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Todesstrafe


sabine

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Franciscus non papa


Zitat von pedrino am 21:11 - 5.Juli.2001


Zitat von Oestemer am 20:46 - 5.Juli.2001

hallo cano und mitstreiter,

 

offenbarung ist etwas ähnliches wie kindererziehung. anders gesagt: hätte gott den kindern israels gleich die botschaft jesu zugemutet, wäre es wohl noch mehr schief gegangen, als es ohnehin schon immer wieder geschah. auch eine gesellschaft braucht zeit, um bestimmte dinge zu lernen, zu akzeptieren, sie schlussendlich umzusetzen in praktisches handeln. wenn also zunächst mal auge um auge gesagt wird, dann tritt gott der übersteigerten rache entgegen. auch jesus sagt gelegentlich der diskussion über den scheidungsbrief, dass mose den vätern etwas entgegengekommen ist, aber dass er diese praxis eben nicht mehr gutheisst. wenn also im alten bund noch die todesstrafe zugelassen ist, wenn paulus noch die zeitüblichen anschauungen über strafen von seiten der weltlichen macht gutheisst, so ist das noch lange nicht ein freibrief für ewige zeiten. man mag zwar die todesstrafe in einigen wenigen fällen (absolute sicherheit, dass der täter wirklich feststeht, sowie wirklich gravierende dinge, wie mord der in voll verantwortlichem zustand begangen wird) die todesstrafe rechtfertigen können, und hat dies auch lange zeit getan, aber ich denke, dass man mit recht in der neuzeit immer mehr an bedenken gegen die todesstrafe äußert und sie deshalb als zumindest moralisch bedenklich, wenn nicht sogar als unerlaubt ansieht.

 

hier mit tradition zu argumentieren, würde auch die wiedereinführung der sklaverei rechtfertigen. insofern ist rechtverstandene tradition in diesem fall eine weiterentwicklung von bedenken gegen die todesstrafe und am ende sicherlich die ablehnung dieser strafe.


 

Lieber Oestemer,

 

wenn du das so meinst, wie du das geschrieben hast, dann kann das nur heißen, dass die Bibel doch nur ein Produkt des menschlichen Denkens ist und die Erfindung Gott lediglich dazu diente und auch jetzt noch dazu dient, die Menschen zu einem bestimmten Handeln bzw. Unterlassen anzuhalten.  

 


 

lieber pedrino,

 

das eben genau nicht - trau doch dem lieben gott einfach mal ein wenig pädagogik zu :-)

 

gruß

 

franz-josef oestemer

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Es dürfte wohl jedem klar sein, daß Todesstrafe in einem im Aufbau begriffenen Staat, in dem die Staatsgewalt noch nicht anerkannt wird, und noch Faustrecht herrscht, zur Durchsetung der Ordnung durchaus angebracht sein kann. Ein so komplexes Rechtssystem wie unsres kann schon auf gefängnisse , Wärter, genügend Geld und Bereitschaft der Bürger, für die gefangenen zu sorgen, gut ausgebildete Richter und Anwälte, einen hochstrukturierten Polizeiapparat usw. zurückgreifen. Ein junger Staat nicht, er muß daher zu strengeren Maßnahmen greifen, will er die Anarchie verhindern.

Das sind übrigens auch die Fälle, in denen in Deutschland die Todesstrafe ohne gegen die Menschenwürde zu verstoßen, wiedereingeführt werden könnte (2/3. Mehrheit).

 

Israel war zu diesem Zeitpunkt (Lev. ) noch in der Entstehung, die Rechtsordnung noch nicht anerkannt und das Volk zum Götzendient geneigt.

 

(Geändert von Steffen um 21:54 - 5.Juli.2001)

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Zitat von Steffen am 21:50 - 5.Juli.2001

 

Israel war zu diesem Zeitpunkt (Lev. ) noch in der Entstehung, die Rechtsordnung noch nicht anerkannt und das Volk zum Götzendient geneigt.

 

Lieber Steffen,

 

ist es dann so, dass dein Gott immer das "Entwicklungsstadium" der gerade lebenden Menschen hat?

