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Paradies und Sündenfall


Erich

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Der liebe Martin schrieb bei den Atheisten:

 

Adam und Eva hatten im Grunde genommen alles was sie brauchten - im Paradies. Aber das reichte ihnen nicht. Ist es im Paradies für Menschen unerträglich?

 

Ich möchte mal eine Sicht des Sündenfalls hier präsentieren, welche vielleicht eine Antwort auf die obige Frage gibt:

 

Zunächst will ich ein wichtiges Faktum, welche die Genesis berichtet, noch einmal in Erinnerung rufen:

 

Adam hatt von Gott die Aufgabe erhalten, den Garten zu bebauen und zu bewachen/hüten (Hebr: löschamrah)(Gen 2,15), Dieses Bewachen schließt die Abwehr eines möglichen Eindringlings ein!!

 

 

Im Garten Eden tauchte schon bald ein Besucher auf: eine Schlange - ein feindlicher Eindringling, dem Adam eigentlich entgegentreten musste – seiner Aufgabe als Hüter folgend!

 

In der Genesis ist nachzulesen, dass die Schlange sich direkt an Eva wendet – warum? Weil sie die Schwächere war? Diese Auffassung hat schon der hl. Irenäus einst zurückgewiesen: Bei der Übertretung des Gebotes zeigt Eva sich als die Stärkere.... Denn sie allein setzte sich gegen die Schlange zur Wehr. Doch Adam nahm von der Frucht, die ihm die Frau gab, ohne auch nur zum Kampfe anzusetzen und ohne ein Wort des Widerspruchs — eine perfekte Demonstration vollendeter Schwachheit und feiger Seele. Die Frau kann man entschuldigen, sie kämpfte mit einem Dämon und wurde niedergerungen. Aber Adam ????

 

 

Die ganze Zeit spricht die Schlange nur mit Eva, aber nicht weil Adam abwesend wäre, die hebräischen Verben, welche die Schlange spricht sind in der zweiten Person Plural [ihr-Form]. Das lässt den Schluss zu, das Adam bei dem Angriff dabei war.

 

Analysieren wir mal den Angriff: Satan bringt seine Lüge vor: „Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf, ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse“ (Gen 3,4-5).

 

Das ist der Knackpunkt! Damit hatte Satan dem Wort Gottes direkt widersprochen. Jetzt war für Adam der Zeitpunkt gekommen, in Aktion zu treten und diesen teuflischen Lügner im Namen Gottes in die Schranken zu weisen. Er musste seinen Glauben zu Gott und dessen Wort bekennen:

 

Aber was macht Adam: Nix – er schweigt. Warum schweigt er – tritt nicht hervor und kämpft mit der Schlange und beschützt seine Frau Eva vor diesem tödlichen Angriff?

 

Eine Möglichkeit für sein Schweigen ist: seine Angst vor dem Leiden und vor dem Tod. Als ihm der tödliche Angriff der Schlange bewusst wird, musste Adam eine furchtbare Wahl treffen: entweder seiner Frau Eva beistehen und sich auf den vielleicht tödlichen Kampf mit der teuflischen Schlange einlassen oder an seinen geliebten Lebensumständen in Eden festhalten mit seinen paradiesischen Zuständen wie irdischer Herrschaft, Unsterblichkeit, Leidenslosigkeit und Unverdorbenheit.

 

Adam war mit seinen Kräften der todbringenden Bosheit und teuflischen Macht Satans nicht gewachsen – aber Nirgends wird etwas davon berichtet, dass Adam in seiner Not zu Gott um Hilfe geschrieen hätte. Adam war dem Stolz erlegen, verließ sich auf seine eigenen Kräfte und verfiel gerade dadurch der Sünde. Gott hätte Adam in dieser Stunde der Not nicht fallen lassen, wenn Adam Gott um Hilfe angefleht und mit seiner Gnade mitgewirkt hätte. Entweder hätte Gott seinen treuen Diener mit genügend Gnade ausgestattet, um den Teufel zu besiegen, oder Gott hätte Adams Selbsthingabe als heilige Opfergabe angenommen, die ihn vor Tod und Verderben bewahrt und mit ewiger Herrlichkeit im Himmel belohnt hätte.

