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Ökumenisches Grübeln


Ralf

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Die Gemeinsame Synode der dt. Bistüme hatte einen Vorschlag gemacht, die Laien mehr auch in die Verkündigung einzubinden - auch bei Predigt und Homilie.

 

Das Rescript der Kongregation für den Klerus (!) genehmigte am 20. November 1973 die Laienpredigt und in Ausnahmefällen die Homilie.

Mit erscheinen des neuen Kirchenrechts 1983 ist diese Genehmigung aber wieder hinfällig geworden.

Eine letzte Klarstellung gab es dann in der schon zitierten Entscheidung der PCI 1987.

Am 24. Februar 1988 erließen (möglicherweise auch aufgrund dieser Entscheidung) die dt. Bischöfe eine Ordnung für den Predigtdienst der Laien. Darin war nicht mehr die Rede von der Homilie. Statt dessen wurde den Laien erlaubt eine "Statio" am Anfang der Messe zu halten, sofern der Zelebrant nicht in der Lage ist, die Homilie zu halten und kein anderer Priester oder Diakon zur Verfügung steht.

 

 

Das heißt aber im Klartext:

In Deutschland hat es höchtens in der Zeit von 1973-1983 unter bestimmten Voraussetungen die Möglichkeit gegeben, daß Laien eine Homilie halten. Ob in diesem Zeitraum überhaupt die Voraussetzungen zu einer Laienhomilie jemals erfüllt waren, ist eine andere Frage. Immerhin hatten wir in dieser Zeit noch eine erheblich höhere Zahl von aktiven Priestern etc.

 

Das Homilieverbot hat aber nichts mit dem Erscheinen der Instruktion zu einigen Fragen über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester von 1997 zu tun.

 

Zu sagen, daß es 25 Jahre erlaubt war, und die Instruktio alles wieder "kaputt" gemacht hat, ist nicht nur sachlich falsch, sondern auch der Sache unangemessen.

bearbeitet von Juergen
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Ähm, Petrus,

 

aber Du hast schon gelesen, von welchem Datum die Entscheidung der Codex Interpretationskommission ist - ja?

ja. In der Entscheidung ging es (ich hoffe, ich hab' das Latein richtig verstanden) um die Frage, ob ein Bischof vom Verbot der Laienpredigt dispensieren könne. Daß das nicht geht, darüber sind sich wohl alle einig.

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Zu sagen, daß es 25 Jahre erlaubt war, und die Instruktio alles wieder "kaputt" gemacht hat, ist nicht nur sachlich falsch, sondern auch der Sache unangemessen.

Danke für Deine Klarstellungen :-)

 

Daß Theorie und Praxis so weit auseinanderklaffen, hätte ich nicht gedacht.

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Gegensätze können sich anziehen, wie sie lustig sind. Sobald vor man vor der Tür der ev. Kirche Deutschland steht ist diese zugeschlossen! :blink:

 

Das nenn ich ja ne Reformation.

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Mit etwas Kreativität kann man solche Klippen übrigens umschiffen.

... was aber wieder zu neuen Problemen führen kann:

 

Lachen als Waffe

 

:blink:

Ich finde das weniger zum Lachen denn zum Weinen. :P

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Ich finde das weniger zum Lachen denn zum Weinen. :blink:

schade ...

 

sind eigentlich die Laienhomilien (die ja jeden Sonntag sicher in größerer Anzahl gehalten werden, mit google - "Pastoralreferent" "Predigt" - läßt sich das leicht feststellen) nur unerlaubt oder auch ungültig?

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Franciscus non papa
Gegensätze können sich anziehen, wie sie lustig sind. Sobald vor man vor der Tür der ev. Kirche Deutschland steht ist diese zugeschlossen! :blink:

 

Das nenn ich ja ne Reformation.

hallo kordian

 

 

willkommen zurück - und: wie du sehen kannst, bist du vermisst worden...

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Mit etwas Kreativität kann man solche Klippen übrigens umschiffen.

... was aber wieder zu neuen Problemen führen kann:

 

Lachen als Waffe

 

:P

Ich finde das weniger zum Lachen denn zum Weinen. :blink:

Du solltest mal ein neues Bild von Dir einfügen, auf dem Du angemessen zornig schaust. :P

 

Es ist in der Tat zum Weinen, weil es bei derartigen Regelungen nicht um die Praxis, sondern ums Prinzip geht. Eine Firma würde längst zugrunde gegangen sein, wenn jeder Mitarbeiter eisern an seinen eigenen Aufgaben festhält und nicht auch mal für den Kollegen einspringt.

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Mit etwas Kreativität kann man solche Klippen übrigens umschiffen.