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Franciscus non papa


Zitat von pedrino am 22:12 - 5.Juli.2001


Zitat von Steffen am 21:50 - 5.Juli.2001

 

Israel war zu diesem Zeitpunkt (Lev. ) noch in der Entstehung, die Rechtsordnung noch nicht anerkannt und das Volk zum Götzendient geneigt.

 

Lieber Steffen,

 

ist es dann so, dass dein Gott immer das "Entwicklungsstadium" der gerade lebenden Menschen hat?

 


 

lieber pedrino,

 

würde gott nicht rücksicht auf den entwicklungsstand der menschen nehmen, dann wäre genau dies der erste vorwurf, den du wahrscheinlich an ihn richten würdest.

das erkenntnisvermögen des menschen ist immer begrenzt. versuche doch mal, einem 3jährigen kind integralrechnung zu erklären...

 

gruß

 

f-jo

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Also, um die Besserwisser zu beruhigen:

 

Natürlich ist es für einen Katholiken nicht schlechthin, ewig und in jedem Fall unmöglich, für die Todesstrafe zu sein.

 

Das hat aber auch niemand behauptet. Richtig ist vielmehr, daß die Anwendung christlicher, auch katholischer Prinzipien auf konkrete Entscheidungen je nach den Umständen zu verschiedenen Zeiten jeweils anders ausfallen kann. Der Witz ist eben, festzustellen, wo Prinzipien aufgestellt werden und wo lediglich Anwendungsbeispiele gegeben werden, die ggf. auch nach ihren Umständen relativiert werden müssen.

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Nein, Pedrino geht einfach davon aus, daß man dem frühen Homo Sapiens das Grundgesetz auf die Höhlenwände hätte schreiben sollen, und daß sie sich dann friedlich und zivilisiert verhalten hätten, weil sie sich ja mindestens 10000 Jahre Geistesentwicklung gespart hätten.

Auch die wichtigsten Philosophen müßten dem frühen Homo Sapiens im Original vorgelesen werden.

 

Die Staatsform darf auf keinen Fällen den Bedürfnissen der jeweiligen zeit und dem menschlichen Entwicklungsstand angepaßt werden, denn schließlich ist allein die Demokratie richtige Staatsform, die sofort den albernen Aberglauben der Urmenschen ablöst, daß sich der Stärkere als Gruppenführer erweisen wird. Stattdessen sollte man den Möchtegerngruppenführer bei einer solchen Machtanmaßung auf die Menschenrechtslage hinweisen und, falls er trotzdem denkt , er könne einfach nur, weil er der Stärkere ist, herrschen, zivilen Ungehorsam leisten. Auf keinen Fall militärischen, denn das bedeutet ja Anwendung von Waffengewalt. Auch darf er keine Arbeitskraft in die Entwicklung moderner Waffen, wie z.B. der Steinaxt, investieren, weil sonst der Weg zur Gewalt vorprogrammiert ist.

 

Auch hat der Homo Sapiens schon früh Verständnis für das moderne und postmoderne Kunstverständnis gezeigt, wie seine Höhlenzeichnungen beweisen. Er sollte also unbedingt mit den gegenwärtigen Kunsttheorien konfrontiert werden, um die Barbarei dieser langen Entwicklung zu verhindern.

 

Ferner hätte Gott in seinem Schöpfungsbericht sämtliche physikalischen Formeln der Weltenschöpfung angeben müssen, um ihn halbwegs glaubhaft zu machen.

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Hi allerseits,

 

da Cano schon auf http://www.todesstrafe.de verwiesen hat, traue ich mich einfach mal Werbung für das dortige Forum zu machen: http://www.todesstrafe.de/cgi-bin/ultimatebb.cgi

 

Dort gibt es auch einen Unterbereich "Religion und Todesstrafe", der manchmal viel zu wenig genutzt wird.

 

 

 

Gruß

Stefan

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Zitat von Steffen am 23:16 - 5.Juli.2001

Nein, Pedrino geht einfach davon aus, daß man dem frühen Homo Sapiens das Grundgesetz auf die Höhlenwände hätte schreiben sollen,

 

Lieber Steffen,

 

du irrst, davon gehe ich nicht aus.

