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Umgang mit religiösen Texten


Alfons

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7 hours ago, Higgs Boson said:

 

Der Monotheismus postuliert, im Gegensatz zum Polytheismus, das der Bereich Gottes die Transzendenz vollständig von diesem kontrolliert wird, Menschen haben darauf keinen Zugriff. Das heißt, es gibt keine Magie an den Göttern vorbei, die die Immanenz beeinflusst.

 

Die Theorie, an die ich mich erinnern kann, ist, dass auf die magische Entwicklungsstufe, wo bestimmte Rituale die Naturgewalten zwingen koennen, im Sinne des Ausfuehrenden zu handeln, die im eigentlichen Sinne Religioese folgt, auf welcher man sich den Goettern unterwirft, aber versucht, sie durch gebet und Opfer gnaedig zu stimmen. Demnach befinden sich sowohl die heidnischen Religionen der Antike wie auch das Christientum auf der letztgenannten Stufe. (Dann koennte man mit einigen nocht eine dritte Stufe postulieren, wo der Mensch Wissenchaft iudn Technik benutzt, um seine Zwecke zu erreichen.)

Aber das war schon eine Weile her, als ich es recherchiert habe. Vielleicht haben sich Religionswissenschatler mittlerweile eine andere Lehre aufgebaut.

 

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19 hours ago, Higgs Boson said:

 

Ist es schon mal jemandem aufgefallen, dass sich die kirchliche Auslegungstradition der Bibel nur ausschließlich auf das NT beziehen kann?

 

Die Auslegungstradition des AT liegt im Judentum.

Da fällt mir spontan ein Bezug zur Frage im Nachbarthread auf, ob Mormonen Christen seien. Die Christen teilen mit den Juden das Alte Testament, legen es aber in ihrem Sinn (auf Christus bezogen) aus, und haben eine weiterführende Offenbarungsschrift, die den Juden nicht als solche gilt. Darum sind Christen keine Juden, und sie wären auch keine, wenn sie sich selbst so bezeichnen würden. Genau analog verhält es sich mit Christen und Mormonen

 

Werner

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Gerade eben schrieb Werner001:

Da fällt mir spontan ein Bezug zur Frage im Nachbarthread auf, ob Mormonen Christen seien. Die Christen teilen mit den Juden das Alte Testament, legen es aber in ihrem Sinn (auf Christus bezogen) aus, und haben eine weiterführende Offenbarungsschrift, die den Juden nicht als solche gilt. Darum sind Christen keine Juden, und sie wären auch keine, wenn sie sich selbst so bezeichnen würden. Genau analog verhält es sich mit Christen und Mormonen

 

Frei nach Michael Skobac:

 

Die Mormonen sind die Antwort Gottes auf die Klage der Juden, weil die Christen ihre Schriften hinten an ihren Tenach drangeklebt haben...

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18 minutes ago, Domingo said:

 

Die Theorie, an die ich mich erinnern kann, ist, dass auf die magische Entwicklungsstufe, wo bestimmte Rituale die Naturgewalten zwingen koennen, im Sinne des Ausfuehrenden zu handeln, die im eigentlichen Sinne Religioese folgt, auf welcher man sich den Goettern unterwirft, aber versucht, sie durch gebet und Opfer gnaedig zu stimmen. Demnach befinden sich sowohl die heidnischen Religionen der Antike wie auch das Christientum auf der letztgenannten Stufe. (Dann koennte man mit einigen nocht eine dritte Stufe postulieren, wo der Mensch Wissenchaft iudn Technik benutzt, um seine Zwecke zu erreichen.)

Aber das war schon eine Weile her, als ich es recherchiert habe. Vielleicht haben sich Religionswissenschatler mittlerweile eine andere Lehre aufgebaut.

