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Marienlied zum Credo


Mat

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Liebe Susanne,

 

Wie Mat schon sagte, gibt es wenig zu widersprechen.

 

Vielleicht zur Ergänzung:

Es gibt sehr viele Geschichten und Personen in der Bibel. Ich persönlich tue mich einfach schwer mit Maria, der Mutter Jesu. Simon Petrus wäre z.B. eine Person, zu der ich leichter einen Zugang finden kann, und über die nachzudenken ganz sicher auch lohnenswert ist.

 

Was ich nicht verstanden habe ist dieser Satz:

Es geht drum, die Bilder aus ihrer Statik zu erlösen, sie vom Podest runter zu holen und in uns als Wandlungsbilder wirksam werden zu lassen.

 

Kannst Du das noch erläutern?

 

Liebe Grüße, GAbriele

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dem, was Du sagst, ist ja kaum zu widersprechen. Nur alles zu seiner Zeit. Darum geht es.

Hallo Matthias!

 

Ich bin nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe.

Meinst du, dass mein Beitrag nicht in die Diskussion hineinpasst?

 

Wenn es so wäre: es ist ganz einfach so, dass ich in manchen Diskussionen das Gefühl habe, es wäre sinnvoll, gelegentlich den Standort zu wechseln, ein Stockwerk höher zu gehen und zu versuchen, das Ganze einmal von außen anzuschauen und zu fragen, worum es denn eigentlich geht.

Das könnte zu mehr Weite und Großzügigkeit führen und manches kleinliche Hickhack könnte man sich ersparen.

 

Was nicht heißen soll, dass ich nicht auch das Hinschauen auf Details für wichtig erachte und die Auseinandersetzung mit etwas, was mich stört!

 

Aber eben, wenn ich mir dann wieder bewusst mache, dass Liturgie etwas ist, was dem Menschen helfen soll, dem „Wesentlichen“ näher zu kommen, dass Liturgie sozusagen einen Rahmen und ein Geländer vorgeben will, das beim „wesentlich werden“ hilft, dann relativiert sich da einiges (zumindest für mich).

Dann kann ich einen Kaplan halt auch als jemanden sehen, der gerade einer Spur in sich nachgeht, die ihm wichtig ist und die er andern vermitteln will. Und ich kann etwas, was mich irritiert oder stört im Ablauf einer Messe als willkommene Unterbrechung sehen, mich noch einmal genauer damit auseinander zu setzen und zu schauen, ob nicht gerade das, dass es mich so ärgert, mir was sagen will……..

 

 

Oder so ähnlich halt….

 

Gruß

 

Susanne

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dem, was Du sagst, ist ja kaum zu widersprechen. Nur alles zu seiner Zeit. Darum geht es.

Hallo Matthias!

 

Ich bin nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe.

Meinst du, dass mein Beitrag nicht in die Diskussion hineinpasst?

 

Wenn es so wäre: es ist ganz einfach so, dass ich in manchen Diskussionen das Gefühl habe, es wäre sinnvoll, gelegentlich den Standort zu wechseln, ein Stockwerk höher zu gehen und zu versuchen, das Ganze einmal von außen anzuschauen und zu fragen, worum es denn eigentlich geht.

Das könnte zu mehr Weite und Großzügigkeit führen und manches kleinliche Hickhack könnte man sich ersparen.

 

Was nicht heißen soll, dass ich nicht auch das Hinschauen auf Details für wichtig erachte und die Auseinandersetzung mit etwas, was mich stört!

 

Aber eben, wenn ich mir dann wieder bewusst mache, dass Liturgie etwas ist, was dem Menschen helfen soll, dem „Wesentlichen“ näher zu kommen, dass Liturgie sozusagen einen Rahmen und ein Geländer vorgeben will, das beim „wesentlich werden“ hilft, dann relativiert sich da einiges (zumindest für mich).

Dann kann ich einen Kaplan halt auch als jemanden sehen, der gerade einer Spur in sich nachgeht, die ihm wichtig ist und die er andern vermitteln will. Und ich kann etwas, was mich irritiert oder stört im Ablauf einer Messe als willkommene Unterbrechung sehen, mich noch einmal genauer damit auseinander zu setzen und zu schauen, ob nicht gerade das, dass es mich so ärgert, mir was sagen will……..

