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Nächstenliebe konkret


Gabriele

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Hallo ist nix weiter als ein notorischer Unruhestifter, auf den

selbst vernunftbegebte Menschen immer wieder hereinfallen.

 

Inzwischen zweifle ich sehr stark an seinen Beweggründen.

Lieber Josef2,

 

in einem Punkt hast Du Recht:

Kordian (Hallo) stiftet mitunter ziemliche Unruhe.

 

Aber darf das denn nicht sein? Dürfen hier (Deiner Meinung nach) keine Aussagen gepostet werden, die für Unruhe sorgen könnten???

Was meinst Du damit, dass "selbst vernunftbegebte Menschen immer wieder (auf ihn) hereinfallen"?

Dass Menschen versuchen, ihm ernsthaft zu antworten? Ist das per se schon ein "Hereinfallen"?

Ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben:

Kordian ist für mich oft so was wie ein Impulsgeber. Ich denke über seine Aussage nach, überlege mir, wie ich selber zu der Sache stehe.

Und dann versuche ich (manchmal), meine eigenen Überlegungen so in Worte zu packen, dass sie auch bei Kordian ankommen.

Denn Jesus sagte: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst." Punkt.

Keine Einschränkung auf Leute, die mich nicht nerven, die ich nicht als notorische Unruhestifter ansehe, an deren Beweggründe ich zweifeln kann.

Kordian ist mitunter ein solcher Nächster, unbequem, nervig, notorisch. Eben der Ernstfall für obigen Satz zur Nächstenliebe.

 

Wie siehst Du selbst denn diesen Satz von Jesus?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Justin Cognito
Kordian ist mitunter ein solcher Nächster, unbequem, nervig, notorisch. Eben der Ernstfall für obigen Satz zur Nächstenliebe.

Nur - begegnet mir im Internet mein Nächster / meine Nächste? Sicher es stehen reale Menschen hinter den Postings. Aber was weiß ich schon von ihnen? Genung um sie als Person nicht nur anzuerkennen (und darum zum Beispiel mit Respekt zu schreiben) sondern auch zu "lieben" ? Das finde ich gerade in Bezug auf Hallo eine spannende Frage.

 

Das in seinen Postings immer wieder Verletzungen sichtbar werden, ist mir schon klar (und damit ist er keine Ausnahme, denn wir alle sind ja mehr oder weniger Verletzte und Geheilte). Nächstenliebe wäre für mich in dem Fall der Versuch bei der Heilung von Verletzungen zu helfen. Ihn zu fragen: Um was geht es dir eigentlich? Welche Erfahrungen stecken hinter einem Weltbild dass so dualistisch aufgebaut ist (Gläubige-Ungläubige, Rettung-Verdammnis, ...)? Warum ist es dir so wichtig zu wissen wer nun gerettet wird und wer nicht?

 

Aber hier stoß ich im Internet an meine Grenzen. Denn ich bin mir nicht mal so sicher ob dieses Welt- und Gottesbild bei der realen Person existiert, die hier als Hallo schreibt. Oder ob die reale Person hinter Hallo einfach versucht zu provozieren und Aufmerksamkeit zu bekommen. Gut, da könnte man dann auch fragen: Warum tust du das und warum so?

 

Aber ich bezweifle dass die Person hinter Hallo hier auflösen würde wie es mit seinem Glauben und seinen Intentionen wirklich steht - und das muss er im Internet ja auch nicht (ich vermute dass macht ja auch den Reiz der Sache aus). Aber dann ist für mich auch die Anwendung von Nächstenliebe (über gegenseitigen Respekt [der daraus resultiert, dass ich weiß dass hinter den PosterInnen reale Personen stecken] hinaus) ein schwieriges Kapitel ...

 

Aber vielleicht kennt ihr ihn ja persönlich, da schauts dann wohl wieder anders aus .....

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Kordian ist mitunter ein solcher Nächster, unbequem, nervig, notorisch. Eben der Ernstfall für obigen Satz zur Nächstenliebe.

Nur - begegnet mir im Internet mein Nächster / meine Nächste? Sicher es stehen reale Menschen hinter den Postings. Aber was weiß ich schon von ihnen? Genung um sie als Person nicht nur anzuerkennen (und darum zum Beispiel mit Respekt zu schreiben) sondern auch zu "lieben" ? Das finde ich gerade in Bezug auf Hallo eine spannende Frage.

Ja, eine spannende Frage, lieber Krystow.

