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Marienlied zum Credo


Mat

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Natürlich sollte man zum Credo ein Credolied singen, genauso wie man zum Sanctus nicht irgendein Loblied singen kann (zum Beispiel „Er hält die ganze Welt“, wie bei uns letztens geschehen). Aber müßte man dann nicht konsequent sein? Zum Eingang, zur Gabenbereitung und zur Kommunion etc. gibt es auch festgelegte Texte für die einzelnen Feste und Sonntage im Jahreskreis. Man dürfte diese strenggenommen auch nicht durch andere Lieder ersetzen.

Die Tradition des deutschen Gemeindechorals (die es so in anderen Ländern nur begrenzt gibt) geht auf die Zeit der Reformation zurück (katholische Kirchenlieder quasi als Gegenreformation). Es war auch kein Problem, nichtliturgische Lieder (also alles, was nicht biblisch ist oder eben nicht für den bestimmten Tag vorgesehen) anstelle von Introitus, Credo, Offertorium, Sanctus etc. zu singen, da ja der Priester alle vorgesehenen Texte still gebetet hat. Das wurde auch durch seine Stellung (mit dem Rücken zur Gemeinde, wird behauptet, ich würde eher sagen, mit der Gemeinde gemeinschaftlich Richtung Osten, Richtung Gott...) deutlich. Er hat sozusagen stellvertretend für die Gemeinde die Texte still gebetet, während die Gemeinde ihre beliebten Gesänge sang. (Bet-Sing-Messen).

Hier zum Vergleich einmal die Lieder aus dem Sursum Corda (Paderborn), die man damals in einer Marienmesse gesungen hat:

Zum Eingang: Zu dir, o Vater flehen wir

Zum Gloria: „Himmelschöre, Ruhm und Ehre bringt mit uns dem höchsten dar! Preist auch droben, helft uns loben, die den Heiland uns gebar.“

Zum Credo: Sei gegrüßt, o Born der Gnade [...] Jungfrau rein von jeder Sünde

[...]

Zum Sanctus: Singt heilig, heilig all in lautem Jubelschall Marias Sohne! Es steige Ruhm und Preis rings auf dem Erdenkreis zu seinem Throne!“

Zum Agnus: in der dritten Strophe heißt es da: „O Maria für mich flehe...“

Da sieht man, wie man es früher gehandhabt hat. Ob es wirklich schlechter war, wage ich zu bezweifeln. Natürlich gab es auch Auswüchse ins Extreme, doch störte sich keiner daran, da ja gesichert war, daß der Priester als Stellvertreter Jesu Christi im Gottesdienst die approbierten und geforderten Texte sprach. Und außerdem: Konsequent sollte man schon sein, und zum Credo oder auch zum Sanctus dann nicht deutsche Übersetzungen dulden, die dem Original nicht besonders nahe kommen (Heilig ist Gott in Herrlichkeit, Gott ist dreifaltig einer).

So einfach ist das auch nicht. Abgesehen davon, dass früher nicht alles unbesehen besser war, ist es eine Frage nach der Funktion eines Liedes. Und das Glaubensb ekenntnis ist nun einmal ein konstitutiver Bestandteil der gesamten Kirche. Es ist m.E. sehr viel wesentlicher, dass beim Credo ein Credo gebetet oder gesungen wird, als die Frage, ob das Eingangslied tatsächlich den Charakter eines Introitus hat oder nicht.

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Lieber Mat!

 

Mit dem guten oder sehr guten Liturgiker ist das so eine Sache. Jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen.

Ich habe Kollegen, die sind z.B. schlichtweg völlig unmusikalisch. Das Exultet ist ein Graus, sofern sie es nicht delegieren. Nach "Geheimnis des Glaubens" muss die Gemeinde erst einmal einen Ton finden, weil sich aus der Einleitung alle Tonarten ergeben :blink:.

