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Die rechte Art, den Glauben zu verlieren


Alfons

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vor 13 Minuten schrieb Flo77:

Nein. Es heißt wenn der Logos menschliche Gestalt angenommen hat, kann er das auf natürliche Weise (sprich gezeugt wie jeder Mensch und Einwohnung) getan haben oder auf übernatürliche Weise (wie auch immer man es beschreiben will). Welche Weise der Ewige gewählt hat, ist für mich relativ uninteressant. Es geht nur nicht beides gleichzeitig.

Die Frage ist aber doch, welche Relevanz das eine oder das andere für Dich hat - und wenn weder das eine noch das andere relevant ist, dann lohnt es die Frage in diesem Kontext nicht.

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vor 40 Minuten schrieb Chrysologus:

Die Frage ist aber doch, welche Relevanz das eine oder das andere für Dich hat - und wenn weder das eine noch das andere relevant ist, dann lohnt es die Frage in diesem Kontext nicht.

Die Relevanz ist so klein nicht.

 

Sie betrifft die Frage nach dem Kreuzopfer und damit meiner Erlösung bzw. meiner Erlösungsbedürftigkeit ebenso wie die Glaubwürdigkeit der institutionellen Kirche.

 

Und sie betrifft essentiell die Frage ob mein Bekenntnis Jesu als den "Sohn Gottes" mit dem Credo der Messe versöhnbar ist.

 

Wenn sich die "menschliche Natur" Jesu und die jungfräuliche Geburt auf ein übernatürliches Konzept bezieht bin ich schlicht raus, weil ich das so nicht glaube.

bearbeitet von Flo77
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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Wenn man das so annehmen würde - was man nicht muss, denn Wundertätigkeit wird vielen Menschen nachgewiesen - klñte das vielleicht an der Sünde liegen, die Gottesferne, die den Menschen daran hindert Gott durch sich Wunder zu tun.

Dass Wundertätigkeit vielen Menschen nachgewiesen werden würde ist mir neu, aber ich will darüber nun auch nicht in eine Glaubensdiskussion einsteigen und es beiseite lassen.

 

Originell dagegen erscheint mir der Gedanke, dass Sünde als Gottesferne es verunmöglichen würde, dass Gott sich des Menschen als Werkzeug für seine Wundertaten bedienen würde, weil dieser Gedanke die Möglichkeit eröffnet, das Dogma von der göttlichen Natur (neben der menschlichen) von Jesus Christus fallen zu lassen und tatsächlich die absolute Reinheit (von Sünde) des bloßen Menschen Jesus Christus als Ursache für dessen vermeintliche Wundertaten ("vermeintlich", weil er ja nur Werkzeug aber nicht Agens gewesen wäre) zu postulieren.

Tatsächlich erscheint mir aber eben diese absolute Reinheit von Sünde, die ja Heiligkeit ist, wiederum als Indiz für die göttliche Natur des Jesus Christus und mit bloßem Menschsein gar nicht kompatibel. Wenn Gott also nur durch Seinesgleichen (was die Heiligkeit/Reinheit von Sünde angeht) Wunder wirken kann und es deshalb mit Jesus Christus funktionierte, dann steht "Gott" in diesem Kontext für die Gottheit (das Wesen, die göttliche Natur also), welche eben auch (neben der menschlichen) Natur der Person des Wort Gottes ist.

Mir scheint also, dass man an dem Dogma vom Wort Gottes als der Person des Jesus Christus, welche zwei Naturen (die göttliche und die menschliche) in sich vereinte, nicht vorbeikommt.

bearbeitet von SteRo
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vor 1 Stunde schrieb Flo77:

Nein. Es heißt wenn der Logos menschliche Gestalt angenommen hat, kann er das auf natürliche Weise (sprich gezeugt wie jeder Mensch und Einwohnung) getan haben oder auf übernatürliche Weise (wie auch immer man es beschreiben will). Welche Weise der Ewige gewählt hat, ist für mich relativ uninteressant. Es geht nur nicht beides gleichzeitig.

 

"Es geht nicht" im Kontext des allmächtigen Gottes erscheint mir anmaßend, weil es nichts geben kann, das im Kontext des allmächtigen Gottes nicht ginge. Die Frage, die man sich stellen kann, ist aber doch vielmehr: Warum hat Gott Jesus Christus nicht einfach auf die Erde "gebeamt", wenn er doch die Macht gehabt hätte ihn so vollkommen übernatürlich zu senden. Warum soll er "nur" die Empfängnis übernatürlich verursacht haben, Zeugung und Reifung der Frucht aber ganz natürlich ablaufen gelassen haben? Darauf mag man erwidern: Vermutlich weil es zur Natur des Menschen gehört im Leibe der Mutter heranzureifen und durch sie geboren zu werden. Darauf wiederum mag man erwidern: Aber wie kann es nicht zur Natur des Menschen gehören durch Geschlechtsverkehr gezeugt zu werden?

