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Zum Verhältnis von Christentum und Judentum


Higgs Boson

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vor 55 Minuten schrieb Higgs Boson:

Ich stimme zu, vermutlich verwenden wir die Begriffe unterschiedlich, doch alle Wissenschaft wird heute auch von Religiösen voll und ganz mitgetragen. Es ist kein Widerspruch. Religion dient nicht (mehr) dazu, die Welt und ihre Funktion zu erklären, auch wenn einige das immer noch versuchen - allerdings, das schrieb ich schon, erfolgt die Erklärung erst dann, wenn sich die Person entsprechenden Glaubensrichtungen angeschlossen hat.

 

Entschuldige, aber ich halte die Zustimmung der Glaubensvereine zu den Naturwissenschaften für Lippenbekenntnisse. Die Wissenschaften beschreiben unser Universum als einen bewußtlosen, sinn-, ziel- und absichtslosen, aber strukturierten Prozeß. Da gibt es keinen Platz für überirdische, fürsorgliche Vater- oder Muttergestalten. 

 

vor 55 Minuten schrieb Higgs Boson:

Die Menschen glauben nicht, weil sie nach dem woher fragen, sondern nach dem wohin. Dass schwinden traditioneller 'Glaubensorganisationen' geht nicht mit dem schwinden von Glauben einher, es ist einfach nur ein neuer Markt entstanden. Auf die Frage nach dem wohin, gibt es heute Antworten, die waren noch vor 30 Jahren die einer absoluten Randgruppe.

 

Auch das halte ich für eine Illusion. Die meisten Menschen glauben nicht, sondern erwarten höchstens Hilfe für ihr Leben, und die erwarten sie schon lange weder von Kirchen noch von Göttern, sondern von Staat, Kranken- und Rentenversicherung. Ja, es gibt Esoteriker, und nicht wenige, und der Wunsch vieler Menschen zur Selbsttäuschung ist ungebrochen, nur hat jede Zeit ihre Ausdrucksweise dafür, und die von Religion ist in unseren Weltgegenden definitiv auf dem absteigenden Ast, und zwar auf dem rapide absteigenden. 

 

vor einer Stunde schrieb Higgs Boson:

Ja, und wenn sie das machen, machen sie sich lächerlich. So lächerlich wie die, die versuchen mit Mitteln der Wissenschaft die Idee von Gott und Glaube (als Prinzip, nicht einzelne Thesen) zu widerlegen.

 

Das muß man gar nicht. Es hat sich selbst widerlegt. Heute glauben nur noch die, die glauben wollen. Außerreligiöse Gründe für Glauben gibt es nicht mehr. 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Die Wissenschaften beschreiben unser Universum

Punkt.

 

Die Wissenschaften erklären weder das "woher" noch das "warum".

 

Für mich als Naturwissenschaftlerin ist da  sehr viel Platz für Gott. 

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vor einer Stunde schrieb Marcellinus:

Entschuldige, aber ich halte die Zustimmung der Glaubensvereine zu den Naturwissenschaften für Lippenbekenntnisse. Die Wissenschaften beschreiben unser Universum als einen bewußtlosen, sinn-, ziel- und absichtslosen, aber strukturierten Prozeß. Da gibt es keinen Platz für überirdische, fürsorgliche Vater- oder Muttergestalten. 

 

Die Existens ehrlich gläubiger Wissenschaftler widerlegt Dich.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor einer Stunde schrieb Kara:
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Die Wissenschaften beschreiben unser Universum

Punkt.

 

Die Wissenschaften erklären weder das "woher" noch das "warum".

 

Richtig! Aber auch sonst niemand. Das ist eben der Unterschied zwischen Glauben und Wissen. 

 

vor einer Stunde schrieb Kara:

Für mich als Naturwissenschaftlerin ist da  sehr viel Platz für Gott. 

 

Im Glauben ist viel Platz für alles mögliche. 