Andere sind Schlaftabletten der Predigt. Wieder andere sind Organisationsneurotiker. Wieder andere sind sozialunverträgliche Poltergeister. Wieder andere haben null Gespür in wichtigen Gesprächen, womöglich sogar Trauergesprächen.

 

Und ich sag Dir: In diesem Sinne hat fast jeder Priester seine Macken.

 

Meine Erfahrung ist, dass Gemeinden so ziemlich alles vergeben können, solange (und das ist der entscheidende Punkt) sie bemerken, dass hintendran ein gutes Herz und eine Begeisterung für den Glauben stecken. Wenn die beiden Eigenschaften fehlen, geht es schief.

 

Liturgie, Umgang mit Menschen, Predigen, Singen lassen sich zu einem Teil erlernen. Aber nur zu einem Teil. Und den halte ich sogar für relativ gering - nicht wegen "angeborener" Eigenschaften, sondern weil sich das Interesse immer den Fähigkeiten anpasst. Das, bei dem man sich sowieso schwer tut, übt nur wenig Lust zum Weiterbilden an.

 

Ein Priester ist kein perfekter Mensch und keine eierlegende Wollmilchsau. Und so gibt es auch schlechte Liturgen unter ihnen. Bei der Personalplanung sollte eine Diözese darauf achten, dass eine solchen Priester ein anderer folgt, der dann hier Akzente setzen kann. Eine Gemeinde - ich staune, aber es ist so - kann so etwas durchaus auffangen. Nur darf es nicht ewig dauern. Und es ist doch auch gut so, dass jeder Priester Mensch ist und eigene Stärken und Schwächen hat. Die Gemeinden bestehen nämlich auch aus ebensolchen Menschen.

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Hallo Mecky,

 

das kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich denke auch, das es wichtig ist , authentisch zu sein. Aber auch das fällt vielen Menschen schwer, nicht nur Priestern.

 

Ich denke, Priester sind keine Heiligen, sie sind Profis, die Dienste ion eienr Gemeinde für die Gemeinde tun mit allen Stärken udn schwächen,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Ich denke, dass das auch ein Fehler in der Ausbildung ist.

Unsere liturgische Ausbildung war wirklich minimal. Und sie orientierte sich auch eher an theologischem Fachgezänk, als an wirklichem Liturgieverständnis. Das meiste lernt man erst hinterher in der Praxis.

Darum ist sie [Die volle und tätige Teilnahme des ganzen Volkes] in der ganzen seelsorglichen Arbeit durch gebührende Unterweisung von den Seelsorgern gewissenhaft anzustreben. Es besteht aber keine Hoffnung auf Verwirklichung dieser Forderung, wenn nicht zuerst die Seelsorger vom Geist und von der Kraft der Liturgie tief durchdrungen sind und in ihr Lehrmeister werden. Darum ist es dringend notwendig, daß für die liturgische Bildung des Klerus gründlich gesorgt wird.(2. vat. SC)
Ich stimme hier (und inhaltlich mit fast allem) mit dem überein, was in der Liturgieinstruktion steht.

Es ging um die mangelnde liturgische Ausbildung von Priestern. Mein Zitat ist aus sacrosanctum concilium, 2. Vaticanum, wonach genau das eigentlich nicht passieren darf. Mit der Instruktion hat das wenig zu tun.

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Das war keine Blondgelockte, blasse Frau in schönem Gewande, sondern jemand, der unter höchst widrigen Umständen sein Kind in einem Stall zu Welt brachte.

Wie genau sah Maria aus? (das ist keine Scherzfrage!)

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Bitte regt Euch wieder ab ... alle!

 

Es kann ja auch ganz anders gewesen sein, wer weiß denn schon von dem Druck, dem ein junger Kaplan ausgesetzt ist: Schön haben Sie es gemacht, mit der Messe, aber bei uns dauert sie immer nur 45min, herr Kaplan!!!