Dass er ausgetragen und durch eine menschliche Mutter geboren werden muss ist notwendig um als Mensch unter Menschen zu gelten, als Menschensohn. Für seine Sendung ist dieses Menschsein, diese sozial erfahrbare Menschennatur unverzichtbar. Da die Zeugung eh im Verborgenen abläuft, ist es vielleicht irrelevant ob diese natürlich oder übernatürlich vonstatten geht. Aber man kann sich vielleicht vorstellen, dass die Art und Weise der Zeugung und das Bewußtsein der "Eltern" darüber immensen Einfluss auf die Art und Weise der Erziehung des Kindes haben werden. Darüber sollte man vielleicht mal nachdenken. Da das Kind (auch) Menschenatur hat, unterliegt es (mit dieser Menschenatur, die für andere sinnlich wahrnehmbar ist) auch den ganz natürlichen Einflüssen dieser Erziehung.

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vor 3 Stunden schrieb SteRo:

Das kann schon deshalb nicht sein, weil nicht jeder Mensch Wunder wirken kann.

Das hängt davon ab, wie Du Wunder definierst.

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vor 3 Stunden schrieb Flo77:

Wenn sich die "menschliche Natur" Jesu und die jungfräuliche Geburt auf ein übernatürliches Konzept bezieht bin ich schlicht raus, weil ich das so nicht glaube.

 

Eben hast Du dich noch geschrieben, daß Du u.a. an die Jungfräulichkeit Mariens glaubst (wenn das zu „dem ganzen Karren“ gehört).

 

Wie sieht’s denn nun damit aus? Glaubst Du wider Willen?

 

Übrigens kenne ich einen recht prominenten Priester unseres gemeinsamen EB, der mir mal offenbarte, massive Probleme mit der Aussage der Jungfräulichkeit Mariens zu haben. Dennoch gab er nicht sein Priestertum auf. Warum auch? Solange er seine Zweifel bei diesem Thema nicht zum Hauptthema seiner Verkündigung werden lässt - es gibt ja genug anderes.

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vor 22 Minuten schrieb rorro:

Wie sieht’s denn nun damit aus? Glaubst Du wider Willen?

Die Jungfräulichkeit Mariens ist einer der Momente in dem ich beim Credo die Klappe halte.

 

Nein, an diesen Punkt glaube ich nicht.

 

vor 22 Minuten schrieb rorro:

es gibt ja genug anderes.

Ah ja...

bearbeitet von Flo77
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vor 44 Minuten schrieb Flo77:

Die Jungfräulichkeit Mariens ist einer der Momente in dem ich beim Credo die Klappe halte.

 

Nein, an diesen Punkt glaube ich nicht.

 

Ah ja...

Was die "Jungfräulichkeit" Marias anfeht: die Kirche spricht ja von der "immerwährenden" Jungfrau Marias vor, während und nach der Geburt.

 

Man muss sich irgendwann entscheiden: entweder man versteht das "Bild" von der Jungrau vor während und nach der Geburt strikt biologisch, dann widerspricht diese Vorstellung dem Glaubenssatz "in allem uns gleich, außer der Sünde". So ein - ähnlich den "Göttergeschichten" des antiken Griechenlands - vorgestellter "biologischer" Zeugungsvorgang zwischen einem Gott mit einer Menschentochter hätte dann von vorneherein die gemeinsame Ebene mit allen anderen Menschen verlassen. Offensichtlich fällt es vielen sehr schwer die "Menschheit" Jesu wirklich radikal zu Ende zu denken: Mensch - wie wir alle - vom ersten Augenblick der Zeugung und der Befruchtung einer männlchen Samenzelle mit einer weiblichen Eizelle.

 

Mir scheint, dass in den Evangelien des NT Jesu "menschliche Natur" nie umstritten war, nochmals: dem Markus-Evangelium ist eine "Jungfernzeugung" vollkommen fremd.... im NT war eher die "Göttlichkeit Jesu" umstritten..

