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Tierethik


Pronst

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Hallo zusammen,

 

vorab: Ich war über 20 Jahre lang Mitglied der katholischen Kirche, bin mittlerweile allerdings ausgetreten. Ich hoffe, dass mein Anliegen hier trotzdem gestattet ist.

 

Ich möchte allen Christen die Frage stellen, wie es mit ihrem Glauben, der Nächstenliebe und Gottes Wille vereinbar sein kann, ohne jeglicher Notwendigkeit empfindungsfähige, nichtmenschliche Tiere zu Ernährungs- und Kleidungszwecken und sonstigen Zwecken auszubeuten, zu töten und meist auch zu quälen, bzw. dies in Auftrag zu geben und stellvertretend von anderen Personen durchführen zu lassen.

Es gibt keinerlei Zweifel daran, dass Säugetiere, Vögel und viele weitere Wirbeltiere und sogar wirbellose Tiere empfindungsfähig sind und wie wir Menschen Schmerz, Leid, Freude, Angst, Liebe und viele weitere Emotionen empfinden. All diese Kenntnisse waren zu Jesu Lebzeiten nicht bekannt, heute sind sie es allerdings. Kommt mit diesem Wissen nicht automatisch die Verpflichtung, Tiere zu schützen und in die christliche Ethik mit aufzunehmen, als Erweiterung der Menschenwürde?

 

Ich möchte an dieser Stelle, sofern dies erlaubt ist, die Arbeit von Kurt Remele empfehlen. Er ist römisch-katholischer Theologe und Ethiker und hat mit "Die Würde des Tieres ist unantastbar" ein sehr gutes Buch zum Thema geschrieben.

 

Mir ist es ein sehr großes Anliegen, dass Christen sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen und nicht "blind" auf einzelne Bibelpassagen verweisen.

Ich möchte an dieser Stelle auf die Laudato Si' von Papst Franziskus aus dem Jahre 2015 hinweisen. Dort steht geschrieben: „Es widerspricht der Würde des Menschen, Tiere nutzlos leiden zu lassen“ und „Wir sind nicht Gott. … [Wir müssen] heute mit Nachdruck zurückweisen, dass aus der Tatsache, als Abbild Gottes erschaffen zu sein, und dem Auftrag, die Erde zu beherrschen, eine absolute Herrschaft über die anderen Geschöpfe gefolgert wird“.

 

Ich hoffe auf eine respektvolle und offene Debatte.

Vielen Dank im Voraus!

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vor 18 Minuten schrieb Pronst:

Es gibt keinerlei Zweifel daran, dass Säugetiere, Vögel und viele weitere Wirbeltiere und sogar wirbellose Tiere empfindungsfähig sind und wie wir Menschen Schmerz, Leid, Freude, Angst, Liebe und viele weitere Emotionen empfinden.

Warum schliesst du Pflanzen aus?

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vor 18 Minuten schrieb rince:

Warum schliesst du Pflanzen aus?

Sind Pflanzen empfindungsfähig? Laut aktuellem Stand der Wissenschaft eindeutig: Nein. Ihnen fehlen Gehirn, zentrales Nervensystem und Schmerzrezeptoren. Insofern sind sie in keinster Weise mit uns Menschen vergleichbar, zumindest in der Weise, wie nichtmenschliche Tiere es sind.

Und um der nächsten, möglichen Frage vorzubeugen, es könne ja eines Tages herausgefunden werden, dass Pflanzen doch empfindungsfähig sind. Ja, könnte es. Es könnte aber auch rausgefunden werden, dass alle Menschen in einer Simulation leben und fremdgesteuert sind. Es kann alles erdenkliche irgendwann rausgefunden werden. Insofern dürfen und können wir uns nicht auf Eventualitäten verlassen, sondern müssen bei den heute bewiesenen Fakten bleiben. Und die lauten: Tiere empfinden wie wir und sind Individuen wie wir, Pflanzen nicht. Pflanzen reagieren maximal auf Reize, was in keinster Weise vergleichbar mit Tieren ist.

bearbeitet von Pronst
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vor 10 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Ja, eindeutig!