 

Solchen Forderungen ist so manch Kaplan ausgesetzt und diese temporären Begehrlichkeiten verunsichern so manchen Jungpriester schon mal ... und wenn er mit dem Marienlied seine Predigt unterstützen wollte, hat er vielleicht aus Rücksicht der Gottesdienstlänge schlicht und einfach das Glaubensbekenntnis weggelassen ... vielleicht auch deswegen, weil es evtl. gar niemanden aufgefallen wäre.

 

Habt Erbarmen auch mit einem Berufsanfänger!

 

Coke

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Novalis

 

Ich sehe dich in tausend Bildern

 

Ich sehe dich in tausend Bildern,

Maria, lieblich ausgedrückt,

Doch keins von allen kann dich schildern,

Wie meine Seele dich erblickt.

 

Ich weiß nur, daß der Welt Getümmel

Seitdem mir wie ein Traum verweht,

Und ein unnennbar süßer Himmel

Mir ewig im Gemüte steht.

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Bitte regt Euch wieder ab ... alle!

 

Es kann ja auch ganz anders gewesen sein, wer weiß denn schon von dem Druck, dem ein junger Kaplan ausgesetzt ist: Schön haben Sie es gemacht, mit der Messe, aber bei uns dauert sie immer nur 45min, herr Kaplan!!!

 

Solchen Forderungen ist so manch Kaplan ausgesetzt und diese temporären Begehrlichkeiten verunsichern so manchen Jungpriester schon mal ... und wenn er mit dem Marienlied seine Predigt unterstützen wollte, hat er vielleicht aus Rücksicht der Gottesdienstlänge schlicht und einfach das Glaubensbekenntnis weggelassen ... vielleicht auch deswegen, weil es evtl. gar niemanden aufgefallen wäre.

 

Habt Erbarmen auch mit einem Berufsanfänger!

 

Coke

Mir ging es nicht um den Kaplan, mir ging es um die sache als solche. Vielleicht ist der Kaplan ja auch sehr nett - ich kannte ihn nicht.

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Schön haben Sie es gemacht, mit der Messe, aber bei uns dauert sie immer nur 45min, herr Kaplan!!!

...

Habt Erbarmen auch mit einem Berufsanfänger!

Als Kaplan, besonders in der ersten Pfarrei, sind solche Anforderungen ganz schön massiv. Bei vielen Priestern (je nach Typ) dauert es Jahre, bis man diesem idiotischen Druck widerstehen kann. Und denen, die dem gleich genügend entgegenzusetzen haben, misstraue ich noch mehr: Das sind dann oft Presser-Typen, die die Bedürfnisse schon gar nicht mehr wahrnehmen, sondern sich selbstherrlich darüber hinwegsetzen.

 

Es dauert seine Zeit, bis man zwischen den wirklichen Bedürfnissen einerseits und verwöhnten Wünschen andererseits unterscheiden kann. Und man wird auch dann nur subjektiv entscheiden können und steht immer ohne "das" Argument da, das alles klärt.

 

Außerdem war es zumindest bei mir so, dass ich am Anfang für vieles viel mehr Zeit gebraucht habe.

 

Es gibt aber daneben noch etwas anderes, was die Einsteigerzeit enorm unterstützt: Die meisten Menschen sind so vernünftig und haben die gleiche Einstellung wie CocaCola (nenn uns doch mal Deinen Vornamen. Oder irgend einen Vornamen Deiner Wahl. Jemanden als "CocaCola" anzureden ist nicht so der Hit)

Gemeinden bestehen ja nicht aus Unmenschen. Kapläne werden zwar oft noch nicht ganz ernst genommen, aber das hat auch seine guten Seiten. Man hat eine gewisse Narrenfreiheit. Und allem Anfang wohnt ein Zauber inne. So manches trägt einen Charme, der sich später leider verliert, wenn man dann zweckmäßiger und zielstrebiger denkt und handelt.

