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Was genau geschieht mit der Seele nach dem Tod?


oli

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Ein gewisses Lächeln ist auch durchaus angebracht.

Die Bilder der Maler sind nicht vollkommen. Manchmal sind sie sogar richtig schlecht. Neben künstlerischen und theologischen Schwächen kommt noch eine grundsätzliche Schwäche hinzu: Auf kein Bild der Welt lässt sich malen, was "Kein Auge geschaut und kein Ohr gehört", nämlich Transzendentes.

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Hallo Dagmar, hallo Gunnar!

 

Im Himmel gibt es verschiedene Seligkeitsgrade, was nicht heißen soll, daß der eine weniger glücklich ist als der andere. Das ist zu vergleichen mit einer Sonnenblume und mit einem Gänseblümchen: Die große Sonnenblume kann sehr viel mehr Sonnenlicht aufnehmen als das zarte Gänseblümchen und beide sind sie doch vollkommen erfüllt.

 

Hab ich mal bei einem Vortrag gehört und ich finde, es ist ein schöner Vergleich. :P

 

Das Glücksgefühl beim Verliebtsein wurde auch als Vergleich genannt, wo der Mensch scheints den Himmel auf Erden erlebt.

 

War mal ein Versuch, der natürlich mit x zu multiplizieren ist :blink:

bearbeitet von Accreda
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Hi Mecky,

 

muss schnell weg. Daher kurz: ich finde, dein Beispiel könnte gut als Vorlage für die Allversöhnungsleere herhalten. Denn es setzt voraus, dass Gott – außer dass Er uns einladen wolle – eher so eine Art von akademischem interesse habe, und dass das eigentlich Rettende die menschliche Liebe sei.

 

Ohne aber Accreda zu nahe treten zu wollen, glaube ich, dass Er Accredas Kinder unendlich mehr liebt als sie es selbst kann. wenn er dennoch von Sünde und ewiger Trennung spricht, ist das entweder ein Herumkaschperln, weil er hinterher ohnehin alle gegen ihren Willen in den Himmel holt, oder eine ernste und ernstzunehmended Mahnung.

 

So ‹verführerisch› schön (bitte jetzt nicht im diabolischen Sinne nehmen – über das Stadium dieser Vorwürfe sind wir heraus – dein Vorschlag an Accreda ist, und so suggestiv … ich halte mich lieber an die tradierte Lehre der Kirche.

 

(Aber wer an dieser Stelle damit argumentiert, setzt sich allzuschnell dem Vorwurf aus, seine Feinde in der Hölle schmoren zu wollen …)

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muss schnell weg.

Ich wußte gar nicht, daß Du da bist. Wolltest Du nicht wieder eine Ausz....

 

na ja, ich sag nix.

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Lieber Peter!

 

Geschichten haben einen Vorteil: Sie können einen Aspekt herausgreifen, ihn ausführlich darstellen - und sind nicht verpflichtet, die ganze Wahrheit darzustellen.

 

Ich halte Allversöhnungslehren grundsätzlich für unglaubwürdig. Ich halte auch Höllenlehren für unglaubwürdig. So argumentiere ich gelegentlich gegen beide.

 

Die Wahrheit ist: Was kommen wird, weiß ich nicht.

Ich kann deshalb nur Kriterien benennen und (logische oder emotionale) Widersprüche aufdecken.

 

Accredas Hoffnung, es könne einen Himmel geben, in dem man sich lustig des ewigen Lebens erfreut, während die eigenen Kinder in der Hölle schmoren, und dann noch denjenigen lieben, der dies will oder zumindest zulässt, ist - so wie sie es beschreibt - nicht das Gelbe vom Ei. Das habe ich in meiner Geschichte aufzeigen wollen. Mehr nicht.

 

Ebenso unbefriedigend wäre eine Allversöhnungslehre, die die Frage nach Gottes Gerechtigkeit offen lässt und weiten Teilen der biblischen Tradition nicht gerecht wird. Sie trägt nicht der menschlichen Angst vor einem endgültigen Scheitern Rechnung und sie führt auch zu einer moralischen Orientierungslosigkeit.

 

Weil ich aber hier keine klare Allversöhnungsvorstellung gelesen habe, hab ich mir Accredas Posting, das mir einfach ins Auge gestochen ist, vorgeknöpft.

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Du willst doch wohl nicht etwa sagen, dass du ebensowenig wie ich eine Antwort darauf hast, die dich zufriedenstellt? :blink:

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Hallo Dagmar,

 

 

das Statement von Jugendlichen "im Himmel muss es ja stinklangweilig sein" höre ich auch oft, wobei ich darauf immer antworte:

 

Im Himmel gibt es keine Langeweile - da ist Party ohne Ende - und wir werden Musikrichtungen kennenlernen, die hier auf Erden noch kein Ohr gehört hat.

 

gby

 

bernd

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Accredas Hoffnung, es könne einen Himmel geben, in dem man sich lustig des ewigen Lebens erfreut, während die eigenen Kinder in der Hölle schmoren, und dann noch denjenigen lieben, der dies will oder zumindest zulässt, ist - so wie sie es beschreibt - nicht das Gelbe vom Ei. Das habe ich in meiner Geschichte aufzeigen wollen. Mehr nicht.

Mecky, ich denke Du vergisst dabei, daß in Gottes Reich diese "weltlich leiblichen Verbindungen" nicht mehr existieren. Jesus hat das einmal sehr deutlich gemacht in dem er einige Jünger fragte: "Wer ist meine Mutter, wer sind meine Brüder" - und als Antwort darauf kam nicht die "leibliche" Verwandschaft.