 

Letzten Endes ist Adams Sünde: dass er keine Entscheidung traf, traf er in Wirklichkeit eine Entscheidung. Sie besteht in seiner Weigerung aus Liebe zu Gott und/oder zu seiner Frau das Leid des Kampfes auf sich zu nehmen

Als Eva von der verbotenen Frucht aß, hatte Adam bereits versagt, noch bevor er selbst gegessen hatte. Er hätte die Sache nie soweit kommen lassen dürfen. Wenn er von Anfang an eingegriffen hätte, wäre auch die Weitergabe der Frucht nicht geschehen. Adam hatte somit schon faktisch zu dem Zeitpunkt versagt, als Eva in die Frucht biss.

 

Seine Feigheit zeigte Adam auch, als Adam und Eva versuchten sich herauszureden und die Schuld von sich zu weisen:... Die Frau — du weißt ja, du hast sie mir zur Gehilfin gemacht— sie hat mir die verbotene Frucht gegeben ... Er versuchte sich zu rechtfertigen — auf Kosten des Partners

 

Gott, der Adam ins Leben gerufen hatte, hatte somit durch die Konfrontation mit dem Tod seine Hingabebereitschaft auf die Probe gestellt. Es war für ihn eine Zerreißprobe geworden. Wenn Adam in dieser Situation den Tod angenommen und mit Gottes innewohnender Gnade mitgewirkt hätte, dann hätte er seinen Glauben, seine Hoffnung und seine Liebe verwirklicht und vollkommen gemacht. Das Geschenk irdischer Gnade hätte sich verwandelt in himmlische Herrlichkeit.

 

Da Adam dies nicht gemacht hatte, hat Christus das getan, was dieser hätte tun sollen: "Als er auf Erden lebte, hat er mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört und aus seiner Angst befreit worden. Obwohl er der Sohn war, hat er durch Leiden den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden" (Hebr 5,7-9).

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Hmmmm... ist nicht erst durch Adams Sünde der Tod in die Welt gekommen? Bestand insofern überhaupt eine Gefahr für Adam und Eva?

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ist nicht erst durch Adams Sünde der Tod in die Welt gekommen? Bestand insofern überhaupt eine Gefahr für Adam und Eva?

 

Die tödliche Gefahr, der Adam ausgesetzt war, betraf seinen geistigen Tod. Die Gefahr, die von der verbotenen Frucht ausging, bezog sich auf etwas, was für die Augen nicht erkennbar war. Hätten sie keine Ahnung von dieser Konsequenz gehabt, so wäre die Drohung damit auch unsinnig gewesen.

 

Adam und Eva sind dann tatsächlich gestorben: geistig – nicht physisch. Das Leben des Geistes wurde in ihren Seelen (fast) ausgelöscht. Sie hatten die heiligmachende Gnade verloren. Das war gewiss nicht weniger als physisch zu sterben.

 

Gruss

Erich

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Hallo Erich,

 

ich finde, da ist noch eine zweite Sache in der Geschichte, die du nicht berücksichtigst und die ihr eine andere Bedeutung gibt.

 

Als die Schlange spricht: „Nein, ihr werdet nicht sterben. Gott weiß vielmehr: Sobald ihr davon esst, gehen euch die Augen auf, ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse“ (Gen 3,4-5), da spricht sie offensichtlich die Wahrheit. Adam und Eva sterben nicht sofort, wie Gott gesagt hatte, und sie erkennen, dass sie nackt sind. Und in Gen 3, 22 heißt es: „Dann sprach Gott, der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie wir; er erkennt Gut und Böse. Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!“ Der Herr bestätigt also die Aussage der Schlange.

 

Also, nach menschlichem Verstand, sprach die Schlange die Wahrheit, und somit Gott die Unwahrheit. Und auch die Interpretation, dass Adam und Eva im geistigen Sinn starben, als sie die Frucht aßen, ist nicht stichhaltig. Sie waren auch vor dieser Sünde nicht wirklich heilig, sonst hätten sie sich ja nicht verführen lassen. Die einzige Veränderung von Adam und Eva, die berichtet wird, ist, dass sie nun Gut und Böse unterscheiden konnten – normalerweise ein Fortschritt.

 

Schließlich sollte man auch noch beachten, dass Gott spricht: „Dass er jetzt nicht die Hand ausstreckt, auch vom Baum des Lebens nimmt, davon isst und ewig lebt!“ Das klingt fast nach Missgunst.

 

Nun ist es aber nicht so, dass Gott lügt und der Teufel die Wahrheit spricht, sondern genau umgekehrt! Und Gott ist auch nicht missgünstig!