Und einen kleinen Teil dieser Unbefangenheit und dieses Enthusiasmus' sollte man sich auch für spätere Zeiten bewahren. Nichts ist schlimmer, als ein Pfarrer, der zwar ziemlich perfekt ist, dem aber alle Schwärmerei, alle Fehlerhaftigkeit, alle Hilflosigkeit und vor alle Neugierde verloren gegangen sind.

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Ein Marienlied nach der Predigt (was ja durchaus stimmig und unterstützend ist, manchmal sagt Musik noch etwas anderes, als Worte es können),

dann das Credo gesprochen.

In diesem Fall ist wohl einfach das Credo wegen der deutschen Liturgie-Eile unter den Tisch gefallen.

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Das war keine Blondgelockte, blasse Frau in schönem Gewande, sondern jemand, der unter höchst widrigen Umständen sein Kind in einem Stall zu Welt brachte.

Wie genau sah Maria aus? (das ist keine Scherzfrage!)

Das weiß natürlich keiner und ist für die Marienverehrung auch zweitrangig. Die "echte" Maria ist nur eine Projektionsfigur für die historisch gewachsene Marienverehrung.

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«Auch» – nicht «nur». Ein kleines Wort macht schon einen Boardwechsel aus.

 

Im Ernst, Squire, ich habe zwar keinen Bock, heute noch jemanden vor den Kopf zu stoßen; aber mit solchen Thesen bist du in der Arena besser aufgehoben …

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Lieber Mat!

 

Mit dem guten oder sehr guten Liturgiker ist das so eine Sache. Jeder hat seine eigenen Stärken und Schwächen.

Ich habe Kollegen, die sind z.B. schlichtweg völlig unmusikalisch. Das Exultet ist ein Graus, sofern sie es nicht delegieren. Nach "Geheimnis des Glaubens" muss die Gemeinde erst einmal einen Ton finden, weil sich aus der Einleitung alle Tonarten ergeben :blink:.

Andere sind Schlaftabletten der Predigt. Wieder andere sind Organisationsneurotiker. Wieder andere sind sozialunverträgliche Poltergeister. Wieder andere haben null Gespür in wichtigen Gesprächen, womöglich sogar Trauergesprächen.

 

Und ich sag Dir: In diesem Sinne hat fast jeder Priester seine Macken.

Lieber Mecky,

 

beim Lesen Deines Postings ist mir dieses Posting aus F&A in den Sinn gekommen. Das dort beschriebene Prinzip der verschiedenen Gaben, liesse sich das vielleicht auch hier anwenden? Zur Unterstützung und Entlastung der Gemeindepriester?

 

Dieser Absatz hat mich erstaunt:

 

Liturgie, Umgang mit Menschen, Predigen, Singen lassen sich zu einem Teil erlernen. Aber nur zu einem Teil.

Ist Liturgie denn nicht erlernbar? Ist das wirklich eine Fähigkeit wie Singen und Umgang mit Menschen?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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«Auch» – nicht «nur». Ein kleines Wort macht schon einen Boardwechsel aus.

 

Im Ernst, Squire, ich habe zwar keinen Bock, heute noch jemanden vor den Kopf zu stoßen; aber mit solchen Thesen bist du in der Arena besser aufgehoben …

Hach, ihr seid aber auch empfindlich.....

 

 

OK, sie ist auch eine Projektionsfigur...die Formulierung ist auch viel katholischer, es wundert mich, warum ich darauf nicht selbst gekommen bin. :blink:

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Liebe Gabriele!

 

Ich weiß es nicht genau. Aber wenn ich mich an so manche wenig einfühlsame Liturgie erinnere, dann denke ich: eher ja.

Es handelt sich vielleicht um eine Kombination von mehreren Gaben, deswegen relativiert sich das.

