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Teestube zum 'Verlorenen Ochsen'


Tso Wang

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Frage an Interessierte:

 

Welche Form der Kontemplation bzw. Meditation bevorzugt Ihr?

Das Nicht-Denken, also die Abwesenheit aller Gedanken.

Geht das überhaupt?

 

 

(Mir reicht die Abwesenheit aller anstrengenden oder störendenden Gedanken)

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Geht das überhaupt?

Das ist nicht unmöglich, aber SEHR schwierig - es passiert manchmal, dauert aber nur ein paar Augenblicke. Daraus eine Disziplin zu machen ist ein recht mühsames Unterfangen.

 

(Mir reicht die Abwesenheit aller anstrengenden oder störendenden Gedanken)

 

Das ist schon was :blink:

 

Ciao,

Domingo

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Es gibt verschiedene Formen der Meditation und auch der Kontemplation. Vielleicht können wir hier die unterschiedlichsten Ansätze (östliche und westliche) einmal vorstellen?

 

Interessiert? (Auch Gauranga!)

 

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bearbeitet von Tso Wang
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Vielleicht können wir hier die unterschiedlichsten Ansätze (östliche und westliche) einmal vorstellen?

Als erstes fällt mir eine Form ein, die wahrscheinlich eine aus beiden gemischte ist: die Chaotische Meditation, die Osho entwickelt hat.

 

Dazu aber morgen, denn jetzt gehe ich in mein Schafzimmer meditieren...

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Frage an Interessierte:

 

Welche Form der Kontemplation bzw. Meditation bevorzugt Ihr?

Das Nicht-Denken, also die Abwesenheit aller Gedanken.

Geht das überhaupt?

Ja, auch wenn man das nach den ersten Versuchen für unmöglich hält. Aber lange kann man das nicht, irgendwann brechen irgendwelche Gedanken wieder ein. Geübte ZEN-Meister können das für 10-20 Minuten! Aber soweit habe ich es nie gebracht.

 

Wenn ich völlig gestresst bin (was in meinem Job öfters mal vorkommt) reicht es aber, wenn ich für 20-30 Sekunden meine Gedanken anhalte. Danach ist der Stress wie weggewischt, mein Blutdruck normalisiert sich. Dasselbe bei Ärger oder ähnlichem.

 

Stehe ich vor einem mir unlösbar escheinenden Problem und drehen sich die Gedanken im Kreis, dann hilft es ebenfalls, die Gedanken für eine Weile anzuhalten.

 

Übrigens kann man anhand der Hirnströme messen, wann die Gedanken angehalten werden, als uns der Professor für Neuophysiologie das vorgeführt hat, war er völlig verblüfft, dass ich das auf Kommando konnte und die damit einhergehenden Alpha-Wellen produzieren konnte. Woraufhin er messerscharf schloss, dass ich mich mit ZEN-Meditation beschäftigt hatte ...

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Ja, auch wenn man das nach den ersten Versuchen für unmöglich hält. Aber lange kann man das nicht, irgendwann brechen irgendwelche Gedanken wieder ein. Geübte ZEN-Meister können das für 10-20 Minuten! Aber soweit habe ich es nie gebracht.

 

Wenn ich völlig gestresst bin (was in meinem Job öfters mal vorkommt) reicht es aber, wenn ich für 20-30 Sekunden meine Gedanken anhalte. Danach ist der Stress wie weggewischt, mein Blutdruck normalisiert sich. Dasselbe bei Ärger oder ähnlichem.

Das tröstet mich, dauert es doch auch bei mir nie länger als 20-30 Sek.

 

Können das aber wirklich nur Zen-Leute??

 

Ciao,

Domingo

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Vielleicht etwas zur "Technik"der Zen-Meditation:

Katsuki Sekida schreibt (Exzerpt) in seinem "Zen-Training" (S. 41 ff.):

 

"Die Körperhaltung im Zazen

 

Wenn man ZAZEN übt, sitzt man gewöhnlich auf dem Boden, auf einem Kissen oder einer zusammengefalteten Decke von ungefähr neunzig Zentimeter im Quadrat und blickt gegen eine Wand. Ein weiteres, kleineres und dickeres Kissen oder Polster benützt man als Sitzunterlage. Es ist wichtig, daß dieses Polster dick genug ist, denn sonst ist es schwierig, eine korrekte, stabile Haltung, wie sie weiter unten beschrieben wir, einzunehmen. Das Polster sollte nur unter dem Gesäß zu liegen kommen und nicht bis unter die Oberschenkel reichen.