 

 

Oder so ähnlich halt….

 

Gruß

 

Susanne

Hallo Susanne,

 

Du hast mich komplett missverstanden. Ich wollte sagen, dass die Marienverehrung durchaus ihren Platz in der Messe haben kann und soll, nur nicht eben an Stelle eines Credos,

 

viele Grüße,

 

Matthias

 

P.S.: Ich hoffe, Du hast Dich wegen des Missverständnisses nicht geärgert

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Franciscus non papa

das credo ist ein relativ "junger" bestandteil der messe. aber es ist, wenn es denn vorgesehen ist, ein wichtiger teil.

 

was das ersetzen des credo durch einen anderen text angeht:

 

wir sind uns doch sicher einig, dass es absolut unmöglich wäre, in einer messe an einem hochfest der gottesmutter maria, das vaterunser durch ein ave maria zu ersetzen. und genau so falsch ist es, statt des credo ein marienlied zu singen.

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Liebe Susanne,

 

Wie Mat schon sagte, gibt es wenig zu widersprechen.

 

Vielleicht zur Ergänzung:

Es gibt sehr viele Geschichten und Personen in der Bibel. Ich persönlich tue mich einfach schwer mit Maria, der Mutter Jesu. Simon Petrus wäre z.B. eine Person, zu der ich leichter einen Zugang finden kann, und über die nachzudenken ganz sicher auch lohnenswert ist.

 

Was ich nicht verstanden habe ist dieser Satz:

Es geht drum, die Bilder aus ihrer Statik zu erlösen, sie vom Podest runter zu holen und in uns als Wandlungsbilder wirksam werden zu lassen.

 

Kannst Du das noch erläutern?

 

Liebe Grüße, GAbriele

Hallo Gabriele!

 

Da gebe ich dir völlig Recht! Ich finde den Petrus auch unglaublich spannend.

Für mich war es einfach lange so, dass ich mit Maria gar nichts anfangen konnte und mir die letzte Zeit auf einmal etwas aufgegangen ist, was mir ganz wichtig geworden ist. So in dem Sinn, dass ich auch in mir was bereiten muss, nämlich "Maria", wenn ich für die Geburt des Menschensohns in mir offen sein will. (Da denke ich in die Richtung wie Angelus Silesius, wenn er sagt: "Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir, du wärest ewiglich verloren." (So ähnlich jedenfalls))

Und die Bibel hat in einer Sprache und mit einer Genauigkeit, über die man nur staunen kann, ganz genaue Bilder und Worte dafür, was es denn ist, was da in mir bereit sein muss, was da wachsen muss....

 

Ich schreibe das drum noch einmal so ausführlich, weil es für mich Antwort ist auf deine Frage:

Es macht Sinn, ein Symbol oder ein Bild, das mich anrührt, mich bewegt, mich nicht gleichgültig lässt, zu bewahren und meinetwegen auch zu verehren. Es macht Sinn, eine Marienstatue auf einen Altar zu stellen und voll Ehrfurcht anzuschauen und ein Marienlied zu singen. Nur, weil es alt und nicht auf Anhieb verständlich ist, darf ich es nicht vom Altar stürzen, wenn ich mich nicht von meinen Wurzeln abschneiden will.

Wobei ich denke, man darf das ganz ernst nehmen, was man in sich spürt: wenn einem an Maria nichts anrührt, muss man da auch nichts gewaltsam wollen. Dann ist es eben nicht das, wo sich jetzt gerade bei mir etwas tun will und wo ich etwas tun soll.

Nur - und das ist für mich der springende Punkt: wenn ich so was (eben eine liturgische Form vollziehen oder Maria zu verehren) lange und mit fragendem Herzen tue, und in mich hineinhöre, was dabei mit mir geschieht, was das mit mir macht, verändert es mich und lenkt mein Wesen in eine bestimmte Richtung: und eines Tages, unverhofft, füllt sich die vollzogene Form mit Inhalt, den ich be-greife, der mit mir zu tun hat. Dann wird aus der Statue etwas Lebendiges in mir.

