon gesprochen "to tell the truth as nearly as the truth may be ascertained" und " the truth so far as it can learn it" - die Wahrheit berichten so gut, wie es eben möglich ist, sie zu ermitteln. Aber wer sich vom Ideal als Ziel verabschiedet, landet beim "gut gemeinten", somit beim Gegenteil von "gut gemacht". Ein gut gemeinter Journalismus ist ein schlechter Journalismus, nämlich schlecht gemacht.

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vor 6 Minuten schrieb Mistah Kurtz:

 

Natürlich war es ein Ideal, darum hat Eugene Meyer ja ausdrücklich davon gesprochen "to tell the truth as nearly as the truth may be ascertained" und " the truth so far as it can learn it" - die Wahrheit berichten so gut, wie es eben möglich ist, sie zu ermitteln. Aber wer sich vom Ideal als Ziel verabschiedet, landet beim "gut gemeinten", somit beim Gegenteil von "gut gemacht". Ein gut gemeinter Journalismus ist ein schlechter Journalismus, nämlich schlecht gemacht.

Nein, denn wer etwas gut meint, der hat ja gerade ein Ideal - wenn er es auch falsch bzw. zu radikal vertritt.

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vor 8 Minuten schrieb MartinO:

Nein, denn wer etwas gut meint, der hat ja gerade ein Ideal - wenn er es auch falsch bzw. zu radikal vertritt.

 

Ja, aber keines, das seinem Beruf ansteht. Einen guten Journalismus - geht es nach Eugene Meyer oder, um ein jüngeres Beispiel, nämlich Hanns Joachim Friedrichs zu ziterien - "erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazugehört.“ 

Und das eben ist vielfach verloren gegangen. Heute ist Journalismus - siehe den vielfach als Journalist ausgezeichnete Claas Relotius - mit der guten Sache verbunden, er moralisiert bis zum Abwinken, er sagt den Leuten, wie sie zu leben haben, er kennt keine Distanz mehr zu der Sache, über die er berichtet, er ist Partei geworden, anstelle über Parteien so objektiv wie möglich zu berichten. 

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Der Begriff Wahrheit vermittelt einen falschen Eindruck, als gäbe es die eine, allein richtige Sicht der Dinge. Wir müssen wieder mehr darauf achten, zwischen Tatsachenbeobachtung und Meinung zu unterscheiden. 

 

Journalisten sollten das Tagesgeschehen (deshalb heißt es ja Journalismus) möglichst umfassend und an der jeweiligen Sache orientiert wiedergeben, von allen Seiten beleuchten und von der Meinung darüber, auch ihrer eigenen, trennen.

 

Heute haben wir vor allem einen Meinungsjournalismus. Seine häufigste Erscheinungsform ist die Kolumne, der Kommentar, und Informationen werden danach ausgewählt, ob sie die proppagierte Meinung unterstützen, als wenn man das gemeine Publikum für unfähig hält, sich eine eigene Meinung zu bilden.

 

Der unbezweifelbaren Emotionalisierung und Verkürzung der sozialen Medien begegnen die alten Medien ihrerseits mit Emotionalisierung, mit möglichst eindrucksvollen Bildern, zu denen der Text nur noch die Begleitmusik liefert. Das alles im Namen der Wahrheit, die doch nichts anderes ist als die Farbe des Glases, durch das man es sieht.

 

Erst im Nachhinein, wenn die alte Wahrheit nicht mehr opportun ist, oder auch einfach nur genug Zeit verstrichen ist, hört und sieht man dann auch die anderen Seiten, und wenn man dieses Spiel nur lange genug verfolgt, schleicht sich ein gewisses Mißtrauen ein, auch aber nicht nur gegenüber dem Begriff „Wahrheit“.

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Am 8.3.2020 um 09:38 schrieb rince:

Das verstehst du erstens alles ganz falsch, ausserdem ist zweitens die AfD viel schlimmer! Und drittens sowieso, da der Feind rechts steht, gehört die Linke per göttlicher Schöpfungsordung zu den Guten. ;)

 

Noch Fragen?

 

Ja.

Gefällst du dir eigentlich mit diesen wenig konstruktiven Kurzeinwürfen?

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vor 7 Stunden schrieb Werner001:

Warum Haltungsjournalismus gefährlich ist, sehr guter Kommentar aus der FAZ

 

Werner

 

also ehrlich, ich schaffe es nicht, über die ersten drei Absätze hinaus zu lesen, weil ich nicht fassen kann, wie ein Student, der seine Bachelor-Arbeit im Fach Journalismus schreibt, solche Fragen stellen kann.....*völligvonderRolle*

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vor 3 Stunden schrieb Shubashi:

 

Deswegen geben Zeitungsliebhaber eine Menge Geld für sehr unterschiedliche Publikationen aus.

Ich habe früher Taz und Zeit abonniert, im Moment gefällt mir eher Wahington Post, Faz und Economist (zwei davon aber nur digital), dazu unsere Lokalzeitung und das Spektrum der Wissenschaft.

Und wenn es mir nicht mehr gefällt, lese ich wieder was anderes.

Meine Meinung bestätigen sie mir zwar häufig nicht, es ist aber meist trotzdem lehrreich und unterhaltsam. 

Für Zeitungsjunkies sind gerade eigentlich die besten aller Zeiten, obwohl der Genuß der verschiedenen Papiersorten, Formate und Typographien (oder sogar Farben, FT z.B.) in einen guten Cafe leider eher einer vergangen Zeit entspricht. 

 

Hach.....:-)

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vor 2 Stunden schrieb Mistah Kurtz:

Und heute? Da geht es mehr um die richtige "Haltung" als darum, die Wahrheit so genau zu berichten, wie es menschenmöglich ist, ungeachtet eigener Interessen, Wünsche und Vorstellungen. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit war das Credo einer vergangenen Epoche. Das Credo heute dürfte wohl nicht selten lauten: Die Wahrheit, wie sie sein sollte, und nicht, wie sie ist.

 

ja mei, ich muss halt schlichtweg überlegen, welche Textsorte ich grad lese....

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vor 1 Stunde schrieb Die Angelika:

 

Ja.

Gefällst du dir eigentlich mit diesen wenig konstruktiven Kurzeinwürfen?

Jupp

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