Jump to content

Zum Verhältnis von Christentum und Judentum


Higgs Boson

Recommended Posts

vor 1 Minute schrieb Higgs Boson:

Der Historische, oder der Kerygmatische? Um welchen Jesus handelt es sich bei Deiner Argumentation?

 

Redet man in der Theologie - abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen - überhaupt irgendwann einmal vom historischen Jesus? 

 

 

vor 1 Minute schrieb Higgs Boson:

Es ist nicht die Frage, ob das Christentum sich so entwickeln 'durfte', wie es das tat.

 

Religionen entwickeln sich oft "irgendwie". Und anschließend versucht man den Weg zu begründen. So ähnlich wie bei der theoretischen Physik... 

 

vor 1 Minute schrieb Higgs Boson:

Aber wenn man sich bei der Rechtfertigung seiner Entwicklung auf diesen Jesus beruft, dann ist die Frage nach: Was wollte der wirklich? im Sinne einer historischen Wahrheit zu stellen.

 

Warum? Provokativ gefragt.

Gibt es darauf überhaupt eine Antwort?

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb phyllis:

Unreine Speisen könnten ursprünglich aus hygienischen oder ökonomischen Gründen verboten worden sein.

Wird immer wieder gern zitiert, aber es dürfte da um reine Psychologie gehen. Irgendjemand fand, dass ein Schellfisch halt gruselig aussieht, Mohammed ist vielleicht mal von einem Besoffenen vollgek*tzt worden und so weiter.

Bei der einen oder anderen Speisevorschrift mag auch Hygiene eine Rolle gespielt haben, aber wenn, dann höchstens sekundär, denke ich

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gerade eben schrieb Werner001:

Wird immer wieder gern zitiert, aber es dürfte da um reine Psychologie gehen. Irgendjemand fand, dass ein Schellfisch halt gruselig aussieht, Mohammed ist vielleicht mal von einem Besoffenen vollgek*tzt worden und so weiter.

Bei der einen oder anderen Speisevorschrift mag auch Hygiene eine Rolle gespielt haben, aber wenn, dann höchstens sekundär, denke ich

"Du sollst das Zicklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen" ist - soweit ich weiß - ursprünglich das Verbot eines lokalen Fruchtbarkeitsritus. Daraus eine Regel für getrennte Kühlschränke, Spülbecken, Backöfen, Geschirr-/Besteck-/Topfsets abzuleiten, war zumindest extrem konsequent.

 

Wobei mich schon interessieren würde, seit wann dieser Aufwand überhaupt betrieben wird. Mit den Ressourcen eines bronze- oder eisenzeitlichen Haushalts ist das doch praktisch unmöglich?

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 25 Minuten schrieb Lothar1962:

Religionen entwickeln sich oft "irgendwie". Und anschließend versucht man den Weg zu begründen. So ähnlich wie bei der theoretischen Physik... 

ja, Religionen entwickeln sich. Petrus und Paulus würden das heutige Christentum ebenso befremdlich finden wie das heutige Judentum.

Aber solche Entwicklungen sind doch mMn ganz normale Prozesse. Die Menschheit entwickelt sich ja auch.

Und die christliche Vorstellung von einem Heiligen Geist, der „irgendwie“ dafür sorgt, dass die religiöse Entwicklung in die richtige Richtung geht, reicht doch vollkommen aus.

Peinlich wirken auf mich die vielen nachträglich erfundenen frommen Geschichten, mit denen man diese Entwicklungen gern im Nachhinein zu begründen versucht.

Wozu denn? 
Wenn man an den Einfluss des Heiligen Geistes glaubt, braucht man keine frommen Legenden zur Begründung.

Und wenn man an den Einfluss des Heiligen Geistes glaubt, ist auch „das war aber schon immer so“ kein Argument.

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb Flo77:

Wobei mich schon interessieren würde, seit wann dieser Aufwand überhaupt betrieben wird.

