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Hat der Papst oder Bischof Kamphaus Recht?


KlausGA

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Helmut, den Schülern dürfte klar sein, dass Du Dich für sie verantwortlich fühlst, wenn Du so´n Anti-Rauch Dingens überhaupt aufziehst. Wenn Du dann Zigaretten austeilst iss es ja nur logisch, dass sie das Gefühl haben, dass Du es zwar vielleicht nicht klasse findest,wenn sie rauchen, aber doch nicht so bedenklich dass Du ensthaft was gegen unternehmen willst.

 

Was sagste denn zum Rest meiner Argumentation?

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Besonders für helmut: Info aus dem Kölner Stadtanzeiger von heute:

 

Weiterhin Bedarf an Beratung

 

Der Bedarf an Beratung für schwangere Frauen bei den „esperanza“Beratungsstellen im Erzbistum Köln ist ungebrochen. 6420 Frauen haben vergangenes Jahr in den 21 katholischen SchwangerschaftsBeratungsstellen Hilfe gesucht und gefunden, „obwohl sie wissen, dass sie wir keine Beratungsnachweise mehr ausstellen dürfen“, berichtet Christa Pesch.

 

Zunehmend würden Frauen die Hilfe in Anspruch nehmen, die sich in einer sehr schwierigen Lebenssituation befänden, aber schon eine Entscheidung für das Kind getroffen hätten. Jede dritte Frau käme aufgrund von seelischen oder körperlichen Belastungen, etwa 90 Prozent der Rat Suchenden stehen vor finanziellen Problemen.

 

Jede vierte Frau sprach von allgemeiner Zukunftsangst sowie Alltagsproblemen, wie eine Wohnung zu finden, den Arbeitsplatz zu verlieren und Kinderbetreuung. An die Frauen flossen Hilfsmittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus der Bundesstiftung Mutter und Kind sowie 890 000 Euro aus dem Fonds des Kölner Erzbischofs. (kaz)

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Ihr Katholiken wißt manchmal gar nicht, was ihr an eurem Papst habt. Ich finde es bewundernswert, daß er sich vom Lärm und Geplärre der Toleranten unserer Zeit nicht beeinflußen läßt.

Im übrigen solltet die Befürworter des Scheins sich mal vor Augen halten, daß die Reform des § 218 StGB darum eingeführt wurde, weil man sich davon die Senkung der Abbruchzahlen versprach. Nichts von dem ist eingetreten.

Das weitgehende Ergebnis ist allerdings, daß das Bewußtsein für die prinzipielle Rechtswidrigkeit des Abbruchs völlig abhanden gekommen ist. Statt dessen sieht man den Abbruch als eine Art Grundrecht der Frau.

Statt dieses Abbruchssystem zu unterstützen, sollte man eine Kultur des Lebens entwickeln. Mit unserer kinderfeindlichen Gesellschaft  sind wir davon aber weit entfernt.

Im übrigen ist es (oder muß man sagen war?) es immer christliche Grundüberzeugung, daß Leben heilig ist. Hat die Mutter das Recht, ihrem werdenden Kind das Leben zu verweigern?

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liebe missis

 

wer mich kennt denkt nicht so:

<<, aber doch nicht so bedenklich dass Du ensthaft was gegen unternehmen willst. >>

 

diesen satz kannst du gelten lassen fürs rauchen, er entspricht meiner lebensmaxime.

 

er gilt in gleichem masse für den schwangerschaftsabbruch.

ich bin da wenn zwei menschen in not sind.

dass ich die bedingungen des "da sein" nicht bestimmen

kann, schmerzt.

die bedingungen die ich noch akzeptieren kann muss ich mit meinem gewissen ausmachen.

das ich nicht fehlgehe bin ich auf die gnade gottes angewiesen dem ich vertraue.

 

gruss helmut

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Lieber Helmi!

Es ist klar, wenn ich versuche, für jemanden dazusein, der in Not ist, kann ich ihm die Bedingung nicht diktieren.

Aber ich muss und darf ihn manchmal eben nicht unterstützen.

Wenn ich z.B. sehe, wie jemand sich vor den Zug werfen will, reicht es nicht, danebenzustehen und zu sagen, "Du ich find das jetzt aber gar nicht gut, Du. Ist aber natürlich Deine Entscheidung"

Wenn ich kann, muss ich ihn da schon wegziehen. Seine Entscheidung bleibt es natürlich. Wenn er sich umbringen will, wird er es auch schaffen.

