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Was passiert, wenn du stirbst?


mn1217

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Diese Frage kommt aus der Serie "Midnight Mass"- und auch wenn ich einiges an der Serie problematsch finde, diese Frage finde ich interessant und die ensprechend Szene in der 4. Folge war mMn sehr gut gemacht.

Auch und gerade , dass es als persönliche Frage behandelt wird und di beteiligten Personen das auch unterschiedlich beantworten.

 

Wie beantwortet ihr diese Frage?

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vor 8 Minuten schrieb mn1217:

Wie beantwortet ihr diese Frage?

Inwiefern?

 

Die Sonne wird am nächsten Tag aufgehen, jemand wird meinen Körper wahrscheinlich waschen, in 10 Brettern Fichte verpacken und wenn es nach mir geht in geweihter Erde verbuddeln. Ein paar Menschen werden vielleicht trauern, andere werden sich vielleicht freuen, und die allermeisten werden es gar nicht bemerken.

 

Mein Ast am Padjelanta wird vertrocknen und meine Erinnerungen, mein Atem und meine Essenz in die Ewigkeit eingehen.

 

Ob der Allmächtige mich in sich aufnimmt oder ob ich in der Abwesenheit Gottes verharren muss, ist nicht meine Entscheidung.

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vor 11 Stunden schrieb mn1217:

Wie beantwortet ihr diese Frage?

 

Die Antworten die Religionen geben, finde ich zur Zeit (noch?) befremdlich. Deshalb würde ich im Sinne der materialistischen Wissenschaft antworten.

Allerdings hat auch Epikur's Aussage zum Tod was Bedenkenswertes: "So ist also der Tod für uns ein Nichts. Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr da. Folglich betrifft er weder die Lebendigen noch die Gestorbenen.

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Die Grundlage des Lebens, soweit es auf sexueller Fortpflanzung beruht, ist die Abfolge der Generationen, und ihre Veränderung durch Mutation, Rekombination, Selektion und Gendrift.

 

Damit ist der Tod die notwendige Begleiterscheinung des Lebens. Nur wenn die älteren Generationen mit der Zeit verschwinden, haben die neuen eine Chance zu Anpassung und Überleben in einer sich verändernden Welt. Der Tod ist also kein Unglück oder Unfall, sondern ein „Konstruktionsprinzip“ des Lebens in dieser Welt.

 

Die Aufgabe eines jeden Lebewesens, und damit auch eines jeden Menschen, ist die eines Gliedes in der Kette der Generationen, die Vererbung seiner Gene und, abhängig vom jeweiligen Entwicklungstand der Art, die Weitergabe von Erfahrungen.

 

Wenn ein Lebewesen stirbt, hört es einfach auf zu funktionieren, und macht Platz für die nächste Generation. Bei den Menschen ist das grundsätzlich nicht anders. Wissen tun wir es alle, und wer etwas älter ist, so wie ich, der hat es auch schon einige Male erlebt: Wenn ein Mensch stirbt, passiert also vor allen Dingen eins: das Leben der anderen geht weiter. Genug Menschen gibt es ja.

 

Aus der Ich-Perspektive der Menschen sieht das noch mal etwas anders aus. Unser Selbst-Bewußtsein kennt die Welt als bewußtes Erlebnis, und hat daher Probleme, sich mit den Gedanken der eigenen Sterblichkeit anzufreunden, ja, sich das eigenen Nicht-Erleben auch nur vorzustellen.

 

So haben Menschen immer wieder ihre Fantasie, eigentlich dazu gedacht, Zusammenhänge in dieser Welt zu entdecken, um besser in ihr überleben zu können, dazu genutzt, die von Anfang an eigentlich offensichtliche Tatsache der eigenen Sterblichkeit vor sich zu verbergen.

 

Wiedergeburt, Unterwelt, Himmel und Hölle, Jenseits, die Menschen sind recht erfindungsreich gewesen in einer Sache, für die es nicht nur keine Belege gibt, sondern die, wie wir heute wissen oder wissen könnten, den Grundlagen dieser Welt, wie sie sich entwickelt hat, grundsätzlich widerspricht. So sehr Menschen den Tod zu vermeiden suchen, so notwendig ist er auch für ihr eigenes Leben. Der Gedanke mag im ersten Augenblick schmerzlich sein, aber mit dem Tod hat man, im Guten wie im Schlechten, als einzelner Mensch seine Aufgabe erfüllt.