 

Grundsätzlich kann man im ZAZEN eine ganze Reihe unterschiedlicher Sitzhaltungen einnehmen. Der Schüler sollte sich zunächst in allen versuchen, um die für ihn geeignetste herauszufinden. Manche sind leichter als andere und eignen sich besser in den Anfangssadien des Übens. Wenn der Schüler zwanzig bis dreißig Minuten lang ohne Unbehagen eine stabile, regungslose Haltung einnehmen kann, ist es nicht weiter von Belang, welche genaue Haltung er sich dazu ausgewählt hat. Bringt es jemand nicht fertig, bequem auf dem Boden zu sitzen, kann er auch versuchen, sich auf einen Stuhl oder Schemel zu setzen und dabei soweit wie möglich auf die für die Sitzhaltung wesentlichen Züge zu achten, wie sie im Folgenden beschrieben werden. Man sollte lockere Kleidung tragen, um keinen Teil des Körpers einzuzwängen. Es kann sein, daß man lange geduldig üben und Versuche anstellen muß, damit man richtig sitzen lernt.

 

[...]KEKKA FUZA, die sog. "volle Lotus-Haltung" des Sitzens. Sie ist symmetrisch, mit dem rechten Fuß auf dem linken Oberschenkel und dem linken Fuß auf dem rechten Oberschenkel. Man kann die Beine auch in umgekehrter Verschränkung halten. Bei dieser, wie bei allen anderen Sitzhaltungen, bleiben beide Knie fest auf dem Sitzpolster. Die Hände ruhen im Schoß, gewöhnlich mit der rechten unter der linken Hand und mit nach oben gekehrten Handflächen. Die Daumen können sich an den Spitzen berühren und einen Kreis bilden, oder sie können parallel zu den anderen Fingern liegen. Eine andere Haltung der Hände besteht darin, den Daumen der einen Hand in der Handfläche der anderen zu halten. KEKKA FUZA ist für die meisten Menschen, die mit dem Üben beginnen, eine ziemlich schwierige Haltung. Aber es handelt sich dabei um eine vollständig ausgewogene, harmonische Haltung, und sie führt am ehesten zu fruchtbarem Üben.

 

Eine weniger schwierige Übung ist HANKA FUZA, die "halbe Lotus-Haltung". Hier liegt der rechte Fuß unter dem linken Oberschwenkel, und der linke Fuß liegt liegt auf dem rechten Oberschenkel (auch hier kann die Verschränkung umgekehrt sein). Die Hände hält man wie im vollen Lotussitz.

[...]

 

..eine abgewandelte BURMESISCHE HALTUNG, mit beiden Fußrücken flach auf dem Sitzpolster. Achten sie darauf, nicht in den kreuzweisen Schneidersitz zu verfallen, bei dem der Bauch eingedrückt wird. Den Bauch sollte man immer nach vorn drücken...

 

Eine ganz andere Sitzhaltung zeigt[...], hier sitzt der Schüler RITTLINGS auf seinem Polster und läßt sein Gewicht auf ihm und auf seinen Knien ruhen (Anm.: Tso W. : traditionelle japanische Alltags-Sitzhaltung, auch ohne Kissen). Diese Haltung ist sehr wirksam, vor allem für Anfänger, die lernen wollen, wie man die untere Hälfte des Unterleibs richtig einsetzt. Wenn Sie diese Haltung einnehemen und den Bauch nach vorne drücken, wird die Anspannung ganz von allein auf den Unterleibsboden verlagert, wie wir weiter unten genauer beschreiben werden.

 

Bei allen diesen Haltungen besteht die stabile Basis für den Körper aus einem Dreieck, das vom Gesäß und den beiden Knien gebildet wird. Daher ist es wichtig, sich wirklich so hinzusetzen, daß die Knie fesz auf dem Polster aufsitzen und das Gewicht des Körpers tragen. Das Becken hält man fste und gerade, und der Rumpf ruht ganz lotrecht darauf, ohne nach irgendeiner Seite zu neigen.

