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Nächstenliebe konkret


Gabriele

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Ich muss ja ehrlich zugeben, daß diese Schubladen für mich fast lebensnotwendig sind - bei vielen hier z.b. kann ich mich kaum an ein Posting erinnern  (DAS liegt an mir!!!) aber die Stimmung, die sie verbreiten ist für mich das Sortmerkmal.

 

Es wird allerdings auch relativ häufig umsortiert.

Das, lieber Flo, ist womöglich die Lösung: Das Umsortieren.

 

Die Menschen zwar erst mal (irgendwo, irgendwie) einsortieren, um für sich selbst eine Ordnung, einen Überblick zu erhalten.

Da aber schon im Blick behalten: es ist eine vorläufige Einsortierung. Und immer wieder überprüfen, stimmt das so? Gehört der/diejenige wirklich da hin? Ist sie wirklich so?

Und dann bei Bedarf umsortieren.

 

Um im Bild zu bleiben: Aus den engen, abgeschlossenen Schubladen werden offene Regalfächer. :P

 

Denn das ist für mein Empfinden die Lieblosigkeit: Das Einsprerren in Schubladen, das Abstempeln von Menschen, auch wenn es nicht aufgrund von Vorurteilen sondern Erfahrungen mit diesen Menschen geschieht.

Diese Offenheit, immer wieder umzusortieren, immer wieder neu einem Menschen zu begegnen, immer wieder neu bereit sein, sich auf ihn einzulassen, das hingegen würde ich als "Nächstenliebe" bezeichnen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Wenn Du meinen Schreibtisch kennen würdest, würdest Du jetzt sage, ich wäre grenzenlos nächstenlieb ... :blink:

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Wenn Du meinen Schreibtisch kennen würdest, würdest Du jetzt sage, ich wäre grenzenlos nächstenlieb ... :P

:blink::P:)

 

(Es kann kaum schlimmer sein als auf meinem Schreibtisch)

 

Aber das mit dem "grenzenlos", das finde ich schon ein wichtiger Aspekt.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Liebe Gabriele,

 

jetzt sind wir sehr nahe am Punkt angelangt:

 

Es ist ein folgenschwerer Trugschluss zu glauben, dass jemand im Beruf der rücksichtslose Hai, in der Familie jedoch der rücksichtsvolle Vater sein kann.

Das klingt für mich nach: Einmal eine schlechte Eigenschaft entdeckt bei einem Menschen, muß ich davon ausgehen, das bleibt so.

 

Natürlich ändert sich ein Mensch im Laufe der Zeit, legt manche schlechte Eigenschaft ab und kann sich bessern. Von einem "einmal so, immer so" distanziere ich mich deutlich. Was ich aber sage ist, dass man nicht morgens im Geschäft einen anderen Charakter hat als abends im Kreis seiner Familie. Der Charakter ist, über eine kurze Zeitspanne gesehen, einheitlich und in sich widerspruchsfrei (auch wenn man den Charakter nicht unbedingt versteht). Wenn man im Geschäft rücksichtslos und in der Familie rücksichtsvoll ist, dann sind einfach unterschiedliche Voraussetzungen gegeben, z.B. kann das Motiv Maximierung der Zufriedenheit sein: Im Geschäft funktioniert das über Rücksichtslosigkeit (im Sinne des materiellen Gewinns), in der Familie über Rücksichtnahme (im Sinne von Harmonie und Lebensfreude).

 

Man kann auch Jesus Christus zu Wort kommen lassen: "Gute Bäume bringen gute Früchte hervor, schlechte Bäume schlechte Früchte." oder auch (mal auf das Berufsleben gesehen) "Man kann nicht zwei Herren dienen, Gott und dem Mammon."

Und dann gibt es noch die Geschichte von dem Feigenbaum, der keine Früchte trug und der Herr wollte ihn ausreissen lassen. Der Gärtner aber bat darum, nochmals abzuwarten und den Baum nochmals hegen und pflegen zu dürfen.

 

Dein Beispiel bezieht sich auf das Volk Israel, dem noch eine Chance gegeben wird, und kann auch auf jeden von uns angewendet werden. Es besagt, dass Gott die Möglichkeit zur Änderung einräumt anstatt die Früchte zu bewerten, die wir hervorgebracht haben. Es hat also eine klare zeitliche Dimension. Mein Zitat bezieht sich jedoch auf die Augenblickssituation: Ich handle jederzeit entsprechend meinem aktuellen Charakter. (Was nicht heißt, dass ich mich nicht ändern kann.)