 

Was soll sich in ein paar Jahren diesbezüglich schon gross geändert haben? Und inwiefern unterscheidet sich denn ein Gebet von einem Regentanz? Die Absicht ist exakt dieselbe, allerdings ist der folkloristische Gehalt des letzteren eindeutig besser. Götter sind im modernem Heidentum Personifikationen von Naturgewalten, Ahnen oder Idealen - 100% immanent. Kein Heide muss an die Wirkung von Zauber glauben der irgendwie aus der Transzendenz rüberschwappt wenn ein Gebet erhört wird. Eine heidische Religion ist dazu da sich im diesseits zurechtzufinden, persönlich und in seinem Stamm/Gruppe. Die Riten sollen den Gruppenzusammenhalt fördern, genauso wie es der Zweck der allerersten Religionen auch war.

 

Die dritte Stufe, die Forschung und Nutzung von Wissenschaft und Technik ist komplett areligiös. Man kann religiös dazu motiviert werden, das wars dann aber.

 

Da Christentum und Islam aber bei Jesus und Mohammed von historischen Tatsachen ausgehen, inklusive aller Wunder, Zaubereien und Magie (und dies den Heiden auch noch vorzuhalten zeugt von viel Selbstbewusstsein ohne entsprechende Kompetenz) bleibt wohl nur die Flucht in die Transzendenz. Wobei das mit der strikten Trennung zur Immanenz ja auch nicht stimmt. Die Wunder die Heilige vollbrachten, Lourdes, Fatima usw. wären Gegenbeispiele. Wie das theologisch abehandelt wird damit es ins Konzept passt müsste ein Fachmann erklären.

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@Higgs Boson: Kann man vergleichen, sicher. Wir hatten mal so eine Diskussion bezüglich der Übernahme katholischer liturgischer Traditionen durch Freikirchen. Es ist nun mal so im Bereich der Religionen und man muss damit leben.

 

Was das Buch Mormon und den Wachturm vom NT unterscheidet, ist, dass hier neue Offenbarungen und Einsichten verkündet werden, aber keine neuen Ereignisse Inhalt sind.

 

Denk einfach darüber nach ...

 

 

 

 

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vor einer Stunde schrieb Gerhard Ingold:

Ich betrachte alles als Volksverführung und Volksverdummung.

Und ich betrachte solche Urteile als Beleidigung. Für Du ja von der Moderation einen Freibrief bekommen hast (solange Du die aus deren Sicht Richtigen beleidigst).

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Magie ist nach dem Verständnis des Magieausübenden nur eine Form von Naturgesetz: Wenn ich diese oder jene Handlung vollbringe, dann passiert das und das. Eventuell zwingt man dabei nicht Materie, sondern geistige Geschöpfe, das ist der Unterschied.

 

Wunder sind nicht per Definition etwas, das mit den Naturgesetzen nicht vereinbar wäre, sondern sie resultieren aus der Weltsicht, dass Gott der Herr der Schöpfung ist und somit auch über die Natur und ihre Gesetze gebietet. In diesem Sinne halte ich den Jupiter für ein Wunder.

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vor 32 Minuten schrieb ThomasB.:

Und ich betrachte solche Urteile als Beleidigung. Für Du ja von der Moderation einen Freibrief bekommen hast (solange Du die aus deren Sicht Richtigen beleidigst).

 

Beleidigend ist, wenn Du einen Satz aus dem Kontext reißt. 

 

"Das mit der Magie ist so eine Sache. Wenn auch hier in der Gruppe einige behaupten, Brot und Wein würde sich nicht nur symbolische in Fleisch und Blut Jesus verwandeln, ist das ein magisches Verständnis.

 

Oder bei Luther: Allein aus Gnaden, allein aus Glauben und allein die Schrift sollen das Heil vermitteln. Wobei durch die magische Handlung der Taufe, der Eintritt auch im Katholizismus geschieht. 

 

Natürlich streiten alle ab, dass das Magie sei. Grins. Was es anders sein soll, als Magie können sie aber nicht begründen. Da fängt eben das wilde Behaupten an.