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vor 1 Stunde schrieb Higgs Boson:
vor 2 Stunden schrieb Marcellinus:

Entschuldige, aber ich halte die Zustimmung der Glaubensvereine zu den Naturwissenschaften für Lippenbekenntnisse. Die Wissenschaften beschreiben unser Universum als einen bewußtlosen, sinn-, ziel- und absichtslosen, aber strukturierten Prozeß. Da gibt es keinen Platz für überirdische, fürsorgliche Vater- oder Muttergestalten. 

 

Die Existens ehrlich gläubiger Wissenschaftler widerlegt Dich.

 

Nein. Was ist eine "ehrliche gläubiger Wissenschaftler"? Wissenschaft beruht auf einem methodischen Naturalismus, "als wenn es keine Götter gäbe". Innerhalb seiner Wissenschaft darf ein Wissenschaftler also nicht gläubig sein, sonst hört er auf, ein Wissenschaftler zu sein. Wenn er das trennen kann, wie schön. Wenn nicht, ...

 

Wissenschaften beschäftigen sich mit dem, was wir wissen können, was sich durch empirische Tatsachenbeobachtungen bestätigen läßt. Götter sind keine empirischen Tatsachen. Daher kann es über Götter auch nie positives Wissen geben. Negatives allerdings schon. So wissen wir (oder könnten wissen), daß alle Gottesbeweise bisher gescheitert sind.

 

Wir wissen, daß sich unsere Welt seit dem Urknall (oder dem, was wir so nennen) auf natürliche Weise entwickelt hat, und ja, unser Wissen ist unvollständig. Es ist begrenzt durch einen Mangel an Information, Zeit und kognitiven Fähigkeiten. Aber keinem dieser drei so grundsätzlichen Mängel kann Glauben abhelfen, nirgendwo in unsere Wissenslücken haben Götter Platz (nicht einmal Bonsai-Götter, wie Harald Lesch das einmal so schön genannt hat). Wissenslücken mit vermeintlich "Übernatürlichem" aufzufüllen, ist das Ende jeder Wissenschaft, und bisher noch immer gescheitet.

 

Glauben kann man natürlich noch sehr viel mehr, aber die Gläubigen müssen sich klar sein, daß dadurch kein Wissen entsteht, sondern daß sich ihr Glauben objektiv nicht von anderen Fantasievorstellungen unterscheidet. Zur objektiven Erklärung dieser Welt trägt es nichts bei, höchstens zu subjektiven Überzeugungen, für die nichts anderes spricht als der Glaube daran. Das ist für Gläubige vermutlich ausreichend, für alle anderen nicht. 

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4 hours ago, Marcellinus said:
6 hours ago, Kara said:

Die Wissenschaften erklären weder das "woher" noch das "warum".

 

Richtig!

Bist du sicher? Ich finde, Wissenschaften beschäftigen sich mit beidem, und erklären es auch. Geologen oder Paläontologen zb lehren uns viel über das "woher". Eine Entwicklung führt von einem "woher" zu einem "wohin", und die Wissenschaft beschreibt und erklärt dies und erstellt Prognosen; das geht ganz ohne Götterglauben und Zauber. Gut manchmal liegen sie daneben, zb unser Wetterbericht von heute. Viel Sonne, jaja... Es giesst aus Kübeln. Ich hätte mir das Blumengiessen sparen können.

 

Auch mit den "warum" verhält es sich so, sofern die Gründe für einen Zustand oder eine Entwicklung erforschbar sind. Sogar die nach dem Sinn des Lebens. Warum entstand Leben? Um thermodynamische Ungleichheiten abzubauen. 🙂

 

PS - zu den Paläontologen - im anderen Strang wurde dem @Studiosusder Vorwurf gemacht "unnützes" oder "Museums-"Wissen zu verbreiten. Paläontologen hören das auch dann und wann. Ich finde solche Vorwürfe schäbig. Jedes Wissen kann zu etwas genutzt werden, oder kann zu neuen Einsichten führen.

bearbeitet von phyllis
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vor 6 Stunden schrieb phyllis:

Bist du sicher? Ich finde, Wissenschaften beschäftigen sich mit beidem, und erklären es auch. Geologen oder Paläontologen zb lehren uns viel über das "woher".