[...]"

 

usw. Interessierten sei die entsprechende Literatur empfohlen.

 

 

Ähnlich äußert sich Philip Kapleau in "Die drei Pfeiler des Zen" (S.421 ff.) und in "Das Zen-Buch vom Leben und Sterben" (S. 310 ff.)

 

Auch Thomas Cleary beschreibt in "Taoistische Praxis" (S. 115 f.) eine ähnliche Form der Meditation wie auch zahlreiche andere Autoren.

 

 

()

 

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"Übt Shikantaza!"

 

(Shunryu Suzuki in "Seid wie Reine Seide und Scharfer Stahl!")

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Wenn man ZAZEN übt, sitzt man gewöhnlich auf dem Boden, auf einem Kissen oder einer zusammengefalteten Decke von ungefähr neunzig Zentimeter im Quadrat und blickt gegen eine Wand. Ein weiteres, kleineres und dickeres Kissen oder Polster benützt man als Sitzunterlage.

 

Bringt es jemand nicht fertig, bequem auf dem Boden zu sitzen, kann er auch versuchen, sich auf einen Stuhl oder Schemel zu setzen und dabei soweit wie möglich auf die für die Sitzhaltung wesentlichen Züge zu achten, wie sie im Folgenden beschrieben werden. Man sollte lockere Kleidung tragen, um keinen Teil des Körpers einzuzwängen. Es kann sein, daß man lange geduldig üben und Versuche anstellen muß, damit man richtig sitzen lernt.

stuhl.jpg

 

Auf diesem Stuhl liegt die Welt.

 

Und entwickelt Flügel.

bearbeitet von Torsten
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Es gibt verschiedene Formen der Meditation und auch der Kontemplation. Vielleicht können wir hier die unterschiedlichsten Ansätze (östliche und westliche) einmal vorstellen?

 

Interessiert? (Auch Gauranga!)

 

()

Hallo Tso Wang,

 

Bei jeder Meditation geht es doch auch darum; was will ich damit bezwecken.

 

Zwischen Stress abbauen und dem Ziel der Zen-Meister liegt glaube ich ein grosser Zwischenraum, selbst wenn das eine das andere beinhaltet.

 

Das Yoga-System ist einzig und allein dazu gedacht Selbsterkenntnis zu erlangen und ist in verschiedenen Stufen aufgebaut.

 

 

1. Zuerst kommt yama (Gebote) und niyama (Verbote).

hierzu ist zu beachten dass die Ernährung und Lebensführung ENTSCHEIDEND ist für alle weiteren Schritte und somit den Erfolg.

(was man isst, das ist man)

(meist sagen die Leute, "Yoga das funktioniert bei mir nicht", das kommt daher das sie von anfang an nie den echten Weg gegangen sind.

Das Ziel sollte sein, kein Fleisch, Fisch Eier zu essen. Kein Tabak, kein Kaffee, kein Alkohol, keine Drogen etc.

All diese Substandzen agitieren unseren Geist!

Wenn du am Stopschild bremsen willst, gibst du ja auch nicht noch gas vorher.

 

Wer Yoga praktizieren möchte und nicht alle "Hindernisse" suksesieve aus dem Weg räumt, verschwendet nur seine Zeit.

In den Veden wird das Beispiel des, "Wasser giessen auf ein Feuer das man entfachen will" gegeben.

 

2. ist asana (Sitzstellung)

gerade Sitzen ist das wichtigste, ob auf dem Boden oder Stuhl.

Ich habe 5 Jahre lang eine halbe Lotos-Stellung praktiziert (mit dickem Kissen) bin jetzt aber auf einen kleinen Schemel ausgewichen weil ich Knieprobleme bekommen habe. Der Schemel ist super! (hab ich von den Buddhisten abgeschaut :blink: )

 

die weiteren Schritte sind dann pranayama (Atemkontrolle), pratyahara, dharana, dhyana, samadhi (Trance, oder vollkommene Konzentration auf den Höchsten=höchste Glückseligkeit)

 

Ohne die Sinne und den Geist unter Kontrolle zu haben ist Yoga unmöglich.

 

In der "Bhagavad-gita wie sie ist", erklärt Shri Krishna, das wir mit einer Kutsche vergleichbar sind.