 

Ähnlich deutet es auch eine Stelle im Matthäus-Evangelium Kapitel 8 (ELB): 21 Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, vorher hinzugehen und meinen Vater zu begraben. 22 Jesus aber spricht zu ihm: Folge mir nach, und laß die Toten ihre Toten begraben!

 

Lass die Toten ihre Toten begraben - für Christen gilt es das Leben zu verkünden, welches Christus schenkt - es gibt im Himmel nur eine Verbindung - das ist der "Christusleib" - von daher dürfen wir hier auf Erden wohl traurig sein, über Menschen, auch über Familienangehörige, die "das Leben" ausschlagen, aber diese Trauer ist im Himmel nicht auffindbar.

 

gby

 

bernd

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Nochmals Lewis:

 

Laßt uns versuchen, vor uns selber ehrlich zu sein.

Stell dir einen Menschen vor, der zu Wohlstand und Macht gelangt ist durch fortgesetzten Verrat und konsequente Grausamkeit; durch selbstsüchtige Ausbeutung jeder edlen Regung bei seinen Opfern, über deren Einfalt er sich derweil lustig macht; einen Menschen, der so zum Erfolg gelangt, diesen Erfolg benutzt zur Befriedigung seiner Lust wie seines Hasses und der zum Schluß auch den letzten Fetzen Gaunerehre von sich tut, indem er seine eigenen Komplizen verrät und noch in deren letzten Augenblicken über ihre Verblüffung und ungläubigen Gesichter lacht.

 

Nehmen wir ferner an, er tue all dies nicht (wie wir uns gern vorstellen) mit schlechtem Gewissen oder auch nur mit ein wenig Unbehagen; nein, er hat dabei den guten Appetit eines Schuljungen und den Schlaf eines gesunden Säuglings - ein famoser, rotbackiger Mann, dem nichts in der Welt Sorge macht, der bis zum Schluß unerschütterlich davon überzeugt ist, daß er allein die Antwort gefunden hat auf das Rätsel des Lebens; daß Gott und die Menschen Narren sind, die er in die Tasche steckt; daß seine Lebensphilosophie in jeder Hinsicht erfolgreich, befriedigend, unangreifbar ist.

 

An diesem Punkt müssen wir vorsichtig sein. Die geringste Nachgiebigkeit gegenüber der Rachgier ist eine tödliche Sünde. Die christliche Liebe rät uns, für die Bekehrung eines solchen Menschen jede Anstrengung zu machen; seine Bekehrung, bei Gefahr unseres eigenen Lebens - vielleicht unserer eigenen Seele - höher zu stellen als seine Bestrafung; ja, sie unendlich höher zu stellen. Doch das steht hier nicht zur Rede.

 

Angenommen, er will sich nicht bekehren. - Welches Schicksal in der ewigen Welt würdest du als für ihn angemessen erachten? Kannst du wirklich wünschen, ein solcher Mann, wenn er bleibt, wie er ist (und hierzu muß er, wenn sein Wille frei ist, die Möglichkeit haben), sollte für alle Zeit in seinem jetzigen Glück bestätigt werden - sollte für alle Ewigkeit völlig davon überzeugt bleiben dürfen, daß er es sei, der zuletzt lacht?

 

Und wenn du diese Möglichkeit nicht tragbar findest - sind dann nur deine Bosheit, nur dein Ärger schuld daran? Oder stellst du fest, daß jener Konflikt zwischen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, der dir manchmal als so ein altmodisches Stück Theologie erschienen ist, sich nun tatsächlich in deiner eigenen Seele abspielt? Hast du nicht das Gefühl, dieser Konflikt kommt nicht von unten, sondern von oben?

 

Dich bewegt nicht der Wunsch, diese elende Kreatur leiden zu sehen; dich bewegt die wahrhaft sittliche Forderung, daß - früher oder später - das Recht zu seiner Geltung kommen muß, daß in dieser verabscheuenswert rebellischen Sele das Banner aufgepflanzt werden muß, auch wenn danach keine weitere, keine vollständige Eroberung folgt.

 

Selbst wenn diese Kreatur sich niemals zum Guten wendet, ist es in bestimmter Hinsicht besser für sie zu wissen, daß sie ein Versager ist und ihre Leistung eine Fehlleistung. Die Barmherzigkeit selber kann einem solchen Menschen kaum wünschen, daß er in seiner grausigen Illusion auf ewig zufrieden weiterlebe.

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Stell dir einen Menschen vor,

Wohlstand  Macht

Verrat / konsequente Grausamkeit / selbstsüchtige Ausbeutung jeder edlen Regung Opfern, über deren Einfalt er sich lustig macht;

seiner Lust wie seines Hasses / seine eigenen Komplizen verrät und noch in deren letzten Augenblicken über ihre Verblüffung und ungläubigen Gesichter lacht.

 

Man lese den Text mehrmals mit offenem Herzen durch. Wohltuend.

Es gibt nur eine Lösung: Dieser Saukerl muss fertig gemacht werden bis in alle Ewigkeit. (Natürlich nur aus Prinzip. Nicht aus Hass.)

 

Ein Saukerl ist ein Saukerl, sonst nichts.

 

Ja, Erich. Hier sind endlich mal eindeutige Aussagen. Da ist schwarz noch schwarz und weiß noch weiß.