 

Ich betrachte einen Zeitpunkt (was mir auch im Sinne der Frage, wie authentisch die Forumsschreiber in dem Moment sind, in dem sie posten, gerechtfertigt scheint), nicht einen Zeitraum, in welchem Zeit zur Änderung bleibt.

 

Liebe Grüße,

Wolfgang

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Wenn Du meinen Schreibtisch kennen würdest, würdest Du jetzt sage, ich wäre grenzenlos nächstenlieb ... :)

:blink::P:P

 

(Es kann kaum schlimmer sein als auf meinem Schreibtisch)

Vertu Dich nicht - in meinen Glanzzeiten habe ich 3 (in Worten drei) Schreibtische in Beschlag gehabt! :P

 

Aber das mit dem "grenzenlos", das finde ich schon ein wichtiger Aspekt.
Wie gesagt generell finde ich die Nächstenliebe sollte wirklich unabhängig von speziellen Eigenschaften sein - auch das größte Schwein ist immer noch ein Kind Gottes und verdient unser Mitgefühl.

 

Aber an dieser Stelle scheiden sich dann Anspruch und Wirklichkeit ...

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Wenn Du meinen Schreibtisch kennen würdest, würdest Du jetzt sage, ich wäre grenzenlos nächstenlieb ... :P

:blink::P:P

 

(Es kann kaum schlimmer sein als auf meinem Schreibtisch)

Vertu Dich nicht - in meinen Glanzzeiten habe ich 3 (in Worten drei) Schreibtische in Beschlag gehabt! :)

*kruschtel* ... da wollte ich doch noch was dazu schreiben, wo ist denn nun der Zettel mit den Notizen... *weiterkruschtel* ... ah da! Nein, doch nicht .... *weiterkruschtel* ... nee, nicht zu finden ....

 

Also dann ohne Spickzettel:

Ich bescheinige Dir hiermit, lieber Flo, dass Du der größere Schlamperer bist.

(Ich hatte grad das Gefühl, das brauchst Du jetzt. :P )

 

 

Wie gesagt generell finde ich die Nächstenliebe sollte wirklich unabhängig von speziellen Eigenschaften sein - auch das größte Schwein ist immer noch ein Kind Gottes und verdient unser Mitgefühl.

 

Aber an dieser Stelle scheiden sich dann Anspruch und Wirklichkeit ...

 

Hm. In jedem, wirklich jedem Menschen ein Kind Gottes sehen, ja.

Aber verdient jeder unser Mitgefühl?

Schon an dem "Verdienen" hänge ich ein wenig.

Und sollten wir wirklich anstreben, mit jedem Mitgefühl zu haben?

Unabhängig davon, wie sich der Anspruch in der Wirklichkeit umsetzen lässt.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Wenn Du meinen Schreibtisch kennen würdest, würdest Du jetzt sage, ich wäre grenzenlos nächstenlieb ... :P

:blink::P:P

 

(Es kann kaum schlimmer sein als auf meinem Schreibtisch)

Vertu Dich nicht - in meinen Glanzzeiten habe ich 3 (in Worten drei) Schreibtische in Beschlag gehabt! :)

*kruschtel* ... da wollte ich doch noch was dazu schreiben, wo ist denn nun der Zettel mit den Notizen... *weiterkruschtel* ... ah da! Nein, doch nicht .... *weiterkruschtel* ... nee, nicht zu finden ....

 

Also dann ohne Spickzettel:

Ich bescheinige Dir hiermit, lieber Flo, dass Du der größere Schlamperer bist.

(Ich hatte grad das Gefühl, das brauchst Du jetzt. :P )

Nach meinem unbeabsichtigten Desaster mit Michl wollte ich doch einmal der "beste" sein ... :P

 

Wie gesagt generell finde ich die Nächstenliebe sollte wirklich unabhängig von speziellen Eigenschaften sein - auch das größte Schwein ist immer noch ein Kind Gottes und verdient unser Mitgefühl.

 

Aber an dieser Stelle scheiden sich dann Anspruch und Wirklichkeit ...

Hm. In jedem, wirklich jedem Menschen ein Kind Gottes sehen, ja.

Aber verdient jeder unser Mitgefühl?

Schon an dem "Verdienen" hänge ich ein wenig.

Und sollten wir wirklich anstreben, mit jedem Mitgefühl zu haben?

Unabhängig davon, wie sich der Anspruch in der Wirklichkeit umsetzen lässt.

Also zum einen möchte ich nochmal hierauf verweisen.