 

Die Pferde sind die Sinne, die einfach darauf losstürmen ohne ein wirkliches Ziel zu haben. (sie jagen nach den Sinnesobjekten)

Der Geist sind die Zügel der die Pferde Lenken sollte.

Wer den Geist beherrscht, kann seine Sinne lenken.

(der Geist ist die mentale Ebene des Wünschen, Denken Wollen)

Der Kutzscher ist die Intelligenz.

Wer eine entwickelte Intelligenz besitzt (das Ziel des Lebens kennt), kann lernen wie er den Geist lenken kann, welcher die Sinne beherrscht.

Und der Pasagier ist das eigentliche Selbst, die unsterbliche Seele.

Sowohl die Sinne als auch der Geist und die Intelligenz unterstehen der Kontrolle der materiellen Natur. (deren drei Grundenergien - tama-guna (Unwissenheit), raja-guna (Leidenschaft) und satva-guna (Tugend) ist.

(gruss an Domingo zum Thema "nir-guna")

Unser Bewusstsein wird von allen drei Eigenschaften in unterschiedlicher Kombination beeinflusst - wie die drei Grundfarben alle anderen Farben erzeugen. Diese Energien lenken unser Bewusstsein. (ohne das Zutun des eigentlichen Selbst) = wir wollen meditieren, aber der Geist und die Sinne lassen uns nicht.

 

Es ist wichtig im Yoga möglichste auf einer satva-guna (Tugendhaft) Ebene zu stehen - je leichter und schöner ist der Weg des Yoga!

 

Im bedingten Zustand steht der Geist unter der Kontrolle der Sinne. Die Sinne nehmen Sinnesobjekte wahr und der Geist entwickelt sofort Wünsche diese zu geniessen. (der Geist ist der Sklave der Sinne)

Die Intelligenz versucht dann Wege zu entwickeln, diese Objekte zu bekommen. ("gestohlene" Inteligenz, die Intelligenz wird durch den Geist und die Sinne beherrscht)

 

Im befreiten Zustand, ist die beschriebene falsche Hierarchie wieder richtig gestellt. Die inteligenz beherrscht den Geist, der Geist die Sinne.

 

Der Schlüssel für die beherrschung der Sinne ist die ZUNGE.

Wenn man bei ihr ansetzt wird es leichter die anderen Sinne zu beherrschen.

Genauso wichtig ist die Beherrschung des Geistes, mana.

 

Laut der Aussage des Bhavashia Purana lehrte Jesus seinen Jüngern die jappa-meditation. Die Rezitation eines Mantras auf einer Gebetskette.

 

Die Veden erklären, dass man mittels des Hare-Krishna Maha-Mantras (Gottesnamen) den Geist befreien kann (man - tra).

Die Zunge wird hierbei beschäftigt.

Das Tor zu unserem Geist ist das OHR, das lernen soll ZUZUHÖHREN.

Das Ohr ist das einzige Sinnesorgan das ständig aktiv ist, auch im Schlaf.

Das Ohr steht in Bezug zum Äther (Raum) und ist somit das Sinnesorgan das in Verbindung steht mit dem feinstofflichsten (MÄCHTIGSTEN)"groben" Element.

(Erde=Nase=Geruch, Wasser=Zunge=Geschmack, Feuer=Auge=Licht, Luft=Haut=Berührung, Raum=Ohr=Schall)

 

Gruss

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@Tso Wang:

 

Gibt es auch im Zen Ge- und Verbote, die nicht nur für die Zeit der Meditation gültig sind, sondern vom Schüler die ganze Zeit, womöglich sein ganzes Leben lang, eingehalten werden müssen?

 

Ciao,

Domingo

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Frage an Interessierte:

 

Welche Form der Kontemplation bzw. Meditation bevorzugt Ihr?

Das Nicht-Denken, also die Abwesenheit aller Gedanken.

Geht das überhaupt?

Ja, auch wenn man das nach den ersten Versuchen für unmöglich hält. Aber lange kann man das nicht, irgendwann brechen irgendwelche Gedanken wieder ein. Geübte ZEN-Meister können das für 10-20 Minuten! Aber soweit habe ich es nie gebracht.