 

Bei dem Wunsch nach Bestrafung, ewiger Bestrafung durch die Hölle, da spielt nur heeres Gerechtigkeitsbewusstsein mit. Dem Prinzip muss genüge getan werden.

 

Lewis hat schon eine geschickte Art, Menschen nicht nur zu verhetzen, sondern ihren geliebten Sadismus auch noch religiös zu verbrämen und als Konsequenz der Gerechtigkeit Gottes darzustellen.

 

Lewis zeigt sein nur schlecht maskiertes Sadistengesicht. Und genau solche Texte sind für Dich, lieber Erich, Gift.

bearbeitet von Mecky
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Ich glaube, Mecky, du hast nur nicht verstanden, was «Sünde» ist.

 

… und auch nicht, was «Heilig» ist. Nicht, dass ich nun in beidem der große Experte wäre, aber deine Lewis-Kritik kann ich nicht gelten lassen. Sonst müsste ich den für einen Sadisten halten, der gesagt hat: ‹Wer einem von diesen kleinen Ärgernis bietet, für den wäre es besser, er wäre nie geboren worden.› – Liebt denn Gott den Kinderschänder, ja selbst den GröFaZ (den wir ja gemeinhin für den sichersten Höllenbewohner halten), nicht auf eine törichte Weise ab-göttisch?

bearbeitet von Peter Esser
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Himmel ist ewige Glückseligkeit.

Hallo allerseits!

 

Ich bin ganz neu hier, finde die Diskussion aber äußerst spannend. Zwischendurch ist mal die Frage nach dem Himmel aufgetaucht. Das ist ein Bereich, der mich sehr interessiert. Wie seht ihr die Sache mit dem Himmel? Kann man überhaupt was drüber sagen, wie es im Himmel ist (mal abgesehen von den biblischen Bildern wie himmlischen Hochzeitsmahl, himmlisches Jerusalem...)? Was denkt ihr dazu, wie es im Himmel ist? Mich interessieren sowohl persönliche und subjektive Statements von euch, wie auch theologische Meinungen. Könnt ihr bzw. euer persönliches Umfeld mit dem Himmel noch was anfangen? Sehr betroffen gemacht hat mich das Gespräch mit einem Firmling, der mir gesagt hat, er will nicht in den Himmel kommen, weil es dort sicher total langweilig ist, dauernd nur Halleluja singen und so. Außerdem die Sache mit der Ewigkeit, die er sich als unendlich viele Tage vorstellt - mir ist schon klar, dass die Zeit im Himmel anders ist, aber wie kann man sich das vorstellen?

 

Fragen über Fragen... ich freue mich über viele Antworten!

 

Dagmar

Es ist sicher die Perfektion: Man streitet sich mit niemandem, keine Schmerzen, immer die höchsten Gefühle, außerdem: (sagt Pfr. Buschor von k-tv) man kann in Gott eindringen und immer wieder Neues entdecken, man kann auch auf die Erde sehen, endlich alle Bücher innerhalb von 1 Sekunde erfassen, die man immer lesen wollte, man kann feiern....ich freue mich schon darauf!

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Ich habe in vielen verschiedenen Variationen über das Leben nach dem Tode Geschichten geschrieben. Vielleicht gefällt Euch diese Version - auch wenn sie ein bisschen länger ist.

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Hitler hat sich das Leben genommen; er ist tot und findet sich vor einer großen Türe wieder, auf der in großen Lettern steht: „EINGANG ZUM HIMMELREICH“.

Natürlich hat er ein schlechtes Gewissen, er weiß ja, was er alles auf Erden betrieben hat; und so rechnet er damit, dass die Türe verschlossen ist.

Aber nein! Die Klinke lässt sich herunterdrücken, die Türe öffnet sich. Adolf lacht sich ins Fäustchen. Hatte er es doch geahnt! Gott ist seiner Meinung! Gott mag Arier und er mag die Verteidiger der wahren Rasse. Aus dem Türspalt dringen Musik und Lachen. Die Ewigkeit scheint ein lustiges Fest zu werden.

„Mal sehn, ob die andern auch schon da sind!“, denkt er und öffnet die Türe vollends.

 

Da verschlägt es ihm erst einmal den Atem. Er kennt nicht die Gesichter, die ihm da entgegenschauen, aber er kennt den physionomischen Schnitt. Da sind Juden, da sind Sozialdemokraten, da sind Behinderte. Alle Untermenschen scheinen sich hier am Eingang versammelt zu haben, eine unübersehbare Menge, auch Kinder sind dabei und starren ihn mit großen Augen an.

 

Einer tritt hervor, sein Gesicht zeigt unverkennbar die Züge eines jüdischen Untermenschen.

„Hallo Adolf!“, sagt der zu ihm, „wir haben dich schon sehnsüchtig erwartet.

Hitler ist ein wenig verwirrt. Erwartet? Ihn? Die Untermenschen? An der Türe stand doch was von Himmelreich, aber das scheint ja eher eine Art Vorhölle zu sein. Mit Grausen wendet er sich ab. Doch der eine, der ihn angesprochen hat, hält ihn zurück.

 

„Geh da nicht raus. Da draußen ist es furchtbar. Da warten Einsamkeit auf dich und viele schlimme Gedanken ohne Ende! Bleib hier. Hier ist der Himmel, hier wird gefeiert!“

 

Hitler verzieht den Mund zu einem höhnischen Grinsen.