 

Vielleicht ist "verdienen" der falsche Ausdruck. "Ihm gebührt" (schon von Geburt her) ist denke ich besser.

 

Und: ja - ich bin schon der Meinung, daß wir mit jedem Menschen dem wir begegnen Mitgefühl haben sollten. Schließlich erwarte ich daß auch eigentlich von anderen Menschen mir gegenüber :P

 

Im RL schleift sich das sowieso schon ab, weil der Mensch sich ja nur die 300 Mitglieder seiner Horde merken kann.

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Zur Internetpersönlichkeit:

 

Wolfgang hat durchaus recht: Ein gesunder Mensch bildet eine Einheit. Hier im Internet zeigt er einen Teil davon. Der Teil, den man hier sieht, ist normalerweise real. Selbst die, die sich verstellen wollen, zeigen damit bereits etwas Reales (nämlich das Verstecken-Wollen), auf die Dauer erkennt man das. Fakes werden regelmäßig zwar nicht auf ihren Namen, aber auf ihre Wesensart hin durchschaut.

 

Allerdings ist die Internetpersönlichkeit nur ein Teil. Die Realität eines Menschen ist ungleich reicher. Und diese Partikularität kann zu Verzerrungen führen. Kordian ist mehr als Hallo. Ich bin mehr als Mecky. Das gilt sowohl für angenehme und sympathische Eigenschaften, als auch für solche, die als negativ eingeschätzt werden.

 

Mit dem Teil, mit dem ein Forenmitglied hier anwesend ist, gilt aber das gleiche, wie für die Personen im realen Leben. Denn auch dort erkennen wir ja auch immer nur einen Teil des Menschen. Wir schauen grundsätzlich immer nur auf Menschen drauf, niemals wirklich hinein. Das vollständige Erfassen ist eine Zugangsweise Gottes, nicht der Menschen. Und dies ist ein sehr berechtigter Grund zur Demut.

 

Auch wenn wir nur einen Teil erkennen, müssen wir mit diesem Teil ebenso sorgfältig umgehen, wie mit dem ganzen Menschen. Wie sagt Paulus: Leidet eines der Glieder, leidet der gesamte Mensch. Hat einer Zahnweh, ist nicht nur der Zahn betroffen, sondern der ganze Mensch leidet. Wenn wir hier Hallo oder sonstwen beleidigen, ist der ganze Kordian getroffen. Und an diesem Punkt wird die Internet-Nächstenliebe zur realen Nächstenliebe. Wir sind füreinander verantwortlich. Und wenn ich jemandem hier einen "Brief" schreibe, dann ist genau er (oder sie) mein Nächster. Und eine Sünde gegen die Nächstenliebe wird nicht dadurch geringer, dass das Medium nicht die schallwellentragende Luft ist, sondern das Internet: Das Medium ist völlig unerheblich für die Einstellung, die man zu Menschen hat.

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Zur Internetpersönlichkeit:

 

Wolfgang hat durchaus recht: Ein gesunder Mensch bildet eine Einheit. Hier im Internet zeigt er einen Teil davon. Der Teil, den man hier sieht, ist normalerweise real. Selbst die, die sich verstellen wollen, zeigen damit bereits etwas Reales (nämlich das Verstecken-Wollen), auf die Dauer erkennt man das. Fakes werden regelmäßig zwar nicht auf ihren Namen, aber auf ihre Wesensart hin durchschaut.

Hugh - Mecky hat gesprochen. :blink:

 

Sorry, aber viele Deiner Postings sind so abschließend :P

 

Aber um da trotzdem noch mal Stellung zu zu nehmen (oder wie geht das in Neuschreib?):

 

Mit dem Teil, mit dem ein Forenmitglied hier anwesend ist, gilt aber das gleiche, wie für die Personen im realen Leben. Denn auch dort erkennen wir ja auch immer nur einen Teil des Menschen. Wir schauen grundsätzlich immer nur auf Menschen drauf, niemals wirklich hinein. Das vollständige Erfassen ist eine Zugangsweise Gottes, nicht der Menschen. Und dies ist ein sehr berechtigter Grund zur Demut.
Ich weiß nicht, ob es mich wirklich mit Demut oder viel eher mit Dankbarkeit erfüllt, daß ich nicht jeden Menschen in seiner absoluten Vollständigkeit erfassen kann - ich finde man hat meistens schon mit sich selbst so einiges zu tun.