 

Wenn ich völlig gestresst bin (was in meinem Job öfters mal vorkommt) reicht es aber, wenn ich für 20-30 Sekunden meine Gedanken anhalte. Danach ist der Stress wie weggewischt, mein Blutdruck normalisiert sich. Dasselbe bei Ärger oder ähnlichem.

 

Stehe ich vor einem mir unlösbar escheinenden Problem und drehen sich die Gedanken im Kreis, dann hilft es ebenfalls, die Gedanken für eine Weile anzuhalten.

 

Übrigens kann man anhand der Hirnströme messen, wann die Gedanken angehalten werden, als uns der Professor für Neuophysiologie das vorgeführt hat, war er völlig verblüfft, dass ich das auf Kommando konnte und die damit einhergehenden Alpha-Wellen produzieren konnte. Woraufhin er messerscharf schloss, dass ich mich mit ZEN-Meditation beschäftigt hatte ...

Hallo Volker,

 

der bereits zitierte Katsuki Sekida geht in seinem Zen-Training auch auf die "Physiologie der Aufmerksamkeit" ein (S.72):

 

"[...]Andererseits haben Untersuchungen von Kasamatsu und Hirai an Soto-Zen-Meistern in Japan erwiesen, daß im Lauf des ZAZEN zunächst Alpha-Wellen auftreten, daß sich dann die Amplitude dieser Alpha-Wellen verstärkt, hiernach die Alpha-Frequenz sinkt und sich schließlich ein Theta-Rhythmus einstellt[...]

Man weiß, daß Alpha-Wellen erscheinen, wenn jemand wach ist, aber nicht angestrengt nachdenkt. Die Zunahme der Amplitude dieser Wellen scheint anzuzeigen, daß die geistige Ruhe zunimmt, während wir vom Auftreten der Theta-Wellen vermuten dürfen, daß sie das Erreichen des absoluten SAMADHI anzeigen[...]"

 

Auf das Gedanken-haben während des Übens kann man auch nochmal eingehen. Wichtig ist m.E. zunächst, diese nicht zu verdrängen, sondern zu lernen, ihnen keinen Halt zu geben. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.

 

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Wenn man ZAZEN übt, sitzt man gewöhnlich auf dem Boden, auf einem Kissen oder einer zusammengefalteten Decke von ungefähr neunzig Zentimeter im Quadrat und blickt gegen eine Wand. Ein weiteres, kleineres und dickeres Kissen oder Polster benützt man als Sitzunterlage.

 

Bringt es jemand nicht fertig, bequem auf dem Boden zu sitzen, kann er auch versuchen, sich auf einen Stuhl oder Schemel zu setzen und dabei soweit wie möglich auf die für die Sitzhaltung wesentlichen Züge zu achten, wie sie im Folgenden beschrieben werden. Man sollte lockere Kleidung tragen, um keinen Teil des Körpers einzuzwängen. Es kann sein, daß man lange geduldig üben und Versuche anstellen muß, damit man richtig sitzen lernt.

stuhl.jpg

 

Auf diesem Stuhl liegt die Welt.

 

Und entwickelt Flügel.

.......

 

Um abzuheben?

 

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Hi Tso Wang,

 

Danke schön!

 

(Der höfliche Domingo)

Hallo Domingo,

 

Bitte schön!

 

(der nicht tippppfehlerfreie Tso Wang)

 

()

 

--------

"Wenn die Nacht stirbt, und kein Mond leuchtet,

Trefft ihr einander, doch ihr kennt einander nicht,

Und schwach erinnert ihr euch vergangener Tage."

 

(Tozans Erster Grad)

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@Tso Wang:

 

Gibt es auch im Zen Ge- und Verbote, die nicht nur für die Zeit der Meditation gültig sind, sondern vom Schüler die ganze Zeit, womöglich sein ganzes Leben lang, eingehalten werden müssen?

 

Ciao,

Domingo

Hallo Domingo,

 

meinst Du so etwas wie einen "heiligen" Kodex?

 

Verhaltensregeln gibt es.

 

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meinst Du so etwas wie einen "heiligen" Kodex?

 

Verhaltensregeln gibt es.

Ich meine so Sachen wie: kein Alkohol, kein Tabak, Enthaltsamkeit überhaupt...