Ich habe mal einen sehr interessanten Bericht über das Zustandekommen dieser strengen heutigen orthodoxen Regeln gelesen. Die stammen wohl aus dem Mittelalter bzw. der frühen Neuzeit, als in dem damaligen allgemeinen skrupulösen Klima gelehrte Männer immer neue Regeln entwickelten, um jede Möglichkeit des Gesetzesverstoßes möglichst von vorneherein auszuschließen

 

Werner 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb Werner001:

Ich habe mal einen sehr interessanten Bericht über das Zustandekommen dieser strengen heutigen orthodoxen Regeln gelesen. Die stammen wohl aus dem Mittelalter bzw. der frühen Neuzeit, als in dem damaligen allgemeinen skrupulösen Klima gelehrte Männer immer neue Regeln entwickelten, um jede Möglichkeit des Gesetzesverstoßes möglichst von vorneherein auszuschließen

Also ging es um Abgrenzung von der sündigen Umwelt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Higgs Boson:

Es ist nicht die Frage, ob das Christentum sich so entwickeln 'durfte', wie es das tat. Aber wenn man sich bei der Rechtfertigung seiner Entwicklung auf diesen Jesus beruft, dann ist die Frage nach: Was wollte der wirklich? im Sinne einer historischen Wahrheit zu stellen.

 

Und diese Frage ist nicht zu beantworten, weil die historische Gestalt eines Jesus, wenn es sie denn je gegeben haben sollte, unrettbar unter einem Berg späterer Interpretationen verloren ist. Die einzige Frage, die man beantworten zu können hoffen kann, ist, wie sich das Christentum wirklich entwickelt hat, jenseits vom unseren Wünschen. Das ist schon schwer genug, weil Geschichte (auch in ihrer Erscheinungsform als Geschichtswissenschaft) immer auch Sinngebung, Deutung ist. Die historischen Prozesse, aus denen sich unsere Menschheitsgeschichte zusammensetzt, sind dagegen sinnlos, und man muß schon sehr viel Spaß an abstrakten Abläufen haben, um das befriedigend zu finden. Als Grundlage für einen Glauben taugt es nicht. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Lothar1962:
vor 3 Stunden schrieb Higgs Boson:

Aber wenn man sich bei der Rechtfertigung seiner Entwicklung auf diesen Jesus beruft, dann ist die Frage nach: Was wollte der wirklich? im Sinne einer historischen Wahrheit zu stellen.

 

Warum? Provokativ gefragt.

Gibt es darauf überhaupt eine Antwort?

 

Wahrscheinlich nicht. Und darum ist die Frage 'WWJD' in diesem Kontext, also als Begründung, Argument für eine Entwicklung so unbeantwortbar, dass die Frage nicht gestellt werden kann.

 

In einem andern Kontext, also bei der Reflektion seines eigenen Verhaltens innerhalb des Christentums, kann man das machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 5 Stunden schrieb Cosifantutti:

Nochmals: Es ist in meinen Augen vollkommen unhistorisch, wenn man von heutigen "Zitierregeln" ausgeht, die vielleicht auch noch wissenschaftlichen Standards entsprechen und diese akademische Übereinkunft dann auf die Schriften von vor 2000 Jahren übertragen möchte. Das kann nicht funktionieren. Natürlich kann man aus heutiger Sicht und gemessen an den "wissenschaftlichen" Standards immer sagen: Die Evangelisten haben nicht "richtig" zitiert. Vielleicht sollte man offener formulieren: "Intertextuelle Anspielungen und Bezüge". 

 

Auch sind literarische Texte immer offen für verschiedene Deutungsebenen, die sich nicht ausschließen müssen sondern gegenseitig ergänzen können. Schon die Kirchenväter kannten den vierfachen Schriftsinn. Auch ein Meister Eckhardt hat in seinen deutschen Predigten das Evangelium höchst "kreativ" ausgelegt, die Auslegungen entsprachen nicht immer dem "Literalsinn" waren dennoch nicht einfach "falsch". Die Schwierigkeiten enstehen beim Umgang mit Texten oft, wenn man nur "eindimensional" denkt. Wenn man biblische Texte auch als "Literatur" begreift, dann sind sie viel offener als eine eindimensionale Sichtweise.... 

