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Johannes der Täufer


Gabriele

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Lieber Martin,

 

mir fällt außer Johannes nur noch einer ein, der diese Frage direkt an Jesus Christus gerichtet hat. So erkundigt Er sich sogar bei Seinen Jüngern, für wen die Leute Ihn halten. Aus der Antwort der Jünger wird ersichtlich, dass es eine Reihe von Spekulationen innerhalb der Bevölkerung gab. Diese Spekulationen ziehen sich bis hinauf in den Hohen Rat, wo bei der Gerichtsverhandlung die Frage zum zweiten Mal gestellt wird - allerdings nur, um Ihn der Gotteslästerung zu überführen.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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- jedenfalls rekrutierte Jesus seine Jünger aus den Getauften.

Dein erster Satz verwirrt mich nun doch ziemlich! :blink:

Das hört sich so an, als ob alle Jünger Jesu zuvor von Johannes getauft wurden, und das kann ich mir nun doch nicht vorstellen. Aber ganz sicher waren einige Jünger Jesus zuvor Jünger Johannes, vgl. Joh. 1, 35-37.

 

Die von Johannes Getauften waren noch nicht genug, so daß auch Jesus und seinen Jünger begannen, die Taufe zu spenden (Joh 4:1-2), worauf seitens der Johannesjünger ein Streit entstand (Joh 3: 25).

Auch das habe ich nicht ganz verstanden: Jesus bzw. Jesu Jünger tauften, weil Johannes nicht genug taufte?

Es sieht ganz so aus, daß alle, die sich für Jesus und sein Evangelium interessierten, der Taufe unterzogen wurden - deswegen der große Bedarf!

Johannes hatte zu taufen begonnen, eine Handlung, der man eine "Reinigungswirkung" - natürlich weniger eine physische - zuschrieb! Die Taufe wurde schnell obligatorisch, wie man an dem Beispiel des äthiopischen Kämmerers sehen kann: "Siehe, da ist Wasser! Was steht im Weg, daß ich getauft werde!" (Apg 8:36) ... dabei handelt es sich aber schon um eine Taufe als Zeichen des angenommenen Glaubens: "Wenn du von ganzem Herzen glaubst, kann es geschehen", nicht wie bei Johannes "als Wegbereitung zum Glauben hin". Bei der Taufe des Athiopiers fehlt bereits das "bekennen der Sünden", was essentieller Bestandteil der Taufe bei Johannes war!

Die Taufe hatte etwas an sich, das den Leuten ermöglichte, eine Unterscheidung zu treffen - und das hängt, meiner Ansicht nach, mit den Herzen zusammen, die Dank der Taufe des Johannes wieder einander gefunden haben!

Auch hier eine Frage: Wie hängen Unterscheidung und Herzen zusammen?

Das wäre jetzt die entscheidende Frage - also wenn die Taufe wirklich Vergebung bewirkt hat, dann wurde durch die Taufe die große Scheidewand zwischen Gott und Mensch aufgehoben. Die Scheidewand, die aus der durch die Sünde verursachten Schuld besteht (Jes 59:2).

Gruß

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Lieber Martin,

 

mir fällt außer Johannes nur noch einer ein, der diese Frage direkt an Jesus Christus gerichtet hat. So erkundigt Er sich sogar bei Seinen Jüngern, für wen die Leute Ihn halten. Aus der Antwort der Jünger wird ersichtlich, dass es eine Reihe von Spekulationen innerhalb der Bevölkerung gab. Diese Spekulationen ziehen sich bis hinauf in den Hohen Rat, wo bei der Gerichtsverhandlung die Frage zum zweiten Mal gestellt wird - allerdings nur, um Ihn der Gotteslästerung zu überführen.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

Lieber Wolfgang,

 

genau diese zwei Fragesteller sind mir auch eingefallen. Einer am Anfang, einer am Ende.

 

Herzliche Grüße

Martin

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mir fällt außer Johannes nur noch einer ein, der diese Frage direkt an Jesus Christus gerichtet hat. So erkundigt Er sich sogar bei Seinen Jüngern, für wen die Leute Ihn halten. Aus der Antwort der Jünger wird ersichtlich, dass es eine Reihe von Spekulationen innerhalb der Bevölkerung gab. Diese Spekulationen ziehen sich bis hinauf in den Hohen Rat, wo bei der Gerichtsverhandlung die Frage zum zweiten Mal gestellt wird - allerdings nur, um Ihn der Gotteslästerung zu überführen.