 

Allerdings ist die Internetpersönlichkeit nur ein Teil. Die Realität eines Menschen ist ungleich reicher. Und diese Partikularität kann zu Verzerrungen führen. Kordian ist mehr als Hallo. Ich bin mehr als Mecky. Das gilt sowohl für angenehme und sympathische Eigenschaften, als auch für solche, die als negativ eingeschätzt werden.
Insofern ist der Umgang im Netz vielleicht auch für viele einfacher: eben weil man sich nicht mit der "ganzen" Persönlichkeit befassen muss, fällt es leichter zu sortieren - das verführt allerdings zugegebener Maßen auch zu einem stark vereinfachten Schubladensystem. (ich bin übrigens auch mehr als Flo77 :) )

 

Auch wenn wir nur einen Teil erkennen, müssen wir mit diesem Teil ebenso sorgfältig umgehen, wie mit dem ganzen Menschen. Wie sagt Paulus: Leidet eines der Glieder, leidet der gesamte Mensch. Hat einer Zahnweh, ist nicht nur der Zahn betroffen, sondern der ganze Mensch leidet. Wenn wir hier Hallo oder sonstwen beleidigen, ist der ganze Kordian getroffen. Und an diesem Punkt wird die Internet-Nächstenliebe zur realen Nächstenliebe. Wir sind füreinander verantwortlich. Und wenn ich jemandem hier einen "Brief" schreibe, dann ist genau er (oder sie) mein Nächster.
Womit wir aber auch schon wieder nah an dem Punkt sind, ob man Glauben und Persönlichkeit trennen kann - der Hauptknackpunkt hier z.B. - aber grundsätzlich in der Tat ein Argument für die "virtuelle" Nächstenliebe.

Aber manch ein Nick fordert Beleidigungen auch geradezu heraus...

 

Und eine Sünde gegen die Nächstenliebe wird nicht dadurch geringer, dass das Medium nicht die schallwellentragende Luft ist, sondern das Internet: Das Medium ist völlig unerheblich für die Einstellung, die man zu Menschen hat.
Diesen letzten Satz sollte man sich auf den Handrücken tätowieren ... und die Liebe zu Gott und den Menschen selbst ins Herz
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Den Satz von Jesus sehe ich so:

 

"Lösche nicht die Beiträge deines Nächsten, nur weil sie dir selbst nicht gefallen."

 

(und meine Vergebung dafür kostet eine Kanne besten Kaffe

und eine kleine Riesentorte im Café  :) )

 

 

Was aber den Hallo angeht, da kannst du gut Recht haben,

deine Worte werde ich in Zukunft berücksichtigen.

 

Gruss,

Josef

Lieber Josef,

 

ich bin überrascht. :P

Da fällt mir nicht mehr viel ein, außer: Herzliche Einladung ins Café!

Und: Danke für die Vergebung (auch, wenn sie mich was kostet).

 

Liebe Grüße, Gabriele

Eeeeeeigentlich hätte ich dir auch kostenlos vergeben, aber warum

soll ich die Gelegenheit für eine kleine Völlerei nicht nutzen? :blink:

 

(ich gehe gleich rüber)

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Hugh - Mecky hat gesprochen. :blink:

Sorry, aber viele Deiner Postings sind so abschließend :P

Mach keine Witze, lieber Flo. Genau das ist mein Problem. Ich weiß gar nicht wie das zustande kommt, ist wohl aber so, wie Du sagst. Und es ist die beste Voraussetzung, "Meckys" zu bauen. Ist halt blöd, wenn man schon mit dem Schlusssatz beginnt.

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Hugh - Mecky hat gesprochen. :blink:

Sorry, aber viele Deiner Postings sind so abschließend :P

Mach keine Witze, lieber Flo. Genau das ist mein Problem. Ich weiß gar nicht wie das zustande kommt, ist wohl aber so, wie Du sagst. Und es ist die beste Voraussetzung, "Meckys" zu bauen. Ist halt blöd, wenn man schon mit dem Schlusssatz beginnt.

Es war ja auch nicht böse gemeint - es ist nunmal so, daß Deine Postings in der Regel so in sich konsistent sind, daß man kaum eine Ecke findet zum einhaken.

 

Da ist einfach nichts mehr hinzuzufügen - oder man ist vor lauter Begeisterung so baff, daß einem nichts "ebenbürtiges" mehr einfällt.

 

Vielleicht schmeißt Du mal nur eine Antithese in den Raum - wenn die dann zerrissen wurde, tun Deine Manifeste richtig gut.

 

btw: Du bist im Moment nicht umsonst Spitzenreiter in den "Perlen".