 

Für mich ist religiöse Sprache immer Symbolsprache. Und Symbol hat in sich die Kraft, den, der sich darauf einlässt, zu wandeln.

Und das: neuer, verwandelter Mensch zu werden, "Menschensohn", ist ja eigentlich unser Auftrag.

 

Weiß nicht, ob das jetzt klarer ist.....?

 

Lieben Gruß

 

Susanne

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Ich hoffe, Du hast Dich wegen des Missverständnisses nicht geärgert

Nein, passt bestens, ich habe nur wirklich nicht genau gewusst, was du sagen wolltest und wollte es nicht einfach so stehen lassen.....

Aber danke fürs nette Reagieren!

 

Susanne

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Das war keine Blondgelockte, blasse Frau in schönem Gewande, sondern jemand, der unter höchst widrigen Umständen sein Kind in einem Stall zu Welt brachte.

Wie genau sah Maria aus? (das ist keine Scherzfrage!)

Das weiß natürlich keiner und ist für die Marienverehrung auch zweitrangig. Die "echte" Maria ist nur eine Projektionsfigur für die historisch gewachsene Marienverehrung.

Hallo Squire!

Ich glaube, ich hatte etwas ungenau ausgedrückt. :blink:

Mir ist klar, daß keiner weiß wie Maria aussah und daß die ganzen Bilder, Statuen, usw. Phantasiebilder sind. Ich meinte eher allgemeine Aussagen und Nachforschungen (die es bei Jesus in Form von Rekonstruktionen gab) Dabei möchte ich aber nicht über Sinn und Unsinn solcher Forschungen debattieren. (Die Jesus-Rekonstruktion hat mir auch nicht gefallen ... :ph34r: )

Grüße

Uhu

 

PS: Liebe Mods ggf. könnt ihr auch daraus einen neuen Thread machen ...

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Ich schreibe das drum noch einmal so ausführlich, weil es für mich Antwort ist auf deine Frage:

Es macht Sinn, ein Symbol oder ein Bild, das mich anrührt, mich bewegt, mich nicht gleichgültig lässt, zu bewahren und meinetwegen auch zu verehren. Es macht Sinn, eine Marienstatue auf einen Altar zu stellen und voll Ehrfurcht anzuschauen und ein Marienlied zu singen. Nur, weil es alt und nicht auf Anhieb verständlich ist, darf ich es nicht vom Altar stürzen, wenn ich mich nicht von meinen Wurzeln abschneiden will.

Wobei ich denke, man darf das ganz ernst nehmen, was man in sich spürt: wenn einem an Maria nichts anrührt, muss man da auch nichts gewaltsam wollen. Dann ist es eben nicht das, wo sich jetzt gerade bei mir etwas tun will und wo ich etwas tun soll.

Nur - und das ist für mich der springende Punkt: wenn ich so was (eben eine liturgische Form vollziehen oder Maria zu verehren) lange und mit fragendem Herzen tue, und in mich hineinhöre, was dabei mit mir geschieht, was das mit mir macht, verändert es mich und lenkt mein Wesen in eine bestimmte Richtung: und eines Tages, unverhofft, füllt sich die vollzogene Form mit Inhalt, den ich be-greife, der mit mir zu tun hat. Dann wird aus der Statue etwas Lebendiges in mir.

 

Für mich ist religiöse Sprache immer Symbolsprache. Und Symbol hat in sich die Kraft, den, der sich darauf einlässt, zu wandeln.

Und das: neuer, verwandelter Mensch zu werden, "Menschensohn", ist ja eigentlich unser Auftrag.

 

Weiß nicht, ob das jetzt klarer ist.....?

 

Lieben Gruß

 

Susanne

Liebe Susanne,

 

ja, danke, nun ist vieles klarer, und ich stimme mit Dir überein, bis auf den von mir fett hervorgehobenen Punkt:

Warum sollte ich Maria mit fragendem Herzen verehren?

Zuvor hast Du ja betont, dass man bei dem, was einem anspricht, zu bleiben, und was einen nicht anspricht, nicht erzwingen soll.