 

Sie beschreiben aber auch nur unser Universum, auch wenn es frühere Zeiträume betrifft.

Aber woher kommen überhaupt die Naturgesetze, die wir beschreiben können? Was ist die Ursache von allem? Was war der "Anfang"? Und warum gibt es das alles?

 

vor 6 Stunden schrieb phyllis:

Warum entstand Leben? Um thermodynamische Ungleichheiten abzubauen. 🙂

 

Wie das Leben an sich entstand, ist immer noch ein Rätsel. Eine chemische Evolution hin zu den unfassbar komplexen Biomolekülen der einfachsten Lebensformen, die wir heute kennen, fand ich schon in meiner gottesfernen Phase nicht plausibel. 

 

Vielleicht wird man es irgendwann mal wissen, momentan weiß man aber gar nichts dazu.

 

Die Schönheit der Wissenschaft, die Schönheit in der Welt an sich, sind für mich persönlich jedenfalls sehr starke Argumente für Gott.

 

bearbeitet von Kara
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vor 6 Stunden schrieb phyllis:

PS - zu den Paläontologen - im anderen Strang wurde dem @Studiosusder Vorwurf gemacht "unnützes" oder "Museums-"Wissen zu verbreiten. Paläontologen hören das auch dann und wann. Ich finde solche Vorwürfe schäbig. Jedes Wissen kann zu etwas genutzt werden, oder kann zu neuen Einsichten führen.

 

Da bin ich ganz deiner Meinung. 

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vor 12 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Nein. Was ist eine "ehrliche gläubiger Wissenschaftler"? Wissenschaft beruht auf einem methodischen Naturalismus, "als wenn es keine Götter gäbe". Innerhalb seiner Wissenschaft darf ein Wissenschaftler also nicht gläubig sein, sonst hört er auf, ein Wissenschaftler zu sein. Wenn er das trennen kann, wie schön. Wenn nicht, ...

 

👍

 

vor 12 Stunden schrieb Marcellinus:

Wissenschaften beschäftigen sich mit dem, was wir wissen können, was sich durch empirische Tatsachenbeobachtungen bestätigen läßt. Götter sind keine empirischen Tatsachen. Daher kann es über Götter auch nie positives Wissen geben. Negatives allerdings schon. So wissen wir (oder könnten wissen), daß alle Gottesbeweise bisher gescheitert sind.

 

Man kann nur beweisen, dass sich Gott nicht beweisen lässt. Weil sich die Naturwissenschaften nur mit immanenten Dingen abgeben. Wer Gott mit Wissenschaftlichen Argumenten zu beweisen versucht, hat das Prinzip nicht verstanden.

 

Den 'Beweis des Glaubens' ist selbstverständlich kein Naturwissenschaftlicher.

 

vor 12 Stunden schrieb Marcellinus:

Wir wissen, daß sich unsere Welt seit dem Urknall (oder dem, was wir so nennen) auf natürliche Weise entwickelt hat, und ja, unser Wissen ist unvollständig. Es ist begrenzt durch einen Mangel an Information, Zeit und kognitiven Fähigkeiten. Aber keinem dieser drei so grundsätzlichen Mängel kann Glauben abhelfen, nirgendwo in unsere Wissenslücken haben Götter Platz (nicht einmal Bonsai-Götter, wie Harald Lesch das einmal so schön genannt hat). Wissenslücken mit vermeintlich "Übernatürlichem" aufzufüllen, ist das Ende jeder Wissenschaft, und bisher noch immer gescheitet.

 

Wir wissen es das Dings mit dem Urknall nicht, es ist nur die aktuell gängige Theorie, die gerne durch eine neue ersetzt werden kann, die noch besser alle Fragen beantworten kann. Ansonsten Zustimmung.

 

vor 12 Stunden schrieb Marcellinus:

Glauben kann man natürlich noch sehr viel mehr, aber die Gläubigen müssen sich klar sein, daß dadurch kein Wissen entsteht, sondern daß sich ihr Glauben objektiv nicht von anderen Fantasievorstellungen unterscheidet. Zur objektiven Erklärung dieser Welt trägt es nichts bei, höchstens zu subjektiven Überzeugungen, für die nichts anderes spricht als der Glaube daran. Das ist für Gläubige vermutlich ausreichend, für alle anderen nicht. 