Dazu hätte ich nun wirklich gerne eine Evidenz, ich bin gespannt.

Und wenn diese ergeben sollte, dass auch Pflanzen empfindungsfähig und somit schützenswert sind (was ich wie oben angemerkt nach aktuellem Wissensstand nicht glaube): Was würde dies bedeuten? Welche Form der Ernährung würde am wenigsten Leid verursachen und die Würde dieser Lebewesen am meisten schätzen und am wenigsten beeinträchtigen? Ich möchte dazu anmerken, dass Tiere während ihrer Lebzeiten Unmengen an Pflanzen konsumieren, bevor sie auf den Tellern der Menschen landen. Somit konsumiere ich beim Verzehr von Tieren indirekt auch die Pflanzen, die diese Tiere während ihrer Lebzeiten konsumiert hatten.

 

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vor 1 Minute schrieb Pronst:

Somit konsumiere ich beim Verzehr von Tieren indirekt auch die Pflanzen, die diese Tiere während ihrer Lebzeiten konsumiert hatten.

Und diese Pflanzen haben tote Tiere und tote Menschen konsumiert.

 

Will man das wirklich alles so genau wissen?

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vor 7 Minuten schrieb Pronst:

Welche Form der Ernährung würde am wenigsten Leid verursachen und die Würde dieser Lebewesen am meisten schätzen und am wenigsten beeinträchtigen?

 

Warum sollte das ein Kriterium sein?

 

vor 7 Minuten schrieb Pronst:

Ich möchte dazu anmerken, dass Tiere während ihrer Lebzeiten Unmengen an Pflanzen konsumieren, bevor sie auf den Tellern der Menschen landen.

 

Tiere fressen auch andere Tiere. Das ist ein notwendiger Teil des Lebens. Wo ist dein Problem?

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vor 3 Minuten schrieb Pronst:

Welche Form der Ernährung würde am wenigsten Leid verursachen und die Würde dieser Lebewesen am meisten schätzen und am wenigsten beeinträchtigen?

Keine, die unser Körper verwerten kann.

 

Unsere kohlenstoffbasierte Existenz ist auf den Konsum ausgelegt. Jedes Lebewesen ist in irgendeiner Form in diesen Prozess eingebunden.

 

Eine "leidvermeidende Ernährung" kann daher wohl höchstens darauf abzielen, welche Haltungsform bzw. Produktionform angewendet wird, hängt aber meiner Meinung nach nicht unbedingt an der Frage, was gegessen wird.

 

Im Hinblick z.B. auf Transportwege kann das Nahrungsangebot von Region zu Region auch deutlich variieren.

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vor 34 Minuten schrieb Flo77:

Und diese Pflanzen haben tote Tiere und tote Menschen konsumiert.

 

Will man das wirklich alles so genau wissen?

Pflanzen werden für gewöhnlich nicht primär mit Leichen (menschliche schon gar nicht) gedüngt. Wenn werden diese in den meisten Fällen von Insekten, Vögeln und anderen Tieren gefressen. Und da auch das Stichwort "tote" Menschen und Tiere. Diese sind logischerweise nicht leidens- und empfindungsfähig, da bereits tot.

 

vor 27 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Warum sollte das ein Kriterium sein?

 

Warum sollte es kein Kriterium sein? Warum sollte man Tieren die Würde absprechen? Sind sie keine Geschöpfe Gottes?

Ich möchte dich nochmal auf die Laudato Si' von Papst Franziskus aus dem Jahre 2015 hinweisen, siehe oben.

 

vor 27 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Tiere fressen auch andere Tiere. Das ist ein notwendiger Teil des Lebens. Wo ist dein Problem?

Tiere fressen andere Tiere, weil sie ohne nicht überleben könnten. Ein Löwe frisst andere Tiere, weil er sonst selbst sterben würde. Er kann sich nicht von Pflanzen ernähren.

Beim Menschen ist dies zweifelsfrei nicht der Fall. Der Mensch kann sich fleischfrei oder sogar frei von jeglichen tierischen Erzeugnissen sehr gesund ernähren. Dies zeigen ebenfalls wissenschaftliche Daten eindeutig.