Lieber Wolfgang, lieber Martin,

 

als Johannes seine Jünger zu Jesus sandte mit der Frage: "bist du es, oder sollen wir auf einen anderen warten?" wurde keine vollständige Antwort verlangt. Es ging lediglich darum, den zu erkennen, auf den gewartet wurde, den Messias! Die Johannesjünger sollten sich nicht einem falschen Messias anvertrauen, sondern dem richtigen! Diese Verantwortung gilt es eigenständig zu tragen, die nimmt Johannes seinen Jüngern nicht ab! Erst im Umgang mit Jesus, durch das Hören auf sein Wort, dem Evangelium, wird den Jüngern Jesu immer deutlicher, wer derjenige ist, - der Messias, - der Menschensohn Gottes!

 

Aber - was ist da passiert:

Und er trieb einen Dämon aus, und dieser war stumm. Als der Dämon ausgefahren war, geschah es, daß der Stumme redete: Das Volk aber staunte. Einige von ihnen aber sagten: "Durch Beelzebul, den Fürsten der Dämonen, treibt er die Dämonen aus" Andere forderten, um ihn auf die Probe zu stellen, von ihm ein Zeichen vom Himmel.

...wie konnte Jesus so verkannt werden - er würde seine Wundertaten durch einen Bund mit dem Bösen bewerkstelligen - er, dem nie etwas Böses zur Last gelegt werden konnte?

bearbeitet von lh17
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als Johannes seine Jünger zu Jesus sandte mit der Frage: "bist du es, oder sollen wir auf einen anderen warten?" wurde keine vollständige Antwort verlangt. Es ging lediglich darum, den zu erkennen, auf den gewartet wurde, den Messias! Die Johannesjünger sollten sich nicht einem falschen Messias anvertrauen, sondern dem richtigen! Diese Verantwortung gilt es eigenständig zu tragen, die nimmt Johannes seinen Jüngern nicht ab! Erst im Umgang mit Jesus, durch das Hören auf sein Wort, dem Evangelium, wird den Jüngern Jesu immer deutlicher, wer derjenige ist, - der Messias, - der Menschensohn Gottes!

Lieber Ludwig,

 

ich weiß nun zwar nicht, warum Du meinst, es wurde keine vollständige Antwort erwartet, (Was wäre denn eine/die vollständige Antwort gewesen?) aber ein Gedanke, der mir immer wieder kommt, ist folgender:

Egal, warum Johannes nun diese Frage stellte, die Antwort darauf ist wichtig, und zwar ganz konkret für mich, hier und heute!

 

Liebe Grüße, Gabriele

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...wie konnte Jesus so verkannt werden - er würde seine Wundertaten durch einen Bund mit dem Bösen bewerkstelligen - er, dem nie etwas Böses zur Last gelegt werden konnte?

Lieber Ludwig,

 

dazu habe ich zufälligerweise erst in dieser Woche den interessanten Kommentar eines messianischen Juden gelesen.

 

Bei den Juden soll es damals drei sog. messianische Wunder gegeben haben. Viele Wunder konnten auch von besonders befähigten Personen gewirkt werden, aber bei dreien ging man davon aus, dass sie nur durch den Messias selbst vollbracht werden konnten:

  • Heilung vom Aussatz
  • Erweckung eines Toten nach mehr als 3 Tagen (denn solange schwebte nach jüdischer Überzeugung der Geist noch über dem Körper und konnte in diesen zurückgeholt werden)
  • Austreiben eines stummen Dämons (für die Austreibung war es nach jüdischer Überzeugung notwendig, erst mit dem Dämon Kontakt aufzunehmen, was nur bei einem redenden Dämon möglich war)

Was passiert nun? Jesus Christus heilt einen Aussätzigen (Mk 1,40-45) und schickt ihn dem Gesetz entsprechend zu den Priestern. Er trägt dem Geheilten auch auf, diesen zu berichten, wer ihn geheilt hat. Diese registrieren das Wunder als ein messianisches und warten auf die nächsten beiden.

 

Von besonderer Bedeutung ist nun die Erweckung des Lazarus (Jh 11,1-53): Jesus Christus verzögert absichtlich den Besuch bei Marta und Maria, um die 3 Tage verstreichen zu lassen und so durch das Vollbringen des zweiten messianischen Wunders als Sohn Gottes verherrlicht zu werden (Vers 4). Als der Hohe Rat von diesem zweiten Wunder erfährt, beschließen sie aus politischen Gründen Jesus Christus zu töten.