 

Ich gehe davon aus, dass es deinen Gott, den Schöpfer des Universums nicht gibt, man nicht weiß, wo bzw. wie der Ursprung des Universum ist und dass sich das Leben auf unserer Erde durch die Evolution zu dem Stadium entwickelt hat, in dem es sich heute befindet.

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Zitat von pedrino am 7:43 - 6.Juli.2001


Zitat von Steffen am 23:16 - 5.Juli.2001

Nein, Pedrino geht einfach davon aus, daß man dem frühen Homo Sapiens das Grundgesetz auf die Höhlenwände hätte schreiben sollen,

 

Lieber Steffen,

 

du irrst, davon gehe ich nicht aus.

 

Ich gehe davon aus, dass es deinen Gott, den Schöpfer des Universums nicht gibt, man nicht weiß, wo bzw. wie der Ursprung des Universum ist und dass sich das Leben auf unserer Erde durch die Evolution zu dem Stadium entwickelt hat, in dem es sich heute befindet.

 

Prima, lieber Pedrino - dann hör doch endlich auf, an diesem nichtexistierenden Gott herumzumeckern!

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<<Liebe Sabine, ich bin nicht der Thomas aber hier meine Vorgehensweise:

Ich nehme immer die Suchmaschine

 

http://www.google.de/

 

und geben den Begriff ein. Im obigen Fall hat mir Cano das Stichwort gegeben "Levitikus, Kap. 20 und 21".

Es erscheinen natürlich Dutzende von Links, aber mit der Zeit lernt man zu selektieren. Sollte dies nicht ausreichen, dann entnimmt man aus den Texten der angewählten Links ein neues Stichwort und schon gehts weiter. >> (pedrino)

 

hallo sabine,

 

nach der vorgehensweise von anfängern hier noch die vorgehensweise der profis.

 

unter http://bibel.cid.net/

 

hast du die ganze luther-bibel online und kannst entsprechende textstellen suchen und bei bedarf hier ins forum kopieren.

 

suchmaschinen sind gut für ausserbiblische informationen, weitere maschinen sind:

 

http://www.lycos.de

http://www.yahoo.de

http://www.web.de

http://www.fireball.de

 

gruss

ernie

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Zum Thema Todesstrafe hätte auch ich noch mal 2 Überlegungen:

 

Als der eine, neben Jesus gekreuzigte Verbrecher zu seinem Kumpanen sagt:

 

"Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten." (Lk 23, 41)

 

widerspricht ihm Jesus nicht.

 

Und als Pilatus zu Jesus sagt:

 

"Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?"

 

kann ich ebenfalls keine Kritik an der Todesstrafe herauslesen, wenn Jesus antwortet:

 

"Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von gegeben wäre..." (vgl. Joh 19, 10 ff.)

 

 

Also dass Jesus ein grundsätzlicher Gegner der Todesstrafe gewesen wäre, kann ich den Berichten der Evangelisten nicht entnehmen, endet doch sogar manches seiner Gleichnisse, wie z.B. das "von den bösen Winzern" (Mk 12) mit der Todesstrafe (V. 9).

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Zitat von ernie am 9:41 - 6.Juli.2001

<<

nach der vorgehensweise von anfängern hier noch die vorgehensweise der profis.

 

Na du kleiner Angeber,

 

es soll Menschen geben, die schauen über ihren kleinen Tellerrand, deswegen brauchen sie Tipps für variable Suchobjekte und hier schneidet Google laut Tests in einschlägigen Zeitschriften am besten ab.

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Zitat von Falk am 9:57 - 6.Juli.2001

Also dass Jesus ein grundsätzlicher Gegner der Todesstrafe gewesen wäre, kann ich den Berichten der Evangelisten nicht entnehmen,

 

Lieber Falk,

 

die Evangelisten unterlagen den "Weltanschauungen" ihrer Zeit. Dazu gehörte, dass die Todesstrafe ein Teil der damaligen "Recht"sprechung war und niemand auf die Idee kam (nicht einmal der historisch unbekannte Jesus), dass diese Bestrafung der Menschenwürde, wenn so etwas schon bekannt war, widersprach.