Außerdem ist der Mensch, anders als nichtmenschliche Tiere, als Herrscher über die Welt und Ebenbild Gottes mit der Gabe des moralischen Urteilsvermögens ausgestattet, zu dessen Nutzung der Mensch selbstverständlich verpflichtet ist.

 

vor 20 Minuten schrieb Flo77:

Eine "leidvermeidende Ernährung" kann daher wohl höchstens darauf abzielen, welche Haltungsform bzw. Produktionform angewendet wird, hängt aber meiner Meinung nach nicht unbedingt an der Frage, was gegessen wird.

Diesem Argument zufolge wäre das Essen von Menschenfleisch kein Problem. Brauche ich nicht erklären, dass das Unsinn ist. Du und andere Menschen hier zielen gerade darauf ab, das Leid von nichtmenschlichen Tieren mit dem "Leid" von Pflanzen und anderen "Dingen" gleichzusetzen. Dass das entgegen jeder Wissenschaftlichkeit ist, habe ich bereits erläutert. Außerdem ist nicht zwingend die maximale Leidvermeidung als Ziel anzusehen, sondern die Beendigung ungerechter Nutzung und Ausbeutung empfindungsfähiger Individuen. Auch dich möchte ich nochmal auf die Laudato Si' von Papst Franziskus aus dem Jahre 2015 hinweisen.

bearbeitet von Pronst
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vor 3 Stunden schrieb Pronst:

Ich war über 20 Jahre lang Mitglied der katholischen Kirche, bin mittlerweile allerdings ausgetreten.

Ach, und jetzt hast du eine neue Religion?

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vor 23 Minuten schrieb Pronst:

Pflanzen werden für gewöhnlich nicht primär mit Leichen (menschliche schon gar nicht) gedüngt.

Du weisst aber schon, aus was Erde besteht?

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vor 1 Minute schrieb Marcellinus:

Ach, und jetzt hast du eine neue Religion?

Nein, ich bin konfessionslos und ungläubig. Damit schade ich niemandem und dies ist mein Recht als freier Mensch, genau so wie es euer Recht ist, gläubig und religiös zu sein. Danke der Nachfrage. Was hat das nun mit dem Thema zu tun?

 

vor 2 Minuten schrieb rince:

Du weisst aber schon, aus was Erde besteht?

"Die Erde besteht hauptsächlich aus Mineralien, organischem Material, Wasser, Luft und lebenden Organismen. Der Boden setzt sich aus verschiedenen Schichten zusammen, darunter die oberste Schicht, die als Humus bezeichnet wird und reich an organischen Substanzen ist."

Dazu können auch Reste von Tierleichen gehören. Das hat mit dem Thema nun allerdings rein gar nichts zu tun. Wieso wird derart vom Thema abgelenkt? Was hat die natürliche Zersetzung von Tierleichen in der Natur mit der bewussten Zucht, Haltung und Ausbeutung von Tieren durch den Menschen für dessen Begierden (nicht Bedürfnisse) zu tun? Ich habe noch keine einzige, plausible Antwort auf meine Frage erhalten. Lediglich m.E. äußerst merkwürdige Gegenfragen.

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vor 9 Minuten schrieb Pronst:
vor 20 Minuten schrieb Marcellinus:

Ach, und jetzt hast du eine neue Religion?

Nein, ich bin konfessionslos und ungläubig.

 

Das erste ja, das zweite nicht. Schließlich breitest du deinen neuen Glauben ja hier gerade wortreich aus.

 

vor 9 Minuten schrieb Pronst:

Damit schade ich niemandem und dies ist mein Recht als freier Mensch,

 

Es ist dein Recht, keine Frage. Wahrscheinlich schadet es auch niemandem, ein Irrtum ist es trotzdem.

 

vor 9 Minuten schrieb Pronst:

genau so wie es euer Recht ist, gläubig und religiös zu sein

 

Hier gibt es auch nichtreligiöse. ;)

 

vor 9 Minuten schrieb Pronst:

. Danke der Nachfrage. Was hat das nun mit dem Thema zu tun?