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Lieber Flo,

 

Auch wenn wir nur einen Teil erkennen, müssen wir mit diesem Teil ebenso sorgfältig umgehen, wie mit dem ganzen Menschen. Wie sagt Paulus: Leidet eines der Glieder, leidet der gesamte Mensch. Hat einer Zahnweh, ist nicht nur der Zahn betroffen, sondern der ganze Mensch leidet. Wenn wir hier Hallo oder sonstwen beleidigen, ist der ganze Kordian getroffen. Und an diesem Punkt wird die Internet-Nächstenliebe zur realen Nächstenliebe. Wir sind füreinander verantwortlich. Und wenn ich jemandem hier einen "Brief" schreibe, dann ist genau er (oder sie) mein Nächster.
Womit wir aber auch schon wieder nah an dem Punkt sind, ob man Glauben und Persönlichkeit trennen kann - der Hauptknackpunkt hier z.B. - aber grundsätzlich in der Tat ein Argument für die "virtuelle" Nächstenliebe.

Ich weiß nicht, Flo, ob das so schon der Punkt ist.

Ich denke, es ist zunächst der Punkt, Nick und Persönlichkeit zu trennen bzw. nicht zu trennen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Lieber Flo,

 

Auch wenn wir nur einen Teil erkennen, müssen wir mit diesem Teil ebenso sorgfältig umgehen, wie mit dem ganzen Menschen. Wie sagt Paulus: Leidet eines der Glieder, leidet der gesamte Mensch. Hat einer Zahnweh, ist nicht nur der Zahn betroffen, sondern der ganze Mensch leidet. Wenn wir hier Hallo oder sonstwen beleidigen, ist der ganze Kordian getroffen. Und an diesem Punkt wird die Internet-Nächstenliebe zur realen Nächstenliebe. Wir sind füreinander verantwortlich. Und wenn ich jemandem hier einen "Brief" schreibe, dann ist genau er (oder sie) mein Nächster.
Womit wir aber auch schon wieder nah an dem Punkt sind, ob man Glauben und Persönlichkeit trennen kann - der Hauptknackpunkt hier z.B. - aber grundsätzlich in der Tat ein Argument für die "virtuelle" Nächstenliebe.

Ich weiß nicht, Flo, ob das so schon der Punkt ist.

Ich denke, es ist zunächst der Punkt, Nick und Persönlichkeit zu trennen bzw. nicht zu trennen.

 

Liebe Grüße, Gabriele

Und wie Woge und Mecky (und ich :blink: ) schon meinten: sie sind trotz des Unterschiedes in der Wahrnehmbarkeit nicht zu trennen. Eben weil sich der Nick aus der Persönlichkeit speist (vielleicht auch mal umgekehrt, aber da bin ich noch mit mir und Flo uneins).

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Justin Cognito

Der große Unterschied zum "wirklichen" Leben ist für mich aber der dass es im Internet meist beim Austausch von Informationen bleibt. Diesen Austausch kann ich unterschiedlich respektvoll etc. gestalten, aber es ist ganz schwer möglich auf den "Kern" einer Aussage zu stoßen. Dieser Kern ist für mich die Frage nach dem: Warum? Warum schrebst du das und das? Warum ist dir jetzt der und der Punkt so wichtig? etc. Es geht mir um diejenige Information die über die Sachinformation ("Ich seh das so und so") hinausgeht. Und dieser Kern sitzt zutiefst in der Person, macht die Person für mich sogar aus. Für mich sind Internetnicks aber zu schwammig um auf den Kern zu stoßen. Ich glaube das ist auch ein Grund für die Härte mit der hier oft diskutiert wird. Bis zu einem gewissen Grad sind außer Sachinformation und Machtspiel nicht mehr viele Äußerungsmöglichkeiten vorhanden ....

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Hallo Mecky,

 

im Grunde ist es schon so wie Flo schrieb: Deinen Postings ist oft nichts mehr hinzuzufügen. Hier habe ich trotzdem was gefunden: :blink:

 

Wenn wir hier Hallo oder sonstwen beleidigen, ist der ganze Kordian getroffen.

Es ist nicht nur die ganze Person hinter dem Nick getroffen, es sind mitunter auch andere Menschen getroffen in den Punkten, wo sie mit Hallo (oder sonstwem) übereinstimmen. Und das macht Internet-Diskussionen mitunter so schwierig, siehe auch michls Reaktion auf Flo's Posting, das ja wirklich in einem völlig anderen Zusammenhang stand.

