Jump to content

Paradies und Sündenfall


Erich

Recommended Posts

Sagt mal, Ihr streitet da herum, als würdet Ihr über eine real existiert habende Person streiten. Ihr wollt doch nicht im Ernst eine wortwörtliche Interpretation dieser Kapitel der Genesis vertreten.

 

Man muss das als "Mythos" verstehen, der spirtituelle Folgen für uns Heutige hat. Aber doch nicht als Naturgeschichtsbuch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sagt mal, Ihr streitet da herum, als würdet Ihr über eine real existiert habende Person streiten. Ihr wollt doch nicht im Ernst eine wortwörtliche Interpretation dieser Kapitel der Genesis vertreten.

 

Hi alter Grieche,

 

Kannst du mir ein, nur ein anerkanntes Zitat eines Kirchenvaters oder Kirchenlehrers oder Konzils oder Papstes bringen aus 2000 Jahren Kirchengeschichte, das besagt, der Bericht von Adam und Eva sei nur als Fabel, Gleichnis o-ä- zu verstehen und rede nicht von zwei konkreten historischen Personen?

 

Fragenden Gruss

Erich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man muss das als "Mythos" verstehen, der spirtituelle Folgen für uns Heutige hat. Aber doch nicht als Naturgeschichtsbuch.

Lieber Sokrates,

würdest Du das bitte uns selbst überlassen, wie wir die Geschichte verstehen (wollen)? Ich "muss" das überhaupt nicht in diesem Sinne verstehen.

 

Danke,

Lucia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sagt mal, Ihr streitet da herum, als würdet Ihr über eine real existiert habende Person streiten. Ihr wollt doch nicht im Ernst eine wortwörtliche Interpretation dieser Kapitel der Genesis vertreten.

 

Man muss das als "Mythos" verstehen, der spirtituelle Folgen für uns Heutige hat. Aber doch nicht als Naturgeschichtsbuch.

Lieber Sokrates,

 

das sehe ich genauso wie Du - und daß Lucia da so heftig opponiert, wundert mich etwas, das hatte ich nicht erwartet.

 

Aber das ändert nichts an der Legitimation und Fruchtbarkeit der Debatte.

 

Zum einen: es ist durchaus vertretbar, das tatsächlich weitgehend als Tatsachenbericht zu sehen - auch wenn ich das für eine unzutreffende Sicht halte.

 

Zum anderen: auch bei gedichteten Texten (das Wort "Mythos" paßt m.E. literaturwissenschaftlich nicht ganz) ist der "Plot", also die vom Autor ersonnene Handlung, seine Schilderung der Umstände und Personen, eine Textebene, die für voll genommen und als solche interpretiert werden muß. Der Autor hat sich ja etwas dabei gedacht, daß er eben diese Handlung mit eben diesen Protagonisten unter eben diesen Umständen beschrieben hat. Unter der Voraussetzung, daß es sich um eine Dichtung handelt, ist das selbstverständlich niemals eine vollständige Würdigung des Textes (übrigens, selbst wenn es sich um eine "Reportage" handeln würde, wäre es das nicht). Aber das ist ein Bestandteil der Interpretationsarbeit, der gemacht werden muß.

 

Dies gilt insbesondere dann, wenn wir von der Bibel als einem zwar gedichteten, aber eben inspiriert gedichteten Text ausgehen. Dann läßt sich durchaus annehmen - und das tue ich allerdings -, daß die vom Autor verwendeten Mittel (etwa der von ihm gewählte "Plot") dank Gottes Hilfe in besonderem Maße geeignet waren, das wiederzugeben, was der Text nach Gottes Willen aussagen sollte. Um es anders zu formulieren: "si non e vero, e ben trovato" - "wenn es nicht wahr ist, ist es gut erfunden" - und zwar nicht nur gut, sondern perfekt. Ob die "naturhistorische Realität" genau diese war, oder ob der Text nur mit dichterischen Mitteln anhand einer Geschichte etwas aussagt, kann also in den Hintergrund treten: das, was für uns bedeutsam ist, wenn wir über den Glauben sprechen, ist so oder so dasselbe. Insofern käme es für unsere Zwecke nicht darauf an, ob das Reportage oder Dichtung ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Jetzt klarer?

Hmmm...

 

Ich glaub, wir reden imer noch ein wenig aneinander vorbei. Daß Adam versagt hat - und auch gegenüber Eva -, das versteh ich.

