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Abwertende Jugendsprache


Justin Cognito

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Lass dich einfach nicht zum Kasper machen. Aber ich versteh, das ist nicht immer einfach... doch in dieser Stellung zu verharren kann tödlich sein!

Nein, ist schon klar, und gerade DAS ist ja der Kampf der Lehrer jeden Tag... ich hab echt Hochachtung vor denen, die das noch (weiter-)machen... ich kann´s ja auch nur sehr begrenzt und sehe schon, was das für Streß ist...

Das Gute ist ja, dass man keine zusätzlichen Lehrkräfte benötigt, weil alles schulintern abgewickelt wird. Ich betone aber nochmals, dass es nur funktioniert, wenn sich alle einig sind und gemeinsam am Strang ziehen.

Ja und genau DAS ist das Problem an Grundschulen, weil halt einige Lehrer und auch leider viele Eltern der Meinung sind, zu großer Druck und Zwang wäre schädlich für ihre Kinder... die Einigung wirst Du an weiterführenden Schulen eher erreichen.

Dort reichen dann oft nur ermahnende Worte und führen zur gewünschten Läuterung.

...für diesen Tag und 1,2 weitere - ja. Nur wenn Du pro Klasse 5-6 verhaltensauffällige oder vernachlässigte Kids hast, wie bei uns in der Schule, dann wird das echt zum Nebenjob... hier vergeht keine einzige Hofpause ohne laute verbale Entgleisungen, und ich selber habe ein Vierteljahr lang keine Pausenaufsicht ohne mindestens eine Prügelei erlebt... (nein, stimmt nicht, es war EINE, das hab ich dann sogar ausdrücklich erwähnt...:blink:)

Intern bedeutet dies auch, dass auf uns alle wesentlich mehr Arbeit zugekommen ist (Externe Zusammenkünfte, Schulungs- und Orientierungstage, zusätzliche Klassengespräche, intensiverer Zeiteinsatz) - aber ich denke, es lohnt sich. Das "Kasperldasein" wird damit auch ad absurdum geführt... denn dann wird es wie bei den Musketieren: Einer für alle und alle für einen!

Wow, das sollte dann aber auch Schule machen...:P!

bearbeitet von Claudia
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Darf ich die Herrschaften bitte mal ganz autoritär daran erinnern, daß wir hier in diesem Thread eigentlich über jugendinternen Jugendslang in der Freizeit diskutieren und nicht über verhaltensgestörte und schwererziehbare Kinder in Grundschulen auf dem Pausenhof?

 

Wenn Ihr einen 17 jährigen Gymnasiasten wegen einer abfälligen Bemerkung in der U-Bahn, die Ihr zufällig gehört habt, vor den Direktor zerren wollt und ihm schriftliche Strafarbeiten aufgeben, dann zeigt der Euch bestenfalls einen Vogel.

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Darf ich die Herrschaften bitte mal ganz autoritär daran erinnern, daß wir hier in diesem Thread eigentlich über jugendinternen Jugendslang in der Freizeit diskutieren und nicht über verhaltensgestörte und schwererziehbare Kinder in Grundschulen auf dem Pausenhof?

Okay, wo genau ziehst Du die Linie bei den Konsequenzen, und wieso?

 

Warum sollte ich das Thema anders sehen, ob es nun im Bus oder in der Schule ist?

 

Gegen solche Dinge in der Öffentlichkeit ist man ziemlich machtlos...

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Darf ich die Herrschaften bitte mal ganz autoritär daran erinnern, daß wir hier in diesem Thread eigentlich über jugendinternen Jugendslang in der Freizeit diskutieren und nicht über verhaltensgestörte und schwererziehbare Kinder in Grundschulen auf dem Pausenhof?

 

Wenn Ihr einen 17 jährigen Gymnasiasten wegen einer abfälligen Bemerkung in der U-Bahn, die Ihr zufällig gehört habt, vor den Direktor zerren wollt und ihm schriftliche Strafarbeiten aufgeben, dann zeigt der Euch bestenfalls einen Vogel.