 

Ciao,

Domingo

bearbeitet von Domingo
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meinst Du so etwas wie einen "heiligen" Kodex?

 

Verhaltensregeln gibt es.

Ich meine so Sachen wie: kein Alkohol, kein Tabak, Enthaltsamkeit überhaupt...

 

Ciao,

Domingo

Zennies sind "Buddhisten". Insofern nehmen sie die Lehren Buddhas ernst, allerdings in dem Bewußtsein, daß die Lehre nicht das Ziel ist, sondern lediglich das Boot ("Das Boot ist nicht das Ufer"), das letzendlich irgendwann aufgegeben werden muß (Wer schleppt schon, wenn er das Festland erreicht hat, das Boot kilometerweit mit sich fort? Christlich ausgedrückt: wer verweist schon auf die Schrift, wenn er die Botschaft verstanden hat und sie lebt? Oder ist letzter Satz falsch?). Im Übrigen lehrte Buddha weder Völlerei noch absolute Askese. Er lehrte den mittleren Weg.

 

Wichtig ist zu lernen, seine Umwelt zu spüren und zu wissen, wann Handeln bzw. Nichthandeln angebracht ist (der daoistische Einfluß auf den/das Zen). Zen ist ein wenig "gemein": Es überläßt den Suchenden oftmals sich selbst. Shibayama hat das mal im Zusammenhang mit dem Arbeiten an Koans so ausgedrückt:

"Es gleicht der Situation eines Blinden, der sich mit seinem Stock am Rande eines Abgrundes entlangtastet. Jemand kommt vorbei, entreißt ihm den Stock, wirbelt den Blinden dreimal herum und stößt ihn zu Boden - um ihn dann allein den Weg finden zu lassen." Auf den ersten Blick recht fies, ne? Zen mutet durch das Arbeiten mit dem sog. "Doublebind" oftmals paradox an. Aber gerade dieses Arbeiten mit einer scheinbaren Para-doxie (neben der Lehre) kann m.E. ein Tor zu einer anderen Sichtweise öffnen.

 

()

 

------

An den Vorschriften festzuhalten und die Regeln zu befolgen heißt,

sich selbst ohne Seil zu fesseln.

In jeder Situation das zu tun, was dir gefällt,

ist achtlos und selbstsüchtig.

 

Geist zu erkennen und ihn zu läutern

ist das falsche Zen des stillen Leuchtens.

Loszugehen und zu tun, was dir paßt, heißt,

in einen tiefen Abgrund zu fallen.

 

Die ganze Zeit vollkommen gegenwärtig und klar zu sein heißt,

Ketten und ein eisernes Joch zu tragen.

Sich in Gut und Böse verirrt zu haben gehört zu Himmel und Hölle.

Nach Buddha und dem Dharma zu suchen heißt,

in zwei Eisenberge gesperrt zu sein.

 

Er, der erkennt, sobald ein Gedanke aufkommt, ist jemand,

der seine Kräfte erschöpft.

Leer und bewegungslos zu sitzen

ist die Übung der Toten.

 

Wenn man Fortschritte macht, hält man sich selbst zum Narren.

Wenn man zurückweicht, betrügt man das Dharma.

 

Wenn man weder vorangeht noch zurückweicht,

ist man nur eine warme Leiche.

 

Jetzt sag mir, was wirst du tun?

Du mußt die äußerste Anstrengung unternehmen,

um in diesem Leben zum Erwachen zu kommen,

sonst wirst du es ewig bereuen.

 

(Mumons Warnungen)

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Christlich ausgedrückt: wer verweist schon auf die Schrift, wenn er die Botschaft verstanden hat und sie lebt?
Mumon: Jetzt sag mir, was wirst du tun?

Hallo Tso Wang,

 

stehts Du vor oder hinter dem Thresen der Teestube zum verlorenen Ochsen ?

 

 

gruss

peter

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Zennies sind "Buddhisten". Insofern nehmen sie die Lehren Buddhas ernst, allerdings in dem Bewußtsein, daß die Lehre nicht das Ziel ist, sondern lediglich das Boot ("Das Boot ist nicht das Ufer"), das letzendlich irgendwann aufgegeben werden muß (Wer schleppt schon, wenn er das Festland erreicht hat, das Boot kilometerweit mit sich fort? Christlich ausgedrückt: wer verweist schon auf die Schrift, wenn er die Botschaft verstanden hat und sie lebt? Oder ist letzter Satz falsch?). Im Übrigen lehrte Buddha weder Völlerei noch absolute Askese. Er lehrte den mittleren Weg.

