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Anfrage zu „Beweis“, „Wahrheit“, „wahr"


michl

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Nu sei 'ma nich' so vorlaut, Inge!  :)

Die Atheisten wollen doch auch 'mal ihren Guru exekutieren, ne exegieren!  :blink:  :P

Vielleicht hat er gedacht, "rei" kommt von "rex"? *schnellwegrenn*

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@ Inge

 

Nu sei 'ma nich' so vorlaut, Inge!  :)

Die Atheisten wollen doch auch 'mal ihren Guru exekutieren, ne exegieren!  :D  :P

Vielleicht hat er gedacht, "rei" kommt von "rex"? *schnellwegrenn*

Ach, Du meinst, Volker_D ist auf den Hund gekommen ..... :blink:

 

GsJC

Raphael

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Nu sei 'ma nich' so vorlaut, Inge!  :)

Die Atheisten wollen doch auch 'mal ihren Guru exekutieren, ne exegieren!  :blink:  :P

Vielleicht hat er gedacht, "rei" kommt von "rex"? *schnellwegrenn*

Möglicherweise hat er gar nicht gedacht und nur bei anderen Leuten abgeschrieben - irgendwo irgendwann hat er doch mal erwähnt, dass er kein Latein beherrscht???

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Nu sei 'ma nich' so vorlaut, Inge!  :)

Die Atheisten wollen doch auch 'mal ihren Guru exekutieren, ne exegieren!  :blink:  :P

Vielleicht hat er gedacht, "rei" kommt von "rex"? *schnellwegrenn*

Möglicherweise hat er gar nicht gedacht und nur bei anderen Leuten abgeschrieben - irgendwo irgendwann hat er doch mal erwähnt, dass er kein Latein beherrscht???

Ja, ich habe im Internet gegoogelt und mir mehrere Interpretationen zu diesem Satz durchgelesen. Kann sein, dass ich da auf einen Fehler reingefallen bin.

 

Wie übersetzen denn die anwesenden Lateiner diesen Satz?

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@ Lucia Hünermann

 

Nu sei 'ma nich' so vorlaut, Inge!  :)

Die Atheisten wollen doch auch 'mal ihren Guru exekutieren, ne exegieren!  :blink:  :D

Vielleicht hat er gedacht, "rei" kommt von "rex"? *schnellwegrenn*

Möglicherweise hat er gar nicht gedacht ......

Auch das ist eine plausible Möglichkeit, schließlich sind Freidenker frei vom Denken .... :P

 

GsJC

Raphael

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@ Volker_D

 

Nu sei 'ma nich' so vorlaut, Inge!  :)

Die Atheisten wollen doch auch 'mal ihren Guru exekutieren, ne exegieren!  :blink:  :D

Vielleicht hat er gedacht, "rei" kommt von "rex"? *schnellwegrenn*

Möglicherweise hat er gar nicht gedacht und nur bei anderen Leuten abgeschrieben - irgendwo irgendwann hat er doch mal erwähnt, dass er kein Latein beherrscht???

Ja, ich habe im Internet gegoogelt und mir mehrere Interpretationen zu diesem Satz durchgelesen. Kann sein, dass ich da auf einen Fehler reingefallen bin.

 

Wie übersetzen denn die anwesenden Lateiner diesen Satz?

Spott beiseite ..... :P

 

Im traditionellen Denken der Theologie, das bis heute von Thomas von Aquin geprägt ist, gilt die Beschreibung: "veritas est adaequatio rei et intellectus" (Nr. 1,1c), d.h. Wahrheit ist Übereinstimmung von Ding und Erkenntnis davon. Diese Übereinstimmung wiederum ist ein bewußtes Wissen, das dem erkennenden Subjekt innewohnt und sich auf das Verhältnis von erkennendem Subjekt und erkanntem Objekt bezieht. Nach Thomas hat die Wahrheit ihre Grundlage im erkannten Gegenstand, sie ist jedoch nur vollständig durch den Akt des Intellekts, wenn sie in der Weise ihres Seins erfaßt wird.

(Quelle)

 

GsJC

Raphael

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So weit, so gut,

und was ist jetzt mit meiner These,

dass die "adaequatio intellectus et rei" ,

dass also ein Subjekt ein Objekt erkennen kann,

"bereits die Existenz des Schöpfers voraussetzt" ?