„Mit EUCH soll ich feiern? Was habt ihr vor? Jüdische Tänze?“

 

„Du irrst Dich, Adolf. Hier ist der Himmel. Draußen ist nur Finsternis und Einsamkeit.“

 

Hitler schlägt die Türe von außen wieder zu. Nein, man hat schließlich seine Prinzipien. Mit DENEN will er nicht feiern. Vielleicht kommen ja noch ein paar Kollegen vorbei und wollen auch ins Himmelreich. Dann machen sie eben eine deutsche Feier, hier vor der Himmeltüre. Das wäre allemal besser, als mit dem Gesocks da drinnen gemeinsame Sache zu machen.

 

Er wartet. Nichts geschieht. Hunger bekommt er keinen, auch keinen Durst. Nur sehr gedämpft hört er, wie es drinnen im Himmelreich hoch hergeht. Die Laune scheint ja prächtig zu sein. Naja. Animalisch. Was will man von Untermenschen auch anderes erwarten.

Wie lange soll er eigentlich noch hier stehen? Stunden vergehen. Hitler geht auf und ab. Tage. Eine Woche. Wie lange noch? Eine Ewigkeit? Ein wenig schaudert es ihn bei diesem Gedanken. Unaufhörlich hier alleine vor der Tür auf- und abzugehen, ohne Ende und mitbekommen zu müssen, wie sich da drinnen alles amüsiert?

 

Ein Verdacht regt sich in ihm. Probeweise drückt er die Klinke hinunter und zieht ganz vorsichtig an der Türe. Nein, sie ist nicht verschlossen. Keiner hat ihn ausgesperrt.

 

Ein wahrer Mann und Arier kommt mit jeder Situation zurecht. Den Untermenschen wird er jetzt mal richtig zeigen, was Feiern heißt! Entschlossen öffnet er die Türe und tritt ein. Die Untermenschen sind immer noch genau da, wo sie vor einer Woche waren. Und wieder ist dieser Mann da.

 

„Hallo Adolf!“, sagt der zu ihm, „wir haben dich schon sehnsüchtig erwartet.

De ja vue? Geschieht hier immerfort das Gleiche? Nein, das hat er selbst in der Hand. ER, Adolf kann ja die Initiative ergreifen.

 

„Was macht ihr denn hier?“, fragt er. Wieder antwortet dieser Mann.

„Wir warten alle auf Dich. Wir möchten uns mit Dir unterhalten.“

„Worüber?“

„Über Dich und über uns.“

„Mit mir?“

Kennen die ihn? Er kennt keinen einzigen. Von etwas weiter ruft ein recht massiger Mann hervor:

„Ja, mit Dir, Du Scheißkerl!“

 

Oh, wenn doch nur die SS da wäre! Selber Scheißkerl, dem würde er es schon zeigen.

 

„Ja, mit Dir, Adolf“, spricht auch der Mann bei ihm. „Und nicht nur sprechen. Hier sind viele, die durch Dich einiges mitmachen mussten. Das ist das Thema.“

 

„Ach, ihr meint ich soll mich hier rechtfertigen. Vor Euch? Glaubt ihr, ich hab Angst vor Euch, weil ihr so viele seid? Na kommt, schlagt mich doch tot. Los, kommt doch her, wenn ihr euch traut! Schlagt mich tot!“

 

„Du bist schon tot, Adolf. Keiner wird dich niederschlagen. Das wäre zu einfach. Du sollst mitkriegen, was Du getan hast. Alles. Von Anfang bis zum Schluss.“

 

„Was ich getan hab? Ich hab die Welt von Euch gesäubert.“

 

„Genau das kannst Du ja jedem einzelnen von uns erklären. Aber zuerst bist Du der, der einiges erklärt bekommt.“

 

„Da habt ihr Euch geschnitten. Mit Euch hab ich nichts am Hut!“

 

Nach vorn kann er nicht, da stehen die Menschen wie eine Wand vor ihm. Also geht er wieder hinaus aus dem Himmelreichssaal. „Schöner Himmel!“

 

Dann steht er wieder draußen. Diesmal ist es noch schlimmer, hier zu stehen. Er hat in die Gesichter der Menschen geschaut. Richtige Fratzen, Untermenschengesichter eben. Und Hass und Wut stand in ihnen geschrieben. Wie kann sich das Gesicht eines Menschen nur so zur Fratze wandeln! Untermenschen! Pfui Teufel. Sogar die Kinder hatten verzerrte Grimassen, als sie ihn ansahen.

 

Es gibt nichts, was ihn ablenkt. Er denkt an den verlorenen Krieg, an den Stolz tausender Arier, die bis zum letzten Blutstropfen jeden Zentimeter deutschen Bodens verteidigt haben. Er denkt an seine Befehle. Seine Gedanken tauchen in den Misserfolg ein. Tote Arier. Ein zerstörtes Deutschlande, von den Feinden überrannt. Und immer wieder diese Fratzen der Untermenschen, die in seinen Gedanken auftauchen. „Du Mistkerl“ dröhnt in seinen Ohren nach und überlagert die Erinnerungen an Männerabende im trauten Kreis, an liebe Worte von Eva Braun. Wo ist sie eigentlich? Sie ist doch zusammen mit ihm gestorben. Warum ist sie nicht hier?

 

Drinnen wird gelacht. Tage vergehen. Die Gedanken werden trüber. Mehrmals widersteht er der Versuchung, die Türe wieder zu öffnen. Das wäre peinlich, jetzt noch mal zu kommen. Das würde ja so aussehen, als ob er klein beigeben würde.