 

Aber vielleicht auch einfach nur die Frage: Was ist das, meinen Nächsten lieben?

Einen Nick kann ich nicht lieben. Oder doch?

Den Menschen hinter dem Nick kann ich lieben. Oder doch nicht?

 

Du beschreibst die Situation so, als wäre das "Anerkennen der Person" und das "mit Respekt behandeln" nur die Grundlage, der erste Schritt zur "Nächstenliebe".

Für mich ist das hier im Forum auch schon der letzte Schritt, mehr kann ich wohl kaum tun. Aber es ist auch ein notwendiger Schritt. Oder wie siehst Du das?

 

LIebe Grüße, GAbriele

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Justin Cognito
Du beschreibst die Situation so, als wäre das "Anerkennen der Person" und das "mit Respekt behandeln" nur die Grundlage, der erste Schritt zur "Nächstenliebe".

Für mich ist das hier im Forum auch schon der letzte Schritt, mehr kann ich wohl kaum tun. Aber es ist auch ein notwendiger Schritt. Oder wie siehst Du das?

Liebe Gabriele!

 

Jemanden "anerkennen" und mit "Respekt behandeln" bedeutet für mich mir bewusst zu machen, dass ein Mensch hinter dem Nick steckt. Darum versuche ich abwertende Sprache etc. zu vermeiden, eben all die Dinge die ich im Umgang mit anderen Personen auch beachte ....

 

Mehr ist im Internet wahrscheinlich wirklich nicht möglich (außer vielleicht im Chat, aber da hab ich keine Erfahrung) ....

 

Bei manchen Postings fühle ich allerdings schon eine massive Problemlage dahinter ... und da ist es oft ein spontaner Impuls helfen zu wollen und mich in ein Gespräch einzulassen. Aber das hat bei mir noch nie funktioniert. Darum antworte ich auf eine bestimmte Art von Posting kaum.

 

Denn gerade die polemischten Postings (von glaubens-/kirchen- kritischer und katholischer Seite) sagen für mich ja weniger über eine bestimmte Einstellung einer Person aus, sondern mehr über Erfahrungen, Verletzungen, aber auch Freuden die sie erfahren hat. Über die sich im Internet aber niemand Rechenschaft ablegen muss. Das macht den Reiz des Mediums, aber auch seine Grenzen aus ...

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Nachdem wir gestern im Chat schon mal drüber gesprochen haben Mecky:

 

Zum einen lösen Kordians Postings in mir gewisse Reflexe aus, denen ich nachgebe - aus welchen Gründen auch immer.

 

Und dann siegt idR das "der Junge muss noch was lernen".

 

Ein anderer ziemlich egoistischer Punkt ist allerdings, daß Kordians Fragen (und seien sie auf den ersten Blick auch noch so bescheuert ...) zumindest mich dazu bringen über manches nachzudenken, was sonst ziemlich im Riß geblieben wäre. Und vorallem: wenn ich jemandem Vorhaltungen mache, muss ich mich fragen, ob ich die Ansprüche, die dahinter stehen überhaupt selber erfülle. Also ist die Auseinandersetzung mit Kordian auch ein gutes Stück eigene Entwicklung (und es ist mit ihm einfacher als mit manch anderem).

 

Aber zur Nächstenliebe.

 

Ich bin der Meinung, das Nächstenliebe nichts ist, was man bewußt herbeiführen kann, sondern etwas, was in einem drinsteckt.

 

Man kann sich nicht zwingen den Nächsten zu lieben - und gezwungene Höflichkeit (die an sich ja auch nur ein Ausdruck der Nächstenliebe ist) finde ich fast unerträglich.

 

Aber wenn ich meinen Nächsten liebe - dann muss das auch für jeden Nächsten gelten. Egal wie derjenige sich darstellt.

bearbeitet von Flo77
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Aber zur Nächstenliebe.

 

Ich bin der Meinung, das Nächstenliebe nichts ist, was man bewußt herbeiführen kann, sondern etwas, was in einem drinsteckt.

 

Man kann sich nicht zwingen den Nächsten zu lieben - und gezwungene Höflichkeit (die an sich ja auch nur ein Ausdruck der Nächstenliebe ist) finde ich fast unerträglich.

 

Aber wenn ich meinen Nächsten liebe - dann muss das auch für jeden Nächsten gelten. Egal wie derjenige sich darstellt.