 

Nur zur Einordnung.

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vor 47 Minuten schrieb Pronst:

Warum sollte es kein Kriterium sein? Warum sollte man Tieren die Würde absprechen?

 

Wenn dein Ziel „Leidvermeidung“ ist, mußt du Leben vermeiden, denn Leid und Tod sind notwendiger Teil des Lebens. Oder wie der Journalist Horst Stern sagte: Tierschutz ist Artenschutz. Alles andere ist kleinbürgerliche Sentimentalität. Wenn du dich für „Würde“ einsetzen willst, hast du mit den Menschen genug zu tun.

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vor 19 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Das erste ja, das zweite nicht. Schließlich breitest du deinen neuen Glauben ja hier gerade wortreich aus.

 

Dann ist jeder Mensch gläubig unabhängig von Religion und Weltanschauung. Darauf können wir uns einigen. Jeder Mensch glaubt an Dinge. Die einen glauben daran, dass schwarze Menschen weniger wert sind als weiße Menschen (ich nicht), andere glauben daran, dass auch nichtmenschliche Tiere umfangreiche Rechte erhalten sollten (wie ich).

 

vor 14 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Wenn dein Ziel „Leidvermeidung“ ist, mußt du Leben vermeiden, denn Leid und Tod sind notwendiger Teil des Lebens. Oder wie der Journalist Horst Stern sagte: Tierschutz ist Artenschutz. Alles andere ist kleinbürgerliche Sentimentalität. Wenn du dich für „Würde“ einsetzen willst, hast du mit den Menschen genug zu tun.

Wer sagt, dass mein Ziel maximale Leidvermeidung ist? Und wieso muss diese auf Kosten von Leben gehen? Kann man auch nicht einzig in Extremen denken? Der Mensch kann sein Leben so gestalten, dass er maximal viel Unrecht ausübt und maximal viel Leid verursacht, er kann sein Leben aber auch so gestalten, dass er kein Unrecht und wenig Leid ausübt und verursacht. Ein leidfreies Leben ist nie möglich und auch niemals das Ziel.

Artenschutz ist ein Bereich, der sich auf eine große Gruppe von Individuen bezieht. Der Schutz einzelner Individuen hat mit Artenschutz rein gar nichts zu tun, bzw. nur indirekt. Insofern ist die Aussage vom zitierten Journalisten vollkommen sinnbefreit. Erneut wäre hier auch der Schutz von Menschen und deren Rechte betroffen und auch diese wäre nach dieser Logik nur "kleinbürgerliche Sentimentalität". Außerdem kannst du mit der Aussage "Leid und Tod sind notwendiger Teil des Lebens" nicht jegliche Gewalt rechtfertigen. Die gegenwertig durchgeführte Gewalt und Leidverursachung gegen Tiere ist zweifellos vermeidbar und reduzierbar.

 

Weil es bei Menschen viele Probleme gibt, sollte man die Situation von nichtmenschlichen Tieren einfach ignorieren und hinnehmen? Auch eine sehr feine Logik. Ganz nach dem Motto "Ich darf meinen Hund treten und schlagen, weil in Israel Krieg herrscht.". 

bearbeitet von Pronst
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vor 3 Stunden schrieb Pronst:

Mir ist es ein sehr großes Anliegen, dass Christen sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen und nicht "blind" auf einzelne Bibelpassagen verweisen.

....

Ich hoffe auf eine respektvolle und offene Debatte.

Also, wenn ich das richtig verstehe, dann setzen sich Christen "ernsthaft" auseinander, wenn sie offen für deine Gedankengänge sind, was dann wohl heißt, dass sie die Bereitschaft mitbringen, sie zu übernehmen, und wenn du den bibelbasierten Glauben der Christen als "blind" bezeichnest, dann ist das respektvoll, wogegen es vermutlich respektlos ist, wenn man deine Gedankengänge ablehnt (wie zB ich das tue).