 

Tage vergehen. Wochen schwinden dahin. Wie lange steht er nun schon hier? Die Gedanken werden immer trüber. Eine Ewigkeit wird er hier stehen. Eine Ewigkeit. Ist das die Hölle?

Es ist sinnlos, hier zu warten. Nichts geschieht, nichts verändert sich dadurch. Er muss es versuchen. Wäre doch gelacht, wenn er nicht auch diese Hürde meistern würde. Er, der Führer. Lieber ein König von Affen werden, als hier vergammeln.

 

Er öffnet die Türe und tritt ein, bereit zum Kampf. Irgendwie wird man sich hier schon durchsetzen können. Mit den intellektuellen Nazigrößen ist er fertig geworden. Er wird auch hier seinen Mann stehen. In ein paar Jahren hat er die Sache im Griff.

 

Wieder steht der Mann da.

„Hallo Adolf!“, sagt der zu ihm, „wir haben dich schon sehnsüchtig erwartet.“

Aha. Alles beim Alten.

 

„Was wollt ihr von mir?“

 

„Wir möchten uns mit Dir unterhalten. Über Dich und über uns. Und nicht nur sprechen. Hier sind viele, die durch Dich einiges mitmachen mussten. Das ist das Thema.“

 

„Na dann mal los.“

 

„Du kannst jederzeit wieder aufhören und hinausgehen,“ meint der Mann und holt einen Jungen, der ihn wütend anschaut.

 

„Du bist also der Mann, der meinen Papa ins KZ gebracht hat!“. Der Junge tritt Adolf wütend ans Schienbein. Adolf spürt keinen Schmerz. Offensichtlich ist es hier anders, als auf der Erde. „Soll der Kleine nur mal tüchtig treten“, denkt Adolf. „Womöglich hat er noch gar nicht mitbekommen, dass mir das nicht wehtut.

 

Ein eigenartiges Gefühl überkommt Hitler. Die Menschen vor ihm scheinen hinter einem Vorhang zu verschwinden. Er sieht ein dürftig eingerichtetes Zimmer vor ihm. Er scheint geschrumpft zu sein, denn er sieht alles aus einer niedrigen Perspektive, als wäre er ein Kind. Er hört, wie Männer kommen und jemanden, den er sehr liebt abholen. Er hört eine Frau weinen. Er muss selbst weinen. Er bekommt unsägliche Angst. Die Frau legt die Hand um ihn. „Komm, wir müssen schnell weg, bevor sie uns auch noch holen. Wir geh’n zu Tante Judith, da ist es noch nicht so schlimm.“ Er kann sich nicht bewegen.

 

Das Zimmer verschwindet, der Junge vor ihm wird wieder real. Der Hass des Jungen ist körperlich fühlbar. Der Junge spricht nicht. Szenen eines Jungenlebens zwischen Angst und Trauer jagen durch Adolfs Kopf und Adolf kommt nicht umhin, den Hass zu verstehen, den der Junge empfindet. Das soll aufhören. Hitler erhebt die Faust und schlägt sie dem Jungen direkt ins Gesicht.

 

Der Junge grinst überlegen, der Faustschlag hat keine Wirkung. Da meldet sich der Mann wieder, der ruhig daneben gestanden hat.

 

„Adolf, auf diese Art kannst Du Dich hier nicht durchsetzen. Deine Taten zu Lebzeiten werden nun alle auf Dich zurückkommen. Und Du kannst ihnen dadurch ausweichen, dass Du wieder nach draußen gehst.“

 

Adolf ist schwer angeschlagen. Das also ist der Preis. Adolf denkt nach. Wieder nach draußen gehen hat keinen Sinn, das hat er schon erkannt. Er muss sich stellen.

 

„Soll das heißen, dass ich alle meine Taten hier selbst durchleiden muss?“

 

„Ja. Und nicht nur direkt die Taten, sondern auch alle Folgen, die sich daraus ergeben haben. Dem musst Du Dich stellen. Das ist das Gericht. Das ist das Fegfeuer.

Schau Dich um, da warten noch viele auf Dich. Es sind all diejenigen, die von den Folgen Deiner Taten betroffen sind.“

 

Adolf erhebt seinen Kopf. Die Anzahl der Menschen vor ihm ist unübersehbar. Der Mann fährt fort.

 

„Hier vorne stehen sechs Millionen Juden. 50 Millionen Gefallene des 2. Weltkriegs. Kinder, die ohne Vater aufwachsen mussten. Frauen, die ihre Männer verloren hatten. Hungernde und Verhungernde in den Kriegszeiten.“

 

„Ach,“ meint Adolf. „Und ich soll jetzt zum Sündenbock gemacht werden für all das, was in meiner Zeit geschehen ist? Auf die Gerechtigkeit des Himmels kann ich pfeifen!“

 

„Niemand macht Dich zum Sündenbock, Adolf. Hier zählt nur, was Du Dir selbst eingebrockt hast. Ich werde Dir sogar helfen. Ich kann Dir genau sagen, inwiefern Du etwas aus freiem Willen getan hast, und wo Du Opfer Deiner Zeit, Deiner Erziehung und Deiner Anlagen warst. Jeder der mit Dir spricht, wird erkennen, woran Du unschuldig warst.“

 

„Wer bist Du?“

 

„Ich bin es. Ich bin der Weg, den Du nun gehen kannst. Ich bin die Wahrheit, mit der Du konfrontiert wirst. Ich bin das Leben, das auf Dich zukommt.“