Wenn mich ein Punkt bei der Liturgie nicht anspricht, dann kann ich das dennoch immer wieder mitvollziehen, bis - wie Du sagst - mir irgendwann der Sinn einleuchtet.

Das kann ich aber nicht gleichsetzen mit Marienverehrung. Mal so auf Verdacht Marienverehrung mit fragendem Herzen, und vielleicht kommt mir eines Tages der tiefere Sinn dafür, das kann ich nicht!

 

Oder habe ich Dich da falsch verstanden? :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Mal so auf Verdacht Marienverehrung mit fragendem Herzen, und vielleicht kommt mir eines Tages der tiefere Sinn dafür, das kann ich nicht!

 

Oder habe ich Dich da falsch verstanden? :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

Hallo Gabriele!

 

Nein, da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt.

Ich habe keinesfalls gemeint, dass d u (oder ich) das tun sollten, nur, dass ich mich (im Gegensatz zu früher) nicht dagegen wehre, wenn jemandem Marienverehrung wichtig ist. Weil ich eben glaube, dass da etwas Wichtiges ist, das von den Betreffenden einfach noch nicht verstanden oder nach innen genommen worden ist (ist jetzt total verkürzt, aber...)

Und wenn ich mich dann in einer Messe oder sonst wo wiederfinde, wo ein Kaplan Marienlieder singt, versuche ich halt, nicht innerlich alle Läden dicht zu machen, sondern "mit fragendem Herzen" dabeizustehen und darauf zu vertrauen, dass irgendwann auch in mir ein neues (!) Verstehen dafür erwachsen wird (und ist es ja zum Teil auch schon)

 

Besser verständlich?

 

Im Übrigen tut es gut, wenn du da so gut mitkannst - im Allgemeinen stoße ich mit meinem Verstehen eher auf Widerstand......

 

Susanne

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Noch eine andere Frage zu Marienlied und Liturgie:

 

Wir haben in der Fastenzeit immer ein Marienlied zum Auszug gesungen. Geht das? Ich fand das ziemlich unpassend und zieht man in der Fastenzeit nicht eigentlich still aus?

 

Im Moment singen wir dauernd zum Auszug "Maria breit den Mantel aus". Es gibt doch auch andere Marienlieder, denn langsam kann ich es schon nicht mehr hören.

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Als Kind fand ich es immer anarchistisch, jemanden zu bitten, einen Schirm aus seinem Mantel zu machen. Und das mit der Patronin kam mir immer etwas martialisch vor …

 

 

 

patrone.jpg

 

 

Vielleicht meditierst du darüber … und wirst beim nächsten Singen deine Freude haben … :blink:

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So direkt hab ich ja nichts gegen das Lied, aber was anderes wäre auch mal nett.

 

Gibts eine Antwort auf meine erste Frage???

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Besser verständlich?

 

Im Übrigen tut es gut, wenn du da so gut mitkannst - im Allgemeinen stoße ich mit meinem Verstehen eher auf Widerstand......

 

Susanne

Ja, durchaus besser verständlich, danke.

 

Ich habe bei vielen Deiner Gedanken das Gefühl, dass ich ähnlicher Meinung bin, aber an einigen wenigen Stellen "kratzt" irgendwas, und schon das Formulieren der Fragen bringt mich (für mich selber) weiter.

Wenn ich dann sogar eine klärende Antwort erhalte, ist es wunderbar. :blink:

 

Beim Nachdenken über diesen ganzen Bereich ist mir etwas aufgefallen:

Mit der biblischen Gestalt der Maria kann ich durchaus etwas anfangen und sie kann mir auch heute etwas sagen.

Womit ich (noch?) nichts anfangen kann, ist die Himmelskönigin, die den Mantel ausbreitet (siehe oben), die immerwährende Jungfrau, usw.

Ich werde aber mich in Zukunft bemühen, nicht innerlich alle Läden dicht zu machen, sondern zu sehen, ob sich in mir irgendetwas regt.

 

Liebe Grüße, GAbriele

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So direkt hab ich ja nichts gegen das Lied, aber was anderes wäre auch mal nett.

 

Gibts eine Antwort auf meine erste Frage???