Damit will ich nun aber nicht signalisieren, dass ich an einer "Debatte" mit dir interessiert wäre, denn ich bin's nicht. Ist mir ein Rätsel, warum du dir ausgerechnet dieses Forum für deine Missionierungsversuche aussuchst, aber vielleicht denkst du, dass die Christen schon von Haus aus so sentimental sind, dass sie empfänglich für deine gefühlige Vermenschlichung von Tieren wären.

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vor einer Stunde schrieb SteRo:

Also, wenn ich das richtig verstehe, dann setzen sich Christen "ernsthaft" auseinander, wenn sie offen für deine Gedankengänge sind, was dann wohl heißt, dass sie die Bereitschaft mitbringen, sie zu übernehmen, und wenn du den bibelbasierten Glauben der Christen als "blind" bezeichnest, dann ist das respektvoll, wogegen es vermutlich respektlos ist, wenn man deine Gedankengänge ablehnt (wie zB ich das tue).

Hab ich nirgendwo geschrieben. Ich habe nicht den bibelbasierten Glauben als "blind" bezeichnet, sondern darum gebeten, auf das bloße und quasi "blinde" Zitieren von Bibelstellen als Antwort auf meine Frage zu verzichten. Wenn dieses Zitieren mit Sinn und Verstand geschieht und auch andere Bibelpassagen einbezogen werden, spricht dagegen nichts. Nicht umsonst habe ich ein Buch empfohlen, in dem all diese Bibelpassagen analysiert werden.

 

vor einer Stunde schrieb SteRo:

dass sie empfänglich für deine gefühlige Vermenschlichung von Tieren wären.

 

Die "Vermenschlichung von Tieren" also? Du weißt hoffentlich, dass der Mensch ein Säugetier ist?

Da du laut eigener Aussage aber ohnehin nicht an einer Debatte interessiert bist, hat das keinen Sinn. Ich missioniere hier nicht, ich möchte mit Christen über ihr m.E. nicht mehr zeitgemäßes Mensch-Tier-Verhältnis reden. Wer Nächstenliebe predigt, sollte diese auch leben.

Wer sich nicht weiterentwickeln möchte, soll das so machen. Wer allerdings nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Die Zahl der Kirchenaustritte spricht eine mehr als eindeutige Sprache. Bei dieser Ignoranz und teilweise sogar Wissenschaftsfeindlichkeit wie von dir und deinen Kollegen, wundert mich das auch wirklich nicht. Es hat mich auch vorher nicht gewundert, ich werde nur gerade wieder bestätigt. Aber das hat nichts mit dem Thema zu tun, beschäftigt mich nur gerade auch.

bearbeitet von Pronst
Rechtschreibfehler korrigiert
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vor 50 Minuten schrieb Pronst:

Dann ist jeder Mensch gläubig unabhängig von Religion und Weltanschauung. Darauf können wir uns einigen. Jeder Mensch glaubt an Dinge.

 

Aber nur, wenn man glauben mit Glauben verwechselt. ein Glaube im Sinne einer Weltanschauung ist etwas anderes, als wenn ich glaube, dass es morgen regnet.

 

vor 50 Minuten schrieb Pronst:

Die einen glauben daran, dass schwarze Menschen weniger wert sind als weiße Menschen (ich nicht), andere glauben daran, dass auch nichtmenschliche Tiere umfangreiche Rechte erhalten sollten (wie ich).

 

oh, welch hübscher Vergleich! :D

 

vor 50 Minuten schrieb Pronst:

Kann man auch nicht einzig in Extremen denken?

[…]

Ganz nach dem Motto "Ich darf meinen Hund treten und schlagen, weil in Israel Krieg herrscht.". 

 

Ja, nicht einzig in Extremen denken! 

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vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Aber nur, wenn man glauben mit Glauben verwechselt. ein Glaube im Sinne einer Weltanschauung ist etwas anderes, als wenn ich glaube, dass es morgen regnet.

 

Die Forderung nach einer Etablierung von Tierrechten ist aber keine Weltanschauung. Genau so wenig ist Veganismus als Weltanschauung anerkannt, falls du darauf hinausmöchtest. Das kann vielleicht noch kommen, aktuell allerdings nicht.