 

Dieses Versagen würde ich aber nicht als "Feigheit" bezeichnen - denn wovor hätte er Angst haben können? Das erschütternde an Adams Versagen ist m.E. gerade, daß er wirklich keine Angst vor der Schlange haben mußte und wohl auch keine Angst hatte, sondern aus reiner Leichtfertigkeit, Frivolität, sinnloser Neugier das Vertrauen in Gott in den Wind geschlagen und seine Frau mit in die Sch... geritten hat. Wäre er wirklich feige gewesen, hätte er Angst gehabt - das könnte ich akzeptieren.

 

Ich frage mich jetzt bloß, ob das, was Du schreibst, gerade darauf gegründet ist. Könnte es sein, daß Du da in Deine Interpretation ein bißchen (freundlichen) Chauvinismus einfließen läßt? :blink: Nach dem Motto: Eva war ne Frau, Frauen sind doof und hilflos (umso respektabler, daß sie zumindest zaghafte Gegenwehr geleistet hat), Männer dagegen sind Helden in strahlender Rüstung - und wenn sie es mal nicht sind, sind sie Feiglinge?

 

Nicht, daß eine solche Sichtweise nicht auch in mir herumschlummert - und ich will im Moment gar nicht diskutieren, ob das richtig oder falsch ist. Mir gehts nur darum: Kommt es bei dieser Geschichte darauf an? Geht es hier um Adams Feigheit - oder um seine Leichtfertigkeit (was, ich will es noch einmal betonen, in meiner Sicht die verwerflichere Verfehlung ist)?

 

Und wenn wir auf Martins Eingangsfrage zurückkommen: Inwiefern erklärt Dein Ansatz, weshalb Adam es im Paradies nicht ausgehalten hat? Mein Ansatz erklärt das nicht: man fragt sich, wie Adam, der Depp, wegen bloßer Neugier Gottes wort in den Wind schlagen konnte. Aber ich versteh eben auch nicht, inwiefern Dein Ansatz das erklärt: denn wovor hätte Adam denn Angst haben können - außer davor, vom Baum zu essen?

 

Ich will wirklich nicht nerven. Das ist auch meine letzte Nachfrage dazu.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

das sehe ich genauso wie Du - und daß Lucia da so heftig opponiert, wundert mich etwas, das hatte ich nicht erwartet.

Lieber Sven,

allmählich solltest Du wissen, dass ich mir keine Vorschriften machen lasse, was ich zu denken habe. Auf "man muss" oder "man darf nicht" reagiere ich schlicht allergisch.

 

Gruß,

Lucia

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lucia, nu laß mal ein bißchen Luft ab. Das hat Sokrates überhaupt nicht getan.

 

Er hat gesagt: "das meint Ihr doch nicht im Ernst!" Anders gesagt, er ist von den Socken, weil er das sich nicht vorstellen konnte. Dieser Befindlichkeit Ausdruck zu verleihen, ist ja nun durchaus legitim, und sich davon gleich angemacht zu fühlen, völlig unnötig. Wenn man nicht einmal mehr verdattert sein darf, wo kommen wir denn da hin?

 

Hier hast Du wohl einfach etwas in den falschen Hals bekommen.

bearbeitet von sstemmildt
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Sven,

 

danke, ich fühle mich von Dir 100% richtig verstanden. Auch mit dem früheren Beitrag über die Interpretation der Geschichte.

 

Lucia: Peace :blink:

 

Gruss

 

KP

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

is ja gut, Jungs.

 

pax nobiscum.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

»Kindlein, liebet einander!«

 

Und hier – tätäääh! – der KKK, Nr. 390:

 

»Der Bericht vom Sündenfall [Gen 3]verwendet eine bildhafte Sprache, beschreibt jedoch ein Urereignis, das zu Beginn der Geschichte des Menschen stattgefunden hat [Vgl. GS 13,1.]. Die Offenbarung gibt uns die Glaubensgewißheit, daß die ganze Menschheitsgeschichte durch die Ursünde gekennzeichnet ist, die unsere Stammeltern freiwillig begangen haben.«

 

Mit anderen Worten (meiner Ansicht nach) – wir sollten uns davor hüten, etwas als »nur« mythologisch abzuqualifizieren. Ob Schlange, Krokodil oder Kuckuck: Auffassung der Kirche ist, dass ein reales Ereignis zu Beginn der Menschheitsgeschichte den Bruch in die Biographie der Menschheit gebracht hat. Tatsächlichkeit, im Bild ausgedrückt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ob Schlange, Krokodil oder Kuckuck

Nix Kuckuck! NEIN, nicht als Kuckuck-klebenden Gerichtsvollzieher schuf er ihn, sondern als Engel des Lichtes: lucifer=Lichtträger (wenn auch nur apokryph).