 

Oder wenn die Gebetswaschung nach Vorbild der Sunna gemacht werde, würden wie durch Magie alle Sünden des Tages vergeben.

 

Ich betrachte alles als Volksverführung und Volksverdummung. Kein Bekreuzigen, keine Taufe, keine Gebetswaschung, kein Ramadan-Halten usw. kann etwas bewirken."

 

Geistliche, die den Menschen vorgaukeln, durch eine äußere Handlung könne Unrecht bei Gott vergeben werden, beleidigt damit einen möglichen Gott. 

 

 

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vor 42 Minuten schrieb nannyogg57:

Magie ist nach dem Verständnis des Magieausübenden nur eine Form von Naturgesetz: Wenn ich diese oder jene Handlung vollbringe, dann passiert das und das. Eventuell zwingt man dabei nicht Materie, sondern geistige Geschöpfe, das ist der Unterschied.

 

Das ist das christliche Verständnis von Magie, nicht ein allgemeines. Das Christentum war immer groß darin, seine eigenen Praktiken für grundsätzlich etwas anderes zu halten als die anderer Religionen.

 

vor 44 Minuten schrieb nannyogg57:

Wunder sind nicht per Definition etwas, das mit den Naturgesetzen nicht vereinbar wäre, sondern sie resultieren aus der Weltsicht, dass Gott der Herr der Schöpfung ist und somit auch über die Natur und ihre Gesetze gebietet. In diesem Sinne halte ich den Jupiter für ein Wunder.

 

Mit anderen Worten sind Wunder für dich etwas, was nicht den Naturgesetzen widerspricht, weil es in deiner Welt gar keine Naturgesetze gibt. Das ist eindeutig ein vorwissenschaftliches Weltbild. Kann man haben, muß man aber nicht. Vielleicht solltest du bei der nächsten ernsthaften Erkrankung (die ich dir NICHT wünsche) eher beten gehen als zum Arzt.

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vor 21 Stunden schrieb Die Angelika:

Daher wage ich zu bezweifeln, dass die Ursache der Unterminierung  und Fasteliminierung des Glaubens in deiner Kindheit dort liegt, wo du sie vermutest.

 

Ich denke schon, dass das die Ursache war. 

 

Im Grundschulalter habe ich die Geschichten der Bibel kennengelernt und ich glaubte alles. Ich hatte gar keine Zweifel. Der liebe Gott ist allmächtig und kann alles. Warum sollte er nicht Adam aus Lehm geformt und Eva aus seiner Rippe geschaffen haben? Warum sollte Jesus nicht Tote wieder lebendig gemacht haben oder Gelähmte geheilt haben oder über das Wasser gelaufen sein? Für mich stellte sich die Frage als Kind gar nicht, ich vertraute einfach Gott, für mich war klar, Gott kann das und er hat es getan.

 

Die Zweifel wurden eigentlich dann erst von Erwachsenen bei mir gesäht im Religionsunterricht und auch vom Jugendpfarrer damals. Ich bekam immer mehr den Eindruck, dass die Erwachsenen eigentlich selbst gar nicht wirklich daran glauben. Es wurde immer öfter alles in Frage gestellt, relativiert und als "nicht so ernst gemeint"  dargestellt. So bekam ich erst Zweifel und konnte irgendwann selbst den Glauben nicht mehr ernst nehmen und wurde völlig ungläubig für einige Jahre.

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vor 47 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

Geistliche, die den Menschen vorgaukeln, durch eine äußere Handlung könne Unrecht bei Gott vergeben werden, beleidigt damit einen möglichen Gott. 

Hassprediger, die gegen Menschen hetzen, beleidigen dagegen Menschen. Was hier von der Moderation ausdrücklich erlaubt ist, solange es die aus deren Sicht richtigen Menschen trifft. Also: Viel Spaß dabei!