:blink:

In Kryztow's Anfrage ging es ja um die Jugendsprache allgemein. Das Lebensfeld Jugendlicher ist zum größten Teil die Schule. Von meiner Seite aus (als Lehrerin) wollte ich nur aufzeigen, dass sich diese "saloppe" - und das ist mal mit großen Augenzwinkern ausgedrückt - Ausdrucksweise auch in diesem Rahmen bewegt, man sich dessen sehr wohl bewusst ist und innerhalb der Rahmenbedingungen darauf reagiert.

 

Was sich außerhalb dieses Rahmens, also in der Freizeit der Jugendlichen, befindet, kann sicherlich niemals mit internen Maßnahmen geregelt werden - also nichts damit, den Schuldigen vor den Direx zu zitieren...

 

Nichts desto trotz ist die Situation nicht so verschieden: Auch wenn ich privat Beleidigungen und Verbalattacken gegen Schwächere sehr wohl wahrnehme, so kommt es doch auf mich als Hörenden an, ob ich darauf reagiere. Jede Aktion fordert eine Reaktion - allerdings fehlt es leider vielen Leuten an Mut, energisch einzuschreiten (in diesem Wegsehen wird die Aktion allerdings verstärkt) oder es tritt der Gleichgültigkeitsfaktor ins Geschehen ein. In diesem Wurschtigkeitsgefühl schwingt allerdings auch Toleranz mit - a la: "Sind doch groß genug, werden schon wissen, was sie tun!" - "Was geht mich das an?" - "Wie in der Natur: Der Stärkere überlebt!"... alles schon Aussagen, die ich gehört habe. Manchmal kommt mir vor, unsere Gesellschaft ist so tolerant geworden, dass wir gegen den schwachsinnigsten Blödsinn nichts mehr einzuwenden haben.

 

Auf Verbalgewalt muss reagiert werden, immer in der Form, die jedem zur Verfügung steht - hier kann man sicherlich keine Ratschläge erteilen, denn alles ist situationsbezogen und hängt von den eigenen persönlichen Erfahrungen ab. Verbalgewalt ist nur der erste Ansatz, der nächste ist dann ein Schlag oder Tritt...

 

LG,

Pruu :P

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Der vor allem eines zeigt, nämlich dass man diese Jugendsprache nicht überbewerten darf...

 

 

 

Herr.. gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann!

 

Der Artikel hat mir auch gut gefallen. In fast 40 Dienstjahren sind soviele Wellen über uns geschwappt, dass mich das nicht einmal mehr peripher tangiert (fragt mich nicht, wann's dieser Satz voll gebracht hat und ab wann voll überhaupt nicht) . In meiner Schulzeit war das höchste Lob "Weihrauch, Weihrauch" (aber an das negative Pendant kann ich mich nicht mehr erinnern. :ph34r:)

bearbeitet von Elima
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Danke, Lissie, ich wollte den Martenstein auch gerade hier reinstellen.

 

Wobei ich schon anmerken möchte, dass es zwei Sorten von Kraftworten bei jungen Menschen gibt. Das eine sind die Ich-bin-auch-in-und-rede-wie-meine-Clique-Kraftausdrücke. Das andere ist das wirklich böse gemeinte Anpöbeln von Minderheiten. Das kann mit dem gleichen Wortschatz passieren. Im ersten Fall grinse ich und denke an meine Jugendzeit zurück. Im zweiten Fall werde ich laut. Sehr laut.

 

Alfons

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Hallo Alfons, hier ist das Problem aber nicht die Sprache sondern die Aussage, findest Du nicht?

Hallo, Beutelschneider, was meinst Du mit "hier"?