 

Wenn Du dennoch darauf bestehen solltest, dann geh' ich mir Fische leihen, Du Banause!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Angeregt durch Eure Debatte meine Gedanken dazu:

 

Vielleicht hat Adam die ganze Sache, also sowohl die Aussagen Gottes wie die der Schlange, einfach nicht ernst genommen. "Wird schon nicht so schlimm sein", mag er gedacht haben, das Rausreden nach dem Erwischt-worden-sein spricht ja auch dafür. Ich unterstelle Adam keinen bösen Willen, keine Absicht gegen Gott, sondern einfach eine Hybris, ein "Mann, bleib' mal locker" plus Ablehnung von Verantwortung und Konsequenzen für das eigene Tun. Also etwas sehr modernes. Nur da eben ohne Netz und doppelten Boden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wenn Du dennoch darauf bestehen solltest, dann geh' ich mir Fische leihen, Du Banause!

ICH … VER … LEIH’ KEINE FISCHE!!!!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das mit dem „Urereignis“ müßte aber noch einmal beleuchtet werden...

 

Meine Sicht ist diese: ein Text „simuliert“ Realität - in Bezug auf das, worüber man spricht.

 

Wenn ich einen Fahrsimulator baue, dann etwa zu dem Zweck, die Reaktionen eines mehr oder weniger alkoholisierten Fahrers untersuchen zu können. Dazu baue ich einen Apparat, der in Bezug auf dieses Problem die gleichen Effekte hervorruft wie die Realität: ich baue eine Projektionswand auf, um darauf einen Film zu zeigen, der die Sicht eines Autofahrers wiedergibt, ich baue einen Sitz, ein Lenkrad und Pedale auf. Zwischen dem Filmprojektor und dem Steuerrad bzw. den Pedalen besteht eine Beziehung: wenn ich lenke oder Pedale trete, sehe ich auf der Leinwand das gleiche, was ich sehen würde, wenn ich mit einem echten Auto auf der Straße unterwegs bin. Diese Beziehung ist aber anderer Art als beim Fahren: mit dem Steuer bewege ich keine Vorderräder, die durch die Haftung auf einer Straße das Auto bewegen. Stattdessen verändert die Bewegung des Lenkrades die Projektion des Films.

 

Der Simulator funktioniert dann gut, wenn bei isolierter Betrachtung dessen, was ich herausfinden will, wozu also der Simulator gebaut wurde, kein Unterschied besteht zwischen dem, was ich in der Simulation sehe und dem, was auf einer Straße passieren würde. Dann wäre es egal, ob ich wirklich fahre oder nur in einem Simulator.

 

Wenn ich aber über das hinaus, wozu der Simulator gebaut wurde, etwas sagen will, nutzt mir der Simulator nichts - dafür müßte ich einen anderen bauen.

 

Wenn ich einen Text lese, der einen bestimmten Gegenstand hat, dann läuft das ähnlich. Wenn der Text „funktioniert“, gibt er das gleiche wieder wie die Realität, aber immer nur in Bezug auf seinen Gegenstand.

 

Ein Gedicht (also ein Stück Lyrik) könnte z.B. als Gegenstand eine bestimmte Empfindung haben - Verliebtsein, Trauer, Wut etc. Es wäre dann völlig gleichgültig, ob der Autor wirklich in eine „Clara“ verliebt war, ob es eine „Clara“ überhaupt gibt und wenn ja, ob ich sie kenne. Das Gedicht ruft diese Empfindung bei mir hervor (wenn es „funktioniert“) - ganz gleich, was nun „real“ der Fall ist.

 

Ein wissenschaftlicher Bericht hat zum Gegenstand einen bestimmten „objektiven“ Geschehensablauf. Wenn dieser Text „funktioniert“, kann ich diesen Ablauf nachvollziehen. Das Gefühl, das der Forscher dagegen dabei hatte, kann ich dagegen nicht erkennen. Es wird vom Text nicht wiedergegeben, nicht simuliert - es kann mir also auch egal sein, was in dem Forscher in dem Moment „real“ vorgegangen ist, ob er begeistert oder bestürzt war.