Ich fragte deswegen, weil im "klassischen" (indischen) Buddhismus die Meditation eher Mönchen vorbehalten ist, die viele Regeln einhalten müssen, darunter die der sexuellen Enthaltsamkeit. Im Zen meditieren - soviel ich weiss - auch ganz gewöhnliche Weltmenschen, die auch Meister werden können, und ich habe mal gelesen, dass Zen-Mönche auch verheiratet sein können. Ein verheirateter Mönch ist für mich jedoch eine etwas seltsame Vorstellung, weswegen ich wissen wollte, welche Rolle asketische Ideale im Zen spielen oder wie dort Askese überhaupt verstanden wird.

 

Ciao,

Domingo

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An den Vorschriften festzuhalten und die Regeln zu befolgen heißt,

sich selbst ohne Seil zu fesseln.

In jeder Situation das zu tun, was dir gefällt,

ist achtlos und selbstsüchtig.

 

Hallo Tso Wang

Finde ich sehr gut! - Gleichgewicht = der Weg der Tugend.

Das sich selbst beobachten ..... (Aktion - Reaktion)

und trotzdem man kann sich viel Zeit und Energie ersparen wenn man sich an gewisse "Spielregeln" hält.

Du kannst dich erst dann in Ruhe beobachten, wenn du "ruhiger" geworden bist und dazu sind eben die Regulierungen gedacht.

 

Geist zu erkennen und ihn zu läutern

ist das falsche Zen des stillen Leuchtens.

Loszugehen und zu tun, was dir paßt, heißt,

in einen tiefen Abgrund zu fallen.

 

Die "Bhagavad-gita wie sie ist" lehrt, wir sind nicht der Geist (mentale Ebene des Wünschen, Denken Wollen), wir sollten lernen die störenden Gedanken loszulassen/vorüberziehen lassen .... und doch kommen wir ohne Gedanken nicht aus.

Nicht das Denken ist falsch, sondern der Wunsch die Objekte unserer Gedanken geniessen zu wollen.

 

Die ganze Zeit vollkommen gegenwärtig und klar zu sein heißt,

Ketten und ein eisernes Joch zu tragen.

Sich in Gut und Böse verirrt zu haben gehört zu Himmel und Hölle.

Nach Buddha und dem Dharma zu suchen heißt,

in zwei Eisenberge gesperrt zu sein.

 

Shri Krishna erklärt, dass es zwei Kategorien von dharma (Eigenschaften) gibt.

sat (ewiges) uns asat (zeitweiliges) dharma.

Das zeitweilige dharma sollte man aufgeben um das ewige zu finden.

Jesus sagte: "ihr könnt nicht zwei Herren dienen"

 

Er, der erkennt, sobald ein Gedanke aufkommt, ist jemand,

der seine Kräfte erschöpft.

Leer und bewegungslos zu sitzen

ist die Übung der Toten.

 

Wahrnehmen und loslassen ist gut, und doch dürstet unsere Seele nach mehr.

Die Veden erklären diesen Weg in unserem heutigen hektischen Zeitalter als zu schwierig. Auch ist der Geist des "Westlers" zu aufgewühlt ---> unsere Umgebung und Kindheit hat uns geprägt (programmiert)

 

Wenn man Fortschritte macht, hält man sich selbst zum Narren.

Wenn man zurückweicht, betrügt man das Dharma.

 

Es gilt ja nicht etwas zu "erzeugen", sondern etwas zu erkennen.

Wir sind es schon: sat, cit, ananda - ewig, wissend, glückselig, wir haben es nur vergessen ....

 

Wenn man weder vorangeht noch zurückweicht,

ist man nur eine warme Leiche.

 

Oh wie war!

Im spirituellen Leben ist Stillstand - Rückschritt.

Ach, daß du kalt oder warm wärest! Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. (Apk 3, 15-16)

 

 

Jetzt sag mir, was wirst du tun?

Du mußt die äußerste Anstrengung unternehmen,

um in diesem Leben zum Erwachen zu kommen,

sonst wirst du es ewig bereuen.