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vor 5 Stunden schrieb Flo77:

Nein. Es heißt wenn der Logos menschliche Gestalt angenommen hat, kann er das auf natürliche Weise (sprich gezeugt wie jeder Mensch und Einwohnung) getan haben oder auf übernatürliche Weise (wie auch immer man es beschreiben will). Welche Weise der Ewige gewählt hat, ist für mich relativ uninteressant. Es geht nur nicht beides gleichzeitig.


Die Einwohnung von Gott in Maria ist für Dich natürlich?

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vor 4 Stunden schrieb Flo77:

Die Relevanz ist so klein nicht.

 

Sie betrifft die Frage nach dem Kreuzopfer und damit meiner Erlösung bzw. meiner Erlösungsbedürftigkeit ebenso wie die Glaubwürdigkeit der institutionellen Kirche.

Wären die Menschen nicht erlöst, wenn es das Kreuzopfer Jesu nicht gegeben hätte ? 

 

Ich habe jedenfalls große Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass der Tod Jesu am Kreuz Voraussetzung / Bedingung für die Erlösung sein soll.

 

Von der Perspektive Gottes her halte ich diese "Bedingung" her für vollkommen ausgeschlossen..

 

Darüber hinaus ist das Judentum der eindrucksvolle und lebendige Beweis dafür, dass die Menschheit - von Gott her - auch "erlöst" wäre, wenn die Menschwerdung Gottes nicht stattgefunden hätte. Insofern war ja die Menschwerdung gar nicht "notwendig".... sie ist reines "Geschenk" Gottes....

 

Wenn man die Heiligen Schriften genau studiert, war ja bereits vor der Menschwerdung Gottes - von der Perspektive Gottes her - alles da....

 

Wenn man das Geschehen am Kreuz zu sehr und einseitig im Sinne des "Sühnegedankens" betont, kommt man letztlich aus diesem verhängnisvollen Kreislauf von "Schuld und Sühne" im Sinne einer transzendenten "Satisfaktion" nie mehr heraus. ( wie du es ja sehr eindrucksvoll beschreibst.... ) Man bleibt ewig in dieser Gedankenwelt gefangen.... 

 

Man muss das theologische Denken in diesen Kategorien ( zb prominent Augustinus ) konsequent hinter sich lassen. 

 

Der spirituelle Ansatz der mystischen Tradition - "Brautmystik: - ausgehend von der Poesie des Hohenliedes Salomos führt in eine vollkommen andere Welt mit ganz anderen theologischen Bildern und Kategorien. 

bearbeitet von Cosifantutti
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Am 17.1.2024 um 12:19 schrieb rorro:

Sexualität ist nicht schmutzig (wann soll das "mein Modus" behauptet haben?), sondern kann Anteil am Heiligen haben.

 

Für alle Nicht-Verheirateten, junge Menschen in der Entwicklung eingeschlossen, gilt das gemäß der offiziellen Lehre höchstens in Bezug eine "abstrakte" Sexualität. Die reale Sexualität hingegen ist eines von zwei Dingen: Gefahr zur Sünde oder manifeste Sünde.

 

Am 17.1.2024 um 21:23 schrieb Cosifantutti:

Wenn man solche Sätze liest, kann man nur fassungslos den Kopf schütteln, wer so einen kompletten Unsinn von sich gegeben hat. Eines ist absolut sicher: keiner, der von dir zitierten Sätze entspricht in dieser einseitigen und radikalen Zuspitzung der Lehre der Katholischen Kirche.

 

Und trotzdem scheint das tatsächlich der Geist zu sein, der den früheren Katholizismus geprägt hat. Es wird nirgendwo so extrem gesagt, aber es schwingt doch so sehr mit, dass der aufnahmebereite Rezipient es leicht so versteht.

bearbeitet von iskander
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vor 7 Stunden schrieb SteRo:

Das kann schon deshalb nicht sein, weil nicht jeder Mensch Wunder wirken kann.

 

vor 4 Stunden schrieb gouvernante:

Das hängt davon ab, wie Du Wunder definierst.

 

Nein, gar nicht. Denn da es hier im Thread um die Probleme eines (aktuellen oder ehemaligen) Mitgliedes des K-Vereins mit dem vom K-Lehramt festgelegten Glauben geht, geht es um die Definitionen des K-Lehramtes.

 

 

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vor einer Stunde schrieb Cosifantutti:

Wären die Menschen nicht erlöst, wenn es das Kreuzopfer Jesu nicht gegeben hätte ?

Hat der Mensch überhaupt eine unsterbliche Seele? Also etwas, was unabhängig vom Körper quasi der virtuelle Speicher seiner Essenz ist?