 

Denn nach Aquin sind menschlicher Intellekt und Sachwahrheit der Dinge nur als von Gott geschaffene kompatibel -- richtig?

 

Und, wenn das Erkennen nicht gleich klappt,

stellt sich, wie erwähnt, die Frage:

Wer macht sich hier wem passend?

intellectus ad rem?

res ad intellectum?

 

Näheres siehe ->Martin H.: Vom Wesen der Wahrheit

bearbeitet von Wally
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veritas est adaequatio intellectus et rei

Hallo Leute,

 

diesen Satz hier des Aquinaten so zu zitieren, greift leider noch zu kurz, denn er hat ja noch ein paar Dinge, ich drücke das so aus, über das "Wesen" der Dinge und ihre "Erscheinung" gesagt. Das Wesen als das Innere, was irgendwas oder irgendwer ausmacht, ist mehr als die bloße Erscheinung.

 

Nun stelle ich die Frage verflachend, so wie Thomas es nie tun würde, wie sieht denn wohl das "Wesen" von etwas aus, daß es im Verstande abgebildet werden könnte? Daraufhin würde Thomas heute sagen, er hätte nie behauptet, daß der Verstand eine Art Photoaparat der Realität sei, als ob "Adequatio" (=Angemessenheit) allein am Äußeren zu messen sei. Diesen Fehler begehen wohl eine große Mehrheit von heutigen Philosophen, bzw. man stellt den Anspruch, daß es so funktionieren müßte, und da man erkennt, daß es so nicht funktioniert, deswegen ist ja der Subjektivismus und die Postmoderne entstanden, d.h. aus falschen Erkenntnisprämisen entsteht der Skeptizismus, der die Basis bür das kantianische Denken und der linguistischen Wende.

 

Von diesen Überlegungen ausgehend, muß gesagt werden, daß also Thomas, indem er den Dingen Transzendenz und Tiefe zugesteht, indem er vom Wesen und Erscheinung spricht, daß er also eine Art (gemäßigter) "mystischer Realismus" vertritt. Wem dieses Reden zu spekulativ erscheint, darf man höfflichst fragen, für welchen Bereich des Lebens denn das nicht gilt, daß man den Zauber und den Wundercharakter in allem vernachlässigen könnte. Das Kind lernt seine Mutter kennen, die Wirklichkeit "Mutter" erscheint ihm selbstverständlich, und gleichzeitig ist die Wirklichkeit "Mutter" mehr als die materielle Wirklichkeit, mit der da ein Lebewesen, genannt Mutter, da herum läuft.

 

Diesen Aspekt also vernachlässigend, wie sehr bei Thomas von Aquin Mystik und Realismus ineinander verwoben ist, beginnt Puntel ein Buch von ca. 1000 Seiten zu schreiben, wo also ein "Versuch" gemacht wird, eine Theorie der Wahrheit zu entwerfen. Er hätte sich diese ganze Mühe ersparen können, wenn er von Anfang an das Entscheidende verstanden hätte.

 

Ich verwehre mich, Thomas in banaler Weise als ein Vertreter der "Korrespondenztheorie" zu bezeichnen. Die Korrespondenztheorie würde lediglich eine Entsprechung von Realität und Verstand behaupten. Dabei ist es möglich, daß ein Zeuge vor Gericht, indem er nur eine Hälfte der Wahrheit erzählt, es schafft, einen den Unschuldigen verurteilen zu lassen. Wenn er nur die Hälfte erzählt, dann korrespondiert alles was er sagt, mit der Wirklichkeit, aber dennoch erzählt er nicht die Wahrheit. Er hat zwar richtige Zusammenhänge und Begebenheiten dargelegt, aber das Wesen des Geschehenen hat er nicht deutlich werden lassen.

 

So, jetzt mache ich es spannend, und erwähne das nochmals, daß man besser mit dem Begriff der Wahrheit zurecht kommt, wenn man sie als "Theophanie" versteht. In diesem Zusammenhang werfe ich die Begriffe der "Gerechtigkeit" und der "Barmherzigkeit" ein, was denn wohl Wahrheit mit diesen Begriffen zu tun hat.