 

Adolf starrt ihn an. Die Worte kennt er. Er steht vor Jesus. Es gibt ihn wirklich. Und er ist wirklich der König des Himmels. Und Jesus fährt fort:

 

„Überall dort, wo Du Gutes getan hast, da wird Dir ein Dank entgegenströmen, wie Du zu Lebzeiten niemals Dankbarkeit empfunden hast.“

 

„Dank?“

 

„Ja. Und wir sollten vielleicht mit jemandem anfangen, der Dir dankbar sein kann.“

 

Jesus winkt eine alte Frau herbei, Adolfs Mutter. Und kaum ist sie da, sieht Adolf alles, was seine Mutter für ihn in seinem Leben getan hat. Er sieht ihre Sorgen, ihre Mühen, er sieht ihre Ungerechtigkeiten und ihre Hilflosigkeit, er sieht, was an ihr Sünde war und was gut war. Er spürt ihre Verärgerung und ihre Liebe zu ihrem Sohn. Adolf wird hin- und hergerissen. Es gibt ja keinen Schutz mehr gegen das, was man getan hat. Und immer wieder greift Jesus ein – und dann wird klar, was wirklich böse war, was wirklich gut war und was nur die Umstände der Zeit und der menschlichen Begrenzung war.

 

Und Hitler, der manchmal mit seiner Mutter gegrollt hatte, beginnt zu verstehen. Er kann ihr verzeihen, worüber er sein Leben lang gegrollt hat. Und je länger sie sich gegenüberstehen, desto entspannter wird es. Es ist Vergeben und Vergeben lassen, Aussöhnung und tiefe Erkenntnis, was Liebe zu einem Menschen – Mutter- und Sohnesliebe – ist. Und Hitler beginnt es zu dämmern, was „Himmel“ bedeuten muss. Es ist dieses Glück, diese Seligkeit, angenommen, verstanden zu sein und versöhnt zu leben.

 

Auf der Spitze dieses Gefühls angekommen, umarmt ihn seine Mutter. Noch Tränen in den Augen küsst sie ihr Kind, den Adolf. „Halt durch, mein Sohn. Nimm die Konsequenzen Deines Lebens auf Dich. Ich werde bei Dir sein. Das Glück, das Du gerade erfahren hast, ist erst der Anfang. Es ist so lange unvollkommen, wie Du Dich nicht mit allen Menschen versöhnt hast.“

 

Und Jesus fügt hinzu: „Dort, wo Du Dich mit anderen nicht versöhnst, wird Dir auch Deine Mutter wieder fremd werden. Auch mit ihr wirst Du nur dort vollständig versöhnt sein, wenn Du es mit anderen bist. Denn sie muss sich auch mit den anderen aussöhnen. Auch sie – und jeder hier – erkennt die Wahrheit Deines Lebens. Jeder hier kann sie annehmen, wenn sie nur annehmbar ist.“

 

Auf Adolfs Stirn sammeln sich die Schweißperlen. Wieder schaut er über die Millionen und Abermillionen Menschen vor ihm. So viele haben hasserfüllte Gesichter, wenn sie zu ihm schauen. Der kleine Junge war ja nur ein winziger Vorgeschmack. Hitler ahnt natürlich, was Leute seinetwegen mitgemacht haben. Und er will sich lieber erst gar nicht vorstellen, wie das sein wird, wenn er bei jedem einzelnen dieser Menschen dessen Hassgeschichte nun selbst mitmachen muss. Wenn er um Vergebung bitten muss für all das. Wenn er seinen arischen Stolz durchbrechen und einen Juden um Vergebung bitten muss. Millionen male.

 

„Wer soll das schaffen?“

 

Jesus schaut ihn an: „Die Weichen dazu hast Du auf Erden gestellt. Jetzt trägst Du die Konsequenz. Du kannst hier und jetzt kein anderer sein, als Du auf Erden geworden bist. Jetzt ist nicht mehr die Zeit der Saat, jetzt ist die Zeit der Ernte.“

 

Ein Schauer läuft Adolfs Rücken hinunter. Aber Jesus redet weiter.

 

„Alles, was Du bist, wird nun offenbar. Für Dich. Für Deine Mutter. Für alle Menschen. Dein nacktes Wesen wird allen offenbar, so wie Dir das nackte Wesen der anderen offenbar wird. Es ist die Zeit der vollkommenen Wahrheit. Es ist die Zeit der vollständigen Vergebung dessen, was vergebbar ist.“

 

„Und was ist vergebbar, und was ist nicht vergebbar?“

 

„Der Sache nach ist alles vergebbar. Unvergebbar ist alles, dem Du Dich nicht stellst und das Du anderen nicht zur Vergebung anbietest. Unvergebbar ist, wenn Du Deine Taten nicht aushältst, nicht aus tiefstem Herzen um Vergebung bittest. Dann stehst Du draußen.“

 

„Und was wird draußen sein?“

 

„Die Hölle. Heulen und Zähneknirschen. In alle Ewigkeit kommen die unversöhnten Erinnerungen. Auch die Hölle ist Klarheit. Klarheit über die Schlechtigkeit Deiner selbst. Unaufhörlich werden Dich Deine Taten verfolgen. Hölle ist ewig. Zeitlich ist das Fegefeuer hier. Zeitlich ist die Versöhnung.“

 

Die Mutter Hitlers tritt an ihn heran.