 

Wie aber kann man dies mit dieser Geschichte harmonisieren?

 

Ich denke, es bedeutet auch, dass wir unseren weltlichen Verstand nicht überbewerten dürfen, und dass wir Gottes Wort weitaus mehr als unseren Erkenntnissen vertrauen müssen – in jeder Hinsicht.

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Respekt Erich, das ist eine wirklich tiefsinnige Interpretation, der ich weitgehend zustimme. Man sollte betonen, dass Adam der *Urvater der Menschen* war, und dann hat man auch den Zusammenhang zur Erbsünde, die an uns allen klebt: Es war dies die Sünde, die Adam als Urvater aller Menschen hätte überwinden sollen - im Kampf mit dem Satan - und diesen Kampf damit den nachfolgenden Menschen ersparen. Adam versagte, und besiegte die Sünde nicht; er gehorchte nicht dem einfachen Gebot, das ihm gegeben war, und die Sünde wurde nicht aus der Schöpfung herausgeschaffen, sondern lebte weiter fort. Seit dem Sündenfall muss ein jeder Mensch seinen Teil davon in sich selbst überwinden, d.h. gegen allerlei Versuchungen und Verführungen ankämpfen - das wäre uns erspart geblieben, wenn Adam diesen Kampf für uns gewonnen hätte, oder zumindest wäre der Kampf wesentlich einfacher geworden.

 

"Die Gefahr, die von der verbotenen Frucht ausging, bezog sich auf etwas, was für die Augen nicht erkennbar war"

 

Hier ist etwas in die göttliche Schöpfung eingebracht worden, was eigentlich nicht vorgesehen war: Die Eigenmächtigkeit vor Gott; der Hochmut, und die daraus folgenden Sünden. Diese Eigenmächtigkeit ist das Werk Luzifers; er lehnte sich gegen Gott auf und versammelte ein Heer von Seelen hinter sich, um gegen die göttliche Ordnung zu rebellieren. Der Fall des Luzifers und der Seelen, die ihm folgten, ist gleich der Vergiftung mit der Eigenmächtigkeit und Selbstherrlichkeit, in der Luzifer sich einbildete, seine eigene Weisheit könne über der seines Schöpfers stehen. Diese Eigenmächtigkeit und Selbstigkeit lebt in den Seelen fort, und muss wieder hinausgeschafft werden. Eine Seele, an der diese Eigenmächtigkeit und Selbstigkeit klebt, ist wie isoliert von Gott, und hat an seiner Weisheit nicht teil; sie ist *nicht reif für das Himmelreich*.Adam hätte die Sünde stellvertretend für das Menschengeschlecht überwinden oder zumindest schwächen können, aber er versagte. So lebt sie in jedem von uns weiter, und muss von jedem einzelnen überwunden werden - im Kampf gegen allerlei Versuchungen und Verführungen, im Kampf gegen das Ego, das sich gegen Gott abgrenzt und sein eigener Herr sein will. Das alles wäre wohl erheblich einfacher möglich gewesen, wenn Adam die Sünde hätte überwinden können. Warum er es nicht konnte, bleibt rätselhaft, und letztlich ist es wieder die Konsequenz des freien Willens, mit der der Herr uns ausstattete, die man als Antwort anführen muss.

 

"Adam und Eva sind dann tatsächlich gestorben: geistig – nicht physisch. Das Leben des Geistes wurde in ihren Seelen (fast) ausgelöscht. Sie hatten die heiligmachende Gnade verloren. Das war gewiss nicht weniger als physisch zu sterben."

 

Das war unendlich viel mehr. Adam hatte quasi den "direkten Draht" zu Gott - er redete zu ihm, und durch seinen Geist wurde ihm jederzeit die göttliche Weisheit zuteil. Dieser Geist - die Verbindung zu Gott - ist nur da, wo eine Seele sich Gott ganz und gar öffnet. Wo aber Eigenmächtigkeit und Selbstherrlichkeit sind, und wo die Seele durch das Ego anstatt durch Gott lebt, da kapselt sie sich quasi vom Geist ab und lebt nur noch in sich selbst - ohne die Weisheit, die nur der Herr geben kann, und ohne das LEBEN, das nur der Herr geben kann - gemeint ist das geistige, ewige Leben. Adam verstiess gegen das Gebot Gottes; stellte seine eigene Weisheit über die des Herrn, und verfielt damit wieder in die Eigenmächtigkeit, aus der er sich eigentlich befreien sollte.