 

vor 9 Minuten schrieb Marcellinus:

Ja, nicht einzig in Extremen denken! 

Dann können wir uns ja problemlos in der Mitte treffen. Ich wende, wie hier geschehen, das Stilmittel der Überspitzung nicht mehr an und ihr argumentiert nicht mehr in Extremen.

Ansonsten verstehe ich nicht, wieso du meinen Kommentar aus dem Zusammenhang reißen solltest. Er war als bewusste Überspitzung eine Antwort auf eine vorher getroffene Aussage einer anderen Person. Und was am Treten und Schlagen eines Hundes schlimmer sein soll, als am Quälen, Vergasen, Messer in die Kehle stechen und "auf 1 qm halten" von Schweinen, möchte ich auch mal erklärt bekommen. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich lehne beides ab.

bearbeitet von Pronst
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vor 10 Minuten schrieb Pronst:

Die Forderung nach einer Etablierung von Tierrechten ist aber keine Weltanschauung.

 

Hängt davon ab, wie ... man zB Weltanschauung definiert. ;) 

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Wichtiger als "Tierrechte", die Tiere wesentlich als Individuen betrachtet, wäre mir Tierschutz als Artenschutz, damit man Tiere (abgesehen von Ratten und Kakerlaken) auch in 50 Jahren noch in ihrem natürlichen Lebensraum sehen kann. Das scheint mir auf diesem Gebiet das entschieden Dringendere zu sein. Wie schwer das fällt, sieht man gegenwärtig bei der Diskussion um den Umgang mit Wölfen. Ja, auch bei Massentierhaltung ist sicherlich noch Luft nach oben, aber die ist wesentlich die Folge der Massenmenschenhaltung. Ich würde mir mein Fleisch auch lieber in freier Wildbahn schießen, aber das kann nun mal nicht jeder. 

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vor 45 Minuten schrieb Marcellinus:

Wichtiger als "Tierrechte", die Tiere wesentlich als Individuen betrachtet, wäre mir Tierschutz als Artenschutz, damit man Tiere (abgesehen von Ratten und Kakerlaken) auch in 50 Jahren noch in ihrem natürlichen Lebensraum sehen kann. Das scheint mir auf diesem Gebiet das entschieden Dringendere zu sein. Wie schwer das fällt, sieht man gegenwärtig bei der Diskussion um den Umgang mit Wölfen. 

Dass Artenschutz enorm wichtig ist, bestreite ich in keinster Weise. Das hat "die Kirche" aber nach meinem Eindruck bereits recht gut erkannt und stemmt sich nicht dagegen. Deswegen sehe ich gerade auch keinen akuten Grund für eine Debatte zum Thema. Ganz anders sieht es bei Tierrechten aus. Hier stemmt sich auch die Kirche noch aktiv dagegen, obwohl sich dies langsam zu ändern scheint. Deswegen schockiert mich auch die absolute Ablehnung hier im Forum. Scheint wohl doch noch nicht so weit zu sein, der Prozess.

 

vor 45 Minuten schrieb Marcellinus:

Ja, auch bei Massentierhaltung ist sicherlich noch Luft nach oben, aber die ist wesentlich die Folge der Massenmenschenhaltung. Ich würde mir mein Fleisch auch lieber in freier Wildbahn schießen, aber das kann nun mal nicht jeder. 

Was man dann widerum an diesem Beitrag sehr gut erkennen kann. Ich halte es für abscheulich, das System Massentierhaltung mit "Luft nach oben" zu beschreiben. Massentierhaltung ist der Inbegriff von brutalster und lebensverachtender Quälerei. Nächstenliebe predigen und Massentierhaltung mit "Luft nach oben" zu beschreiben, könnte sich nicht mehr widersprechen. Ich muss mich gerade sehr zusammenreißen, um nicht unfreundlich zu werden. Und von welcher "Menschenhaltung" sprichst du bitte? Wir sind mittlerweile aus dem 19. und sogar schon aus dem 20. Jahrhundert raus, Sklaverei wird, zumindest hierzulande, nicht mehr geduldet. Das freie Leben von Menschen als "Menschenhaltung" zu bezeichnen, lässt dann auch tief blicken, wenn du es so meinst.