Eigentlich ist es mitunter schon verwunderlich, dass solche Diskussionen und Foren überhaupt funktionieren. :P

 

Liebe Grüße, Gabriele

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Und wie Woge und Mecky (und ich :P ) schon meinten: sie sind trotz des Unterschiedes in der Wahrnehmbarkeit nicht zu trennen. Eben weil sich der Nick aus der Persönlichkeit speist (vielleicht auch mal umgekehrt, aber da bin ich noch mit mir und Flo uneins).

Lieber Flo,

 

da stimme ich Dir jetzt einfach mal zu, aber dennoch bleibt die Frage: Was sagt denn Flo77 dazu? :blink:

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Und wie Woge und Mecky (und ich :) ) schon meinten: sie sind trotz des Unterschiedes in der Wahrnehmbarkeit nicht zu trennen. Eben weil sich der Nick aus der Persönlichkeit speist (vielleicht auch mal umgekehrt, aber da bin ich noch mit mir und Flo uneins).

Lieber Flo,

 

da stimme ich Dir jetzt einfach mal zu, aber dennoch bleibt die Frage: Was sagt denn Flo77 dazu? :blink:

Och Flo77 und ich kommen eigentlich gut miteinander aus. Manchmal wird Flo allerdings auch zu einer "Labertasche" und sagt mehr als er sollte ...

 

(nicht das mir das im RL nicht auch passieren würde, aber ich hatte gedacht ich kontrolliere Flo und nicht umgekehrt)

 

Im Prinzip denke ich ist Flo schon klar, das ich der Boss bin und nicht umgekehrt - aber er versucht's halt immer wieder :P

 

Vorallem ist Flo so, wie ich glaube zu sein bzw. es mir wünschen würde.

 

Er läßt einige Eigenschaften von mir raus, die im RL vielleicht anders kanalisiert werden.

 

Er verstärkt manches (sowohl tolerante Seiten als auch intolerante) - muss sich aber auch mehr Gedanken machen - die Schriftform (die ja "dauerhaft" ist und ihn zu weitaus mehr Offenheit verleitet) macht ihn z.B. angreifbarer, als ich es mich in einem pers. Gespräch jemals machen würde.

 

Er ist etwas "kindlicher" oder "naiver", mehr auf Harmonie und Zuwendung aus, als ich im RL sein bzw. annehmen kann. Insofern hat Mecky schon recht, daß es ein "Zerrbild" bleibt.

 

Allerdings = er ist und bleibt trotzdem ein Teil von mir, der immer wieder auf mich selbst verweist. Und wenn Flo verletzt wird tut es nicht unbedingt ihm weh sondern vor allem mir.

 

btw: Michl nehme ich einfach nur übel, daß er mich nicht direkt angesprochen sondern mich direkt ans Messer geliefert hat.

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Für mich gibt es keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Nick und dem Menschen, der dahinter steckt. Wenn ich Menschen begegne, dann zeigen die (und ich) auch nur das, was man sehen soll. Klar, das geschieht auf mehreren Kanälen, und Gefühle brechen sich leichter eine Bahn...

 

Für mich heißt das: ich schreibe (hoffentlich) nur Beiträge, die ich den Betroffenen auch ins Gesicht zu sagen mir traute. Denn ansonsten würde ich mich ja hinter meiner Anonymität verstecken.

 

Da steckt für mich ein wichtiger Punkt dahinter: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst heißt, dass ich selbst erstmal liebens-fähig auftrete - auch im Web. Wie kann ich andere lieben wollen und mich selbst bis zur Unkenntlichkeit verberge?

 

markus

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Hier tritt noch mal die Frage in den Vordergrund, was man unter Liebe versteht.

Es ist ja sicherlich nicht damit gemeint, dass man mit der eigenen Sicht der Dinge hinter dem Berg hält oder rüpelhaftes Verhalten billigt und damit noch fördert.

 

Für mich zählt zu der geforderten Nächstenliebe:

- Das Ernstnehmen des Diskussionspartner, also keine Veralberungen.

- Das Entgegentreten auf der Meinungsebene.

- Bereitschaft zum echten Dialog - dazu gehört auch immer die Suche nach einer angemessenen Gesprächsebene.

- Rücksicht auf Unfähigkeiten und Fehler. Man kann nicht alles von jedem erwarten.

- Der Verzicht auf Pöbeleien - auch auf Gegenpöbeleien.