 

 

(Geändert von pedrino um 11:10 - 6.Juli.2001)

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<<Na du kleiner Angeber,

es soll Menschen geben, die schauen über ihren kleinen Tellerrand, deswegen brauchen sie Tipps für variable Suchobjekte und hier schneidet Google laut Tests in einschlägigen Zeitschriften am besten ab.>> (pedrino)

 

ok pedrino - wenn es dich beruhigt, such weiterhin bibelzitate im world wide web, statt in der online bibel.

 

biglaugh.gifbiglaugh.gifbiglaugh.gif

 

gruss

ernie

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<<Lieber Falk,

 

die Evangelisten unterlagen den "Weltanschauungen" ihrer Zeit. Dazu gehörte, dass die Todesstrafe ein Teil der damaligen "Recht"sprechung war und niemand auf die Idee kam (nicht einmal der historisch unbekannte Jesus), dass diese Bestrafung der Menschenwürde, wenn so etwas schon bekannt war, widersprach.>>

(pedrino)

 

icon58.gificon58.gificon58.gificon58.gif

 

joh 8,2 Frühmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. 8,3 Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte 8,4 und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 8,5 In dem Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen. Du nun, was sagst du? 8,6 Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, damit sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 8,7 Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie. 8,8 Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. 8,9 Als sie aber [dies] hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Ältesten; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand. 8,10 Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind jene? Hat niemand dich verurteilt? 8,11 Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!

 

gruss

ernie

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Zitat von ernie am 11:22 - 6.Juli.2001

<<

 

Lieber Ernie,

 

in diesem Beispiel in dem Evangelium geht es weniger um die Todesstrafe, sondern um die grundsätzliche Verurteilung einer/s Schuldigen. Die Strafe hätte auch eine "leichtere" sein können, dein Evangelist wäre zu der gleichen Schlußfolgerung gekommen.

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Hallo Pedrino,

 

ich bin auch google-"Fan" :-)

 

 

Tja Sabine, bei dem laufenden Fall Julia habe auch ich so meine Probleme mit den gedanken an die Todesstrafe. genauso wie bei McVeigh. Es ist nur so das ich finde, es ist der einfachere Weg. Wenn jemand meinem Kind, Mann etc. was antuen würde, dann soll auch er leiden (sicher nicht sehr christlich - richtig) Da stelle ich mir sicher lebenslange Einzelhaft im Dunkeln eher vor.

 

Generell halte ich die Todesstrafe für falsch, aus oben schon erwähnten Gründen.

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<<außerdem macht sich meiner meinung nach derjenige schuldig, der die todesstrafe ausführt. er ist nicht besser als derjenige, den er richtet, vielleicht noch schlechter, denn er tötet für geld, für sein gehalt, ohne bezug zu dem menschen zu haben, den er umbringt.>> (sabine)

 

das sehe ich anders - er macht sich eher weniger schuldig als die gesellschaft/ politiker/ richter, die die strafe zu verantworten haben.

 

gruss

ernie

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Zitat von harry am 21:10 - 5.Juli.2001

Danke pedrino für diese kleine Aufstellung.

 

Also liebe Christen, befolgt das Wort eures Gottes, was aber bedeuten würde, daß fast alle Menschen hingerichtet werden müssten.

 

Besser aber wäre es, wenn Ihr euch endlich von diesem finsteren Mördergott lösen könntet !

 

Grüße Harry


 

Wir folgen keinem Mördergott, sondern dem Gott des Lebens, lieber Harry. Daß auch Christen gemordet haben, steht dem nicht entgegen.

 

Die Haltung der r.k.Kirche gibt mein Zitat von JPII wider - daß sich die Bibel namentlich im AT anders liest, steht auf einem ebenso anderen Blatt. Die Offenbarung Gottes entfaltet sich in der Geschichte - wobei Er immer derselbe bleibt, der Mensch sich aber ändert. Gott spricht zum Menschen von Anfang an in einer Sprache, die der jeweiligen geschichtlichen Situation entspricht.