 

Was ist eigentlich Erlösung? Und ist der Mensch davon erlösungsbedüftig?

 

Wie konnte ein Gott der dem Abraham verbot den Isaak zu opfern, ein Menschenopfer am Kreuz fordern? Die Frage wer da was wem geopfert hat stelle ich nicht mehr.

 

Für mich ist der Glaube nicht wirklich abstrakt, sondern zutiefst innerweltlich. Ritual und Handeln. Was mir fremd ist, ist die Idee etwas nur um "Gottes Willen" zu tun.

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vor 5 Stunden schrieb SteRo:

Dass er ausgetragen und durch eine menschliche Mutter geboren werden muss ist notwendig um als Mensch unter Menschen zu gelten, als Menschensohn. Für seine Sendung ist dieses Menschsein, diese sozial erfahrbare Menschennatur unverzichtbar. Da die Zeugung eh im Verborgenen abläuft, ist es vielleicht irrelevant ob diese natürlich oder übernatürlich vonstatten geht. Aber man kann sich vielleicht vorstellen, dass die Art und Weise der Zeugung und das Bewußtsein der "Eltern" darüber immensen Einfluss auf die Art und Weise der Erziehung des Kindes haben werden. Darüber sollte man vielleicht mal nachdenken. Da das Kind (auch) Menschenatur hat, unterliegt es (mit dieser Menschenatur, die für andere sinnlich wahrnehmbar ist) auch den ganz natürlichen Einflüssen dieser Erziehung.

Die sog. "unbefleckte Empfängnis" führte also dazu, dass die "Eltern" in Gottes Sendung eingebunden wurden. Denn es ist ein Unterschied, ob man ein Kind als "seines" empfindet, Kraft der kreatürlichen Triebe und Instinkte, oder ob man ein Kind als von Gott empfangen und also Gott gehörig. als wahrhaft Gottes Kind wahrnimmt (und nicht als sein eigenes). Man kann also davon ausgehen, dass ein Kind, welches definitiv und bewußt nur durch Gnade von Gott empfangen wurde, mit einem Auftrag (für die Eltern) verbunden ist und nicht den ignoranten Einflüssen üblicher Aufzucht/Erziehung aller sonstigen Eltern unterliegt. So ist dann sichergestellt, dass diese Menschennatur von Kindesbeinen an lernt, sich im Einklang mit ihrer göttlichen Natur unter Menschen sich auszudrücken und so jene erreicht, die sie erreichen muss/soll. Natürlich setzt dies alles auch voraus, dass die "Eltern" vorbestimmt sind, in Ewigkeit.

bearbeitet von SteRo
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10 minutes ago, Flo77 said:

Was ist eigentlich Erlösung? Und ist der Mensch davon erlösungsbedüftig?

meinst du jetzt davon oder davor?  Wenn du das mal klären könntest.

Ich halte das Kreuzopfer für das widersinnigste im Christentum, obwohl ich einige interessante Theorien dazu kenne; kann die bei Bedarf ja mal herklecksen.

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vor 2 Minuten schrieb phyllis:

meinst du jetzt davon oder davor?  Wenn du das mal klären könntest.

Ich halte das Kreuzopfer für das widersinnigste im Christentum, obwohl ich einige interessante Theorien dazu kenne; kann die bei Bedarf ja mal herklecksen.

Wovon erlöst das Kreuzopfer und muss der Mensch wirklich davon erlöst werden.

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das einreden von Schuld haben wohl alle Religionen gemeinsam. Ist sowas wie deren Stromzufuhr der den Wagen am laufen hält.

Schade eigentlich, denn wirkliche Schuld gibt es schon. Gemessen an einem Verstoss gegen eine Art Vertrag (auch wenn abstrakt) zwischen Menschen in einer Nation, zwischen Generationen, zwischen Frauen und Männern. usw. Was das Kreuzopfer dazu beiträgt... sorry, keine Ahnung.

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vor 33 Minuten schrieb Flo77:

Hat der Mensch überhaupt eine unsterbliche Seele? Also etwas, was unabhängig vom Körper quasi der virtuelle Speicher seiner Essenz ist?

Gemäß den K-Theologen ja. Und Thomas' Denklinie folgend deshalb, weil das vernünftige Seelenvermögen des Menschen sich - im Gegensatz zu den Vermögen der Sinnesseele der Tieren - von den materiellen Sinnesorganen und deren Eindrücken lösen kann (siehe zB Metaphysik).