 

Grundsätzlich spricht nichts gegen 'kreative' Auslegung. Und keiner kann, wie Du schreibst, Zitierregeln der heutigen Zeit anlegen. Dass das an manchen Stellen im NT gemacht wird, dagegen ist meiner Ansicht nach auch nichts einzuwenden.

 

Etwas anderes ist es, Texte völlig aus dem Zusammenhang reißen und wider den eigentlich offensichtlichen Textsinn als Argumentationsgrundlage benutzen. Das ist zu allen Zeiten fragwürdig, egal wer das macht.

 

Beispiel, wenn Matthäus Jesus unter Bezugnahme auf Sacharia mit 2 Eseln in Jerusalem einreiten lässt und dabei den Folgevers auslässt, weil der offensichtlich werden lassen würde, dass die Stelle nicht wirklich auf Jesus passt, dann ist das nicht ehrlich. Tatsächlich wäre das zur Ausnahme mal sogar ein theoretischer Treffer, denn es geht hier wirklich um den 'Friedenskönig', aka Messias. Die anderen Evangelien bemühen die Stelle erst garnicht, auf die sie sich inhaltlich mit Sicherheit beziehen, verstehen aber genug von hebräischer Poesie um die Anzahl der Esel bei einem zu belassen. Daher ist diese Matthäusstelle eben doppelt peinlich. Die Verdoppelung der Esel ist dem Versuch geschuldet, die Prophezeiung möglichst genau und wortgetreu zu erfüllen, um dann mit der Auslassung gleich noch unabsichtlich zu belegen, dass er in Wirklichkeit gecheatet hat. Er ist sich dessen was er tut hochbewusst.

 

Ohne Zitate wäre das alles halb so wild. Und jeder kann nach Belieben mit einem Esel in Jerusalem einreiten. Kommt vermutlich jeden Tag vor.

bearbeitet von Higgs Boson
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

17 hours ago, Marcellinus said:
18 hours ago, phyllis said:

Unreine Speisen könnten ursprünglich aus hygienischen oder ökonomischen Gründen verboten worden sein. Bei dem Klima dort hinten und ohne Kühlschränke...

Später dienten sie der Abgrenzung, keine Frage.

 

Da in der gleichen Gegend Gruppen lebten, die diese Speisegesetze nicht kannten, obwohl die hygienischen und ökonomischen Bedingungen die gleichen waren, und beide Gruppen von etwaigen hygienischen oder ökonomischen Gründen keine Ahnung hatten, erscheint das wenig wahrscheinlich. Es war wohl Abgrenzung von Anfang an. 

Mir leuchtet nicht ein wie ein Volk das ja kaum mit einem Ueberangebot an Nahrungsmitteln beglückt war, sich so einen Luxus leistet, nur um sich von anderen abzugrenzen. Wie wäre das bei Vegetariern zu sehen? Nur Abgrenzung? Oder doch etwas mehr? (gesundheitlich, ökologisch oä).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb phyllis:

Mir leuchtet nicht ein wie ein Volk das ja kaum mit einem Ueberangebot an Nahrungsmitteln beglückt war, sich so einen Luxus leistet, nur um sich von anderen abzugrenzen. Wie wäre das bei Vegetariern zu sehen? Nur Abgrenzung? Oder doch etwas mehr? (gesundheitlich, ökologisch oä).

 

Menschen sind halt komisch. Der Zusammenhalt ihrer Gruppen gehört zu dem Wichtigsten, das Menschen kennen. Das lassen sie sich schon mal was kosten, und Abgrenzung gehört nun mal zwingend zur Gruppenbildung dazu. Der Verzicht auf Schweinefleisch ist übrigens schon für die Vorläufer der Israeliten im westjordanischen Bergland nachgewiesen, 500 Jahre bevor der biblische Text mit seinen Speisevorschriften entstand (Siehe: Finkelstein/Silberman: Keine Posaunen vor Jericho)

 

Mit den Vegetariern ist es ähnlich. Die ersten, die meines Wissens größeren Gruppe bildeten, entstanden in Indien, und waren ideologisch motiviert und gehörten eher der priviligierten Schicht an. Es braucht schon eine gewisse Zivilisationsstufe und einen bestimmten Wohlstand, um bei dieser Ernährungsweise keine Mangelerscheinungen zu bekommen, sehr zu unterscheiden von der Landbevölkerung der letzten Jahrtausende auch bei uns hier in Europa, die sich trotz schwerer, körperlicher Arbeit notgedrungen von Pflanzen ernährten, weil sie oft kein Fleisch hatten. Deren Gesundheitszustand war dann ja auch entsprechend. 