 

Ein Mythos hat zum Gegenstand gerade nicht die tatsächlichen Fakten - etwa in der Art eines wissenschaftlichen Berichts. Er befaßt sich damit, den gegenwärtigen Zustand der Welt zu erklären, indem er ihn auf erfundene (also irreale) Ereignisse zurückführt. Er „funktioniert“ dann, wenn die Welt, so wie sie ist, ebenso hätte entstanden sein können, wie in ihm geschildert. Das bedeutet: Jeder Aspekt der Welt, den der Mythos erklären soll, muß aus den erfundenen Ereignissen so hergeleitet werden können, wie er in der Realität auch auftritt.

 

Wenn das so ist, kann für diese Zwecke die Frage, wie die Welt realiter entstanden ist, ignoriert werden, denn jede Frage, um die es mir in diesem Zusammenhang geht, kann auch dann richtig aus dem Mythos heraus beantwortet werden, wenn die realen Fakten völlig andere sind - genauso wie ich bei einem funktionierenden Fahrsimulator das Verhalten eines angetrunkenen Fahrers auch dann richtig ableiten kann, wenn mir die „realen“ Zusammenhänge (Reibung der Reifen auf der Straße etc.) unbekannt sind. Trotzdem ist die Reibung der reifen auf der Straße ein „Ereignis“, das in der Realität stattgefunden haben muß. Ich kann nur anhand dieses Simulators nichts darüber sagen.

 

Die Genesis schildert eine Situation, die den gegenwärtigen Zustand der Welt erklären soll (sie tut noch mehr, deshalb ist sie nicht nur „Mythos“, aber das tut im Moment nichts zur Sache). Wenn sie „wahr“ ist (also „funktioniert“), dann können wir daraus alles ablesen, was wir in diesem Zusammenhang über die Welt wissen wollen. Anders gesagt: auch wenn die realen Fakten andere gewesen sind, wenn es also einen einzelnen Menschen mit dem Namen „Adam“ nie gegeben hat, keine Schlange und keine Frucht, würde jede Ableitung, die wir aus dieser Geschichte ziehen, zum gleichen Ergebnis kommen, als würden wir die Fakten kennen und diese direkt interpretieren. Insofern ist in Bezug auf den Gegenstand der Genesis unerheblich, was real ist: die Geschichte oder etwas anderes.

 

Den noch ist die Welt realiter so, wie wir sie vorfinden (und wie die Genesis sie „simuliert“, falls sie denn „funktioniert“). Das bedeutet, es muß ein Ereignis gegeben haben, das diesen Zustand realiter herbeigeführt hat. Dieses muß aber keinerlei sichtbare Ähnlichkeit mit dem haben, was in der Geschichte geschildert wird - wie eine Straße auch keine äußere Ähnlichkeit mit dem Computer hat, der den Fahrsimulator steuert. Insofern gibt die Genesis ein Urereignis wieder; es wäre aber ein Fehler, anzunehmen, daß dieses Urereignis irgendeine sichtbare Ähnlichkeit mit dem hat, was in der Genesis beschrieben wird (allerdings wäre es ebenso ein Fehler, das von vornherein zu bestreiten - es läßt sich darüber einfach nichts sinnvolles sagen).

 

Es ist insofern notwendig, den „Simulator Genesis“ unverstümmelt stehen zu lassen: es bleibt bei der Schlange (nicht einem Kuckuck), einem Mann und einer Frau (nicht irgendwelchen Elementarteilchen oder Sauriern). Wollte man Elemente anderer Texte dort einbauen, funktioniert das ganze nicht mehr - ebenso, als wollte man dem Computer des Fahrsimulators statt einer Diskette ein Stück Asphalt zu „fressen“ geben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi Sven,

 

Bau mal mit einem Simulator einen Unfall und realiter. Also beim Simulator dürfte ich kaum Beulen abbekommen.

 

Du kannst natürlich mit einem Simulator nachträglich ein Unfallgeschehen „nachstellen“ um Verletzungen zu erklären. Dann stellt sich aber die Frage, wie gut der Simulator das macht. Wie genau kann er die vorhandenen Blessuren „nachbilden“.

 

Auf die Genesis übertragen würde das bedeuten: Der Simulator, der das heutige Ist analysiert kommt zum Ergebnis, dass die Ursache der Sündenfall zweier Menschen gewesen ist. Aus diesem Grund musste ein Mensch am Kreuz sterben, um den Crash zu reparieren.