... was aber wieder zu neuen Problemen führen kann:

 

Lachen als Waffe

 

:blink:

Ich finde das weniger zum Lachen denn zum Weinen. :P

...Es ist in der Tat zum Weinen, weil es bei derartigen Regelungen nicht um die Praxis, sondern ums Prinzip geht. Eine Firma würde längst zugrunde gegangen sein, wenn jeder Mitarbeiter eisern an seinen eigenen Aufgaben festhält und nicht auch mal für den Kollegen einspringt.

Wenn's dem Papst mal schlecht geht, kannst Du Dich ja anbieten, die Messe zu zelebrieren.

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Wenn's dem Papst mal schlecht geht, kannst Du Dich ja ...

 

ich üb schon mal vor dem Spiegel das "Urbi et Orbi"

bearbeitet von Erich
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Wenn's dem Papst mal schlecht geht, kannst Du Dich ja anbieten, die Messe zu zelebrieren.

Nö, 'bin weder Theologe noch Priester. Hier ging's um ausgebildete Theologen, die eine Homilie übernehmen - etwas, was sie merkwürdigerweise in Wortgottesdiensten dürfen, aber in der Messe nicht. Das ist unlogisch. Selbstverständlich steht ein Priester der Meßfeier vor, aber warum sollte er solche Aufgaben nicht deligieren, solange er die Oberaufsicht hat?

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Hier ging's um ausgebildete Theologen, die eine Homilie übernehmen - etwas, was sie merkwürdigerweise in Wortgottesdiensten dürfen, aber in der Messe nicht. Das ist unlogisch.

Originellerweise dürfen ausgebildete Theologen an entscheidender Stelle bei der Priesterausbildung mitwirken (wenn sie nämliche Theologieprofessoren sind). Aber eine Homilie darf ein solcher Theologieprofessor nicht halten.

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Ich denke nicht, dass das Theologiestudium einen zum irgendwie "besseren" Prediger macht.

Nun ja. Wenn einer ein schlechter Prediger ist, dann dürfte auch eine Weihe nichts helfen.

 

Wogegen man schon gehört hat, dass jemand, der etwas gelernt hat, (z.B. in einem Theologiestudium) dann hinterher mehr weiss und auch mehr erzählen kann, als vorher.

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Ich denke nicht, dass das Theologiestudium einen zum irgendwie "besseren" Prediger macht.

zumindest wird im Studium das Predigen geübt. Und hinterher gibt's dann auch "Manöverkritik". Mir hat man z. B. einmal gesagt, meine Predigt sei zu lang gewesen (als lutherisch Sozialisierter hatte ich damals noch bei jeder Predigt unter zwanzig Minuten ein ungutes Gefühl...)

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Mir hat man z. B. einmal gesagt, meine Predigt sei zu lang gewesen (als lutherisch Sozialisierter hatte ich damals noch bei jeder Predigt unter zwanzig Minuten ein ungutes Gefühl...)

Wichtige katholische Merkregel:

 

Man darf über alles predigen, nur nicht über 15 Minuten. :blink:

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Franciscus non papa
Mir hat man z. B. einmal gesagt, meine Predigt sei zu lang gewesen (als lutherisch Sozialisierter hatte ich damals noch bei jeder Predigt unter zwanzig Minuten ein ungutes Gefühl...)

Wichtige katholische Merkregel:

 

Man darf über alles predigen, nur nicht über 15 Minuten. :blink:

und auch das ist meist schon viel zu lang -

 

 

frage mal einen chorleiter, was es bringt, die leute anzupredigen - du erzählst 8 minuten etwas.... und wirst in der pause prompt von einigen gefragt, was....

 

und genau das hast du vor einer halben stunde alles gesagt.

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Hallo,

irgendwo wurde gefragt, ob die beiden "Fundis" aus unserer Gemeinde den betroffenen Pfarrern Möglichkeit zur "Verteidigung" gegeben haben.

Neee!

Die haben sich gleich an die allerhöchsten Kreise gewandt und uns allen (Gemeinde und Pfarrern) die Möglichkeit zum Kontern genommen. Ich denke, das war letzendlich auch der Sinn der Übung, da ein echtes Interesse an der Ökumene oder am Gemeindeleben nicht erkennbar ist. Die beiden besuchen ja auch schon seit einiger Zeit unsere Gemeindegottesdienste nicht mehr (oder nur noch sporadisch); ansonsten weichen sie lieber in ein nahegelegenes Kloster aus (weiß ich vom Hörensagen). Wahrscheinlich auch dies aus Protest gegen unseren "unmölichen" Pfarrer...

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