Die Liturgie leidet darunter, wenn ein Priester nicht singen kann, nicht predigen kann, nicht bei einem Thema bleiben kann, wenn er nicht erspüren kann, was eine Gemeinde braucht, wenn er ein "trockener" Typ ist, wenn er nicht mit den Leiden (besonders den religiösen) der Menschen mitfühlen kann, wenn er kein Gefühl für die richtige Reihenfolge hat, wenn er undeutlich spricht, wenn er humorlos ist. So ziemlich alle menschlichen Schwächen wirken sich auf die Liturgie aus. Und manches davon ist nicht so einfach lernbar.

 

Es ist wie bei vielem anderen: Man kann viel lernen, sofern man will und ein Grundgefühl dafür hat.

 

Das Allerschlimmste ist natürlich, wenn es dem Priester am Glauben fehlt. Und hier ist die Grenze der Lernbarkeit erreicht - und nach meiner Erfahrung gibt es hier auch Schwankungen, auf die man irgendwie kaum Einfluss hat. Es gibt Phasen im Leben, da sind die "religiösen Muskeln" stärker, in anderen Phasen hat man "religiösen Muskelkater", manchmal ist man auch religiös dürr. Ich halte das alles für normal, so lange man am (religiösen) Ball bleibt.

 

Und ebenso ist es mit einer anderen wichtigen Voraussetzung des Zelebranten: Die Konzentration. Da ist man abhängig von der Vorgeschichte des Tages, davon, wie gut man geschlafen hat und auch davon, welche bedrängenden Gedanken sich wider Willen immer wieder vordrängeln und einen ablenken. Da ist mit Lernen nix drin.

 

Lernen kann man aber - den Glauben vorausgesetzt - ein Verständnis von Liturgie. Man kann lernen, was welcher Ritus bedeutet und wie er geschichtlich gewachsen ist. Man kann liturgische Abläufe lernen - hier bieten die liturgischen Bücher auch eine gute Hilfe.

Es ist aber ein Irrtum zu glauben, allein Weihe und liturgisches Verständnis würden genügen. Es steht der ganze Mensch vor Gott und es steht der ganze Mensch vor der Gemeinde.

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«Auch» – nicht «nur». Ein kleines Wort macht schon einen Boardwechsel aus.

 

Im Ernst, Squire, ich habe zwar keinen Bock, heute noch jemanden vor den Kopf zu stoßen; aber mit solchen Thesen bist du in der Arena besser aufgehoben …

Hach, ihr seid aber auch empfindlich...

Immerhin finde ich es schön, dass jemand die feine Unterscheidung von "auch" und "nur" erkennt.

Das Wort "nur" sollte man sowieso auf ein Minimum beschränken. Monokausale Erklärungen sind selten richtig.

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Lieber Mecky,

 

das ist ja furchtbar, wenn es so wie von Dir geschildert ist!

Da müssten gute Liturgien ja eine seltene Ausnahme sein? :blink:

 

Darüber muß ich jetzt erst mal nachdenken ....

 

Liebe Grüße, GAbriele

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das ist ja furchtbar, wenn es so wie von Dir geschildert ist!

Da müssten gute Liturgien ja eine seltene Ausnahme sein? :blink:

Wieso? So schlecht sind die Menschen und Priester doch nicht. Jeder hat eine Menge Stärken. Und so mancher kann mit einer Gabe, die er hat, vieles aufwiegen.

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das ist ja furchtbar, wenn es so wie von Dir geschildert ist!

Da müssten gute Liturgien ja eine seltene Ausnahme sein?  :blink:

Wieso? So schlecht sind die Menschen und Priester doch nicht. Jeder hat eine Menge Stärken. Und so mancher kann mit einer Gabe, die er hat, vieles aufwiegen.

Ja.