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Mit viel Anstrengung haben die Pädagogen einer mir bekannten Einrichtung es geschafft, den Ausdruck "Spast" zu "Spack" abschwächen zu lassen. "Schwul" ist bei frühpubertierenden Jugendlichen nicht mit homosexuell gleichzusetzen, sondern bedeutet "irgendwie uncool", es wird auch für Sachen gebraucht, wie "Das schwule T-Shirt kannst du selber anziehen!" Dieser Jugendslang hat rein garnichts mit einem üblen Verhalten gegenüber Minderheiten zu tun. Jugendslang muß in den Ohren Älterer schlecht klingen, sonst erfüllt er seine Funktion nicht. Vor 30 Jahren konnte man noch Literatur draus machen, vielleicht kennt noch jemand Eckard Henscheids Geht in Ordnung - Sowieso - Genau. Grüße, KAM

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Franciscus non papa
Mit viel Anstrengung haben die Pädagogen einer mir bekannten Einrichtung es geschafft, den Ausdruck "Spast" zu "Spack" abschwächen zu lassen. "Schwul" ist bei frühpubertierenden Jugendlichen nicht mit homosexuell gleichzusetzen, sondern bedeutet "irgendwie uncool", es wird auch für Sachen gebraucht, wie "Das schwule T-Shirt kannst du selber anziehen!" Dieser Jugendslang hat rein garnichts mit einem üblen Verhalten gegenüber Minderheiten zu tun. Jugendslang muß in den Ohren Älterer schlecht klingen, sonst erfüllt er seine Funktion nicht. Vor 30 Jahren konnte man noch Literatur draus machen, vielleicht kennt noch jemand Eckard Henscheids Geht in Ordnung - Sowieso - Genau. Grüße, KAM

 

 

hm

 

du scheinst also der ansicht zu sein, dass ein als schimpfwort gebrauchtest "spast" besser zu ersetzen ist, findest aber den ausdruck "schwul" für etwas als "uncool" empfundenes durchaus in ordnung, wobei ich mich noch frage, was du als "cool" oder "uncool" bezeichnen würdest.

 

*sehr verwirrt*

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Mit viel Anstrengung haben die Pädagogen einer mir bekannten Einrichtung es geschafft, den Ausdruck "Spast" zu "Spack" abschwächen zu lassen. "Schwul" ist bei frühpubertierenden Jugendlichen nicht mit homosexuell gleichzusetzen, sondern bedeutet "irgendwie uncool", es wird auch für Sachen gebraucht, wie "Das schwule T-Shirt kannst du selber anziehen!" Dieser Jugendslang hat rein garnichts mit einem üblen Verhalten gegenüber Minderheiten zu tun. Jugendslang muß in den Ohren Älterer schlecht klingen, sonst erfüllt er seine Funktion nicht. Vor 30 Jahren konnte man noch Literatur draus machen, vielleicht kennt noch jemand Eckard Henscheids Geht in Ordnung - Sowieso - Genau. Grüße, KAM

 

 

hm

 

du scheinst also der ansicht zu sein, dass ein als schimpfwort gebrauchtest "spast" besser zu ersetzen ist, findest aber den ausdruck "schwul" für etwas als "uncool" empfundenes durchaus in ordnung, wobei ich mich noch frage, was du als "cool" oder "uncool" bezeichnen würdest.

 

*sehr verwirrt*

 

Aus seinen Ausführungen geht nicht hervor, dass er der Ansicht ist, man solle "Spast" besser ersetzen.

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Beutelschneider

Hallo Alfons, hier ist das Problem aber nicht die Sprache sondern die Aussage, findest Du nicht?

Hallo, Beutelschneider, was meinst Du mit "hier"?

 

 

Ich meinte den von Dir geschilderten zweiten Fall. Sorry für die Verwirrung, ich sollte doch nicht alles gleichzeitig machen B):lol::lol:

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Hallo Alfons, hier ist das Problem aber nicht die Sprache sondern die Aussage, findest Du nicht?

Hallo, Beutelschneider, was meinst Du mit "hier"?

 

 

Ich meinte den von Dir geschilderten zweiten Fall. Sorry für die Verwirrung, ich sollte doch nicht alles gleichzeitig machen B):lol::lol:

 

Genau. Wenn ich Jugendliche, die einen Behinderten anpöbeln, zusammenbrülle, ist es nicht nur eine Angelegenheit der Aussage, sondern sogar eine Angelegenheit der Aussageform, -art und -weise.

:D

Alfons

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