Hi Conny,

 

ich kenne zwar die liturgischen bestimmungen, dass in der Fastenzeit kein Gloria gebetet/gesungen wird, und dass auf das Halleluja verzichtet wird, aber ein stiller Auszug ist, meine ich, liturgisch nicht vorgesehen.

 

Also ist ein Marienlied doch angebracht. — Hmm, jedoch; ich halte viel von marianischer Frömmigkeit, aber meine nicht, dass jeder Gottesdienst unbedingt mit einem Marienlied beschlossen werden muss.

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Womit ich (noch?) nichts anfangen kann, ist die Himmelskönigin, die den Mantel ausbreitet (siehe oben), die immerwährende Jungfrau, usw.

Hallo Gabriele!

 

Irgendwie habe ich jetzt auch Lust, weiterzudenken.

Ich denke eben, dass das alles (auch) Symbolbilder sind. Ob Maria im physiologischen Sinn Jungfrau war – und auch noch vor, während und nach der Geburt (für mich kaum vorstellbar) – ist eigentlich unwichtig.

Aber so stimmt es mir schon: dass eben das Neue in uns nur in einer Haltung der „Jungfräulichkeit“ empfangen und geboren werden kann und ich glaube auch, dass es ganz schnell wieder verloren sein kann, wenn wir aus dieser Haltung fallen. Insofern ist die „Jungfräulichkeit“ auch nach „der Geburt“ total wichtig. Es passiert so schnell, dass sich Bitterkeit oder Resignation oder ein Nachlassen der Neugier und Offenheit breit machen…..

Irgendwie kann ich das mit dem Schutzmantel auch so verstehen, glaube ich: ein Leben in und aus einer solchen Haltung bietet ja wirklich Schutz:

wenn ich immer wieder neu versuche, Spannungen und Nichtverstehen auszuhalten im Vertrauen und voll Erwartung und Hoffnung; hinzuhören auf den Anruf an mich und mit meinem ganzen Wesen zu antworten und so, dann kommt mir aus meinem innersten Innern immer wieder Hilfe zu und zeigt mir, wo Wege des Mehrwerdens sind und wo Abgründe der Abnahme an Intensität und Wesen.

 

Das habe ich noch nie so ganz durchgedacht und durchgespürt und es ist jetzt schnell hingeschrieben, aber ich glaube, in die Richtung könnte da für mich ein Verstehen gehen…..

 

Lieben Gruß und danke für dein Eingehen auf alles!

 

Susanne

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Noch eine andere Frage zu Marienlied und Liturgie:

 

Wir haben in der Fastenzeit immer ein Marienlied zum Auszug gesungen. Geht das? Ich fand das ziemlich unpassend und zieht man in der Fastenzeit nicht eigentlich still aus?

In der Fastenzeit kann man sicher auch Marienlieder singen, man sollte aber auch hier immer darauf achten, dass die in die Zeit passen. da fällt mir spontan nur GL 584 ein - Christi Mutter stand mit Schmerzen. Das würde z.B. sehr gut am Plamsonntag zum Schluss passen.

 

Hab nochmal durchgeblättert. Also da gibt es wirklich einige Möglichkeiten: 572, 582, 584, 594;4

 

Ob das sein muss, ist halt eine andere Frage. Ich persönlich halte das für keine gute Idee, außer eben in der Passionszeit.

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Hallo Gabriele!

 

Irgendwie habe ich jetzt auch Lust, weiterzudenken.

So geht es mir auch, liebe Susanne! :blink:

 

Aber so stimmt es mir schon: dass eben das Neue in uns nur in einer Haltung der „Jungfräulichkeit“ empfangen und geboren werden kann und ich glaube auch, dass es ganz schnell wieder verloren sein kann, wenn wir aus dieser Haltung fallen. Insofern ist die „Jungfräulichkeit“ auch nach „der Geburt“ total wichtig. Es passiert so schnell, dass sich Bitterkeit oder Resignation oder ein Nachlassen der Neugier und Offenheit breit machen…..

 

Jungfräulichkeit: Offenheit für neue Erfahrungen; Un-voreingenommen-sein; Bereitschaft, sich ganz auf das einzulassen, was da kommt, ohne Bitterkeit oder Resignation aus früheren Erfahrungen; Neugier auf dieses Neue - wenn Du es so definierst, gehe ich mit.