 

Aber Du hattest so viele Stolpersteine aufgezählt, dass es mir schon fast wundersam vorkam, dass ich meist an "fast perfekte" Priester und ihre Gottesdienste geraten war. :P

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Liebe Gabriele,

 

Du hast mich nach der Erlernbarkeit gefragt, und da sind mir zuerst einmal die Dinge eingefallen, die nicht erlernbar sind. Und ich hätte noch seitenweise damit fortfahren können. Das heißt aber glücklicherweise nicht, dass Menschen zwangsläufig ohne Gaben aus der Wiege schlüpfen.

 

Und wie gesagt: So mancher bringt das Kunststück fertig, auch mit wenigen Gaben viel zu Wege zu bringen. Und wenn der Glaube stimmt, dann ist der Rest immer ertragbar. Und so manche Gemeinde bekommt zwar eine nicht ganz so tolle Liturgie vorgesetzt, liebt aber den Pfarrer, der mit seiner Glaubwürdigkeit oder seiner Tiefe viel mehr beeindruckt, als es tausend liturgische Richtigkeiten und Sahnehäubchen könnten.

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das ist ja furchtbar, wenn es so wie von Dir geschildert ist!

Da müssten gute Liturgien ja eine seltene Ausnahme sein?  :blink:

Wieso? So schlecht sind die Menschen und Priester doch nicht. Jeder hat eine Menge Stärken. Und so mancher kann mit einer Gabe, die er hat, vieles aufwiegen.

Ja.

 

Aber Du hattest so viele Stolpersteine aufgezählt, dass es mir schon fast wundersam vorkam, dass ich meist an "fast perfekte" Priester und ihre Gottesdienste geraten war. :P

Hallo Gabriele,

 

Gott sei Dank können Liturgien ganz unterschiedlich sein, und entsprechend mehr oder weniger eines bestimmten Talentes verlangen. Man muss nicht alles in der Messe zu jeder Zeit singen: besser ein gut gesprochenes als ein schlecht gesungenes Gebet.

Einfache Liturgien können einen ungeheuren Reiz ausstrahlen, weil sie sehr konzentriert und meditativ sein können. Vielleicht muss sich jeder Priester klar werden, was er in der Liturgie tun kann und was er besser lassen sollte, um weder sich nich seine Gemeinde zu quälen.

Das hört sich jetzt sehr unbarmherzig an, ist aber nicht so gemeint - im Gegenteil. Ich finde es wichtig, wenn sich ein Priester (und im Grunde gilt das ja für jeden Menschen) sich selbst bewusst ist,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Lieber Mecky,

 

stimmt, die Gemeinden verzeihen wirklich viel. Und das ist auch gut so. Gemeckert wird immer, das gehört auch zum "Spiel".

 

Aber warum mir das Marienlied an der Stelle des Credo so übel aufstößt ist der ganze Komplex von Gedanken und Mutmaßungen, der dahinter stehlt.

 

Ich mag das Glaubensbekenntnis nicht auf Maria umschreiben, aber irgendwie steckt das da drin, wenn an der Stelle des Credo ein Marienlied gesungen wird. Das ist eine Fehlentwicklung, der man sich gar nicht energisch genug entgegenstellen kann. Ich könnte vieles hinnehmen, aber da ist es nun einmal ganz und gar vorbei.

 

Was mich z.B. nur erheblich stört, aber nicht so wie das Marienlied an der Stelle des Credo, ist die systematische Aufweichung des "Herr und Gott" am Ende der Oration (? heißt das vor der ersten Lesung so ?) in "Bruder und Freund". Oder die ausweichenden Formulierungen in der Erneuerung des Taufversprechens - Widersagt ihr dem Satan, ... - in Richtung von Widersagt ihr den Versuchungen der Konsumgesellschaft. Und das in der Osternacht (na gut, Osterlichtfeier mit Pastoralreferenten)! Oder das Widersagen wird ganz weggelassen.