 

Die Kirche bejaht das Recht auf angemessene Selbstverteidigung und Nothilfe - daß man da in einer Nomadengesellschaft vor 3000 Jahren in anderer Weise zum Äußersten gehen mußte, um die Gesellschaft vor Straftätern zu schützen, als heute, ist so offensichtlich, daß man schon eine Menge bösen Willen braucht, um etwas anderes zu behaupten.

 

Nicht der Mensch ist Herr über Leben und Tod, sondern Gott - der kein Mördergott ist, sondern der Gott des Lebens. Lies doch einfach mal, lieber Harry, Evangelium Vitae, dann weißt Du, was ich meine. Wenn Christen dagegen früher verstoßen haben oder das heute noch tun, was geht das Dich an? Oder gilt das "richtet nicht" nur für Christen? Bist Du ohne Schuld?

 

Liebe Sina - das habe ich McVeigh auch gedacht - soooo einfach würde ich ihm das nicht machen. Der soll an seiner Schuld kauen solange Gott es will - muß ja nicht unbedingt die Dunkelhaft sein.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

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<<außerdem macht sich meiner meinung nach derjenige schuldig, der die todesstrafe ausführt. er ist nicht besser als derjenige, den er richtet, vielleicht noch schlechter, denn er tötet für geld, für sein gehalt, ohne bezug zu dem menschen zu haben, den er umbringt.>> (sabine)

 

Deshalb gibt es ja in den USA das Verfahren, dass drei "Henker" gleichzeitig je einen Knopf drücken. Nur einer der drei ist der Auslöser, keiner weis welcher, also muss sich niemand schuldig fühlen.

Interessante Methode! (achtung, ironie!)

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Explorer,

 

das ist nichts neues. auc früher gab man immer mal wieder bei Erschießungskommandos einem eine Platzpatrone, so daß sich jeder sagen konnte: "Vielleicht bin ich es ja nicht gewesen".

 

Pervesrs ist aber, daß man eher das Gewissen des Henkers auszutricksen versucht, als mal darauf zu hören, was es denn sagt...

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>> ... daß man da in einer Nomadengesellschaft vor 3000 Jahren in anderer Weise zum Äußersten gehen mußte, um die Gesellschaft vor Straftätern zu schützen, als heute, ist so offensichtlich, daß man schon eine Menge bösen Willen braucht, um etwas anderes zu behaupten. << (Thomas B.)

 

 

Hast Du Dir schon mal vor Augen geführt, Thomas,

 

um welche Straftäter es sich im AT handelt und welche todeswürdigen Verbrechen sie begangen haben?

 

Mußte man damals wirklich die Gesellschaft mittels der Todesstrafe vor Menschen schützen, die Vater oder Mutter verflucht haben, die Ehebruch begingen, die gleichgeschlechtlich miteinander sexuell verkehrten, die während der Menstruation miteinander schliefen, die sich mit Totenbeschwörer oder Wahrsagern abgaben, die Sex mit Tieren praktizierten und die sich als Priestertochter der Prostitution hingaben?

 

All diese göttlichen Vorschriften galten nicht nur vor 3000 Jahren, sie galten auch noch zur Zeit Jesu und danach. Man kann auch ohne bösen Willen ohne weiteres behaupten, daß schon damals keine Notwendigkeit bestand, auf derart radikale Weise gegen die aufgezählten „hochkriminellen Elemente“ vorzugehen.

 

Es ist und bleibt eine Tatsache: In ethischer und moralischer Hinsicht kann man den alttestamentlichen Christengott in der Pfeife rauchen. Es ist geradezu eine Gotteslästerung, im Zusammenhang mit dem Alten Testament von göttlicher Offenbarung zu sprechen.