 

Nun gilt aber: Wenn der Simulator sich mit der Ursache geirrt hat – ist auch die Schadensbehebungsmethode unsinnig. Das Kreuz wäre dann völlig überflüssig und sollte vergessen werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und jetzt möchte ich genau bei den Personen, den Namen, den Worten und der Handlung weitermachen.

 

Aber nochmals zum Charakterprofil des Adam. Adam ist ein Geschöpf Gottes, aber er ist kein strahlender Held. Es gibt keinen Hinweis darauf, Erich. Gott erschuf ihn aus dem Lehm des Ackers und setzte ihn in den Garten Eden.

 

Aber er war nicht Konflikt-trainiert. Er wird erschaffen, kommt ins Paradies, Eva taucht auf. Alles darf er, wie ein verwöhntes Kind - nur eines darf er nicht. Und genau das tut er. Aus Langeweile? Unentschlossenheit?

 

Adam mußte erwachsen werden, und das ist mühsam.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Liebster Martin,

 

Adam ist ein Geschöpf Gottes, aber er ist kein strahlender Held. Es gibt keinen Hinweis darauf, Erich. Gott erschuf ihn aus dem Lehm des Ackers und setzte ihn in den Garten Eden.

 

bei Adam von einem normalen Menschen zu sprechen, halte ich für unsinnig. Er sprach mit Gott von Angesicht zu Angesicht – dem Moses mussten sie danach immer einen Sack über den Kopf ziehen, weil sie sonst seinen Anblick nicht ertragen konnten – und bei Adam solls ganz anders gewesen sein – nee weißte.

 

Gruß

Erich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du nimmt an, dass Adam Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand, lieber Erich. Im Bericht steht nur, dass sie Gott hören.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du nimmt an, dass Adam Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand, lieber Erich. Im Bericht steht nur, dass sie Gott hören.

8 Als sie aber das Geräusch der Schritte Gottes des Herrn hörten, der sich zur Zeit des Tagwindes im Garten erging, versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott dem Herrn zwischen den Sträuchern des Gartens. *

9 Doch Gott der Herr rief nach Adam und fragte ihn: "Wo bist du?"

10 Der antwortete: "Als ich im Garten das Geräusch deiner Schritte hörte, fürchtete ich mich, weil ich nackt bin; so habe ich mich verborgen."

 

Macht dieses Verstecken oder die Scham irgend einen Sinn, wenn sie sich nur vor der Stimme verbergen oder schämen?????

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lieber Erich,

 

Du baust gerade meinen Simulator um... :P

 

Aber ernsthaft: was wollen wir denn aus der Bibel erfahren? Wie die Welt entstanden ist? Wer dieser Übeltäter-Depp war, der uns das mit dem Tod und der Sünde eingebrockt hat? Dann sollte uns aber auch einer die Hausnummer von diesem Adam sagen, damit wir den verdreschen können... :blink:

 

Oder wollen wir viel eher wissen, wie wir zum Heil kommen? Das würd ich doch mal sagen.

 

Wenn wir letzteres wissen wollen, dann kommt es nicht darauf an, ob unsere Simulation „wahr“ ist, sondern nur darauf, ob sie die gleichen Antworten auf diese Frage wie die Realität liefert, ob sie also „funktioniert“.

 

Sie würde definitiv „funktionieren“, wenn sie „wahr“ wäre, das ist richtig. Nur haben wir bei der Genesis leider keine Möglichkeit, uns dessen zu vergewissern - ist halt schon sakrisch lang her...

 

Insofern stehen wir bei der Genesis genauso so dumm da wie bei jeder (anderen) Simulation, die nur deshalb, weil sie gut erfunden ist, die gleichen Ergebnisse liefert. Und wie bei jedem Fahrsimulator können wir ihre „Güte“, ihr „Funktionieren“ nur durch die Erfahrung wirklich prüfen. Kommen gehäuft Unfälle vor, die im Simulator nicht nachgestellt werden können, scheint er nichts zu taugen. Und ebenso müssen wir prüfen, ob das, was uns die Genesis über uns selbst und die Welt, in der wir leben, sagt, mit unseren Erfahrungen übereinstimmt.

 

Wenn und solange das „paßt“, können wir glauben: nämlich, daß die Genesis in Bezug auf das, was uns umtreibt, was wir wissen wollen, „funktioniert“. Ob sie aber „wahr“ ist oder nur eine funktionierende Simulation, können wir nicht wissen. Vor allem aber brauchen wir das gar nicht zu wissen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Macht dieses Verstecken oder die Scham irgend einen Sinn, wenn sie sich nur vor der Stimme verbergen oder schämen?????