Das verstehe ich nun nicht, lieber Flo.

 

Zur Liebe zwingen, nein, das geht nicht. Auch nicht sich selbst zur Nächstenliebe zwingen.

 

Was meinst Du dann mit "muß für jeden Nächsten gelten"?

Wenn ich mich einmal zur Nächstenliebe entschlossen habe, muß ich lieben, komme da, was da wolle??? :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Aber zur Nächstenliebe.

 

Ich bin der Meinung, das Nächstenliebe nichts ist, was man bewußt herbeiführen kann, sondern etwas, was in einem drinsteckt.

 

Man kann sich nicht zwingen den Nächsten zu lieben - und gezwungene Höflichkeit (die an sich ja auch nur ein Ausdruck der Nächstenliebe ist) finde ich fast unerträglich.

 

Aber wenn ich meinen Nächsten liebe - dann muss das auch für jeden Nächsten gelten. Egal wie derjenige sich darstellt.

Das verstehe ich nun nicht, lieber Flo.

 

Zur Liebe zwingen, nein, das geht nicht. Auch nicht sich selbst zur Nächstenliebe zwingen.

 

Was meinst Du dann mit "muß für jeden Nächsten gelten"?

Wenn ich mich einmal zur Nächstenliebe entschlossen habe, muß ich lieben, komme da, was da wolle??? :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

Du MUSST nicht - Du tust es aus der logischen Konsequenz heraus.

 

Jesus hat uns als Hauptgebot mitgegeben: Liebt Gott, liebt euch selbst, liebt euren Nächsten.

 

Dieser Nächste ist in keiner Form definiert. Es ist immer der Mensch, der mir gegenübersteht.

 

Es wurde keinerlei Einschränkung erwähnt, mit der man sich ggf. aus der Affäre ziehen könnte.

 

Und egal wie er sich benimmt sollte immer klar sein: auch dieser ist ein Kind Gottes - und damit bin ich "verpflichtet" (mir fällt gerade kein besseres Wort ein) ihn anzunehmen und so mit ihm umzugehen, wie ich es mit mir tue.

 

Und ich muss mir bewußt sein, daß dieses Gegenüber genau wie ich fehlbar ist, und das ich genau wie mir vergeben wird auch meinem Gegenüber vergeben soll.

 

Im Alltag funktioniert das bei mir ganz gut - bei einem Herrn Dutroux kann ich allerdings beim besten Willen nicht sagen, ob das Band hält.

bearbeitet von Flo77
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Spricht in diesem Thread etwas gegen die Beteiligung unserer ev. Mitchristen?

Aus meiner Warte: Nein.

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Jesus hat uns als Hauptgebot mitgegeben: Liebt Gott, liebt euch selbst, liebt euren Nächsten.

 

Dieser Nächste ist in keiner Form definiert. Es ist immer der Mensch, der mir gegenübersteht.

So weit, so gut. Deine weiteren Ausführungen habe ich ja auch schon formuliert. Nun bleibt noch die Frage:

 

Der Mensch, der mir gegenübersteht, ist das auch der Nick auf meinem PC-Bildschirm?

Oder darf ich mich da herauswinden: Da weiß ich doch nicht, wer oder was dahintersteckt?

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Jesus hat uns als Hauptgebot mitgegeben: Liebt Gott, liebt euch selbst, liebt euren Nächsten.

 

Dieser Nächste ist in keiner Form definiert. Es ist immer der Mensch, der mir gegenübersteht.

So weit, so gut. Deine weiteren Ausführungen habe ich ja auch schon formuliert. Nun bleibt noch die Frage:

 

Der Mensch, der mir gegenübersteht, ist das auch der Nick auf meinem PC-Bildschirm?

Oder darf ich mich da herauswinden: Da weiß ich doch nicht, wer oder was dahintersteckt?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Ich für meinen Teil kann da nicht wirklich trennen - für mein Empfinden sind auch die "Nicks" in gewisser Weise "reale" Personen.

 

Oder anders gesagt: ich kann mich mit der Ausrede "ist ja nur ein Nick" nicht einfach entschuldigen.

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Ich für meinen Teil kann da nicht wirklich trennen - für mein Empfinden sind auch die "Nicks" in gewisser Weise "reale" Personen.

 

Oder anders gesagt: ich kann mich mit der Ausrede "ist ja nur ein Nick" nicht einfach entschuldigen.

Halt, halt, Flo, das war zu schnell!