 

" Hmmmm... ist nicht erst durch Adams Sünde der Tod in die Welt gekommen? Bestand insofern überhaupt eine Gefahr für Adam und Eva? "

 

Interessante Frage. Vor Adam und Eva gab es keine Menschen, und wo kein Mensch ist, da kann auch niemand sündigen. Ich denke, dass Adam und Eva quasi eine Art Mittlerfunktion zwischen dem geistigen Reich und der materiellen Welt darstellten - sie begründeten das Menschengeschlecht, in dem die Seelen fortan inkarnieren sollen, und setzten damit die Bedingungen fest, unter denen dies geschieht. An der Schöpfung klebte das Gift der Sünde - im Sinne von Eigenmächtigkeit und Hochmut - mit dem Satan sie verdarb, und dieses Gift muss beseitigt werden, damit die Seelen reif für das Himmelreich werden. Adam hätte diese Sünde für uns zumindest zu einem grossen Teil überwinden können, aber er versagte. Seine Nachkommen - wir alle - müssen sie nun jeder für sich diese Sünde überwinden - in Gestalt von allerlei Versuchungen und Verlockungen, und vor allem in Gestalt der Verhärtung unserer Seelen, mit der wir uns von unserem Herrn abgrenzen und uns als unser eigener Herr fühlen. Genau dises sich von Gott abgrenzen *IST* der geistige Tod, denn damit trennt eine Seele die Verbindung zu Gott, und damit zur Weisheit und zum Leben an sich. Wo die Weisheit nicht mehr in seine Seele leuchtet, da ist die Seele wie blind, und findet aus eigener Kraft im Leben keinen Weg mehr aus der Finsterniss.

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Könntest du bei Furors Gedankengang weitermachen?

 

heute abend hab ich erst Zeit dafür!

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Hallo Erich,

 

eine Anmerkung zu Deinem Gedankengang:

 

Dass die Schlange von außen kam, wird nicht gesagt. Ich würde sie eher als Teil der Schöpfung sehen.

 

Viele Grüße,

 

Matthias

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Lieber Erich, aber auch Ihr anderen,

 

anscheinend eröffnet diese andere Betrachtungsweise Euch völlig neue Verstehensmöglichkeiten. Entschuldigt, bei mir kommt das irgendwie nicht an..

 

Vielleicht liegt das ja an meinem müden Juristenverstand, aber ich sehe im Moment nur, daß so die Sünde Adams bloß „vorverlagert“ wird - es ist nicht mehr das Essen selbst, sondern schon, daß Adam überhaupt mit der Schlage gesprochen hat, ohne gleich „nein“ zu sagen.

 

Diese Betrachtungsweise ist ja an sich völlig in Ordnung. Es wäre jetzt müßige Spekulation, zu überlegen, wie es denn zu beurteilen wäre, wenn Adam zwar nichts gesagt, die Frucht aber einfach trotzdem nicht gegessen hätte. Er hat sie ja gegessen, und mit seiner fehlenden Erwiderung hat das ganze jedenfalls seinen Anfang genommen. So weit, so gut. Und diese Betrachtungsweise macht verschiedenes verständlicher: die Rolle Evas, den eigentlichen Charakter von Adams Sünde, und sicher noch einiges mehr.

 

Nur: welche zusätzliche Erkenntnis ziehe ich aus dieser Sichtweise in Bezug auf die von Martin aufgeworfene Frage? Wie ich vorher verwirrt dastand, weshalb Adam die Frucht gegessen hat, stehe ich nun ebenso verwirrt vor der Frage, weshalb er der Schlange nicht einfach den völlig risikolosen Tritt versetzt hat.

 

Erich, Deine Erklärung zu meiner letzten Frage hat mich auch rätselnd zurückgelassen:

 

Die tödliche Gefahr, der Adam ausgesetzt war, betraf seinen geistigen Tod. Die Gefahr, die von der verbotenen Frucht ausging, bezog sich auf etwas, was für die Augen nicht erkennbar war. Hätten sie keine Ahnung von dieser Konsequenz gehabt, so wäre die Drohung damit auch unsinnig gewesen.

 

Adam und Eva sind dann tatsächlich gestorben: geistig – nicht physisch. Das Leben des Geistes wurde in ihren Seelen (fast) ausgelöscht. Sie hatten die heiligmachende Gnade verloren. Das war gewiss nicht weniger als physisch zu sterben.