 

Dann kommt es zu der von Dir angesprochenen Geschichte (Mt 12,22-37). Nachdem das dritte messianische Wunder erfolgt ist, fragt das Volk: "Ist er etwa der Sohn Davids?" (Vers 23)

 

Die Pharisäer und Schriftgelehrten stecken in einer Zwickmühle: Alle drei messianischen Wunder sind gewirkt worden, aber sie lehnen Jesus Christus als Messias ab, weil Er ihnen ziemlich heftig zugesetzt und sie als ungerecht und scheinheilig gebrandkarkt hatte (und überdies ihre Vorstellung vom messianischen Reich als nicht erfüllt ansahen). Ihn nun als Messias anzuerkennen, käme einer Katastrophe für sie gleich. Es bleibt für sie nur ein Ausweg, um das alles dem Volk erklären zu können: Statt mit Gott muss Er mit dem Saten im Bunde stehen.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Das ist ja interessant! Das habe ich só noch nie gehört! Jetzt ist alles schlüssig und klar! Bei welchem messianischen Juden hast du das gelesen, wenn ich fragen darf?

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Lieber Wolfgang,

 

das klingt so klar; aber/und ich bin erstaunt, weil ich zuvor nie davon gehört oder gelesen habe.

 

Hezrliche Grüße

Martinl

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Das ist ja interessant! Das habe ich só noch nie gehört! Jetzt ist alles schlüssig und klar! Bei welchem messianischen Juden hast du das gelesen, wenn ich fragen darf?

Der Autor ist Arnold G. Fruchtenbaum. Er ist zwar mit äußerster Vorsicht zu genießen, aber seine Kenntnisse über das Judentum sind beachtlich. Eines seiner Ziele ist es, die Juden davon zu überzeugen, dass Jesus Christus der Messias ist, und in diese Richtung interpretiert er die Evangelien.

 

Vorsicht ist deswegen geboten, weil er gleichzeitig die großen christlichen Kirchen, speziell die römisch-katholische, sehr scharf und mit bewusst irreführenden Argumenten attackiert. Man kann direkt von einem Hass auf die römisch-katholische Kirche sprechen. Dieser wird besonders deutlich, wenn er die Offenbarung des Johannes auslegt.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Lieber Wolfgang,

 

ich schließe mich den anderen an; sehr interessant und lehrreich, was Du geschrieben hast.

 

Aber nun zurück zum Thema "Johannes der Täufer".

 

Ich habe ein bisschen gestöbert und einige interessante Seiten gefunden:

 

Das Heiligenlexikon

 

Eine Predigt über Johannes

 

Wikipedia

 

Kirchenlexikon

 

Gedanken zu einer kantigen Person

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Liebe Gabriele,

 

Du warst fleißig!

Aber wo, in den verlinkten Quellen, findet sich ein Hinweis, ob die Taufe bei Johannes als ein sakramentaler Akt zu sehen ist - und genau diese Frage interessiert mich!

 

viele Grüße

bearbeitet von lh17
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Liebe Gabriele,

 

Du warst fleißig!

Aber wo, in den verlinkten Quellen, findet sich ein Hinweis, ob die Taufe bei Johannes als ein sakramentaler Akt zu sehen ist - und genau diese Frage interessiert mich!

 

viele Grüße

Hm, schwierige Frage, lieber Ludwig!

 

So spontan und auf die Schnelle habe ich nur folgendes gefunden, und zwar im Kirchenlexikon, Link siehe oben:

 

Der göttliche Verkündigungsauftrag erging an J. nach Darstellung des Lukasevangeliums als Wortereignis in der Wüste (Lk 3,2; vgl. Mk 1,2f. parr.). Im Bewußtsein seiner göttl. Beauftragung predigte er die Bußtaufe zur Vergebung der Sünden und taufte die Bußwilligen im Jordan (Mk 1,4-11 parr.; Mt 3,7-12 par. Lk 3,10-14).

 

Ist das nun sakramental? Ich weiß es nicht.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Unzweifelhaft hat die Frage Bedeutung - sie stammt ja von Jesus!

 

Könnte es nicht sein, daß auch die Antwort Bedeutung hat - ich meine nicht nur die Antwort der damaligen Schriftgelehrten, sondern auch unsere, heutige Antwort?

 

Gruß

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Johannes taufte mit Wasser ... .

Und ich bin auch mit Wasser getauft - und das im 20. Jahrhundert -

als Baby - zwangsweise unter brüllen, - hab´s dennoch nicht bereut!

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Johannes taufte mit Wasser ... .
antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

 

...dennoch wurde die Wassertaufe nicht überflüssig - bis zum heutigen Tag!

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