Diese Haltung ist mir in letzter Zeit wichtig geworden, ohne dass ich sie "Jungfräulichkeit" genannt habe, aber das passt schon.

 

"Geburt" würde ich da jetzt aber nicht so schnell mit hineinnehmen, Geburt ist ganz anders:

Loslassen, groß und eigenständig werden lassen, das "Anders-sein" hinnehmen, eine sehr innige Beziehung aufgeben, die Nabelschnur durchtrennen.

 

Irgendwie kann ich das mit dem Schutzmantel auch so verstehen, glaube ich: ein Leben in und aus einer solchen Haltung bietet ja wirklich Schutz:

Schutzmantel: Ein solches Leben aus der oben beschriebenen Jungfräulichkeit heraus bedeutet nach meiner Erfahrung eben kein Schutz, sondern macht verletzlich. Das Gegenteil scheint zu schützen: Mich auf einmal gemachte Erfahrungen stützen, nichts Neues an mich heranlassen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Liebe Gabriele!

Spannend finde ich das!

Ich verstehe, glaube ich, gut, was du mit „Geburt“ meinst: Dir geht es darum, dass „ich“ mich lösen muss aus einer selbstverständlichen ersten Verbundenheit mit meiner Herkunft, dass ich lernen muss, selber zu stehen und zu gehen und zu denken und dazu zu stehen, dass ich ein Individuum bin, das „anders“ ist.

Versteh ich dich richtig so?

Ich denke, das entspricht in etwa dem, was man unter „Individuation“ versteht, und natürlich: auch das ist „Geburt“ und ein unumgänglicher Schritt auf dem Weg, Mensch zu werden.

Ich glaube allerdings, dass danach noch einmal eine Geburt in uns stattfinden sollte und ich habe das Wort „Geburt“ für diesen Entwicklungsschritt verwendet (Ich habe versucht, es mit Angelus Silesius` Zitat zu erklären, aber das war eindeutig zu wenig, das weiß ich schon.)

Ich weiß auch gar nicht, ob das nicht zu weit führt in diesem Forum, ich versuche es aber trotzdem zu sagen, was ich meine:

 

Jesus bezeichnet sich selbst als „des Menschen Sohn“. In der Bezeichnung steckt drin, dass es nach uns eine neue Generation „Mensch“ geben wird, deren „Eltern“ wir sind. Die Bücher des AT zeigen in ihrer Abfolge das „Werden des Menschensohns“, sie bebildern sein Wachstum im Menschen (in der Menschheit als Ganzes und in jedem einzelnen Menschen).

In Jesus ist dann erschienen, sichtbar geworden, wie des Menschen „Sohn“ sein wird, wie der Mensch sein wird, wenn er „ganz Mensch“, „wahrer Mensch“ ist. Jesus ist ganz Antwort auf die Anrede Gottes, so dass wechselseitige, gleichwertige Beziehung stattfinden kann

Dieses Wachstum der Gotteskindschaft, zu dem sind wir alle berufen.

Und das, was da wachsen muss, ist unsere Beziehungsfähigkeit, unsere Liebesfähigkeit. Die wächst wie ein Embryo in unserer Wesensmitte heran und irgendwann geschieht es dann, dass wir „neu geboren“ werden „aus Wasser und Geist“ (oder eben: dass „Christus in uns geboren wird“).

Ganz verstehen tu ich das auch noch nicht, aber ich habe eine Ahnung und ein Wissen in mir, dass es so ist.

 

Daher gehört dann genau auch die Frage, was wir geschützt haben wollen, wovor wir uns schützen wollen: solange es um mein Ich-Wachstum geht, um meinen Kampf um Vereinzelung, solange ist die eigene Sicherheit der höchste aller Werte. Da sind Angst und Schmerz die Grenze, an der alle Suchbewegungen des Ich zu Ende sein müssen. Da will ich mich schützen vor Verletzungen und Schmerz usw. und Beziehungen erscheinen als wertvoll, solange sie innerhalb der gesteckten Grenzen Platz finden.