 

👍

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 1 Stunde schrieb Kara:

Sie beschreiben aber auch nur unser Universum, auch wenn es frühere Zeiträume betrifft.

Aber woher kommen überhaupt die Naturgesetze, die wir beschreiben können? Was ist die Ursache von allem? Was war der "Anfang"? Und warum gibt es das alles?

 

Wenn alles eine Ursache braucht, braucht dann die Zeit auch eine Ursache, weil Ursache ja bereist einen Zeitbegriff enthält?

 

Wenn alles eine Ursache braucht, Gott diese Ursache ist, braucht Gott dann auch eine Ursache?

 

Wenn Gott keine Ursache braucht, warum braucht dann alles was ist (inklusive Zeit) eine Ursache? Warum kann dann nicht 'alles was ist' genauso ursachenlos sein?

 

vor 1 Stunde schrieb Kara:

Die Schönheit der Wissenschaft, die Schönheit in der Welt an sich, sind für mich persönlich jedenfalls sehr starke Argumente für Gott.

 

Auch wenn das für Dich ein Argument ist - es ist kein wissenschaftlicher Beweis, sondern nur der Deines subjektiven Glaubens.

 

Dass Wissenschaft nicht immer 'schön' ist - Sabine Hossenfelder hat das mal sehr unterhaltsam aufgedröselt.

bearbeitet von Higgs Boson
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vor 8 Stunden schrieb phyllis:
vor 13 Stunden schrieb Marcellinus:
vor 14 Stunden schrieb Kara:

Die Wissenschaften erklären weder das "woher" noch das "warum".

 

Richtig!

Bist du sicher? Ich finde, Wissenschaften beschäftigen sich mit beidem, und erklären es auch. Geologen oder Paläontologen zb lehren uns viel über das "woher". Eine Entwicklung führt von einem "woher" zu einem "wohin", und die Wissenschaft beschreibt und erklärt dies und erstellt Prognosen; das geht ganz ohne Götterglauben und Zauber. Gut manchmal liegen sie daneben, zb unser Wetterbericht von heute. Viel Sonne, jaja... Es giesst aus Kübeln. Ich hätte mir das Blumengiessen sparen können.

 

Du hast natürlich recht, nur meinte ich mit dem "woher" und "warum" etwas, daß auch @Kara gemeint hatte, die Fragen nach absoluten Anfängen und Zielen. Und wenn etwas die theoretisch-empirischen Wissenschaften charakterisiert, dann, daß sie keine solchen absoluten Anfänge und Ziele kennen. Nur das war gemeint. 

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vor 18 Minuten schrieb Higgs Boson:

Wenn alles eine Ursache braucht, braucht dann die Zeit auch eine Ursache, weil Ursache ja bereist einen Zeitbegriff enthält?

 

Wenn alles eine Ursache braucht, Gott diese Ursache ist, braucht Gott dann auch eine Ursache?

 

Wenn Gott keine Ursache braucht, warum braucht dann alles was ist (inklusive Zeit) eine Ursache? Warum kann dann nicht 'alles was ist' genauso ursachenlos sein?

 

"Mein Vater lehrte mich, daß es auf die Frage 'Wer hat mich erschaffen?' keine Antwort gibt, da diese sofort die weitere Frage nahelegt: 'Wer hat Gott erschaffen?'." Wenn alles eine Ursache haben muß, dann muß auch ein Gott eine Ursache haben. Wenn es aber etwas geben kann, daß keine Ursache hat, kann das ebensogut die Welt wie Gott sein.“ (Aus der Autobiografie von John Stuart Mill (1806-1873), zit. nach Bertrand Russel 1963: Warum ich kein Christ bin. München, S. 20)

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vor 24 Minuten schrieb Higgs Boson:

Wenn alles eine Ursache braucht, braucht dann die Zeit auch eine Ursache, weil Ursache ja bereist einen Zeitbegriff enthält?