 

Aber ich hatte es zu holzschnittartig formuliert: Ganz als Mensch annehmen oder ganz als "Nick" abtun.

 

Ich hatte in etwa folgendes im Sinn, was Krystow so formuliert hat:

Aber hier stoß ich im Internet an meine Grenzen. Denn ich bin mir nicht mal so sicher ob dieses Welt- und Gottesbild bei der realen Person existiert, die hier als Hallo schreibt.

Mitunter brauche ich ja auch einen gewissen Abstand zu dem Geschriebenen und zu dem, wie sich hier jemand gibt (oder nicht gibt).

Dann denke ich mir eben: "Na der schon wieder, typisch ... " und schon habe ich die reale Person hinter dem Nick versteckt.

 

Das ist aber wohl nicht nur ein Problem des Internets, das Schubladendenken gibt es bestimmt auch im RL. Im Internet ist die Gefahr allerdings um vieles größer.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Das ist aber wohl nicht nur ein Problem des Internets, das Schubladendenken gibt es bestimmt auch im RL. Im Internet ist die Gefahr allerdings um vieles größer.

Im Netz erliegt man glaube ich er Versuchung leichter - ich finde zwar, daß man auch im RL immer nur Stückwerk eines Menschen kennenlernt, aber der Öffnungsgrad im Netz ist zugegeben noch weitaus kleiner.

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Nur - begegnet mir im Internet mein Nächster / meine Nächste? Sicher es stehen reale Menschen hinter den Postings. Aber was weiß ich schon von ihnen? Genung um sie als Person nicht nur anzuerkennen (und darum zum Beispiel mit Respekt zu schreiben) sondern auch zu "lieben" ?

Hm - mit einer etwas praktikableren Interpretation von "Liebe" ließe sich das sicher auch im Internet machen:

 

Klar, die Person hinter dem Nick verbirgt sich je mehr oder weniger.

 

Mehr - wenn wenig im Profil steht, der Nick irreführend und der Postingstil aufgesetzt ist, weniger - wenn Echtnamen verwendet werden, Fotos im Profil stehen, die Leute im Chat anzutreffen sind, der Postingstil persönlicher ist.

 

Verbirgt sich die Person mehr, dann bedeutet für mich "Liebe" in erster Linie: Diese (offenbar gewollte) Distanz respektieren. Diese Person werde ich seltener ansprechen, sondern einfach gewähren lassen (Ausnahme: Die Person geht auf mich ein bzw. spricht mich an.

 

Zeigt die Person mehr von sich, dann ist das mit der Liebe auch einfacher. Denn wenn jemand mehr von sich zeigt, dann kann ich auch mehr mitempfinden, wie es der/demjenigen hier geht. "Liebe" ist dann einfach "Empathie" - das Empfinden, dass der andere auch einfach ein Mensch mit normalen Empfindungen ist.

 

Das Gegenteil habe ich neulich mal gelesen. "Was glaubst du denn wer du für mich bist? Nur ein paar Zeichen auf meinem PC-Bildschirm, nichts weiter." Das macht es scheinbar einfach, stimmt aber schlicht nicht.

 

Also, wie wäre es mit der Fausregel: Gehe mit den anderen so um, dass du ihnen in die Augen schauen könnstest, wenn du ihnen real begegnest?

 

Ciao - Inge

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Irgendwie kommt es mir so vor, als ob die Definition von "Nächstenliebe" hier nicht einheitlich ist. Ebenso, dass von einigen eine Unterscheidung zwischen Nick und Person gemacht wird.

 

Florian hat es schon so ausgedrückt, wie ich diesen Begriff verwende: Aus der Tatsache, dass jeder Mensch Kind Gottes ist, leitet sich als Konsequenz die Nächstenliebe ab. Ich füge noch hinzu: In jedem Mitmenschen begegnet mir Gott. Insofern spreche ich sogar von einer Verpflichtung zur Nächstenliebe gegenüber jedem Menschen, und die Gottesfurcht ist diejenige Tugend, über welche man sich selbst von der Notwendigkeit der Nächstenliebe überzeugen kann.