Aber, donnerkiesel, wenn er einfach „nö“ gesagt hätte, wäre diese Gefahr doch weg gewesen! Dann hätte die Schlange nichts anderes tun können, als sich zu verkrümeln. Gefährlich war es doch gerade nicht, die Schlange wegzukicken, sondern nur, das nicht zu tun.

 

Die einzige Gefahr, von der Adam überhaupt mal etwas gehört hatte, war die, die von der Frucht ausging. Vielleicht konnte er sich auch noch denken, daß es schon gefährlich werden konnte, sich überhaupt mit der Schlange einzulassen - insbesondere, nachdem sie angefangen hatte, Gott zu widersprechen. Dann aber hätte er doch keine Angst davor haben können, der Schlange zu widersprechen, sondern nur davor, sich mit ihr einzulassen!

 

Daß Adam sich mit der Schlange abgegeben hat, war eine Dämlichkeit und ein schwerer Vertrauensbruch gegenüber Gott. So weit, so klar. Aber es konnte doch kein Ausdruck von Feigheit sein, denn wenn er Angst gehabt hätte, so doch nur vor der Schlange und vor den Konsequenzen der Sünde - also hätte ihn Feigheit nur davon abhalten können, sich mit der Schlange einzulassen. Wenn er sich aus Angst, aus Feigheit mit der Schlange eingelassen hätte, dann hätte es doch - zumindest in seiner Vorstellung - irgendetwas geben müssen, wovor er Angst hatte, das ihn zur Schlange hingetrieben hat.

 

Anscheinend empfindest ja nicht nur Du, Erich, sondern auch Gastovski, Echo und Martin Deine Sicht als Erklärung dafür, wie Adam, dieser I****, so einen Bockmist verzapfen konnte. Deshalb gehe ich erstmal davon aus, daß es an mir liegt, wenn ich das nicht kapiere. Aber ich kann mich drehen und wenden wie ich will - ich sehs nicht...

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Aber, donnerkiesel, wenn er einfach „nö“ gesagt hätte, wäre diese Gefahr doch weg gewesen!

 

Ach Sven, Du glaubst doch nicht etwa, dass der Satan dann Ruhe gegeben hätte – der nächste Angriff wäre bestimmt gekommen.

 

 

insbesondere, nachdem sie angefangen hatte, Gott zu widersprechen.

 

Das ist es doch gerade Sven: Hier wird der Glaube Adams getestet: Wem glaubst Du mehr Gott oder der Schlange. Passiert heute doch auch alle Tage – und wie geht dieser Test heute aus – genau wie damals – wir glauben der Schlange mehr als Gott.

 

 

Daß Adam sich mit der Schlange abgegeben hat, war eine Dämlichkeit und ein schwerer Vertrauensbruch gegenüber Gott.

 

hat auch keiner behauptet – oder??

 

Gruss

Erich

 

Fortsetzung folgt heute Abend

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Nur nochmal zur Klarstellung, damit wir nicht aneinander vorbeireden:

 

Die Ausgangsfrage war doch die von Martin, weshalb Adam nicht alles getan hat, um im Paradies zu bleiben.

 

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist deine Antwort: weil er ein Feigling war.

 

Nun verstehe ich einfach nicht, was das mit Feigheit zu tun hat!

 

Wenn einer einen anderen nicht vor dem Ertrinken rettet, weil er Angst vor einer Erkältung hat, dann ist das Feigheit: das, wovor er Angst hat, steht außer Verähltnis zu der Pflicht, einen anderen zu retten.

 

Wenn einer das aber nicht tut, weil er die Reinigungskosten für seine Klamotten scheut, ist das keine Feigheit, sondern Geiz.

 

Um von Feigheit sprechen zu können, müßte es etwas gegeben haben, wovor derjenige tatsächlich Angst hatte, und das ihn davon abgehalten hat, das richtige zu tun.

 

Nun: wovor hätte Adam Angst haben können, das ihn dazu gebracht hätte, die Schlange nicht zu verscheuchen?

 

Alles, wovon die Bibel berichtet, ist die Gefahr, die von der Frucht ausgeht. Angst davor könnte Adam aber nur dazu bringen, sie nicht zu essen, und jeden, der ihn dazu überreden will, fortzujagen. Feigheit wäre das allerdings nicht, denn er täte damit gleichzeitig das richtige - es wäre also nur begründete Vorsicht.