 

>> Nicht der Mensch ist Herr über Leben und Tod, sondern Gott - <<

 

Das ist ja allenfalls die halbe Wahrheit. Wer brachte die Ketzer und Hexen denn um? Wer war Herr über deren Leben? Gott sicher nicht. Er hatte, wenn es hochkam, höchstens Ja und Amen zu sagen. Dasselbe gilt für die kommunistischen und faschistischen Diktaturen einschließlich dem Holocaust. Wer war da Herr über Leben und Tod? Gott etwa? Wenn ja, dann müßte dieser allgütige und liebende Gott all diese Opfer gewollt haben. Und das soll dann ein Gott des Lebens gewesen sein? Des ewigen Lebens vielleicht, aber auch nur dann, wenn er eins vorgesehen hat.

 

Ich muß zugeben, daß ich das „Evangelium Vitae“ nicht gelesen habe. Kann mir allerdings schlecht vorstellen, daß ich nach seiner Lektüre etwas anderes geschrieben hätte.

 

Herzliche Grüße

Cano

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Hallo Ernie,

 

das von Dir gebrachte Beispiel der beim Ehebruch ertappten Frau zeigt eigentlich auch keine grundsätzliche Ablehnung der Todesstrafe durch Jesus, denn er sagt ja nicht - wie z.B. in der Bergpredigt - :

 

"Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist, wer beim Ehebruch ertappt wird, soll gesteinigt werden;

ich aber sage euch: kein Vergehen rechtfertigt die Todesstrafe."

 

Übrigens erklärt der katholische Katechismus noch 1956:

 

"Gott will nicht, dass wir ungerechten Angriffen schutzlos preisgegeben sind.

Darum darf jeder in gerechter Notwehr sich und andere verteidigen und dabei den Angreifer sogar verwunden oder töten, wenn es nötig ist.

Die Obrigkeit darf schwere Verbrechen mit dem Tode bestrafen.

Den Soldaten ist es in einem gerechten Kriege erlaubt, die feindlichen Soldaten im Kampfe zu töten."

(Nr. 118 "Leib und Leben des Nächsten&quot

 

Gruß

Falk

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Thomas Blömer: >Wir folgen keinem Mördergott, sondern dem Gott des Lebens, lieber Harry. <

 

Dummerweise wird der "Gott des Lebens"  (wenn man ihn denn läßt, was hierzulange erfreulicherweise nicht mehr der Fall ist) ganz schnell zur fiesen Killermaschine für die, die andere Vorstellungen von ihrem Leben haben, als der "Gott des Lebens".

 

Die Abschaffung der Todesstrafe wäre in einem christlichen Staat natürlich illusionär gewesen. Der Präsident der Vereinigten Staaten schwört seinen Amtsantritt (jedenfalls war das bis vor kurzem noch so) auf die Bibel. Kein Wunder, daß da gemordet wird, was das Zeug hält. Der heutige Präsident hat die vor wenigen Jahren in Texas staatlicherseits ermordete Carla Faye Tucker jedenfalls gnädigerweise dem Christengott weiterempfohlen. ("God bless Carla Faye Tucker&quot   Naja, Strafe muß sein - vielleicht sollte man wirklich allen Schwerverbrechern ein paar Jährchen bei Jesus & Konsorten  wünschen.

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Lieber Thomas Blömer,

 

dein Gott ist also ein Gott des Lebens ? Was war mit der Sintflut ? Was war mit dem Pharao und seinen Soldaten ? Was geschah in Sodom und Gomorrah ?

 

etc. etc. etc.

 

Für mich bleibt er ein Mördergott ! Auch seine Todesstrafengesetzte sind nicht als Anpassung an die geistig unterentwickelten Menschen entschuldbar.

 

Hätte er gesagt: "Sperrt die Mörder ein und tötet sie nicht !", dann hätten die damaligen Menschen das schon verstehen können und Gefängnisse hätten auch gebaut werden können.

 

Schließlich waren die Ägypter zu der Zeit in der Lage, riesige Pyramiden zu bauen, da hätte man von den Israelis doch verlangen können, Gefängnisse zu bauen, oder nicht ?

 

Und was sind das überhaupt für todeswürdige Verbrechen, wenn ich z.B. mit meiner Frau schlafe, wenn sie ihre Tage hat ?

 

Ich kann doch so einen verbrecherischen Unsinn nicht entschuldigen mit dem damaligen Entwicklungsstand der Leute !!

 

Grüße Harry

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