 

Einen Unterschied zwischen Nick und Person gibt es nicht. Eine Person verhält sich als Nick im Forum nicht anders als im normalen Leben: Wer im Forum provoziert oder beleidigt, weil er keine Folgen zu fürchten hat, provoziert und beleidigt auch im RL, wenn er keine Folgen zu fürchten hat. Wer sich im Forum als ein anderer ausgibt, als der er ist, tut dies auch im RL, wenn er Zeit und Lust und Gelegenheit hat. Wer im Forum Konflikten ausweicht, tut dies auch im RL. Wer im Forum respektvoll ist, übt auch im RL Respekt. Wohlgemerkt, man sollte vergleichbare Situationen haben!

 

Ich glaube nicht, dass jemand im RL aus Überzeugung respektvoll handelt (und nicht etwa aus Berechnung), aber im Forum plötzlich respektlos wird.

 

Ich halte das Forum für geradezu ideal, um sich selbst einen Spiegel vorzuhalten, denn gerade wenn keinerlei Folgen zu befürchten sind (außer dem Forumsausschluss), zeigt sich das wahre (oder gewollte) Wesen am ehesten. Für viele (vor allem auch in anderen Foren) eine Chance, sich so zu geben, wie man sich auch gerne im RL geben würde - wenn man da nicht die Folgen zu tragen hätte.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Irgendwie kommt es mir so vor, als ob die Definition von "Nächstenliebe" hier nicht einheitlich ist. ....

 

Florian hat es schon so ausgedrückt, wie ich diesen Begriff verwende: Aus der Tatsache, dass jeder Mensch Kind Gottes ist, leitet sich als Konsequenz die Nächstenliebe ab. Ich füge noch hinzu: In jedem Mitmenschen begegnet mir Gott. Insofern spreche ich sogar von einer Verpflichtung zur Nächstenliebe gegenüber jedem Menschen, und die Gottesfurcht ist diejenige Tugend, über welche man sich selbst von der Notwendigkeit der Nächstenliebe überzeugen kann.

Lieber Wolfgang,

 

danke für die Definition, die ich recht gelungen finde.

 

Allerdings hier kann ich Dir nicht folgen:

Einen Unterschied zwischen Nick und Person gibt es nicht. Eine Person verhält sich als Nick im Forum nicht anders als im normalen Leben: Wer im Forum provoziert oder beleidigt, weil er keine Folgen zu fürchten hat, provoziert und beleidigt auch im RL, wenn er keine Folgen zu fürchten hat. Wer sich im Forum als ein anderer ausgibt, als der er ist, tut dies auch im RL, wenn er Zeit und Lust und Gelegenheit hat. Wer im Forum Konflikten ausweicht, tut dies auch im RL. Wer im Forum respektvoll ist, übt auch im RL Respekt. Wohlgemerkt, man sollte vergleichbare Situationen haben!

Zum einen gibt es durchaus Menschen, die bspw im Berufsleben ganz anders sind als im Familienleben,

zum anderen verführt eine solche Sicht dazu, das Schubladendenken zu kultivieren:

Wenn ich jemanden über einen gewissen Zeitraum (eine gewisse Postingzahl) so und so kennengelernt habe, dann ist er auch so.

Oder auch:

Auf einen groben Klotz gehört einen groben Keil. Wenn der denkt, das kann er sich hier erlauben, dann werde ich mal ....

 

Du legst Menschen auf eine Rolle fest, und das widerspricht in meinen Augen der Nächstenliebe.

 

Und im Übrigen widerlegst Du Dich gerade selber:

Im RL hast Du dieses Schubladendenken überhaupt nicht. :blink:

 

Liebe Grüße, Gabriele

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In jedem Mitmenschen begegnet mir Gott.

 

eine Ausnahme machen da die Fundies oder Kordian. Da begegnet mir der Teufel.... :blink::P

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Allerdings hier kann ich Dir nicht folgen:
... Wohlgemerkt, man sollte vergleichbare Situationen haben!

Zum einen gibt es durchaus Menschen, die bspw im Berufsleben ganz anders sind als im Familienleben,

zum anderen verführt eine solche Sicht dazu, das Schubladendenken zu kultivieren:

...

Du legst Menschen auf eine Rolle fest, und das widerspricht in meinen Augen der Nächstenliebe.

Liebe Gabriele,

 

mit Schubladendenken haben meine Erfahrungen hoffentlich wenig zu tun. Ein Mensch ist eine Person (in der Regel, sieht man von gespaltenen Persönlichkeiten ab), deren Denken und Handeln einheitlich ist (was nicht heißt, dass man sich nicht im Laufe der Zeit entwickelt). Gerade weil ich sage, dass jeder Mensch individuell und einheitlich ist, will ich das Schubladendenken vermeiden!