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vor 1 Minute schrieb ThomasB.:

Es mag möglich sein, dass mir die Schamlosigkeit, mit der mich Ingold mit islamistischen Mördern auf eine Stufe gestellt hat, ebenso wie seine niederträchtigen Verleumdungen gegen meine Familie und mich den Blick getrübt haben. Wobei ich von dem nichts anderes erwartet habe. Richtig getroffen hat mich Tatsache, dass die Moderation festgestellt hat, das sei in Ordnung.

 

Dagegen wurde eine ironische Spiegelung einer fiesen Beleidigung durch einen Österreicher heute gelöscht; die Beleidigung selbst blieb stehen.

 

Das hat man davon, dass man öffentlich schreibt, man finde die Lehre der Kirche schlüssig.

 


Vielleicht wäre es gut, wenn du gelegentlich mal wieder einen Tisch zum Reinbeißen verwenden würdest.
Oder zumindest in Betracht zu ziehen bereit wärst, dass deine Interpretationen dessen, was jemand schreibt, sich nicht unbedingt und immer mit den Interpretationen anderer decken?

Ich persönlich fände es ja viel interessanter, beim Threadthema zu bleiben. Da gäbe es noch so viel zu verstehen - aber dafür müsste man fragen und für mögliche Antworten nach Worten und Formulierungen suchen. Du könntest das - magst du dich nicht lieber auf d a s konzentrieren?

 

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vor 1 Stunde schrieb Marcellinus:

 

Das ist das christliche Verständnis von Magie, nicht ein allgemeines. Das Christentum war immer groß darin, seine eigenen Praktiken für grundsätzlich etwas anderes zu halten als die anderer Religionen.

 

 

Mit anderen Worten sind Wunder für dich etwas, was nicht den Naturgesetzen widerspricht, weil es in deiner Welt gar keine Naturgesetze gibt. Das ist eindeutig ein vorwissenschaftliches Weltbild. Kann man haben, muß man aber nicht. Vielleicht solltest du bei der nächsten ernsthaften Erkrankung (die ich dir NICHT wünsche) eher beten gehen als zum Arzt.

Natürlich gibt es Naturgesetze in meinem Weltbild, in der Bibel isses übrigens auch so.

 

Was mich wundert: Meine Kinder in der 1. Klasse können den Unterschied zwischen Magie und den Heilungen Jesu erklären. Sie können auch den Unterschied zwischen Superman und Jesus erklären.

 

Das, was in der Bibel ein Wunder ist, das hat mit der Aufhebung der Naturgesetze nichts zu tun, aber was soll es.

 

Mir ist es wichtiger, dass ich meine Vorurteile im Griff habe und sie zu meiden suche, ich bin für dich und deine Vorurteile nicht zuständig.

 

 

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vor 16 Minuten schrieb nannyogg57:

Das, was in der Bibel ein Wunder ist, das hat mit der Aufhebung der Naturgesetze nichts zu tun, aber was soll es.

 

Sondern?

 

Die Tochter von Jairus liegt tot im Bett und Jesus nimmt ihre Hand und sagt:"Mädchen, steh auf". Und sie erwacht und steht auf.

 

Wie ist das mit den Naturgesetzen vereinbar?

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vor einer Stunde schrieb Guppy:

 

Sondern?

 

Die Tochter von Jairus liegt tot im Bett und Jesus nimmt ihre Hand und sagt:"Mädchen, steh auf". Und sie erwacht und steht auf.

 

Wie ist das mit den Naturgesetzen vereinbar?

 

Wenn jemand nur scheintot ist, ist so etwas möglich. Wenn aber ein Gehirn mit allen Gehirnzellen und damit mit allem Wissen zerstört ist, ist eine Auferstehung ähnlich, wie wenn man aus einem Glasauge ein sehendes Auge machen könnte.