 

Grüße, Carlos

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dass es keine anti-sozialere Diskussionsweise als einen reinen Subjektivismus oder das erwähnte Wechselspiel gibt, was den Wunsch nach drastischen Erziehungsmaßnahmen erklärt (alternativ wird der Subjektivist als Troll ignoriert, wobei viele Subjektivisten aber keine Trolle sind, sie bemerken nur nicht, wie sozial kontraproduktiv die Ansicht ist, nur das eigene Erleben sei real und die anderen Menschen seien nichts weiter als ein Spiegel- oder Abziehbild der eigenen Psyche).

Eine Anmerkung muß ich hier doch noch loswerden: Was Du hier als Solipsismus diffamierst ist die Grundlage zweier Weltreligionen, Hinduismus und Buddhismus. In den Schriften dieser Religionen wird die Illusion der Welt als Maya bezeichnet. Es laufen also in Indien ganz schön viele Trolle und sozial inkompetente Leute rum. Da bleibt nur zu hoffen, daß aufgrund Deiner "Erziehungsmaßnahmen" Dein Arm nicht irgendwann lahm wird.

bearbeitet von Christoph_
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hallo leute

 

freut mich, daß der prägnante Satz des hl. Thomas diskutiert wird!

 

habe leider im moment nicht die zeit, nähere ausführungen zu posten.

 

aber ich empfehle dieses buch als primärtext:

 

Von der Wahrheit (De veritate, Quaestio I)

 

(Thomas von Aquin klicken, bisschen runterscrollen)

 

gruß, aquinat79

bearbeitet von aquinat79
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@ Raphael

Möglicherweise hat er gar nicht gedacht ......

Auch das ist eine plausible Möglichkeit, schließlich sind Freidenker frei vom Denken .... :P

Also das finde ich jetzt frech ... :blink:

 

 

@Wally,

und was ist jetzt mit meiner These, dass die "adaequatio intellectus et rei", dass also ein Subjekt ein Objekt  erkennen kann, "bereits die Existenz des Schöpfers voraussetzt"?

Wieso deine These??

 

veritas est adaequatio intellectus et rei

Vor dieser Wahrheit drückt sich Volker_D schon seit Wochen (mindestens)!!! :)

Nein. Diese Argumentation setzt im Erkennen bereits die Existenz des Schöpfers voraus, man sollte aber vorsichtiger bei seinen Vorannahmen sein.

Volkers (wie sich jetzt herausgestellt hat: ergoogelte) These, bei der er aber wohl auf einen Fehler hereingefallen ist...

 

Frage: Sollen wir weiter über diesen Fehler herziehen / diskutieren oder vielleicht doch lieber wieder zum Thema zurückkehren?

 

Ciao - Inge

bearbeitet von Inge
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Eine Anmerkung muß ich hier doch noch loswerden: Was Du hier als Solipsismus diffamierst ist die Grundlage zweier Weltreligionen, Hinduismus und Buddhismus. In den Schriften dieser Religionen wird die Illusion der Welt als Maya bezeichnet. Es laufen also in Indien ganz schön viele Trolle und sozial inkompetente Leute rum. Da bleibt nur zu hoffen, daß aufgrund Deiner "Erziehungsmaßnahmen" Dein Arm nicht irgendwann lahm wird.

Das ist aber nicht ganz dasselbe. Hier verwechselst Du einen strengen Subjektivismus, der zwangsläufig im Solipsismus endet (und dem mein hartes Verdikt galt) und der Vorstellung, dass die Erkenntnis dieser Weltin erster Linie eine Illusion sei. Die Frage ist, ob wir alle diese Illusion gemeinsam haben oder nicht, zumindest in wesentlichen Teilen?

 

Wenn nämlich die Erkenntnis eine Verschränkung darstellt zwischen dem erkennenden Subjekt und der erkannten Welt, dann ist diese Welt sowohl illusionär als auch objektiv, wenn auch nicht leicht in ihrer Objektivität erkennbar. Vor allem aber ist das erkennende Subjekt die Illusion! Das schließt einen Solipsismus aber aus. Es schließt auch die westliche Auffassung einer Subjekt-Objekt-Spaltung aus, weil Subjekt und Objekt im wesentlichen eins sind.