 

Verstecken zielt noch klar auf das »Sehen«. Aber Adam ist nicht in der Lage, Gott zu sehen. Ich meine: Nicht mehr in der Lage, zu schauen. Denn, dass sie den Herrn bei Tagwind im Garten einhergehen hörten, geschah bereits nach dem Sündenfall …

 

Hallo Torsten,

 

um im Bild der Schöpfungsgeschichte zu bleiben. Ich glaube, dass wir uns keine Vorstellung des Menschen vor dem Sündenfall machen können. Das biblische Bild hat C.S. Lewis in seiner Perelandra-Trilogie in Romanform dargestellt. Es könnte ein satanischer Trick sein, dass uns Menschen (ich nehme mich nicht aus) das Gelingen eines sündelosen, »einfach-nur-schönen« Lebens schal erscheint, so als sei der Bruch des Alten Adam eine Bereicherung des Menschseins.

 

Das Paradies – langweilig? Seltsam. In der Vorstellung der Atheisten ist oft die Dimension ausgeklammert, dass der paradiesische Mensch Umgang mit Gott hat. Dass Gott der Inhalt des Paradieses ist – die Leuchte der Gottesstadt. In der landläufigen Paradiesesvorstellung ist der Mensch allein mit sich, auf eine Ewigkeit hin, die als unendlich lange Zeit verstanden wird. Dieses Paradies fänd’ ich auch zum Erbrechen.

 

Wer wissen will, wie Adam vor dem Sündenfall gestaltet war, schaue auf den Neuen Adam. Ist wohl kein Zufall, dass das Wirken Jesu mit der Krise der Versuchung beginnt. Und – Maria tritt mit der Krise der Verkündigung in die Evangelien ein.

bearbeitet von Echo Romeo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sven, da war noch eine Frage offen:

 

>>Und wenn wir auf Martins Eingangsfrage zurückkommen: Inwiefern erklärt Dein Ansatz, weshalb Adam es im Paradies nicht ausgehalten hat? Mein Ansatz erklärt das nicht: man fragt sich, wie Adam, der Depp, wegen bloßer Neugier Gottes wort in den Wind

schlagen konnte. Aber ich versteh eben auch nicht, inwiefern Dein Ansatz das erklärt: denn wovor hätte Adam denn Angst haben können - außer davor, vom Baum zu essen?<<

 

um im Paradies bleiben zu können, muß man den Partnern im Paradies selbstlose Liebe entgegenbringen. Genau dies hat Adam nicht getan. Beim Belastungstest brachte er eben nicht die selbstlose Liebe auf, die sogar den eigenen Tod mit einschließt. Das war

sein Scheitern, deshalb war das paradies nicht mehr der richtige Aufenthaltsort für ihn.

 

Er hatte die Wahl Märtyrer oder nicht. Seine Wahl ist bekannt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Du nimmt an, dass Adam Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand, lieber Erich. Im Bericht steht nur, dass sie Gott hören.

8 Als sie aber das Geräusch der Schritte Gottes des Herrn hörten, der sich zur Zeit des Tagwindes im Garten erging, versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott dem Herrn zwischen den Sträuchern des Gartens. *

9 Doch Gott der Herr rief nach Adam und fragte ihn: "Wo bist du?"

10 Der antwortete: "Als ich im Garten das Geräusch deiner Schritte hörte, fürchtete ich mich, weil ich nackt bin; so habe ich mich verborgen."

 

Macht dieses Verstecken oder die Scham irgend einen Sinn, wenn sie sich nur vor der Stimme verbergen oder schämen?????

Lieber Erich,

 

ich habe diese Stelle ebenfalls gelesen. Besteht nicht mit gleicher Berechtigung die Möglichkeit, dass Gott sie sieht und sie sehen Gott nicht. Nirgendwo steht, dass Adam oder Eva Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen.

 

Falls sie Gott tatsächlich direkt gegenübertreten, dann hat sich etwas geändert in der Beziehung von Gott zu Mensch - oder von Mensch zu Gott.

 

Herzliche Grüße

Martin

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sehe gerade, dass das Gespräch über diese Frage hinweggelaufen ist. Danke für den Hinweis darauf, dass der Mensch im Garten Gemeinschaft mit Gott hatte, Echo.

 

Eine andere Frage: Warum hat Gott den Baum der Erkenntnis in den Garten gepflanzt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...