 

Der Wunderglaube führt zwangsläufig zu einem Gottesbild, das bösartig ist. Da geht angeblich Gott an Millionen Kindern vorbei, die nach einem Stücken Brot betteln und dann kommt dieser Gott in die ärzteüberflutete Schweiz und heilt ein krebskrankes Kind.

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vor 10 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

 

Der Wunderglaube führt zwangsläufig zu einem Gottesbild, das bösartig ist. Da geht angeblich Gott an Millionen Kindern vorbei, die nach einem Stücken Brot betteln und dann kommt dieser Gott in die ärzteüberflutete Schweiz und heilt ein krebskrankes Kind.


Nein, das ist nicht zwangsläufig so.
Gerhard, du "weißt" zuviel (bzw. richtiger: Du meinst zuviel zu wissen) und bist dir in deinen Antworten viel zu sicher und trampelst damit rücksichtslos auf den Gefühlen und dem Erleben vieler anderer Menschen herum.
Ein solcher Wunderglaube, wie Guppy ihn vertritt und wie du ihn kritisierst, führt je nachdem zur Theodizeefrage. Aber gerade diese Frage, warum es Leid gibt in dieser Welt und warum es den einen trifft und den anderen nicht, ist keine Frage, auf die es eine theoretische (richtige oder falsche) Antwort gibt. Sondern sie ist immer individuell und muss in dieser Individualität ernst genommen werden.
Ob jemand für sich sagen kann: "Ich erlebe die Heilung meines Kindes als Wunder, für das ich dankbar bin" oder auch umgekehrt z.B.: "Ich weiß nicht, warum mir so viel Leid zugemutet wird. Aber ich nehme es an im Vertrauen, dass es einen Sinn darin gibt, den ich einfach nicht verstehe", das ist nichts, worüber man theoretisieren und urteilen sollte. Man tut damit nur Unrecht.

bearbeitet von Ennasus
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vor 4 Minuten schrieb Ennasus:


Nein, das ist nicht zwangsläufig so.
Gerhard, du "weißt" zuviel (bzw. richtiger: Du meinst zuviel zu wissen) und bist dir in deinen Antworten viel zu sicher und trampelst damit rücksichtslos auf den Gefühlen und dem Erleben vieler anderer Menschen herum.
Ein solcher Wunderglaube, wie Guppy ihn vertritt und wie du ihn kritisierst, führt je nachdem zur Theodizeefrage. Aber gerade diese Frage, warum es Leid gibt in dieser Welt und warum es den einen trifft und den anderen nicht, ist keine Frage, auf die es eine theoretische (richtige oder falsche) Antwort gibt. Sondern sie ist immer individuell und muss in dieser Individualität ernst genommen werden.
Ob jemand für sich sagen kann: "Ich erlebe die Heilung meines Kindes als Wunder, für das ich dankbar bin" oder auch umgekehrt z.B.: "Ich weiß nicht, warum mir so viel Leid zugemutet wird. Aber ich nehme es an im Vertrauen, dass es einen Sinn darin gibt, den ich einfach nicht verstehe", das ist nichts, worüber man theoretisieren und urteilen sollte. Man tut damit nur Unrecht.

 

Natürlich steht es jedem zu, eine Krebsheilung als Wirken Gottes zu deklarieren. Die Geschichte dazu habe ich hier schon mal formuliert. Eine Frau erzählte dieses Heilungswunder anlässlich einer Versammlung. Bekannt sind Spontanheilungen laut Internet. Aber auch laut Internet nicht bei allen Krebsarten.

 

Ich habe noch nie erlebt, dass ein Glasauge sehend geworden ist oder ein amputiertes Bein nachgewachsen wäre. Gäbe es das doch, dann wäre dieser Gott, der das machen könnte aber unter Milliarden Menschen nur einmal macht, nicht verehrungswürdig. Die Theodizee-Frage ist kein Nebengeleise sondern relevant. Der Jakobusbriefschreiber formuliert: "Wer da weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, der sündigt" (Jak. 4,17). Auf Gott angewendet, wäre Gott der schlimmste Sünder überhaupt.