Ja, natürlich. Gott steht außerhalb von Raum und Zeit.

 

vor 24 Minuten schrieb Higgs Boson:

Wenn alles eine Ursache braucht, Gott diese Ursache ist, braucht Gott dann auch eine Ursache?

Nein, Gott braucht keine Ursache. Er steht außerhalb der Naturgesetze. 

 

vor 24 Minuten schrieb Higgs Boson:

Wenn Gott keine Ursache braucht, warum braucht dann alles was ist (inklusive Zeit) eine Ursache?

Weil uns das die Naturgesetze so vorgeben. Auch evtl. Vorgängeruniversen sind physikalischen Gesetzmäßigkeiten gefolgt.

 

Um Missverständnissen vorzubeugen: Das ist mein privater Glaube, Gott beweisen kann man natürlich nicht.

 

Ich möchte nur verdeutlichen, dass Gott auch im Denken eines Naturwissenschaftlers Platz haben kann. Großen sogar. 

bearbeitet von Kara
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vor 34 Minuten schrieb Higgs Boson:

Man kann nur beweisen, dass sich Gott nicht beweisen lässt. Weil sich die Naturwissenschaften nur mit immanenten Dingen abgeben. Wer Gott mit Wissenschaftlichen Argumenten zu beweisen versucht, hat das Prinzip nicht verstanden.

 

Den 'Beweis des Glaubens' ist selbstverständlich kein Naturwissenschaftlicher.

 

Wenn ich etwas in diesem Forum gelernt habe, dann über das grundsätzliche wechselseitige Unverständnis zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen. Gläubige sind der Ansicht, daß dem Weltbild Nichtgläubiger etwas für sie Entscheidendes fehlt, und Nichtgläubige sind der Ansicht, daß die Gläubigen dem Bild von dieser Welt etwas Unnötiges hinzufügen. In der Schnittmenge mögen unsere Weltbilder weitgehend übereinstimmen (müssen nicht, können aber), aber in den Unterschieden liegen zwischen uns Universen. 

 

P.S.: Wobei, so ganz stimmt das nicht (mehr). Ich bilde mit ein, mittlerweile eine recht gute Vorstellung von dem zu haben, was Gläubige dem Bild dieser Welt "hinzufügen". Nur teile ich diese Vorstellungen nicht. ;)

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@Marcellinus: Ich finde halt einfach, dass das nicht stimmt:

vor 16 Stunden schrieb Marcellinus:

Entschuldige, aber ich halte die Zustimmung der Glaubensvereine zu den Naturwissenschaften für Lippenbekenntnisse. Die Wissenschaften beschreiben unser Universum als einen bewußtlosen, sinn-, ziel- und absichtslosen, aber strukturierten Prozeß. Da gibt es keinen Platz für überirdische, fürsorgliche Vater- oder Muttergestalten. 

Die Naturwissenschaften und die eventuelle Existenz eines Gottes widersprechen sich in keinster Weise. Also kann ein Glaubenverein den Naturwissenschaften zustimmen, genauso wie ein Naturwissenschaftler an einen überirdischen ("überuniversen" 😉), fürsorglichen Gott glauben kann. Und das macht ihn nicht zu einem schlechteren Wissenschaftler. Gott kommt der Beschreibung der Welt absolut nicht in die Quere.

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vor 53 Minuten schrieb Kara:

Die Naturwissenschaften und die eventuelle Existenz eines Gottes widersprechen sich in keinster Weise.

 

Aber nur so lange, wie man keine Aussage über die Eigenschaften eines solchen "Gottes" macht, sozusagen wie die sprichwörtliche unsichtbare Teekanne in der Umlaufbahn der Sonne. ;) Anders formuliert: Wer eine solche Existenz behauptet, ist auch beweispflichtig, ansonsten gilt Nichtexistenz. Glauben kann man natürlich alles, nur eben behaupten mit Anspruch auf allgemeine Geltung nicht. 