 

Heute ist es eher ein Überflußphänomen, die Abwesenheit körperlicher Arbeit und die Verfügbarkeit von Nahrungsergänzungsmitteln, die eine solche Lebensweise möglich machen. Gesundheitliche Vorzüge hat es nicht, und da es vor alle die praktizieren, die zu den Besserverdienenden gehören, deren ökologischer Fußabdruck entsprechend ist, halten sich auch dieser Beziehung die Vorteile in Grenzen. Der Zweck, sich von anderen sozial abzuheben, ist allerdings auch hier mit Händen zu greifen. Es gibt kaum einen Vegetarier, der einen lange über die vermeintlichen Vorzüge seiner Lebensweise im Unklaren läßt. Und einen Großteil von ihnen findet man dann auch ab und an im Steakhaus wieder. Menschen sind eben nicht nur komisch, sondern gelegentlich auch ziemlich verlogen (Anwesende natürlich wie immer ausgenommen). ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Higgs Boson:

 

Am Sabbat soll man nicht arbeiten. Uraltes Gebot. Entstand, bevor jemand Lichtschalter erfand.

 

Aber irgendwie musste man diese Lichtschalter ja sabbatmäßig einordnen. Feuermachen ist Arbeit, Licht machen ist Arbeit, also ist einen Lichtschalter bedienen auch Arbeit.

 

Und das Ganze beachten ist also Gottesdienst.

 

Fakt ist: Mose hat sich dazu nicht geäußert. Man könnte aber ganz salopp fragen "What would Mose do?" und kommt dann eben auf den Trichter, Mose hätte die Finger vom Lichtschalter gelassen.

 

Ja, ich beziehe mich auf den von den Evangelien uns vorgestellten Jesus, wobei ich, wie du weißt, mich ziemlich intensiv mit der Leben-Jesu-Forschung einschließlich der third quest auseinandergesetzt habe. Letzteres, das darf ich annehmen, haben deine Rabbis wohl nicht gemacht.

 

Ich weiche dir in der Frage nach dem historischen Jesus nicht aus, meine Liebe, ich gebe dir nur nicht die Antwort, die du hören willst.

bearbeitet von nannyogg57
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

@Higgs Boson:

 

Am Sabbat soll man nicht arbeiten. Uraltes Gebot. Entstand, bevor jemand Lichtschalter erfand.

 

Aber irgendwie musste man diese Lichtschalter ja sabbatmäßig einordnen. Feuermachen ist Arbeit, Licht machen ist Arbeit, also ist einen Lichtschalter bedienen auch Arbeit.

 

Und das Ganze beachten ist also Gottesdienst.

 

Das hast ganz richtig wiedergegeben. Genau so ist das.


Zu bemerken wäre, 'Arbeit' ist in diesem Zusammenhang keine physikalische Größe.

 

Es ist beispielsweise grundsätzlich erlaubt, den Wohnzimmerschrank von einer Ecke in die andere und dann wieder zurückzuschieben. Das ist auch Arbeit, erschafft aber nichts Neues. Nicht erlaubte Arbeit ist, sehr vereinfacht, 'schöpferische Arbeit' da Gott am 7. Tag von der Schöpfung ruht. Wobei Du und ich, als nicht dem Gesetz unterstehend, diesem Gebot nicht unterliegen und den ganzen Tag das Licht ein- und ausschalten dürfen. Was die Vernunft genauso verbietet, wie  sinnlos einen Schrank von einer Ecke in die andere und wieder zurück zu schieben.

 

vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

 

Fakt ist: Mose hat sich dazu nicht geäußert. Man könnte aber ganz salopp fragen "What would Mose do?" und kommt dann eben auf den Trichter, Mose hätte die Finger vom Lichtschalter gelassen.