 

Auf die anderen Dinge, die ich in Bezug aufs Anti-Rauch-Dingens sagte:

-Werbung fürs AntiRauchZimmer

-Näherlegen des Zimmers

-Biounterricht

bist Du gar nicht eingegangen. Würde mich aber interessieren, was Du dazu denkst. (ehrlich)

 

Was man auch noch machen könnte: Gummibärchen und Kaugummis verteilen, als "Ersatzdroge"

 

 

Ähm, und fehlgehen kann man auch, wenn man auf Gott vertraut. Aber er macht´s wieder gut und verzeiht. Ham wir´n Glück!

 

Alles Gute, Spocky

Ich denke, dass liesse sich alles auf Abtreibung ummünzen.

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Zitat von MichaelN am 18:14 - 12.März.2002

Ihr Katholiken wißt manchmal gar nicht, was ihr an eurem Papst habt. Ich finde es bewundernswert, daß er sich vom Lärm und Geplärre der Toleranten unserer Zeit nicht beeinflußen läßt.

Im übrigen solltet die Befürworter des Scheins sich mal vor Augen halten, daß die Reform des § 218 StGB darum eingeführt wurde, weil man sich davon die Senkung der Abbruchzahlen versprach. Nichts von dem ist eingetreten.

Das weitgehende Ergebnis ist allerdings, daß das Bewußtsein für die prinzipielle Rechtswidrigkeit des Abbruchs völlig abhanden gekommen ist. Statt dessen sieht man den Abbruch als eine Art Grundrecht der Frau.

Statt dieses Abbruchssystem zu unterstützen, sollte man eine Kultur des Lebens entwickeln. Mit unserer kinderfeindlichen Gesellschaft  sind wir davon aber weit entfernt.

Im übrigen ist es (oder muß man sagen war?) es immer christliche Grundüberzeugung, daß Leben heilig ist. Hat die Mutter das Recht, ihrem werdenden Kind das Leben zu verweigern?


Lieber Michael,

doch ich weiß, was wir am Papst haben - und ich bin froh und dankbar, daß wir ihn haben (auch wenn ich es ihm bei seinem ersten Deutschlandbesuch schwer übel genommen habe, daß er bei seinen Messen keine weiblichen Messdiener zulassen wollte - aber das ist verjährt). Volle Zustimmung ansonsten - bis auf eine unglückliche Formulierung: es handelt sich nicht um "werdende" Kinder oder um "werdendes" Leben - es sind ungeborene Kinder!

 

Liebe Grüße,

Lucia

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liebe missis

 

<<-Werbung fürs AntiRauchZimmer

-Näherlegen des Zimmers

-Biounterricht

>>

 

habe ich kein problem mit.

 

aber entscheidend für meine wirksamkeit bleibt dass ich nicht rauche.

 

gruss und guten abend

 

helmut

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Lieber Helmi!

Ich glaube, dass auch eine gewisse Konsequenz nötig ist, um glaubwürdig zu bleiben.

Selbst nicht zu rauchen- gut.

Aber das wird stark relativiert, wenn man die Glimmstängel dann verteilt.

Spocky

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Hallo,

 

es wird in der Presse mitunter gesagt, dass seitdem der "Beratungsschein" nicht mehr ausgestellt wird, in den meisten Bistümern die Zahl der schwangeren Frauen, die zu katholischen Beratungsstellen gehen, zurückgegangen sei, in Limburg dagegen konstant geblieben. Kennt jemand von euch seriöse Zahlen (z.B. Statistiken der Caritas oder des SkF), die dies bestätigen oder widerlegen?

 

Falls ein Hinweis darauf bereits irgendwo im Forum verfügbar sein sollte, sagt mir bitte, wo!

 

Schönen Abend,

Martin

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Aufgeschnappt:

 

PROZESS / Abtreibungsgegner unterliegt vor Heilbronner Gericht

Schmähschrift gegen Gynäkologen verboten

 

In einem Urteil des Landgerichts Heilbronn sieht der Kölner Erzbischof eine Bestätigung für den Rückzug der katholischen Kirche aus der Schwangerschaftsberatung.