 

Ich kenne niemanden, der unter vergleichbaren Umständen in Beruf und Familie unterschiedlich ist. Unterschiedliches Handeln hängt dort von den unterschiedlichen Folgen des Handelns ab, deren sich jemand bewusst ist. Besonders deutlich wird das immer, wenn jemand keine negativen Folgen zu befürchten hat, oder wenn jemand sowohl in Beruf als auch in Familie nicht das Sagen hat - sehr gute Gradmesser sind auch Krisen, Stress und Konflikte (da gibt es ganz nette Seminare dazu), wo Leute einem Druck ausgesetzt sind, der sie zum Ablegen ihrer Masken zwingt. Dann sind sie ganz sie selbst. (Das andere Mittel ist unbeschränkte Macht, auch hierzu gibt es eine Reihe von interessanten Experimenten.)

 

Man kann auch Jesus Christus zu Wort kommen lassen: "Gute Bäume bringen gute Früchte hervor, schlechte Bäume schlechte Früchte." oder auch (mal auf das Berufsleben gesehen) "Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon."

 

Es ist ein folgenschwerer Trugschluss zu glauben, dass jemand im Beruf der rücksichtslose Hai, in der Familie jedoch der rücksichtsvolle Vater sein kann.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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In jedem Mitmenschen begegnet mir Gott.

 

eine Ausnahme machen da die Fundies oder Kordian. Da begegnet mir der Teufel.... :blink::P

Lieber Erich,

 

von wem vermutest Du, dass er so denkt?

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Ich muss ja ehrlich zugeben, daß diese Schubladen für mich fast lebensnotwendig sind - bei vielen hier z.b. kann ich mich kaum an ein Posting erinnern (DAS liegt an mir!!!) aber die Stimmung, die sie verbreiten ist für mich das Sortmerkmal.

 

Es wird allerdings auch relativ häufig umsortiert.

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Liebe Gabriele,

 

mit Schubladendenken haben meine Erfahrungen hoffentlich wenig zu tun. Ein Mensch ist eine Person (in der Regel, sieht man von gespaltenen Persönlichkeiten ab), deren Denken und Handeln einheitlich ist (was nicht heißt, dass man sich nicht im Laufe der Zeit entwickelt). Gerade weil ich sage, dass jeder Mensch individuell und einheitlich ist, will ich das Schubladendenken vermeiden!

Lieber Wolfgang,

 

ob das Schubladendenken mit Deinen Erfahrungen zu tun hat, weiß ich nicht.

Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass bei Dir Schubladendenken in der Regel fehlt. Und da es für mich eine wohltuende Erfahrung ist, und nach meinem Dafürhalten viel mit Nächstenliebe zu tun hat, versuche ich ebenfalls, mein Schubladendenken abzulegen.

 

Und dieses Schubladendenken scheint mir in diesen beiden Abschnitten doch wieder drin zu stecken:

Ich kenne niemanden, der unter vergleichbaren Umständen in Beruf und Familie unterschiedlich ist. .......

 

Und:

 

Es ist ein folgenschwerer Trugschluss zu glauben, dass jemand im Beruf der rücksichtslose Hai, in der Familie jedoch der rücksichtsvolle Vater sein kann.

Das klingt für mich nach: Einmal eine schlechte Eigenschaft entdeckt bei einem Menschen, muß ich davon ausgehen, das bleibt so.

 

Man kann auch Jesus Christus zu Wort kommen lassen: "Gute Bäume bringen gute Früchte hervor, schlechte Bäume schlechte Früchte." oder auch (mal auf das Berufsleben gesehen) "Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon."

Und dann gibt es noch die Geschichte von dem Feigenbaum, der keine Früchte trug und der Herr wollte ihn ausreissen lassen. Der Gärtner aber bat darum, nochmals abzuwarten und den Baum nochmals hegen und pflegen zu dürfen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Hallo ist nix weiter als ein notorischer Unruhestifter, auf den

selbst vernunftbegebte Menschen immer wieder hereinfallen.

 

Inzwischen zweifle ich sehr stark an seinen Beweggründen.

Lieber Josef2,

 

in einem Punkt hast Du Recht:

Kordian (Hallo) stiftet mitunter ziemliche Unruhe.

 

Aber darf das denn nicht sein? Dürfen hier (Deiner Meinung nach) keine Aussagen gepostet werden, die für Unruhe sorgen könnten???