 

Beim Deismus besteht dieses Problem nicht.  Beim Deismus gibt es aber auch keine Offenbarung, kein Wunderwirken durch Jesus usw. 

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vor 12 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

 

Natürlich steht es jedem zu, eine Krebsheilung als Wirken Gottes zu deklarieren. Die Geschichte dazu habe ich hier schon mal formuliert. Eine Frau erzählte dieses Heilungswunder anlässlich einer Versammlung. Bekannt sind Spontanheilungen laut Internet. Aber auch laut Internet nicht bei allen Krebsarten.

 

Ich habe noch nie erlebt, dass ein Glasauge sehend geworden ist oder ein amputiertes Bein nachgewachsen wäre. Gäbe es das doch, dann wäre dieser Gott, der das machen könnte aber unter Milliarden Menschen nur einmal macht, nicht verehrungswürdig. Die Theodizee-Frage ist kein Nebengeleise sondern relevant. Der Jakobusbriefschreiber formuliert: "Wer da weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, der sündigt" (Jak. 4,17). Auf Gott angewendet, wäre Gott der schlimmste Sünder überhaupt.

 

Beim Deismus besteht dieses Problem nicht.  Beim Deismus gibt es aber auch keine Offenbarung, kein Wunderwirken durch Jesus usw. 

wie greifen diese überlegungen in dein tägliches handeln ein. in meinem handeln ist es ohne jede bedeutung.

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vor 1 Minute schrieb helmut:

wie greifen diese überlegungen in dein tägliches handeln ein. in meinem handeln ist es ohne jede bedeutung.

 

Ich habe folgendes geschrieben: 

 

"vor 13 Minuten schrieb Gerhard Ingold:

 

Natürlich steht es jedem zu, eine Krebsheilung als Wirken Gottes zu deklarieren. Die Geschichte dazu habe ich hier schon mal formuliert. Eine Frau erzählte dieses Heilungswunder anlässlich einer Versammlung. Bekannt sind Spontanheilungen laut Internet. Aber auch laut Internet nicht bei allen Krebsarten.

 

Ich habe noch nie erlebt, dass ein Glasauge sehend geworden ist oder ein amputiertes Bein nachgewachsen wäre. Gäbe es das doch, dann wäre dieser Gott, der das machen könnte aber unter Milliarden Menschen nur einmal macht, nicht verehrungswürdig. Die Theodizee-Frage ist kein Nebengeleise sondern relevant. Der Jakobusbriefschreiber formuliert: "Wer da weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, der sündigt" (Jak. 4,17). Auf Gott angewendet, wäre Gott der schlimmste Sünder überhaupt.

 

Beim Deismus besteht dieses Problem nicht.  Beim Deismus gibt es aber auch keine Offenbarung, kein Wunderwirken durch Jesus usw."

 

Diese Wundergeschichte hinter dem ein Offenbarungs-glauben steht, hat im Judentum, im Christentum und im Islam zu absolutistischen Verhaltensmustern geführt.

 

Die Wut, gegen das, was durch Religiöse geschah und geschieht, führte zu den bösartigen Auswüchsen des atheistischen Kommunismus. 

 

Statt, dass die Religiösen und das gilt besonders für die Christen, sich den Schwächsten angenommen und Armutsüberwindung gelebt hätten, haben sie die Schwächsten auf einen Himmel vertröstet. 

 

Solches Unrecht darf weder von Religiösen oder atheistischen Kommunisten wieder geschehen. 

 

Mit mir werter Helmut hat es nichts zu tun. Nur die praktische Anwendung der Liebe hat etwas mit mir zu tun. So habe ich zB einem Marokkaner ein Studium ermöglicht, indem ich ihm monatlich mit 600 Euro geholfen habe.  Meine Frau muss mich immer schützen, damit ich nicht alles Geld für die Schwächsten ausgebe.