 

HANS GEORG FRANK

 

HEILBRONN Klaus Günter Annen, weithin bekannter und gefürchteter Abtreibungsgegner, darf einem Heilbronner Gynäkologen keine rechtswidrigen Methoden vorwerfen. Das Landgericht Heilbronn gab damit dem Arzt recht, der wegen der Angriffe Annens prozessierte. Der kaufmännische Angestellte aus Weinheim hatte vor der Praxis des Mediziners Flugblätter verteilt mit der Schlagzeile: "Stoppt rechtwidrige Abtreibungen in der Praxis Dr. K." Diese Schmähschrift, argumentierte der Arzt, könne ihn "in seiner Ehre persönlich schwer verletzen und sein berufliches Ansehen empfindlich beeinträchtigen". Beim Landgericht Heilbronn beantragte er eine einstweilige Verfügung gegen Annen, der bereits im November 2001 entsprochen wurde. Gestern bestätigte die Zivilkammer diese Entscheidung.

 

"In der konkreten Situation findet nicht etwa eine differenzierte Auseinandersetzung mit der verfassungsrechtlichen und strafrechtlichen Problematik statt", heißt es in der Begründung. Der Gynäkologe handle nicht rechtswidrig, da er "lediglich seine gesetzeskonforme ärztliche Leistung angeboten" habe: "Ein Schwangerschaftsabbruch, dessen Voraussetzungen detailliert geregelt sind und an deren Erfüllung staatliche und zum Teil auch kirchliche Stellen im Rahmen des obligatorischen Beratungsgesprächs beteiligt sind, ist nach dem Verständnis eines unvoreingenommenen und verständigen Publikums - falls je nach Einstellung auch nicht erwünscht - immerhin rechtmäßig."

 

Diese Argumentation erzürnte den Erzbischof von Köln, Joachim Meisner, weil er aus dem Urteil eine Mitwirkung der Kirche bei Abtreibungen herauslas. Das wiederum sei eine "ausdrückliche Bestätigung für die Position des Papstes", wonach katholische Stellen keine Beratungsscheine für einen straffreien Abbruch der Schwangerschaft ausstellen dürfen. Das Heilbronner Urteil zeigt laut Meisner, "dass wir dem Papst dankbar sein sollten, dass er trotz aller Schwierigkeiten eine klare Position eingefordert hat". Denn: "Wenn es um den Schutz des ungeborenen Lebens geht, darf es für uns kein Wenn und Aber geben."

 

Klaus Günter Annen vertritt genau diese Ansicht. Im Internet, wo er unter dem Stichwort "Babycaust" auch Fotos von Embryos und Adressen ihm missliebiger Ärzte verbreitet, rechnet er vor: "Seit Ende des Zweiten Weltkriegs wurden allein in Deutschland über zwölf Millionen Kinder durch Abtreibung ermordet." Mit der Niederlage vor dem Landgericht Heilbronn wird sich der streitbare Mann nicht abfinden. Die Fortsetzung vor dem Oberlandesgericht Stuttgart ist bereits auf den 24. April terminiert.

 

Auch ein Urteil des Amtsgerichts Heilbronn hat er angefochten. Wegen Beleidigung des Arztes war er zu einer Geldbuße von 560 Euro und zwei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurden. "Ich bin Christ", begründete er seine Aktionen und rief auf zum Gebet "für die Errettung der sonst verlorenen Seelen".

 

http://www.suedwest-aktiv.de/landundwelt/s...tikel152610.php

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Ein Zitat aus:  

 

http://www.kath.net/detail.php?id=2034

 

Im Episkopat hat sich der Wind längst schon gedreht

 

Dementsprechend begrüßt es die von Kardinal Lehmann formulierte Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz, dass die Lösung des Limburger Falls nun ein einheitliches Vorgehen in der Beratung schwangerer, in Not geratener Frauen schafft. ...

 

. ...Und es mehren sich die Stimmen im deutschen Episkopat, die im Nachhinein die Richtigkeit der gefundenen Lösung anerkennen.

 

Bischof Paul-Werner Scheele erklärte am Freitag vor dem Würzburger Diözesanrat, dass in Deutschland der Beratungsschein nach erfolgter Konfliktberatung weiterhin als Freibrief mit dem Recht zur Tötung ungeborenen Lebens verstanden werde.

 

Für viele ist aus dem Schein so etwas wie ein Rechtsanspruch auf Abtreibung geworden.