 

Dazu hatte ich mich schon geäußert, ich kann sowohl mit dem Schriftverständnis Moses als historische Person umgehen, wie das im orthodoxen Judentum der Fall ist, aber auch mit denen, für die Moses eine sozusagen kerygmatische bzw. vorgestellte Gestalt ist, wie z.B. im Reformjudentum. Ich darf halt nicht die Argumente zwischen den beiden Schriftverständnissen austauschen (Kategorie a und c).

 

Und bei a wäre die Antwort auf die Frage WWMD tatsächlich so, wie Du schreibst.

 

Wenn ich verstehe, wie mein Gegenüber tickt, kann ich mich darauf einstellen. Aber dazu muss ich wissen, wie mein Gegenüber drauf ist.  

 

Von den Menschen der Zeit Jesu können wir allerdings ziemlich sicher von einem Schriftverständnis a, teilweise auch b ausgehen. Die Exegese musste erst noch gefunden werden.

 

vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

Ja, ich beziehe mich auf den von den Evangelien uns vorgestellten Jesus, wobei ich, wie du weißt, mich ziemlich intensiv mit der Leben-Jesu-Forschung einschließlich der third quest auseinandergesetzt habe. Letzteres, das darf ich annehmen, haben deine Rabbis wohl nicht gemacht.

 

Danke, mit dieser Antwort kann ich was anfangen.

 

Aber was soll dann das Argument, Petrus hätte diesen Jesus so gut gekannt, hätte von ihm den laxen Umgang mit dem Gesetz gelernt? War er dann mit dem vorgestellten Jesus unterwegs, den man dann hinterher erst ins NT geklopft hat? Denn wenn Paulus fleißiger als Petrus an der Erschaffung des vorgestellten Jesus gearbeitet hat, dann ist Paulus klar der kompetentere. Aber nicht weil er ihn so gut versteht, sondern weil er (auch) seine Kreation ist.

 

Doch nehmen wir an, Paulus hat entgegen eigener Aussage, den vorgestellten Jesus  ohne Schrift, nur durch mündliche Überlieferung, von Petrus übernommen, den er ja irgendwann persönlich getroffen hat. Der erzählt jetzt Paulus von diesem gesetzesmäßig so entspannten Jesus. Dann versteht Paulus den vorgestellten Jesus des Petrus nach Deiner Aussage besser als Petrus.

 

Oder nehmen wir an, Paulus übernimmt den vorgestellten Jesus von irgendjemand anderem, dann versteht er den vorgestellten Jesus von irgendjemand anderem besser, als Petrus den eigenen vorgestellten Jesus.

 

Deine Argumente sind ein Knieschuss, wenn Du Dich auf den vorgestellten Jesus beziehst.

 

Der vorgestellte Jesus ist ein Passepartout. Es gibt viele und alle sind richtig. Auch der derer, die Paulus so bekämpft. Man hat sich am Ende auf einen (oder mehrere halbwegs kompatible) geeinigt. Also kann man nur feststellen, dass Paulus Verständnis dem, auf den man sich geeinigt hat,  näher kommt als Petrus, aber nicht dass er ihn besser verstanden hätte. Es wurden ein ganzer Haufen vorgestellter Jesuse verworfen.

 

vor 2 Stunden schrieb nannyogg57:

Ich weiche dir in der Frage nach dem historischen Jesus nicht aus, meine Liebe, ich gebe dir nur nicht die Antwort, die du hören willst.

 

Nein, Du hast sie einfach noch nie beantwortet. 

bearbeitet von Higgs Boson
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 43 Minuten schrieb Higgs Boson:

Das hast ganz richtig wiedergegeben. Genau so ist das.

Heutzutage muss man ja keinen Lichtschalter mehr betätigen, man sagt einfach „Alexa, mach das Licht an“. Und da Alexa eine Art elektronischer Schabbesgoj ist, sollte das Thema doch eigentlich keines mehr sein…

 

Werner

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 23 Minuten schrieb Werner001:

Heutzutage muss man ja keinen Lichtschalter mehr betätigen, man sagt einfach „Alexa, mach das Licht an“. Und da Alexa eine Art elektronischer Schabbesgoj ist, sollte das Thema doch eigentlich keines mehr sein…

 

Schabbes-Goj - wieder was dazugelernt! Was es alles gibt! :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Higgs Boson: Das Ganze funktioniert nur, wenn es so wäre, dass Paulus die Evangelien geschrieben hätte.