 

"Der Tod verbirgt kein Geheimnis. Er öffnet keine Tür. Er ist das Ende des Menschen. Was von ihm überlebt, ist das, was er anderen Menschen gegeben hat, was in ihrer Erinnerung bleibt.“

(Norbert Elias, Über die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen)

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Wie sagte einst mein bester Lebensfreund: 

"Wir werden in die Liebe Gottes eingehen." So plump das auch klingen mag, so viel tiefe hat das. 

Der Gedanke, dass sich einmal alles in dieser unbegreiflich großen Liebe - die Gott ja ist -  vollenden wird, ist für mich tröstlich. 

In der Liebe Gottes geborgen sein, in diesem hellen Licht, dass da heller scheint, als es tausend Sonnen tun können. 

Und die Liebe Gottes definiert sicher jeder anders.

 

Selbst hatte ich mit 6 Jahren eine Erfahrung gemacht, wo ich dem Tod näher war, als dem Leben. Diese Erfahrung prägt mich ungemein. 

Alleine diese wohltuende wärme und dieses Licht gesehen zu haben, erfüllt mich bis heute mit unbeschreiblicher Dankbarkeit. 

 

Ob ich später wieder so etwas erleben darf, dass weiß nur Gott allein, er wird's wohl richten und ich Vertraue IHM da ganz. 

 

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Was soll passieren, wenn ich sterbe?

Sofern ich vor meinen Lieben sterbe, werden sie vielleicht trauern, vielleicht aber auch dankbar sein, dass ich gehen durfte. Das hängt davon ab, ob es mir vergönnt ist, diesen letzten Abschnitt möglichst selbstbestimmt zu gestalten. 

Ich hoffe, dass mich die, die mich kennen, in liebevoller Erinnerung behalten werden, dass ich ihnen irgendetwas geben konnte, was sie weitergeben wollen.

Ansonsten bin ich sicherlich zu belanglos, als dass da viel passieren würde. Es wird sich nicht die Erde verfinstern und es wird auch kein Vorhang entzweireißen. Ich bin einfach Staub, der wieder zu Staub wird

Wünschen würde ich mir, dass mein Staub über meinen Lieblingssee verstreut werden darf, darf er aber wohl kaum....Kompromiss ist vielleicht eine Seebestattung, ich liebe Wasser....

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Tja, schwierig. Die "Blutlinie" wird bei mir aufhören, Leute werden trauern, Todesanzeigen werden geschrieben, Reden werden gehalten. Möglicherweise werden einige Leute viel Arbeit haben, je nachdem, ob ich in meiner Heimat oder fern der Heimat ablebe. Beides ist möglich und je nicht ganz unwahrscheinlich. Ach ja: Man wird - wie man hier umgangssprachlich sagt - "mich eingraben" - entweder ganz oder als Asche - und ich wünsche den Hinterbliebenen, dass sie sagen können "schee ham mer'n eingrabn". Das Bild, welches während der Trauerfeier neben dem Sarg / der Urne steht, wird aus einer Zeit stammen, in der ich jünger war.

 

Vielleicht bekommen das 500 von >8 Mio Menschen mit, die anderen haben keinen Bezug dazu. Sicherlich werden nicht alle 500 Leute trauern.

 

Was passiert mit mir? Nach dem Leben ist vor dem Leben. Vielleicht auch nicht. Oder ganz anders. 72 Jungfrauen, Äpfel, Zitronen oder Orangen? Ein Dauergelage? Eine Fährüberfahrt in nebliger Düsternis? Keine Ahnung. "Don't pay the ferryman ... until he gets you to the other side".

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vor 5 Stunden schrieb Inge33:

Der Leib wird zu Staub, die Seele lebt weiter und wird gerichtet. Es wird entschieden, ob man in den Himmel kommt, ins Fegefeuer oder in die Hölle.

 

Und dann?

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vor 1 Stunde schrieb Chrysologus:

Und was ersteht dann auf?

Ich habe es so gelernt, dass mit dem zweiten Kommen Christi die Leiber auferstehen, sich mit den Seelen wieder vereinen und wir (im Himmel) einen verklärten Leib bekommen. Was mit den Leibern jener Seelen geschieht, die sich im Fegefeuer oder in der Hölle befinden, weiß ich leider nicht.

bearbeitet von Inge33
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vor 22 Minuten schrieb Inge33:

Ich habe es so gelernt, dass mit dem zweiten Kommen Christi die Leiber auferstehen, sich mit den Seelen wieder vereinen und wir (im Himmel) einen verklärten Leib bekommen. Was mit den Leibern jener Seelen geschieht, die sich im Fegefeuer oder in der Hölle befinden, weiß ich leider nicht.