 

Ähnlich hatte sich wenige Tage zuvor Kardinal Wetter in München geäußert. Er verteidigte die Entscheidung, im staatlichen System nicht mehr mitzuwirken. Das Zeugnis der Kirche für das Leben wäre sonst beschädigt worden. Im Zuge der reformierten Gesetzgebung zur Abtreibung habe sich das Rechtsbewusstsein in Deutschland immer mehr in eine Richtung verschoben, die straffreie Abtreibung, also Tötung eines Menschen, geradezu als Rechtsanspruch auffasst.

 

Und für den Kölner Kardinal Joachim Meisner war der jüngste Spruch des Heilbronner Landgerichts der letztlich schlagende Beweis, dass die schließlich gefundene Lösung des Konflikts richtig war. Dort hatte ein Richter befunden, dass unter anderem die Mitwirkung der Kirche an der staatlichen Abtreibungsregelung dafür gesorgt habe, dass der Schwangerschaftsabbruch im öffentlichen Bewusstsein nicht mehr als rechtswidrig eingestuft werde.

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Zitat von MartinO am 19:55 - 12.März.2002

Hallo,

 

es wird in der Presse mitunter gesagt, dass seitdem der "Beratungsschein" nicht mehr ausgestellt wird, in den meisten Bistümern die Zahl der schwangeren Frauen, die zu katholischen Beratungsstellen gehen, zurückgegangen sei, in Limburg dagegen konstant geblieben. Kennt jemand von euch seriöse Zahlen (z.B. Statistiken der Caritas oder des SkF), die dies bestätigen oder widerlegen?

 

Falls ein Hinweis darauf bereits irgendwo im Forum verfügbar sein sollte, sagt mir bitte, wo!

 


 

Kürzlich habe ich gelesen, dass Kardinal Wetter in München bedauert hat, dass die Zahl der KONFLIKT-Beratungen bei den kirchlichen Beratungsstellen inzwischen gegen Null gehe. Ich finde den Artikel aber nicht mehr. Vielleicht kommst Du über Jahresberichte von Donum Vitae dran.

 

Corinna

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Sogar die evangelische Allianz hat  das Vorgehen des Papstes vor kurzem als gut und richtig gelobtund ihrer eiegnen Kirche Konsequenz angemahnt.

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Das ist das Problem. Durch die Scheinausstellung wird die Rechtswidrigkeit des Abbruches in der öffentlichen Meinung (und jetzt wohl sogar bei Gericht) als legitim und damit rechtmäßig dargestellt.

Der nächste Schritt ist wohl die völlige Freigabe der Abtreibung (Tötung) in der ersten 3 Monaten. Selbstverständlich wird zukünftig der mit einer Freiheitstrafe nicht unter 6 Monaten bestraft, der sich weiter gegen die Abtreibung ausspricht.

Schließlich handelt es sich um eine Diskriminierung der Frau ...

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Zitat von KlausGA am 22:34 - 11.März.2002

 

 

Ich frage mich, ob nicht doch der Weg des Papstes der klarere und bessere Weg ist?

 

Hallo und guten Tag,

ich hoffe, dass sich diese Frage auch ausführlich der Papst und Bischof Kamphaus gestellt haben.

Ich selbst glaube, dass es keinen richtigen Weg gibt, aber für mich ist der bessere Weg der, der die meisten Kinderleben rettet.

Es gibt Situationen, da gibt es kein Schwarz oder Weiß, da gibt es nur die Entscheidung im Hinblick auf die Frage nach dem "kleineren Übel". Und da gibt es dann eine Güterabwägung.

Für mich persönlich ist klar: derjenige, der durch seine Art und Weise die meisten Kinderleben rettet, bekommt meine Zustimmung. Im Moment scheint es die Überlegung von Bischof Kamphaus zu sein - bis zum Beweis des Gegenteils.

übrigens: Es heißt im Schuldbekenntnis: "... das ich Gutes unterlassen und Böses getan habe...": Ist der Ausstieg aus dem gesetzlichen Beratungssystem darunter zu fassen: Das Gute unterlassen zu haben?

Liebe Grüsse!

Gerd

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Hallo zusammen!

 

Das Problem scheint mir nicht so sehr darin zu liegen, wer Recht hat. Beide Seiten haben stichhaltige Argumente für Ihre Position. In so einem Fall, und bei einer Frage von so großer Bedeutung,  muss in einer Gemeinschaft letzten Endes die höhere Instanz entscheiden. Und natürlich ist es so, dass ein Weg, der mit Überzeugung und Kraft gegangen wird, sich dann auch als richtig herausstellt. Das gilt für den Wg des Papstes genauso wie für den des Bischofs Kamphaus.