(Mumons Warnungen)

 

 

Die Veden erklären, dass die Seele in viele Millionen von Körpern eingeht, aber nur der menschliche gibt uns die Möglichkeit zur Selbsterkenntnis.

"Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist." (Mt 5, 48)

 

Das Shrimad-Bhagavatam unterscheidet zwischen zwei Arten von Mördern:

 

Die materielle Welt wird zuweilen mit einem Meer verglichen und der menschliche Körper mit einem starken Boot, das besonders dazu geeignet ist, dieses Meer zu überqueren. Die Vedischen Schriften und die acaryas (heilige Lehrer) werden mit kundigen Bootsleuten und die Möglichkeit, die der menschliche Körper bietet, mit günstigen Winden, die dem Boot helfen, leicht den gewünschten Bestimmungsort zu erreichen, verglichen. Wenn man diese Möglichkeit verpasst, gilt man als atma-hanaha - der Mörder der Seele.

 

Gruss

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Christlich ausgedrückt: wer verweist schon auf die Schrift, wenn er die Botschaft verstanden hat und sie lebt?
Mumon: Jetzt sag mir, was wirst du tun?

Hallo Tso Wang,

 

stehts Du vor oder hinter dem Thresen der Teestube zum verlorenen Ochsen ?

 

 

gruss

peter

Hallo Peter,

 

Du siehst einen Tresen, aber Tso Wang siehst Du nicht?

Wie kommt das?

 

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Hallo Tso Wang,

 

Du beim Teeblättertrocknen ?

 

 

Dein Satz:

Christlich ausgedrückt: wer verweist schon auf die Schrift, wenn er die Botschaft verstanden hat und sie lebt?

 

Als Christ weise ich schon mal auf die Schrift

und was daraus mit Wasser kalt oder heiss gemacht wird.

 

 

()

peter

bearbeitet von pmn
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Hallo Peter,

 

Du beim Teeblättertrocknen?

 

Nee, beim Plätzchenbacken, hihihi.

 

"Plätzchen backen, Plätzchen backen

in der schönen Weihnachtszeit.

Plätzchen backen, Plätzchen backen

wie es duftet weit und breit..."

(Detlev Jöcker: "Freut Euch, Weihnachtskinder")

 

Als Christ weise ich schon mal auf die Schrift

und was daraus mit Wasser kalt oder heiss gemacht wird.

 

Das ist auch okay. Mein Satz sollte lediglich daran erinnern, daß es nichts nützt, wenn man ständig auf irgendwelche Schriften (welcher Religion oder Weltanschauung auch immer) verweist, sein Handeln aber überhaupt nicht darauf ausrichtet (Tso Wang eingeschlossen).

 

Das heißt nicht, daß nicht auch hinter "Fieslingen" wertvolle Erkenntnisse stehen können, denn:

Ein Hinweisschild muß selbst nicht in die Richtung gehen, in die es zeigt. Ein verdrecktes Schild ist jedoch oft schlecht zu erkennen und macht es anderen unnötig schwer.

 

()

peter

 

Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen.

Tso Wang

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Hallo Domingo,

 

Ein verheirateter Mönch ist für mich jedoch eine etwas seltsame Vorstellung, weswegen ich wissen wollte, welche Rolle asketische Ideale im Zen spielen oder wie dort Askese überhaupt verstanden wird.

 

Im "Zen-Buddhismus" gibt es kein Zölibat. Yasutani Roshi (Lehrer Philip Kapleau's) beispielsweise war verheiratet und hatte fünf Kinder. Ob man seine Ernährungsgewohnheiten als asketisch bezeichnen kann, weiß ich nicht; jedenfalls enthielten seine zwei täglichen Malzeiten weder Fleisch, noch Fisch, noch Eier, noch Alkohol. Du wirst im Zen jedoch auf unterschiedliche Lebensläufe treffen.

 

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Ob man seine Ernährungsgewohnheiten als asketisch bezeichnen kann, weiß ich nicht; jedenfalls enthielten seine zwei täglichen Malzeiten weder Fleisch, noch Fisch, noch Eier, noch Alkohol.

Für mich wäre das schon sehr asketisch :blink:

 

Das ist wohl eine Frage der Definition.

 

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