 

Versteh mich recht: Ich habe wenig Interesse an einer ewigen Diskussion mit dir über Paulus. Ich bin es müde, seit 2013, nachdem ich mich gründlich mit ihm auseinandergesetzt habe, jedem fünfmal zu erklären, dass Paulus für viele der Blitzableiter ist.

 

Ganz einfach deshalb, weil man sich dann seinen Jesus selber schnitzen kann und alles, was einem nicht passt, das hat der blöde Paulus verbrochen.

 

Dein letzter Post war wieder so ein Ding, eben ungeachtet der Tatsache, dass Paulus nur einer der Autoren des NT ist.

 

Und, achja: Alles, was einem nicht in den Kram passt und nicht von Paulus stammt, das waren die dummen Heidenchristen.

 

Wissenschaftliche Exegese schaut anders aus, meine Liebe, sag das deinen Rabbis.

 

Im Übrigen: Für Jesus gilt das Codewort 2017.

 

Remember.

 

Ich bin raus.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Werner001:
vor 2 Stunden schrieb Higgs Boson:

Das hast ganz richtig wiedergegeben. Genau so ist das.

Heutzutage muss man ja keinen Lichtschalter mehr betätigen, man sagt einfach „Alexa, mach das Licht an“. Und da Alexa eine Art elektronischer Schabbesgoj ist, sollte das Thema doch eigentlich keines mehr sein…

 

Das wäre eine gute Lösung, aber es ist das Schließen eines Stromkreises, das dem Feuermachen gleichgesetzt wird. Wenn also Alexa durch die Stimme den Stromkreis schließt, ist das genauso nicht erlaubt.

 

Man kann vor dem Shabbat aber Zeitschaltuhren programmieren. Oder den Tscholent vor sich hinköcheln lassen. Das ist die erlaubte Lösung. 🙂

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Higgs Boson:

 

Das wäre eine gute Lösung, aber es ist das Schließen eines Stromkreises, das dem Feuermachen gleichgesetzt wird. Wenn also Alexa durch die Stimme den Stromkreis schließt, ist das genauso nicht erlaubt.

 

Man kann vor dem Shabbat aber Zeitschaltuhren programmieren. Oder den Tscholent vor sich hinköcheln lassen. Das ist die erlaubte Lösung. 🙂

 

 

Entschuldige, aber das ist Unsinn, wobei ich nicht weiß, ob "Unsinn" im Zusammenhang mit Religion überhaupt irgendeinen "Sinn" macht. Es ist kein Unterschied, ob ich eine Zeitschaltuhr programmiere, oder eine programmierte KI benutze. Das ist einfach der Versuch, Regeln aus der Bronzezeit auf die Gegenwart zu übertragen, ohne sich einzugestehen, daß die alten Regeln einfach Vergangenheit sind. Es ist Selbstbetrug, sonst nichts!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb Higgs Boson:

Man kann vor dem Shabbat aber Zeitschaltuhren programmieren. Oder den Tscholent vor sich hinköcheln lassen. Das ist die erlaubte Lösung. 🙂

 

Oder den Fahrstuhl in den Shabbat-Modus schalten (natürlich knapp vor dem Sabbat oder mit Zeitschaltuhr), so dass er immer rauf und runter fährt und dabei an allen Stockwerken anhält. Dann ist niemand gezwungen, einen Schalter zu betätigen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb Higgs Boson:

Das ist auch Arbeit, erschafft aber nichts Neues. Nicht erlaubte Arbeit ist, sehr vereinfacht, 'schöpferische Arbeit' da Gott am 7. Tag von der Schöpfung ruht.

Das hört sich für mich nach den frommen Gschichterln an, die sich Religionsführer ausdenken, um sinnlos gewordene Rituale oder Regeln zu begründen.