„Adolf, ich flehe Dich an, nimm Dein Fegfeuer, so schwer es auch sein wird an. Und wenn es nur um meinetwillen ist!“

 

Und Jesus ergänzt: „Tust Du das nicht, dann wird Deine Mutter immer weiter von Dir abrücken. Denn auch sie wird Deine nackte Wahrheit erkennen. Sie wird sich damit abfinden, dass ihr Sohn unversöhnbar böse ist und sich von Dir distanzieren. Sie wird sich mit Deinen Opfern verbünden und Dir zur Qual in der Hölle werden. Denn es wäre ein Teil Deiner nackten Wahrheit, dass Du auch jetzt noch Deine Mutter zu wenig liebst, ja, sie quälst, indem Du das Ausweichen der ewigen Gemeinschaft mit ihr vorziehst.“

 

Was zuvor ein Schauder war wird nun in Adolf zu nackten Existenzangst. Er erkennt, wovor er sein Leben lang ausgewichen ist: Vor der Wahrheit seiner Existenz. Mit Bunkermauern und SS hatte er sich umgeben, mit Arbeit und Wutgedanken gegen die Untermenschen, mit Ideologien hatte er sich abgelenkt, um nicht auf das zu schauen, was er in Wahrheit ist. Und nun zählt nur noch dies. Er kann nicht mehr ausweichen. Aller Rassenstolz, alle Überheblichkeit fallen von dem größten Führer alles Zeiten ab, der Vorhang fällt. Nackt und hilflos ist er ausgeliefert und kann nur auf die Gnade des Vergebens und auf die Hilfe Jesu vertrauen.

 

Was soll er tun? Millionen von Menschen, die gequält, gefoltert, eingesperrt, auseinander gerissen, verhöhnt, verhungert, in Verzweiflung gestoßen wurden, stehen vor ihm. Jeder einzelne ein lebenslanges Schicksal. Wie viel Dank wird ihm entgegenkommen? Keine Ausrede wird zählen, Jesus wird die unbarmherzige Wahrheit ans Licht bringen.

 

Und wenn er es nicht schafft, dann wird er für alle Ewigkeit draußen stehen und niemand wird um ihn trauern, nicht einmal seine Mutter, die dann mit seinen Opfern verbunden sein wird und jedes falsche Verständnis des Mutterinstinktes abgelegt haben wird. Auch sie wird seine Wahrheit wissen.

 

Er steht vor Himmel und Hölle. Und die Entscheidung ist unausweichlich.

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Lieber Mecky,

 

danke erstmal für deine Geschichte. Isch sach da jetz’ mal erst noch nix zu …

 

Nur soviel, lieber dr_esperanto: das ist der GröFaZ – volkstümliche Verballhornung von «Größter Feldherr aller Zeiten», Flüsterwitz aus der Zeit der Nazi-Diktatur, der einerseits mit dem AKüFi (Abkürzungsfimmel) der Diktatur spielt, und andererseits durch seine Lautmalerei den Größenwahn Hitlers demaskiert.

 

Und dann sag’ ich doch noch was dazu.

 

Die Zeit, die es für Hitler – und uns alle, einschließlich dem «reichen Prasser» gegeben hat, vor dieser Wahl zu stehen, gibt es. Man nennt sie «irdisches Leben».

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Hallo Mecky!

 

Der Mensch hat seine Bewährungsprobe auf Erden.

 

Wenn sich im Tod die Seele des Menschen vom Leibe trennt, folgt unmittelbar darauf das persönliche Gericht. Hier legt der Mensch vor Gott Rechenschaft ab über sein Leben. Dabei wird ihm klar bewußt, wofür er sich in seinem Leben entschieden hat - für ein ewiges Leben mit dem dreifaltigen Gott, der die Liebe ist, oder für die Selbstisolation in der Gottferne, der ewigen Verdammnis. Der Richterspruch des allmächtigen, allwissenden, gerechten und barmherzigen Gottes über das Leben des Menschen ist endgültig.

 

Das Evangelium vom "armen Lazarus" und vom "reichen Prasser" belegt auch, daß der Mensch sich auf Erden bewähren muß.

 

Das habe nicht ich so festgelegt, das ist von Gott geoffenbarte Wahrheit und Lehre der Kirche! Deine erfundene Geschichte mag zwar Deinen eigenen Vorstellungen entsprechen, hat aber mit der Wahrheit nichts zu tun.

Und Du sprichst vom "Wunsch nach ewiger Bestrafung" und läßt dabei komplett außer acht, daß der Mensch sich selbst dafür entscheidet. Das ist nicht gottgewollt, sondern der Verworfene will es selbst!

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Wenn sich im Tod die Seele des Menschen vom Leibe trennt, folgt unmittelbar darauf das persönliche Gericht

Heißt das dann, es macht überhaupt keinen Sinn für einen Verstorbenen zu beten, weil ja eh schon alles entschieden ist? :blink:

bearbeitet von lara
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Wenn sich im Tod die Seele des Menschen vom Leibe trennt, folgt unmittelbar darauf das persönliche Gericht

Heißt das dann, es macht überhaupt keinen Sinn für einen Verstorbenen zu beten, weil ja eh schon alles entschieden ist? :blink:

Nein, das heißt es natürlich nicht.

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Hallo Lara,

 

ich meine, das wissen wir nicht (????). Aber schaden kann es nicht, dafür zu beten. Wissen können wir das auch nicht ganz aus der Offenbarung. Oder gibt es irgendwo eine Bibelstelle?