 

Meiner Meinung nach geht es für Christen sogar noch weiter. Es geht um die Opfer. Es geht um die Bereitschaft, für andere Forenmitglieder auch einmal einen Schaden am eigenen Image hinzunehmen und nicht dagegenzuschießen. Es geht um die Einsicht, dass man eine Diskussion in einigen Fällen auch dann beenden muss, wenn man dann nicht das letzte Wort hat. Es geht um die Annahme eines Sünders.

 

Meiner Meinung nach wäre dies im Forum eine wesentlich deutlichere und fruchtbringendere Missionstätigkeit, als es inhaltliche Argumente vermögen. Würden wir uns auf diesem Gebiet vor den A&A hervortun, wäre dies ein ultrastarkes Argument für das Christentum.

Und dieses Argument würde nicht nur auf eine moralische Leistung hinweisen, sondern auch ein Stück der inneren Kraft zeigen, die uns der Glaube schenkt. Denn Opfer bringen kann nur der, der die Kraft dazu hat.

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Hier tritt noch mal die Frage in den Vordergrund, was man unter Liebe versteht.

Es ist ja sicherlich nicht damit gemeint, dass man mit der eigenen Sicht der Dinge hinter dem Berg hält oder rüpelhaftes Verhalten billigt und damit noch fördert.

 

Für mich zählt zu der geforderten Nächstenliebe:

- Das Ernstnehmen des Diskussionspartner, also keine Veralberungen.

- Das Entgegentreten auf der Meinungsebene.

- Bereitschaft zum echten Dialog - dazu gehört auch immer die Suche nach einer angemessenen Gesprächsebene.

- Rücksicht auf Unfähigkeiten und Fehler. Man kann nicht alles von jedem erwarten.

- Der Verzicht auf Pöbeleien - auch auf Gegenpöbeleien.

Soweit und im Großen und Ganzen d'accord.

 

Aber:

Meiner Meinung nach geht es für Christen sogar noch weiter. Es geht um die Opfer. Es geht um die Bereitschaft, für andere Forenmitglieder auch einmal einen Schaden am eigenen Image hinzunehmen und nicht dagegenzuschießen. Es geht um die Einsicht, dass man eine Diskussion in einigen Fällen auch dann beenden muss, wenn man dann nicht das letzte Wort hat. Es geht um die Annahme eines Sünders.
Hier sehe ich das große Risiko in die Opferrolle hineingedrängt zu werden. Unter Umständen ist man damit von Anfang an in der Defensive und damit (nicht zwangsläufig aber wahrscheinlich) auch in der schlechteren Ausgangsposition.

Was das rechtzeitige Abbrechen von Diskussionen angeht muss ich Dir zwar Recht geben, was das Erkennen des richtigen Zeitpunkts angeht, aber was das mit der "Annahme eines Sünders" zu tun hat verstehe ich nicht ganz.

 

Meiner Meinung nach wäre dies im Forum eine wesentlich deutlichere und fruchtbringendere Missionstätigkeit, als es inhaltliche Argumente vermögen. Würden wir uns auf diesem Gebiet vor den A&A hervortun, wäre dies ein ultrastarkes Argument für das Christentum.
Wenn es denn auch als solches erkannt wird sicher - allerdings sehe ich das vorallem daran scheitern, daß die "katholische Front" hier eher einer Schlange in wilden Schleifen gleicht denn einer geschlossenen Linie. Aber die Sache mit dem "überzeugend den Glauben leben" hatte ich eigentlich hier schon mal anreißen wollen.

 

Und dieses Argument würde nicht nur auf eine moralische Leistung hinweisen, sondern auch ein Stück der inneren Kraft zeigen, die uns der Glaube schenkt. Denn Opfer bringen kann nur der, der die Kraft dazu hat.
Wenn es als solches erkannt und anerkannt wird...
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Es war ja auch nicht böse gemeint - es ist nunmal so, daß Deine Postings in der Regel so in sich konsistent sind, daß man kaum eine Ecke findet zum einhaken.

 

Da ist einfach nichts mehr hinzuzufügen - oder man ist vor lauter Begeisterung so baff, daß einem nichts "ebenbürtiges" mehr einfällt.

Jetzt ist es mir so ähnlich mit Wolfgangs Posting gegangen:

Einfach keine Ecke zum Einhaken gefunden. :)

Die sind einfach zu gut, die Jungs. :blink:

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Es war ja auch nicht böse gemeint - es ist nunmal so, daß Deine Postings in der Regel so in sich konsistent sind, daß man kaum eine Ecke findet zum einhaken.

 

Da ist einfach nichts mehr hinzuzufügen - oder man ist vor lauter Begeisterung so baff, daß einem nichts "ebenbürtiges" mehr einfällt.