Außerdem ist es erstmal nicht "dein Fleisch", sondern das Fleisch der Tiere. Diese Begrifflichkeiten lassen tief blicken.

Wieso wägst du nur zwischen Massentierhaltung und Jagen ab? Niemand braucht hierzulande Fleisch um gesund zu leben. Dem Fleischkonsum liegen Begierden zugrunde, keine Notwendigkeiten (hierzulande). Du nimmst den Verzicht auf Fleisch also nicht in den Vergleich auf, weil du nicht über Geschmack, Tradition, Gewohnheit oder Bequemlichkeit hinweg kommst. All das ist aber eben kein relevanter Grund, der für die Weiterführung dieser Machenschaften spricht.

bearbeitet von Pronst
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vor 7 Minuten schrieb Pronst:

Nächstenliebe predigen und Massentierhaltung mit "Luft nach oben" zu beschreiben, könnte sich nicht mehr widersprechen. Ich muss mich gerade sehr zusammenreißen, um nicht unfreundlich zu werden.

 

Vielleicht haben wir da ein Missverständnis! Du sprichst von Kirche und Nächstenliebe! Mit beidem habe ich nichts zu tun. Da bin ich einfach der falsche Adressat. 

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vor 6 Stunden schrieb Pronst:

Ich möchte allen Christen die Frage stellen, wie es mit ihrem Glauben, der Nächstenliebe und Gottes Wille vereinbar sein kann, ohne jeglicher Notwendigkeit empfindungsfähige, nichtmenschliche Tiere zu Ernährungs- und Kleidungszwecken und sonstigen Zwecken auszubeuten, zu töten und meist auch zu quälen, bzw. dies in Auftrag zu geben und stellvertretend von anderen Personen durchführen zu lassen.

 

Als Christ erlaube ich mir festzustellen, daß Christus nach den Aussagen der Hl. Schrift Fleisch und Fisch gegessen hat.

Ob Er Lederwaren getragen hat, weiß ich nicht eindeutig, in Bereich des Möglichen ist es aber sicher.

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vor 10 Minuten schrieb rorro:

 

Als Christ erlaube ich mir festzustellen, daß Christus nach den Aussagen der Hl. Schrift Fleisch und Fisch gegessen hat.

Ob Er Lederwaren getragen hat, weiß ich nicht eindeutig, in Bereich des Möglichen ist es aber sicher.

Danke für die Erklärung. Meine Gedanken dazu:

Soweit ich weiß, ist nicht bekannt und umstritten, ob Jesus Fleisch gegessen hat. Die Eventualität, er könne Lederwaren getragen und Fleisch gegessen haben, kann dies wohl in der heutigen Zeit nicht rechtfertigen. Die Ernährung im "Paradies" soll meines Wissens nach vegan sein. (Jesaja 11, 6-9) Aber nagel mich hier bitte nicht fest, all das weiß ich nicht im Detail.

Was deutlich relevanter ist, ist doch, ob man die Lebensweise von vor 2000 Jahren, ohne die heutigen Erkenntnisse 1 zu 1 auf heute übertragen sollte oder ob man nicht doch den Kontext der Aussagen der Bibel beachtet und versucht, im Interesse der Bibel bestmöglich in der Gegenwart zu leben. Stichwort: Würde Jesus, würde er heute leben, Fleisch essen oder würde er vegan leben? Was würde er zur (Massen)Tierhaltung sagen?

 

Zitieren möchte ich hier wieder Kurt Remele:

"Entweder man nimmt die Bibel wortwörtlich oder man nimmt sie ernst und beachtet den spezifischen Kontext einer Aussage", sagt Remele. Eine eindeutige Antwort auf alle aktuellen ethischen Fragen könne die Bibel nicht geben, weil diese zu Zeiten der Bibelschreiber nicht gestellt wurden. "Genau wie die Bibel nichts Konkretes zur ethischen Beurteilung von Atomkraft sagt, äußert sie sich nicht klar zum ethischen Vegetarismus oder zu Tierversuchen."

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