 

Zum Subjektivismus und seinen radikalen Anverwandten (Solipsismus, radikaler Konstruktivismus) aber gelangst Du, in dem Du zwar weiterhin eine Subjekt-Objekt-Spaltung konstruierst, aber dem Subjekt das Primat gibst.

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@ Volker_D

 

Wenn nämlich die Erkenntnis eine Verschränkung darstellt zwischen dem erkennenden Subjekt und der erkannten Welt, dann ist diese Welt sowohl illusionär als auch objektiv, wenn auch nicht leicht in ihrer Objektivität erkennbar. Vor allem aber ist das erkennende Subjekt die Illusion!

 

Wieso sollte bei der aquinatischen Definition von Wahrheit, das erkennende Subjekt eine Illusion sein? :blink:

 

Das schließt einen Solipsismus aber aus. Es schließt auch die westliche Auffassung einer Subjekt-Objekt-Spaltung aus, weil Subjekt und Objekt im wesentlichen eins sind.

 

Wie soll denn entgegen der von Dir behaupteten Subjekt-Objekt-Spaltung bei den westlichen Philosophien innerhalb der östlichen Philosophien die «wesentliche Einheit» zwischen Subjekt und Objekt entstehen?

 

GsJC

Raphael

bearbeitet von Raphael
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Eine Anmerkung muß ich hier doch noch loswerden: Was Du hier als Solipsismus diffamierst ist die Grundlage zweier Weltreligionen, Hinduismus und  Buddhismus. In den Schriften dieser Religionen wird die Illusion der Welt als Maya bezeichnet. Es laufen also in Indien ganz schön viele Trolle und sozial inkompetente Leute rum. Da bleibt nur zu hoffen, daß aufgrund Deiner  "Erziehungsmaßnahmen" Dein Arm nicht irgendwann lahm wird.

Das ist aber nicht ganz dasselbe. Hier verwechselst Du einen strengen Subjektivismus, der zwangsläufig im Solipsismus endet (und dem mein hartes Verdikt galt) und der Vorstellung, dass die Erkenntnis dieser Weltin erster Linie eine Illusion sei. Die Frage ist, ob wir alle diese Illusion gemeinsam haben oder nicht, zumindest in wesentlichen Teilen?

 

Meiner Ansicht nach Ja.

 

Wenn nämlich die Erkenntnis eine Verschränkung darstellt zwischen dem erkennenden Subjekt und der erkannten Welt, dann ist diese Welt sowohl illusionär als auch objektiv, wenn auch nicht leicht in ihrer Objektivität erkennbar.

Okay, ich versuche jetzt noch einmal zu erklären, worin imho die Illusion besteht. Ich weiß nicht genau, ob du Du Dich mit indischer Philosophie auskennst, insbesondere mit der Advaita Philosophie des Shankara.Nach dieser Philosophie wäre es völlig verfehlt das Subjekt zu reflektieren. Durch die Reflexion entsteht ein relatives Subjekt und mit diesem alle Objekte. Wenn ich "Ich" sage setze ich das "Ich" immer in Beziehung zu einem "Nicht-Ich", zu den Objekten außerhalb von mir, also das, was wir als Welt bezeichnen. Es stellt sich die Frage, wer ist eigentlich der Urheber dieses Vorgangs? Es ist das absolute Subjekt, das "Ich Bin" in der Advaita Philosophie. Das Subjekt erkennt sich selbst als absolut. Dabei "verschwinden" alle Objekte inclusive dem relativen Subjekt (An anderer Stelle nannte ich das relative Subjekt imaginäres Ich-Objekt, was die Sache eigentlich eher trifft, aber vielleicht zur Begriffsverwirrung führt). Die "Welt" ist also eine Illusion, das Produkt eines Bewußtseinsaktes.Der Verstand setzt immer Objekte in Beziehung, ist also Teil der Illusion. Das absolute Subjekt läßt sich somit auch nicht beweisen, wobei ich die Nützlichkeit des Verstandes in der relativen Welt keineswegs negiere.

 

Vor allem aber ist das erkennende Subjekt die Illusion! Das schließt einen Solipsismus aber aus.