Jetzt ist es mir so ähnlich mit Wolfgangs Posting gegangen:

Einfach keine Ecke zum Einhaken gefunden. :)

Die sind einfach zu gut, die Jungs. :blink:

Welches Posting meinst Du?

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Es war ja auch nicht böse gemeint - es ist nunmal so, daß Deine Postings in der Regel so in sich konsistent sind, daß man kaum eine Ecke findet zum einhaken.

 

Da ist einfach nichts mehr hinzuzufügen - oder man ist vor lauter Begeisterung so baff, daß einem nichts "ebenbürtiges" mehr einfällt.

Jetzt ist es mir so ähnlich mit Wolfgangs Posting gegangen:

Einfach keine Ecke zum Einhaken gefunden. :)

Die sind einfach zu gut, die Jungs. :blink:

Welches Posting meinst Du?

Wolfgang letztes in diesem Thread, dieses hier.

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Meiner Meinung nach wäre dies im Forum eine wesentlich deutlichere und fruchtbringendere Missionstätigkeit, als es inhaltliche Argumente vermögen. Würden wir uns auf diesem Gebiet vor den A&A hervortun, wäre dies ein ultrastarkes Argument für das Christentum.

ABSOLUTE ZUSTIMMUNG!

 

Aber ich vermisse das gerade bei gläubigen Menschen recht oft, und zwar auch im realen Leben außerhalb des Webs. Da ist oft mehr Dogmatismus am Werke als denn die Liebe Raum fände. Wenn ich so manche Diskussion über "unpassende" Pfarrer anschaue kommt es mir vor wie im Bundestag.

 

Schade, dass wir hier viel zu selten zum Sauerteig werden. Umso mehr freue ich mich über dein Posting, Mecky!

 

(siehste, man kann doch noch was antworten :blink: )

 

Herzliche Grüße,

Markus

bearbeitet von ora-et-labora
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Es war ja auch nicht böse gemeint - es ist nunmal so, daß Deine Postings in der Regel so in sich konsistent sind, daß man kaum eine Ecke findet zum einhaken.

 

Da ist einfach nichts mehr hinzuzufügen - oder man ist vor lauter Begeisterung so baff, daß einem nichts "ebenbürtiges" mehr einfällt.

Jetzt ist es mir so ähnlich mit Wolfgangs Posting gegangen:

Einfach keine Ecke zum Einhaken gefunden. :)

Die sind einfach zu gut, die Jungs. :blink:

Welches Posting meinst Du?

Wolfgang letztes in diesem Thread, dieses hier.

Also viel fällt mir dazu auch nicht mehr ein ... *grübel*

 

Obwohl - doch eines:

 

Wolfgang schrieb:

Natürlich ändert sich ein Mensch im Laufe der Zeit, legt manche schlechte Eigenschaft ab und kann sich bessern. Von einem "einmal so, immer so" distanziere ich mich deutlich. Was ich aber sage ist, dass man nicht morgens im Geschäft einen anderen Charakter hat als abends im Kreis seiner Familie. Der Charakter ist, über eine kurze Zeitspanne gesehen, einheitlich und in sich widerspruchsfrei (auch wenn man den Charakter nicht unbedingt versteht). Wenn man im Geschäft rücksichtslos und in der Familie rücksichtsvoll ist, dann sind einfach unterschiedliche Voraussetzungen gegeben, z.B. kann das Motiv Maximierung der Zufriedenheit sein: Im Geschäft funktioniert das über Rücksichtslosigkeit (im Sinne des materiellen Gewinns), in der Familie über Rücksichtnahme (im Sinne von Harmonie und Lebensfreude).
Ich halte die Situationsfrage für die entscheidende.

 

Ich glaube auch, daß der Charakter eines Menschen in sich geschlossen ist - sprich, daß der Mensch "nicht aus seiner Haut kann".

 

Von daher kann ich mir auch nicht vorstellen, daß jemand nur um ein best. Motiv zu verfolgen in unterschiedlichen Situationen vollkommen unterschiedlich reagiert. Eine gewisse "Vorhersehbarkeit" ist doch eigentlich immer gegeben.

 

Ich glaube nicht, daß die Motive das entgültige Bild bestimmen, sondern die Eigenschaften. Jemand der rücksichtslos ist wird das immer sein - höchstens der Grad der Rücksichtslosigkeit variiert. Ebenso wird ein harmoniebedürftiger Mensch immer den Ausgleich suchen und eine Konfrontation zu vermeiden suchen.

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