 

vor 33 Minuten schrieb Flo77:

Was ist eigentlich Erlösung? Und ist der Mensch davon erlösungsbedüftig?

Der Mensch muss 1. von der gefallenen Natur und 2. von den Beschränkungen der Verbindung von Seele und Leib dieses Lebens erlöst werden.

 

 

vor 33 Minuten schrieb Flo77:

Wie konnte ein Gott der dem Abraham verbot den Isaak zu opfern, ein Menschenopfer am Kreuz fordern? Die Frage wer da was wem geopfert hat stelle ich nicht mehr.

 

Für mich ist der Glaube nicht wirklich abstrakt, sondern zutiefst innerweltlich. Ritual und Handeln. Was mir fremd ist, ist die Idee etwas nur um "Gottes Willen" zu tun.

Gott fordert(e) kein Menschenopfer am Kreuz. Aber er wußte natürlich wie Menschen auf Gott im Menschenleib reagieren würden und sandte deshalb Jesus Christus, um eine Minderheit unter den Menschen zu retten.

bearbeitet von SteRo
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vor 47 Minuten schrieb SteRo:

Die sog. "unbefleckte Empfängnis" führte also dazu, dass die "Eltern" in Gottes Sendung eingebunden wurden. Denn es ist ein Unterschied, ob man ein Kind als "seines" empfindet, Kraft der kreatürlichen Triebe und Instinkte, oder ob man ein Kind als von Gott empfangen und also Gott gehörig. als wahrhaft Gottes Kind wahrnimmt (und nicht als sein eigenes).

 

Nur damit kein Missverständnis entsteht: Dir ist bewusst, dass die "Unbefleckte Empfängnis" unmittelbar erst mal nichts mit der Jungfrauengeburt zu tun hat?

bearbeitet von iskander
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vor 3 Minuten schrieb iskander:

 

Nur damit kein Missverständnis entsteht: Dir ist bewusst, dass die "Unbefleckte Empfängnis" unmittelbar erst mal nichts mit der Jungfrauengeburt zu tun hat?

Wie? Jungfrauen werden natürlich geboren, also gibt es die Jungfrauengeburt. In diesen Sinne hat die "unbefleckte Empfängnis" nichts, aber auch gar nichts mit der Jungfrauengeburt zu tun.

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vor 2 Minuten schrieb SteRo:

Wie? Jungfrauen werden natürlich geboren, also gibt es die Jungfrauengeburt. In diesen Sinne hat die "unbefleckte Empfängnis" nichts, aber auch gar nichts mit der Jungfrauengeburt zu tun.

 

Mit "Jungfrauengeburt" meint man im Katholischen nicht die Tatsache, dass Jungfrauen geboren werden, sondern dass Maria Jesus empfangen und geboren habe, ohne mit einem Mann den geschlechtlichen Verkehr ausgeübt zu haben (und offenbar auch, ohne dass es bei der Geburt zur Verletzung des Hymen gekommen sei).

 

Die "Unbefleckte Empfängnis" hingegen bezeichnet nicht die Geburt Jesu durch die "Jungfrau Maria", sondern bezieht sich auf die Empfängnis Mariens durch ihre eigene Mutter (die der Überlieferung nach "Anna" hieß. Gemeint ist damit die "Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch einzigartiges Gnadengeschenk und Vorrecht des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Christi Jesu, des Erlösers des Menschengeschlechts, von jedem Fehl der Erbsünde rein bewahrt blieb".

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vor 11 Stunden schrieb Flo77:

Wovon erlöst das Kreuzopfer und muss der Mensch wirklich davon erlöst werden.

 

Willkommen im Club. Das war so in etwa auch meine Einstiegsfrage gewesen.

 

Ein zweites, nicht so drängendes Problem, war: "Wie Gott ist Jesus?" Ein wundertätiger, nichtsündigender Gott, der als solcher stirbt und wieder aufersteht, erschien mir immer als iddqd.  Sowas nötigt mir weder Respekt ab, noch motiviert es mich zur Nachfolge, weil ich diesen Cheatcode einfach nicht einsetzen kann. Witzigerweise konnte ich diese Kritik in meiner Freikirche immer äußern, ohne dass mir auch nur im leisesten widersprochen wurde. Was mich zu der Annahme führt, das dieses ganze Thema, das sich auch in der systematischen Theologie niederschlägt, sich am ende als das entzaubert, was es ist: Der verzweifelte Versuch die Einheit aus neutestamentlichen Aussagen und dem Monotheismus zu retten - und dabei Politik zu machen.