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vor 1 Stunde schrieb Guppy:

 

Sondern?

 

Die Tochter von Jairus liegt tot im Bett und Jesus nimmt ihre Hand und sagt:"Mädchen, steh auf". Und sie erwacht und steht auf.

 

Wie ist das mit den Naturgesetzen vereinbar?

Gottes Gesetz = Naturgesetz.

 

Wenn Jesus sagt, das Mädchen soll aufstehen, dann passiert das, weil er im Namen Gottes handelt.

 

Ich würde meinen Glauben verlieren, wenn es sich dabei um ein medizinisch nicht aufklärbares Phänomen handeln würde.

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vor 6 Minuten schrieb nannyogg57:

Gottes Gesetz = Naturgesetz.

 

Wenn Jesus sagt, das Mädchen soll aufstehen, dann passiert das, weil er im Namen Gottes handelt.

 

Ich würde meinen Glauben verlieren, wenn es sich dabei um ein medizinisch nicht aufklärbares Phänomen handeln würde.

 

Mit einem Deismus kann ich leben und von diesem ausgehend einen möglichen aber unbekannten Gott ehren.

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Was nannyogg57 als scheinbaren Ausweg aus dieser Aporie (Was ist ein Wunder? Naturgesetze außer Kraft etc.) anbietet, ist in gelehrten Kreisen seit Petrus Lombardus, und prominent beim häretischen Franziskaner William von Ockham zu finden: Kurzum geht es um die Frage, ob sich Gott an seine eigenen Setzungen (worunter nach dieser Deutung auch Naturgesetze fielen) halten muss. Man spricht dabei von potentia absoluta und potentia ordinata

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

bearbeitet von Studiosus
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vor 8 Minuten schrieb Studiosus:

Was nannyogg57 als scheinbaren Ausweg aus dieser Aporie (Was ist ein Wunder? Naturgesetze außer Kraft etc.) anbietet, ist in gelehrten Kreisen seit Petrus Lombardus, und prominent beim häretischen Franziskaner William von Ockham zu finden: Kurzum geht es um die Frage, ob sich Gott an seine eigenen Setzungen (Naturgesetz) halten muss. Man spricht dabei von potentia absoluta und potentia ordinata

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

Beim Wort "häretisch" stellen sich mir die nicht mehr vorhandenen Haare auf. Irrlehren oder eben Häresie kann es nur geben, wenn es eine absolute Wahrheit gäbe. Da nur noch meine Religion - Islam - den Anspruch auf absolute Wahrheit erhebt, könnte es nur im Islam Irrlehren geben.

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1 hour ago, nannyogg57 said:

Gottes Gesetz = Naturgesetz.

Wenn Jesus sagt, das Mädchen soll aufstehen, dann passiert das, weil er im Namen Gottes handelt.

Achso läuft das. :lol: Dumm allerdings dass die Auswirkungen von Naturgesetzen nicht nur beobachtbar, sondern vor allem wiederholbar sind. Lass einen Apfel 100x fallen. Lass es uns wissen wenn Gott mal so rasch ein temporäres Naturgesetz erfindet und der Apfel an die Decke fliegt. Vor allem mach ein Video.

 

1 hour ago, Studiosus said:

Was nannyogg57 als scheinbaren Ausweg aus dieser Aporie (Was ist ein Wunder? Naturgesetze außer Kraft etc.) anbietet, ist in gelehrten Kreisen seit Petrus Lombardus, und prominent beim häretischen Franziskaner William von Ockham zu finden: Kurzum geht es um die Frage, ob sich Gott an seine eigenen Setzungen (worunter nach dieser Deutung auch Naturgesetze fielen) halten muss. Man spricht dabei von potentia absoluta und potentia ordinata.

Ist das der mit dem Rasiermesser? Der war häretisch?? Oder ist die Lehre  häretisch, die Nanny da verkündet ?

bearbeitet von phyllis
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