Ich glaube, dass uns unsere Religion lehren will, wie wir entgegen der psychischen Schwerkraft aktiv in eine andere Wertordnung hinüberwachsen sollen und können.

Da ist das richtige in Beziehung Sein ("Liebe") der Wert, an dem ich mich orientiere: der wirksame Dialog mit dem Du. Und das Leben, das Lebendigsein dessen, den ich lieb habe, ist mir wichtiger, als meine Schmerzscheu und mein Sicherheitsbedürfnis.

Das bedeutet natürlich eine Öffnung der Ich-Grenzen und eine ganz neue Verletzlichkeit, das sehe ich genau gleich wie du.

 

Ich glaube auch, dass das (Ich-Werdung und Ich- Überschreitung) nicht getrennt voneinander passiert, sondern ineinander verschoben und sich gegenseitig durchdringend, aber dass sich mit wachsender Kraft und Bewusstheit der Schwerpunkt immer mehr in Richtung Selbstüberschreitung verschiebt.

 

Uff, jetzt habe ich aber lange geschrieben und weiß wirklich nicht, ob das zu verstehen ist, was ich meine.

 

Wenn es dir zu mühsam wird, sag`s mir bitte!

 

Lieben Gruß

 

Susanne

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neulich war ich in einer Sonntagsmesse als der junge Kaplan nach glühender Marienpredigt (die ich durchaus mit Sympathie gehört habe), ein Marienlied zum Chredo anstimmte. Ich war ein wenig irritiert....

"junger Kaplan, der eine glühende Marienpredigt hält" --- Das hört sich verdächtig nach CG an. Stimmt's?

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Ich glaube, dass uns unsere Religion lehren will, wie wir entgegen der psychischen Schwerkraft aktiv in eine andere Wertordnung hinüberwachsen sollen und können.

 

*kopfschwirr*

 

Die Frage an solcher Stelle ist ursprünglich nicht von mir, aber sag’ mal: Dafür lässt Einer sich kreuzigen???

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Ich glaube, dass uns unsere Religion lehren will, wie wir entgegen der psychischen Schwerkraft aktiv in eine andere Wertordnung hinüberwachsen sollen und können.

 

*kopfschwirr*

 

Die Frage an solcher Stelle ist ursprünglich nicht von mir, aber sag’ mal: Dafür lässt Einer sich kreuzigen???

Hallo Peter!

So aus dem Zusammenhang gerissen klingt es wirklich nach"Bahnhof", aber ich glaube genau das: wenn einer in die Wertordnung der Liebe hinübergewachsen ist, lässt er sich kreuzigen, wenn die Alternative ist, das, was man liebt, fallen lassen zu müssen.

Gruß

Susanne

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"junger Kaplan, der eine glühende Marienpredigt hält" --- Das hört sich verdächtig nach CG an. Stimmt's?

Wenigstens hört es sich nicht nach LP an.

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Das bedeutet natürlich eine Öffnung der Ich-Grenzen und eine ganz neue Verletzlichkeit, das sehe ich genau gleich wie du.

 

Ich glaube auch, dass das (Ich-Werdung und Ich- Überschreitung) nicht getrennt voneinander passiert, sondern ineinander verschoben und sich gegenseitig durchdringend, aber dass sich mit wachsender Kraft und Bewusstheit der Schwerpunkt immer mehr in Richtung Selbstüberschreitung verschiebt.

Was Du schreibst hat mir sehr gut gefallen, liebe Susanne, darf ich Dich aber bitten zu vertiefen, was Du mit Ich-Werdung und Ich-Uberschreitung genauer meinst.... wobei ich mit dem Begriff "Ich-Werdung" mehr anfangen kann, als mit dem Ausdruck: "Ich-Überschreitung"!

 

Wenn "Christus in uns Wohnung nimmt", ist das dann mehr "Ich-Werdung" oder "Ich-Überschreitung"??

 

viele Grüße

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"junger Kaplan, der eine glühende Marienpredigt hält" --- Das hört sich verdächtig nach CG an. Stimmt's?

Wenigstens hört es sich nicht nach LP an.

CG - LP - könntet ihr mal eine unwissende Katholikin aufklären?

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