Ich gebe Dir recht, wenn Du darunter ein relatives Subjekt verstehst, welches relative Objekte erkennt.

 

Es schließt auch die westliche Auffassung einer Subjekt-Objekt-Spaltung aus, weil Subjekt und Objekt im wesentlichen eins sind.

Du meinst wahrscheinlich dasselbe, ich würde es so formulieren: Im absoluten Subjekt existieren relatives Subjekt und die relativen Objekte nicht mehr.

 

Zum Subjektivismus und seinen radikalen Anverwandten (Solipsismus, radikaler Konstruktivismus) aber gelangst Du, in dem Du zwar weiterhin eine Subjekt-Objekt-Spaltung konstruierst, aber dem Subjekt das Primat gibst.

Diese Aussage ist meiner Meinung nach widersprüchlich, weil für den Solipsisten ja keine Objekte existieren, also keine Spaltung stattfindet. Aber auch wenn man es so betrachtet, besteht in der Tat ein Unterschied zur Advaita Philosphie. Dort entstehen die Objekte im Bewußtsein durch einen Bewußtseinsakt.

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Hallo Leute,

 

ich bin der Meinung, daß die Subjekt-Objekt-Spaltung zwar sich soweit entfalten läßt, daß der Solipsismus "fast" unausweichlich zu werden droht. Aber, ich stelle die Frage, ob denn die Trennung nicht auch zugleich Chance und Bedingung der Möglichkeit zur Erkenntnis - in dem Sinne verstanden - ist, daß das Ich und das Nicht-Ich in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen und auf dieser anderen Ebene sich eine andere Nähe aufzeigt?

 

Es ginge darum, das dialektische Verhältnis im Erkenntnisvollzug des Erkennenden und des Erkannten als eine "Chance" sieht, die Welt in einer Weise zu erkennen, die um Potenzen besser ist, als würde man bloß irgendwo die Wirklichkeit vollständig abbilden, was zum Schluß nichts sagt.

 

Nochmals, wir befinden uns mehr oder weniger in einer Lage, was Romano Guardini mit dem berühmten Satz kennzeichnete: "Das Wissen nimmt zu, und die Wahrheit nimmt ab." Wenn wir uns den wissenschaftlichen Fortschritt anschauen, weißt der Mensch immer mehr über technische Fragen, wie denn die Chromosomen und die Erbanlagen funktionieren, gleichzeitig werden ethische Fragen umso unausstehlicher, weil man nicht mehr weißt, was richtig ist und was falsch ist.

 

Ein erstes Beispiel: Nicht die Überwindung des Gegensatzes sondern die Trennung von Ich und Nicht-Ich macht es überhaupt möglich, wenn ein hübsches Mädchen und ein schöner Bursche einander begegnen und als jeweils Anderes in Anspruch nehmen, daß sie sich herausgefordert sehen, eine "Antwort" auf die Situation zu geben.

 

Ein zweites Beispiel: Wenn ein Astronaut mit einer Rakete in den Himmel geschossen wird, von dort aus auf die Welt schaut, anfängt über das Wunderwerk der Erde zu staunen, dieses alles plötzlich nicht nur mit dem Kopf sondern auch noch mit dem Herzen betrachtet, so gewinnt die Spaltung von Objekt und Subjekt gerade dort eine Nähe ganz anderer Art. Was ich da sehe "trifft" mich. Und hier steht der Blick auf die Erde im Zusammenhang mit dem Blick auf die Menschen, die darin wohnen. Wenn man dann nur mit dem Kopf die Erde betrachtet, so werden alle Tatsachen und Sachverhalte zu einer "nichtssagenden" Banalität. Diese aber mit dem Herzen gesehen, verleihen ihr Sinnhaftigkeit und unendliche Fülle. Klar kann ich mir das Gegenüber nicht bemächtigen, daß ich absolute "Sicherheit" auf meine Fragen gewinne, keineswegs! Vielmehr erkenne ich mich als einer, der ursprünglich durch die sanfte Macht der Herrlichkeit und Kosbarkeit verzaubert wurde, daß ich bereits "glaube" zu wissen, was denn dieses Wunder des Lebens ist. Ich "glaube" zu wissen, was die Erde ist. Plötzlich verschwindet all der Relativismus hinter dem Anspruch der "Unbedingtheit", die von mir eine Antwort verlangt. "Gewißheit" trägt hier einen "gnadenhaften Charakter", denn diese Gewißheit kann ich mir nicht verleihen, sondern mache nur die Erfahrung, daß ich mir über dieses und jenes im Nachhinein gewiß bin. Der Abstand wird also auf diese Weise zur Bedingung der Möglichkeit zu einer Nähe anderer Art.