Meistens hatten solche Rituale oder Regeln mal einen Sinn, aber da sich die Welt weiterentwickelt kann dieser Sinn verloren gehen.

 

Sowas gibt es wohl in allen Religionen, und weil der wichtigste Satz jeder Religion lautet „hammer schon immer so gemacht“ bzw. „ hammer noch nie so gemacht“ müssen regelmäßig irgendwelche, möglichst fromm und vergeistigt klingenden Begründungen erfunden werden, um die Sinnlosigkeit mancher Regel zu verdecken.

 

Werner

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Oder den Fahrstuhl in den Shabbat-Modus schalten (natürlich knapp vor dem Sabbat oder mit Zeitschaltuhr), so dass er immer rauf und runter fährt und dabei an allen Stockwerken anhält. Dann ist niemand gezwungen, einen Schalter zu betätigen. 

Um die Liste der "Merkwürdigkeiten" mal abzuschließen:

 

Es ist eigentlich auch nicht erlaubt den von Higgs erwähnten Schrank zu verrücken. Damit würde man eine materielle Veränderung schaffen und die muss vermieden werden.

 

Das ist auch der Grund, warum es um viele Städte mittlerweile die "Erev" gibt. Innerhalb dieser Grenze darf man solche Sachen machen und zum Beispiel auch ein öffentliches Verkehrsmittel benutzen - eigentlich wäre das verboten, weil man dafür eine Fahrkarte bei sich tragen muss.

 

Man kann jedes Gebot bis zum Brathähnchen hin kleinkriegen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Minuten schrieb Flo77:

Man kann jedes Gebot bis zum Brathähnchen hin kleinkriegen.

 

Und man kann sich fragen, warum Menschen sich das antun. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Und man kann sich fragen, warum Menschen sich das antun. 

Das wiederum hast Du selbst schon hundertfach beantwortet: Gruppenidentität, Abgrenzung, Demonstration moralischer oder religiöser Überlegenheit

 

Anthropologische Konstanten durch alle Gesellschaften und Zeiten hindurch seit der Mensch feste Gruppen bildet, die größer sind als seine Wildbeuterhorde.

 

Ich meine Paul Spiegel hat in "Was ist koscher?" diesen Aspekt - verständlicherweise als Apologie gegen den Vorwurf der Überheblichkeit - sogar mal behandelt, müsste ich aber nachlesen (wobei mich erstaunt, daß das Buch nach 2012 seinen Platz bei mir im Regal behalten durfte, aber das ist ein eigenes Thema, das in diesem Forum ja nicht besprochen werden darf).

bearbeitet von Flo77
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Flo77:

Das wiederum hast Du selbst schon hundertfach beantwortet: Gruppenidentität, Abgrenzung, Demonstration moralischer oder religiöser Überlegenheit

 

Anthropologische Konstanten durch alle Gesellschaften und Zeiten hindurch seit der Mensch feste Gruppen bildet, die größer sind als seine Wildbeuterhorde.

 

Ich meine Paul Spiegel hat in "Was ist koscher?" diesen Aspekt - verständlicherweise als Apologie gegen den Vorwurf der Überheblichkeit - sogar mal behandelt, müsste ich aber nachlesen (wobei mich erstaunt, daß das Buch nach 2012 seinen Platz bei mir im Regal behalten durfte, aber das ist ein eigenes Thema, das in diesem Forum ja nicht besprochen werden darf).

warum sollte 2012 ein Buch aus einem Regal entfernt werden

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 54 Minuten schrieb Spadafora:

warum sollte 2012 ein Buch aus einem Regal entfernt werden

Weil 2012 Dinge passiert sind, die meine Meinung zu den Auslassungen von Herrn Spiegel massiv verändert haben und ich ihn seitdem in einem anderen Licht betrachte.

In meinem Regal ist nur begrenzt Platz und der ist daher nur für Bücher gedacht, die mir entweder besonders gut tun, besonders schön sind, einfach praktische Zwecke erfüllen oder die mir nützlich sind.

 

Der KKK musste auch schon gehen, weil er keines dieser Kriterien für mich mehr erfüllte.

bearbeitet von Flo77
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...