 

Noch immer habe ich größten Respekt vor Texten, die ehrlich versuchen den Kreis zu quadrieren, von Denkansätzen, die teilweise ganz neu und anrührend sind. Doch es bleibt ein monotheistischer Knieschuss auf den zu verzichten mich sehr angenehm frei macht.

 

Am Ende erübrigt sich die Eingangsfrage, wenn man, wahrhaft katholisch, die Frage nach den Auslegetraditionen stellt: Der Tenach wird nicht nach der älteren Auslegetradition ausgelegt, sondern sie beginnt, zusammen mit dem NT. Man muss also das neutestamentliche Menschenbild zugrunde legen, das den Menschen als grundsätzlich erlösungsbedürftig betrachtet, der Ausweg daraus ist eine Opfertheologie, die sich so nicht in der älteren Auslegetradition wiederfindet, da hier Erlösung etwas völlig anderes bedeutet. Und doch steht genau der, um den es im Christentum alles dreht, eben in der älteren Tradition, völlig unabhängig davon, was über ihn berichtet wird. Ein katholischer Theologe verpackte das Dilemma verschlüsselt in die Worte 'nachösterlich'.

 

Und das bedeutet: Du kannst Dir Dein Christentum selbst erfinden. Denn was der jungen Kirche recht war, das ist Dir billig.

 

bearbeitet von Higgs Boson
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12 hours ago, Flo77 said:

Wovon erlöst das Kreuzopfer und muss der Mensch wirklich davon erlöst werden.


„Schuld“ ist für mich tlw. die konkrete Erfahrung in zwischenmenschlichen Beziehungen, oft unvermeidlich und „tragisch“.

Allein deshalb bedarf der Mensch der Vergebung und der Versöhnung. Der Vergebungs- und Versöhnungsbedarf geht auch über das rein zwischenmenschliche hinaus, wir sind die Art, die auch ihren Fernsten als Nächsten lieben könnte - es aber meist nicht tut. Die ihren einzigen Lebensort im Kosmos verwüsten kann - und es auch tut.

Jesus ist daher für mich als Mensch ein tragischer Held, er stirbt für mich einen „sinnlosen“ Tod, weil er weiß, dass die Menschen immer wieder die gleichen Fehler machen werden, und er kann doch seiner Mission nicht untreu werden, weil die Menschen ohne Hoffnung, ohne ultimative Hingabe und eine Treue bis in den Tod und darüber hinaus auf ihre Endlichkeit zurückgeworfen wären. Er ähnelt für mich dem „Sisyphos“ bei Camus.

Das Christentum ist die Religion, die diese Hingabe, diese Hoffnung und die Liebe des ultimaten Opfers feiert - und sie im Osterglauben eben aus der Sinnlosigkeit erhebt.

All dies ist nicht logisch und rational auflösbar - aber im Zen-Buddhismus habe ich erlebt, dass das logische Rätsel und der nicht aufhebbare Widerspruch kein religiöses Hindernis, sondern eine Motivation sein können.

In meinen Augen ist das Christentum eigentlich eine geniale und sehr zeitgemäße Religion - wenn wir sie als gegenwärtig annehmen und nicht v.a. als Tradition die uns unter 2000 Jahren verstaubter Bücher, Edikte und „Wahrheiten“ begraben will. Suchen daraus lieber das, was uns motiviert zu glauben und zu leben, und folgen nicht jenen, die sagen, das sei ein Hindernisparcour der Unterwerfung, weil uns allein die Gesetzestreue erlöst.

 

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16 hours ago, Flo77 said:

Wovon erlöst das Kreuzopfer und muss der Mensch wirklich davon erlöst werden.

Also so als Unwissender:

Das Kreuzopfer erlöst den Mensch von Ahnungslosigkeit auf Chefebene.

"Du weißt ja nicht wie das ist" trifft mit dem Kreuzestod und der Auferstehung auf Gott nicht mehr zu.

 

Gott weiß was Schmerz bedeutet, Gott weiß wie es ist zu zweifeln und Gott weiß was am Ende ist.

 

Und mit der Auferstehung bin ich von dem Gedanken erlöst, dass doch das Böse am Ende gewinnt.

(hier müsste jetzt noch mehr lyrik hin, bitte ggf. ergänzen wem das nicht reicht)

 

Und nein - der Mensch an sich muss davon nicht erlöst werden. Falls Du einen solchen Menschen erkennst - lauf!

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