 

vor 53 Minuten schrieb Kara:

Also kann ein Glaubenverein den Naturwissenschaften zustimmen, genauso wie ein Naturwissenschaftler an einen überirdischen ("überuniversen" 😉), fürsorglichen Gott glauben kann. Und das macht ihn nicht zu einem schlechteren Wissenschaftler. Gott kommt der Beschreibung der Welt absolut nicht in die Quere.

 

An einen "fürsorglichen Gott" zu glauben, setzt allerdings voraus, daß man beide Augen fest zumacht, oder, was bei Theologen wahrscheinlicher ist, unter "Fürsorglichkeit" etwas völlig Absurdes versteht. 

 

vor einer Stunde schrieb Kara:

Weil uns das die Naturgesetze so vorgeben. Auch evtl. Vorgängeruniversen sind physikalischen Gesetzmäßigkeiten gefolgt.

[...]

Ich möchte nur verdeutlichen, dass Gott auch im Denken eines Naturwissenschaftlers Platz haben kann. Großen sogar. 

 

"Naturgesetze" sind eben keine ewigen Gesetze, nach denen sich physikalische Objekte richten, sondern Eigentümlichkeiten dieser Objekte selbst in der Wechselwirkung mit anderen. Die sogenannten "Naturgesetze" sind also vor allem erst einmal menschengemachte Modelle, die das Verhalten physikalischer Objekte beschreiben sollen, und als solche sind sie vor allem unvollständig und vorläufig. 

 

Ich denke, das zeigt sehr gut, warum Glauben in den Naturwissenschaften nichts zu suchen hat. Weil die akute Gefahr besteht, daß man dort endgültige Antworten sieht, wo man eigentlich weiter Fragen stellen sollte.

 

Wäre es nach den Klerikern gegangen, hätte es Naturwissenschaften überhaupt nicht gebraucht.Sie hatten schließlich autoritative Antworten auf alle Fragen von existenzieller Bedeutung. Wissenschaften aber beginnen da, wo wir nicht mehr fragen, was eine Sache für uns bedeutet, sondern danach, wie beobachtbare Tatsachen nachprüfbar zusammenhängen. 

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4 hours ago, Kara said:

Aber woher kommen überhaupt die Naturgesetze, die wir beschreiben können? Was ist die Ursache von allem? Was war der "Anfang"? Und warum gibt es das alles?

Von aussen dem Universum "aufgestülpt" wurden sie nicht. Naturgesetze sind eigentlich Attribute der Materie selbst. Der Anfang? Es gibt eine hübsche Spekulation - es gab nie einen. 🙂 Wie bei Gott. Urknall - Ausdehnung - Schrumpfen - Schwarzes Loch - Urknall ... usw. Aber vermutlich ist es viel komplizierter.

 

Aber du hast natürlich recht, die Frage nach diesem "warum" lässt sich nicht beantworten. Im übrigen finde ich deine Beiträge fürs Forum bereichernd, es steht über dem üblichen Hickhack von Glauben vs. Unglauben.

 

5 hours ago, Kara said:

Wie das Leben an sich entstand, ist immer noch ein Rätsel. Eine chemische Evolution hin zu den unfassbar komplexen Biomolekülen der einfachsten Lebensformen, die wir heute kennen, fand ich schon in meiner gottesfernen Phase nicht plausibel.

Es war (m)ein Versuch auf die Frage, warum Leben entstand. Vllt ist es auch aus dem Weltall gekommen, was die Frage natürlich dann nicht abschliessend beantwortet.

 

5 hours ago, Kara said:

Die Schönheit der Wissenschaft, die Schönheit in der Welt an sich, sind für mich persönlich jedenfalls sehr starke Argumente für Gott.