 

Angst vor der Schlange? Die hat ihn ja gerade nicht bedroht, sondern umschmeichelt. Würde da irgendetwas davon stehen, daß die Schlange sagt: "Wenn Du die Frucht nicht ißt, werde ich Dich verderben!", dann könnte ich den Vorwurf der Feigheit verstehen. Aber davon steht da nichts!

 

Alle Angst vor der Schlange konnte Adam aber nur dazu bringen, sie zu fliehen - oder zu verjagen. Denn nichts deutet darauf hin, daß sie ihm irgendetwas tun konnte, wenn er sie verscheuchte - und ebensowenig deutet irgendetwas darauf hin, daß er sich eine solche Gefahr eingebildet hat. Klar, sie konnte immer wieder kommen - so what? Damit wäre sie lästig, aber nicht gefährlicher.

 

Adams Verhalten war dumm, mißtrauisch gegenüber Gott und vertrauensselig gegenüber der Schlange - und vielleicht so etwas wie "frivol", indem er das Paradies aufs Spiel setzte, um mit dem Feind zu fraternisieren. Aber "feige"?

 

Deine Erklärungen sind ja in vielerlei Hinsicht interessant - nur irgendwie sehe ich in Bezug auf das, was Martin angesprochen hat, da keinen besonders neuen Aufschluß. Aber darauf hattest du das ja bezogen - und das verwirrt mich jetzt...

 

Aber laß Dir mit der Antwort ruhig Zeit - vielleicht gibts ja wirklich nur ein Mißverständnis, und das läßt sich sicher leichter klären, wenn mal ein paar Stunden rum sind.

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Bevor jetzt Mißverständniss auftreten, Sven. Ich habe geschrieben, dass ich Erichs Gedankengänge interessant finde, zunächst einmal, weil ich mich bisher mit dem Thema nicht auseinandergesetzt habe. Und dann habe ich Erich gebeten, doch zunächst einmal die im Raum stehenden Fragen von Furor in Angriff zu nehmen - bevor ich selber welche stelle.

 

Der Aspekt der Schlange, die von außen gekommen sein soll hat mich ebenfalls irritiert, denn dieser Hinweis in der Schrift ist mir nicht aufgefallen. Ich muss mich wesentlich intensiver mit den einzelnen Anregungen und dem Text auseinandersetzen, wenn ich nicht Gefahr laufen möchte zu fabulieren.

 

Spannend finde ich z.B. den Hüter- und Pflege-Aspekt. Nicht der Garten wurde für Adam geschaffen, sondern Adam für den Garten?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Grüß Dich Furor,

 

Also, nach menschlichem Verstand, sprach die Schlange die Wahrheit, und somit Gott die Unwahrheit. Und auch die Interpretation, dass Adam und Eva im geistigen Sinn starben, als sie die Frucht aßen, ist nicht stichhaltig. Sie waren auch vor dieser Sünde nicht wirklich heilig, sonst hätten sie sich ja nicht verführen lassen.

 

Adam konnte vor dem Sündenfall nicht wissen, dass das, was die Schlange sagt, eine reine Lüge ist. Wie hätte er, ohne zu essen, wissen sollen, dass sie nicht sterben und dass ihnen die Augen aufgehen, sie wie Gott sein und Gut und Böse erkennen würden? Er hätte all die Konsequenzen nicht erfahren können, wenn er nicht vorher schon ungehorsam gewesen wäre.

 

Wenn also die Schlange sagt: „Ihr werdet nicht sterben.“, so meinte sie damit „Ihr werdet nicht sterben — wenn ihr von der Frucht esst...“.Das ist der Moment des Glaubens-Stärke-Test: Wem glaubt Adam mehr: Gott oder der Schlange. Glaubt er Gott und geht der Schlange ans Fell und schmeißt sie raus – oder glaubt er der Schlange....

 

Es gibt nix neues unter der Sonne – sag ich immer - hat sich bis heute nix geändert an der Problematik

 

Das klingt fast nach Missgunst.

Gott war nicht besorgt/missgünstig, dass Adam und Eva wie er werden könnten; dazu hatte er sie ja erschaffen: Wie schreibt unser Katechismus: 398

In einem Zustand der Heiligkeit erschaffen, war der Mensch dazu bestimmt, von Gott in der Herrlichkeit völlig "vergöttlicht“ zu werden. Vom Teufel versucht, wollte er "wie Gott sein" [Vgl. Gen3,5.], aber "ohne Gott und vor Gott und nicht Gott gemäß“ (Maximus der Bekenner, ambig.).