  • "Adieu", sagte der Fuchs. "Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach:
    Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." (Antoine de Saint-Exupéry)

Grüße, Carlos

 

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bearbeitet von platon
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................................................................................

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....................................................Wow! Von hier oben sieht das noch viel spektakulärer aus!

Hallo Leute,

 

ich bin der Meinung, daß die Subjekt-Objekt-Spaltung zwar sich soweit entfalten läßt, daß der Solipsismus "fast" unausweichlich zu werden droht. Aber, ich stelle die Frage, ob denn die Trennung nicht auch zugleich Chance und Bedingung der Möglichkeit zur Erkenntnis - in dem Sinne verstanden -  ist, daß das Ich und das Nicht-Ich in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen und auf dieser anderen Ebene sich eine andere Nähe aufzeigt? 

 

Es ginge darum, das dialektische Verhältnis im Erkenntnisvollzug des Erkennenden und des Erkannten als eine "Chance" sieht, die Welt in einer Weise zu erkennen, die um Potenzen besser ist, als würde man bloß irgendwo die Wirklichkeit vollständig abbilden, was zum Schluß nichts sagt.

 

Nochmals, wir befinden uns mehr oder weniger in einer Lage, was Romano Guardini mit dem berühmten Satz kennzeichnete: "Das Wissen nimmt zu, und die Wahrheit nimmt ab." Wenn wir uns den wissenschaftlichen Fortschritt anschauen, weißt der Mensch immer mehr über technische Fragen, wie denn die Chromosomen und die Erbanlagen funktionieren, gleichzeitig werden ethische Fragen umso unausstehlicher, weil man nicht mehr weißt, was richtig ist und was falsch ist.

 

Ein erstes Beispiel: Nicht die Überwindung des Gegensatzes sondern die Trennung von Ich und Nicht-Ich macht es überhaupt möglich, wenn ein hübsches Mädchen und ein schöner Bursche einander begegnen und als jeweils Anderes in Anspruch nehmen, daß sie sich herausgefordert sehen, eine "Antwort" auf die Situation zu geben.

 

Ein zweites Beispiel: Wenn ein Astronaut mit einer Rakete in den Himmel geschossen wird, von dort aus auf die Welt schaut, anfängt über das Wunderwerk der Erde zu staunen, dieses alles plötzlich nicht nur mit dem Kopf sondern auch noch mit dem Herzen betrachtet, so gewinnt die Spaltung von Objekt und Subjekt gerade dort eine Nähe ganz anderer Art. Was ich da sehe "trifft" mich. Und hier steht der Blick auf die Erde im Zusammenhang mit dem Blick auf die Menschen, die darin wohnen. Wenn man dann nur mit dem Kopf die Erde betrachtet, so werden alle Tatsachen und Sachverhalte zu einer "nichtssagenden" Banalität. Diese aber mit dem Herzen gesehen, verleihen ihr Sinnhaftigkeit und unendliche Fülle. Klar kann ich mir das Gegenüber nicht bemächtigen, daß ich absolute "Sicherheit" auf meine Fragen gewinne, keineswegs! Vielmehr erkenne ich mich als einer, der ursprünglich durch die sanfte Macht der Herrlichkeit und Kosbarkeit verzaubert wurde, daß ich bereits "glaube" zu wissen, was denn dieses Wunder des Lebens ist. Ich "glaube" zu wissen, was die Erde ist. Plötzlich verschwindet all der Relativismus hinter dem Anspruch der "Unbedingtheit", die von mir eine Antwort verlangt. "Gewißheit" trägt hier einen "gnadenhaften Charakter", denn diese Gewißheit kann ich mir nicht verleihen, sondern mache nur die Erfahrung, daß ich mir über dieses und jenes im Nachhinein gewiß bin. Der Abstand wird also auf diese Weise zur Bedingung der Möglichkeit zu einer Nähe anderer Art.