 

Das Problem liegt darin, dass traditionsorientierte Gruppen, die ja in den meisten Gemeinden öffentlich gar nicht mehr vorkommen, den Konflikt genutzt haben, um ihre innerkirchlichen Gegner (oder besser "Feinde" )  herabzusetzen und ihre Motivation in den Dreck zu ziehen.

 

Die ununterbrochenen Unterstellungen, dass die Befürworter eines Verbleibs in der staatlichen Konfliktberatung feige Anpasser seien, dass es Ihnen um staatliche Gelder ginge (die Behauptung aus dem Munde eines Bischofs, der sich für 18 Millionen Mark einen Militärbischofspalast in Berlin hinsetzen ließ!), dass sie Abtreibung gar nicht so schlimm fänden, haben leider in der Öffentlichkeit Wirkung gezeigt. Wie das schon erwähnte Urteil in Heilbronn zeigt, können durch die von den Scheingegnern aufgebauten Zerrbilder große Teile der Öffentlichkeit die wirklich vorhandene Einmütigkeit  der gesamten katholischen Kirche in der Bewertung von Abtreibungen tatsächlich nicht mehr

erkennen.

 

Insofern bin ich heilfroh über den Weg, den Bischof Kamphaus gegangen ist, und in dem er gezeigt hat, dass diese  Unterstellungen nur dummes und sicher auch oft hasserfülltes Geschwätz waren.

 

Der ganze Ablauf des Konflikts hat der inneren Einhait der Kirche schweren Schden zugefügt, und es ist ein trauriger Irrtum, zu meinen, Einheit könnte man mit solchen Methoden erreichen. Manchmal drängt sich die Vermutung auf, dass diese Gruppen das auch gar nicht wollen. Kardinal Meissner schwärmt immer so von der Diasporasituation in der ehemaligen DDR. Vermutlich will er diese Situation auch für den Rest von Deutschland herstellen.

 

Übrigens: viele Leute die hier rufen "der Papst, der Papst!!" haben keine Probleme, dem Papst massiv zu widersprechen, wenn es um Fragen wie den Dialog der Religionen oder christliche Friedenspolitik geht. Da wurde dann auch in diesem Forum schom mal laut über das Alter und den Gesundheitszustand von Johannes Paul spekuliert.

 

Viele Grüße

 

(Geändert von Franziskaner um 11:00 - 15.März.2002)

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Lieber Franziskaner,

 

hierzu ein herzhaftes: Jawollja!

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Zitat von sstemmildt am 11:16 - 15.März.2002

Lieber Franziskaner,

 

hierzu ein herzhaftes: Jawollja!

 

Dem kann mich auch voll und ganz anschließen.

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Ich kann dem ganz und gar nicht zustimmen.

Mal abgesehen von der Frage, wer denn nun recht hat, bin ich überzeugt, dass Kamphaus und Papst beide diese Diskussion um der Sache willen geführt haben, und nicht aus Macht- oder sonstwas-Gründen.

 

Du schreibst, ein Weg der mit Überzeugung gegangen wird, würde sich auch als richtig herausstellen- natürlich ist es besser einen falschen Weg mit Überzeugung zu gehen, als einen falschen Weg zu gehen, wenn man weiss dass er falsch ist. Am falschen Ziel kommt man aber trotzdem an.

 

Die Öffentlichkeit nimmt zum Teil nicht wahr, dass die Kirche einmütig gegen Abtreibung ist. Du sagst, dass das an den Scheingegnern liegt. Das finde ich zumindest insofern unlogisch, als dass die Scheinbefürworter den Scheingegnern nicht weniger lautstark vorwarfen, aus niederen Motiven (blinder Gehorsam, Angst vor Auseinandersetzung) zu handeln.

 

Der Hass war durchaus auf beiden Seiten vorhanden, übrigens meiner Meinung nach auf der Seite der Scheinbefürworter stärker als umgekehrt. Das war einer der Punkte, die mich dazu brachten, gegen den Schein zu sein, frei nach dem Motto: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

Die Einheit der Kirche war schon vorher etwas wacklig. Jetzt wurde es nur deutlich.