 

 

 

Gruss

 

Erich

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Hallo Mat,

 

Dass die Schlange von außen kam, wird nicht gesagt. Ich würde sie eher als Teil der Schöpfung sehen.

 

Das hebräische Wort für Schlange, nahash, ist nicht ganz eindeutig. Es hat eine Reihe von Bedeutungen. Gewöhnlich wird es zur Bezeichnung von Schlangen gebraucht (siehe Num 21,6-9); es kann aber auch böse Drachen wie den Leviatan (siehe Jes 27,1) oder die legendären Seeungeheuer bezeichnen (siehe Ijob 26,13).

 

Bei diesem weiten Bedeutungsspektrum meint das Wort aber immer etwas, das beißt (siehe Spr 23,32) oft mit Gift (siehe Ps 58,5).

 

Auf jeden Fall ist die Schlange hier ein lebensbedrohendes Wesen. Von welchem Tier des Garten Eden konnte das gesagt werden, wo Adam ihnen doch allen einen Namen gegeben hat und er über sie herrschen sollte?

 

Sie stellte also eine tödliche Gefahr dar. Diese Gefahr war nicht nur (oder hauptsächlich) physisch, sondern vor allem geistig. Das Neue Testament identifiziert die „alte Schlange“ mit Satan selbst (siehe Offb 12,9; 20,2). Auch unter den alten Juden war dies eine verbreitete Ansicht.

 

Gruss

Erich

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Lieber Sven,

 

Aber ich kann mich drehen und wenden wie ich will - ich sehs nicht...

 

Wenn Hollywood dies vor Jahren im großen Stil verfilmt hätte, würde es vermutlich so aussehen:

 

Die Hintergrundmusik baut sich langsam in leisen unheilvollen Tönen auf, bis die Schlange erscheint. Die Kamera schwenkt in den Garten, in dem das Zwiegespräch beginnt. Die mittlerweile angestiegene Lautstärke verstummt, als Satan seine teuflische Lüge ausspricht. Plötzlich springt Adam hervor — aufbrausende Musik mit Pauken und Trompeten ertönt — und vernichtet den Teufel mit einem Schlag.

 

Er küsst Eva, nimmt sie auf seine Arme und trägt sie dem Sonnenuntergang entgegen, um für immer mit ihr glücklich zu sein.

 

Wäre das nicht schön?

 

Lieben Gruss

Erich

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Lieber Sven,

 

Aber ich kann mich drehen und wenden wie ich will - ich sehs nicht...

 

Wenn Hollywood dies vor Jahren im großen Stil verfilmt hätte, würde es vermutlich so aussehen:

 

Die Hintergrundmusik baut sich langsam in leisen unheilvollen Tönen auf, bis die Schlange erscheint. Die Kamera schwenkt in den Garten, in dem das Zwiegespräch beginnt. Die mittlerweile angestiegene Lautstärke verstummt, als Satan seine teuflische Lüge ausspricht. Plötzlich springt Adam hervor — aufbrausende Musik mit Pauken und Trompeten ertönt — und vernichtet den Teufel mit einem Schlag.

 

Er küsst Eva, nimmt sie auf seine Arme und trägt sie dem Sonnenuntergang entgegen, um für immer mit ihr glücklich zu sein.

 

Wäre das nicht schön?

 

Lieben Gruss

Erich

Soviel dazu.

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Wenn Hollywood dies vor Jahren im großen Stil verfilmt hätte, würde es vermutlich so aussehen:

Der Scheffel verbeult schon langsam, so viele Kerzen stehen darunter...

 

Anders gesagt: HÄ?

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Anders gesagt: HÄ?

 

also lass ich mal den Helden Adam weg und erklär das mal für Ehekrüppel wie Sven:

 

 

Wenn einer einen anderen nicht vor dem Ertrinken rettet, weil er Angst vor einer Erkältung hat, dann ist das Feigheit: das, wovor er Angst hat, steht außer Verähltnis zu der Pflicht, einen anderen zu retten.

 

Als die Schlange die Frau Adams, die Eva link anmacht, da war die Frau Adams voll in der Schusslinie! Was hätte es jetzt noch Wichtigeres geben können als ihr beizustehen?Und wenn er selbst Angst gehabt hätte, warum hat er nicht Gott zur Hilfe gerufen als seine Frau mit einer teuflischen Bedrohung konfrontiert wurde. Handelt so ein Ehemann, ein Liebender?