 

Man denke daran, daß Jesus für alle Menschen gestorben ist, auch für die, die lange vor ihn nicht mehr da sind. Jesus hat alle Menschen erlöst, auch Adam und Eva. Das würde keinen Sinn machen, wenn über sie schon längst das Gericht verfallen ist.

 

Fegefeuer könnte man anthropologisch als den Augenblick sehen, wenn man vor Gottes Herrlichkeit steht, wenn dieser Schmerz, der bei der Sündenerkenntnis und die Vergebung geschieht, vorhanden ist. Dieser erster Ineinanderblick bei der Vergebung tut weh. Das ist entscheidend, nicht irgendwelche Spekulationen über die Zeit.

 

Himmel ist immer das, was kein Auge je gesehen und kein Ohr je gehört hat, die absolute Fülle überhaupt, die Begegnung mit Gott, die Vollendung der Liebe. Es liegt sehr viel daran, die Bilder aus dem Buch der Offenbarung zu verwenden, denn sie sind tausendmal besser als die Rede Kants über die Unsterblichkeit der Seele. Wenn Himmel nichts weiter als ein Fortleben wäre, dann wäre das die Langeweile, also eine Art Tod mitten im Leben. Wenn Himmel auch Himmel sein soll, darf es eben diese Langeweile nicht geben. Es muß das sein, was meine Sehnsucht nach Unendlichkeit stillt, wobei diese Sehnsucht nur durch Unendliches gestillt werden kann.

 

Beten also für Verstorbene? Ich würde es tun, und zwar auch als Ausdruck des Vertrauens daß Gott Herr über die Zeit ist.

 

Grüße, Carlos

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Sicher würde ich für Verstorbene beten.

 

Der Katechismus spricht aber vom Gebet für die Verstorbenen ausdrücklich im Zusammenhang mit den Seelen im Läuterungszustand. Worum ich bitte, ist, dass sie in diesem Läuterungszustand, den wir Fegefeuer nennen, getröstet werden, dass Christus sie hindurchführe, und dass die «Zeit» (wie auch immer ich mir das vorstelle) verkürzt werde, bis sie vollends im Licht sind.

 

Übrigens halte ich es für einen guten Brauch, unsrerseits die «armen Seelen» um ihr Gebet zu bitten. — Nicht, dass sie sonst nichts zu tun hätten.

 

Aber die Sinnhaftigkeit dieses Gebets hängt davon ab, dass sie endgültig «gerettet» sind.

 

Soweit jedenfalls der KKK, und soweit die Lehre der Kirche, wie ich sie verstanden habe. Es fällt auf, dass sowohl das persönliche Gericht als auch die «ewige Hölle» jeweils unmittelbar nach dem Ende des irdischen Lebens gesehen werden; jenes Gerettetwerden «wie durch Feuer», das das Purgatorium ausmacht ist das einzige Geschehnis, soweit ich sehe, bei dem der Begriff einer Dauer noch eine Rolle spielt. Für die Möglichkeit der Entscheidung nach dem Tod finde ich eigentlich keinen Zusammenhang; im Gegenteil, gerade in dem von Accreda zitierten Beispiel von Lazarus und dem reichen Prasser wendet sich Jesus gegen jede Vorstellung, im Angesicht der Ewigkeit könne der Mensch nach dem Tod seine Grundsatzentscheidung revidieren.

 

Wenn du, lieber Mecky, also Lewis des unverhohlenen Sadismus zeihst, was ich dir nur schwer vergeben kann, so ungeheuerlich und – pardon – doof ist dieser Vorwurf, musst du auch Jesus Christus mit dem gleichen Vorwurf belegen.

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>>Es gibt nur eine Lösung: Dieser Saukerl muss fertig gemacht werden bis in alle Ewigkeit. (Natürlich nur aus Prinzip. Nicht aus Hass.)

 

Ein Saukerl ist ein Saukerl, sonst nichts.

 

Ja, Erich. Hier sind endlich mal eindeutige Aussagen. Da ist schwarz noch schwarz und weiß noch weiß.<<

 

ja, Mecky,

 

Deine Alternative ist, dass der Täter über das Opfer triumphiert. Der Folterer lachend zusammen mit dem Gefolterten an einem Tisch sitzt und lauthals das Opfer verhöhnt, wie dumm es doch gewesen ist.

 

Alles ist doch egal, wir er schreien, Gott nimmt Eure Taten doch sowieso nicht ernst, er vergibt doch alles – also warum habt ihr Blöde nicht auf Deuwel komm raus gesündigt, gefoltert, gemordet und euch das Beste aus dem Leben rausgeholt, was ging – natürlich immer auf Kosten weiterer Blödrians.

 

Freut Euch ihr Täter, denn ihr werdet triumphieren – so lautet Meckies Botschaft!!

 

Kopfschüttelnde Grüße

Erich

bearbeitet von Erich
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Habt ihr alle schon «Die Große Scheidung» gekauft? Wenn nicht, müsst ihr das tun.

 

Wer das nicht kann, soll mir schreiben. Ich lese gerade nicht in meinem Exemplar.

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Freut Euch ihr Täter, denn ihr werdet triumphieren – so lautet Meckies Botschaft!!

Genau das ist die Grundaussage meiner Geschichte.

 

Manchmal könnte man denken, dass Du wirklich jegliche Wahrnehmung aufgegeben hast. Das ist ja so was von doof.

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