  • "Adieu", sagte der Fuchs. "Hier mein Geheimnis. Es ist ganz einfach:
    Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."  (Antoine de Saint-Exupéry)

Grüße, Carlos

 

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Jesus Christus sagt:

 

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

 

Als Christen bekennen und erkennen wir, dass Wahrheit nicht so sehr eine philosophische Lehre ist oder ein Erkenntnisprinzip, sondern dass der persönliche Gott "die Wahrheit" ist.

 

Je mehr der Mensch mit Gott verbunden ist, umso mehr wird er "in der Wahrheit" sein.

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Hi Mariamente,

dieser Weg kann leicht in ein ziemliches Dickicht führen.

Dort gibt es Bretter und Splitter zu hauf - nur niemand sieht sie.

 

Selbst das Gefühl, Etwas oder Jemand zu lieben kann täuschen.

 

Außerdem kann sich jeder aus seinem "Jesus-Bild" genau das herauspicken, was ihm gerade passt.

 

Eve

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@ MissyEve

 

Hi Mariamente,

dieser Weg kann leicht in ein ziemliches Dickicht führen.

Dort gibt es Bretter und Splitter zu hauf - nur niemand sieht sie.

 

Selbst das Gefühl, Etwas oder Jemand zu lieben kann täuschen.

 

Außerdem kann sich jeder aus seinem "Jesus-Bild" genau das herauspicken, was ihm gerade passt.

 

Eve

Du hast recht: Jeder sollte sein "Jesus-Bild" so bilden, das es IHM paßt! :)

 

Dann - und nur dann - entspricht es auch der Definition des Aquinaten von Wahrheit! :blink:

 

GsJC

Raphael

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Hi Volker,
Das Wahrheit im Subjekt erkannt werden muss, ist ganz sicher richtig. Aber das macht nicht das Subjekt zur Quelle der Erkenntnis, d. h., wer dort sucht, wird an der falschen Stelle suchen.

Im Rahmen dessen, was jedes Subjekt an Erkenntnis in sich zulässt, bleibt jede Erkenntnis subjektiv. Die Auswahl, die Erkenntnisstiefe, die Art der Verknüpfung etc.

 

Viele Subjekte einigen sich dann gemeinsam darauf, welche gemeinsamen subjektiven Erkenntnisse sie dann Objektiv nennen wollen.

 

Nur ist das wirklich objektiv?

 

Im Nachbarboard hatte ich versucht, von jemanden zu erfahren, was er unter "Beweis" in Zusammenhang mit der Evolutionstheorie versteht. Selbst diese einfache Frage konnte/wollte er nicht beantworten.

Mühsahl pur.

 

Von daher: Allgemeingültige Begriffe? Wenn sich sowieso keiner dran hält?

Bzw. so tut, als ob er sie benutzt, dann aber wieder doch nicht?

Da frag ich lieber 100Mal, als mich darauf zu verlassen, daß mein Gegenüber das gleiche meint, wie ich.

 

Eve

Bevor du noch sonstwas veranstaltest, kriegst du deine Antwort:

 

EIN BEWEIS IST ETWAS, WAS JEMANDEN ÜBERZEUGT, DAS ETWAS WAHR IST.

 

Ich hoffe, du ignorierst diese Antwort von mir nicht genauso wie die erste.

 

Glücklich?

 

Und wenn du jetzt fragst was "wahr" ist, dann kannst du mir wirklich gestolen bleiben.

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Hi Mariamente,

dieser Weg kann leicht in ein ziemliches Dickicht führen.

Dort gibt es Bretter und Splitter zu hauf - nur niemand sieht sie.

 

Selbst das Gefühl, Etwas oder Jemand zu lieben kann täuschen.

 

Außerdem kann sich jeder aus seinem "Jesus-Bild" genau das herauspicken, was ihm gerade passt.

 

Eve

Danke für die Reaktion.