 

Ich bin froh, dass Kamphaus diesen Weg mitgegangen ist, sonst hätte es wohl wirklich eine Spaltung gegeben.

 

Spocky

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Mrs Spock: >Die Öffentlichkeit nimmt zum Teil nicht wahr, dass die Kirche einmütig gegen Abtreibung ist.<

 

 

Oh doch, die Kirche (insbesondere die katholische) ist ja mit ihren Meinungen ziemlich marktschreierisch und penetrant. Die Öffentlichkeit nimmt lediglich zum Teil nicht ernst, daß die Kirche einmütig gegen Abtreibung ist.  Die Kirche besitzt Narrenfreiheit.

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Liebe Mrs. Spock,

 

zunächst: daß der Papst und Kamphaus das ganze als ernsthafte Gewissensentscheidung gesehen haben, halte ich für völlig außer Frage.

 

Mir ist - nachdem ich meine Zustimmung bekundet habe, also etwas spät - auch aufgegangen, daß die Darstellung von Franziskus vielleicht etwas einseitig war. Seine Vorwürfe - und meine - treffen sicher entsprechend auch einige auf der Seite der "Scheinbefürworter". Aber daß die Härte und das Absprechen der Legitimität von dort stärker ausgegangen sei als von den Gegnern - nun, diese Auffassung kann ich nun wirklich nicht teilen.

 

Sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch z.B. hier im Forum waren es die Scheingegner, die mit Vorwürfen bis hin zur Mordkomplizenschaft (und eine feindseligere Attacke ist ja wohl kaum denkbar) die anderen angegriffen haben. Auf der Seite der Scheinbefürworter war die Debatte fast immer defensiv: "wir sind ja auch gegen Abtreibung, aber...", und der härteste Vorwurf war der, ein gutes Prinzip auf falsche Weise oder aus den falschen Gründen zu befolgen.

 

Aber das ist vergossene Milch. Es freut mich, daß zumindest jetzt triumphierende Stimmen auf seiten der Scheingegner die Seltenheit sind. Und ich würde mir wünschen, daß das Vorbild des Papstes - die abweichende Entscheidung eines anderen und seine ehrliche Position zu respektieren, selbst wenn man sie nicht gelten lassen kann - sich auch in der Kirche durchsetzt.

 

Das aber ist etwas, das man zunächst nicht vom anderen einfordern, sondern selbst üben sollte.

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Lieber Sven!

Hier im Forum hab ich die Diskussion nicht mitgekriegt, aber ansonsten ist sie besonders nach dem Brief vom Papst an die deutschen Bischöfe mit der Aufforderung, die Beratung einzustellen, losgegangen. (weiss nicht mehr, wann das war) Es lag in der Natur der Sache, dass die Scheinbefürworter die Diskussion anfingen. Und das geschah mit einer Brutalität und Härte die mich verwunderte. Ausserdem waren sie sich mit nahezu alle säkularen Medien einig- was einen immer nachdenklich stimmen sollte.

Aber wie auch immer- diese Milch ist vergossen, da haste absolut recht.

 

Sowohl das ZdK als auch die Diözesanversammlung in Freiburg sind tief verletzt bzw tief enttäuscht über die Entscheidung die nun getroffen wurde. Ich denke, dass ist das Pendant zu triumphierenden Stimmen, die ich glücklicherweise bisher kaum und nur von privat gehört habe.

 

Also, der langen Rede kurzer Sinn: Ich denke wir sind uns im Prinzip recht einig.

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"Sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch z.B. hier im Forum waren es die Scheingegner, die mit Vorwürfen bis hin zur Mordkomplizenschaft (und eine feindseligere Attacke ist ja wohl kaum denkbar) die anderen angegriffen haben. Auf der Seite der Scheinbefürworter war die Debatte fast immer defensiv: "wir sind ja auch gegen Abtreibung, aber...", und der härteste Vorwurf war der, ein gutes Prinzip auf falsche Weise oder aus den falschen Gründen zu befolgen."

Naja, Sven, das sehe ich anders. Musst dir doch nur mal die Berichterstattung zur der jüngsten Entscheidung anschauen.

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Zitat von hansjo am 11:43 - 15.März.2002


Zitat von sstemmildt am 11:16 - 15.März.2002

Lieber Franziskaner,

 

hierzu ein herzhaftes: Jawollja!

 

Dem kann mich auch voll und ganz anschließen.


 

Ich auch.

 

Corinna

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