 

Das andere „weißt“ du auch nicht! :D

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:

Im Himmel haben wir die ewige Gotteschau, in der Hölle die ewige Verdammnis, im Fegefeuer werden wir geläutert, bis wir in den Himmel kommen dürfen.

 

Und die Hindus und Buddhisten? Die haben ihren Kreislauf der Wiedergeburten, und nehmen an der Party mit Himmel und Hölle nicht teil?

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vor 2 Stunden schrieb Inge33:

Im Himmel haben wir die ewige Gotteschau, in der Hölle die ewige Verdammnis, im Fegefeuer werden wir geläutert, bis wir in den Himmel kommen dürfen.

 

Wie soll das mit der ewigen ( und wohl auch seligen) Gottesschau funktionieren, wenn andernorts Leid und Qual herrscht?

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vor 15 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Und die Hindus und Buddhisten? Die haben ihren Kreislauf der Wiedergeburten, und nehmen an der Party mit Himmel und Hölle nicht teil?

 

Doch, nach Vorstellung mancher Christen sind die auch Partygäste, allerdings im höllischen Bereich, weil sie sich falsch entschieden haben. Mit denen bist dann auch du zusammen 😉

bearbeitet von Die Angelika
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vor 9 Minuten schrieb Die Angelika:
vor 24 Minuten schrieb Marcellinus:

Und die Hindus und Buddhisten? Die haben ihren Kreislauf der Wiedergeburten, und nehmen an der Party mit Himmel und Hölle nicht teil?

Doch, nach Vorstellung mancher Christen sind die auch Partygäste, allerdings im höllischen Bereich, weil sie sich falsch entschieden haben. Mit denen bist dann auch du zusammen 😉

 

Das wird die sehr beeindrucken - so wie mich. ;)

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vor 20 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Wie soll das mit der ewigen ( und wohl auch seligen) Gottesschau funktionieren, wenn andernorts Leid und Qual herrscht?

 Thomas von Aquin schreibt irgendwo, dass die Seligen sich an der Schau der Qualen der Verdammten ergötzen werden und dadurch die Seligkeit mehr genießen werden...

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vor 4 Minuten schrieb Domingo:

 Thomas von Aquin schreibt irgendwo, dass die Seligen sich an der Schau der Qualen der Verdammten ergötzen werden und dadurch die Seligkeit mehr genießen werden...

Der Aquinate war schon a weng merkwürdig drauf?

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vor 44 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Doch, nach Vorstellung mancher Christen sind die auch Partygäste, allerdings im höllischen Bereich, weil sie sich falsch entschieden haben. Mit denen bist dann auch du zusammen 😉

Die Kirche verzichtet auf Aussagen über die "sichere" Verdammnis. Das obliegt der Souveränität Gottes.

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vor 26 Minuten schrieb Flo77:
vor 31 Minuten schrieb Domingo:

 Thomas von Aquin schreibt irgendwo, dass die Seligen sich an der Schau der Qualen der Verdammten ergötzen werden und dadurch die Seligkeit mehr genießen werden...

Der Aquinate war schon a weng merkwürdig drauf?

 

Das hat er nicht erfunden. Das findet man schon bei den frühen Christen, z.B bei Tertullian. 

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vor 42 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Das wird die sehr beeindrucken - so wie mich. ;)

 

Ich muss grad wieder an die Höllenvorstellung in "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" von Joseph Vilsmaier denken

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vor 34 Minuten schrieb Domingo:

 Thomas von Aquin schreibt irgendwo, dass die Seligen sich an der Schau der Qualen der Verdammten ergötzen werden und dadurch die Seligkeit mehr genießen werden...

 

Widerlich! Dann will ich lieber nicht in den Himmel.

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vor 8 Minuten schrieb Inge33:

Die Kirche verzichtet auf Aussagen über die "sichere" Verdammnis. Das obliegt der Souveränität Gottes.

 

Das ist in der Tat ein Positivum.

Wir dürfen sogar darauf hoffen, dass die Hölle leer bleibt.

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