 

Herzliche Grüße

Martin

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Ich habe jetzt alles durchgelesen, was da seit gestern geschrieben worden ist, und ich würde gern grundsätzlich über das nachdenken, was Maria für uns heute sein kann. Ich glaube, dass alle Geschichten und Personen und Bilder in der Bibel - unabhängig von ihrer Historizität - auch Bilder und Symbole sind für Entwicklungsschritte und Entwicklungsnotwendigkeiten i n uns.

 

Die klassische Marienverehrung hat da z.B. gespürt, dass es da was zu bewahren gilt, was der Menschheit nicht verloren gehen darf (in dem Sinn versteh ich auch das Bemühen um die "Richtigkeit" der Liturgie).

Was ich allerdings glaube, ist, dass uns Liturgie und biblische Geschichten nicht gegeben sind, um sie durch alle Zeiten um ihrer selbst willen zu bewahren, sondern, um sie als Innenbilder verstehen zu lernen, sie in unser Herz schreiben zu lassen und uns so der Kraft zur Wandlung auszusetzen, die in ihnen steckt.

Wenn ich Maria in dem Sinn zu verstehen suche, geht das vielleicht so: In jedem von uns muss "Maria erwachen":

"Maria" bedeutet:

*Aufgespannt bleiben im Nichtverstehen und bereit, Antwort zu geben auf die Anrede Gottes an uns.

*"Unbefleckt" müssten wir das tun; d.h. ohne Resignation, ohne Zweifel; bereit, uns in jeder Situation ganz zu riskieren in der Hoffnung und im Vertrauen, dass es gut wird.

*Ehrfürchtig, voll Vertrauen, mit offenen Fragen (die wir neugierig, wie ein Kind, stellen), voll Erwartung und Hoffnung.

In jedem von uns ist das Erwachen von "Maria" die Voraussetzung dafür, dass "der Erzengel Gabriel bei uns eintreten" und ein Funke überspringen kann aus dem Unbewussten ins Bewusstsein; dass eine Bote uns Kunde bringen kann, von dem Neuen, das in uns wachsen soll.

 

Ich glaube, wenn wir diesen Schritt machen: dass wir da was i n uns hineinnehmen, dann können wir auch darauf verzichten, uns kleinlich an akribische Details zu halten (bezieht sich jetzt auf Sacramentum redemptionis). Es geht drum, zu verstehen, was da für uns bewahrt worden ist, es ins Wort zu bringen und in uns wirken zu lassen.

Es geht drum, die Bilder aus ihrer Statik zu erlösen, sie vom Podest runter zu holen und in uns als Wandlungsbilder wirksam werden zu lassen.

 

Keine Ahnung, ob ich erklären konnte, was ich meine; ich halte die Auseinandersetzung mit diesen Themen aber für unglaublich wichtig.

 

 

 

Lieben Gruß

 

Susanne

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Hallo Susanne,

 

dem, was Du sagst, ist ja kaum zu widersprechen. Nur alles zu seiner Zeit. Darum geht es. Und in diesem Rahmen muss ich Liturgie auch nicht als etwas komplett festgefahrenes und für alle Zeiten zementiertes sehen,

 

viele Grüße,

 

Matthias

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Ich mag das Glaubensbekenntnis nicht auf Maria umschreiben, aber irgendwie steckt das da drin, wenn an der Stelle des Credo ein Marienlied gesungen wird.

-

Was mich z.B. nur erheblich stört, aber nicht so wie das Marienlied an der Stelle des Credo, ist die systematische Aufweichung des "Herr und Gott" am Ende der Oration

... wir müssen das Glaubensbekenntnis wegen Maria hoffentlich nicht umschreiben, - gelingt es etwa nicht, sie zu integrieren?

-

Ist das nicht ein schöner Ausgleich unseres (was uns oft vorgeworfen wird)

arg patriarchalisch geprägten Gottesbildes: Maria, die Königin der Heiligen!!

-

An sonsten schließe ich mich dem an, was Susanne schreibt.

 

Herzliche Grüße

(PS: ich müßte eigentlich arbeiten)

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