Schön ists aber nur im oberen Teil der Fresskette. 🙂  Aber dieses Argument kann ich nachvollziehen. Wie bei meinen Shinto-Freunden. Die brauchen nix überirdisches um zu "glauben", sie sehen es in der Natur, erkennen darin einen Sinn für ihr Leben, erkenne darin ihre verstorbenen Ahnen, und erkennen auch eine Verantwortung die Natur zu respektieren und ihren Nachkommen zu überlassen, statt sie zu zerstören. Logo längst nicht alle, von daher bewirkt auch Shinto keine Wunder. Aber es ist ein schöner, ein schlichter Glaube, er kommt ohne Dogmen, Lehramt und Theologen aus. Auch die Riten sind schlicht, sie sollen dem Zusammenhalt dienen, mehr nicht.

 

****nach Japan zurückwill****

 

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vor 19 Minuten schrieb phyllis:

Im übrigen finde ich deine Beiträge fürs Forum bereichernd, es steht über dem üblichen Hickhack von Glauben vs. Unglauben.

Danke 🙂.

 

vor 20 Minuten schrieb phyllis:

Schön ists aber nur im oberen Teil der Fresskette. 🙂

Ja, das ist wohl wahr 😅.

 

Eigentlich ist es noch radikaler. Im Grunde erkennt nur der Mensch Schönheit im "sinnlosen Sinne". Dass wir bspw. symmetrische Gesichter schön finden macht ja biologisch Sinn. Aber dass wir einen Sonnenuntergang schön finden... das wäre zum Arterhalt nicht nötig. Ein tosender Wasserfall, der Sternenhimmel oder die Musik... es gibt so viel Schönes, das nur der Mensch erkennt. 

 

Das hat mich immer schon beschäftigt.

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vor 15 Minuten schrieb Kara:

Aber dass wir einen Sonnenuntergang schön finden... das wäre zum Arterhalt nicht nötig. Ein tosender Wasserfall, der Sternenhimmel oder die Musik... es gibt so viel Schönes, das nur der Mensch erkennt. 

 

Das hat mich immer schon beschäftigt.


Die Azteken fürchteten, daß nach einem Sonnenuntergang die Sonne nicht mehr aufgeht, und die meisten Menschen fürchten noch heute eine Sonnenfinsternis. Was wir schön finden oder nicht, ist weitgehend der Kultur geschuldet, in der wir aufwachsen.

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vor einer Stunde schrieb phyllis:

****nach Japan zurückwill****


Apropos Japan: Da war es eine Zeit lang bei den Frauen Mode, sich die Zähne schwarz zu färben. :D

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vor 4 Stunden schrieb Kara:

Gott kommt der Beschreibung der Welt absolut nicht in die Quere.

Er ist ja ohnehin immer der gänzlich Andere. MIt ihm irgendwelche naturwissenschaftlichen Probleme lösen zu wollen ist natürlich zum Scheitern verurteilt.

 

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vor 27 Minuten schrieb Marcellinus:

Was wir schön finden oder nicht, ist weitgehend der Kultur geschuldet, in der wir aufwachsen.

Selbst wenn es so wäre (ich sehe es anders): Menschen haben grundsätzlich die Fähigkeit, ganz zweckfrei Dinge schön zu finden.

 

Ich finde das bemerkenswert.

 

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vor 20 Stunden schrieb Kara:

Punkt.

 

Die Wissenschaften erklären weder das "woher" noch das "warum".

 

Für mich als Naturwissenschaftlerin ist da  sehr viel Platz für Gott. 

Klar. Auch für die Ankunft des grossen Taschentuches. 

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vor 49 Minuten schrieb Marcellinus:

es gibt so viel Schönes, das nur der Mensch erkennt. 

Und es gibt so vieles mehr, das der Mensch mit seinen mickrigen Sinnesorganen gar nicht erkennen kann. Dafür aber vielleicht Delphine oder Kraken. 

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Gerade eben schrieb rince:

Und es gibt so vieles mehr, das der Mensch mit seinen mickrigen Sinnesorganen gar nicht erkennen kann. Dafür aber vielleicht Delphine oder Kraken. 

Sicher richtig. Aber ob sie überwältigt von der Schönheit dieser Phänomene erschaudernd verweilen? 

Ich denke nicht. Eher wird es gefressen. Oder begattet. Was natürlich auch ein Wohlgefühl hervorrufen kann, allerdings nicht zweckfrei ist.

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