Was meinst Du damit, dass "selbst vernunftbegebte Menschen immer wieder (auf ihn) hereinfallen"?

Dass Menschen versuchen, ihm ernsthaft zu antworten? Ist das per se schon ein "Hereinfallen"?

Ich habe es an anderer Stelle schon mal geschrieben:

Kordian ist für mich oft so was wie ein Impulsgeber. Ich denke über seine Aussage nach, überlege mir, wie ich selber zu der Sache stehe.

Und dann versuche ich (manchmal), meine eigenen Überlegungen so in Worte zu packen, dass sie auch bei Kordian ankommen.

Denn Jesus sagte: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst." Punkt.

Keine Einschränkung auf Leute, die mich nicht nerven, die ich nicht als notorische Unruhestifter ansehe, an deren Beweggründe ich zweifeln kann.

Kordian ist mitunter ein solcher Nächster, unbequem, nervig, notorisch. Eben der Ernstfall für obigen Satz zur Nächstenliebe.

 

Wie siehst Du selbst denn diesen Satz von Jesus?

 

Liebe Grüße, Gabriele

Den Satz von Jesus sehe ich so:

 

"Lösche nicht die Beiträge deines Nächsten, nur weil sie dir selbst nicht gefallen."

 

(und meine Vergebung dafür kostet eine Kanne besten Kaffe

und eine kleine Riesentorte im Café :blink: )

 

 

Was aber den Hallo angeht, da kannst du gut Recht haben,

deine Worte werde ich in Zukunft berücksichtigen.

 

Gruss,

Josef

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Den Satz von Jesus sehe ich so:

 

"Lösche nicht die Beiträge deines Nächsten, nur weil sie dir selbst nicht gefallen."

 

(und meine Vergebung dafür kostet eine Kanne besten Kaffe

und eine kleine Riesentorte im Café  :blink: )

 

 

Was aber den Hallo angeht, da kannst du gut Recht haben,

deine Worte werde ich in Zukunft berücksichtigen.

 

Gruss,

Josef

Lieber Josef,

 

ich bin überrascht. :P

Da fällt mir nicht mehr viel ein, außer: Herzliche Einladung ins Café!

Und: Danke für die Vergebung (auch, wenn sie mich was kostet).

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Nur - begegnet mir im Internet mein Nächster / meine Nächste? Sicher es stehen reale Menschen hinter den Postings. Aber was weiß ich schon von ihnen? Genung um sie als Person nicht nur anzuerkennen (und darum zum Beispiel mit Respekt zu schreiben) sondern auch zu "lieben" ? Das finde ich gerade in Bezug auf Hallo eine spannende Frage.

Und schon löst das bei mir (danke für den Hinweis, Gabriele, das ist ein tatsächlich bahnbrechender Aspekt) einen Gedanken aus.

 

Wie gehst du damit entsprechend in Bezug auf Gott (im Gebet, statt im Internet) um, Kryztow?

bearbeitet von Martin
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Ich muss ja ehrlich zugeben, daß diese Schubladen für mich fast lebensnotwendig sind - bei vielen hier z.b. kann ich mich kaum an ein Posting erinnern (DAS liegt an mir!!!) aber die Stimmung, die sie verbreiten ist für mich das Sortmerkmal.

 

Es wird allerdings auch relativ häufig umsortiert.

Das, lieber Flo, ist womöglich die Lösung: Das Umsortieren.

 

Die Menschen zwar erst mal (irgendwo, irgendwie) einsortieren, um für sich selbst eine Ordnung, einen Überblick zu erhalten.

Da aber schon im Blick behalten: es ist eine vorläufige Einsortierung. Und immer wieder überprüfen, stimmt das so? Gehört der/diejenige wirklich da hin? Ist sie wirklich so?

Und dann bei Bedarf umsortieren.

 

Um im Bild zu bleiben: Aus den engen, abgeschlossenen Schubladen werden offene Regalfächer. :blink:

 

Denn das ist für mein Empfinden die Lieblosigkeit: Das Einsprerren in Schubladen, das Abstempeln von Menschen, auch wenn es nicht aufgrund von Vorurteilen sondern Erfahrungen mit diesen Menschen geschieht.

Diese Offenheit, immer wieder umzusortieren, immer wieder neu einem Menschen zu begegnen, immer wieder neu bereit sein, sich auf ihn einzulassen, das hingegen würde ich als "Nächstenliebe" bezeichnen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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