 

Es ist wahr: Diese Gefahr zu bestehen, verlangte von Adam nicht weniger als heiligen Gehorsam zu Gott und treue Liebe zu seiner Frau.

 

Genau diese Forderung erfüllte der "Neue Adam" Jesus Christus: Er hob Adams Tat wieder auf, indem er das tat, was dieser hätte tun sollen, denn wenn der Tod die äußerste Form des Leidens ist, dann ist der Moment des Todes auch die äußerste Form der Liebe —vorausgesetzt er wird angenommen als Akt der Selbsthingabe.

 

Jetzt klarer?

 

Gruss

Erich

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Adam hatte nicht gelernt, Entscheidungen zu treffen - wie sollte er auch, da er Gut und Böse nicht unterscheiden konnte? Verantwortung zu (er)tragen und auch zu lieben - wie sollte er es können, Erich?

 

Herzliche Grüße

Martin

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Martin, das ist doch Quatsch. Entscheidungen zu fällen, muß man nicht lernen - das tut man intuitiv, das ist einfach eine Frage des Bewußtseins. Hat man keines, handelt man instinktiv, wie die Blume, die sich zur Sonne dreht. Doch sobald einer "ich" und "du" auseinanderhalten kann, kann er auch entscheiden. Wie "gut" und "durchdacht" die Entscheidungen sind, ist sicher eine Frage von Erfahrung - aber auch eine Frage des Temperamentes.

Mit dem Lieben ist es dasselbe: selbst eine Mutter, die ihr Kind ablehnt, wird vom Kind heiß und innig geliebt - das Kind kann gar nicht anders.

Verantwortung bekommt man aufgeladen - oder man lädt sie sich selber auf. Mit "Lernen" hat das ebenfalls nicht viel zu tun. Wenn Gott jemandem eine Verantwortung auflädt, dann weiß er, dass derjenige ihr auch gewachsen ist.

 

Lieben Gruß,

Lucia

bearbeitet von Lucia Hünermann
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Das ist voreilig, liebe Lucia. In einer Umwelt, in der keine Entscheidungen gefordert sind, in der es kein Erkennen von Gut und Böse gibt, wären Entscheidungen irrelevant. Entscheidungen können erst dann gefällt werden, wenn sich Konsequenzen daraus ergeben, wenn sie verantwortet werden müssen.

 

Und Liebe - Liebe kann nur in Freiheit geschehen. Was wissen Adam und Eva schon von Freiheit und von Liebe in diesem Stadium ihres Lebens.

 

Sie haben nichts erworbenes, alles ist ihnen in den Schoß gefallen. Sie haben keinen Preis gezahlt.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Lieber Martin,

 

>>Adam hatte nicht gelernt, Entscheidungen zu treffen - wie sollte er auch, da er Gut und Böse nicht unterscheiden konnte? Verantwortung zu (er)tragen und auch zu lieben - wie sollte er es können, Erich?<<

 

Adam war eben nicht der evolutionäre Affe, wie manche uns heute unterjubeln wollen, sondern ein strahlender Gottessohn, dem die Herrschaft über die ganze Erde anvertraut worden war. Außerdem war er zum Hüter des Paradieses eingesetzt worden. Wie sagt man so schön: Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch den dazu erforderlichen Verstand.

 

 

>> In einer Umwelt, in der keine Entscheidungen gefordert sind, in der es kein Erkennen von Gut und Böse gibt, wären Entscheidungen irrelevant. Entscheidungen können erst dann gefällt werden, wenn sich Konsequenzen daraus ergeben, wenn sie verantwortet werden müssen.<<

 

Dann wäre auch das Gebot nicht von der Frucht zu essen, sinnlos gewesen. Das war eine freie Entscheidung.

 

Gruss

Erich

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Lieber Erich,

 

Adam war kein strahlender Held, sondern geformt aus dem Acker. Der Acker war nicht für ihn geschaffen, sondern er für den Acker.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Adam war kein strahlender Held, sondern geformt aus dem Acker.

 

Adam sprach mit Gott von Angesicht zu Angesicht - Er war ein Kind/Sohn Gottes - er war Herrscher über die Erde.....

 

Was ist, wenn Gott einst mit Dir von Angesicht zu Angesicht spricht? Wirst Du dann ein Häufchen Elend sein?

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