 

Liebe ist kein "Gefühl" sondern wahre Liebe ist eine tiefe Willensentscheidung, ein tiefes JA zum anderen. Wenn die hl. SChrift sagt: "Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm" sehe ich keinen besseren, praktikableren Weg als in Gott (= Wahrheit) zu bleiben. Was uns ins Dickicht führt ist m.E. die Nicht- Liebe, die Sünde, die Abkehr von Gott und die Hinwendung zum eigenen Ich.

 

Wenn sich jemand Jesus wirklich hingibt (und wir haben im Evangelium und in der Erfahrung des ca. 2000jährigen Christentums ja große Hilfen), wird er auf Dauer in keinem wesentlichen Irrtum bleiben. Die hl. Teresa von AVila drückt es so aus: Wenn jemand Gott WIRKLICH liebt (und hier ist die Betonung der wirklichen Liebe, der vollkommenen Hingabe sicher sehr wichtig) dann handelt Gott an ihm wie ein guter Freund, und wird ihn AUF DAUER nicht in einem WESENTLILCHEN Irrtum verbleiben lassen.

 

Die Methoden der Philosophen und Denker haben sich schon oft genug als Verstandeskonstrukte heraus gestellt. Und da der Verstand sich vom Willen leiten läßt, wurde das Abstruseste mit Verstandes"wahrheiten" begründet. Ich sehe eigentlich keinen anderen Weg zur göttlichen Wahrheit zu gelangen, als durch die liebende Hingabe an Gott - die m.E. kein Gefühlsakt ist sondern ein Willensakt. Daher preist dass Evangelium ja jene selig, die "guten Willens sind".

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Hi Josef,

ich bin, wie ich auch schon an anderer Stelle schon mal geschrieben habe, eher auf Seiten der "Gläubigen" - auch wenn das für dich vielleicht nicht nachvollziehbar ist.

 

Selbst im direkten Gespräch mit mir bekannten Menschen gibt es immer wieder Missverständnisse, die ausgeräumt werden können.

Mache ich das nicht, kommt es Streit, Ärger etc. - und: Ist das nötig?

 

Natürlich ignoriere ich dies Posting von dir nicht, aber du hättest es dir und mir ruhig etwas einfacher machen können.

EIN BEWEIS IST ETWAS, WAS JEMANDEN ÜBERZEUGT, DAS ETWAS WAHR IST.

 

Den Beweis stellst du, nur du her, indem du dich über-zeugen lässt.

Soll ich 100.000 Seiten schreiben, um von dir zu Hören: "Nö, das ist kein Beweis für mich."

 

Das ist schon die ganze Wahrheit.

 

"Das etwas Wahr ist", gibt es für mich nicht, sorry - jedenfalls nicht in Bezug auf äußerliche Dinge.

 

Um mehr ging es nicht.

 

Gruß Eve

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...

 

Das ist schon die ganze Wahrheit.

 

"Das etwas Wahr ist", gibt es für mich nicht, sorry - ...

Missy, bitte, überleg doch mal, was du schreibst.

 

Widersprüchlicher geht es wohl wirklich nicht mehr.

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Josef2,

bist du hier um Freunde zu gewinnen?

Must du nicht drauf antworten.

Widersprüchlicher geht es wohl wirklich nicht mehr.

 

Das ist schon die ganze Wahrheit = das ist schon Alles.

 

Ich muß dir ja wohl gehörig auf den Senkel gegangen sein.

Ich spiele halt gerne mit Worten.

Lass es einfach dabei bewenden, und lies dir lieber den Anfang meines Postings durch.

 

Eve

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Josef2,

bist du hier um Freunde zu gewinnen?

Must du nicht drauf antworten.

Widersprüchlicher geht es wohl wirklich nicht mehr.

 

Das ist schon die ganze Wahrheit = das ist schon Alles.

 

Ich muß dir ja wohl gehörig auf den Senkel gegangen sein.

Ich spiele halt gerne mit Worten.

Lass es einfach dabei bewenden, und lies dir lieber den Anfang meines Postings durch.

 

Eve

Freunde zu gewinnen, ist eines der wichtigsten Gründe, warum ich hier bin.

Ehrlich gesagt habe ich bis gerade eben gedacht, dass es auch alle wollen.

 

Nun, falls du hier keine Freunde haben willst, werde ich

mein Bestes tun, um es zu berücksichtigen.

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